schinkel-wettbewerb 2016 - AIV Berlin

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Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V. | seit 1824

SCHINKEL-WETTBEWERB 2016

AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

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Förderer des 161. Schinkel-Wettbewerbs Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V. | seit 1824

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin

Ideen- und Förderwettbewerb für junge Städtebauer, Landschaftsarchitekten, Architekten, Bauingenieure, Verkehrsplaner und Künstler

Bericht

Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Berlin e.V.

Hans-Joachim-Pysall-Stiftung

Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV zu Berlin Hans-Joachim-Pysall-Stiftung

Hans und CharlotTe KrulL STIFTUNG

Hans und Charlotte Krull Stiftung Förderverein des Verbandes Beratender Ingenieure VBI

März 2016

Dachverband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. (DAI) Architektenkammer Berlin Baukammer Berlin Verband Restaurator im Handwerk e.V. Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur e.V. Metallbau Windeck GmbH Filigran Trägersysteme GmbH & Co. KG Vectorworks

Medienpartner

Dank freundlicher Unterstützung der Universität der Künste können die prämierten Wettbewerbsbeiträge vom 12. - 23. März 2016 im Foyer des UdK-Hauptgebäudes (Hardenbergstr. 33 | 10623 Berlin) besichtigt werden.

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architekten24.de competitionline german-architects.com wettbewerbe aktuell AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

161. Schinkel-Wettbewerb 2016 – AIV zu Berlin Zwischen Teltow und Zehlendorf Vorwort Verstehen, indem man entwirft – das ist der Impuls des AIV-Schinkel-Wettbewerbs Jahr für Jahr. Der Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin schafft gemeinsam mit Förderern, Juroren und Hochschulen ein Netzwerk unterschiedlicher Disziplinen, in dem Antworten auf planerische und gestalterische Fragen gegeben und gleichzeitig junge Architekten, Ingenieure und Künstler in ihrer fachlichen Entwicklung gefördert werden. Mittel hierzu ist der Wettbewerbsbeitrag, der persönliche Entwurf. Die Aufgabenstellung und die Wahl des Kontextes sollen alljährlich eine Auseinandersetzung mit komplexen Zusammenhängen und fachübergreifenden Sichtweisen initiieren. In diesem Jahr sind 109 Wettbewerbsarbeiten juriert worden. Davon werden elf Arbeiten prämiert. Während im Jahr 2015 der Berliner Bezirk Lichtenberg thematisiert wurde, ging es im 161. Wettbewerb um eine Berlin-Brandenburger Nahtstelle: Für den durch ein Patchwork aus unterschiedlichen Siedlungs- und Landschaftsfeldern geprägten Übergangsbereich zwischen Teltow und Berlin-Zehlendorf sollten alternative Entwicklungsszenarien konzipiert werden. In unmittelbarem Kontext zum Teltowkanal ging es insbesondere um Vernetzung und öffentlichen Raum. Gefragt waren die Qualifizierung von Übergangsbereichen, die Ausbildung von Freiräumen, eine Auseinandersetzung mit Flächenverbrauch und Dichte sowie die Entwicklung von Typologien, die eine soziale und funktionale Mischung ermöglichen. Die Entwürfe sollten Möglichkeiten für eine

mittel- und langfristige Entwicklung ‘zwischenstädtischer’ Bereiche aufzeigen und zugleich die Öffentlichkeit für die besonderen Potentiale des Wettbewerbsgebietes sensibilisieren. Wie bereits im Vorjahr erprobt, wurde der Wettbewerb in einer Aufgabenstruktur ausgelobt, durch die Kooperationen besonders stark im Vordergrund standen: Die Wettbewerbsteilnehmer konnten unter drei Themenschwerpunkten, die jeweils unterschiedliche Maßstäbe umfassen, wählen und zugleich ihre Schwerpunkte setzen. Dank freundlicher Unterstützung der competitionline Verlags GmbH wurde der Wettbewerb wieder als online-Wettbewerb durchgeführt. Im Rahmen der Juryund Preisgerichtssitzungen wurden die Arbeiten interdisziplinär wie auch generationsübergreifend diskutiert. Das Format der Aufgabenstellung und seine Ergebnisse ermöglichten lebhafte Diskussionen. Das Spektrum der eingereichten Arbeiten weist auch in diesem Jahr einen hohen Grad an Komplexität und unterschiedlichen Herangehensweisen auf. Im Ergebnis stehen diskussionswürdige Ideen für eine länderübergreifende Entwicklung in der wachsenden Metropol- und Hauptstadtregion. Die Entwürfe bieten jeweils spannende Ansätze, die auf Bezirks- und Landesebene weiter diskutiert werden sollen. Im Rahmen des Schinkelfestes, der begleitenden Ausstellung und möglicherweise weiterer Gesprächsrunden werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein großer Dank gilt auch an dieser Stelle allen Förderern, Medienpartnern und Mitwirkenden, die den Wettbewerb unterstützen.

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Fachsparten und Themenschwerpunkte Der Wettbewerb wurde interdisziplinär ausgeschrieben und richtete sich an die folgenden Fachsparten und Querschnittsthemen: Städtebau (S), Landschaftsarchitektur (LA), Architektur (A), Konstruktiver Ingenieurbau (KI), Verkehrsplanung (V), Nachhaltigkeit (N), Denkmalpflege (D), Freie Kunst (FK). Auch in diesem Jahr wurde bewusst auf fachspartenbezogen formulierte Aufgaben verzichtet. Stattdessen standen – unter Einbeziehung des Bearbeitungsraumes zwischen Teltow und Zehlendorf – drei Themenschwerpunkte mit jeweils eigenen Maßstabsfenstern und Umgriffen zur Auswahl. Entwurfsverfasser mit dem Schwerpunkt Architektur, Landschaftsarchitektur, Städtebau und Konstruktiver Ingenieurbau konnten jeweils eigenständig einen der drei Themenschwerpunkte wählen und ausarbeiten. Eine Kooperation mit anderen Fachsparten war nicht zwingend erforderlich, sollte aber die Entwicklung und Ausarbeitung von ausgereiften Lösungsansätzen erleichtern. Die Aufgabenform sollte dazu unbedingt dienen, fachübergreifendes Zusammenarbeiten zu initiieren. Der Ideen- und Nachwuchsförderwettbewerb orientiert sich an den Regeln der RPW. Er richtet sich an Studierende wie auch junge Berufstätige: Städtebauer, Architekten, Landschaftsarchitekten, Ingenieure und Künstler.

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161. Schinkel-Wettbewerb 2016 – AIV zu Berlin Zwischen Teltow und Zehlendorf Pressemitteilung Beim diesjährigen Wettbewerb wurden insgesamt 109 Arbeiten von rund 260 Teilnehmern eingereicht und juriert. Die Beiträge stammen aus Deutschland, Frankreich, Schweden und der Schweiz. Neben jungen Berufskollegen haben Studierende von diversen Universitäten und Hochschulen mit ihren Entwürfen teilgenommen. Etwa 50 ehrenamtliche Preisrichter aus dem rund 90-köpfigen Schinkelausschuss ermittelten die Sieger für drei Themenschwerpunkte und ihre Querschnittsthemen. In diesem Jahr werden 18.700 Euro als Preisgelder vergeben. Im Ergebnis sind zwölf Preise auf elf Projekte mit insgesamt 27 Preisträgern aufgeteilt. Die Teilnehmer dürfen laut Statut höchstens 35 Jahre alt sein.

Die Preisträgerarbeiten des diesjährigen AIV-Schinkel-Wettbewerbes werden dank freundlicher Unterstützung der UdK Berlin vom 12. - 23. März 2016 in der Universität der Künste Berlin (Foyer des Hauptgebäudes, Hardenbergstraße 33 in 10623 Berlin) ausgestellt. Die Ausstellungseröffnung bietet ihren Gästen Gelegenheit, mit Preisträger, Juroren und Vertretern der Presse ins Gespräch zu kommen. Die feierliche Preisverleihung findet im Rahmen des Schinkelfestes am Sonntag, den 13. März 2016 um 18.00 Uhr im Studio der Akademie der Künste Berlin (Hanseatenweg 10 in 10557 Berlin) statt. Die Grußworte bei diesem Festakt zu Ehren des preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel (*13. März 1781) sprechen:

- Kathrin Schneider, Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg - Thomas Schmidt, Bürgermeister der Stadt Teltow - Norbert Kopp, Bezirksbürgermeister Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf. Die Festrede „Palmyra geht uns alle an. Ein Krieg zerstört unser kulturelles Erbe.“ hält Prof. Dr. Andreas Schmidt-Colinet, Professor am Institut für Klassische Archäologie, Universität Wien. Musikalisch begleitet wird der Festakt von Paolo Bonomini (Cello), Studiengang Cello Konzertexamen UdK Berlin und Suyeon Kang (Geige), Studiengang Violine Konzertexamen Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.

(Titelbild: SW 2016 „Zwischen Teltow und Zehlendorf“: Bildmontage unter Verwendung der Abb. „Teltow-Werft, Bauhafen und Kraftwerk Schönow“, unbekannter Verfasser; AIV zu Berlin 2015)

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161. Schinkel-Wettbewerb 2016 – AIV zu Berlin Zwischen Teltow und Zehlendorf Historie Während der Verein noch in Schinkels Aufnahmejahr 1829 das „StegreifKonkurrieren“ einführte und „Monatswettbewerbe“ austrug, um sie gemeinsam an Samstagnachmittagen zu erörtern und die Gewinner mit „Andenken“, zumeist Buchpreisen, zu honorieren, wurde der heutige Schinkel-Wettbewerb erst 30 Jahre später erfunden. Anlass war die Ehrung Schinkels, der sich durch seinen beruflichen Werdegang und seine beispiellosen Bauwerke bereits zu Lebzeiten auch im Architektenverein einer besonderen Verehrung erfreute. Sein Geburtstag am 13. März, zunächst Anlass für Huldigungen, wurde nach seinem frühen Tod 1841 für Gedächtniszeremonien genutzt. 1844 wurde das erste der bis heute durchgeführten Schinkel-Feste zelebriert, dessen Höhepunkt bereits damals eine Festrede bildete. Neben den vereinsinternen Vorträgen, Exkursionen und Gesängen (!) stellten zu dieser Zeit Monatswettbewerbe als „Übungen zum Entwerfen“ einen wesentlichen Faktor der wöchentlichen Versammlungen dar. Umso mehr überraschte es, als nur wenige Jahre später, 1851, der junge Architekturstudent und spätere Vereins-Bibliothekar Friedrich Adler vorschlug, für den Baumeisternachwuchs jährlich eine größere Wettbewerbskonkurrenz unter den Vereinsmitgliedern zu Ehren Schinkels durchzuführen. Der Schinkel-Wettbewerb war geboren. 1852 wurde er zwar zum ersten Mal vereinsintern ausgelobt, die Zeitrechnung aber beginnt erst mit der ersten staatlichen Förderung im Jahr 1855: Die Siegerpreise für Architektur und Ingenieurbau wurden auf Weisung des preußi-

schen Königs Friedrich Wilhelm IV. gestiftet, womit der Wettbewerb mit Gestalt eines hoch dotierten Staatspreises eine bedeutende Aufwertung erfuhr. Mit der Ausschreibung der Staatspreise konnten nun auch Studenten und Absolventen des ersten (Bauführer-) Examens auf dem gesamten preußischen Staatsgebiet um den Schinkelpreis konkurrieren. Neu war auch deren Splittung in eine Aufgabe aus dem Bereich des Land- oder Hochbaus bzw. des Ingenieurwesens, zu dem Wasser-, Eisenbahn- und Maschinenbau gehörten. Das Preisgeld von 1.700 Goldmark (12.000 Euro) war an eine mehrmonatige Studienreise zu den klassischen Stätten des Altertums gebunden, über die nach Rückkehr Rechenschaft in Form von Vorträgen oder Bauaufnahmen abzulegen war, einer der wissenschaftlichen Ansprüche des Vereins. Mit Erteilung des Staatspreises konnten die prämierten Arbeiten von der Bauakademie, der späteren Technischen Hochschule in Charlottenburg für Examina oder Diplome anerkannt werden. Für den Architektenverein gestaltete sich der Schinkel-Wettbewerb rasch zu einem vitalen Ereignis. Auf den Schinkel-Festen im eigenen Vereinshaus in der Wilhelmstraße wurden die Preisträger gekürt und ihre Arbeiten präsentiert. Diese Tradition besteht fortan.

Förderung Der AIV-Schinkel-Wettbewerb wird in diesem Jahr gefördert durch: - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau, Reaktorsicherheit - Senatsverwaltung für Stadt entwicklung und Umwelt Berlin

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- Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg - Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV zu Berlin - Hans-Joachim-Pysall-Stiftung - Hans und Charlotte Krull Stiftung - Förderverein des Verbandes Beratender Ingenieure VBI - Verband Deutscher Architektenund Ingenieurvereine (DAI) e.V. - Verband Restaurator im Handwerk e.V. - Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur e.V. - Architektenkammer Berlin - Baukammer Berlin - Metallbau Windeck GmbH - Filigran Trägersysteme GmbH & Co. KG. - Vectorworks. In der Summe der Förderungen gibt es für alle Fachsparten verfügbare Preisgelder sowie spartengebundene Auszeichnungen: Während die Fördergelder des Bundesministeriums, des Brandenburger Ministeriums, der Senatsverwaltung, der Architektenkammer Berlin, des DAI, der Filigran Co. KG und Vectorworks für das Wettbewerbsverfahren und auch zum Teil als Preisgelder auf alle Fachsparten verteilbar sind, stehen die Sonderpreise der weiteren Förderer nur für spezielle Gruppen und Themen zur Verfügung. Die Hans und Charlotte Krull Stiftung vergibt erstmals einen Preis an junge Künstler, ebenso tritt Vectorworks als neuer Förderer auf. Der AIV steht derzeit in Medienpartnerschaften zu „architekten24.de“, „competitionline“, „german-architects. com“ und „wettbewerbe aktuell“.

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161. Schinkel-Wettbewerb 2016 – AIV zu Berlin Auszüge Aufgabenstellung

Das länderübergreifende Wettbewerbsgebiet liegt an der Schnittstelle zwischen Berlin und Brandenburg am südlichen Berliner Stadtrand und umfasst Landschafts- und Stadtbereiche angrenzend an den Teltowkanal. Die Flächen gehören zum Berliner Bezirk Zehlendorf-Steglitz im Norden bzw. der Brandenburger Stadt Teltow im Süden des Kanals. Geologisch befindet sich das Gebiet auf der Grundmoränenhochfläche Teltow. Die ersten Siedlungen entstanden südlich der Bäke mit der Stadt Teltow sowie nördlich davon mit dem Dorf Schönow. Die Siedlungsentwicklung im Raum zwischen Berlin und Potsdam wurde 1838 mit dem Bau der ersten preußischen Eisenbahnlinie beschleunigt. Der neue Bahnhof verbesserte die Anbindung von Zehlendorf an Berlin und Potsdam und wertete den Siedlungsstandort auf. Die stark frequentierte Landstraße Schönow-Zehlendorf begünstigte ebenfalls die räumliche und wirtschaftliche Verflechtung. 1894 erfolgte schließlich die Eingemeindung Schönows nach Zehlendorf. Der Bau des Teltowkanals (19011906) veränderte das Landschaftsbild der sumpfigen Bäkeniederung. Zugleich leitete seine Fertigstellung die Industrialisierung in Teltow und Zehlendorf ein. Der heutige Verlauf des Kanals entstammt der ursprünglichen Planung, die eine Verlandung der Seenkette zugunsten eines Treidelbetriebs über den Teltowkanal vorsah.

Im Jahr 1920 wurde die Landgemeinde Schönow gemeinsam mit Zehlendorf nach Groß-Berlin eingemeindet und verlor damit ihre administrative Verbindung zum Landkreis Teltow. Ein Wachstumsschub Berlins in den 1930er Jahren führte zu einer stärkeren sozialen Durchmischung des Berliner Stadtrandes. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die bestehende Porzellanfabrik in Schönow-Zehlendorf zum Produktionsstandort für Rüstungserzeugnisse. Dafür wurden Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit in den Werken eingesetzt. Industriestandorte rund um Teltowkanal, Stichkanal und Teltow-Werft wurden zu Zielen für Luftangriffe der Alliierten. Im Jahr 1924 entstand auf der nördlichen Uferseite des Teltowkanals am südwestlichen Rand der alten Dorflage Schönow die Werft Teltow. Zur Werft gehörten ein Bauhafen und eine ‚Elektrische Centrale‘, aus dem das spätere Kraftwerk Schönow entwickelt wurde. 1962 stellte die Werft ihre Tätigkeit ein. Das Ensemble des Bauhafens steht heute unter Denkmalschutz. Ein Angriff 1943 zerstörte große Teile der Stadt Teltow. Vom ursprünglichen Stadtgebiet ist heute nur noch der Altstadtkern erhalten. Darüber hinaus führten unmittelbare Kriegseinwirkungen zur Sprengung aller Teltowkanalbrücken sowie öffentlicher Verkehrseinrichtungen und verstärkten die Trennung zwischen Teltow und Zehlendorf. Nach dem Fall der Mauer wurden innerhalb des ersten Jahres zwei Verbindungen zwischen Teltow und Zehlendorf wieder hergestellt. Das einstige Stadtzentrum der Alt-

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Die vollständige Aufgabenstellung ist auf der Website des AIV zu Berlin abrufbar. Im Nachfolgenden werden Auszüge aufgeführt:

Bearbeitungsgebiet

stadt Teltow wurde im Jahr 1994 zum Sanierungsgebiet erklärt und 1997 unter Denkmalschutz gestellt. Es ist mittlerweile fast vollständig saniert. Rund um Teltow aber ist ein Patchwork aus ausgedehnten Wohngebieten entstanden, das aufgrund seiner industriellen Vorgeschichte noch heute von vielen Gewerbe- und Industriegebieten durchzogen ist. Die einzelnen städtebaulichen Einheiten sind dabei wenig miteinander vernetzt und nehmen selten Bezug auf die umliegenden Landschaftsräume. Nördlich des Teltowkanals, auf Zehlendorfer Seite, sind – von einzelnen Nachverdichtungen abgesehen – rund um die Ortslage Schönow hauptsächlich Gewerbe- und Dienstleistungsstandorte am Übergang zur Knesebeckbrücke entstanden. Diese setzen das parallel zu Teltow- und Stichkanal gelegene und nur grobmaschig strukturierte Band aus Gewerbe und Industrie fort. Die westlich an Schönow anschließenden Schönower Wiesen (Landschaftsschutzgebiet) sind derzeit öffentlich nur schwer erreichbar. Die angrenzenden Kleingartenanlagen bilden eine Barriere, aber auch Puffer zu den nördlich anschließenden Siedlungsbereichen aus den 1930-60er Jahren. Auch hier hat die städtebauliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte nicht zu einer vernetzten Stadtstruktur, sondern zu einem Nebeneinander der unterschiedlichen Stadtfelder geführt. Der Teltowkanal als Landschaftsraum und ehemalige Grenze bleibt schwer erreichbar und ist kaum in das öffentliche Wegenetz bzw. die Freiraumstruktur eingebunden. Darüber hinaus sind trotz aller Entwicklungen auf Teltower Seite kaum Verbindungen und

161. Schinkel-Wettbewerb 2016 – AIV zu Berlin Auszüge Aufgabenstellung Vernetzungen Richtung Zehlendorf entstanden. Einzig die Knesebeckbrücke über den Teltowkanal wurde in diesem Bereich als Behelfsbrücke wieder errichtet. Die jeweiligen Planungen und Entwicklungen waren und sind im Wesentlichen auf sich selbst bezogen und nehmen nur in einigen Bereichen aufeinander Bezug. Der 2005 nahezu fertiggestellte Berliner Mauerweg bildet bereits einen Beitrag zur Erschließung und Vernetzung ehemals nicht zugänglicher bzw. voneinander getrennter Bereiche. Hierum ging es auch anderenorts.

Umgriffe Gesucht wurden innovative Ideen für Verknüpfungen und neue gemischte Quartiere, die eine ausgewogene soziale Mischung ermöglichen. Die Aufgabenstellung sah unterschiedliche Annäherungen an den Ort vor, die in Form der drei nachfolgenden Themenschwerpunkte formuliert wurden: 1: „Vernetzung und öffentlicher Raum“ Städtebau, Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung und Freie Kunst

2: „Quartier und Mischung“ Städtebau, Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung, Architektur, Denkmalpflege und Freie Kunst 3: „Objekt und Intervention“ Architektur, Konstr. Ingenieurbau, Landschaftsarchitektur, Nachhaltigkeit, und Freie Kunst

Die drei Aufgabenfelder beschreiben jeweils einen thematischen Schwerpunkt und bestimmen die zu bearbeitenden Maßstäbe.

(Luftbild: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/fis-broker/, 2015) Abb.: Zusammenstellung Umgriffe •

1: Vernetzung und öffentlicher Raum:

gelbe Linie: Verflechtungsbereich; gelbe Fläche: Vertiefung Städtebau



2: Quartier und Mischung:

orange Linie: Verflechtungsbereich Städtebau/ Landschaftsarchitektur;



orange Fläche: Vertiefung Architektur



rote Linie: Suchbereich

3: Objekt und Intervention:

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161. Schinkel-Wettbewerb 2016 – AIV zu Berlin Auszüge Aufgabenstellung Themenschwerpunkt 1: Vernetzung und öffentlicher Raum (Fachsparten S - LA - V - FK) Übergeordnete Aufgabenstellung Gesucht wurden Entwürfe, die die bestehenden städtischen, gewerblichen und landschaftlichen Fragmente rund um den Teltowkanal neu ordnen. Dabei sollten die Siedlungsfragmente in Teltow und Zehlendorf untereinander stärker vernetzt werden. Ziele waren eine Qualifizierung der Beziehung zwischen Stadt und Landschaftsraum sowie der Aufbau einer prägnanten Verknüpfung zu den Uferbereichen. Ausgehend von der ehemaligen Grenzlinie des Teltowkanals war für den Bereich ein übergeordnetes Gerüst aus öffentlichen Frei- und Grünräumen zu entwickeln. Ausgangspunkt bildeten die parallel zum Teltowkanal verlaufenden Siedlungsbänder, der Kanal sowie die Verbindungen in NordSüdrichtung – an der Teltow-Werft in Verlängerung der Sachtlebener Straße mit einer neuen Brücke und am Teltower Damm bis zum Ruhlsdorfer Platz. Vertiefung Städtebau Stadteingänge Teltow - Zehlendorf Für das Areal (gelbe Linie) war ein übergeordnetes städtebauliches Konzept zu entwickeln, das die bestehenden Siedungsinseln stärker miteinander verknüpft, unterschiedliche Freiraumqualitäten etabliert und Potentiale für eine kleinräumliche Nachverdichtung nachweist. Dazu war die Verknüpfung zwischen Kanal, Teltower Altstadt bzw. zu den angrenzenden Quartieren zu verbessern. Die Uferzonen beidseitig des Teltowkanals sollten als großzügiger Erholungsraum erschlossen werden.

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Der Vertiefungsbereich (gelbe Fläche) liegt in unmittelbarer Nähe des Teltower Stadtkerns. Er soll künftig als Stadteingang und als zeitgenössisches Stadtzentrum weitentwickelt werden. Als Scharnier zwischen übergeordneten Verkehrsverbindungen bildet es einen wichtigen stadträumlichen Orientierungspunkt. Vertiefung Landschaftsarchitektur Zu bearbeiten waren die derzeit kaum nutzbaren Freiräume entlang des Teltowkanals mit Schwerpunkt rund um die Dorflage Schönow, die dortigen Anschlüsse zu den Schönower Wiesen sowie zu den Uferbereichen des Teltowkanals bis zum Ruhlsdorfer Platz auf Teltower Seite. Bezogen auf den besonderen Charakter des Areals, die geschützen Bereiche und die vorhandenen historischen Spuren waren die beidseitigen Uferzonen mit ihren Wegetypologien und die angrenzenden Freiräume zu entwerfen. Die Übergänge zu den angrenzenden bzw. geplanten Quartieren bis hin zum Ruhlsdorfer Platz waren zu qualifizieren, die bereits bestehenden Freiräume über attraktive Wegeverbindungen zu vernetzen. Vertiefung Verkehrsplanung Die bestehende Verkehrsinfrastruktur war auf der Grundlage eines städtebaulichen und eines landschaftsplanerischen Entwicklungskonzeptes zu ergänzen und neu zu ordnen. Dabei wurden neben der Prüfung einer Ergänzung des übergeordneten Straßennetzes vor allem Vorschläge für ein hierarchisch abgestuftes Netz von nachgeordneten Erschließungsstraßen und Hauptwegeverbindungen erwartet.

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Themenschwerpunkt 2: Quartier und Mischung (S - LA - A - V - D - FK) Übergeordnete Aufgabenstellung Für das Areal (oranger Umgriff) war ein städtebauliches Konzept zu entwickeln, das die introvertierte Lage des Gebiets überwindet. Neben einer Öffnung zum Kanalufer sollten die als Puffer wirkenden Randbereiche durchlässiger ausgebildet werden. Insgesamt waren die Siedlungs- und Landschaftsräume untereinander stärker zu vernetzen. Dazu bieten die Sachtlebenstraße und der parallel dazu verlaufende Grünzug, die Teltow-Werft sowie die darüberliegende Fläche der Kleingartenanlage Sachtleben wichtige Anknüpfungspunkte. Für den Entwurf war von einer neuen Fußgängerbrücke über den Teltowkanal auszugehen. Die Flächen der ehemaligen Teltow-Werft, die nördlich anschließende Kleingartenanlage sowie die Siedlungsinseln aus den 1920/30er und den 1950/60er Jahren bieten jeweils unterschiedliche Potentiale für eine Nachverdichtung an. Das historische Hafenbecken bietet eine besondere Möglichkeit, den Teltowkanal zu erleben. Vertiefung Städtebau Auf den Flächen der Teltow-Werft und der nördlich angrenzenden Kleingartenanlage Sachtleben war jeweils ein eigenständiges Quartier zu entwickeln. Dabei waren die teilweise denkmalgeschützten baulichen Fragmente der Teltow-Werft auf Zehlendorfer Seite einzubeziehen. Vorgesehen war eine Mischung aus Wohnen und Arbeiten in unterschiedlichen Körnungen.

161. Schinkel-Wettbewerb 2016 – AIV zu Berlin Auszüge Aufgabenstellung Vertiefung Landschaftsarchitektur Für den Bereich rund um die TeltowWerft war ein Gefüge aus öffentlichen Freiräumen zu vertiefen. Dazu sollten wesentliche räumliche Eigenarten aufgegriffen, akzentuiert und weiterentwickelt werden. Zu entwerfen waren Freiraumtypologien, die sich eng auf das städtebauliche Konzept beziehen und zur Vernetzung mit den vorhandenen und zu entwickelnden Freiräumen beitragen. Im Zusammenspiel mit den städtebaulichen Setzungen sollten die Freiräume als prägnante öffentliche Räume die Orientierung zu angrenzenden Quartieren verbessern, vorhandene Räume einbinden und über Grenzen hinweg vernetzten. Vertiefung Architektur Die Teilaufgabe konzentrierte sich auf die ehemalige Teltow-Werft. Ziel war, die bestehenden Strukturen durch zeitgenössische Nutzungen zu aktivieren und wieder im kollektiven Bewusstsein zu verankern, wie auch die Entwicklung eines markanten Quartiers am Wasser, das ein Programm aus Arbeiten, Wohnen, Gewerbe, Freizeit und Kultur aufnehmen sollte. Die Bestandsbauten waren nach Möglichkeit umzunutzen. Die atmosphärischen Besonderheiten und Potentiale des Ortes sollten dabei neu interpretiert werden. Vertiefung Denkmalpflege Die Arbeit sollte sich mit denkmalgeschützten Bestandsgebäuden auseinandersetzen, eine angemessene langfristige Nutzung oder einen Weg in eine dauerhafte Nutzung aufzeigen. Im Entwurf der Außen- wie auch Innenräume war der sensible Umgang mit der originalen Bausubstanz nachzuweisen.

Themenschwerpunkt 3: Objekt und Intervention (A - KI - N - FK) Übergeordnete Aufgabenstellung Ausgangspunkt für die Aufgabe bildete der Uferbereich des Teltowkanals mit der angrenzenden Bebauungsstruktur der beiden Städte Berlin und Teltow. Gesucht wurde ein Entwurf zur räumlichen, (infra-)strukturellen und programmatischen Verknüpfung der beiden Städte. Der Grünraum am Kanalufer diente mit seinen Qualitäten als Hintergrund für eine oder mehrere bauliche Interventionen. Der Bearbeitungsraum umfasst einen Teilbereich des Teltowkanals, in welchem er die ehemalige innerdeutsche Grenze bildete. Die Arbeit sollte sich am Kanal punktuell verorten, der Kontext des gewählten Standortes war in der Arbeit zu beachten. Mögliche Interaktionen der Uferräume, der Verknüpfungen und der Nutzungen sollten einen programmatischen Rahmen für die zu entwickelnde Intervention liefern. Vertiefung Architektur Neben Konzeption und Darstellung der übergeordneten Grundidee war der Entwurfsansatz im Detail zu vertiefen. Vertiefung Konstruktiver Ingenieurbau Aus dem Konzept der Interaktionen war ein bauliches Objekt zu wählen, das eine Verbindung zur gegenüberliegenden Uferseite schafft. Neben der räumlichen und gestalterischen Einbindung der Verknüpfung in das Gebiet sollte das Projekt aus konstruktiv-technischer Sicht funktionieren. AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

Vertiefung Landschaftsarchitektur Der direkte landschaftliche Kontext mit einer wie oben erläuterten Setzung war aus freiräumlicher Sicht neu zu ordnen und zu gestalten. Insbesondere das Ufer des Teltowkanals sollte dabei aufgewertet und als öffentlicher Raum attraktiver gemacht werden. Vertiefung Nachhaltigkeit Die Wettbewerbsbeiträge sollten Potentiale der Ressourcenschonung aufzeigen und ein Nachhaltigkeitskonzept entwickeln. Querschnittsthema Freie Kunst Mit den künstlerischen Beiträgen sollte deutlich werden, welche spezifischen Möglichkeiten gerade die künstlerischen Sichtweisen zur Umformulierung und Neugestaltung der Umwelt liefern. Die freie Kunst war ein Querschnittsthema, das alle drei genannten Themenschwerpunkte berühren konnte, aber für keinen der drei notwendigerweise eine endgültige Formulierung finden musste. Räumlich konnte sich die künstlerische Arbeit auf eine der eingezeichneten Bereiche innerhalb des Wettbewerbsgebietes beziehen, aber auch alle drei berühren. Sie sollte sich mit den Raumstrukturen und den jeweiligen Problemstellungen auseinander setzen. Gefragt war ein eigenständiger künstlerischer Ansatz, der sich von den spartenspezifischen Aufgabenstellungen abhebt und eine Auseinandersetzung mit den Spannungsfeldern aufzeigt, die in den Schwerpunktaufgaben dargestellt werden. Format, Medium und Ausdrucksform waren freigestellt.

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161. Schinkel-Wettbewerb 2016 – AIV zu Berlin Jury Ergebnisse Insgesamt standen 109 registrierte Arbeiten zur Diskussion. Vom 17. bis 20. Februar 2016 wurden diese von Vorprüfern, den Mitgliedern des Schinkel-Ausschusses und Gastpreisrichtern im Otto-Suhr-Saal des Neuen Stadthauses Berlin-Mitte geprüft und diskutiert. Nach eingehender Erörterung der von den drei interdisziplinären Jurygruppen zur Auszeichnung vorgeschlagenen Arbeiten fasste der Ausschuss am 20. Februar 2016 mehrheitlich folgende Beschlüsse:

Themenschwerpunkt 1

Themenschwerpunkt 3

In der ersten Fachgruppensitzung wurden 45 Arbeiten aus den Fachsparten Städtebau, Landschaftsarchitektur und Verkehrsplanung juriert. Bei 15 Arbeiten handelt es sich um Kooperationsbeiträge. Insgesamt werden drei Arbeiten prämiert: Eine Arbeit erhält den Schinkelpreis in Höhe von 3.000 Euro sowie das Hans-Joachim-Pysall-Reisestipendium in Höhe von 2.500 Euro. Weiterhin vergeben werden ein Anerkennungspreis in Höhe von 1.500 Euro sowie ein vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg gestifteter Sonderpreis in Höhe von 2.000 Euro.

In der Fachgruppensitzung wurden 37 Arbeiten eingereicht. Dabei sind 17 Arbeiten in Kooperation in den Fachsparten Architektur, Landschaftsarchitektur, Städtebau, Konstruktiver Ingenieurbau und Denkmalpflege bearbeitet worden. Von diesen Arbeiten werden fünf Einreichungen prämiert: Eine Arbeit erhält den vom Förderverein des Verbandes Beratender Ingenieure VBI gestifteten Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro. An eine zweite Arbeit wird der von der Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur e.V. gestiftete Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro vergeben. Weiterhin erhält ein Kooperationsbeitrag der Fachsparten Architektur und Konstruktiver Ingenieurbau einen Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro, welcher von der Baukammer Berlin gestiftet wird. Ein weiterer Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro, gestiftet von der Metallbau Windeck GmbH, geht ebenfalls an einen Kooperationsbeitrag (Architektur/ Landschaftsarchitektur). Der von der Hans und Charlotte Krull Stiftung erstmals vergebene Sonderpreis in Höhe von 1.200 Euro geht an eine Arbeit der Freien Kunst.

Themenschwerpunkt 2 In der zweiten Fachgruppensitzung wurden 27 Arbeiten juriert, davon acht Arbeiten als Kooperationsbeiträge. Eingereicht wurden Arbeiten aus den Fachsparten Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau. Insgesamt werden drei Arbeiten prämiert: Eine Arbeit erhält den Anerkennungspreis des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bauen und Reaktorsicherheit in Höhe von 1.500 Euro. Ein Sonderpreis in Höhe von 1.500 Euro, gestiftet von Heinz Diesing über die Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV zu Berlin, geht an eine weitere Arbeit. An eine Kooperationsarbeit aus Architektur und Denkmalpflege geht der vom Verband Restaurator im Handwerk e.V. gestiftete Sonderpreis in Höhe von 1.500 Euro.

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AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

Anmerkung Die ab Seite 12 aufgeführten Texte stellen überwiegend Auszüge aus den Juryprotokollen dar.

161. Schinkel-Wettbewerb 2016 – AIV zu Berlin Preisträger Themenschwerpunkt 1

Themenschwerpunkt 2

Themenschwerpunkt 3

Landschaftsarchitektur Seite 12 Schinkelpreis in Höhe von 3.000 Euro und Schinkel-ItalienreiseStipendium gestiftet von der Hans-Joachim-Pysall Stiftung in Höhe von 2.500 Euro Tatjana Busch Elisabeth Stieger Berlin,TU

Städtebau Seite 16 Anerkennungspreis in Höhe von 1.500 Euro Angela Kirch Denny Weymann Kassel, Universität

Architektur/ Konstruktiver Ingenieurbau Seite 20 Sonderpreis gestiftet von der Baukammer Berlin in Höhe von 1.000 Euro Hendrik Brinkmann, Ashkan Cheheltan, Jakob Grave, Konrad Schumacher Berlin,TU / UdK

Landschaftsarchitektur Seite 14 Anerkennungspreis in Höhe von 1.500 Euro Esther Augustin Lars Schöberl Charlotte Tobey Berlin,TU Städtebau Seite 15 Sonderpreis gestiftet vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg in Höhe von 2.000 Euro Felix Mayer Svea Petersen Konstanz, HTWG

Städtebau Seite 17 Sonderpreis gestiftet von Heinz Diesing über die Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV zu Berlin in Höhe von 1.500 Euro Johannes Hanisch Anton Wohldorf Kassel, Universität Architektur/ Denkmalpflege Seite 18 Sonderpreis gestiftet vom Verband Restaurator im Handwerk e.V. in Höhe von 1.500 Euro Jacob Mau Helena Steinbrenner Lianne Vreugdenhil Berlin, Beuth Hochschule für Technik/ Amsterdam, Hogeschool

Themenschwerpunkt 3 Architektur Seite 19 Sonderpreis gestiftet vom Förderverein des Verbandes Beratender Ingenieure VBI in Höhe von 1.000 Euro Max Rudolph, Nikita Suerhoff Berlin,TU

AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

Landschaftsarchitektur Seite 21 Sonderpreis gestiftet von der Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur e.V. in Höhe von 1.000 Euro Johannes Hesse, Michel Frey Rapperswil, Hochschule für Technik Architektur/ Landschaftsarchitektur Seite 22 Sonderpreis gestiftet von der Metallbau Windeck GmbH in Höhe von 1.000 Euro Joana Carvalho, Nina Dvorak, Onur Oezdemir, Lukas Specks Berlin,TU Freie Kunst Seite 23 Sonderpreis gestiftet von der Hans und Charlotte Krull Stiftung in Höhe von 1.200 Euro Amelie Fehrenbach Konstanz, HTWG

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Zwischen Teltow und Zehlendorf – Themenschwerpunkt 1 Landschaftsarchitektur Schinkelpreis

Tatjana Busch Elisabeth Stieger Berlin,TU

Der Beitrag „Teltow Connection“ widmet sich sehr stark der Vernetzung und unmittelbaren Verbindung zwischen Teltow und Zehlendorf. Als wichtige Setzung wird die nach dem Zweiten Weltkrieg abgebrochene Wupperbrücke im Osten des Gebietes wiederbelebt. Damit kann die Knesebeckbrücke zwischen Schönow und Teltow vom starken PKW-Verkehr entlastet werden. Dies erlaubt den Verfassern, beidseitig das Brückenumfeld aufzuwerten und zu akzentuieren: Platzaufweitungen, Aufenthaltsmöglichkeiten und Treppen hinunter zum Wasser des Kanals schaffen zwei über die Grenze hinweg aufeinander bezogene hochwertige Freiräume. Auf der Teltower Seite entsteht in Verlängerung der Brücke ein „Stadtboulevard“, an dem langfristig auch neue öffent-

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AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

in Höhe von 3.000 Euro

Schinkel-ItalienreiseStipendium gestiftet von der Hans-Joachim-Pysall Stiftung in Höhe von 2.500 Euro

liche Einrichtungen gruppiert werden können. Auf Zehlendorfer Seite wird durch die Intervention ein großes Potential zur Belebung der Ortslage Schönow und des angrenzenden Gewerbegebietes gesehen. Die neue östlich an die Teltower Altstadt angrenzende Bebauung setzt mit einer modernen Interpretation die Kleinteiligkeit des Bestandes fort und lässt eine gute Wohnqualität erwarten. Die beruhigte Mahlower Straße wird als Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen S-Bahnhof und Altstadt gestärkt sowie räumlich durch punktuelle Bebauung ergänzt. Der Ruhlsdorfer Platz ist geschickt als neuer Zugang in die Altstadt und den Boulevard umgestaltet.

Zwischen Teltow und Zehlendorf – Themenschwerpunkt I Landschaftsarchitektur Schinkelpreis Schinkel-ItalienreiseStipendium gestiftet von der Hans-Joachim-Pysall Stiftung Die Verfasser ergänzen behutsam den Freiraum. Die vorhandene Struktur mit offenen Wiesen, Kleingärten und Baumstrukturen wird beibehalten. Beidseitig des Teltowkanals werden die begleitenden Uferwege ergänzt. Im Westen ist in Verlängerung der Sachtlebenstraße eine neue „Teltowwerftbrücke“ geplant. Wichtige Nordsüdachsen werden aus dem vorhandenen Stadtgefüge bis zum Uferweg geführt und als Stege bis zum Wasser verlängert.

Die Jury hebt die Einfachheit und Klarheit der eingesetzten Mittel hervor, durch die dem Stadt- und Landschaftsraum wesentliche Impulse für eine positive Entwicklung gegeben werden. Kontrovers diskutiert werden die Eingriffe in das Straßennetz in Zusammenhang mit der neuen Wupperbrücke. Jedoch ist gerade dieser Plan ein großer Gewinn für beide Seiten des Teltowkanals.

AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

Tatjana Busch Elisabeth Stieger Berlin,TU

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Zwischen Teltow und Zehlendorf – Themenschwerpunkt I Landschaftsarchitektur Anerkennungspreis in Höhe von 1.500 Euro

Esther Augustin Lars Schöberl Charlotte Tobey Berlin,TU

Das Ziel des Projekts „Zweistadtlandschaft Teltow Aue“ besteht darin, den jeweils vorhandenen Charakter der beiden Seiten entlang des Teltowkanals zu verstärken: Der nördliche, landschaftlich geprägte Raum wird dem südlichen, urbaneren Raum gegenüber gestellt und als gemeinsam zu verstehender Landschaftstraum inszeniert. Die Schönower Wiesenflächen werden in ihrem natürlichen Eindruck erhalten, das Ufer zum Kanal naturnah

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AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

umgestaltet. Demgegenüber werden auf Teltower Seite die Uferbereiche urban gestaltet und der Zugang zum Wasser erleichtert. Damit wird der Landschaftsraum akzentuiert und entlang von zwei geschwungenen „Auenwegen“ erlebbar gemacht. Auf übergeordneter Ebene erfolgt die Verzahnung mit dem umliegenden Stadtraum und den Freiräumen durch stärkere Verbindungen in Nord-SüdRichtung mit zwei neuen Fußgängerbrücken.

Zwischen Teltow und Zehlendorf – Themenschwerpunkt I Städtebau Sonderpreis gestiftet vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg in Höhe von 2.000 Euro Unter dem Leitbild „Das urbane Teltow – das grüne Schönow“ werden eine städtisch gestaltete Uferseite in Teltow und ein landschaftliches Gegenüber in Schönow vorgeschlagen. Die urbane Umgestaltung des Treptower Ufers beginnt an der Marina und führt den maritimen Charakter bis zur Knesebeckbrücke fort. Damit werden Freiraumqualitäten geschaffen, die den Kanal sinnfällig ergänzen und die Stadt Teltow über verschiedene Achsen an ihn heranführen. Das Zeppe-

linufer wird dabei mit selbstverständlicher Geste in die Stadt integriert. Das östliche Bearbeitungsgebiet wird umstrukturiert und bildet ein in sich homogenes, neues Quartier. Die Erweiterung des Einfamilienhausgebiets um Alt-Schönow geschieht mit sehr geringer Dichte und wird als Überspitzung des Konzepts verstanden. Der Brückenschlag wird mittels Neubebauung entlang des Teltower Damms gewährleistet, wodurch der Straßenraum aufgewertet wird.

Felix Mayer Svea Petersen Konstanz, HTWG

AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

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Zwischen Teltow und Zehlendorf – Themenschwerpunkt 2 Städtebau Anerkennungspreis in Höhe von 1.500 Euro

Angela Kirch Denny Weymann Kassel, Universität

Die besondere Qualität der Arbeit „Urban Yards - Green Pockets“ liegt in der Einfachheit ihrer gewählten räumlichen Mittel und in der Großzügigkeit ihrer Neuordnung des alten Werftgeländes am Teltow-Kanal. Wenige gut gesetzte winkelförmige Gebäude rahmen die erhaltenen historischen Hallen, die jetzt Künstlerateliers und Werkstätten aufnehmen sollen. Östlich davon soll eine neue Halle Veranstaltungen dienen. Eine Gaststätte für Hafenbesucher ist im

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AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

Wegekreuz angeordnet und begrenzt den Hafenfreiraum nach Osten hin. Im Blickpunkt aus allen Richtungen liegt das erweiterte Hafenbecken mit großzügigen öffentlichen Aufenthaltsbereichen. Die bestehende Seniorenresidenz begrenzt den Hafenplatz nach Westen. Entlang des ehemaligen Mauerstreifens wird ein mäanderförmiges Wohngebiet vorgeschlagen, das die Bebauung mit den Freiräumen verzahnt. Die Erschließung erfolgt von der östlich gelegenen Sachtlebenstraße über befestigte Wohnhöfe, wohingegen sich die begrünten Wohnhöfe zum durchgängigen Parkstreifen im Westen öffnen. Die erwünschte typologische Vielfalt wird durch eine Mischung von Townhäusern, Reihenhäusern und Zeilenbauten erreicht.

Zwischen Teltow und Zehlendorf – Themenschwerpunkt 2 Städtebau Sonderpreis gestiftet von Heinz Diesing über die Karl-Friedrich-SchinkelStiftung des AIV zu Berlin in Höhe von 1.500 Euro Die Arbeit „Leben am Teltow-Kanal“ überzeugt aufgrund ihrer klaren Einteilung in zwei typologisch unterschiedlich ausgebildete Quartiere. Gefasst werden sie von der im Grad der Durcharbeitung nur konzeptionell gehaltenen grünen Verbindung des Buschgrabens mit dem Teltowkanal durch den von den Verfassern vorgeschlagenen „Mocambo-Park“. Die Gliederung der privaten, gemeinschaftlichen und öffentlichen Freiräume im nördlichen Quartier ist

gelungen durchgearbeitet. Auch die städtebauliche Haltung, mit genossenschaftlichen Wohnungsbaumodellen dem Wohnraummangel entgegen zu wirken, wurde von der Jury begrüßt. Die Entscheidung, die Verbindung nach Teltow über eine Brücke für PKW zu ermöglichen, sollte hingegen überdacht werden. Hinterfragt werden zudem die städtebauliche Setzung der Parkhäuser sowie der Umgang mit dem Ensemble aus Werftgebäuden.

AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

Johannes Hanisch Anton Wohldorf Kassel, Universität

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Zwischen Teltow und Zehlendorf – Themenschwerpunkt 2 Architektur/ Denkmalpflege Sonderpreis gestiftet vom Verband Restaurator im Handwerk e.V. in Höhe von 1.500 Euro

Jacob Mau Helena Steinbrenner Lianne Vreugdenhil Berlin, Beuth Hochschule für Technik/ Amsterdam, Hogeschool

Unter dem Motto „Körperwerft“ entwickeln die Verfasser für das ehemalige Werftgelände ein vielfältiges Nutzungs- und Aktivitätsprogramm um die Themen Gesundheit, Bildung, Sport und Ernährung. Dazu respektiert der Entwurf den Bestand des denkmalgeschützten Gebietes und entwickelt ihn auf sensible Weise weiter. Die bestehenden Gebäude werden mit wenigen Ausnahmen erhalten und umgenutzt, die ergänzenden Neubauten orientieren sich typologisch

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an den vorgefundenen Werkstattgebäuden, Montagehallen und Bootschuppen. Das bestehende Ensemble, das über viele Jahrzehnte mehr oder weniger unstrukturiert gewachsen ist, wird durch die neuen Gebäude auf selbstverständliche Weise ergänzt und gleichzeitig durch die Bildung des Platzes am Hafenbecken neu geordnet. Es entsteht so ein neues Quartier, das durch seine inhaltlichen Bezüge zu den umliegenden Nutzungen eine Bereicherung für diese werden kann.

Zwischen Teltow und Zehlendorf – Themenschwerpunkt 3 Architektur Sonderpreis gestiftet vom Förderverein des Verbandes Beratender Ingenieure VBI in Höhe von 1.000 Euro

Der Beitrag „Kanalrhizom“ analysiert die Randbedingungen und überführt durch punktuelle Interventionen den durch den Kanal getrennten Bestand in eine verbundene Gesamteinheit. Vorhandene Nutzungen, wie z.B. das auf Teltower Seite gelegene Einzelhandelsgebiet, werden durch neue Angebote ergänzt. Die bisher durch Abwendung vom Kanal gekennzeichnete Rückseite des Gewerbegebiets kann neu erfahren werden. Es wird ein schlüssiges Gesamtkonzept für den

Kanalbereich zwischen der Rammrath- und der Eugene-Kleine-Brücke entwickelt, welches die Potentiale des Bestandes zur Überwindung der trennenden Zäsur des Teltowkanals nutzt. Ressourcen werden umgenutzt, ergänzt und zum Brückenschlag der räumlichen Trennung herangezogen. Die Interventionen, wie die Transformation der Gewerbegebiete und die Umnutzung des Klärwerks, funktionieren einzeln, eine abschnittsweise Konzeptumsetzung ist möglich.

Max Rudolph Nikita Suerhoff Berlin,TU

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THEMENSCHWERPUNKT III - OBJEKT UND INTERVENTION | GESaMTKONzEPT

356502

KRUMMER STEG BEI TELTOW | zWILLINGSBRÜCKEN zWISCHEN TELTOW UND zEHLENDORF GESAMTKONZEPT DDer Teltowkanal markiert zurzeit zwischen den Städten Teltow in

nung dem Kanalabschnitt eine neue Identität. Zusammen mit den

Brandenburg und Berlin-Zehlendorf nicht nur eine Landesgrenze

geplanten Stadtentwicklungskonzepten auf der südlichen und

zu Brandenburg, sondern stellt auch ein Hindernis dar. In Folge

nördlichen Uferseite entsteht ein vielfältiger Rundweg, der bishe-

der gezielten Zerstörung von Kanalbrücken am Ende des zweiten

rige Trennungen aufhebt und angrenzende Siedlungsräume zu

Weltkriegs und der Berliner Mauer haben sich die gegenüberlie-

einer räumlichen Einheit formuliert.

genden Siedlungsgebiete divergent entwickelt und zunehmend

Der „Krumme Steg“ verknüpft die Achsen des Marktplatzes in Tel-

abgegrenzt. Noch heute sind davon Auswirkungen in Form von

tow entlang der Badstraße mit der nördlichen Uferpromenade

Kleingartenanlagen, Gewerbegebieten und fehlende Kanalüber-

durch eine Wegkrümmung über dem Wasser. Daraus entsteht auf

führungen deutlich wahrnehmbar.

der Nordseite ein neuer Verbindungspunkt, der Richtung Westen

Dabei bieten beide Kanalufer vielfältige Qualitäten, die gemein-

Zehlendorf anschließt. Der Steg eröffnet somit eine Nord-Süd Achse über den Kanal, die von Anwohnern, Pendlern und Wan-

samtregion, die der Teltowkanal definiert und verkettet. Dazu zäh-

dertouristen gleichermaßen genutzt werden kann. Ein Bootssteg

len die St. Andreas Kirche im Zentrum der historischen Teltower

neben der Brücke betont jenen Verbindungspunkt als einen öf-

Altstadt [T] und in direkter Nachbarschaft zum Marktplatz sowie

Mit dem „Krummen Steg“ vertiefen wir diejenige Brücke, die in einer Gesamtbetrachtung der Region alle bestehenden städtebaulichen und landschaftlichen Qualitäten verbindet, als Erschließungspunkt umliegender Räume wirkt und durch die zweite Brücke gut ergänzt werden kann. Zusätzlich stellt bereits die Ka-

fentlichen Aufenthaltsort und definiert gleichzeitig den Übergang

der wachsende Dorfkern von Alt Schönow [AS]. Hinzu kommt die

zwischen Natur und Urbanität.

Möglichkeit, die Kleingartenanlagen an einer unbenutzten Stelle

Die von der Lokalpolitik gewünschte Rad- und Fußgängerbrücke,

in Richtung Berlin-Zehlendorf [B] zu durchbrechen.

die sich auf Höhe der Teltow-Werft und damit ungefähr einen

Auch die von den Regionen unabhängig voneinander entworfe-

Kilometer westlich vom „Krummen Steg“ befindet, wird in einer

Stegliz-Zehlendorf

ARCHITEKTUR

zur Teltow-Werft führt und Richtung Norden an Alt Schönow und

sam die jeweiligen Stärken noch mehren können. In Verbindung mit den nahgelegenen Städten erkennt man bereits jetzt eine Ge-

H

nalüberführung entlang des gekrümmten Weges aus Perspektive

Alt-Schönow

des Fußgängers und Radfahrers eine besondere Qualität dar. Vom Marktplatz der Altstadt Teltow betrachtet, steht die Brücke

Nördliche Uferpromenade

Zwischen Teltow und Zehlendorf – Themenschwerpunkt 3 Architektur/ Konstruktiver Ingenieurbau nen Stadtentwicklungskonzepte können in einen gemeinsamen

zweiten Phase zu einem Zeitpunkt vervollständigt, an dem die Re-

Zusammenhang gestellt werden. Dazu zählt die Revitalisierung

vitalisierung der Teltow-Werft und das Projekt „Marina Teltow“ ab-

der denkmalgeschützten Teltow-Werft [T] mit zusätzlicher Ost-

erschlossene Gelände der ehemaligen Werft auf dem Nordufer mit dem Teltower Gewerbegebiet und dem Einkaufszentrum auf

und zum Kanalufer.

dem Südufer, wodurch sie zu einem weiteren wichtigen Infrastruk-

Die vorgefunden Qualitäten vereint eine Intervention mit zwei

turbauwerk wird, das die Interaktion beider Uferseiten verstärkt.

neuen Fußgängerbrücken zu einem Gesamtbild. Eine infrastrukturelle Verknüpfung ermöglicht einen gemeinsamen Identifikationsraum, der zudem eine starke Definition von städtischem und landschaftlichem Raum schafft.

Als Zwillingsbrücken rahmen beide Brücken den Interventionsbereich ein und wirken darüber hinaus als Wiedererkennungsmerkmale für die Region. Gleichzeitig geben sie mit gleicher Erschei-

in direkter Blickachse und vermittelt den Eindruck, die Natur sei

Werft

nur einen Sprung entfernt: Es zieht den Betrachter förmlich aus

geschlossen sind. Die Brücke verknüpft dann das bisher schlecht

West Verbindung, das Hafenprojekt „Marina Teltow“ [M] sowie die damit verbundene Stadterweiterung Teltows in Richtung Westen

Fähre

2 WEGEFÜHRUNG IM BEREICH DES „KRUMMEN STEG“

der Stadt heraus. Nach einem kurzen Weg unter den dichten

TELTOW | T

Baumkronen im Landschaftsschutzgebiet Teltows erreicht er die

BERLIN | B

Uferlinie und schwenkt seitlich aus. Der Weg führt direkt aufs Was-

ALT-SCHÖNOW | AS MARINA | M

4 DIE FORMFINDUNG FAND IM DIGITALEN MODELL ÄHNLICH ZU EINEM HÄNGEMODELL STATT.

WERFT | W

KLEINMACHNOW| KM

DIE ACHSENFÜHRUNG DES BOGENS ERGAB SICH AUS EINER COMPUTERUNTERSTÜTZTEN OP-

ser zum Scheitel- und horizontalem Randpunkt des Brückenbau-

TIMIERUNG DER BIEGEBEANSPRUCHUNG, WOBEI DIE PARAMETER ÜBERBAUGEOMETRIE, LAGE

werks, von wo aus der Betrachter die Umgebung frei überblicken kann, ohne jedes bauliche Hindernis zur Natur.

Von dort aus lenkt der Weg ihn sachte zur entgegengesetzten

Wendung, die ihn bis zur Uferpromenade begleitet und dort un-

DER KÄMPFER UND SCHIFFFAHRTSPROFIL DIE UNTERSUCHUNG BESTIMMTEN. DIE BOGEN-

Südliche Uferpromenade

UND STÜTZENGEOMETRIE KONNTEN SICH FREI EINSTELLEN.

Marina

bemerkt in die Natur entlässt.

H

Dreht er sich um, nimmt er lediglich die Uferbewaldung wahr, von

Mauerweg

der sich oberhalb die Turmspitze der St. Andreas Kirche abzeichnet und unterhalb derer die Bogenbrücke gründet. Das schmale

Bauwerk passt sich behutsam dem schützenwerten Landschaftsbild an und verwehrt sich architektonischer Dominanz. Stattdes-

LAGEPLAN M 1:2000

sen scheint es Ruhe und Beständigkeit auszustrahlen und zeigt

Altstadt-Teltow

sich – obwohl Überbau und Bogen aufeinander reagieren – zurückhaltend in seiner Gesamterscheinung.

2 WEGEFÜHRUNG IM BEREICH DES „KRUMMEN STEG“

3 INSZENIERUNG DES ÜBERQUERENS

GRUNDRUSS BLAHBLAH M 1:200

Sonderpreis gestiftet von der Baukammer Berlin

64,0

m

3,3 m

in Höhe von 1.000 Euro

5,4 m

5,4 m

21,6 m

m m 64,8

Hendrik Brinkmann Ashkan Cheheltan Jakob Grave Konrad Schumacher Berlin,TU / UdK

Zur Überwindung des Teltowkanals und zur Verbindung der Länder Berlin und Brandenburg schlägt die Arbeit „Krummer Steg“ zwei Fußgänger- und Radfahrerbrücken als Ersatz der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Brücken vor. Gleichzeitig sollen durch diese Verknüpfung der beiden Ufer die Identität des Kanalabschnittes gestärkt und die Entwicklung der angrenzenden Gebiete unterstützt werden. Aus der Wegtrasse heraus entsteht die geschwungene Linie, in der

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,8 10

97,2

m

die Brücken liegen. Der Überbau folgt dieser Geometrie und wird durch einen Bogen getragen, dessen Form der Stützlinie aus Eigengewicht folgen soll. Diese Form erlaubt es den Verfassern, auf unterschiedliche Rahmenbedingungen zu reagieren und die Geometrie anzupassen, ohne das ästhetische Prinzip zu verändern. Die Bogenbrücke wird als räumliches Stahltragwerk ausgebildet. Dabei wird der biegesteife Balken des Überbaus über Pfosten an den Bogen gekoppelt.

Zwischen Teltow und Zehlendorf – Themenschwerpunkt 3 Landschaftsarchitektur Sonderpreis gestiftet von der Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur e.V. in Höhe von 1.000 Euro Basierend auf einer umfassenden Analyse des Vegetationsbestands und der Spuren ehemaliger Nutzungen auf dem Bearbeitungsgebiet, versucht die Arbeit, unterschiedlichste Stimmungsbilder innerhalb eines beide Seiten des Teltowkanals umfassenden neuen Parks zu inszenieren. Die Jury würdigt den konzeptionellen Ansatz, der in eine interessante Abfolge von Räumen übersetzt wird. Vorhandene und zu entwickelnde Vegetationstypen dienen dabei nicht

nur der Erzeugung abwechslungsreicher Atmosphären, sondern erhöhen auch die ökologische Vielfalt und schaffen neue Habitate für Flora und (Avi-)Fauna. Der Dichte und Wildheit vorhandener Vegetationsstrukturen werden, neben Setzungen von Einzelund Gruppengehölzen, raumbildend strenge Reihen- und Rasterpflanzungen gegenübergestellt. Als formales Grundgerüst des neuen Parks fungiert ein mäanderartig verlaufender Beton- bzw. Holzweg.

Johannes Hesse Michel Frey Rapperswil, Hochschule für Technik

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Zwischen Teltow und Zehlendorf – Themenschwerpunkt 3 Architektur/ Landschaftsarchitektur Sonderpreis gestiftet von der Metallbau Windeck GmbH in Höhe von 1.000 Euro

Joana Carvalho Nina Dvorak Onur Oezdemir Lukas Specks Berlin,TU

Die Arbeit „Follies“ setzt Spuren des Wettbewerbsgebietes miteinander in Beziehung. Das Potential des Uferraums soll genutzt und der bislang eher unzugängliche Raum erfahrbar werden. Identifiziert werden durch einen Radweg miteinander verbundene „Secret Spots“. Ergänzende bauliche Elemente, sogenannte „Follies“, stehen für eine minimalistische Intervention, die die Ufer und Bewohner zusammenbringt. Neben der Hinzufügung von Sportflächen, der Wiederentdeckung der Auen auf der Tel-

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AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

tower Seite und einer Inwertsetzung des alten Klärwerks fällt ein Anleger an der Spitze der Zehlendorfer Halbinsel als freiräumliches Element auf. Ein Aussichtsturm wird als Landmarke in der Kanalaufweitung positioniert. Er ist nur schwimmend zu erreichen und besteht aus einer Stahlkonstruktion mit Streckmetallverkleidung. Der Querschnitt variiert mit zunehmender Höhe vom Tropfen zum Rechteck. Die Jury würdigt die Entwurfsidee und die angemessene Maßstäblichkeit, die Interventionen sind gut vorstellbar.

Zwischen Teltow und Zehlendorf – Themenschwerpunkt 3 Freie Kunst Die Arbeit „UGAO – Urban Gap Aid Organisation“ analysiert in ironischer Weise die Stadt Teltow: Für die Verfasserin ergibt sich aus dem Vergleich mit Paris, London und anderen Metropolen der Welt, dass Teltow einen deutlichen Mangel an Attraktivität und Flair hat. Dieser Mangel kann jedoch behoben werden, indem ausgewählte Gebäude von Teltow per Schiff in die genannten Metropolen verschickt werden. Dort in Baulücken positioniert, inhalieren die Teltower Gebäude die Aura und den Flair der jeweiligen Metropole. Der Glanz dieser Städte überträgt sich dann unweigerlich auf die ausgesiedelten Teltower Häuser. Nach Ablauf eines Jahres kehren sie heim und bringen die große, weite Welt nach Teltow. Die Stadt erstrahlt in neuer Attraktivität, kann sich messen. Alles wird schön.

Die Stadt Berlin spielt in diesem Prozess keine Rolle, sie wird noch nicht einmal erwähnt. Teltow befreit sich damit aus der dominanten Nachbarbarschaft und geht selbstbewusst einen eigenen Weg in eine vielversprechende Zukunft. Die Arbeit hinterfragt in spitzfindiger Weise Stereotypen und eröffnet einen neuen Blick auf das Wettbewerbsgebiet. Das Format der Beamerpräsentation wird für ein kurzweiliges Statement über lokale Besonderheiten und die Schönheit Teltows genutzt. Der Vortrag beinhaltet viele Anspielungen und Verweise auf gängige Ausschreibungsklischees, die aber durch die ironische Pointe gebrochen werden.

Sonderpreis gestiftet von der Hans und Charlotte Krull Stiftung

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in Höhe von 1.200 Euro

Amelie Fehrenbach Konstanz, HTWG

Beispiele aus der vertiefenden Diskussion

Themenschwerpunkt 1 Landschaftsarchitektur Wolfgang Hilgers Dresden,TU

Themenschwerpunkt 1 Städtebau Martin Löwe Cottbus, BTU Cottbus-Senftenberg

Themenschwerpunkt 1 Städtebau Albert Stahn Dresden, TU

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AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

Beispiele aus der vertiefenden Diskussion

Themenschwerpunkt 2 Architektur Benjamin Hummel Leander Nowack Berlin, UdK

Themenschwerpunkt 2 Architektur/ Denkmalpflege Simona Capaul Mike Tuttlies Berlin, Beuth Hochschule für Technik

AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

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Beispiele aus der vertiefenden Diskussion

Themenschwerpunkt 3 Architektur/ Freie Kunst Bart Bouman Konstanz, HTGW

Themenschwerpunkt 3 Architektur Miriam Gruber Maria Fan Berlin,TU

Themenschwerpunkt 3 Architektur Anna Vladimirova Weimar, Bauhaus-Universität

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AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

Beispiele aus der vertiefenden Diskussion

Themenschwerpunkt 3 Architektur Matthias Rothhaar Berlin

Themenschwerpunkt 3 Landschaftsarchitektur Robert Brandt Leander Neuhausen Dresden,TU

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Schinkelausschuss, Preisgericht und Vorprüfung

Jury im Sinne dieses Wettbewerbs ist laut Statut der AIV-Schinkelausschuss. Neben den laut Statut gesetzten Mitgliedern (Vorsitzende und Förderer) werden die Mitglieder des Schinkelausschusses gewählt. Zusätzlich können in jedem Jahr besondere Sachverständige als Gastpreisrichter hinzugezogen werden. Im Folgenden werden sämtliche Ausschuss-Mitglieder sowie die Preisrichter und Vorprüfer 2016 aufgeführt. Ihnen allen gilt ein großer Dank für ihr ehrenamtliches Engagement in diesem Wettbewerb. Ohne sie wäre eine derart umfangreiche Prüfung, Diskussion und Jurierung der Wettbewerbsbeiträge nicht möglich gewesen.

Vorsitz Schinkelausschuss Semmer, Melanie Dr. AIV zu Berlin e.V.

Beratung Glücklich, Wilma AIV zu Berlin e.V.

Schinkelausschuss Mitglieder Laut Statut Baumgart, Christian Dipl.-Ing. DAI Edmaier, Christine Dipl.-Ing. Architektenkammer Berlin Engelbrecht, Philip Dipl.-Ing. Filigran Trägersysteme GmbH & Co. KG Ihrig, Gerhard Prof. h. c. Dipl.-Ing. Oberprüfungsamt für das technische Referendariat beim BMVI Karstedt, Jens Dr.-Ing. Baukammer Berlin Keßler, Anne Dipl.-Ing. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Lorenz, Katharina Hans und Charlotte Krull Stiftung Lüscher, Regula Senatsbaudirektorin Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin Marek, Otto-Ewald Dipl.-Ing. Förderverein des VBI Pluta, Hans-Jürgen Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur e.V. Pysall, Hans-Joachim Dipl.-Ing. Hans-Joachim-Pysall-Stiftung Rost, Sebastian Dipl.-Ing. Verband Restaurator im Handwerk e.V. Schuster, Wolfgang Prof. Dr. h.c. AIV zu Berlin e.V. Semmer, Manfred Dr.-Ing. Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV zu Berlin Stricker, Hans-Joachim Dipl.-Ing. Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg (MIL) Wallbraun, Gabriela Vectorworks Windeck, Oliver Dipl.-Ing. Metallbau Windeck GmbH

(* Fachgruppensprecher)

Fachgruppen Altrock, Uwe Prof. Dr.-Ing. Aminde, Hans-Joachim Prof. Dr.-Ing. Becher, Holm Dipl.-Ing. Böhm, Ulrike Prof. Dipl.-Ing. * Borchert-Prante, Swetlana Dipl.-Ing. Brenn, Peter Dipl.-Ing. Desczyk, Dieter Dipl.-Ing. Dietrich, Thomas Dipl.-Ing. Döge, Rainer Dipl.-Ing. Eisenloffel, Karen Prof. M.Sc. * Freystein, Hartmut Dipl.-Ing. Gengnagel, Christoph Prof. Dr.-Ing.

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AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

Hanisch, Jens Dipl.-Ing. * Hasse, Dieter Dr. Hein, David ** Heitele, Bernhard Dipl.-Ing. Herz, Josef Gast-Prof. Dipl.-Ing. Heurich, Michael Dipl.-Ing. Hicsasmaz, Ayse Zeynep Dipl.-Ing. Hobusch, Tom Dipl.-Ing. Hoß, Philipp ** Hube, Elke Dipl.-Ing. Hübner-Kosney, Erhard Dipl.-Ing. * Hutter, Barbara Dipl.-Ing. Kaul, Hannelore Dipl.-Ing. Kempf, Joachim Dipl.-Ing. Kendel, Hermann Prof. Dipl.-Ing. Kickler, Jens Prof. Dr.-Ing. Klapka, Axel Dipl.-Ing. Köthe, Jan Krapf, Eva Dipl.-Ing. Krause, Ludwig Dipl.-Ing. Kühn, Bernd Dipl.-Ing. Le, Quang Huy ** Lemburg, Peter Dr. phil. Liman, Heinrich Dipl.-Ing. Lüder, Ines Dipl.-Ing. Luther, Ulla Prof. Dipl.-Ing. Mayr, Niklas Dipl.-Ing. Metz, Jens Prof. Dipl.-Ing. * Mudersbach, Eva, Dipl.-Ing. Müller, Cornelia Prof. Dipl.-Ing. Niess, Robert Prof. Pinardi, Mara Prof. Dipl.-Ing. Profé, Beate Dipl.-Ing. Pysall, Justus Dipl.-Ing. Rabensaat, Richard * Ripke, Henry Dipl.-Ing. Rothe, Annemarie Dipl.-Ing. Schädler, Michael Dipl.-Ing. Schäfer, Julian ** Schlaack, Johanna Dr.-Ing. Schlaich, Mike Prof. Dr. sc. techn. Schmitz, Martin Dipl.-Ing. Schönherr, Mareike Dipl.-Ing. Schumann, Robert Dipl.-Ing. Schwarz, Christiane Dipl.-Ing. Seeger, Almut Dipl.-Ing. Staadt, Herbert Prof. Dr.-Ing. * Steinweg, Reinhart Dipl.-Ing. von Oppen, Nina Dipl.-Ing. von Oppen, Sebastian Dipl.-Ing. Walf, Fabian Dr.-Ing. Weidinger, Jürgen Prof. Dipl.-Ing. Wenk, Nils, Dipl.-Ing. Wohlfahrt von Alm, Horst Dipl.-Ing. Zahiri, Cyrus Dr.-Ing. * Zahner, Nicole Dipl.-Ing. Zillich, Klaus Prof. Dipl.-Ing.

Preisgericht und Vorprüfung

Preisrichter 2016

Vorprüfer 2016

Laut Statut

Landschaftsarchitektur

Keßler, Anne Dipl.-Ing. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Lorenz, Katharina Hans und Charlotte Krull Stiftung Marek, Otto-Ewald Dipl.-Ing. Förderverein des Verbandes Beratender Ingenieure (VBI) Pysall, Hans-Joachim Dipl.-Ing. Hans-Joachim-Pysall-Stiftung Rost, Sebastian Dipl.-Ing. Verband Restaurator im Handwerk e.V. Stricker, Hans-Joachim Dipl.-Ing. Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg (MIL) Weißenberg, Klaus Georg Dipl.-Ing. Regionalmanagement Teltow

Becher, Holm Dipl.-Ing. Böhm, Ulrike Prof. Dipl.-Ing. * Heurich, Michael Dipl.-Ing. Hoß, Philipp ** Hutter, Barbara Dipl.-Ing. Klapka, Axel Dipl.-Ing. Le, Quang Huy ** Mayr, Niklas Dipl.-Ing. Müller, Cornelia Prof. Dipl.-Ing. Schäfer, Julian ** Schmitz, Martin Dipl.-Ing. Schwarz, Christiane Dipl.-Ing.

Städtebau Aminde, Hans-Joachim Prof. Dr.-Ing. Brenn, Peter Dipl.-Ing. Heitele, Bernhard Dipl.-Ing. Hobusch, Tom Dipl.-Ing. Krause, Ludwig Dipl.-Ing. Kühn, Bernd Dipl.-Ing. Luther, Ulla Prof. Dipl.-Ing. Ostendorff, Peter Dipl.-Ing. Zahiri, Cyrus Dr.-Ing. *

Verkehrsplanung Döge, Rainer Dipl.-Ing. Staadt, Herbert Prof. Dr.-Ing. * Walf, Fabian Dr.-Ing. Wohlfahrt von Alm, Horst Dipl.-Ing.

Architektur Herz, Josef Gast-Prof. Dipl.-Ing. Hein, David ** Hicsasmaz, Ayse Zeynep Dipl.-Ing. Kempf, Joachim Dipl.-Ing. Metz, Jens Prof. Dipl.-Ing. * Pysall, Justus Dipl.-Ing. Seeger, Almut Dipl.-Ing.

Konstruktiver Ingenieurbau Krapf, Eva Dipl.-Ing. Zahner, Nicole Dipl.-Ing.

Nachhaltigkeit

auf der Lake, Martin Baumann, Alena Eisele Cabral, Catarina Endemann, Henry Fielers, Jacob Freund, Marius Garlaschelli, Alice Gawlick, Lisa Gayerie, Emeline Hegele, Lukas Kind, Franziska Kunau, Toni Lüttmann, Peter Peng, Zhiyuan Pollok, Andre Reinold, Tjorven Rentrop, Janke Richter, Johannes Riechert, Carlhans Dipl.-Ing. Schneider, Karl Heinz Dipl.-Ing. Soppa, Charlotte Spindler, Matthias Spoerhase, Monika Szabo, Piroska Treuner, Timo Uhr, Tabea von den Driesch, Klara von Moeller, Milan

Hanisch, Jens Dipl.-Ing. * von Oppen, Sebastian Dipl.-Ing.

Denkmalpflege Rothe, Annemarie Dipl.-Ing.

Freie Kunst Hasse, Dieter Dr. Köthe, Jan Lemburg, Peter Dr. phil. Liman, Heinrich Dipl.-Ing. Rabensaat, Richard *

(** Schinkelpreisträger 2015) AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

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Rückblick und Ausblick

Zum Verein

Zur Stiftung

Zum Wettbewerb

Der Architekten- und IngenieurVerein (AIV) wurde 1824 von jungen „Bauconducteuren“ in Berlin gegründet und gilt heute als älteste Technikvereinigung Deutschlands. Das Wirken des AIV zu Berlin hat wesentlich zur Entwicklung des Berufsstandes der Architekten und Ingenieure sowie der Bau- und Kulturgeschichte Berlins, Preußens und Deutschlands beigetragen. Heute gehören dem AIV zu Berlin rund 300 Mitglieder an. Als Berufsgruppen sind Architekten, Stadtplaner, Landschaftsarchitekten, Bauingenieure, Wissenschaftler, Betriebswirte, Juristen und Künstler vertreten. Neben dem Vorstand, der einmal monatlich tagt, sorgen die aktiven Vereinsmitglieder und die Kuratoriumsmitglieder für das Renommee des AIV zu Berlin. Fördermitglieder – Firmen, Gesellschaften, Institutionen und Einzelpersonen – unterstützen die Vereinsarbeit mit Zuwendungen. Der Verein zeichnet sich durch seine Interdisziplinarität und gemischte Altersstruktur aus. Sein Motto: Aus Tradition dem Neuen zugewandt! Sein primäres Satzungsziel: Förderung der Baukultur. Der Verein würdigt in Veranstaltungen und Publikationen das aktuelle Baugeschehen konstruktiv kritisch. Sein wohl bekanntestes wissenschaftliche Werk heißt „Berlin und seine Bauten“. Die nächsten Bände werden derzeit konzipiert und zur Förderung ausgeschrieben. Ein besonderer Verdienst in der jüngsten Vergangenheit liegt in der Gründung der Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV zu Berlin, durch die der Schinkel-Wettbewerb eine zusätzliche Förderung erfährt.

Die Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV zu Berlin wurde 2014 gegründet. Die Stiftung hat die alleinige Aufgabe, die Erträge aus ihrem Kapital dem AIV zur Erfüllung seiner satzungsgemäßen Aufgaben, insbesondere der Förderung der Baukultur, und der Ausrichtung des Schinkel-Wettbewerbes, zur Verfügung zu stellen. Das Stiftungskapital stammt aus zwei Nachlässen, die dem AIV vermacht wurden: Bereits vor 15 Jahren hatte Johanna Blank, Architektin, in ihrem Testament bestimmt, dass der AIV aus ihrer Hinterlassenschaft bedacht werden solle. Eine weitere Erbschaft erreichte den AIV durch das Vermächtnis von Heinz Diesing, Architekt und Schinkelpreisträger 1953. Die Stiftung ist laut Satzung verpflichtet, die Absichten der Erblasser dauerhaft zu erfüllen. Sie erhofft zugleich, weitere Stiftungserträge einwerben zu können. Diese Beträge sind aufgrund der Gemeinnützigkeit in nahezu unbegrenzter Höhe für den Stifter steuerbegünstigt und werden auch ausschließlich dem AIV zu Berlin zugute kommen, als Zustiftung, als Zuwendung ohne Zweckbestimmung oder als freie Rücklagen. Das Vermögen der Stiftung ist z.T. mündelsicher angelegt. Der Vorstand ist besetzt durch den Stiftungsvorsitzenden Dr. Manfred Semmer, Architekt und Ehrenvorsitzender des AIV zu Berlin, Walter Momper, Regierender Bürgermeister von Berlin a. D., und durch den amtierenden Vorsitzenden des AIV, Prof. Dr. h.c. Wolfgang Schuster. Die stiftungsgerechte Kapitalanlage des Stiftungsvermögens von ca. 1,2 Mio. Euro wird von der Berliner Volksbank betreut.

Der vom AIV zu Berlin alljährlich ausgeschriebene Schinkel-Wettbewerb verzeichnet bereits eine 161-jährige Tradition. Seit seiner ersten Ausschreibung im Jahr 1854 werden in diesem Förderwettbewerb jungen Planern in mehreren Fachgebieten Aufgaben gestellt - mit dem Ziel, deren Kreativität und Phantasie für die Lösung zukunftsorientierter Planungsaufgaben herauszufordern. Der grundsätzlich als Ideenwettbewerb ausgelobte AIV-Schinkel-Wettbewerb dient der Förderung des technischwissenschaftlichen Nachwuchses, wirkt aber auch für Berlin und seine benachbarte Region auf der Suche nach einer künftigen Gestalt. Die Vielfalt der Ideen soll die Planungskultur fördern und bereichern. Der Schinkelpreis wird für hervorragende technisch-wissenschaftliche Leistungen im Bauwesen ausgelobt, die entweder das erfolgreiche Zusammenwirken technischer Disziplinen untereinander oder auch mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen dokumentieren oder als Einzelleistungen sich durch das vorbildliche Abwägen von fachspezifischen und übergeordneten Belangen besonders auszeichnen. Teilnehmer dürfen Studierende wie auch Absolventen der ausgeschriebenen Fachsparten sein, sofern sie nicht älter als 35 Jahre sind. Zur Zeit nehmen überwiegend Studierende teil, zukünftig werden Bemühungen erfolgen, verstärkt auch junge Berufskollegen zur Teilnahme zu motivieren. Der 13. März, Karl Friedrich Schinkels Geburtstag, wird traditionell für das AIV-Schinkelfest genutzt.

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AIV - SCHINKEL - WETTBEWERB 2016

Impressum

Herausgeber und Wettbewerbsdurchführung Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V.: Vorstand mit Schinkel-Ausschuss Vorsitzende Schinkel-Ausschuss: Dr. Melanie Semmer, 2.Vorsitzende des AIV zu Berlin

Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V. | seit 1824

Geschäftsstelle: Renate Pfeiffer Bleibtreustraße 33 | 10707 Berlin Tel.: 030 8834598 | Fax: 030 8854583 www.aiv-berlin.de | [email protected]

Wettbewerbsbetreuung competitionline Verlags GmbH

www.competitionline.com

Bericht Redaktion: Dr. Melanie Semmer, Bernhard Heitele Grafik, Satz und Layout: Semmer Hicsasmaz, Berlin Gesamtherstellung: Druckerei Lippert, Berlin

Presseanfragen

Bildnachweise Umschlag: Collage aus den Preisträgerarbeiten von Jacob Mau, Helena Steinbrenner, Lianne Vreugdenhil sowie Hendrik Brinkmann, Ashkan Cheheltan, Jakob Grave, Konrad Schumacher, 2016

Jörg Brause Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: (030) 24532-125 Mobil: 0170 - 6878 007 E-Mail: [email protected]

Die Projektabbildungen sind den Entwurfsverfassern zuzuordnen.

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