Zwischenmitteilung im 2. Halbjahr 2015 der VBH Holding AG vom ...

13.11.2015 - ... auf der Hauptversammlung den Empfehlungen des Vorstands und ... Grundkapital durch die Ausgabe von bis zu 20,39 Mio. neuen Aktien.
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Zwischenmitteilung im 2. Halbjahr 2015 der VBH Holding AG vom 13.11.2015 Veröffentlichung nach § 37 x WpHG Diese Zwischenmitteilung bezieht sich auf den Berichtszeitraum ab dem 01.07.2015. Marktentwicklung: Die Weltkonjunktur wird im Herbst 2015 durch den negativen Einfluss einiger Regionen gebremst. Neben dem starken Rückgang der Rohstoffpreise wirkt sich auch die Konjunkturschwäche in China und der GUS auf die allgemeine Geschäftslage aus. In Deutschland, dem für VBH wichtigsten Markt, ist die Wirtschaftsentwicklung aufwärtsgerichtet. Nach der guten Entwicklung im ersten Halbjahr spürt die deutsche Industrie aktuell den leichten Gegenwind der Weltkonjunktur. Im Bausektor gibt es nach einem schwachen Frühjahr Anzeichen einer Belebung. Die allgemeinen Rahmenbedingungen für die Baubranche bleiben gut. Der deutsche Fenster- und Türmarkt entwickelt sich stabil und mit einem leichten Wachstum. Allerdings ist die Anzahl der in Deutschland produzierten Fenstereinheiten aufgrund der Importe aus Osteuropa rückläufig. Die Konjunktur der GUS-Staaten ist auch im 3. Quartal durch die geopolitischen Konflikte sowie die gesunkenen Weltmarktpreise für Erdöl und Erdgas belastet und befindet sich in einer Rezession, die zu einem erheblichen Nachfragerückgang führte. Die Währungen dieser Region sind äußerst volatil. Geschäftsentwicklung: Der Konzernumsatz im 3. Quartal 2015 reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,7 % von 190,4 Mio. € auf 172,0 Mio. €. In Deutschland ging der Umsatz um 5,7 % zurück. Die Gesellschaften in Westeuropa konnten die positive Umsatzentwicklung des 1. Halbjahres im 3. Quartal weiter ausbauen (+3,4 %). Der Umsatz im Segment Zentralosteuropa stagnierte im 3. Quartal (-1,4 %) nach einem Plus von 4,8 % im 1. Halbjahr. Aufgrund des anhaltenden Nachfragerückgangs und der Abwertung der Währung fiel der Umsatz in der GUS-Region im 3. Quartal um 32,4 %. Im Ergebnis konnte der Umsatzrückgang teilweise durch eine Steigerung der Rohertragsmarge kompensiert werden, sodass sich das Ergebnis vor Steuern (EBT) im 3. Quartal 2015 auf 5,8 Mio. € nach 7,9 Mio. € im Vorjahreszeitraum belief. Saisonbedingt stieg das Working Capital im Vergleich zum Bilanzstichtag an. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist es zum 30.09.2015 leicht rückläufig. Die Geschäftsbanken und die drei größten Aktionäre stellten VBH im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2015 ausreichend liquide Mittel in Form von Darlehen für die Ausübung der Geschäftstätigkeit zur Verfügung. Am 15.07.2015 wurde ein neuer Konsortialkreditvertrag mit einem Kreditvolumen von 100 Mio. € unterzeichnet, der die Finanzierung des VBH Konzerns bis zum 31.12.2017 sicherstellt. Die Nettoverschuldung ist zum 30.09.2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konstant. In der größten Tochtergesellschaft, der VBH Deutschland GmbH, wurde im 2. Quartal 2015 eine Restrukturierung/Sanierung begonnen, um dem seit zwei Jahren anhaltenden Umsatzrückgang entgegenzutreten. Zu den Maßnahmen gehören insbesondere die Optimierung der Logistik und die Verbesserung des Kundenservice. Einzelne Handlungsfelder werden vorbereitet oder sind bereits in der Umsetzung. So wurde beispielsweise mit der Markt- und Zielgruppensegmentierung und der Überarbeitung der vorhandenen Sortimente begonnen. Für die Transportoptimierung und die Anpassung der Overheadkosten wurden konkrete Einzelmaßnahmen definiert, die sich in der Umsetzung befinden. Hinsichtlich einer ertragsorientierten Vertriebssteuerung wurde eine kundenorientierte

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Deckungsbeitragsrechnung eingeführt. Im Bereich Logistik wurden kontinuierliche Verbesserungsprozesse sowie eine Verdichtung der Lager gestartet. Die eingeleiteten Maßnahmen lassen bereits erste positive Effekte erkennen. So konnte eine dauerhafte und sehr gute Lieferfähigkeit von über 95 % und damit eine hohe Kundenzufriedenheit erreicht werden. Die Qualität der Auftragsbearbeitung und der Lieferungen wird ständig überprüft und verzeichnet einen Höchststand. Die erhöhte Mitarbeiterfluktuation konnte gestoppt werden und insbesondere im Vertrieb wurden Stellen erfolgreich neu besetzt.

Bestandsgefährdende Risiken: Am 15.07.2015 wurde mit den kreditgebenden Banken ein neuer Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit bis 31.12.2017 und einem Kreditvolumen von 100 Mio. € abgeschlossen. Das Bankenkonsortium wird weiterhin von der Baden-Württembergischen Bank angeführt; die Kreissparkasse Böblingen, die Kreissparkasse Ludwigsburg, die IKB Deutsche Industriebank AG sowie die HSBC Trinkaus & Burkhardt AG komplettieren den Kreis. Neben einer Betriebsmittellinie stehen zwei Laufzeittranchen zur Finanzierung der erforderlichen Restrukturierungs-/Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung, von denen eine in Höhe von 10 Mio. € den Logistikinvestitionen vorbehalten ist. Zur Unterstützung der Restrukturierung/Sanierung konnte mit den Konsortialbanken ein deutlich reduzierter Zinssatz vereinbart werden, der eine erhebliche Entlastung im Zinsergebnis mit sich bringen wird. Nach den Regelungen des Konsortialkredits muss die Kreditnehmerin Nebenpflichten einhalten, insbesondere bestimmte Finanzkennzahlen (Financial Covenants) zu den jeweiligen Quartalsenden erreichen. Festgelegt sind jeweils Untergrenzen für das EBITDA und das Verhältnis von Eigenkapital zu Bilanzsumme (Eigenkapitalquote) sowie eine Obergrenze für Investitionen pro Geschäftsjahr (CAPEX-Beschränkung). Die Hauptfinanzierung der VBH Gruppe wird über das Konsortialdarlehen sichergestellt. Am 31.07.2015 fand die ordentliche Hauptversammlung der VBH Holding AG statt. Die Aktionäre von VBH stimmten mit den Beschlüssen auf der Hauptversammlung den Empfehlungen des Vorstands und des Aufsichtsrats zu. Diese hatten vorgeschlagen, zum vollständigen Ausgleich des entstandenen Verlusts im Geschäftsjahr 2014 das Grundkapital der Gesellschaft von rund 45,88 Mio. € um 2/3 auf rund 15,29 Mio. € herabzusetzen. Am 21.08.2015 wurde die Kapitalherabsetzung im Handelsregister eingetragen. Auf der Hauptversammlung wurde des Weiteren die Durchführung einer Barkapitalerhöhung beschlossen, um das herabgesetzte Grundkapital durch die Ausgabe von bis zu 20,39 Mio. neuen Aktien wieder auf bis zu 35,68 Mio. € zu erhöhen. Am 20.10.2015 wurde die Durchführung der Barkapitalerhöhung in das Handelsregister eingetragen. Durch die erfolgreiche Platzierung von 20,39 Mio. neuen Stückaktien flossen der Gesellschaft rund 26,5 Mio. € zu. Die drei Hauptaktionäre der VBH Holding AG hatten bereits im Vorfeld durch Erklärungen die vollständige Kapitalerhöhung zugesichert. Ihr Aktienanteil beläuft sich nach der Kapitalerhöhung auf rund 89,5 %. Durch den Abschluss des neuen Konsortialkreditvertrags, die Durchführung der Barkapitalerhöhung sowie die schon im Juni mit Rangrücktritten versehenen Aktionärsdarlehen sind die überwiegenden finanzwirtschaftlichen Restrukturierungs-/Sanierungsmaßnahmen bereits umgesetzt worden, die bisher als bestandsgefährdendes Risiko gesehen wurden. Ein bestandsgefährdendes Risiko besteht weiterhin hinsichtlich der Umsetzung der leistungswirtschaftlichen Restrukturierungs-/Sanierungsmaßnahmen. Hierzu verweisen wir auf die Ausführungen im Zwischenlagebericht zum 1. Halbjahr 2015 unter Gliederungspunkt 7, Unterpunkt Finanzwirtschaftliche Risiken des Sanierungsprozesses. Die im Zwischenlagebericht genannten zeitlichen Verzögerungen in der Durchführung der leistungswirtschaftlichen Maßnahmen bestehen fort. Aufgrund der Verschiebung von Investitionsvorhaben kommt es vor allem im Bereich Logistik zu weiteren zeitlichen Verzögerungen. Der Restrukturierungs-/Sanierungsgutachter bestätigte, dass zum 30.09.2015 der Status der leistungswirtschaftlichen Maßnahmen noch im vertretbaren Zielkorridor des Sanierungskonzepts liegt.

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Sonstiges: Auf der Hauptversammlung wurden die Herren Winfried Tillmann und Harry Zobel als Nachfolger der ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Prof. Rainer Kirchdörfer und Gerhard Sommerer gewählt. Winfried Tillmann wurde in der anschließenden Aufsichtsratssitzung zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Aufgrund eines Vorstandsbeschlusses wurde die Zulassung der Aktien der VBH Holding AG zum Börsenhandel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse mit gleichzeitiger Zulassung zum Teilbereich des regulierten Marktes der Frankfurter Wertpapierbörse mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) widerrufen. Der Wechsel in den regulierten Markt (General Standard) erfolgte am 28.08.2015 und dient der Reduzierung des mit der Notierung im Prime Standard verbundenen Zusatzaufwandes in der Gesellschaft.

Korntal-Münchingen, am 13.11.2015

VBH Holding AG

Der Vorstand

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