Michael Jantzen Transfer und Konservierung von Erfahrungswissen in Unternehmen IGEL Verlag
Michael Jantzen Transfer und Konservierung von Erfahrungswissen in Unternehmen 1.Auflage 2009 | ISBN: 978‐3‐86815‐379‐8 © IGEL Verlag GmbH , 2009. Alle Rechte vorbehalten.
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IGEL Verlag
Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis
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Tabellenverzeichnis
III
Abbildungsverzeichnis
III
1 Einleitung
1
2 Fluktuation von Mitarbeitern 2.1 Definition 2.2 Kategorien 2.3 Fluktuationsrate 2.4 Gründe 2.5 Auswirkungen 2.6 Fluktuation durch den demografischen Wandel 2.6.1 Demografischer Wandel 2.6.2 Auswirkungen für Unternehmen 2.6.3 Charakterisierung der älteren Mitarbeiter 2.6.4 Gesetzliche Entwicklungen 2.7 Bewertung des Fluktuationsrisikos 2.8 Zusammenfassung
3 3 4 5 7 9 9 10 13 14 15 16 17
3 Theoretische Grundlagen 3.1 Zum Begriff des Wissens 3.1.1 Abgrenzung von Zeichen, Daten, Informationen und Wissen 3.1.2 Wissensarten 3.1.2.1 Implizites versus explizites Wissen 3.1.2.2 Individuelles versus kollektives Wissen 3.2 Wissensmanagement 3.2.1 Ziele des Wissensmanagements 3.2.2 Grundausrichtungen 3.2.3 Ausgewählte Konzepte 3.2.3.1 Spirale der Wissensschaffung nach Nonaka/Takeuchi 3.2.3.2 Bausteine des Wissensmanagements nach Probst/Raub/Romhardt 3.3 Zusammenfassung
18 18 18 22 22 28 29 31 32 34 34
4 Konservierung von implizitem Wissen bei ausscheidenden Mitarbeitern 4.1 Barrieren 4.2 Voraussetzungen 4.3 Methoden nach Bausteinen 4.3.1 Ziele 4.3.2 Wissensidentifikation 4.3.3 Wissens(ver)teilung 4.3.3.1 Methoden für einen konstanten Transfer 4.3.3.2 Methoden für einen Transfer kurz vor Ausscheiden 4.3.4 Wissensbewahrung 4.4 Zusammenfassung
42 43 45 47 47 48 50 50 55 58 59
I
38 41
5 Befragung von Unternehmen 5.1 Ziel der Befragung 5.2 Konzeption und Durchführung 5.3 Ergebnisse der Befragung 5.3.1 Fragen zum Unternehmen 5.3.2 Demografische Situation und Fluktuation 5.3.3 Transfer von implizitem Wissen 5.4 Zusammenfassung der Ergebnisse
61 61 61 62 62 65 68 75
6 Fazit
77
Literaturverzeichnis
80
Anhang Anhang 1: Fragebogen Anhang 2: Ergebnisse der Befragung
89 89 98
II
Abkürzungsverzeichnis CoP
Community of Practice
CoPs
Communities of Practice
IT
Informationsechnologie
Tabellenverzeichnis Tabelle 1:
Merkmale von implizitem und explizitem Wissen
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Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Austritts‐Faktoren von Arbeitnehmern Abbildung 2: Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland
7 11
Abbildung 3: Erwerbstätige der älteren Altersklassen in Deutschland von 1991 bis 2007 12 Abbildung 4: Erwerbsquote älterer Arbeiter (55‐64 Jahre) ausgewählter europäischer Länder 2007
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Abbildung 5: Altersstruktur bei ABB Deutschland
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Abbildung 6: Die Wissenstreppe
19
Abbildung 7: Wissenstreppe nach Auer
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Abbildung 8: ‘Implizites Wissen’ in der wiso‐ und ‘tacit knowledge’ in der EBSCO‐ Datenbank 27 Abbildung 9: Wissensbereiche in Unternehmen
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Abbildung 10: Die Hype‐Kurve des Wissensmanagements
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Abbildung 11: Technologie‐Mensch‐Organisation‐Modell
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Abbildung 12: Formen der Wissensumwandlung
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Abbildung 13: Spirale der Wissensschaffung
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Abbildung 14: Die Bausteine des Wissensmanagements
39
Abbildung 15: Umfrageteilnehmer nach Mitarbeiterzahl (links) und nach Umsatzerlös in Euro (rechts)
63
Abbildung 16: Umfrageteilnehmer nach Branche
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Abbildung 17: Umfrageteilnehmer nach Durchschnittsalter der Arbeitnehmer
65
Abbildung 18: Fragen bezüglich des demografischen Wandels
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Abbildung 19: Frage durch welche Fluktuation am meisten Wissen verloren geht
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Abbildung 20: Fluktuationsrate der befragten Unternehmen
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Abbildung 21: Relevanz unterschiedlicher Arten impliziten Wissen für den Erfolg des Unternehmens
69
III
Abbildung 22: Stattfinden eines Transfers von implizitem Wissen im Unternehmen 70 Abbildung 23: Voraussetzungen für den Transfer von implizitem Wissen
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Abbildung 24: Genutzte Methoden für Transfer von implizitem Wissen
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Abbildung 25: Genutzte Methoden für Transfer von implizitem Wissen bei ausscheidenden Mitarbeitern
73
Abbildung 26: Probleme eines Transfers von implizitem Wissen bei ausscheidenden Mitarbeitern
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Abbildung 27: Zuständigkeit für den Transfer von implizitem Wissen bei ausscheidenden Mitarbeitern
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IV
1 Einleitung Das Adecco Institute hat innerhalb einer Studie von 2 500 Firmen festge‐ stellt, dass Wissensmanagement den größten Einfluss auf die Innovati‐ onsfähigkeit eines Unternehmens hat.1 Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass die Arbeitswelt sich längst zu einer Wissensgesellschaft entwickelt hat. Die Ressource Wissen ist heute bedeutungsvoller als die Produktionsfak‐ toren Kapital, Boden und Arbeit der früheren Industriegesellschaft. Grundlegend muss zwischen zwei Arten von Wissen unterschieden wer‐ den. Explizites Wissen ist in systematischer Sprache erfasst und somit kommunizier‐ und übertragbar. Implizites Wissen hingegen befasst sich weniger mit den Fakten als den Prozessen, welche meist nur durch Zeigen und Beobachten vermittelt werden können. Das implizite Wissen wächst aus der Erfahrung heraus und ist meist unbewusst in jedem Einzelnen vorhanden. Es kann nicht kodifiziert und etwa durch Übergabeprotokolle, E‐Mails, Wikis oder im Intranet übertragen werden. Dies ist ein herausra‐ gendes Merkmal, das einzelne Mitarbeiter für Firmen so wertvoll macht. Schließlich hat dieses Erfahrungswissen entscheidenden Einfluss auf die Bildung erfolgskritischer Kompetenzen eines Unternehmens. Aber wie kann eine Firma implizites Wissen bei Ausscheiden eines Arbeit‐ nehmers konservieren? Anhand dieser Leitfrage bearbeitet der Autor fol‐ gende Punkte:
• Die Fluktuation von Mitarbeitern in Unternehmen, insbesondere im Hinblick auf den demografischen Wandel, und die dadurch entste‐ henden Auswirkungen für Firmen • Abgrenzung des Wissensbegriffes sowie Betrachtung von implizi‐ tem Wissen und verschiedener Konzepte des Wissensmanage‐ ments • Konservierung von Expertenwissen unter Berücksichtigung beste‐ hender Methoden sowie Barrieren und Voraussetzungen • Empirische Untersuchung zur Darstellung des aktuellen Standes zur Konservierung von implizitem Wissen in der Praxis
1
Vgl. Adecco Institute (2006), S. 18.
1
Die Motivation für die Themenwahl liegt in eigenen Erfahrungen des Au‐ tors begründet. So zeigte sich im Rahmen von Praktika und ehrenamtli‐ chen Arbeiten in der Vergangenheit wiederholt, dass durch das Ausschei‐ den von Experten Wissen verloren geht, welches nachfolgende Mitarbei‐ ter sich über große Zeiträume durch eigenes Erleben aneignen mussten. Dieses Erfahrungswissen bezog sich vor allem auf Kenntnisse bezüglich eines Aufbaus von Netzwerken und automatischen Abläufen. Bis dato stützen sich Konzepte und Instrumente des Wissensmanage‐ ments hauptsächlich auf den Erhalt expliziten Wissens und damit auf die Informationstechnologie. Der Autor setzt nun den Fokus aus den oben genannten Gründen auf die Konservierung des impliziten Wissens. Nach einer Umfrage der Fraunhofer Gesellschaft sehen 89 Prozent der Unter‐ nehmen innerhalb des Wissensmanagements den höchsten Handlungs‐ bedarf in der Sicherung von Expertenwissen.2 Doch nur 17 Prozent der Firmen beschreiben ihre Maßnahmen zur Sicherung von Expertenwissen als sehr gut beziehungsweise gut.3 Diese Diskrepanz verdeutlicht die Be‐ deutung der Problemstellung. Des Weiteren ist es Fakt, dass in den nächsten zehn Jahren rund fünf Millionen Arbeitnehmer in Pension ge‐ hen: eine Herausforderung für Unternehmen das Wissen dieser Mitarbei‐ ter rechtzeitig zu konservieren. Und eine Herausforderung an die For‐ schung geeignete Methoden für diesen Prozess zu finden. Denn nur Wissen führt schlussendlich noch zu gesellschaftlichem und un‐ ternehmerischem Erfolg.4
2
Vgl. Schnalzer/Wesoly (2005), S. 28. Vgl. Finke/Will/Schnalzer (2005), S. 37. 4 Vgl. Drucker (1993), S. 69. 3
2
2 Fluktuation von Mitarbeitern Innerhalb der Thematik von ausscheidenden Arbeitnehmern nimmt der Begriff der Mitarbeiter‐Fluktuation (im Nachfolgenden Fluktuation ge‐ nannt) eine bedeutende Stellung ein. Auffallend bei der Bearbeitung des Themas war, dass Fluktuation verglichen mit Wissens‐ oder Qualitätsma‐ nagement keine dominante Stellung in der Literatur einzunehmen scheint. Vereinzelt taucht sie in Bezug des Personalmanagements als Messgröße auf 5 oder wird im Rahmen des Wissensmanagements als Her‐ ausforderung von Wissensverlusten angesehen6. Innerhalb dieser Studie wird die Fluktuation als Ausgangspunkt für die Forschungsfrage genutzt. Nach einer Betrachtung von verschiedenen Definitionen werden Fluktua‐ tionstypen sowie Gründe und Auswirkungen dargestellt.
2.1 Definition Fluktuation ist in der Literatur eindeutig mit dem Ausscheiden eines Mit‐ arbeiters gleichzusetzen, jedoch gibt es differente Herangehensweisen. So beinhaltet Janciks Ansatz mit dem Ausscheiden eines Mitarbeiters gleichzeitig die Ersetzung durch eine neue Arbeitskraft.7 Fröhlichs Defini‐ tion hingegen sieht in Fluktuation das „...ungeplante Ausscheiden von Mitarbeitern...“8. Beide Autoren betrachten die Thematik somit von Ar‐ beitgeberseite. Nieder wiederum setzt den Fokus auf den Mitarbeiter und definiert Fluktuation als Wechsel des Arbeitnehmers von einer Position zur anderen.9 Daraus wird nicht ganz ersichtlich, ob er damit einen Wech‐ sel innerhalb des Unternehmens oder zu einer anderen Firma meint. Für die Problemstellung sind sowohl die Arbeitgeber‐ als auch die Arbeit‐ nehmerseite von Bedeutung. Aus diesem Grund schließt sich der Autor Führings Definition an, dass unter „... Fluktuation [...] grundsätzlich alle Formen von Personalabgängen verstanden [werden], die zu einer Ge‐ fährdung der (zukünftigen) Kern‐ und Unterstützungsprozesse führen können“10.
5
7 8 9 10 6
Vgl. Jung (2006), S. 132; vgl. Jancik (2002), S. 141 ff. Vgl. Droschl (2003), S. 358; vgl. Mandl/Reinmann‐Rothmeier (2000b), S. 160 f. Vgl. Jancik (2002), S. 141. Fröhlich (1996), S. 127. Vgl. Nieder (1999), S. 139. Führing (2006), S. 189 (im Original kursiv).
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