SwissTrolley plus - Luzern Ost

05.04.2017 - Ausserdem wäre nach 30 Kilometern die Batterie komplett leer. Im Testbetrieb in Zürich versucht man nun herauszufinden, wie weit der ...
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„SwissTrolley plus“ – ein künftiges System auch für Luzern? Der „SwissTrolley plus“ kombiniert bewährte Fahrleitungstechnik mit modernster Batterietechnologie. Der Test-Gelenkbus der Firma HESS aus Bellach ist seit Anfang 2017 im Testbetrieb im Netz der Verkehrsbetriebe Zürich unterwegs. Das Forschungsprojekt wird unterstützt vom Bundesamt für Energie. Eine Hochleistungsbatterie erlaubt Fahrten abschnittweise auch ohne Fahrleitung. In den Medien wurde geschrieben, dass der „SwissTrolley plus“ bis zu 30 Kilometer ohne Fahrleitung unterwegs sein könne. Diese Angaben gelten aber nicht für den fahrplanmässigen Einsatz. Ausserdem wäre nach 30 Kilometern die Batterie komplett leer. Im Testbetrieb in Zürich versucht man nun herauszufinden, wie weit der „SwissTrolley plus“ im fahrplanmässigen Betrieb und bei gleichzeitigem Einsatz von Komforteinheiten wie Heizung oder Klimaanlage im Fahrgastraum tatsächlich ohne Fahrleitung fahren kann und wie zuverlässig die neuen Systeme arbeiten. Für die Verlängerung der Trolleybuslinie 1 ins Rontal ist der „SwissTrolley plus“ aus folgenden Gründen keine Alternative: - Die Linie 1 ins Rontal verlangt grössere Gefässe, um die Pendlerströme zwischen Ebikon und Luzern aufzunehmen. Deshalb ist der Einsatz von Doppelgelenktrolleybussen/RBussen notwendig. Der grössere Bus hat einen höheren Energiebedarf. - Beim „SwissTrolley plus“ handelt es sich um einen Versuchsbetrieb. Das System ist noch nicht ausgereift und betriebserprobt als Doppelgelenk-Fahrzeug verfügbar. Auch ist noch unklar, welche Kosten mit dem „SwissTrolley plus“ für einen fahrplanmässigen Betrieb zu erwarten sind. Da die öffentliche Hand (Kanton Luzern) die Trolleybusverlängerung ins Rontal finanzieren wird, sollen weder finanzielle noch betriebliche Unwägbarkeiten eingegangen werden. Es wird deshalb auf ein bewährtes, zuverlässiges System gesetzt. - Für einen weiterhin effizienten und flexiblen Betrieb der verlängerten Linie 1 müssen Fahrzeuge verschiedener Generationen eingesetzt werden können. Ein Ersatz oder Umbau älterer Fahrzeuggenerationen ist aufgrund der zusätzlichen Kosten zu Lasten der Allgemeinheit nicht tragbar. Bei einem künftig notwendigen Batterieersatz (die Batterien müssen mindestens einmal in der Betriebsdauer eines Trolleybusses ersetzt werden) kann von den gesammelten Erfahrungen des „SwissTrolley plus“ profitiert werden und nach Möglichkeit ein leistungsstärkeres Batteriepaket eingesetzt werden. - Bis zum Zeitpunkt der Betriebsaufnahme im Dezember 2019 ist ein serienreifes Produkt „SwissTrolley plus“ als Doppelgelenkfahrzeug nicht auf dem Markt verfügbar. Die notwendigen Fahrzeuge für die verlängerte Linie 1 müssen aber bald bestellt werden, damit sie rechtzeitig in Luzern eintreffen. Trolleybusse kann man nicht – wie beispielsweise ein Personenauto – „ab Stange“ kaufen. vbl wird den Testbetrieb des „SwissTrolley plus“ in Zürich aufmerksam verfolgen und die vorhandene Notfahrt-Batterie für befristete Anlässe und Baustellen weiterhin einsetzen. Gleichzeitig wird auch in Luzern der Einsatz von Elektromobilität im öV laufend geprüft. Die Erkenntnisse werden auch auf die weitere Entwicklung des öV-Systems in Luzern und Umgebung einfliessen. So wird beispielsweise die Möglichkeit für eine alternativen Lösung bei der neuen RBus-Linie 2, die von Würzenbach nach Littau – geplant bis 2022 – führen soll, erneut geprüft.

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