zimt in der suppe - Die Onleihe

27.05.2008 - recht gut eingerichtet. Überhaupt ist es erstaunlich, wie sehr sie in ihrem Alltag mit .... Philipp II. (König) 128, 269. Piräus 51, 85, 120, 130, 137, ...
788KB Größe 3 Downloads 296 Ansichten
Seite 1

ZIMT IN DER SUPPE

18:53 Uhr

Werner van Gent, geb. 1953 in Utrecht. SüdosteuropaKorrespondent von Schweizer Radio und Fernsehen DRS. Gelegentliche Mitarbeit bei ARD und ZDF. Autor von Der Geruch des Grauens. Die humanitären Kriege in Kurdistan und Kosovo (Zürich 2000).

Die langjährigen Griechenlandkenner Werner van Gent und Paul L. Walser nehmen uns mit auf eine Entdeckungsreise durch ein modernes und immer wieder überraschendes Griechenland. Paul L. Walser, geb. 1936 in Winterthur. Journalist und Zeichner. Redaktor und Auslandkorrespondent bei Weltwoche, Zürcher AZ und Tages-Anzeiger. Seit 1997 pensioniert. Schrieb und zeichnete Mit der Akropolis im Rücken. Griechische Skizzen (Zürich 1969).

ISBN 3-85869-283-2

VAN GENT/ WALSER

27.6.2005

Rotpunktverlag.

van Gent_Umschlag

Rotpunktverlag .

WERNER VAN GENT PAUL L. WALSER

ZIMT IN DER SUPPE ÜBERRASCHENDES GRIECHENLAND 3., aktualisierte Auflage

Griechenland, seit 1981 Vollmitglied der EU, ist ein unverstandener europäischer Nachbar geblieben. Daran ändert die Tatsache wenig, dass Jahr für Jahr Millionen von Europäerinnen und Europäern das Land der vielen Ferieninseln besuchen. Reisende wie Einheimische scheinen sich auf ein paar Klischees geeinigt zu haben, auf eine Mischung von Zorbas, Parthenon und Bouzouki, mit Sonne, Meer, Tsatziki. Lange fühlten sich die Griechen scheinbar wohl in der Rolle von Exoten und taten wenig, um aus der teils selbst verschuldeten Isolation auszubrechen. Erst seit Mitte der 1990er-Jahre zeichnet sich eine Änderung ab: In der Außenpolitik wird ein pragmatischer Kurs erkennbar, in der Wirtschaft versucht das Land nach Kräften aufzuholen, und mit dem Megaprojekt der Olympischen Sommerspiele in Athen 2004 wurde die Öffnung beschleunigt – allerdings sind damit auch neue Probleme entstanden. Griechenland ist im Umbruch. Die Journalisten Werner van Gent und Paul L. Walser, beide langjährige Griechenlandkenner, haben sich umgeschaut, um eine möglichst genaue Bestandesaufnahme der modernen griechischen Gesellschaft zu machen, ohne die schmerzvolle Geschichte außer Acht zu lassen. Was sie entdeckt haben, ist, Kapitel für Kapitel, ein immer wieder überraschendes Griechenland.

Inhalt Prolog

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7

1 Eine Ordnung namens Chaos

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Vom schicksalhaften Abgrund in eine ungewisse Moderne

2 »Holz essen« – nicht zu empfehlen . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Die nahe ferne Sprache

3 Der unendliche Archipel

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Von Kastellórizo nach Korfu

4 Von K. Atatürk nach E. Venizélos

. . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

Als der türkische Kaffee griechisch wurde

5 Der dreifache Krieg

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

Zweiter Weltkrieg, Bürgerkrieg, Nachkrieg

6 Zimt in der Suppe? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 Die Garküche als Wunderland

7 Vereint gegen Natur und Staat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 Wirtschaft mit EU-Sonne und Schatten

8 Auf dem richtigen Weg

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175

Das Kreuz, eine Sieg bringende Waffe?

9 Schlagbäume im Kopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 »Wir haben keine Minderheiten«

10 Griechische Ohren hören anders . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213 Zwischen Musiktränke, Pressluftbohrern und Hundekneipe

11 »Malákas« immer griffbereit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225 Gewalt, meist nur verbal

12 Die Lektion von Olympía . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249 © 2004 Rotpunktverlag Zürich www.rotpunktverlag.ch Umschlag: Monastiráki-Platz, Athen, im Hintergrund die Akropolis Foto: Chris Olivotos Typografie und Karte: Patrizia Grab Druck und Bindung: fgb · freiburger graphische betriebe · www.fgb.de ISBN 3-85869-283-2 3., aktualisierte Auflage 2005

Der Traum vom fairen Spiel

Anhang . . . . . . . . . . Übersichtskarte . . . . . Das griechische Alphabet Geschichtlicher Überblick Weiterführende Literatur Register . . . . . . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. 267 . 268 . 270 . 271 . 280 . 283

Prolog

Das ewige Verwirrspiel zwischen Vorstellung und Erfahrung hat einen Namen: Griechenland. Das Bild im Kopf begegnet einer überraschenden Wirklichkeit. »Thavma!« – Wunder! –, rufen die an sich sehr nüchternen Griechen aus, wenn sie vom Unerwarteten empfangen werden. Als »Thavma« bietet sich die griechische Welt in vielerlei Hinsicht an. Wie oft hat man geglaubt, dieses Phänomen zwecks genauerer Analyse festgenagelt zu haben, um dann zusehen zu müssen, wie sich das vermeintliche Wissen wieder verflüchtigt? Wie oft hat alles dann doch wieder ganz anders ausgesehen als im ersten, grellen Licht der Ägäis? – einem Licht, das uns die Illusion gibt, hier sei doch alles klarer, jedenfalls eindeutiger als in der westeuropäischen Heimat. Nein, Griechenland ist keineswegs leicht zu verstehen. Es ist weder ein Drittweltland noch ein Schwellenland, schon lange nicht mehr. Die Osterweiterung der Europäischen Union hat dem Land sogar jenes Stück Einzigartigkeit genommen, das ihm als »Schlusslicht« noch etwas Aufmerksamkeit beschert hatte. Griechenland liegt auch geografisch nicht mehr am äußersten Warten auf das Schiff – und das Wunder

Rand der EU. So fällt das kleine große Land mit der merkwürdigen 7

1

Eine Ordnung namens Chaos Vom schicksalhaften Abgrund in eine ungewisse Moderne

»Das Chaos war der Anfang.« So will es die griechische Mythologie. Der Satz mag ordnungsliebende Menschen erschrecken. Doch erst wer das Chaos aus einer völlig ungewohnten Perspektive heraus denken kann, kommt auch dem heutigen Griechenland ein klein wenig näher. Im Griechischen beschreibt das Wort »To cháos« (Χα′ος) nämlich nicht nur das Chaos, sondern auch die gähnende Leere, das Nichts. Und dies ist eben der Anfang aller Dinge. Der böotische Dichter Hesiod aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. beschreibt dieses Chaos als das, was übrig bleibt, wenn man die Schale eines leeren Eis entfernt. Wie mag sich dieser mythologische Urknall vollzogen haben? Hierzu gibt es unterschiedliche Versionen, die sich teilweise stark widersprechen, je nach Standpunkt des Erzählers. Aus dem Chaos war nach einer der Ursprungsgeschichten Gaía, die breitbrüstige Mutter-Erde, entstanden. Auch Erebos und natürlich die Nyx, im modernen Griechisch Ny´chta, die Nacht, entstammen direkt dem Chaos. Gaía muss es wüst getrieben haben, jedenfalls verband sie sich mit Ouranós, dem Sternenhimmel, den sie selber geboren hatte und der sie von da an vollständig bedeckte. Aus dieser inzestuösen Privater Parkplatz in Athen

Beziehung ging eine ganze Reihe höchst potenter Götter hervor: 13

Eine Ordnung namens Chaos

Okeanós, der das ewig Fließende verkörpert, das im grenzenlosen

beherrschen, mit einem einmaligen Kraftakt auszutricksen. Als

Ozean endet, ist einer von ihnen. Das ewig Fließende, das nicht

existenzielle Bedrohung und gleichzeitig als Überlebenschance ist

Fertige ist ein Charakteristikum Griechenlands.

das Chaos eines der Kernelemente des griechischen Alltags, eines Alltags, der immer noch auffallend wenig gemein hat mit jenem in Westeuropa so entschlossen angestrebten Zustand der systemati-

Bedrohung und Chance

sierten Langeweile, der Vorhersehbarkeit und der säuberlich regis-

»Ich stand vor dem Chaos« heißt für griechische Ohren heute noch:

trierten Erfahrung. Ein solcher Alltag hatte in Griechenland bis-

Ich stand vor einem bodenlosen Abgrund. Dass To cháos, wie in un-

lang keine Chance. Hier ist jeder Tag Ausnahmezustand. Routine?

serer Sprache, inzwischen auch die völlige Unüberschaubarkeit,

Man kennt das Wort zwar vom Hörensagen. Die Mehrheit der

das totale Durcheinander beschreibt, ist vielleicht ein Zeichen der

Griechen lehnt »Routine« und »System« indessen instinktiv als

Modernisierung Griechenlands. Das mythologische Nichts, der An-

nicht erstrebenswerte, da ungriechische Aggregatzustände ab. Da-

fang und wohl auch das Ende aller Dinge, schwingt im alltäglichen

bei darf freilich nicht vergessen werden, dass sich die gleichen

Chaos Griechenlands aber immer noch mit und verleiht diesem

Menschen im Allgemeinen ohne große Mühe in ein »langweiliges«

Phänomen eine in anderen Kulturbereichen in dieser Intensität

Ausland westlicher Prägung einleben; sie sind als Emigranten seit

kaum vorhandene Dramatik; das drohende Nichts macht das grie-

jeher unerhört anpassungsfähig. In ihrem eigenen Land hingegen

chische Chaos erst richtig einmalig, es hat etwas Schicksalhaftes.

halten sie sich an ihre uralten eigenen Regeln, und diese werden

So lässt sich zumindest nachvollziehen, weshalb Griechen dazu neigen, kaum hat sich eine Krise angekündigt, hemmungslos die

zu einem wichtigen Teil diskret oder sehr augenfällig von einem Ordnungssystem namens Chaos gelenkt.

Ruhe zu verlieren, gleichsam zu explodieren, Supermärkte und

Ein sehr anschauliches Beispiel bieten etwa die unzähligen

Transportsysteme zu stürmen, als wäre der letzte Tag angebro-

Fähren, zumal jene der »Ágones grammés«, wörtlich: die frucht-

chen, und man begreift, weshalb sie eine Warteschlange in Ban-

losen oder unfruchtbaren (das heißt nicht rentierenden) Linien.

ken oder Ämtern als Angriff auf ihre Existenz schlechthin empfin-

Diese Schiffe bedienen die kleineren und kleinsten noch bewohn-

den und weshalb das griechische Chaos so häufig von den

ten Inseln der Ägäis und wären ein reines Verlustgeschäft, würden

Menschen dieses Landes heraufbeschworen wird, obwohl sie sich

nicht überaus reichhaltige Subventionen die selbstverständlich

gleichzeitig in kritischer Selbstkasteiung über ihr Verhalten so

nur um das Wohl der abgelegenen Insulaner besorgten Betreiber

gerne lautstark beschweren.

vor dem Hungertod retten. Wenn nun ein Schiff der »Ágones

Wiederholungen gibt es da so wenig wie Vorbereitungen. Das

grammés« in See sticht, eine Insel anläuft oder diese wegen eines

Chaos bricht jeweils unverhofft aus und stellt alles bisher Erlebte

kurzfristigen Entscheids des Kapitäns oder Reeders nicht anläuft,

in Frage. Gleichzeitig ergibt sich in diesem Zustand aber auch eine

dann sind das immer dramatische Höhepunkte. Nie zuvor, so will

Chance, die Götter und Göttinnen, die das Chaos und das Nichts

es dann erscheinen, hat es eine derartige Zuspitzung gegeben, nie

14

15

Eine Ordnung namens Chaos

Okeanós, der das ewig Fließende verkörpert, das im grenzenlosen

beherrschen, mit einem einmaligen Kraftakt auszutricksen. Als

Ozean endet, ist einer von ihnen. Das ewig Fließende, das nicht

existenzielle Bedrohung und gleichzeitig als Überlebenschance ist

Fertige ist ein Charakteristikum Griechenlands.

das Chaos eines der Kernelemente des griechischen Alltags, eines Alltags, der immer noch auffallend wenig gemein hat mit jenem in Westeuropa so entschlossen angestrebten Zustand der systemati-

Bedrohung und Chance

sierten Langeweile, der Vorhersehbarkeit und der säuberlich regis-

»Ich stand vor dem Chaos« heißt für griechische Ohren heute noch:

trierten Erfahrung. Ein solcher Alltag hatte in Griechenland bis-

Ich stand vor einem bodenlosen Abgrund. Dass To cháos, wie in un-

lang keine Chance. Hier ist jeder Tag Ausnahmezustand. Routine?

serer Sprache, inzwischen auch die völlige Unüberschaubarkeit,

Man kennt das Wort zwar vom Hörensagen. Die Mehrheit der

das totale Durcheinander beschreibt, ist vielleicht ein Zeichen der

Griechen lehnt »Routine« und »System« indessen instinktiv als

Modernisierung Griechenlands. Das mythologische Nichts, der An-

nicht erstrebenswerte, da ungriechische Aggregatzustände ab. Da-

fang und wohl auch das Ende aller Dinge, schwingt im alltäglichen

bei darf freilich nicht vergessen werden, dass sich die gleichen

Chaos Griechenlands aber immer noch mit und verleiht diesem

Menschen im Allgemeinen ohne große Mühe in ein »langweiliges«

Phänomen eine in anderen Kulturbereichen in dieser Intensität

Ausland westlicher Prägung einleben; sie sind als Emigranten seit

kaum vorhandene Dramatik; das drohende Nichts macht das grie-

jeher unerhört anpassungsfähig. In ihrem eigenen Land hingegen

chische Chaos erst richtig einmalig, es hat etwas Schicksalhaftes.

halten sie sich an ihre uralten eigenen Regeln, und diese werden

So lässt sich zumindest nachvollziehen, weshalb Griechen dazu neigen, kaum hat sich eine Krise angekündigt, hemmungslos die

zu einem wichtigen Teil diskret oder sehr augenfällig von einem Ordnungssystem namens Chaos gelenkt.

Ruhe zu verlieren, gleichsam zu explodieren, Supermärkte und

Ein sehr anschauliches Beispiel bieten etwa die unzähligen

Transportsysteme zu stürmen, als wäre der letzte Tag angebro-

Fähren, zumal jene der »Ágones grammés«, wörtlich: die frucht-

chen, und man begreift, weshalb sie eine Warteschlange in Ban-

losen oder unfruchtbaren (das heißt nicht rentierenden) Linien.

ken oder Ämtern als Angriff auf ihre Existenz schlechthin empfin-

Diese Schiffe bedienen die kleineren und kleinsten noch bewohn-

den und weshalb das griechische Chaos so häufig von den

ten Inseln der Ägäis und wären ein reines Verlustgeschäft, würden

Menschen dieses Landes heraufbeschworen wird, obwohl sie sich

nicht überaus reichhaltige Subventionen die selbstverständlich

gleichzeitig in kritischer Selbstkasteiung über ihr Verhalten so

nur um das Wohl der abgelegenen Insulaner besorgten Betreiber

gerne lautstark beschweren.

vor dem Hungertod retten. Wenn nun ein Schiff der »Ágones

Wiederholungen gibt es da so wenig wie Vorbereitungen. Das

grammés« in See sticht, eine Insel anläuft oder diese wegen eines

Chaos bricht jeweils unverhofft aus und stellt alles bisher Erlebte

kurzfristigen Entscheids des Kapitäns oder Reeders nicht anläuft,

in Frage. Gleichzeitig ergibt sich in diesem Zustand aber auch eine

dann sind das immer dramatische Höhepunkte. Nie zuvor, so will

Chance, die Götter und Göttinnen, die das Chaos und das Nichts

es dann erscheinen, hat es eine derartige Zuspitzung gegeben, nie

14

15

Eine Ordnung namens Chaos

danach wird je wieder so etwas vorkommen. Das Hier und Jetzt er-

Bevölkerung lebte noch in desolaten Verhältnissen. Die Flüchtlings-

scheint in diesen Augenblicken als der Gipfel der ganzen Mensch-

lawine der 1920er-Jahre aus Kleinasien war noch keineswegs ver-

heitsgeschichte, »davor« und »danach« existieren nicht. Die Idee

kraftet, als der Zweite Weltkrieg und anschließend der Bürgerkrieg

der Prophylaxe, des sich Vorbereitens und der Vorbeugung, hat es

neues Unheil über die Stadt brachten: Wohnungsnot, Hunger und

da verständlicherweise schwer,ungeachtet des griechischen Wor-

Repression prägten das Leben, auch lange nach dem Bürgerkrieg.

tes. Die Folge ist klar: Je weniger man auf die Schläge des Schick-

Die Antwort war das System der »Antiparochí« (wörtlich:

sals vorbereitet ist, desto größer die Verzweiflung, wenn sie ein-

Gegengeschäft), gemäß dem Hausbesitzer ihr (altes) Gebäude

treffen, umso größer aber auch die Erleichterung, wenn das

samt Grundstück einem Bauunternehmer übergaben, der darauf-

Drama dann doch noch einigermaßen glimpflich abläuft, was ja in

hin das Haus abreißen ließ und an dessen Stelle eine »Polykatikía«,

der Regel zum Glück der Fall ist: Das Drama mutiert im griechi-

ein zumeist grundhässliches, rein funktionelles Mehrfamilien-

schen Alltag gerne zum Melodram – auch das ist eine Lebenskunst.

haus, errichtete, wobei die ehemaligen Besitzer zwei oder drei der neuen Wohnungen erhielten. Wohnungsbesitz war damals – und

Der Moloch und die schönste Metro

ist es teilweise heute noch – die Hauptanlage griechischer Familien. Der Vorteil dieses Systems lag darin, dass die Familien auf

Griechen und Griechinnen haben sich am Rande des Nichts, im

einen Schlag auch das Wohnungsproblem ihrer Kinder gelöst hat-

chaotischen Zustand des immer Fließenden und niemals Fertigen

ten. Nach wie vor will es die Tradition, dass die Eltern ihre Töchter

recht gut eingerichtet. Überhaupt ist es erstaunlich, wie sehr sie in

bei der Hochzeit mit einer Mitgift, meist in der Form von Haus-

ihrem Alltag mit dem Chaos zurechtkommen, wo andere verzwei-

oder Wohnungseigentum, ausstatten. Der Nachteil ist leicht er-

feln würden. Nehmen wir Athen als Beispiel. Für viele Reisende,

sichtlich, weil auch heute noch Tag für Tag niedrige Häuser abge-

zumal jene, die zum ersten Mal die griechische Hauptstadt besu-

rissen und von acht- bis neunstöckigen, eng aneinander gebauten

chen, wechseln die Gefühle angesichts dieser Vier-Millionen-Stadt

Monstern ersetzt werden, ohne dass gleichzeitig auch nur annä-

zwischen hellem Entsetzen und blankem Horror. Die Stadt er-

hernd genügend Parkplätze und Grünflächen entstehen. Der

scheint als der Inbegriff des Chaos, optisch, akustisch, aber auch

Raum dazu fehlt. Nach demselben System sind auch die Städte der griechischen

menschlich. Wenige Städte Europas sind jedenfalls so planlos und gleichzei-

Provinz in den letzten Jahrzehnten in rasantem Tempo zu Mini-

tig so dicht gebaut worden wie Athen, wenige hinterlassen so stark

ausführungen von Athen geworden. Die griechischen Städte, so will

den Eindruck eines menschenfeindlichen Molochs. Das geht auf

es den Besuchern erscheinen, ersticken förmlich im Verkehr, ob-

die 1950er- und 60er-Jahre zurück, als der damalige Ministerpräsi-

wohl die Verkehrsdichte (das heißt die Anzahl Autos pro Kopf der

dent Konstantínos Karamanlís die Wirtschaft mit einem Bauboom

Bevölkerung) nur halb so groß ist wie im übrigen Westeuropa.

ohnegleichen anzukurbeln versuchte. Ein großer Teil der Athener

Eine Zunahme des alltäglichen Chaos auf den Straßen ist also

16

17

Eine Ordnung namens Chaos

danach wird je wieder so etwas vorkommen. Das Hier und Jetzt er-

Bevölkerung lebte noch in desolaten Verhältnissen. Die Flüchtlings-

scheint in diesen Augenblicken als der Gipfel der ganzen Mensch-

lawine der 1920er-Jahre aus Kleinasien war noch keineswegs ver-

heitsgeschichte, »davor« und »danach« existieren nicht. Die Idee

kraftet, als der Zweite Weltkrieg und anschließend der Bürgerkrieg

der Prophylaxe, des sich Vorbereitens und der Vorbeugung, hat es

neues Unheil über die Stadt brachten: Wohnungsnot, Hunger und

da verständlicherweise schwer,ungeachtet des griechischen Wor-

Repression prägten das Leben, auch lange nach dem Bürgerkrieg.

tes. Die Folge ist klar: Je weniger man auf die Schläge des Schick-

Die Antwort war das System der »Antiparochí« (wörtlich:

sals vorbereitet ist, desto größer die Verzweiflung, wenn sie ein-

Gegengeschäft), gemäß dem Hausbesitzer ihr (altes) Gebäude

treffen, umso größer aber auch die Erleichterung, wenn das

samt Grundstück einem Bauunternehmer übergaben, der darauf-

Drama dann doch noch einigermaßen glimpflich abläuft, was ja in

hin das Haus abreißen ließ und an dessen Stelle eine »Polykatikía«,

der Regel zum Glück der Fall ist: Das Drama mutiert im griechi-

ein zumeist grundhässliches, rein funktionelles Mehrfamilien-

schen Alltag gerne zum Melodram – auch das ist eine Lebenskunst.

haus, errichtete, wobei die ehemaligen Besitzer zwei oder drei der neuen Wohnungen erhielten. Wohnungsbesitz war damals – und

Der Moloch und die schönste Metro

ist es teilweise heute noch – die Hauptanlage griechischer Familien. Der Vorteil dieses Systems lag darin, dass die Familien auf

Griechen und Griechinnen haben sich am Rande des Nichts, im

einen Schlag auch das Wohnungsproblem ihrer Kinder gelöst hat-

chaotischen Zustand des immer Fließenden und niemals Fertigen

ten. Nach wie vor will es die Tradition, dass die Eltern ihre Töchter

recht gut eingerichtet. Überhaupt ist es erstaunlich, wie sehr sie in

bei der Hochzeit mit einer Mitgift, meist in der Form von Haus-

ihrem Alltag mit dem Chaos zurechtkommen, wo andere verzwei-

oder Wohnungseigentum, ausstatten. Der Nachteil ist leicht er-

feln würden. Nehmen wir Athen als Beispiel. Für viele Reisende,

sichtlich, weil auch heute noch Tag für Tag niedrige Häuser abge-

zumal jene, die zum ersten Mal die griechische Hauptstadt besu-

rissen und von acht- bis neunstöckigen, eng aneinander gebauten

chen, wechseln die Gefühle angesichts dieser Vier-Millionen-Stadt

Monstern ersetzt werden, ohne dass gleichzeitig auch nur annä-

zwischen hellem Entsetzen und blankem Horror. Die Stadt er-

hernd genügend Parkplätze und Grünflächen entstehen. Der

scheint als der Inbegriff des Chaos, optisch, akustisch, aber auch

Raum dazu fehlt. Nach demselben System sind auch die Städte der griechischen

menschlich. Wenige Städte Europas sind jedenfalls so planlos und gleichzei-

Provinz in den letzten Jahrzehnten in rasantem Tempo zu Mini-

tig so dicht gebaut worden wie Athen, wenige hinterlassen so stark

ausführungen von Athen geworden. Die griechischen Städte, so will

den Eindruck eines menschenfeindlichen Molochs. Das geht auf

es den Besuchern erscheinen, ersticken förmlich im Verkehr, ob-

die 1950er- und 60er-Jahre zurück, als der damalige Ministerpräsi-

wohl die Verkehrsdichte (das heißt die Anzahl Autos pro Kopf der

dent Konstantínos Karamanlís die Wirtschaft mit einem Bauboom

Bevölkerung) nur halb so groß ist wie im übrigen Westeuropa.

ohnegleichen anzukurbeln versuchte. Ein großer Teil der Athener

Eine Zunahme des alltäglichen Chaos auf den Straßen ist also

16

17

Georg Sfikas, Die Wildblumen Griechenlands, Efstathiadis Group, Anixi 1995 Georg Sfikas, Bäume und Sträucher Griechenlands, Efstathiadis Group, Athen 2000 Nikolaos Svoronos, Histoire de la Grèce moderne, Presses Universitaires de France, Paris 1972 Míkis Theodorákis: Mein Leben für die Freiheit, Scherz Verlag, Bern, München, Wien 1971 Pavlos Tzermias, Geschichte der Republik Zypern, A. Francke, Tübingen 1991 Pavlos Tzermias, Neugriechische Geschichte. Eine Einführung, A. Francke, Tübingen 1986 Vassílis Vassilíkos, Z, Themelion, Athen 1966. Deutsch: Z, Blanvalet, Berlin 1968 Thanos M.Veremis and Mark Dragoumis, Historical Dictionary of Greece, The Scarecrow Press Inc., Metuchen, N. J. & London 1995 Christopher M.Woodhouse, Modern Greece; A Short History, Faber & Faber, London 1968 Standardwerk zur jüdischen Geschichte Thessaloníkis. Ausgaben der politischen Beilage der Ελευθεροτυπι′α (Elevtherotypía) Ο Ιο′ ς της Κυριακη′ς, 2002, 2003, 2004 www.iospress.gr (Politisch machen die Autoren keinen Hehl aus ihrem politischen Standort; in diesem Rahmen pflegen sie aber einen sehr aufklärerischen, unabhängigen Journalismus und scheuen auch vor Tabuthemen nicht zurück – eine Seltenheit in der heutigen Presselandschaft Griechenlands. Besonders wertvoll sind ihre Untersuchungen zur Rolle der Kirche und Lage der Minderheiten und Ausländer in Griechenland.)

Athen 9, 16, 18–20, 23, 35, 39, 62, 73, 76, 85, 95, 104, 107, 120–121, 125–126, 131– 132, 135, 155, 162–163, 165, 175–176, 179–180, 191, 205, 211, 215, 218, 224, 238, 241, 247–248, 252–253, 269, 274– 275

Register Achelóos 162 Achladióti, Despina 55-56 Ägäis 7, 15, 26, 36, 49, 53, 61, 96–97, 102, 128, 171, 177, 180, 269

Athos 78, 190, 228–229

Agápi 180

Avéroff Tosítsas, Evángelos 204

Ághia Lávra 81

Áxios, (Vardar) 86

Ághios Evstrátios 49

Bakojánnis, Dóra 228

Ägina 120, 236

Bakojánnis, Pávlos 130

Alexander (König) 87, 89, 272

Bartholomäus I. (Patriarch) 185–186

Alexander der Große 28, 37, 208, 269

Bismarck, Otto von 85

Alexandria 37–38, 184–185, 269

Bosporus 77, 79, 137, 181–182, 270

Alexandroúpolis 41

Bouboulína, Laskarína 202

Ali Pascha 81

Bürgenstock 98–99, 276

Alia, Ramiz 69, 275

Calatravas, Santiago 255

Anatolien 36, 60, 89, 95, 198

Callas, Maria 177

Anatolien2 51, 53, 56, 70, 88–89

Castoriadis, Cornelius 182

Andreópoulos, Ilias 33, 216

Chaniá 85, 168

Ándros 50, 157, 202

Chatzidákis, Mános 216, 219, 237

Angelís, Odysséus 124

Chíos 271

Angelópoulos, Theódoros 149, 212

Christian IX. (König) 84

Angelopóulou-Daskaláki, Jánna 228

Christódoulos (Erzbischof) 74, 176, 185– 187, 192

Áttika 37, 83, 143

Ankara 74, 89, 94–95, 97, 125, 186, 198, 272, 275

282

Chrysoúpolis 169

Annan, Kofi 98–99, 275–276

Churchill, Winston 112–115

Antiochía 184–185

Çiller, Tansu 96

Antíphellos 54

Coubertin, Pierre de 257

Anty´pas, Antónis 212

Damaskinós (Erzbischof) 115

Arbeit, Eckart 251

Delacroix, Eugène 9, 82

Aristophanes 225

Delphí 110, 259–260

Arsénis, Gerássimos 96

Denktasch, Rauf 95, 99, 275

Atatürk, Mustafa Kemal 5, 29, 60, 73–77, 79, 81, 83, 85, 87–95, 97, 198, 272

Dístomon 110

Athen 9–10, 12, 16–17, 19, 22–24, 39, 43–45, 59, 67, 83–84, 91, 95, 97–98, 102, 106, 109–110, 115–116, 121, 125, 131, 136– 137, 140, 149, 151–152, 156–157, 160, 163–165, 175, 180, 185, 192, 195–196, 198, 200–202, 207, 216, 219, 222–223, 227–228, 236, 241, 249, 251–252, 254, 260, 262, 269–271, 273–274

Doúndas, Michális 161, 163

Dodekanes 56 Dráma 195 Édessa 207 Elevsína (Eleusis) 164, 166 Ely´tis, Odisseas 34, 47, 221 Embiríkos 157

283

Register Epiros 86, 162, 172, 273, 277

Johannes Paul II. (Papst) 180

Lamía 140

Návpaktos (Lepanto) 79

Erasmus von Rotterdam 29, 40

Kaissarianí 110

Lárissa 161, 219, 241

Návplion (Nauplia) 78, 82–83, 271

EU (Europäische Union, vormals EG) 5, 7– 8, 25, 30, 40, 52, 60, 62, 98–99, 101, 149, 152, 154, 156, 158, 160–163, 167– 168, 196, 226, 228, 233, 235, 240, 275– 276

Kalávrita 81, 109–110

Látsis, Spy´ros 253

Náxos 23, 180

Kálvos 216

Lausanne 90, 157, 198, 235, 272

Néa Michanónia 204–205

Kandanós 109

Lávrion 101–103, 105

Néa Smy´rni 23, 91

Euripides 11, 225

Kapodístrias, Ioánnis 81–82, 271

Lendákis, Andréas 213

Niárchos, Stávros 155, 157

Europa 8, 18, 24, 28, 30, 40, 62–63, 74, 79, 96, 98, 127, 158, 166, 187, 212, 233, 235, 251, 269–270

Karaíndrou, Eleni 211–212

Leo IX. (Papst) 181

Nord-Epiros 88, 269

Karamanlís, Konstantínos 16, 62, 95, 99, 119–120, 126–129, 233, 240, 273–274

Lepanto (Návpakos) 79, 270

Oinomaos 257–258

Léros 49, 104

Olymp 30, 72, 184, 191

Évia 11, 50, 139, 202

Karamanlís, Kóstas 99, 129, 276

Levkáda 80

Fahd (König) 175

Kassandra 225, 249

Loízos, Mános 216

Olympía 5, 247, 249, 251, 253–254, 256– 261, 263

Fársala 148, 161

Kastélli 109

Lord Byron 9, 82, 271

Onássis, Aristóteles 155, 220

Filiátes

Loúis, Spy´ros 85, 260

Ormylía 229

Flórina 194, 206

Kastellórizo (Megísti, Meis) 5, 49, 51–60, 63, 65, 70, 276

Ost-Thrakien 88–89, 272

Franziskus (Pater) 180

Kas¸ (Antíphellos) 48, 53–54, 60, 65, 70

Ludwig I. (König) 83

Otto (König) 83–84, 271

Kazantzákis, Níkos 117

Makarézos, Nikoláos 122, 274

Friederike (Königin) 115, 119, 121, 131

Paionios 259

FYROM (Former Yugoslav Republic of Macedonia) 128, 206, 208, 275

Kéa 101

Makários III. (Erzbischof) 93–95, 98, 125, 274

Pángalos, Theódoros 203

Georg I. (König) 85, 87, 271

Kerameikós 21

Makedonien 8, 11, 85–86, 91, 128, 146, 206–209, 269, 271, 273, 275

Georg II. (König) 90–91, 114–115, 272–273

Kerkíni 149–152, 162, 172

Makrónissos 49, 102–104, 115

Papadópoulos, Geórgios 122, 124, 164, 274

Gibbon, Edward 77

Kissinger, Henry 179, 234

Máni 82, 271

Papadópoulos, Levthéris 110

Giscard d’Estaing, Valéry 62

Maniátis, Sákis 163–164

Papadópoulos, Tássos 98–99

Gorgopótamos 111

Kleinasien 17, 54, 60, 87–91, 96, 105, 214, 272

Markópoulos, Jánnis 33, 216–217, 219

Kóffa, Kateríni 250

Papágos, Alexándros 108, 119, 273

Goulandrís (Reederfamilie) 157

Mávros, Geórgios 95

Grívas, Geórgios 93

Koléttis, Ioánnis 203

Mégara 163–164

Papandréou, Andréas 112, 127–129, 176– 177, 200, 203, 205, 240, 274–275

Herakles 29, 256

Konstantin I. (Kaiser) 77, 179, 183–184, 270

Mehmed II. (Sultan) 77–78, 196–197, 199

Hesiod 13, 269

Konstantin I. (König) 86–87, 89–90, 271– 272

Merkoúri 227

Papandréou, Geórgios 110, 114–115, 120– 121, 127, 228, 273–274

Merkoúri, Melína 124, 203

Papandréou, Jórgos 129, 200, 276

Konstantin II. (König) 121–123, 131, 273– 275

Messaría 162

Papathemélis, Stélios 206

Konstantin IX. (Kaiser) 181

Messolónghi 162

Patakós, Stylianós 122, 274 Pátras 81, 140

Ímia (türkisch: Kardak) 60, 96, 275

Konstantinopel (Konstantinoúpolis, Istanbul) 76–78, 80–81, 84, 88–90, 136, 181, 184–186, 248, 270

Metaxás, Ioánnis 91, 105–109, 111, 113, 116, 122, 272 Métsovon 204

Paulus (Apostel) 37, 270

Ioannídis, Dimítrios 118, 122, 125, 164, 274

Korfu (Kerkyra) 5, 49, 60–67, 70, 80–81

Miljá 166, 168

Peanía 175

Ionien 88, 91

Korys’chádes 112–113

Mirófilo 162

Irinéos 192–193

Koutsáftis, Phílipos 165

Mólcho 138

Peloponnes 81–83, 110, 143–144, 154, 202– 203, 217, 255–256, 258

Isokrates 205

Kreta 30, 41, 49, 59, 85–86, 92, 108, 117, 128, 166–167, 171, 218, 227, 269–271

Moliviátis, Pétros 99

Pelops 255, 257–258

Monastir (Bitola) 86

Petrálona 135, 143, 269

Kykladen (Inselgruppe) 11, 23, 180, 222, 269

Myrivílis, Strátis 261

Phanar 78

Myrtilos 258

Phidias 259

Napoleon Bonaparte 80–81

Philipp II. (König) 128, 269

Kentéris, Kóstas 251

Hitler, Adolf 106, 108–109 Hodscha, Enver 64–65, 67 Homer 11, 37, 269 Hy´dra 202 Igoumenítsa 61, 67

Istanbul 52, 73–74, 81, 90, 92, 94, 96, 99, 136–137, 142, 185–186, 198–200, 232, 248, 272 Itháki (Ithaka) 50, 61, 80

Ky´rkos, Leonídas 104

Jerusalem 138, 184–185

Lambrákis, Grigóris 119, 121, 273

284

Panagoúlis, Alékos 124 Papadiás, Charálambros 250

Paul (König) 115, 119, 121, 273

Piräus 51, 85, 120, 130, 137, 156–157, 220,

285

Register Epiros 86, 162, 172, 273, 277

Johannes Paul II. (Papst) 180

Lamía 140

Návpaktos (Lepanto) 79

Erasmus von Rotterdam 29, 40

Kaissarianí 110

Lárissa 161, 219, 241

Návplion (Nauplia) 78, 82–83, 271

EU (Europäische Union, vormals EG) 5, 7– 8, 25, 30, 40, 52, 60, 62, 98–99, 101, 149, 152, 154, 156, 158, 160–163, 167– 168, 196, 226, 228, 233, 235, 240, 275– 276

Kalávrita 81, 109–110

Látsis, Spy´ros 253

Náxos 23, 180

Kálvos 216

Lausanne 90, 157, 198, 235, 272

Néa Michanónia 204–205

Kandanós 109

Lávrion 101–103, 105

Néa Smy´rni 23, 91

Euripides 11, 225

Kapodístrias, Ioánnis 81–82, 271

Lendákis, Andréas 213

Niárchos, Stávros 155, 157

Europa 8, 18, 24, 28, 30, 40, 62–63, 74, 79, 96, 98, 127, 158, 166, 187, 212, 233, 235, 251, 269–270

Karaíndrou, Eleni 211–212

Leo IX. (Papst) 181

Nord-Epiros 88, 269

Karamanlís, Konstantínos 16, 62, 95, 99, 119–120, 126–129, 233, 240, 273–274

Lepanto (Návpakos) 79, 270

Oinomaos 257–258

Léros 49, 104

Olymp 30, 72, 184, 191

Évia 11, 50, 139, 202

Karamanlís, Kóstas 99, 129, 276

Levkáda 80

Fahd (König) 175

Kassandra 225, 249

Loízos, Mános 216

Olympía 5, 247, 249, 251, 253–254, 256– 261, 263

Fársala 148, 161

Kastélli 109

Lord Byron 9, 82, 271

Onássis, Aristóteles 155, 220

Filiátes

Loúis, Spy´ros 85, 260

Ormylía 229

Flórina 194, 206

Kastellórizo (Megísti, Meis) 5, 49, 51–60, 63, 65, 70, 276

Ost-Thrakien 88–89, 272

Franziskus (Pater) 180

Kas¸ (Antíphellos) 48, 53–54, 60, 65, 70

Ludwig I. (König) 83

Otto (König) 83–84, 271

Kazantzákis, Níkos 117

Makarézos, Nikoláos 122, 274

Friederike (Königin) 115, 119, 121, 131

Paionios 259

FYROM (Former Yugoslav Republic of Macedonia) 128, 206, 208, 275

Kéa 101

Makários III. (Erzbischof) 93–95, 98, 125, 274

Pángalos, Theódoros 203

Georg I. (König) 85, 87, 271

Kerameikós 21

Makedonien 8, 11, 85–86, 91, 128, 146, 206–209, 269, 271, 273, 275

Georg II. (König) 90–91, 114–115, 272–273

Kerkíni 149–152, 162, 172

Makrónissos 49, 102–104, 115

Papadópoulos, Geórgios 122, 124, 164, 274

Gibbon, Edward 77

Kissinger, Henry 179, 234

Máni 82, 271

Papadópoulos, Levthéris 110

Giscard d’Estaing, Valéry 62

Maniátis, Sákis 163–164

Papadópoulos, Tássos 98–99

Gorgopótamos 111

Kleinasien 17, 54, 60, 87–91, 96, 105, 214, 272

Markópoulos, Jánnis 33, 216–217, 219

Kóffa, Kateríni 250

Papágos, Alexándros 108, 119, 273

Goulandrís (Reederfamilie) 157

Mávros, Geórgios 95

Grívas, Geórgios 93

Koléttis, Ioánnis 203

Mégara 163–164

Papandréou, Andréas 112, 127–129, 176– 177, 200, 203, 205, 240, 274–275

Herakles 29, 256

Konstantin I. (Kaiser) 77, 179, 183–184, 270

Mehmed II. (Sultan) 77–78, 196–197, 199

Hesiod 13, 269

Konstantin I. (König) 86–87, 89–90, 271– 272

Merkoúri 227

Papandréou, Geórgios 110, 114–115, 120– 121, 127, 228, 273–274

Merkoúri, Melína 124, 203

Papandréou, Jórgos 129, 200, 276

Konstantin II. (König) 121–123, 131, 273– 275

Messaría 162

Papathemélis, Stélios 206

Konstantin IX. (Kaiser) 181

Messolónghi 162

Patakós, Stylianós 122, 274 Pátras 81, 140

Ímia (türkisch: Kardak) 60, 96, 275

Konstantinopel (Konstantinoúpolis, Istanbul) 76–78, 80–81, 84, 88–90, 136, 181, 184–186, 248, 270

Metaxás, Ioánnis 91, 105–109, 111, 113, 116, 122, 272 Métsovon 204

Paulus (Apostel) 37, 270

Ioannídis, Dimítrios 118, 122, 125, 164, 274

Korfu (Kerkyra) 5, 49, 60–67, 70, 80–81

Miljá 166, 168

Peanía 175

Ionien 88, 91

Korys’chádes 112–113

Mirófilo 162

Irinéos 192–193

Koutsáftis, Phílipos 165

Mólcho 138

Peloponnes 81–83, 110, 143–144, 154, 202– 203, 217, 255–256, 258

Isokrates 205

Kreta 30, 41, 49, 59, 85–86, 92, 108, 117, 128, 166–167, 171, 218, 227, 269–271

Moliviátis, Pétros 99

Pelops 255, 257–258

Monastir (Bitola) 86

Petrálona 135, 143, 269

Kykladen (Inselgruppe) 11, 23, 180, 222, 269

Myrivílis, Strátis 261

Phanar 78

Myrtilos 258

Phidias 259

Napoleon Bonaparte 80–81

Philipp II. (König) 128, 269

Kentéris, Kóstas 251

Hitler, Adolf 106, 108–109 Hodscha, Enver 64–65, 67 Homer 11, 37, 269 Hy´dra 202 Igoumenítsa 61, 67

Istanbul 52, 73–74, 81, 90, 92, 94, 96, 99, 136–137, 142, 185–186, 198–200, 232, 248, 272 Itháki (Ithaka) 50, 61, 80

Ky´rkos, Leonídas 104

Jerusalem 138, 184–185

Lambrákis, Grigóris 119, 121, 273

284

Panagoúlis, Alékos 124 Papadiás, Charálambros 250

Paul (König) 115, 119, 121, 273

Piräus 51, 85, 120, 130, 137, 156–157, 220,

285

238, 241, 274

Telóglou, Tássos 254

Platon 37

Thánou, Kateríni 250

Plorítis, Marios 107

Thássos 97

Praxiteles 259 Prespa 207

Theodorákis, Míkis 33, 102–104, 123–124, 213, 216–217, 219, 273

Pythagoras 261

Thessalien 162, 271

Py´los (Navarino) 82, 271

Thessaloníki 24, 72, 85–88, 91, 100, 109– 110, 116, 119, 137–140, 142, 149, 164, 168, 179–180, 189–190, 206, 208, 216, 227, 234, 248, 270–273

Rafína 43, 45 Rhódos 52, 54, 56, 59, 143 Richter, Heinz 107 Rítsos, Jánnis 34, 47, 103–105

Thrakien 11, 86, 88–89, 195–196, 198, 200– 201, 271–272

Rodópi 139, 195–196, 209

Tínos 23, 38, 180

Rondholz, Eberhard 110

Tito, Josip Broz 112, 116

Rosenberg, Alfred 109

Trapezoúndas 270

Sachsen-Coburg, Leopold von 83

Thesprotía 65, 67

Sakoráfa, Sofía 253–254

Trikoupis, Chariláos 85

Sámos 170

Tseberópoulos, Geórgios 163–164

Santoríni 49, 143, 146

Tsírba, María 251

Saranda 70

Tsitsanís, Vassílis 215

Savópoulos 216

Tsouderós, Emmanuel 108

Seféris, Jórgos 32–33, 47

Tzékos, Christós 251

Sérifos 23

Vafiádis, Márkos 116, 127, 273

Sérres 119, 150, 195, 273

Várkiza 115, 273

Sèvres 88, 90, 272

Vassilikós, Vassílis 121

Sífnos 101

Vavy´lis, Apostolos 193

Sikelianós 217

Veglerís, Phaédon 95–96

Simítis, Kóstas 24, 62, 128, 177, 180, 228, 233–234, 275–276

Velouchiótis 111 Venizélos, Elevthérios 5, 73–77, 79, 81, 83, 85–91, 93–95, 97, 131, 175, 180, 198, 233, 271–272, 275

Sithonía 229 Smyrna (Smy´rni, Izmir) 88–89, 91, 139, 248, 272

Vergína 208

Sokrates 37, 205, 269

Voúlgaris, Jánnis 232

Solomós 216, 271

Wengoborski, Klaus 251

Spáta 73

West-Thrakien 195, 198

Spétses 50, 202–203

Xánthi 195–196, 199, 201

Stalin, Josef 112–116, 242, 273

Xarchákos, Stávros 110, 216–217

Stamatelópoulos, Nikítas 81

Ypsilántis, Alexándros 81

Stavroúpolis 195

Zypern 49, 63, 75, 79, 92–99, 125–126, 128, 179, 185, 198, 234, 270–271, 273–276

Strymonás 111, 150 Sy´ros 101, 180 Tatoí 131

286