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30.11.2015 - Salzburg ist von den Möglichkeiten aber eher mit Basel zu verglei- chen. Die Gebrüder Rihs sind super Typen. Der Kon- takt mit ihnen ist eng.
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k SPORT k Fotos: Thomas Hodel (4)

Montag, 30. November 2015

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Die „Krone“ zu Besuch bei Adi Hütter in Bern: Der „Dompteur“ der Bären verriet, wie der Großklub rasch zurück auf Schiene kam, warum er gerne in die Heimat blickt und weshalb der Schweiz-Job in jedem Fall einen Aufstieg bedeutet.

Montag, 30. November 2015

   

alzburgs früherer S Meistercoach Adi Hütter freut sich nach dem

Regierungssitz und Café Fédéral (kl. Bild, re. „Krone“-Redakteur Snobe) haben es Hütter in Bern angetan

„Salzburg war Türöffner“

Adi Hütter verpasste Fußball-Bern rasch ein neues, attraktives Fußball-Gesicht – Samstag im letzten Heimspiel 2015 war nach dem 2:1 gegen St. Gallen wieder alles eitel Wonne. Foto: Sepa.Media

Adi, du hast Bern im September während eines echten Tiefs übernommen. Zeit für eine erste Zwischenbilanz! Wir sind mit fünf Siegen gestartet. Ich spiele hier Offensiv-Pressing. Es gibt aber auch einen Plan B: Ballstafetten sind gewünscht, klappt das Pressing nicht, muss man kompakt stehen. Es war zu Beginn von ,Zauberfußball die Rede. Aber die Gegner haben sich darauf eingestellt, mein Team zu wenig Charakter gezeigt. Mit dem 2:1 gegen St. Gallen ist uns Samstag ein wichtiger Sieg gelungen. 25 zu sechs Torschüsse: Jonny Soriano hätte drei, vier Tore gemacht. Insgesamt bin ich zufrieden. Mit sechs U21Spielern und starken Legionären gibt’s viel Potenzial. Titelgewinn eins für Bern seit 1986 ist kein Thema? Gut ist, dass ich noch kein Team gesehen habe, das besser ist als wir. Aber zwölf Punkte auf Leader Basel aufzuholen, wäre ein Wunder. Auch Grashoppers Zürich ist stark.

Mit Mateschitz steht steht bei b ei Red Bull Salzburg ein Milliardär im Hintergrund, bei Bern sind es die Rihs-Brüder. Gibt’s weitere Parallelen? Salzburg und Bern sind große Vereine. Salzburg ist von den Möglichkeiten aber eher mit Basel zu vergleichen. Die Gebrüder Rihs sind super Typen. Der Kontakt mit ihnen ist eng. Es fließt hier sehr viel Herzblut: Es gibt hier einen Verwaltungsrat, Beiräte, Gönnerklubs. Der Verein ist in alle Richtungen toll aufgestellt, hoch professionell geführt. Wie fällt dein Vergleich zwischen der österreichischen Liga und jener in der Schweiz aus? Könntest du dir eine „Alpen-Liga“ mit den besten Acht beider Ligen vorstellen?

International genießt der Schweizer Fußball doch etwas mehr Ansehen als der österreichische. Young Boys Bern-Trainer Adi Hütter

Die Ligen sind sich sehr ähnlich. Wobei in der Schweiz die Dichte an guten Teams höher ist. In Österreich spielen jüngere Spieler, hier Profis aus Italiens Serie A, der französischen Ligue 1. Mein verletzter Goalgetter Hoarau etwa spielte in Paris mit Ibrahimovic. Eine ,Alpen-Liga‘ fände ich sportlich äußerst interessant. Da lohnt sich ein genauerer Blick. Bezeichnest du den Schritt in die Schweiz als einen nach oben auf der Karriere-Leiter? Mein Weg passt. Der Schritt nach Salzburg und die zwei Titel waren der Türöffner fürs Ausland. Wenn man sich ansieht, dass in Bern auch Yakin und Slomka als Trainer-Kandidaten gehandelt worden sind, ist es eine Form der Anerkennung, hier unterschreiben zu dürfen. St. Gallen-Coach Zinnbauer war früher beim HSV, Luganos Zeman beim AS Roma. Nur wenige Österreicher schaffen es in die Schweiz und umgekehrt. Was verfolgst du in Österreich noch genau?

Rapid ist im Europacup echt sensationell. Ich schaue auch auf meine Ex-Klubs Altach, Salzburg und Grödig, bin mit Wacker-Trainer Schmidt im Kontakt, zudem mit Bullen-Sportdirektor Freund. Leider sehe ich keine Live-Spiele. Das Nationalteam erfüllt mich mit Stolz, wir sind wieder wer. Ich schließe nicht aus, dass im Frühjahr nicht ein Österreicher bei mir spielt. Du warst mit dem neuen WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger in Kontakt. Wieso?

Er hätte sich vorstellen können, als mein ,Co‘mit nach Deutschland zu gehen. Die Schweiz war aber nicht unbedingt sein Traumgebiet. Du bist sechs Stunden Autofahrt von der Familie in Seekirchen entfernt. . . Das ist nicht einfach. Ich sehe meine Frau und Tochter nur alle drei Wochen. Dieses Wochenende war erstmals mein Vater hier. Zum Glück kann ich nach dem letzten Herbstspiel für drei Wochen nach Hause. Interview: Valentin Snobe

Sogar eine Tour de France-Etappe macht Sommer 2016 im hoch modernen, rund 300 Millionen Euro teuren „Stade de Suisse“ Halt.

2:1-Heimsieg über St. Gallen auf Weihnachten. Es war der letzte Auftritt der Young Boys im „Stade de Suisse“ 2015. „YB“ bleibt dem Zweiten Grasshoppers Zürich auf den Fersen. Dieser Rang würde am Ende zur KönigsklassenQuali berechtigen – das Ziel nach dem verhauten Saisonstart unter Hütter-Vorgänger Uli Forte. 15.000 Fans jubelten nach Spielschluss unter anderem Hütter, Mira-

Party stieg im „Tempel“ lem Sulejmani – Ajax hatte den Serben 2008 für 16,5 Millionen Euro geholt – zu. Tausende ließen kurz vor Mitternacht aber vor allem eine rauschende Party in ihren „Tempel“ steigen. Die 31.800 Zuseher fassende, 2005 von den Rihs-Brüdern (HörgeräteMilliardäre) finanzierte und um rund 300 Millionen Euro errichtete Arena ist ein Musterbeispiel moderner StadionbauKunst: Darin beheimatet: eines der größten Schweizer Einkaufszentren, eine Schule, Gastro-Einrichtungen für jeden Geschmack. Der Strom stammt vom Solarkraftwerk, das ins Dach integriert ist. 12.000 Abos setzen die Berner von KalenderJahr zu Kalender-Jahr ab. Weihnachten wirkt wie ein Verkaufsturbo. Nicht die einzige Fußball-Innovation aus der Wintersport-Nation.