WIRTSCHAFT

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Gillette: Hält der Marktführer dem Angriff der Newcomer stand?

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WIRTSCHAFT WELT AM SONNTAG

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6. NOVEMBER 2016

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VORSCHUSS

Prima Klima

DAMON WINTER/THE NEW YORK TIMES/REDUX/LAIF

Der UNHEIMLICHE Gigant

A

n einem Eckschreibtisch in einem schwarzen Turm sitzt, 50 Meter über der Erde, Rob Goldstein, ein Angestellter in Jeans und Karohemd, und überwacht die Welt. Er braucht dafür: einen Rechner, einen großen Bildschirm und ein bestimmtes Programm. Goldstein, ein Mann mit Brille und Seitenscheitel, ist ein zurückhaltender Herrscher. Er spricht stets mit ruhiger Stimme, nichts Unüberlegtes kommt ihm über die Lippen. Das ist einer der Gründe, warum ihn nur ein kleiner Kreis von Eingeweihten kennt. VON STEFAN BEUTELSBACHER UND TINA KAISER AUS NEW YORK UND BERLIN

Die Welt hört ihn nicht, sie sieht ihn auch nicht, denn der schwarze Turm ist von außen verspiegelt. Aber Goldstein sieht die Welt. Wenn er von seinem Schreibtisch aufblickt, sieht er sie unter sich, die Cafés, die Hotdog-Verkäufer, das ganze Gewimmel des Alltags. Und wenn er auf den Bildschirm vor sich blickt, blickt er in ihr Getriebe. Er sieht Firmenpleiten und Börsencrashs kommen, Erdbeben und Stürme, Terroranschläge oder Kriege. Wenn irgendwo etwas von Belang passiert, taucht es auf Goldsteins Bildschirm auf, meist in Form von Zahlenreihen und Diagrammen. Das Programm, mit dem Goldstein arbeitet, besteht aus einem gigantischen Code, 25 Millionen Zeilen lang. Es wertet Sekunde für Sekunde Daten aus, von Banken und Versicherungen, Analysten und Nachrichtenagenturen, Börsenplätzen und Behörden, Abertausende Informationsteilchen, die Goldsteins Computer zu einem Bild zusammensetzt.

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Mit ganz leeren Händen möchte Barbara Hendricks (SPD) dann doch nicht nach Marrakesch fahren. Dort beginnt morgen die Weltklimakonferenz. Die Bundesumweltministerin reist in Woche zwei an – und will etwas mitbringen, auf dem zumindest „Klimaschutzplan 2050“ draufsteht. Am Mittwoch soll der Plan ins Kabinett. Derzeit ringen die Staatssekretäre von sechs Ministerien. Wenn das nichts hilft, ringen ihre Chefs weiter. Es geht fünf gegen eins: alle gegen Hendricks. Die fünf möchten den Plan verwässern. Passus um Passus steht infrage. Eine klimaneutrale Bundesverwaltung schon 2030? Das ist dem Finanzminister dann doch zu heikel, könnte ja Geld kosten. Den Schadstoffausstoß der Landwirtschaft halbieren? So viel Druck auf seine Bauern mag der Agrarminister nicht. Bis 2050 nur noch Elektroautos auf den Straßen? Da ist Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) vor. Der hat übrigens am Mittwoch gleich noch ein Treffen mit Hendricks: Auf dem „Welt“-Infrastrukturgipfel. Dort geht es um den Verkehr der Zukunft. Und der ist, versteht sich, klimafreundlich. INGA MICHLER

„Mein Team und ich waren Rockstars“: BlackRock-Chef Larry Fink

Der Geldverwalter BlackRock wurde einst gegründet, um das Unmögliche zu erreichen: Das Risiko auszuschalten. Entstanden ist ein Riese, der das ganze Finanzsystem gefährden kann. Und nun wird der Chef sogar als künftiger Finanzminister der USA gehandelt Seine Aufgabe ist es, dieses Bild zu interpretieren, die Lage der Welt darin zu erkennen, zu wittern, ob der sagenhafte Schatz in Gefahr ist, den er hütet. Goldsteins Job ist es mit anderen Worten, die Weltherrschaft des schwarzen Felsens zu sichern. Goldstein ist Manager von BlackRock, zu Deutsch: schwarzer Fels, einem amerikanischen Vermögensverwalter. Die Firma, gegründet und geführt von dem Amerikaner Larry Fink, gilt als mächtigste der Welt. Sie verwaltet Geld für ihre Kunden, Pensionskassen, Staatsfonds und private Anleger, sehr viel Geld. Mehr als fünf Billionen Dollar: 5.000.000.000.000 Dollar. Das ist in etwa so viel wie alle Finanzinvestoren und Hedgefonds weltweit betreuen. Und es ist weit mehr als

das, was alle Erwerbstätigen in Deutschland in einem Jahr erwirtschaften. Der Konzern ist in fast jedem Land der Erde der größte Investor, auch in Deutschland. Allein an den 30 Dax-Konzernen hält er Anteile im Wert von 59 Milliarden Euro. Bei acht dieser Firmen ist er der größte Einzelaktionär, darunter Allianz, Bayer und E.on. Goldstein und seine Leute sollen sicherstellen, dass dieses Geld mehr wird. Oder zumindest nicht weniger. Er leitet eine Abteilung, die das Unternehmen als seine Seele betrachtet: das Risikomanagement. Seine Mitarbeiter sind 2000 Menschen: Ökonomen, Mathematiker, Ingenieure. Und Aladdin, die Wundermaschine. So hat BlackRock die Software genannt, mit der Goldstein die Welt überwacht. Aladdin soll – in letzter Konsequenz – einen Kollaps des Finanzsystems verhindern. Doch es gibt Menschen, die sagen: Goldsteins Programm könnte den Kollaps überhaupt erst auslösen. Ihnen ist die Macht von Goldstein und all der anderen BlackRock-Männer, die in dem schwarzen Wolkenkratzer in New Yorks 52. Straße sitzen, längst unheimlich geworden. Sie wissen manchmal nicht, ob die Wirtschaftswelt noch von Menschen regiert wird oder schon von BlackRocks angeblicher Zaubermaschine. Es war Larry Fink selbst, der das Programm erfand. Es ist die Antwort auf die Frage, wie sich ein Vier-Personen-Betrieb zum größten Vermögensverwalter der Welt aufschwingen konnte. Wie er selbst in Zeiten der Finanzkrise, als große Banken und Versicherungen von gewaltigen Beben durchgerüttelt wurden, glänzende Geschäfte machen konnte.

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Fink, 64 Jahre alt, ließ Aladdin entwickeln, um etwas Unmögliches zu versuchen. Er will den Zufall ausschalten. Fink sagt, er habe BlackRock 1988 gegründet, um die Finanzwelt sicherer zu machen. Doch ohne es zu wollen, hat er das Gegenteil erschaffen: einen Riesen, von dem Wohl und Wehe des Finanzsystems abhängen können. Denn die fünf Billionen Dollar, die BlackRock verwaltet, sind ja noch nicht alles, was Goldstein und seine Leute mit Aladdins Hilfe hüten. Sie überwachen auch die Gelder von rund 180 Investmentbanken, Versicherungen und Finanzinvestoren. Auch deren Risiko, Geld zu verlieren, sollen sie nämlich vorhersehen und vermeiden. Und sogar Notenbanken wie die Europäische Zentralbank oder die amerikanische Federal Reserve nutzen den Supercomputer. Goldstein wacht über insgesamt 15 Billionen Dollar, fast zehn Prozent aller Vermögenswerte der Welt. Und ständig wird es mehr. Die Frage ist, was es bedeutet, wenn fast alle wichtigen Akteure die Finanzwelt nur noch mit BlackRocks Augen betrachten. Wenn alle demselben System vertrauen, kann dann aus einer kleinen Krise nicht schnell eine Massenpanik werden? Bei BlackRock hören sie so etwas nicht gern. In den beige-braunen Büros verehren sie Aladdin wie eine Gottheit. „Es ist so viel mehr als eine Software“, sagt Goldstein, während New York draußen im Grau des Morgens versinkt. „Es ist eine Art zu denken.“ Seit sieben Jahren wacht er über das Programm. Noch immer wirkt er wie ein Kind, das ein neues Spielzeug zeigt, wenn er es vorführen darf. Er scheint es persönlich zu nehmen, wenn jemand seinen Rechner für böse hält. Er runzelt dann die Stirn. Aladdin, sagt er, sei doch nur ein Ratgeber, entscheiden müsse jeder Investor selbst. Die Vorstellung, die Software schalte die Finanzwelt gleich, die sei jedenfalls absurd. „Investoren verfolgen unterschiedliche Strategien und haben unterschiedliche Ziele, deshalb gelangen sie oft auch zu unterschiedlichen Ergebnissen, wenn sie Risiken bewerten.“ Außerdem sei Aladdin ja nicht der einzige Supercomputer. Millionen Menschen nutzten etwa die Wirtschaftsdienste Bloomberg und Reuters. Über deren Einfluss, sagt Goldstein, rege sich niemand auf. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Bloomberg und Reuters liefern vor allem Rohdaten und Nachrichten. Aladdin hingegen berechnet sekundengenau die Risiken einzelner Aktien, Anleihen oder Derivate. Und 40.000 Händler weltweit können jede Änderung zeitgleich an ihren Bildschirmen verfolgen. Natürlich stellt sich da die Frage, was passiert, wenn Käufer, Verkäufer und selbst die Aufsichtsbehörden demselben Risikomanagementsystem vertrauen. Und was passiert, wenn eine Panik ausbricht – und alle dasselbe tun. Doch die, denen BlackRocks Macht gefährlich erscheint, fürchten nicht bloß die Maschine. Es geht ihnen auch um BlackRock selbst, darum, wie die Firma Geld anlegt. BlackRock verdient mittlerweile zwei Drittel seines Geldes mit passiven Investments, dem sogenannten ETF-Geschäft, bei dem ein Fonds einen Index wie den Dax oder den S&P 500 abbildet. Das führt zum einen zu einer enormen Gleichsteuerung des Marktes, die im Extremfall eine Herdenentwicklung und damit einen Crash auslösen könnte. Der Markt lebt davon, dass es Käufer und Verkäufer gibt, die Wertpapiere als gut oder schlecht einschätzen. Indexfonds dagegen folgen stur einem Mechanismus: Wenn der Dax fällt, verkauft der Fonds Dax-Aktien, mindert also den Wert des Dax. Je mehr passive Anleger sich auf dem Markt befinden, desto größer die Sogwirkung, die so entsteht (siehe dazu „Die ETF-Falle“). Außerdem führen die passiven Beteiligungen dazu, dass BlackRock an jedem börsennotierten Konzern einer Branche beteiligt ist. Entstehen, fragen deshalb die Kritiker, nicht automatisch Interessenkonflikte, wenn ein Investor die Geschicke konkurrierender Unternehmen mitbestimmt? Die Übernahme des amerikanischen Saatgut-Herstellers Monsanto durch den Leverkusener Pharmakonzern Bayer ist ein gutes Beispiel. Beide Konzerne sollten den besten Kaufpreis für ihre Aktionäre aushandeln. Was aber, wenn – wie in diesem Fall – beide Seiten dieselben Großaktionäre haben? Es sind die Kleinaktionäre, denen so Geld entgehen kann. Und die Verbraucher: Eine Reihe jüngerer Studien hat nachgewiesen, dass eine höhere Eigentümerkonzentration dazu führt, dass der Wettbewerb um günstige Preise erlahmt. Der deutsche Spieltheoretiker Axel Ockenfels, ein angesehener Fachmann, warnt daher:

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Die Omnipräsenz eines Megainvestors wie BlackRock schmälere den Wohlstand eines Landes. Die deutsche Monopolkommission, der Internationale Währungsfonds und selbst Branchen-Insider wie der Hedgefonds-Manager Carl Icahn sehen es ähnlich. Icahn hält BlackRock für eine „extrem gefährliche Firma“. Viele warnen, aber niemand hat eine Idee, wie das Grundproblem zu lösen wäre. BlackRock tut zwar nur, was ein guter Vermögensverwalter tun soll: das Geld seiner Anleger maximieren. Doch

das System ist nicht vorbereitet auf Investoren dieser Größe. Deshalb steht BlackRocks Chef Larry Fink plötzlich da wie einer, der aus Versehen ein Monster geschaffen hat, das nicht mehr zu kontrollieren ist. Er lässt keine Gelegenheit aus, zu beschwichtigen: BlackRock sei völlig harmlos, die Firma spekuliere nicht, sie verwalte die Ersparnisse und Renten von Milliarden Menschen. Zu BlackRocks größten Kunden gehören Pensionsfonds und Versicherungen, die die Altersvorsorge von Arbeitnehmern sichern. Die Firma be-

treibt zudem Fonds, von denen sich jeder bei seiner Hausbank Anteile kaufen kann. BlackRock, so argumentiert Fink, mehrt also die Ersparnisse des normalen Amerikaners oder Deutschen. Es sei keine Zockerbude wie Lehman Brothers, die erst pokert und dann das Weltfinanzsystem mit sich in den Abgrund zu reißen droht. Um zu verstehen, wie ernst Fink es mit der Vermeidung des Risikos meint, muss man weit zurückblicken. An den Anfang seiner Karriere und auf das Trauma, das ihn zu einem fanati-

schen Verfechter der totalen Kontrolle machte. Im Sommer hielt Fink an der University of California eine Rede für eine Abschlussklasse, der er das alles erzählt hat. Im knöchellangen, schwarzen Talar und mit dem traditionellen viereckigen Hut stand er vor den Studenten, ein freundlich wirkender Mann mit sonnengebräuntem Gesicht und randloser Brille. Fink erzählte, wie er vor 34 Jahren hier selbst seinen Abschluss machte. Er, Sohn eines Schuhladenbesitzers aus San Francisco, hatte exzellente No-

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ten. Er ging dann nach New York, heuerte bei der Investmentbank First Boston an, damals eine der Top-Adressen an der Wall Street. Er spezialisierte sich auf einen zu jener Zeit völlig neuen Markt: Hypothekenpapiere. Als einer der ersten Händler bastelte er aus Krediten komplexe Wertpapiere, sogenannte Mortgage-Backed Securities. Solch komplizierte Kreditversicherungen waren es, die im Jahr 2008 maßgeblich zu einer der schlimmsten Finanzkrisen der Geschichte beitragen sollten, damals aber brachten sie Fink un-

Der unheimliche Gigant

Die Konzernzentrale von Blackrock in New York: Von hier aus steuert die vielleicht mächtigste Firma der Welt fast zehn Prozent des weltweiten Vermögens

Die ETF-Falle Passive Anlagestrategie BlackRock-Gründer Larry Fink hat früh erkannt, welches Produkt aus der Finanzkrise als Gewinner hervorgehen würde: Indexfonds, auch Exchange Traded Funds (ETFs) genannt. Zwei Drittel des Vermögens, das BlackRock verwaltet, sind heute darin angelegt. 2009 kaufte Fink der angeschlagenen britischen Bank Barclays das Indexgeschäft iShares ab. Seitdem hat sich die Summe der weltweit in ETFs verwalteten Vermögen auf 3,6 Billionen Dollar verdreifacht. Blackrock herrscht heute über ein Drittel aller ETF-Gelder auf dem Globus. iShares ist damit der Weltmarktführer.

Unethische Investments BlackRock sucht sich also zu einem überwiegenden Teil nicht selbst aus, in welche Firmen das Geld gesteckt wird. Damit rechtfertigen die Manager des Unternehmens auch, dass sie Investments tätigen, die manche als unethisch beschreiben. So ist Blackrock größter Einzelaktionär des amerikanischen Rüstungskonzerns Raytheon und des Unternehmens Altria, dem die Tabakfirma Philip Morris gehört. Viele Kunden kümmert das offenbar wenig – ETFs sind ein wachsendes Geschäft. Für Anleger sind sie attraktiv, da sie deutlich weniger Verwaltungsgebühren kosten als regulär gemanagte Fonds, außerdem sind sie transparent. Aber was kurzfristig für den einzelnen Anleger gut sein mag, könnte dem Markt langfristig enormen Schaden zufügen. Und zwar aus drei Gründen.

Der sich selbst managende Fonds Ähnlich wie der Supercomputer Aladdin sollen auch die ETFs menschliches Versagen ausschließen. Ihre Anlagestrategie ist passiv, Fondsmanager sind deshalb überflüssig. Niemand wählt bestimmte, besonders vielversprechende Aktien, Anleihen oder Rohstoffe aus. Stattdessen bildet der jeweilige ETF einfach die Wertentwicklung der Unternehmen in einem Index ab. Steigt etwa der Dax um fünf Prozent, gewinnt auch der Dax-ETF fünf Prozent hinzu. Verliert der Dax, verliert auch der ETF.

„Schlimmer als Marxismus“ Erstens: Je mehr Menschen in ETFs investieren, desto weniger werden Unternehmen aufgrund von tatsächlichen Erfolgen gemessen. Ihre Aktien werden automatisch gekauft, weil sie im Index sind – theoretisch könnte der Konzern sogar kurz vor

der Pleite stehen. In einer Welt voller ETF-Investoren werden alle Unternehmen gleich behandelt. „Schlimmer als Marxismus“ sei das, urteilte im August ein Analystenbericht der Bernstein Bank in New York. Aktuell sind 42 Prozent aller Anlagen passiver Natur. Aber schon jetzt, so warnen die Bernstein-Analysten, würden sich Aktien unabhängig vom Ansehen einer Firma immer gleichförmiger bewegen. Gefährlicher Herdentrieb Zweitens: Das ETF-Geschäft könnte zu Herdenentwicklungen führen. Davon ist beispielsweise der Hedgefonds-Manager Carl Icahn überzeugt, der BlackRock für „extrem gefährlich“ hält. Die ETFs sind seiner Meinung nach ein Verstärker, im positiven wie im negativen Sinn. Würde BlackRock zum Beispiel einen ETF für südamerikanische Energiekonzerne aufsetzen und vermarkten, strömte dadurch plötzlich deutlich mehr Geld in die Aktien der entsprechenden Unternehmen. Entwickelt sich der ETF dann nicht so wie erwartet, dürften sehr viele Anleger im selben Moment ihr Geld wieder abziehen. Der Markt könnte im schlimmsten Fall dadurch kollabieren.

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Natürliche Preiskartelle Drittens: Wenn Investoren über ETFs gleichzeitig an allen großen Unternehmen einer Branche Anteile besitzen, haben sie kein Interesse mehr daran, dass sich diese Unternehmen Konkurrenz machen. Die Verbraucherpreise könnten steigen. Ökonomen haben den Zusammenhang von Eigentumskonzentration und sinkendem Wettbewerb in mehreren Studien nachgewiesen. Eine davon untersucht US-Banken in den Jahren 2002 bis 2013. Demnach zahlten jene Banken, in denen dieselben Fonds große Anteile hielten, ihren Kunden wesentlich geringere Zinsen als die Institute, in denen unterschiedliche Eigentümer die Kontrolle hatten. Dafür sind keine illegalen Absprachen nötig, die Preiskartelle entstehen automatisch. Der Spieltheoretiker Axel Ockenfels warnt: „Geringerer Wettbewerb und höhere Preise reduzieren die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und den Wohlstand.“ BlackRock gehöre deshalb auf die Agenda von Regulierungs- und Wettbewerbsbehörden. Forscher sind ratlos Wie könnte eine strengere Regulierung aussehen? Eine Möglichkeit

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der renommierten Uhrmacherstadt Glashütte erstmals in Betrieb genommen. Knapp 100 Jahre später bescherte ihr der Wiederauf bau durch die Firma WEMPE große Aufgaben: Mit der Einrichtung der einzigen Prüfstelle

Wo ließe sich Zeitgeschichte besser schreiben als an einem Ort, der viel zu erzählen hat: 1910 wurde die Sternwarte in

nach deutscher Chronometernorm und der Etablierung der WEMPE Uhrmacherschule bildet die Sternwarte in Glashütte heute den perfekten Produktionsstandort für die Armbandchronometer der WEMPE GLASHÜTTE ƒ/SA Kollektion.