Zur Relevanz empirischer Kulturpublikumsforschung

Gesellschaft e. V. (2005, 2006), Keuchel und Larue (2012), Keuchel (2012), Klein (2008a), Knava. (2009) ..... solcher Austausch dabei helfen, von den in der konkreten Forschungspraxis bereits .... Building communities, not audiences.
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Zur Relevanz empirischer Kulturpublikumsforschung Eine Einführung in das Handbuch Patrick Glogner-Pilz und Patrick S. Föhl

Abstract  Der Beitrag führt in das Handbuch Kulturpublikum ein. Dabei wird insbesondere auf die Relevanz der empirischen Publikumsforschung aus Sicht von Kulturpolitik, Kultur­ management und Kultureller Bildung eingegangen. Zudem werden die Zielsetzungen sowie der Aufbau des Handbuchs erläutert.

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Einführung

Ein wesentlicher Impuls für die kulturpolitische und kulturmanageriale Auseinandersetzung mit dem Kulturpublikum ging im Jahr 2005 vom Bundeskongress der Kulturpolitischen Gesellschaft mit dem Thema » publikum.macht.kultur « aus. Seit dieser Tagung ist das Kulturpublikum zu einem der zentralen Themen von Kulturpolitik, Kulturmanagement und Kultureller Bildung geworden. Belege hierfür sind weitere Tagungen, wie zum Beispiel die 6. Jahrestagung des Fachverbands für Kulturmanagement im Jahr 2012 mit dem Titel » Zukunft Kulturpublikum – Neue Beteiligungsformen und interaktive Kulturwahrnehmung «. Zugleich entstand auch eine Vielzahl an Publikationen, die sich mit Besucherorientierung, mit Möglichkeiten der Kundenbindung, mit Audience Development bzw. – im nächsten Schritt – Community Build­ing (vgl. Borwick 2012), mit der neuen kulturpolitischen Relevanz des Kulturpublikums sowie mit der Kulturnutzung verschiedenster Bevölkerungsgruppen befassen.1 1

Exemplarisch verwiesen sei auf Bekmeier-Feuerhahn et al. (2012), Glogner-Pilz (2012), Hausmann und Helm (2006), Hausmann und Frenzel (2014), Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. (2005, 2006), Keuchel und Larue (2012), Keuchel (2012), Klein (2008a), Knava (2009), Mandel (2008, 2013). Zu verweisen ist auch auf diverse Doktorarbeiten, die in den letzten

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Darüber hinaus beschäftigen sich aber auch die Praktikerinnen und Praktiker in den Kulturinstitutionen zunehmend mit » ihrem « Publikum. Zum einen besteht ein hoher Bedarf an Fortbildungen, Beratungen und Publikationen in den Bereichen Marketing und Marktforschung. So war beispielsweise die erste Auflage des diesem Handbuch vorausgehenden Bandes » Das Kulturpublikum – Fragestellungen und Befunde der empirischen Forschung « bereits innerhalb eines Jahres vergriffen. Zum anderen führen Kultureinrichtungen aber auch vermehrt eigene Besucher­ studien durch: Bei einer Umfrage gaben mehr als die Hälfte der sich beteiligenden öffent­lichen Museen, Theater, Opern und Orchester an, in der Zeit von 2002 bis 2006 bereits selbst Besucherforschungsprojekte durchgeführt zu haben (ZAD 2007, S. 8, 35, 39). Trotz dieses notwendigen und erfreulichen neuen Interesses am Publikum von Kunst und Kultur, das sich inzwischen auch in zunehmenden und vielfältigen Forschungsaktivitäten niederschlägt, lässt sich das Themengebiet noch sehr schwer überblicken. Zurückgeführt werden kann diese Unübersichtlichkeit vor allem auf die verschiedenen disziplinären Zugänge, die von sozialwissenschaftlicher Grundlagenforschung über Marktforschung bis hin zu kulturpädagogischen Evaluationen reichen. Zudem finden in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Kulturpublikum eine Vielzahl verschiedener theoretischer Konzepte und methodischer Herangehensweisen Anwendung. Entsprechend nachvollziehbar ist damit, dass empirische Forschung über Kulturpublika bislang nur in wenigen Fällen aufeinander bezogen war, » weshalb die Einschätzung der Forschungslage als disparat, heterogen, unsystematisch, polytelisch hier [nach wie vor; P. F./P. G.] eher angebracht ist als in vielen anderen Forschungsfeldern « (Dollase 1998, S. 164). Zudem beschränkt sich ein Großteil der Studien zumeist auch auf jeweils eine Sparte – wie zum Beispiel Museen, Theater oder Kinos – oder sogar nur auf einen Teilbereich innerhalb einer Sparte, wie beispielsweise Festspiel-Besucher. In der Konsequenz existiert eine Vielzahl an speziellen Fragestellungen und Einzelbefunden, die sich aber nur schwerlich zu einem umfassenden Gesamtbild zusammenführen lassen. Mit dem bereits erwähnten Vorgängerband sowie dem nun hier vorliegenden Handbuch ist der Anspruch verbunden, die Orientierung in diesem Feld zu ermöglichen. Das Ziel ist es, den an aktuellen und zukünftigen Diskussionen bzw. Entscheidungen beteiligten Akteuren aus Kulturmanagement, Kulturpolitik und Kultureller Bildung ein Nachschlagewerk an die Hand zu geben, in dem sie sich – über punktuelle Einzelstudien hinausgehend – umfassend und differenziert über die Publika jeder Sparte informieren können. Ferner soll Forschenden ein Einstieg in die Thematik erleichtert und ein Blick über den Tellerrand des eigenen Spezialgebietes ermöglicht werden. Aus diesem Grund werden die spartenspezifischen Betrachtungen um Beiträge zu theoretischen, methodischen und begrifflichen Grundlagen der Kultur­ Jahren entstanden sind oder kurz vor der Veröffentlichung stehen, wie z. B. Pröbstle (2014), Reussner (2010) und Wegner (2015).

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publikumsforschung sowie zu aktuellen Entwicklungen, innovativen Ansätzen und internationalen Trends ergänzt. Damit verbunden ist auch die Absicht, zu einer Übertragung erfolgreicher Zugänge und Methoden aus Forschungsprojekten innerhalb einer Sparte – wie zum Beispiel dem Kinopublikum – auf andere Sparten und ihre Publika – wie den Theaterbesuchern – anzuregen. Notwendig wird dies nicht zuletzt sowohl durch die an Bedeutung zunehmenden Querschnittsfelder wie Kulturtourismus und Kulturelle Bildung als auch durch veränderte Kulturnutzungsgewohnheiten, die aktuell z. B. unter dem Etikett » Kulturflaneur « (Keuchel in diesem Band) oder » kulturelle Allesfresser « (vgl. Peterson und Kern 1996; Neuhoff 2001; Rössel 2006; Kirchberg und Kuchar in diesem Band) diskutiert werden. Es soll so eine Grundlage für einen übergreifenden und sich gegenseitig inspirierenden Austausch über empirische Forschungsansätze in Bezug auf das Kulturpublikum geschaffen werden. Bevor in den folgenden Beiträgen die Grundlagen, Fragen und Befunde sowie Perspektiven der empirischen Kulturpublikumsforschung abgehandelt werden, soll zunächst jedoch der Frage nachgegangen werden, inwieweit eine Stärkung der empirischen Kulturpublikumsforschung sowie eine Ausweitung ihrer Fragestellungen überhaupt notwendig ist.

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Zur Relevanz der empirischen Publikumsforschung aus Sicht von Kulturpolitik, Kulturmanagement und Kultureller Bildung

Der Grund für das wachsende Interesse am Kulturpublikum kann zu großen Teilen auf die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Veränderungen zurückgeführt werden, mit denen Kulturbetriebe und die Kulturpolitik im zunehmenden Maße in jüngerer Vergangenheit sowie aktuell konfrontiert werden: Beispielhaft genannt seien die Finanzlöcher der öffentlichen Haushalte, multioptionale Medien­ angebote, hybride Publikumsinteressen und -gewohnheiten, die Auswirkungen des demografischen Wandels mit seinen Hauptausprägungen » älter, bunter und weniger « (Stiftung Niedersachsen 2006) sowie die zunehmende Konkurrenz auf dem post­modernen Freizeitmarkt (vgl. exemplarisch zu den Herausforderungen im Kulturbereich Föhl 2011a). In der Konsequenz sehen sich Kulturmanager, Kulturpolitiker und Kulturvermittler nicht nur erheblichen Legitimationszwängen gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit ausgesetzt, in Folge der Stagnation oder gar des Rückgangs von Fördergeldern steigt gleichzeitig auch der Druck zur Erhöhung der Eigeneinnahmen über Eintrittsgelder, Gastronomie etc. Hinzu kommt ein bislang nicht da gewesener Konkurrenzkampf um Besucherinnen und Besucher. Allein aus den genannten Problembereichen lässt sich jeweils direkt die Notwendigkeit einer Ausweitung der empirischen Publikumsforschung ableiten. Zunächst sei auf den Legitimationsbedarf eingegangen. Die folgende Zuspitzung aus dem Jahr 2005 ist heute aktueller denn je:

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» In den gegenwärtigen Auseinandersetzungen um Kürzungen in den öffentlichen Haushalten werden häufiger als in früheren Jahren bei der Schließung eines Schwimmbads, eines Jugendclubs oder einer Kinderkrippe die im Vergleich dazu oft noch immer gut bemessenen Mittel für viele der traditionellen Kultur- und Kunstinstitute ins Feld geführt. Angesichts der prekären Finanzsituation der Kommunen verschärft sich dieser › Kulturkampf ‹ zwischen Opernhäusern und Krabbelstuben, Kunstmuseum und Frauenhaus, und es treten zunehmend mehr oder weniger artikulierte Konflikte zwischen verschiedenen öffentlichen Aufgabenfeldern auf. In dieser angespannten gesellschaftlichen Situation, in der › Kosten und Nutzen ‹ verschiedener gesellschaftlicher Bereiche zunehmend stärker gegeneinander gestellt werden, ist es zwangsläufig, dass auch im Kulturbereich intensiver danach gefragt wird, für wen und für was die sparsamer fließenden Mittel ausgegeben werden. « (Wagner 2005, S. 11 f.)

Ein zentrales Argument von Seiten der Kulturanbieter in diesen Diskussionen stellen die Funktionen dar, die Kultur für die Publika von Kulturveranstaltungen übernehmen soll bzw. die positiven Wirkungen, die man sich für die Nutzerinnen und Nutzer der jeweiligen Kulturangebote verspricht. Diese Funktions- und Wirkungszuschreibungen – denen vor allem seit Etablierung der » Neuen Kulturpolitik « ab Mitte der 1970er Jahre in kulturpolitischen Diskussionen eine besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht wird (vgl. zum Beispiel Glaser und Stahl 1983; Hoffmann 1981; Schwencke et al. 1974) – sind äußerst vielfältig und reichen von Kreativitätssteigerung, Anregung zu Kommunikation und sozialer Integration über Identitätsund Persönlichkeitsbildung bis hin zu gesellschaftlicher Aufklärung und politischer Emanzipation. Im Rahmen einer umfassenden Recherche konnten Fuchs und Liebald bereits 1995 insgesamt 90 Wirkungs- und Funktionsbehauptungen von Kunst und Kultur sammeln. So begrüßenswert die genannten Funktionen und Wirkungen auch sein mögen, ihre alleinige Behauptung ohne belastbare empirische Belege ist in der politischen Auseinandersetzung um die Förderung von Kultur und den Ausbau kultureller Bildungsangebote wenig überzeugend. Gleichwohl schien bislang im deutschsprachigen Raum an einer Evaluation der Wirkungen und Funktionen von Kunst und Kultur auf die Nutzerinnen und Nutzer überwiegend eher geringes Interesse zu bestehen. So schreibt Dieter Kramer, der in den 1970er und 1980er Jahren mit Hilmar Hoffmann in Frankfurt die kommunale Kulturpolitik mitgestaltet hat, die lange Zeit vorherrschende Haltung wie folgt: » In den 14 Jahren, in denen ich aktiv an der Frankfurter Kulturpolitik beteiligt war, haben wir nie ernsthaft Wirkungsforschung betrieben – nicht nur, weil wir keine Zeit oder kein Geld gehabt hätten, sondern auch weil es ein so brennendes Interesse daran nicht gab. Kulturpolitik hatte ihr Programm und war von dessen Qualität und Bedeutung so überzeugt, dass eine empirische Nachfrage nicht notwendig schien. Pragmatische Kulturpolitik mit programmatischen Elementen, wie sie › Kultur für alle ‹ war, interessierte sich wenig für

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Wirkungsforschung, weil sie sich auf die Botschaft der Künste verließ, und weil sie, positiv gewendet, an die Mündigkeit der Nutzer appellierte, die allmählich ihre › wahren Bedürfnisse ‹ entdecken würden. Beziehungen zwischen Künsten und Nutzern herzustellen, das war die Aufgabe, deren Gelingen nicht gemessen werden konnte. « (Kramer 1995, S. 162)

In diesem Zusammenhang soll auf den so genannten » Rechtfertigungskonsens « (Schulze 1997, S. 513 ff.) verwiesen werden, der für den deutschen Kulturbetrieb in weiten Teilen nach wie vor prägend ist. Dieser besagt, dass in der Kultur einer der wenigen Werte an sich gesehen wird, der keiner weiteren Rechtfertigung bedarf: » Öffentliche Kulturförderung kann immer nur gut sein « (Schulze 1997, S. 513 f.). Als Folge wurde eine kritische Auseinandersetzung mit Kulturpolitik, kulturpolitischen Zielen und ihrer tatsächlichen Realisierung kaum initiiert – dies ändert sich aber gegenwärtig im Rahmen der Bemühungen um eine stärker konzeptbasierte Kulturpolitik (vgl. ausführlich Sievers et al. 2013). Auch wenn nachvollziehbar ist, dass in Zeiten guter finanzieller und personeller Ausstattung – wie es in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren noch der Fall war – Kulturbetriebe und Kulturverwaltungen eher vom Angebot als vom Nutzer her dachten und entsprechend auch Publikumsforschung kaum eine Rolle spielte, ist diese Haltung unter gegenwärtigen Rahmenbedingungen nur schwer verständlich – und zahlreiche Beiträge in diesem Band zeigen auf, dass sich diese Haltung allmählich ändert. So kann empirische Publikumsforschung wissenschaftlich fundierte Argumente zur Aufrechterhaltung und Förderung kultureller Angebote liefern, wenn sich die empirisch bestätigten Wirkungen der Kulturnutzung mit den behaupteten decken. Nicht verschwiegen werden soll indes, dass unwillkommene Ergebnisse demgegenüber aber auch die Legitimation öffentlicher Kulturangebote relativieren können (vgl. Glogner und Rhein 2005, S. 432). » Dieses Risiko ist jedoch in Kauf zu nehmen, da die alleinige Artikulation des guten Willens in Bezug auf Wirkungsintentionen beim Kulturpublikum und den Kulturnutzern in Zukunft nicht mehr ausreichen wird « (Glogner und Rhein 2005, S. 432). In diesem Zusammenhang sollte zudem bedacht werden, dass Erkenntnisse über nicht erreichte Ziele auch einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um Möglichkeiten und Grenzen der Kulturvermittlung, der Publikumsansprache und des Dialogs mit dem Publikum bedeuten können. So zeigt eine Studie von Reuband (2010) beispielsweise auf, dass das Krisenerleben von Menschen nicht – wie so oft behauptet (vgl. Reuband 2010, S. 64) – eine Hinwendung zur Kultur begünstigt und damit auch nicht von einer Zunahme der Kulturnutzung in Krisenzeiten ausgegangen werden kann. Insofern bietet Publikumsforschung auch die Chance, aus » Fehlern « zu lernen, bisherige Sichtweisen zu überdenken und weiterzuentwickeln. Wie bereits angedeutet wurde, erhöht der Rückgang an öffentlichen Fördermitteln nicht nur den Legitimationsdruck von Kultureinrichtungen und -anbietern. Neben der Frage, wie man die politisch Verantwortlichen von der Notwendigkeit einer Förderung überzeugt, gewinnt auch die Frage an Bedeutung, auf welche Weise eine Steigerung der Eigeneinnahmen möglich und realisierbar ist. Da die Eigeneinnahmen

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im Kulturbereich zu großen Teilen über das Publikum und die Eintrittsgelder erwirtschaftet werden, ist es nachvollziehbar, dass Kulturinstitutionen sich sehr darum bemühen (müssen), ihren Publikumskreis zu erweitern bzw. die bereits gewonnenen Besucher langfristig an sich zu binden. Außerdem dürfte inzwischen weitestgehend Einigkeit darüber bestehen, dass » öffentlich geförderte Kunst und Kultur (…) Zuschauer (braucht), um ihre gesellschaftliche Funktion wirksam erfüllen zu können « (Sievers 2005, S. 46). Diese Bindung und » Vermehrung « des Kulturpublikums ist jedoch unter den veränderten Bedingungen eines multioptionalen Freizeit- und Erlebnismarktes (vgl. Schulze 1997) nicht ohne Weiteres möglich. Einerseits nimmt die Konkurrenz für die öffentlichen und öffentlich geförderten Kulturangebote stetig zu. Beispielhaft zu nennen sind die bereits erwähnten Entwicklungen auf dem Medienmarkt – verwiesen sei auf den Web 2.0- bzw. 3.0-Boom (vgl. exemplarisch Janner et al. 2011). Andererseits ist die große Konkurrenz um das Publikum aber auch die direkte Folge eines über die letzten dreißig Jahre stetig expandierenden öffentlichen bzw. öffentlich geförderten Kulturbetriebs. So erfreulich und wichtig diese Entwicklung auf der einen Seite aus Sicht der Künstler und Kulturschaffenden sein mag, so problematisch ist auf der anderen Seite aus der Perspektive von Kulturmarketing und Kulturvermittlung, dass die Nachfrage nicht mit dem Wachstum des Kulturangebots mithalten konnte. Die Betrachtung der Theaterlandschaft zeigt beispielsweise, dass die Zahl der öffentlichen Theater recht stabil geblieben ist (Deutscher Bühnenverein 1990 – 2010), während sich seit der Spielzeit 1990/1991 die Anzahl der Spielstätten um 95 % und der Sitzplätze um 39 % erhöht haben (Tab. 1). Die Anzahl der Aufführungen ist um knapp 16 % angestiegen. Gleichzeitig stagnieren aber die Besucherzahlen: Konnten kurz nach der Wiedervereinigung 1990/1991 ca. 20 273 000 Besucher gezählt werden, waren es in der Spielzeit 2008/2009 ca. 19 338 000 Besucher (vgl. ausführlich Glogner-Pilz 2011). Das Publikum ist nicht beliebig vermehrbar, ebenso wenig wie seine finanziellen und insbesondere seine zeitlichen Ressourcen. Weiterhin existieren zusätzliche spezifische Problematiken des öffentlichen Kulturbetriebs wie die zunehmende Bewegungsunfähigkeit der Kulturpolitik – ausgelöst durch die vorherrschenden Paradigmen einer additiven und zugleich in der Regel sehr einseitig verteilten Kulturförderung (Stichworte: Aufrechterhalten/Betrieb kultureller Infrastruktur, » Omnibusprinzip «). Diese Entwicklungen haben zu einer sich öffnenden Schere zwischen den tatsächlichen Leistungsmöglichkeiten von Kulturpolitik/ -förderung und einem wachsenden Aufgabenvolumen geführt (vgl. exemplarisch Föhl und Sievers 2013). Um zukünftig Prioritäten setzen zu können (Erschließung neuer Potenziale durch Kooperationen, Neuverteilung öffentlicher Förderung, Transformation bestehender Kultureinrichtungen etc.), bedarf es ebenfalls belastbarer Aussagen über das bestehende und zukünftige (potenzielle) Kulturpublikum. Hinzu kommt außerdem, dass sich nicht nur der Freizeitmarkt vergrößert und in eine Vielzahl verschiedenster (Konkurrenz-)Angebote ausdifferenziert hat. Durch

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Tabelle 1  Angebot und Nachfrage bei öffentlichen Theatern (Deutscher Bühnenverein 1990 – 2010) Spielzeit

1990/1991

1995/1996

2000/2001

2005/2006

2008/2009

Theaterunternehmen

149

154

150

143

144

Spielstätten

455

655

728

793

888

Sitzplätze (in Tsd.)

215

242

260

278

299

Aufführungen

56 724

61 914

62 989

62 749

65 508

Besucher (in Tsd.)

20 273

20 550

20 057

18 769

19 338

gesellschaftliche Pluralisierungs- und Individualisierungstendenzen (vgl. Beck 1986; Schulze 1997) sowie die Herausbildung verschiedenster Lebensstile (vgl. Rössel und Otte 2011; Otte 2013; www.sinus-sociovision.de) kann man auch nicht mehr von einem einheitlichen und eindeutigen Publikumsbegriff ausgehen. Man hat es nicht mehr mit » dem Theaterzuschauer « oder » dem Museumsbesucher « zu tun, » es gibt vielmehr höchst differente Publika mit überaus unterschiedlichen Kulturinteressen, Nutzungsmotiven und Ansprüchen an Kultureinrichtungen « (Glogner 2005). Welche Rolle kann nun Publikumsforschung vor dem Hintergrund der exemplarisch aufgeworfenen Problembereiche spielen ? Um einerseits dem angesprochenen Konkurrenzdruck aktiv und wirkungsvoll zu begegnen, um andererseits die ausdifferenzierten Zielgruppen adäquat ansprechen zu können, ist eine genaue Kenntnis der (potenziellen) Nutzerinnen und Nutzer der Kulturangebote unverzichtbar. Nur wer über gesicherte empirische Kenntnisse zu den Bedürfnissen, Kulturnutzungsmotiven und Umgehensweisen mit Kultur » seiner « Publika verfügt, wird in der Lage sein, Kulturangebote zielgruppengerecht zu vermitteln bzw. zu vermarkten. Betont sei, dass damit nicht eine Nachfrageorientierung gemeint ist, die sich inhaltlich an einem möglichst breiten und populären Publikumsgeschmack orientiert. KulturmarketingVertreter betonen immer wieder eindringlich, dass das künstlerische oder kulturelle » Produkt « im Vordergrund steht (vgl. Klein 2005, S. 2; 2008a, S. 37): » Die Qualität des künstlerischen bzw. kulturellen Produktes ist nach wie vor die vorrangige Voraussetzung, um Besucher an eine Kultureinrichtung zu binden « (Klein 2008a, S. 87).2 Dies schließt jedoch nicht aus, dass eine Kultureinrichtung besucherorientiert3 arbeitet und darum bemüht ist, sich im Rahmen seiner Preis-, Service- und Distributionspolitik bestmöglich auf seine Kunden einzustellen4 oder beispielsweise mittels neuer 2

Vgl. auch weiterführend zur Bedeutung der Publikumsforschung in Kulturmarketing-Managementprozessen Föhl 2011b. 3 Vgl. zur Unterscheidung von Nachfrage- und Besucherorientierung Klein (2008a; 2008b, S. 65). 4 Auch im Rahmen von strukturellen Veränderungsprozessen – zum Beispiel bei Kooperationen und Fusionen – wird die stärkere Einbeziehung von (potenziellen) Besuchern und weiteren Stakeholdern

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Narrative und Kooperationspartner ihre bisherigen Angebote in anderen Kontexten zur Wirkung zu bringen (vgl. exemplarisch Föhl und Wolfram 2014). Über diese eher – aber nicht ausschließlich – praxisnahen Fragestellungen hinaus ist Publikumsforschung aber natürlich auch von besonderem Interesse für die kulturwissenschaftliche und kultursoziologische Forschung. Bedeutsam ist hier beispielsweise die Rolle des Publikums als » Wesenselement « des künstlerischen Prozesses (vgl. Eco 1977; exemplarisch zum Theaterpublikum Fischer-Lichte 1997).5 Kaum zum Forschungsgegenstand gemacht wurden bisher die Aneignung und Rezeption von Kulturangeboten durch das Publikum sowie die jeweiligen » Wirkungen « der Angebote auf die Besucherinnen und Besucher von Kulturveranstaltungen. Dies ist insofern überraschend, da im Medienbereich die publikumsorientierte Aneignungs- und Rezeptionsforschung seit über vier Jahrzehnten eine umfassende Tradition hat, die zu einer inzwischen nahezu unüberschaubaren Anzahl empirischer Studien geführt hat (vgl. Glogner und Rhein 2005). Gerade vor dem Hintergrund der weiter oben bereits angesprochenen Funktions- und Wirkungsbehauptungen wäre hier mehr empirische Grundlagenforschung wünschenswert. Möglicherweise ergeben sich diesbezüglich aber in naher Zukunft auch Impulse durch die Forschungsaktivitäten in der Kulturellen Bildung, wo verstärkt die Konsequenzen und (Transfer-)Wirkungen des eigenen Tuns einer empirischen Prüfung und kritischen Diskussion unterzogen werden (vgl. z. B. Fink et al. 2012; Hamer 2014; Liebau et al. 2014; Reinwand-Weiß 2013; Rittelmeyer 2010). Von Relevanz ist des Weiteren die Frage nach Zusammenhängen zwischen sozialer Herkunft und kultureller Inklusion bzw. Exklusion. In der Kultursoziologie werden entsprechende Abhängigkeiten zwar breit diskutiert und es liegen auch umfassende empirische Forschungsarbeiten vor (vgl. zum Beispiel Bourdieu 1998; Schulze 1997; Keuchel und Larue 2012), bislang wurden solche Fragestellungen jedoch nur selten mit Blick auf die Publika konkreter Kulturveranstaltungen zum Gegenstand empirischer Untersuchungen gemacht. Gerade die Analyse von realen Kulturpublika könnte jedoch eine wichtige Ergänzung zu den bisherigen Lebensstil- und Milieustudien sein und vertiefende qualitative Einblicke in die Reproduktion sozial-kultureller Ungleichheit(en), ihrer Bedingungen und Einflussfaktoren liefern.

der beteiligten Kultureinrichtungen mittels Befragungen oder ähnlichen Maßnahmen in Planungsund Entscheidungsprozessen diskutiert (vgl. exemplarisch Glogner 2009). Bei Kulturentwicklungsplanungen sind Publikumsbefragungen, moderierte Zukunftswerkstätten mit Bürgern und andere Methoden der empirischen Sozialforschung ebenfalls vermehrt vorzufinden (vgl. ausführlich Sievers et al. 2013). Darüber hinaus existieren zum Beispiel Belege, dass bereits in den 1990er Jahren im Rahmen der Reform kommunaler Kulturverwaltungen zahlreiche Bürgerbefragungen durchgeführt worden sind. So ergab eine Umfrage des Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft in Kommunen mit über 30 000 Einwohnern, dass im Sinne einer besseren Bürgerorientierung im Verlauf des Reformprozesses 45 Prozent der befragten Reformverwaltungen eine Bürgerbefragung durchgeführt haben (vgl. Oertel und Röbke 1999, S. 53). 5 Siehe zu diesen Aspekten auch den Beitrag von Föhl und Nübel in diesem Band.

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Eine weitere Möglichkeit der Systematisierung der Forschungspraxis bieten letztlich die zentralen Fragestellungen und Erkenntnisinteressen in Bezug auf das Kulturpublikum. Betrachtet man die vorliegenden empirischen Studien, so lassen sich folgende Schwerpunkte festhalten (vgl. Klein 2008a, S. 48 und den Beitrag von Föhl und Nübel in diesem Band): •• soziodemografische/-ökonomische Fragestellungen: z. B. Alter, Geschlecht, Einkommen, Nationalität; •• einstellungs-, motiv- und wirkungsbezogene Fragestellungen: zum Beispiel Erwartungen an einen Besuch, Meinungen, Einstellungen und Assoziationen zu einer Kultureinrichtung, Gründe für einen Besuch, Gründe für die Abkehr von einer Einrichtung, Nutzungspräferenzen und Präferenzstrukturen, Untersuchung der Entscheidungsprozesse von Besuchern und ihren Einflussfaktoren, Besuchsbarrieren, Wirkungs- und Wahrnehmungsforschung, Zufriedenheit mit Kultureinrichtungen und ihren Leistungsmerkmalen; •• verhaltensbezogene Daten: z. B. Besuchshäufigkeit/-intensität und ihre Determinanten, Besuch von Kultureinrichtungen und Begleitung, genutzte Distributionskanäle beim Kartenerwerb, Planungszeiträume, Informationsverhalten der Be­ sucher; •• sonstige Fragestellungen: z. B. Besucherpotenzial/-reichweite in der Bevölkerung, Existenz sozialer Erwünschtheitseffekte in Bevölkerungsumfragen und ihre Auswirkungen auf die Ergebnisse solcher Studien, Wertschätzung öffentlicher Kultureinrichtungen in der Bevölkerung, Finanzierungsfragen aus Sicht der Besucher.

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Fazit und Erläuterung der Gliederung

So erfreulich einerseits die dargestellte Vielfalt an Erkenntnisinteressen, an theoretischen Ansätzen und methodischen Zugängen in der Erforschung des Kulturpubli­ kums ist, so problematisch ist andererseits, dass bislang kaum ein systematischer Austausch zwischen den beteiligten wissenschaftlichen Disziplinen stattfindet. Dieser Austausch ist jedoch eine wesentliche Voraussetzung, um Theorien und Erhebungsinstrumentarien weiterzuentwickeln und aufeinander abzustimmen. Auch kann ein solcher Austausch dabei helfen, von den in der konkreten Forschungspraxis bereits gewonnenen Erfahrungen anderer – beispielsweise in Bezug auf Probleme bei der Probandenansprache in Foyers – zu profitieren und das » Rad nicht immer wieder neu erfinden zu müssen «. Um diesem Ziel näher zu kommen, bedarf es zunächst einer grundlegenden Bestandsaufnahme über die bereits geleistete Forschungsarbeit, zu der das vorliegende Handbuch einen umfänglichen Beitrag leisten möchte. Erst auf der Basis solcher Bestandsaufnahmen lässt sich in einem weiteren Schritt herausarbeiten, welche Theorien und Erhebungsmethoden sich bewährt haben, wo man auf Grenzen und Pro-

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Patrick Glogner-Pilz und Patrick S. Föhl

bleme stößt und welche Fragen bislang noch nicht befriedigend beantwortet bzw. zum Untersuchungsgegenstand gemacht wurden. Darüber hinaus wären Replika­ tionsstudien wünschenswert, um den bisherigen Erkenntnisstand von (punktuellen) Einzeluntersuchungen zu verallgemeinern (vgl. zum Beispiel Glogner 2002, S. 107) und die bereits entwickelten Forschungsinstrumentarien einer kritischen Überprüfung zu unterziehen bzw. zu optimieren. Am Ende eines solchen Prozesses würde sich einerseits ein Kernbestand an Theorien und Methoden herauskristallisieren, die sich bewährt haben und spartenübergreifend einsetzbar sind. Andererseits würde aber auch deutlich werden, welche Forschungsdesiderate noch bestehen (vgl. exem­ plarisch Bekmeier-Feuerhahn et al. 2009; Föhl und Glogner 2009). Wünschenswert ist jedoch nicht nur ein intensiverer Austausch der » Kerndiszi­ plinen « der Publikumsforschung im Kulturbereich im engeren Sinne. Darüber hin­ aus wäre auch ein Blick auf die relevanten Nachbardisziplinen sinnvoll, die sich mit vergleichbaren Fragestellungen befassen. So haben die Medien- und Kommunika­ tionswissenschaften bereits eine lange Tradition in der empirischen Erforschung von Medienpublika. Diese Forschungstradition hat zwischenzeitlich zu einer Vielzahl an Fragestellungen und unterschiedlichsten theoretischen und methodischen Ansätzen geführt, die sich bewährt haben und ohne größere Schwierigkeiten auch in der Erforschung von Kulturpublika im engeren Sinne angewandt werden könnten. Obgleich die Publikumsforschung im Kulturbereich von diesem Fundus erheblich profitieren könnte, findet eine solche Übertragung bislang jedoch noch eher selten statt (vgl. Glogner und Rhein 2005, S. 437 f. sowie Mandel und Renz in diesem Band). Das vorliegende Handbuch löst den in zwei Auflagen (2010/2011) erschienenen Sammelband » Das Kulturpublikum « ab. Mit dem Handbuch verfolgen die Herausgeber das Ziel, möglichst breit und umfassend das Themenspektrum » Kulturpublikum « darzustellen und die wichtigsten Forschungsentwicklungen aufzuzeigen. Zielgruppe sind sowohl Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen als auch Studierende und Experten aus der Praxis, die sich einen breiten und wissenschaftlich fundierten Überblick verschaffen wollen. Deshalb stand bei der Konzeption weniger die didaktische bzw. kompakte Aufbereitung im Vordergrund sondern vielmehr der Anspruch, dass gewählte Thema möglichst umfassend in allen Aspekten vor- und darzustellen. Der Band wird eröffnet mit Grundlagenbeiträgen zu Theorien und Methoden der empirischen Kulturpublikumsforschung sowie zu Evaluationen. Darauf folgt der Hauptteil des Handbuchs zu Forschungsfragen und -befunden aus zentralen Kultursparten, Querschnittsfeldern und spartenübergreifenden Betrachtungen. Die Beiträge sollen neben ihren Bestandsaufnahmen zur Forschungslage innerhalb der jeweiligen Sparten und Themenfelder auch eine erste Grundlage für einen spartenübergreifenden Austausch darstellen. Zwar gibt es eine Reihe an eindeutigen Gemeinsamkeiten zwischen den Sparten hinsichtlich der Erkenntnis­ interessen wie zum Beispiel die soziodemografische Zusammensetzung oder die Besuchsmotive der jeweiligen Publika. Daneben lassen sich aber auch unterschiedliche Forschungsschwerpunkte erkennen. In der Museumsbesucherforschung spielt bei-

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spielsweise das Thema Evaluation eine wesentlich bedeutsamere Rolle als in den übrigen Sparten, und in der Musik- und Filmpublikumsforschung ist eine deutlich größere Nähe zu Ansätzen der empirischen Medienwissenschaften und Marktforschung erkennbar. Diese Schwerpunkte innerhalb einzelner Sparten sowie Querschnitts­ berei­chen wie dem Kulturtourismus geben jedoch wichtige Anregungen für die Weiterentwicklung und Optimierung der empirischen Publikumsforschung. Außerdem können sie dazu ermutigen, sich entsprechende Ansätze auch über die bewährten Anwendungsfelder hinaus zu Nutze zu machen. Der Band schließt mit ausgewählten Perspektiven auf die Entwicklung und Qualifizierung von Kulturpublikumsforschung. Dort finden sich u. a. Beiträge zu neuen methodischen Ansätzen oder Forschungsdesideraten. Da dieses Handbuch nicht möglich gewesen wäre ohne die tatkräftige Unterstützung unseres beruflichen und privaten Umfeldes, möchten wir an dieser Stelle unseren Dank aussprechen. Zunächst danken wir herzlich den Autorinnen und Autoren dafür, dass sie dieses Projekt mit ihren Beiträgen möglich gemacht haben. Dank geht außerdem an Frau Emig-Roller und Frau Mülhausen für die Betreuung dieses Projektes seitens des Verlages. Danken möchten wir zudem Natalie Pilz sowie den Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Kultur- und Medienbildung der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg: hier insbesondere Karin Matt, Antonia Wangler, Carmen Fahlbusch und Jennifer Barton. Dank gebührt ferner allen Kolleginnen der Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und hier vor allem Jasmin Pfaff, die stets auch noch die entlegensten Quellen ausfindig macht. Wir widmen dieses Buch Ilya Föhl, der während der Abschlussarbeiten zur ersten Auflage des Vorgängerbandes am 29. Juli 2009 geboren wurde, und Béla Pilz, der kurz vor Fertigstellung des Handbuches am 3. Januar 2015 auf die Welt kam.

Literatur Beck, U. (1986). Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Bekmeier-Feuerhahn, S., van den Berg, K., Höhne, S., Keller, R,. Mandel, B., Tröndle, M., & Zembylas, T. (Hrsg.). (2012). Zukunft Publikum. Jahrbuch für Kulturmanagement 2012. Bielefeld: transcript. Bekmeier-Feuerhahn, S., van den Berg, K., Höhne, S., Keller, R., Koch, A., Mandel, B., Tröndle, M., & Zembylas, T. (Hrsg.). (2009). Forschen im Kulturmanagement: Jahrbuch für Kulturmanagement 2009. Bielefeld: transcript. Borwick, D. (2012). Building communities, not audiences. The future of the arts in the United States. Winston-Salem: ArtsEngaged. Bourdieu, P. (1998). Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft (10. Aufl.). Frankfurt am Main: Suhrkamp.

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Patrick Glogner-Pilz und Patrick S. Föhl

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