Untitled

Die roten Mützen waren so tief ins Gesicht ge- zogen worden, dass ... kennen konnte. Alle trugen lange, rote Handschuhe. ... zifer den roten Mantel vom Körper.
306KB Größe 2 Downloads 65 Ansichten
Caroline Jäger

Die Teufelsanbeter Thriller

© 2012 AAVAA Verlag Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2012 Umschlaggestaltung: AAVAA Verlag, Berlin Printed in Germany ISBN 978-3-8459-0051-3 AAVAA Verlag www.aavaa-verlag.com e Books sind nicht übe rtragbar! Es ve rstößt ge ge n das Urhebe rrecht, dieses We rk we ite rzuve rkaufe n ode r zu versche nke n! Alle Pe rsone n und Name n inne rhalb dieses Romans sind fre i e rfunde n. Ähnlichke ite n mit le be nde n Persone n sind zufällig und nicht beabsichtigt.

2

Widmung: Das Buch möchte ich meinem Mann Andreas widmen. Danke für deine Unterstützung.

3

Kapitel 1. Thorsten und Pia standen auf dem Friedhof und vom Neckar wehte eine leichte, kühle Brise über die Stadt. Es war 23.30 Uhr und die Nacht hatte sich schon lange über den Tag gelegt. Sie trafen sich immer an dieser Stelle, aber heute war es etwas Besonderes: eine neue Anhängerin sollte gefeiert werden. Für Pia war es die erste Aufnahmefeier und sie war schon ziemlich aufgeregt. Pia selbst hatte noch keine Aufnahme bekommen, sie war erst vor einem Monat dazugestoßen, und um ein vollkommenes Mitglied zu werden, musste man sich erst beweisen. Erst dann wurde man aufgenommen und mit dem sogenannten Luzifer verheiratet. Noch wusste Pia nicht, was auf sie zu kommen sollte, alle machten ein riesiges Geheimnis um die Aufnahme und die Prüfungen.

4

Pia war von Thorsten in einem Café angesprochen worden und fand ihn von Anfang an toll, auch wenn seine Kleidung, Lippen und Nägel schwarz waren. Sie war eigentlich ein sehr konservatives Mädchen und stammte aus einem streng katholischen Hause. Vielleicht fand sie Thorsten gerade deshalb so faszinierend. Sie traf sich ein paar Mal mit ihm und er erzählte ihr schließlich, dass er ein Teufelsanbeter sei und einer Sekte namens Devils angehörte. Pia störte das nicht, sie fand alles eher sehr aufregend und faszinierend. Er nahm sie öfter mit auf den Friedhof und mit der Zeit fand Pia sogar Gefallen an der Sache. Nach genau einem Monat meinte Thorsten, dass es an der Zeit wäre, eine Aufnahmeprüfung mitzuerleben. Thorsten kaufte ihr eigens dafür ein schwarzes Samtkleid, schminkte ihr Gesicht weiß, die Lippen rot und die Augen schwarz.

5

Ihre schwarzen Haare fielen ihr auf die Schultern und machten die Verwandlung perfekt. Pia sah in den Spiegel und fand das, was sie erblickte, sehr schön. Kurz dachte sie an ihre Eltern, denn so, wie sie jetzt aussah, war sie kaum noch wieder zu erkennen. Pia trug sonst nur Jeans und die Oberteile waren eigentlich immer hell und freundlich. Schminke benutzte sie auch nur sehr wenig, sie war eher der natürliche Typ. Sie schaute Thorsten an und musste lächeln. Langsam musste Pia sich eingestehen, dass sie sich in Thorsten verliebt hatte. Das fand alles in Thorstens Wohnung statt, einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung in der Innenstadt. Alles in der Wohnung war schwarz, von den Wänden bis zum Bettüberzug: Überall standen Totenköpfe und schwarze Kerzen herum und an den Wänden hingen Teufelsbilder. Aber auch das störte sie nicht. 6

Pia fielen zwei Bilder ins Auge, auf denen ein etwa dreißigjähriger Mann abgebildet war. Auch er war schwarz gekleidet und seine Augen und Lippen hatte er schwarz bemalt. Seine Barthaare waren zu einem Henriquatre geschnitten und ließen ihn dadurch älter wirken. Aber Pia gefiel das sehr gut und sie fand ihn irgendwie attraktiv und geheimnisvoll. Seine Handschuhe, die ihm bis an die Ellenbogen reichten, waren blutrot. Thorsten erklärte ihr, dass der Mann auf den Bildern sein Anführer sei und dass er sich selbst Luzifer nannte. „Kaum einer kennt seinen richtigen Namen“, erklärte Thorsten voller Stolz. Die Zwei wollten die Wohnung gerade verlassen, da versuchte Pia Thorsten zu küssen, aber Thorsten schob sie bestimmt von sich weg und meinte: „Bitte Pia, das dürfen wir noch nicht, erst, wenn du deine Aufnahmeprüfung hinter dir hast.“

7

Pia war etwas verwirrt über diese Aussage und sie lief rot an, nahm es aber so hin. Pia war jetzt 18 Jahre alt, aber außer einem Zungenkuss mit einem Schulkameraden auf einer Geburtstagsfete hatte sie noch keine sexuellen Erfahrungen gesammelt. 24 Uhr, endlich war es so weit, die restlichen Anhänger tauchten auf. Die meisten Mitglieder hatte Pia bereits kennengelernt. Pia bekam wegen ihres wunderschönen Samtkleids viele Komplimente und sie fühlte sich sehr gut und begehrenswert. Sie bewunderte aber auch die Kleider der anderen Anhängerinnen, die ebenfalls sehr schmeichelhaft geschnitten waren. Alle waren heute ungewöhnlich festlich gekleidet: Jede Frau trug ein schwarzes Kleid mit viel Spitze, schwarze Handschuhe und einige Frauen trugen sogar kleine schwarze Hüte, auf dem Kopf und Pia bemerkte, dass die männlichen 8

Anhänger auffälliger geschminkt waren als sonst. Dann fiel Pias Blick auf fünf Frauen in roten Gewändern, die langsam und würdevoll den Weg entlang schritten. Die roten Mützen waren so tief ins Gesicht gezogen worden, dass man ihr Gesicht kaum erkennen konnte. Alle trugen lange, rote Handschuhe. Thorsten nahm Pia am Arm und sagte ihr, dass sie noch ein Stück laufen müssten. Sie kamen an einer kleinen Kapelle an, deren Tür stand offen und der Raum wurde von schwarzen Kerzen in ein seichtes Licht getaucht. Darin stand nur ein Altar auf einem Podest, ein großes, umgedrehtes Kreuz hing an der Wand über diesem Altar. Die fünf Frauen positionierten sich um den Altar und als hätten sie ein unsichtbares Zeichen erhalten, streiften sie ihre Kapuzen elegant vom Kopf, danach öffneten sie ihre roten Umhänge.

9

Sie waren unter ihren Gewändern sehr sexy und verführerisch gekleidet. Alle fünf Anhängerinnen hatten schwarze Haare, einige waren gelockt, andere hatten glatte Haare. Alle anderen Anhänger, auch Pia, versammelten sich nun rechts und links vor dem Altar, so, dass eine Gasse in der Mitte freigelassen wurde. Dann erschien ein Mann in schwarzer Kleidung. Darüber trug er einen langen roten Umhang, der aufgeknöpft war. Er sieht wahnsinnig gut aus, dachte Pia. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden und starrte ihn an. Auch er schaute zu ihr rüber, als hätte er ihren Blick auf sich ruhen gespürt und lächelte sie an. Pia erkannte ihn augenblicklich, es war der Mann von Thorstens Bildern. Er lief auf den Altar zu und alle verneigten sich vor ihm. Thorsten zog Pia mit sich nach unten und daraufhin musste auch sie sich unweigerlich verbeugen.

10

Der Mann stellte sich hinter den Altar und erhob seine Hände, dann sagte er: „Ich grüße euch, meine Kinder.“ Pia wurde jetzt ziemlich nervös und sie fühlte ein Kribbeln in ihrer Magengrube. Dann küsste eine der Frauen die Hände von dem sogenannten Luzifer und sagte demütig: „Luzifer, es ist so weit! Die neue Anhängerin ist bereits eingetroffen.“ Zwei Frauen verließen leise die Kapelle und kamen kurz darauf mit einer Frau in einem goldenen Mantel zurück. Auch sie trug ihre goldene Mütze auf dem Haupt, aber Pia konnte erkennen, dass sie ihre Augen geschlossen hielt. Die zwei Frauen mussten sie stark stützen, damit sie laufen konnte, denn sie torkelte stark umher. Schließlich wurde sie zu Luzifer an den Altar gestellt, mit dem Rücken zu ihm. Pia war voller Erwartung, was wohl als Nächstes passieren würde und konnte es kaum erwarten. Einer der Anhänger schloss die Tür. 11

Luzifer streifte langsam die Mütze von dem Kopf der Frau und Pia sah das Gesicht. Sie war sehr hübsch, hatte lange, schwarze, glänzende Haare, so wie die meisten Anhängerinnen. Pia schätzte sie auf nicht älter als 18 Jahre. Ihre Augen waren noch immer geschlossen und sie schwankte leicht hin und her. Dann drehte Luzifer sie zu sich herum und öffnete das goldene Gewand. Es glitt lautlos zu Boden und darunter war sie nackt. Die junge Frau konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und setzte sich auf den Altar. Die Augen öffnete sie noch immer nicht und jetzt wurde Pia richtig nervös, ihre Hände wurden feucht und sie begann leicht zu zittern. Pia suchte Thorstens Blick und er bemerkte es auch sofort. Thorsten erwiderte ihren Blick und sagte leise: “Es wird dir gefallen, Pia. Für die Anhängerinnen ist es eine große Ehre, von Luzifer persönlich auserwählt worden zu sein. 12

Sieh nur, diese Anhängerin trägt einen goldenen Mantel und keinen Schwarzen. Das bedeutet, sie wird mit Luzifer selbst verheiratet und gehört ganz ihm – und nur ihm alleine. Bei einem schwarzen Mantel bekommt sie von Luzifer lediglich eine Aufnahme, dann darf sie sich auch mit anderen paaren.“ Pia schaute wieder zum Altar, ohne etwas zu erwidern. Luzifer fasste die Frau an den Schultern und drückte sie leicht auf den Altar herunter. Die Frau leistete keinen Widerstand und legte sich gehorsam hin, danach spreizte sie leicht ihre Beine. Zwei Frauen, die am Altar standen, streiften Luzifer den roten Mantel vom Körper. Seine schwarze Kleidung zog er sich selbst aus. Pia stand mit zitternden Händen und einem offenen Mund starr da und schaute sich das Spektakel erschrocken an. Sie wusste, was gleich geschehen würde und war schockiert. Als Luzifer nackt vor dem jungen Mädchen stand und man seine Erektion deutlich sehen 13

konnte, erhob er seine Hände und sprach die junge Frau nun direkt an: „Du bist meine Auserwählte und ich werde dich nun zu meiner Frau machen. Ab jetzt darfst du dich nicht mehr mit anderen paaren.“ Danach drang Luzifer mit einer einzigen, schnellen Bewegung hart in die Frau ein und sie stieß einen kurzen Schrei aus. Noch immer hatte sie ihre Augen fest geschlossen und Pia hielt ihre zitternde Hand vor den Mund und schüttelte ungläubig den Kopf. Pia schaute wie in einem Rausch und in Zeitlupe auf den Altar, auf Luzifer und die Frau. Luzifer stöhnte inzwischen immer wieder auf und alle jubelten und klatschten. Nur Pia stand schweigend und unfähig sich zu bewegen auf ihrem Platz. Als Luzifer hörbar zum Orgasmus gekommen war, rannte Pia aus der Kapelle raus in die Nacht. Erschrocken schaute Thorsten ihr hinterher und Luzifer, dessen Aufmerksamkeit vom Geräusch 14

der Tür geweckt worden war, ließ von der Frau ab, machte eine unmissverständliche Handbewegung und bedeutete damit, dass man Pia unverzüglich folgen sollte. Der Anführer zog sich schweigend wieder an und jetzt herrschte absolute Totenstille in der kleinen Kapelle. Thorsten trat mit gesenktem Blick an den Altar und sprach: „Es tut mir leid, Herrscher. Bitte verzeiht mir, ich habe sie zu früh mitgebracht. Aber Pia ist etwas ganz Besonderes und ich dachte, sie wäre schon so weit.“ „Du wirst deine Strafe erhalten, Untertan, aber sie wird milde ausfallen. Pia ist mir in der Tat aufgefallen und sie wird, wenn sie so weit ist, eine Aufnahme erhalten.“ Thorsten verneigte sich tief und voller Dankbarkeit vor Luzifer und lief auf die Kapellentür zu. In der Zwischenzeit waren zwei männliche Anhänger Pia nach draußen gefolgt. Sie stand vor der Kapelle und weinte. 15