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des blauen Betonkörpers einen Kompromiss ein: Man verwendet zur ... Farbtonunterschied wie im Falle des blauen Dachsteins (blaue Beschichtung/grauer.
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SCHOLZ-ATI Betondachsteine Anwendungstechnische Informationen zur Einfärbung von Betondachsteinen mit anorganischen Pigmenten Die Produktanforderungen und Prüfverfahren zur Herstellung von Betondachsteinen sind in den europäischen Normen EN 490 und 491 geregelt. Die Einfärbung von Betondachsteinen ist durch Zusatz von Pigmenten möglich, wie sie in der DIN EN 12878 „Pigmente zur Einfärbung von zement- und kalkgebundenen Baustoffen“ beschrieben sind. Dies sind etwa synthetische anorganische Schwarz- Weiß- und Buntpigmente (Bayferrox®Eisenoxidpigmente, Titandioxid, Chromoxidgrün, HEUCODUR® - Mischoxidpigmente). Zur grundsätzlichen Herstellung der farbigen Betonmischung sehen Sie bitte unsere „ScholzATI Grundlagen“. Über die standardmäßige Herstellung von eingefärbtem Beton hinausgehend, sind bezüglich der Betondachsteinherstellung einige Punkte hervorzuheben. Betondachsteinwerke stellen einen feinkörnigen erdfeuchten Beton her. Der Betondachstein wird als einschichtiges, komplett durchgefärbtes Betonprodukt hergestellt, das später zusätzlich mit einer gleichfarbigen Betondachsteinfarbe beschichtet wird, im ersten Gang meist direkt nach dem Strangpressverfahren nass in nass, im zweiten Gang auf den trocknen Betonstein. Der Beton wird infolge der kontinuierlichen und schnell ablaufenden Produktionsweise in großen Mengen benötigt, so dass der Mischvorgang möglichst effektiv ablaufen sollte. Diesen Voraussetzungen (feinteiliger Beton, eventuell schnelle Mischabfolgen und kurze Mischzeiten) muss die einzusetzende Farbe gerecht werden. Wenngleich alle bestehenden Pigmentformen zur Einfärbung von Betondachsteinen eingesetzt werden können, so bietet doch die Flüssigfarbe für diesen Anwendungsbereich die besten Eigenschaften. In der Flüssigfarbe (Slurry) liegen die Pigmentteilchen bereits vollständig aufgeschlossen vor. So ist es nur notwendig, die Slurry im Beton homogen zu verteilen. Längere Mischzeiten zum Aufschließen der Pigmentteilchen, wie sie beim Verwenden fester Pigmentformen notwendig sind, entfallen. Auch die recht feinteilige Zusammensetzung des Dachsteinbetons, die beim Mischvorgang nur geringe Scherkräfte entwickelt, spricht für den Einsatz von Flüssigfarbe. Alternativ ist die neue Generation der Bayferrox® Premium-Granulate (Bayferrox® GP) zu empfehlen. Diese Granulate zeichnen sich durch eine sehr gute Dispergierfähigkeit aus und ähneln bezüglich der leichten Einarbeitbarkeit den Flüssigfarben. Für nähere Informationen zu Bayferrox® GP sehen Sie bitte die Broschüre „NATUR-GETREU“ unter www.bayferrox.de. Zur weitergehenden Differenzierung der verschiedenen Pigmentformen sehen Sie bitte unsere Veröffentlichung in der Zeitschrift Betonwerk + Fertigteiltechnik (BFT), Ausgabe 07/2006 Seite 14 ff oder im Sonderdruck auf www.harold-scholz.de. Alle Pigmente, die üblicherweise zur Betoneinfärbung eingesetzt werden, finden auch bei der Einfärbung von Betondachsteinen Anwendung. Bei der Einfärbung des Betonkörpers handelt es sich infolge der zusätzlichen gleichfarbigen Beschichtung um eine Sicherheitseinfärbung. Für den Fall, dass die Beschichtung infolge mechanischen oder witterungsbedingten Verschleißes verschwindet, sollte der Untergrund, also der Betonstein, die gleiche Farbe besitzen wie die Beschichtung. Scholz-ATI: Einfärben von Betondachsteinen

Ausgabe 12.10.2008

Version 1.0/pw Der Inhalt dieser Scholz-ATI basiert auf unseren Erfahrungen mit den beschriebenen Produkten und deren Anwendungen und soll den Verbraucher bei der Produkthandhabung unterstützen. Ein Haftungsanspruch kann daraus nicht abgeleitet werden.

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Da Betondachsteine eine Zeitdauer von ca. 20 Jahren und mehr auf einem Dach verbringen, ist diese Forderung nach der Einfärbung des Betonkörpers durchaus berechtigt, denn bereits nach 10-12 Jahren kann eine Beschichtung bei besonders starker Belastung einen Schaden erleiden, wie Abbildung 1 zeigt. Spätestens dann zahlt es sich aus, dass der Betonkörper die gleiche Farbe wie die Oberfläche besitzt.

Abbildung 1: 12 Jahre alter Betondachstein. Links ist die Beschichtung noch intakt, rechts ist die farbige Betonoberfläche zu sehen.

Abbildung 2: Insgesamt hat das Dach noch immer eine braune Farbe.

Eine Ausnahme bezüglich der eingesetzten Pigmente gilt es zu beschreiben: Zur Blaueinfärbung von Beton wird üblicherweise Kobaltblau verwendet. Dieses Pigment ist das einzige Blaupigment, welches die zur Betoneinfärbung notwendigen Kriterien erfüllt und im Beton dauerhaft stabil ist. Leider ist es zudem sehr viel teuerer als die sonst üblichen Pigmente wie etwa die Eisenoxide. Da beim Betondachstein während seiner ersten Lebensjahre die Farbe der Beschichtung im Vordergrund steht, geht man bei der Herstellung des blauen Betonkörpers einen Kompromiss ein: Man verwendet zur Einfärbung das organische Pigment Phthalocyaninblau. Dieses Pigment ist sehr farbstark, ermöglicht zudem die Herstellung eines kräftigen dunklen Farbtons und das Pigment ist sehr wirtschaftlich. Leider besitzt es, besonders im jungen Beton, bei dem die Zementsteinnadeln noch nicht vollständig ausgebildet sind, keine sehr gute Fixierung: wegen seiner Feinteiligkeit ist es in dem noch relativ lockeren Betongeflecht nur unzureichend mechanisch fixiert, eine Fixierung über elektrostatische Wechselwirkung fehlt völlig, da organische Pigmente keine Polarität besitzen. Glücklicherweise hilft hier die Dachsteinbeschichtung auf zweierlei Weise. Erstens verhindert sie das schnelle ausbleichen der Farbpigmente aus der jungen Betonoberfläche. Zweitens gewährleistet sie bis zu ihrer Abwitterung, dass sich das Betongefüge in den Jahren vollständig ausgebildet hat, so dass die mechanische Vernetzung besser ist und die Wahrscheinlichkeit, dass das organische Pigment verschwindet, geringer wird. Auszuschließen ist es aber noch immer nicht, dass das organische Pigment den Beton verlässt. Daher ist es üblich, dass man dem Phthalocyaninblau einen geringen Anteil Kobaltblau beimischt, um für den schlimmsten Fall eine gewisse Sicherheitsreserve zu besitzen, so dass der sichtbar werdende Beton nicht komplett grau wird. Bei der Herstellung schwarz eingefärbter Betondachsteine kann man einen ähnlichen Kompromiss eingehen wie im Falle „Blau“ beschrieben: man kann zur Einfärbung des Betonkörpers statt des stabilen Eisenoxidschwarzpigments das weniger stabile aber deutlich wirtschaftlichere Kohlenstoffpigment verwenden. Als Begründung gilt auch hier das oben Beschriebene: Die Einbindung des Kohlenstoffpigments erfolgt lediglich durch mechanische Einbindung, da eine elektrostatische Fixierung wegen der fehlenden Polarität des Kohlenstoffteilchens unterbleibt. Aber auch hier schützt die Beschichtung davor, dass der Kohlenstoff die Betonmatrix des jungen Betondachsteins verlassen kann. Nach der Scholz-ATI: Einfärben von Betondachsteinen

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möglichen Abwitterung der Beschichtung ist die mechanische Fixierung so weit fortgeschritten, dass zumindest ein Anteil Kohlenstoffpigment im Beton verbleiben wird, um eine komplette Aufhellung zu vermeiden. Zudem kann es beim schwarzen Betondachstein auch bei einem vollständigen Austreten des Kohlenstoffpigments nie zu einem Farbtonunterschied zwischen Beschichtung und Betonkörper kommen. Im schlimmsten Fall würde ein grauer Betonkörper, in der Eigenfarbe des unpigmentierten Betons, entstehen, der im Vergleich zur dunkleren Beschichtung lediglich einen Farbkraftunterschied aufzeigt. Ein Farbtonunterschied wie im Falle des blauen Dachsteins (blaue Beschichtung/grauer Betonkörper) kann nicht entstehen. Zu näheren Informationen zum Thema „Schwarzeinfärbung“ sehen Sie bitte unsere gleichnamige anwendungstechnische Information. Bei den übrigen Farben sind solche Kompromisse nicht notwendig. Hier besitzen die wirtschaftlich günstigen Metalloxidpigmente auch beste Einfärbeeigenschaften und gewährleisten eine dauerhafte Einfärbung. Zur Beschichtung des Dachsteins bieten wir unseren Kunden die Betondachsteinfarbe „Roofolan“ an, die in vielen Farben erhältlich ist. Bitte sehen Sie hierzu die „ATI Betondachsteinfarbe Roofolan“, welche in Kürze erscheinen wird. Zu Lieferformen und Dosieranlagen für die verschiedenen Pigmentformen verweisen wir auf die „Scholz-ATI Lieferformen und Dosiertechnik“ sowie auf die Scholz-Broschüre „Dosiersysteme Farbslurry“. Bei allen Fragen rund um das Thema farbiger Beton stehen Ihnen kompetente Mitarbeiter unseres Hauses gerne zur Verfügung – sprechen Sie uns an! Die Aktualisierung dieser Scholz-ATI erfolgt ständig. Die jeweils neueste Version dieser Scholz-ATI (Versionsnummer siehe Fußnote) können Sie im Internet unter www.haroldscholz.de downloaden. Harold Scholz & Co. GmbH Zentrale Rufnummer im Werk Recklinghausen: +49 (0) 2361-9888-0 Email-Anfrage an: [email protected] Zur Kontaktaufnahme mit weiteren Standorten sehen sie bitte die „Scholz-Info Kontaktdaten“

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