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ZIMT IN DER SUPPE
18:53 Uhr
Werner van Gent, geb. 1953 in Utrecht. SüdosteuropaKorrespondent von Schweizer Radio und Fernsehen DRS. Gelegentliche Mitarbeit bei ARD und ZDF. Autor von Der Geruch des Grauens. Die humanitären Kriege in Kurdistan und Kosovo (Zürich 2000).
Die langjährigen Griechenlandkenner Werner van Gent und Paul L. Walser nehmen uns mit auf eine Entdeckungsreise durch ein modernes und immer wieder überraschendes Griechenland. Paul L. Walser, geb. 1936 in Winterthur. Journalist und Zeichner. Redaktor und Auslandkorrespondent bei Weltwoche, Zürcher AZ und Tages-Anzeiger. Seit 1997 pensioniert. Schrieb und zeichnete Mit der Akropolis im Rücken. Griechische Skizzen (Zürich 1969).
ISBN 3-85869-283-2
VAN GENT/ WALSER
27.6.2005
Rotpunktverlag.
van Gent_Umschlag
Rotpunktverlag .
WERNER VAN GENT PAUL L. WALSER
ZIMT IN DER SUPPE ÜBERRASCHENDES GRIECHENLAND 3., aktualisierte Auflage
Griechenland, seit 1981 Vollmitglied der EU, ist ein unverstandener europäischer Nachbar geblieben. Daran ändert die Tatsache wenig, dass Jahr für Jahr Millionen von Europäerinnen und Europäern das Land der vielen Ferieninseln besuchen. Reisende wie Einheimische scheinen sich auf ein paar Klischees geeinigt zu haben, auf eine Mischung von Zorbas, Parthenon und Bouzouki, mit Sonne, Meer, Tsatziki. Lange fühlten sich die Griechen scheinbar wohl in der Rolle von Exoten und taten wenig, um aus der teils selbst verschuldeten Isolation auszubrechen. Erst seit Mitte der 1990er-Jahre zeichnet sich eine Änderung ab: In der Außenpolitik wird ein pragmatischer Kurs erkennbar, in der Wirtschaft versucht das Land nach Kräften aufzuholen, und mit dem Megaprojekt der Olympischen Sommerspiele in Athen 2004 wurde die Öffnung beschleunigt – allerdings sind damit auch neue Probleme entstanden. Griechenland ist im Umbruch. Die Journalisten Werner van Gent und Paul L. Walser, beide langjährige Griechenlandkenner, haben sich umgeschaut, um eine möglichst genaue Bestandesaufnahme der modernen griechischen Gesellschaft zu machen, ohne die schmerzvolle Geschichte außer Acht zu lassen. Was sie entdeckt haben, ist, Kapitel für Kapitel, ein immer wieder überraschendes Griechenland.
Inhalt Prolog
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7
1 Eine Ordnung namens Chaos
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Vom schicksalhaften Abgrund in eine ungewisse Moderne
2 »Holz essen« – nicht zu empfehlen . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Die nahe ferne Sprache
3 Der unendliche Archipel
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Von Kastellórizo nach Korfu
4 Von K. Atatürk nach E. Venizélos
. . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
Als der türkische Kaffee griechisch wurde
5 Der dreifache Krieg
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
Zweiter Weltkrieg, Bürgerkrieg, Nachkrieg
6 Zimt in der Suppe? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 Die Garküche als Wunderland
7 Vereint gegen Natur und Staat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 Wirtschaft mit EU-Sonne und Schatten
8 Auf dem richtigen Weg
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175
Das Kreuz, eine Sieg bringende Waffe?
9 Schlagbäume im Kopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 »Wir haben keine Minderheiten«
10 Griechische Ohren hören anders . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213 Zwischen Musiktränke, Pressluftbohrern und Hundekneipe
11 »Malákas« immer griffbereit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225 Gewalt, meist nur verbal
12 Die Lektion von Olympía . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249 © 2004 Rotpunktverlag Zürich www.rotpunktverlag.ch Umschlag: Monastiráki-Platz, Athen, im Hintergrund die Akropolis Foto: Chris Olivotos Typografie und Karte: Patrizia Grab Druck und Bindung: fgb · freiburger graphische betriebe · www.fgb.de ISBN 3-85869-283-2 3., aktualisierte Auflage 2005
Der Traum vom fairen Spiel
Anhang . . . . . . . . . . Übersichtskarte . . . . . Das griechische Alphabet Geschichtlicher Überblick Weiterführende Literatur Register . . . . . . . . . .
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. 267 . 268 . 270 . 271 . 280 . 283
Prolog
Das ewige Verwirrspiel zwischen Vorstellung und Erfahrung hat einen Namen: Griechenland. Das Bild im Kopf begegnet einer überraschenden Wirklichkeit. »Thavma!« – Wunder! –, rufen die an sich sehr nüchternen Griechen aus, wenn sie vom Unerwarteten empfangen werden. Als »Thavma« bietet sich die griechische Welt in vielerlei Hinsicht an. Wie oft hat man geglaubt, dieses Phänomen zwecks genauerer Analyse festgenagelt zu haben, um dann zusehen zu müssen, wie sich das vermeintliche Wissen wieder verflüchtigt? Wie oft hat alles dann doch wieder ganz anders ausgesehen als im ersten, grellen Licht der Ägäis? – einem Licht, das uns die Illusion gibt, hier sei doch alles klarer, jedenfalls eindeutiger als in der westeuropäischen Heimat. Nein, Griechenland ist keineswegs leicht zu verstehen. Es ist weder ein Drittweltland noch ein Schwellenland, schon lange nicht mehr. Die Osterweiterung der Europäischen Union hat dem Land sogar jenes Stück Einzigartigkeit genommen, das ihm als »Schlusslicht« noch etwas Aufmerksamkeit beschert hatte. Griechenland liegt auch geografisch nicht mehr am äußersten Warten auf das Schiff – und das Wunder
Rand der EU. So fällt das kleine große Land mit der merkwürdigen 7
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Eine Ordnung namens Chaos Vom schicksalhaften Abgrund in eine ungewisse Moderne
»Das Chaos war der Anfang.« So will es die griechische Mythologie. Der Satz mag ordnungsliebende Menschen erschrecken. Doch erst wer das Chaos aus einer völlig ungewohnten Perspektive heraus denken kann, kommt auch dem heutigen Griechenland ein klein wenig näher. Im Griechischen beschreibt das Wort »To cháos« (Χα′ος) nämlich nicht nur das Chaos, sondern auch die gähnende Leere, das Nichts. Und dies ist eben der Anfang aller Dinge. Der böotische Dichter Hesiod aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. beschreibt dieses Chaos als das, was übrig bleibt, wenn man die Schale eines leeren Eis entfernt. Wie mag sich dieser mythologische Urknall vollzogen haben? Hierzu gibt es unterschiedliche Versionen, die sich teilweise stark widersprechen, je nach Standpunkt des Erzählers. Aus dem Chaos war nach einer der Ursprungsgeschichten Gaía, die breitbrüstige Mutter-Erde, entstanden. Auch Erebos und natürlich die Nyx, im modernen Griechisch Ny´chta, die Nacht, entstammen direkt dem Chaos. Gaía muss es wüst getrieben haben, jedenfalls verband sie sich mit Ouranós, dem Sternenhimmel, den sie selber geboren hatte und der sie von da an vollständig bedeckte. Aus dieser inzestuösen Privater Parkplatz in Athen
Beziehung ging eine ganze Reihe höchst potenter Götter hervor: 13
Eine Ordnung namens Chaos
Okeanós, der das ewig Fließende verkörpert, das im grenzenlosen
beherrschen, mit einem einmaligen Kraftakt auszutricksen. Als
Ozean endet, ist einer von ihnen. Das ewig Fließende, das nicht
existenzielle Bedrohung und gleichzeitig als Überlebenschance ist
Fertige ist ein Charakteristikum Griechenlands.
das Chaos eines der Kernelemente des griechischen Alltags, eines Alltags, der immer noch auffallend wenig gemein hat mit jenem in Westeuropa so entschlossen angestrebten Zustand der systemati-
Bedrohung und Chance
sierten Langeweile, der Vorhersehbarkeit und der säuberlich regis-
»Ich stand vor dem Chaos« heißt für griechische Ohren heute noch:
trierten Erfahrung. Ein solcher Alltag hatte in Griechenland bis-
Ich stand vor einem bodenlosen Abgrund. Dass To cháos, wie in un-
lang keine Chance. Hier ist jeder Tag Ausnahmezustand. Routine?
serer Sprache, inzwischen auch die völlige Unüberschaubarkeit,
Man kennt das Wort zwar vom Hörensagen. Die Mehrheit der
das totale Durcheinander beschreibt, ist vielleicht ein Zeichen der
Griechen lehnt »Routine« und »System« indessen instinktiv als
Modernisierung Griechenlands. Das mythologische Nichts, der An-
nicht erstrebenswerte, da ungriechische Aggregatzustände ab. Da-
fang und wohl auch das Ende aller Dinge, schwingt im alltäglichen
bei darf freilich nicht vergessen werden, dass sich die gleichen
Chaos Griechenlands aber immer noch mit und verleiht diesem
Menschen im Allgemeinen ohne große Mühe in ein »langweiliges«
Phänomen eine in anderen Kulturbereichen in dieser Intensität
Ausland westlicher Prägung einleben; sie sind als Emigranten seit
kaum vorhandene Dramatik; das drohende Nichts macht das grie-
jeher unerhört anpassungsfähig. In ihrem eigenen Land hingegen
chische Chaos erst richtig einmalig, es hat etwas Schicksalhaftes.
halten sie sich an ihre uralten eigenen Regeln, und diese werden
So lässt sich zumindest nachvollziehen, weshalb Griechen dazu neigen, kaum hat sich eine Krise angekündigt, hemmungslos die
zu einem wichtigen Teil diskret oder sehr augenfällig von einem Ordnungssystem namens Chaos gelenkt.
Ruhe zu verlieren, gleichsam zu explodieren, Supermärkte und
Ein sehr anschauliches Beispiel bieten etwa die unzähligen
Transportsysteme zu stürmen, als wäre der letzte Tag angebro-
Fähren, zumal jene der »Ágones grammés«, wörtlich: die frucht-
chen, und man begreift, weshalb sie eine Warteschlange in Ban-
losen oder unfruchtbaren (das heißt nicht rentierenden) Linien.
ken oder Ämtern als Angriff auf ihre Existenz schlechthin empfin-
Diese Schiffe bedienen die kleineren und kleinsten noch bewohn-
den und weshalb das griechische Chaos so häufig von den
ten Inseln der Ägäis und wären ein reines Verlustgeschäft, würden
Menschen dieses Landes heraufbeschworen wird, obwohl sie sich
nicht überaus reichhaltige Subventionen die selbstverständlich
gleichzeitig in kritischer Selbstkasteiung über ihr Verhalten so
nur um das Wohl der abgelegenen Insulaner besorgten Betreiber
gerne lautstark beschweren.
vor dem Hungertod retten. Wenn nun ein Schiff der »Ágones
Wiederholungen gibt es da so wenig wie Vorbereitungen. Das
grammés« in See sticht, eine Insel anläuft oder diese wegen eines
Chaos bricht jeweils unverhofft aus und stellt alles bisher Erlebte
kurzfristigen Entscheids des Kapitäns oder Reeders nicht anläuft,
in Frage. Gleichzeitig ergibt sich in diesem Zustand aber auch eine
dann sind das immer dramatische Höhepunkte. Nie zuvor, so will
Chance, die Götter und Göttinnen, die das Chaos und das Nichts
es dann erscheinen, hat es eine derartige Zuspitzung gegeben, nie
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Eine Ordnung namens Chaos
Okeanós, der das ewig Fließende verkörpert, das im grenzenlosen
beherrschen, mit einem einmaligen Kraftakt auszutricksen. Als
Ozean endet, ist einer von ihnen. Das ewig Fließende, das nicht
existenzielle Bedrohung und gleichzeitig als Überlebenschance ist
Fertige ist ein Charakteristikum Griechenlands.
das Chaos eines der Kernelemente des griechischen Alltags, eines Alltags, der immer noch auffallend wenig gemein hat mit jenem in Westeuropa so entschlossen angestrebten Zustand der systemati-
Bedrohung und Chance
sierten Langeweile, der Vorhersehbarkeit und der säuberlich regis-
»Ich stand vor dem Chaos« heißt für griechische Ohren heute noch:
trierten Erfahrung. Ein solcher Alltag hatte in Griechenland bis-
Ich stand vor einem bodenlosen Abgrund. Dass To cháos, wie in un-
lang keine Chance. Hier ist jeder Tag Ausnahmezustand. Routine?
serer Sprache, inzwischen auch die völlige Unüberschaubarkeit,
Man kennt das Wort zwar vom Hörensagen. Die Mehrheit der
das totale Durcheinander beschreibt, ist vielleicht ein Zeichen der
Griechen lehnt »Routine« und »System« indessen instinktiv als
Modernisierung Griechenlands. Das mythologische Nichts, der An-
nicht erstrebenswerte, da ungriechische Aggregatzustände ab. Da-
fang und wohl auch das Ende aller Dinge, schwingt im alltäglichen
bei darf freilich nicht vergessen werden, dass sich die gleichen
Chaos Griechenlands aber immer noch mit und verleiht diesem
Menschen im Allgemeinen ohne große Mühe in ein »langweiliges«
Phänomen eine in anderen Kulturbereichen in dieser Intensität
Ausland westlicher Prägung einleben; sie sind als Emigranten seit
kaum vorhandene Dramatik; das drohende Nichts macht das grie-
jeher unerhört anpassungsfähig. In ihrem eigenen Land hingegen
chische Chaos erst richtig einmalig, es hat etwas Schicksalhaftes.
halten sie sich an ihre uralten eigenen Regeln, und diese werden
So lässt sich zumindest nachvollziehen, weshalb Griechen dazu neigen, kaum hat sich eine Krise angekündigt, hemmungslos die
zu einem wichtigen Teil diskret oder sehr augenfällig von einem Ordnungssystem namens Chaos gelenkt.
Ruhe zu verlieren, gleichsam zu explodieren, Supermärkte und
Ein sehr anschauliches Beispiel bieten etwa die unzähligen
Transportsysteme zu stürmen, als wäre der letzte Tag angebro-
Fähren, zumal jene der »Ágones grammés«, wörtlich: die frucht-
chen, und man begreift, weshalb sie eine Warteschlange in Ban-
losen oder unfruchtbaren (das heißt nicht rentierenden) Linien.
ken oder Ämtern als Angriff auf ihre Existenz schlechthin empfin-
Diese Schiffe bedienen die kleineren und kleinsten noch bewohn-
den und weshalb das griechische Chaos so häufig von den
ten Inseln der Ägäis und wären ein reines Verlustgeschäft, würden
Menschen dieses Landes heraufbeschworen wird, obwohl sie sich
nicht überaus reichhaltige Subventionen die selbstverständlich
gleichzeitig in kritischer Selbstkasteiung über ihr Verhalten so
nur um das Wohl der abgelegenen Insulaner besorgten Betreiber
gerne lautstark beschweren.
vor dem Hungertod retten. Wenn nun ein Schiff der »Ágones
Wiederholungen gibt es da so wenig wie Vorbereitungen. Das
grammés« in See sticht, eine Insel anläuft oder diese wegen eines
Chaos bricht jeweils unverhofft aus und stellt alles bisher Erlebte
kurzfristigen Entscheids des Kapitäns oder Reeders nicht anläuft,
in Frage. Gleichzeitig ergibt sich in diesem Zustand aber auch eine
dann sind das immer dramatische Höhepunkte. Nie zuvor, so will
Chance, die Götter und Göttinnen, die das Chaos und das Nichts
es dann erscheinen, hat es eine derartige Zuspitzung gegeben, nie
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Eine Ordnung namens Chaos
danach wird je wieder so etwas vorkommen. Das Hier und Jetzt er-
Bevölkerung lebte noch in desolaten Verhältnissen. Die Flüchtlings-
scheint in diesen Augenblicken als der Gipfel der ganzen Mensch-
lawine der 1920er-Jahre aus Kleinasien war noch keineswegs ver-
heitsgeschichte, »davor« und »danach« existieren nicht. Die Idee
kraftet, als der Zweite Weltkrieg und anschließend der Bürgerkrieg
der Prophylaxe, des sich Vorbereitens und der Vorbeugung, hat es
neues Unheil über die Stadt brachten: Wohnungsnot, Hunger und
da verständlicherweise schwer,ungeachtet des griechischen Wor-
Repression prägten das Leben, auch lange nach dem Bürgerkrieg.
tes. Die Folge ist klar: Je weniger man auf die Schläge des Schick-
Die Antwort war das System der »Antiparochí« (wörtlich:
sals vorbereitet ist, desto größer die Verzweiflung, wenn sie ein-
Gegengeschäft), gemäß dem Hausbesitzer ihr (altes) Gebäude
treffen, umso größer aber auch die Erleichterung, wenn das
samt Grundstück einem Bauunternehmer übergaben, der darauf-
Drama dann doch noch einigermaßen glimpflich abläuft, was ja in
hin das Haus abreißen ließ und an dessen Stelle eine »Polykatikía«,
der Regel zum Glück der Fall ist: Das Drama mutiert im griechi-
ein zumeist grundhässliches, rein funktionelles Mehrfamilien-
schen Alltag gerne zum Melodram – auch das ist eine Lebenskunst.
haus, errichtete, wobei die ehemaligen Besitzer zwei oder drei der neuen Wohnungen erhielten. Wohnungsbesitz war damals – und
Der Moloch und die schönste Metro
ist es teilweise heute noch – die Hauptanlage griechischer Familien. Der Vorteil dieses Systems lag darin, dass die Familien auf
Griechen und Griechinnen haben sich am Rande des Nichts, im
einen Schlag auch das Wohnungsproblem ihrer Kinder gelöst hat-
chaotischen Zustand des immer Fließenden und niemals Fertigen
ten. Nach wie vor will es die Tradition, dass die Eltern ihre Töchter
recht gut eingerichtet. Überhaupt ist es erstaunlich, wie sehr sie in
bei der Hochzeit mit einer Mitgift, meist in der Form von Haus-
ihrem Alltag mit dem Chaos zurechtkommen, wo andere verzwei-
oder Wohnungseigentum, ausstatten. Der Nachteil ist leicht er-
feln würden. Nehmen wir Athen als Beispiel. Für viele Reisende,
sichtlich, weil auch heute noch Tag für Tag niedrige Häuser abge-
zumal jene, die zum ersten Mal die griechische Hauptstadt besu-
rissen und von acht- bis neunstöckigen, eng aneinander gebauten
chen, wechseln die Gefühle angesichts dieser Vier-Millionen-Stadt
Monstern ersetzt werden, ohne dass gleichzeitig auch nur annä-
zwischen hellem Entsetzen und blankem Horror. Die Stadt er-
hernd genügend Parkplätze und Grünflächen entstehen. Der
scheint als der Inbegriff des Chaos, optisch, akustisch, aber auch
Raum dazu fehlt. Nach demselben System sind auch die Städte der griechischen
menschlich. Wenige Städte Europas sind jedenfalls so planlos und gleichzei-
Provinz in den letzten Jahrzehnten in rasantem Tempo zu Mini-
tig so dicht gebaut worden wie Athen, wenige hinterlassen so stark
ausführungen von Athen geworden. Die griechischen Städte, so will
den Eindruck eines menschenfeindlichen Molochs. Das geht auf
es den Besuchern erscheinen, ersticken förmlich im Verkehr, ob-
die 1950er- und 60er-Jahre zurück, als der damalige Ministerpräsi-
wohl die Verkehrsdichte (das heißt die Anzahl Autos pro Kopf der
dent Konstantínos Karamanlís die Wirtschaft mit einem Bauboom
Bevölkerung) nur halb so groß ist wie im übrigen Westeuropa.
ohnegleichen anzukurbeln versuchte. Ein großer Teil der Athener
Eine Zunahme des alltäglichen Chaos auf den Straßen ist also
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Eine Ordnung namens Chaos
danach wird je wieder so etwas vorkommen. Das Hier und Jetzt er-
Bevölkerung lebte noch in desolaten Verhältnissen. Die Flüchtlings-
scheint in diesen Augenblicken als der Gipfel der ganzen Mensch-
lawine der 1920er-Jahre aus Kleinasien war noch keineswegs ver-
heitsgeschichte, »davor« und »danach« existieren nicht. Die Idee
kraftet, als der Zweite Weltkrieg und anschließend der Bürgerkrieg
der Prophylaxe, des sich Vorbereitens und der Vorbeugung, hat es
neues Unheil über die Stadt brachten: Wohnungsnot, Hunger und
da verständlicherweise schwer,ungeachtet des griechischen Wor-
Repression prägten das Leben, auch lange nach dem Bürgerkrieg.
tes. Die Folge ist klar: Je weniger man auf die Schläge des Schick-
Die Antwort war das System der »Antiparochí« (wörtlich:
sals vorbereitet ist, desto größer die Verzweiflung, wenn sie ein-
Gegengeschäft), gemäß dem Hausbesitzer ihr (altes) Gebäude
treffen, umso größer aber auch die Erleichterung, wenn das
samt Grundstück einem Bauunternehmer übergaben, der darauf-
Drama dann doch noch einigermaßen glimpflich abläuft, was ja in
hin das Haus abreißen ließ und an dessen Stelle eine »Polykatikía«,
der Regel zum Glück der Fall ist: Das Drama mutiert im griechi-
ein zumeist grundhässliches, rein funktionelles Mehrfamilien-
schen Alltag gerne zum Melodram – auch das ist eine Lebenskunst.
haus, errichtete, wobei die ehemaligen Besitzer zwei oder drei der neuen Wohnungen erhielten. Wohnungsbesitz war damals – und
Der Moloch und die schönste Metro
ist es teilweise heute noch – die Hauptanlage griechischer Familien. Der Vorteil dieses Systems lag darin, dass die Familien auf
Griechen und Griechinnen haben sich am Rande des Nichts, im
einen Schlag auch das Wohnungsproblem ihrer Kinder gelöst hat-
chaotischen Zustand des immer Fließenden und niemals Fertigen
ten. Nach wie vor will es die Tradition, dass die Eltern ihre Töchter
recht gut eingerichtet. Überhaupt ist es erstaunlich, wie sehr sie in
bei der Hochzeit mit einer Mitgift, meist in der Form von Haus-
ihrem Alltag mit dem Chaos zurechtkommen, wo andere verzwei-
oder Wohnungseigentum, ausstatten. Der Nachteil ist leicht er-
feln würden. Nehmen wir Athen als Beispiel. Für viele Reisende,
sichtlich, weil auch heute noch Tag für Tag niedrige Häuser abge-
zumal jene, die zum ersten Mal die griechische Hauptstadt besu-
rissen und von acht- bis neunstöckigen, eng aneinander gebauten
chen, wechseln die Gefühle angesichts dieser Vier-Millionen-Stadt
Monstern ersetzt werden, ohne dass gleichzeitig auch nur annä-
zwischen hellem Entsetzen und blankem Horror. Die Stadt er-
hernd genügend Parkplätze und Grünflächen entstehen. Der
scheint als der Inbegriff des Chaos, optisch, akustisch, aber auch
Raum dazu fehlt. Nach demselben System sind auch die Städte der griechischen
menschlich. Wenige Städte Europas sind jedenfalls so planlos und gleichzei-
Provinz in den letzten Jahrzehnten in rasantem Tempo zu Mini-
tig so dicht gebaut worden wie Athen, wenige hinterlassen so stark
ausführungen von Athen geworden. Die griechischen Städte, so will
den Eindruck eines menschenfeindlichen Molochs. Das geht auf
es den Besuchern erscheinen, ersticken förmlich im Verkehr, ob-
die 1950er- und 60er-Jahre zurück, als der damalige Ministerpräsi-
wohl die Verkehrsdichte (das heißt die Anzahl Autos pro Kopf der
dent Konstantínos Karamanlís die Wirtschaft mit einem Bauboom
Bevölkerung) nur halb so groß ist wie im übrigen Westeuropa.
ohnegleichen anzukurbeln versuchte. Ein großer Teil der Athener
Eine Zunahme des alltäglichen Chaos auf den Straßen ist also
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Georg Sfikas, Die Wildblumen Griechenlands, Efstathiadis Group, Anixi 1995 Georg Sfikas, Bäume und Sträucher Griechenlands, Efstathiadis Group, Athen 2000 Nikolaos Svoronos, Histoire de la Grèce moderne, Presses Universitaires de France, Paris 1972 Míkis Theodorákis: Mein Leben für die Freiheit, Scherz Verlag, Bern, München, Wien 1971 Pavlos Tzermias, Geschichte der Republik Zypern, A. Francke, Tübingen 1991 Pavlos Tzermias, Neugriechische Geschichte. Eine Einführung, A. Francke, Tübingen 1986 Vassílis Vassilíkos, Z, Themelion, Athen 1966. Deutsch: Z, Blanvalet, Berlin 1968 Thanos M.Veremis and Mark Dragoumis, Historical Dictionary of Greece, The Scarecrow Press Inc., Metuchen, N. J. & London 1995 Christopher M.Woodhouse, Modern Greece; A Short History, Faber & Faber, London 1968 Standardwerk zur jüdischen Geschichte Thessaloníkis. Ausgaben der politischen Beilage der Ελευθεροτυπι′α (Elevtherotypía) Ο Ιο′ ς της Κυριακη′ς, 2002, 2003, 2004 www.iospress.gr (Politisch machen die Autoren keinen Hehl aus ihrem politischen Standort; in diesem Rahmen pflegen sie aber einen sehr aufklärerischen, unabhängigen Journalismus und scheuen auch vor Tabuthemen nicht zurück – eine Seltenheit in der heutigen Presselandschaft Griechenlands. Besonders wertvoll sind ihre Untersuchungen zur Rolle der Kirche und Lage der Minderheiten und Ausländer in Griechenland.)
Athen 9, 16, 18–20, 23, 35, 39, 62, 73, 76, 85, 95, 104, 107, 120–121, 125–126, 131– 132, 135, 155, 162–163, 165, 175–176, 179–180, 191, 205, 211, 215, 218, 224, 238, 241, 247–248, 252–253, 269, 274– 275
Register Achelóos 162 Achladióti, Despina 55-56 Ägäis 7, 15, 26, 36, 49, 53, 61, 96–97, 102, 128, 171, 177, 180, 269
Athos 78, 190, 228–229
Agápi 180
Avéroff Tosítsas, Evángelos 204
Ághia Lávra 81
Áxios, (Vardar) 86
Ághios Evstrátios 49
Bakojánnis, Dóra 228
Ägina 120, 236
Bakojánnis, Pávlos 130
Alexander (König) 87, 89, 272
Bartholomäus I. (Patriarch) 185–186
Alexander der Große 28, 37, 208, 269
Bismarck, Otto von 85
Alexandria 37–38, 184–185, 269
Bosporus 77, 79, 137, 181–182, 270
Alexandroúpolis 41
Bouboulína, Laskarína 202
Ali Pascha 81
Bürgenstock 98–99, 276
Alia, Ramiz 69, 275
Calatravas, Santiago 255
Anatolien 36, 60, 89, 95, 198
Callas, Maria 177
Anatolien2 51, 53, 56, 70, 88–89
Castoriadis, Cornelius 182
Andreópoulos, Ilias 33, 216
Chaniá 85, 168
Ándros 50, 157, 202
Chatzidákis, Mános 216, 219, 237
Angelís, Odysséus 124
Chíos 271
Angelópoulos, Theódoros 149, 212
Christian IX. (König) 84
Angelopóulou-Daskaláki, Jánna 228
Christódoulos (Erzbischof) 74, 176, 185– 187, 192
Áttika 37, 83, 143
Ankara 74, 89, 94–95, 97, 125, 186, 198, 272, 275
282
Chrysoúpolis 169
Annan, Kofi 98–99, 275–276
Churchill, Winston 112–115
Antiochía 184–185
Çiller, Tansu 96
Antíphellos 54
Coubertin, Pierre de 257
Anty´pas, Antónis 212
Damaskinós (Erzbischof) 115
Arbeit, Eckart 251
Delacroix, Eugène 9, 82
Aristophanes 225
Delphí 110, 259–260
Arsénis, Gerássimos 96
Denktasch, Rauf 95, 99, 275
Atatürk, Mustafa Kemal 5, 29, 60, 73–77, 79, 81, 83, 85, 87–95, 97, 198, 272
Dístomon 110
Athen 9–10, 12, 16–17, 19, 22–24, 39, 43–45, 59, 67, 83–84, 91, 95, 97–98, 102, 106, 109–110, 115–116, 121, 125, 131, 136– 137, 140, 149, 151–152, 156–157, 160, 163–165, 175, 180, 185, 192, 195–196, 198, 200–202, 207, 216, 219, 222–223, 227–228, 236, 241, 249, 251–252, 254, 260, 262, 269–271, 273–274
Doúndas, Michális 161, 163
Dodekanes 56 Dráma 195 Édessa 207 Elevsína (Eleusis) 164, 166 Ely´tis, Odisseas 34, 47, 221 Embiríkos 157
283
Register Epiros 86, 162, 172, 273, 277
Johannes Paul II. (Papst) 180
Lamía 140
Návpaktos (Lepanto) 79
Erasmus von Rotterdam 29, 40
Kaissarianí 110
Lárissa 161, 219, 241
Návplion (Nauplia) 78, 82–83, 271
EU (Europäische Union, vormals EG) 5, 7– 8, 25, 30, 40, 52, 60, 62, 98–99, 101, 149, 152, 154, 156, 158, 160–163, 167– 168, 196, 226, 228, 233, 235, 240, 275– 276
Kalávrita 81, 109–110
Látsis, Spy´ros 253
Náxos 23, 180
Kálvos 216
Lausanne 90, 157, 198, 235, 272
Néa Michanónia 204–205
Kandanós 109
Lávrion 101–103, 105
Néa Smy´rni 23, 91
Euripides 11, 225
Kapodístrias, Ioánnis 81–82, 271
Lendákis, Andréas 213
Niárchos, Stávros 155, 157
Europa 8, 18, 24, 28, 30, 40, 62–63, 74, 79, 96, 98, 127, 158, 166, 187, 212, 233, 235, 251, 269–270
Karaíndrou, Eleni 211–212
Leo IX. (Papst) 181
Nord-Epiros 88, 269
Karamanlís, Konstantínos 16, 62, 95, 99, 119–120, 126–129, 233, 240, 273–274
Lepanto (Návpakos) 79, 270
Oinomaos 257–258
Léros 49, 104
Olymp 30, 72, 184, 191
Évia 11, 50, 139, 202
Karamanlís, Kóstas 99, 129, 276
Levkáda 80
Fahd (König) 175
Kassandra 225, 249
Loízos, Mános 216
Olympía 5, 247, 249, 251, 253–254, 256– 261, 263
Fársala 148, 161
Kastélli 109
Lord Byron 9, 82, 271
Onássis, Aristóteles 155, 220
Filiátes
Loúis, Spy´ros 85, 260
Ormylía 229
Flórina 194, 206
Kastellórizo (Megísti, Meis) 5, 49, 51–60, 63, 65, 70, 276
Ost-Thrakien 88–89, 272
Franziskus (Pater) 180
Kas¸ (Antíphellos) 48, 53–54, 60, 65, 70
Ludwig I. (König) 83
Otto (König) 83–84, 271
Kazantzákis, Níkos 117
Makarézos, Nikoláos 122, 274
Friederike (Königin) 115, 119, 121, 131
Paionios 259
FYROM (Former Yugoslav Republic of Macedonia) 128, 206, 208, 275
Kéa 101
Makários III. (Erzbischof) 93–95, 98, 125, 274
Pángalos, Theódoros 203
Georg I. (König) 85, 87, 271
Kerameikós 21
Makedonien 8, 11, 85–86, 91, 128, 146, 206–209, 269, 271, 273, 275
Georg II. (König) 90–91, 114–115, 272–273
Kerkíni 149–152, 162, 172
Makrónissos 49, 102–104, 115
Papadópoulos, Geórgios 122, 124, 164, 274
Gibbon, Edward 77
Kissinger, Henry 179, 234
Máni 82, 271
Papadópoulos, Levthéris 110
Giscard d’Estaing, Valéry 62
Maniátis, Sákis 163–164
Papadópoulos, Tássos 98–99
Gorgopótamos 111
Kleinasien 17, 54, 60, 87–91, 96, 105, 214, 272
Markópoulos, Jánnis 33, 216–217, 219
Kóffa, Kateríni 250
Papágos, Alexándros 108, 119, 273
Goulandrís (Reederfamilie) 157
Mávros, Geórgios 95
Grívas, Geórgios 93
Koléttis, Ioánnis 203
Mégara 163–164
Papandréou, Andréas 112, 127–129, 176– 177, 200, 203, 205, 240, 274–275
Herakles 29, 256
Konstantin I. (Kaiser) 77, 179, 183–184, 270
Mehmed II. (Sultan) 77–78, 196–197, 199
Hesiod 13, 269
Konstantin I. (König) 86–87, 89–90, 271– 272
Merkoúri 227
Papandréou, Geórgios 110, 114–115, 120– 121, 127, 228, 273–274
Merkoúri, Melína 124, 203
Papandréou, Jórgos 129, 200, 276
Konstantin II. (König) 121–123, 131, 273– 275
Messaría 162
Papathemélis, Stélios 206
Konstantin IX. (Kaiser) 181
Messolónghi 162
Patakós, Stylianós 122, 274 Pátras 81, 140
Ímia (türkisch: Kardak) 60, 96, 275
Konstantinopel (Konstantinoúpolis, Istanbul) 76–78, 80–81, 84, 88–90, 136, 181, 184–186, 248, 270
Metaxás, Ioánnis 91, 105–109, 111, 113, 116, 122, 272 Métsovon 204
Paulus (Apostel) 37, 270
Ioannídis, Dimítrios 118, 122, 125, 164, 274
Korfu (Kerkyra) 5, 49, 60–67, 70, 80–81
Miljá 166, 168
Peanía 175
Ionien 88, 91
Korys’chádes 112–113
Mirófilo 162
Irinéos 192–193
Koutsáftis, Phílipos 165
Mólcho 138
Peloponnes 81–83, 110, 143–144, 154, 202– 203, 217, 255–256, 258
Isokrates 205
Kreta 30, 41, 49, 59, 85–86, 92, 108, 117, 128, 166–167, 171, 218, 227, 269–271
Moliviátis, Pétros 99
Pelops 255, 257–258
Monastir (Bitola) 86
Petrálona 135, 143, 269
Kykladen (Inselgruppe) 11, 23, 180, 222, 269
Myrivílis, Strátis 261
Phanar 78
Myrtilos 258
Phidias 259
Napoleon Bonaparte 80–81
Philipp II. (König) 128, 269
Kentéris, Kóstas 251
Hitler, Adolf 106, 108–109 Hodscha, Enver 64–65, 67 Homer 11, 37, 269 Hy´dra 202 Igoumenítsa 61, 67
Istanbul 52, 73–74, 81, 90, 92, 94, 96, 99, 136–137, 142, 185–186, 198–200, 232, 248, 272 Itháki (Ithaka) 50, 61, 80
Ky´rkos, Leonídas 104
Jerusalem 138, 184–185
Lambrákis, Grigóris 119, 121, 273
284
Panagoúlis, Alékos 124 Papadiás, Charálambros 250
Paul (König) 115, 119, 121, 273
Piräus 51, 85, 120, 130, 137, 156–157, 220,
285
Register Epiros 86, 162, 172, 273, 277
Johannes Paul II. (Papst) 180
Lamía 140
Návpaktos (Lepanto) 79
Erasmus von Rotterdam 29, 40
Kaissarianí 110
Lárissa 161, 219, 241
Návplion (Nauplia) 78, 82–83, 271
EU (Europäische Union, vormals EG) 5, 7– 8, 25, 30, 40, 52, 60, 62, 98–99, 101, 149, 152, 154, 156, 158, 160–163, 167– 168, 196, 226, 228, 233, 235, 240, 275– 276
Kalávrita 81, 109–110
Látsis, Spy´ros 253
Náxos 23, 180
Kálvos 216
Lausanne 90, 157, 198, 235, 272
Néa Michanónia 204–205
Kandanós 109
Lávrion 101–103, 105
Néa Smy´rni 23, 91
Euripides 11, 225
Kapodístrias, Ioánnis 81–82, 271
Lendákis, Andréas 213
Niárchos, Stávros 155, 157
Europa 8, 18, 24, 28, 30, 40, 62–63, 74, 79, 96, 98, 127, 158, 166, 187, 212, 233, 235, 251, 269–270
Karaíndrou, Eleni 211–212
Leo IX. (Papst) 181
Nord-Epiros 88, 269
Karamanlís, Konstantínos 16, 62, 95, 99, 119–120, 126–129, 233, 240, 273–274
Lepanto (Návpakos) 79, 270
Oinomaos 257–258
Léros 49, 104
Olymp 30, 72, 184, 191
Évia 11, 50, 139, 202
Karamanlís, Kóstas 99, 129, 276
Levkáda 80
Fahd (König) 175
Kassandra 225, 249
Loízos, Mános 216
Olympía 5, 247, 249, 251, 253–254, 256– 261, 263
Fársala 148, 161
Kastélli 109
Lord Byron 9, 82, 271
Onássis, Aristóteles 155, 220
Filiátes
Loúis, Spy´ros 85, 260
Ormylía 229
Flórina 194, 206
Kastellórizo (Megísti, Meis) 5, 49, 51–60, 63, 65, 70, 276
Ost-Thrakien 88–89, 272
Franziskus (Pater) 180
Kas¸ (Antíphellos) 48, 53–54, 60, 65, 70
Ludwig I. (König) 83
Otto (König) 83–84, 271
Kazantzákis, Níkos 117
Makarézos, Nikoláos 122, 274
Friederike (Königin) 115, 119, 121, 131
Paionios 259
FYROM (Former Yugoslav Republic of Macedonia) 128, 206, 208, 275
Kéa 101
Makários III. (Erzbischof) 93–95, 98, 125, 274
Pángalos, Theódoros 203
Georg I. (König) 85, 87, 271
Kerameikós 21
Makedonien 8, 11, 85–86, 91, 128, 146, 206–209, 269, 271, 273, 275
Georg II. (König) 90–91, 114–115, 272–273
Kerkíni 149–152, 162, 172
Makrónissos 49, 102–104, 115
Papadópoulos, Geórgios 122, 124, 164, 274
Gibbon, Edward 77
Kissinger, Henry 179, 234
Máni 82, 271
Papadópoulos, Levthéris 110
Giscard d’Estaing, Valéry 62
Maniátis, Sákis 163–164
Papadópoulos, Tássos 98–99
Gorgopótamos 111
Kleinasien 17, 54, 60, 87–91, 96, 105, 214, 272
Markópoulos, Jánnis 33, 216–217, 219
Kóffa, Kateríni 250
Papágos, Alexándros 108, 119, 273
Goulandrís (Reederfamilie) 157
Mávros, Geórgios 95
Grívas, Geórgios 93
Koléttis, Ioánnis 203
Mégara 163–164
Papandréou, Andréas 112, 127–129, 176– 177, 200, 203, 205, 240, 274–275
Herakles 29, 256
Konstantin I. (Kaiser) 77, 179, 183–184, 270
Mehmed II. (Sultan) 77–78, 196–197, 199
Hesiod 13, 269
Konstantin I. (König) 86–87, 89–90, 271– 272
Merkoúri 227
Papandréou, Geórgios 110, 114–115, 120– 121, 127, 228, 273–274
Merkoúri, Melína 124, 203
Papandréou, Jórgos 129, 200, 276
Konstantin II. (König) 121–123, 131, 273– 275
Messaría 162
Papathemélis, Stélios 206
Konstantin IX. (Kaiser) 181
Messolónghi 162
Patakós, Stylianós 122, 274 Pátras 81, 140
Ímia (türkisch: Kardak) 60, 96, 275
Konstantinopel (Konstantinoúpolis, Istanbul) 76–78, 80–81, 84, 88–90, 136, 181, 184–186, 248, 270
Metaxás, Ioánnis 91, 105–109, 111, 113, 116, 122, 272 Métsovon 204
Paulus (Apostel) 37, 270
Ioannídis, Dimítrios 118, 122, 125, 164, 274
Korfu (Kerkyra) 5, 49, 60–67, 70, 80–81
Miljá 166, 168
Peanía 175
Ionien 88, 91
Korys’chádes 112–113
Mirófilo 162
Irinéos 192–193
Koutsáftis, Phílipos 165
Mólcho 138
Peloponnes 81–83, 110, 143–144, 154, 202– 203, 217, 255–256, 258
Isokrates 205
Kreta 30, 41, 49, 59, 85–86, 92, 108, 117, 128, 166–167, 171, 218, 227, 269–271
Moliviátis, Pétros 99
Pelops 255, 257–258
Monastir (Bitola) 86
Petrálona 135, 143, 269
Kykladen (Inselgruppe) 11, 23, 180, 222, 269
Myrivílis, Strátis 261
Phanar 78
Myrtilos 258
Phidias 259
Napoleon Bonaparte 80–81
Philipp II. (König) 128, 269
Kentéris, Kóstas 251
Hitler, Adolf 106, 108–109 Hodscha, Enver 64–65, 67 Homer 11, 37, 269 Hy´dra 202 Igoumenítsa 61, 67
Istanbul 52, 73–74, 81, 90, 92, 94, 96, 99, 136–137, 142, 185–186, 198–200, 232, 248, 272 Itháki (Ithaka) 50, 61, 80
Ky´rkos, Leonídas 104
Jerusalem 138, 184–185
Lambrákis, Grigóris 119, 121, 273
284
Panagoúlis, Alékos 124 Papadiás, Charálambros 250
Paul (König) 115, 119, 121, 273
Piräus 51, 85, 120, 130, 137, 156–157, 220,
285
238, 241, 274
Telóglou, Tássos 254
Platon 37
Thánou, Kateríni 250
Plorítis, Marios 107
Thássos 97
Praxiteles 259 Prespa 207
Theodorákis, Míkis 33, 102–104, 123–124, 213, 216–217, 219, 273
Pythagoras 261
Thessalien 162, 271
Py´los (Navarino) 82, 271
Thessaloníki 24, 72, 85–88, 91, 100, 109– 110, 116, 119, 137–140, 142, 149, 164, 168, 179–180, 189–190, 206, 208, 216, 227, 234, 248, 270–273
Rafína 43, 45 Rhódos 52, 54, 56, 59, 143 Richter, Heinz 107 Rítsos, Jánnis 34, 47, 103–105
Thrakien 11, 86, 88–89, 195–196, 198, 200– 201, 271–272
Rodópi 139, 195–196, 209
Tínos 23, 38, 180
Rondholz, Eberhard 110
Tito, Josip Broz 112, 116
Rosenberg, Alfred 109
Trapezoúndas 270
Sachsen-Coburg, Leopold von 83
Thesprotía 65, 67
Sakoráfa, Sofía 253–254
Trikoupis, Chariláos 85
Sámos 170
Tseberópoulos, Geórgios 163–164
Santoríni 49, 143, 146
Tsírba, María 251
Saranda 70
Tsitsanís, Vassílis 215
Savópoulos 216
Tsouderós, Emmanuel 108
Seféris, Jórgos 32–33, 47
Tzékos, Christós 251
Sérifos 23
Vafiádis, Márkos 116, 127, 273
Sérres 119, 150, 195, 273
Várkiza 115, 273
Sèvres 88, 90, 272
Vassilikós, Vassílis 121
Sífnos 101
Vavy´lis, Apostolos 193
Sikelianós 217
Veglerís, Phaédon 95–96
Simítis, Kóstas 24, 62, 128, 177, 180, 228, 233–234, 275–276
Velouchiótis 111 Venizélos, Elevthérios 5, 73–77, 79, 81, 83, 85–91, 93–95, 97, 131, 175, 180, 198, 233, 271–272, 275
Sithonía 229 Smyrna (Smy´rni, Izmir) 88–89, 91, 139, 248, 272
Vergína 208
Sokrates 37, 205, 269
Voúlgaris, Jánnis 232
Solomós 216, 271
Wengoborski, Klaus 251
Spáta 73
West-Thrakien 195, 198
Spétses 50, 202–203
Xánthi 195–196, 199, 201
Stalin, Josef 112–116, 242, 273
Xarchákos, Stávros 110, 216–217
Stamatelópoulos, Nikítas 81
Ypsilántis, Alexándros 81
Stavroúpolis 195
Zypern 49, 63, 75, 79, 92–99, 125–126, 128, 179, 185, 198, 234, 270–271, 273–276
Strymonás 111, 150 Sy´ros 101, 180 Tatoí 131
286