RinGen Und RaUfen

21.05.2012 - Klasse 5–10. 4 .... 2.10 Haltet den Dieb! .... Weiter kann die Einheit auch für ganze Regelklassen mit einem Co-Anleiter einmalig (zum. Beispiel ...
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Sekundarstufe I Tom Neidhard

R inGen Und R aUfen Faires Kräftemessen in vorgegebenen Regelstrukturen Klasse 5–10

Thomas Neidhard Familieninstitut Augsburg – FIA Frankenstr. 6 b 86356 Neusäß-Steppach Tel.: FAX:

+49 821 81 06 98 64 +49 821 81 06 98 65

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Gedruckt auf umweltbewusst gefertigtem, chlorfrei gebleichtem und alterungsbeständigem Papier. 1. Auflage 2012 Nach den seit 2006 amtlich gültigen Regelungen der Rechtschreibung © Auer Verlag AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth Alle Rechte vorbehalten Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von2013 Schulen undVerlag, sonstigenDonauwörth Bildungseinrichtungen. © Auer Illustrationen: Stefan Lohr AAP Lehrerfachverlage GmbH Umschlagfoto: Fotolia Alle Rechte vorbehalten. Satz: fotosatz griesheim GmbH Druck und Bindung: Stückle Druck und Verlag Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das ISBN 978-3-403-06820-4 Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im eigenen Unterricht zu nutzen. Downloads www.auer-verlag.de

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Inhaltsverzeichnis Vorwort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2.4

Verhaftung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

2.5

Ran an den Speck! . . . . . . . . . . . . . 38

2.6

Goldtransport . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

2.7

Katz und Maus . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Konzeptionierung und

2.8

Schildkröte wenden . . . . . . . . . . . . 41

Planung einer Gruppe. . . . . . . . . . . . 6

2.9

Kampf der Skorpione . . . . . . . . . . . 42

2.

Spielfläche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2.10 Haltet den Dieb! . . . . . . . . . . . . . . . 43

3.

Material und Kleidung. . . . . . . . . . . . 9

2.11 Hier ist die Grenze! . . . . . . . . . . . . . 44

4.

Ablauf einer Einheit. . . . . . . . . . . . . 10

2.12 Bauchkampf . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

5.

Signale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

2.13 Powerball . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

6.

Regeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

2.14 Runterziehen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

7.

Beispiel einer Durchführung –

2.15 Star Wars / Batschakas . . . . . . . . . . 48

Didaktisch-methodische Hinweise. . 6 1.

Stundenbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 8.

Individuelle Dokumentation . . . . . . 20

Methodenkoffer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

3.

Kerneinheit Ringen und Raufen . 49

3.1

1 : 1 – Eins gegen Eins . . . . . . . . . . 49

3.2

2 : 2 – Zwei gegen Zwei . . . . . . . . . 50

3.3

Alle gegen Alle . . . . . . . . . . . . . . . . 51

3.4

Inselkampf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

1.

Spiele zur Einstimmung . . . . . . . . 22

1.1

Eingangsrunde . . . . . . . . . . . . . . . . 22

1.2

Fantasiereise. . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

4.

Abschlussspiele . . . . . . . . . . . . . . 53

1.3

Blind führen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

4.1

Ausbrecherkönig . . . . . . . . . . . . . . . 53

1.4

Feuer – Wasser – Erde – Blitz . . . . 25

4.2

Räuberhöhle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

1.5

Der Anstifter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

4.3

Drachenschwanz . . . . . . . . . . . . . . 55

1.6

Handschieber – Rückenschieber . . 27

4.4

Löwenjagd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

1.7

Ballonkampf . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

4.5

Burgenziehen . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

1.8

Die rollende Grillwurst . . . . . . . . . . 29

4.6

Hochleben lassen . . . . . . . . . . . . . . 58

1.9

Rüttelbett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

4.7

Sich fallen lassen . . . . . . . . . . . . . . 59

1.10 Hebebühne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

4.8

Hausbau in Jerusalem . . . . . . . . . . 61

1.11 Rumkugeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 1.12 Todesschlucht. . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Weiterführung des Projekts im 2.

Kerneinheit Kampfspiele . . . . . . . 34

Schulalltag. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

2.1

Stuntman . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Kopiervorlagen:

2.2

Katapult . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Verlaufsplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

2.3

Hausarrest. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Individuelle Dokumentation . . . . . . . . . . . 64

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Vorwort Tom Neidhard – Kurzbiografie: Nach einer Ausbildung zum Erzieher lagen die Schwerpunkte meiner Arbeit überwiegend in teilstationären Einrichtungen (Heilpädagogische Tagesstätten) und Maßnahmen der flexiblen Kinder- und Jugendhilfe, Erziehungsbeistandschaften und Sozialpädagogische Familienhilfen. Neben der Durchführung zahlreicher Projektarbeiten schloss ich weitere Ausbildungen zum Systemischen Suchttherapeuten und Systemischen Paar- und Familientherapeuten ab. 2011 gründete ich das Familieninstitut Augsburg – FIA, welches ich heute als Geschäftsführer leite. Foto: privat

Seit 2001 führe ich verschiedene Maßnahmen der Sozialen Gruppenarbeit, mit dem Schwerpunkt an Schulen und ähnlichen Institutionen, sowie der Erwachsenenbildung durch. Ringen und Raufen wird von mir im Raum Augsburg bereits seit elf Jahren innerhalb verschiedenster Institutionen angeboten. Seit fünf Jahren ist diese Maßnahme der Sozialen Gruppenarbeit an Schulen in Stadt und Landkreis Augsburg fest etabliert. Für Buchungen der Maßnahme, Vorträge für Fachpersonal an Berufs-, Fach- und Hochschulen oder der Durchführung von Multiplikatorenschulungen (Lehrer und Sozialpädagogen) bitte ich Sie, mich unter den im Impressum angeführten Daten zu kontaktieren. Dieses Buch versteht sich als sehr praktisch gehaltene Anleitung für die Konzeptionierung, Planung und Durchführung der Maßnahme Ringen und Raufen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Tom Neidhard

Augsburg, im Juni 2012

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Vorwort Die Vermittlung sozialer Kompetenzen und die Kultivierung der verbalen Auseinandersetzung, die helfen sollen, körperliche Auseinandersetzungen zu vermeiden, sind unzweifelhaft wichtige Kernsegmente des pädagogischen Alltags. Mit diesem Buch für pädagogisches Fachpersonal möchte ich Möglichkeiten aufzeigen, sich diesem Thema auf eine weitere, sehr praktische und konkret angelegte Art zu nähern und in Form des Projekts Ringen und Raufen durchzuführen. Konflikte, Machtspiele und Aggressionen können überall auftreten, wo Menschen und Gruppen aufeinandertreffen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass unsere Kinder lernen, angemessen damit umzugehen. Adäquate Konfliktlösungsstrategien sollen von den Kindern und Jugendlichen im Projekt Ringen und Raufen am praktischen Beispiel gefunden und internalisiert, Aggressionen in konstruktive Bahnen gelenkt werden. Es geht nicht darum, wild und ungezügelt zu rangeln, sich und andere in Gefahr zu bringen oder sich eine blutige Nase zu holen, ganz im Gegenteil. Innerhalb eines gemeinsam erarbeiteten, stark reglementierten Rahmens aus Regeln und Ritualen haben die Kinder die Möglichkeit, unter Anleitung in „Zweier- oder Gruppenkämpfen“ mit von ihnen selbst ausgewählten Gegnern in verschiedenen Spielen ihre Kraft und Geschicklichkeit zu erproben und anschließend ihre Erfahrungen zu reflektieren. Ringen und Raufen versteht sich als bedarfs- und zielgerichtete Maßnahme zur individuellen und gruppenpädagogischen Förderung im Rahmen von Kleingruppen, wie Teilgruppen von Regel- oder Förderklassen, bis hin zu Formen der Nachmittagsbetreuung. Weiter kann die Einheit auch für ganze Regelklassen mit einem Co-Anleiter einmalig (zum Beispiel für Aktionstage zur Gewalt- oder Suchtprävention o. Ä.) oder begleitend über einen längeren Zeitraum bedarfs- und themenbezogen (bei klasseninternen Problematiken, wie zum Beispiel Mobbing etc.) angeboten werden. Ziele des Projekts Ringen und Raufen: Gemeinsames Erarbeiten von Regeln und Ritualen Ausleben von Bewegungsdrang Grenzen des Gegenübers erfahren – sich zurücknehmen Sich selbst und andere spüren Erlernen von Fairness und Respekt Internalisieren adäquater Konfliktlösungsstrategien – Konstruktives Streiten Anpassung an soziale Regeln Die eigenen körperlichen Kräfte einschätzen lernen und austesten Aggressionsabbau Aus sich herausgehen – sich Herausforderungen stellen Mädchenspezifisch: sich trauen mitzumachen – sich selbst überwinden Jungenspezifisch: Identifikation spüren und lernen Reflexion der gemachten Erfahrungen Spaß haben Aufbau des Buches Die nachfolgenden Kapitel sind gemäß dem chronologischen Ablauf, d. h. Vorbereitungen (Konzeptionierung und Planung), Durchführung der Einheiten sowie Nachbereitung des Projekts, gegliedert. 5

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1. Konzeptionierung und Planung einer Gruppe Pädagogisches Personal / Anleiter Grundsätzlich ist die Durchführung des Projekts mit nur einem Anleiter möglich. Bei „schwierigen“ Gruppen mit individuell hohem Förderbedarf empfiehlt es sich jedoch, zwei Anleiter einzuplanen. Anzahl der Einheiten Die Anzahl der Einheiten richtet sich nach dem jeweiligen Bedarf in der Schule / Institution. Der Verlauf der entsprechenden einzelnen Einheiten muss somit individuell geplant werden. Ringen und Raufen kann einmalig, im Rahmen eines Projekt- oder Aktionstages, oder als Teil des regulären (Sport-)Unterrichts stattfinden. Weitere Möglichkeiten sind ein längerer Verlauf des Projekts, beispielsweise über drei Einheiten (s. u.), bis hin zu festen Gruppen über den Zeitraum eines ganzen Schuljahres. Projekttag oder feste Gruppe Während Projekttagen oder Gruppen mit kurzen Laufzeiten empfiehlt es sich, die Durchführung der Einheiten sehr spielerisch zu gestalten. Wichtig hierbei ist, die Teilnehmer langsam an die Kerneinheiten von Ringen und Raufen heranzuführen, d. h. mit leichten Partnerspielen zu beginnen. Bei festen Gruppen mit längeren Laufzeiten können die Spiele nach und nach gesteigert werden. Die einzelnen Spiele werden im Kapitel Methodenkoffer jeweils in die Differenzierungsstufen leicht , mittel oder schwer eingeordnet.

Bei Projekt- oder Aktionstagen bis maximal fünf Einheiten ist eine Durchführung auch in großen Gruppen, wie ganzen Schulklassen mit bis zu ca. 25 Teilnehmern, möglich. Für themenspezifische Fördergruppen ist auf eine Beschränkung der Teilnehmerzahl zu achten. Diese kann, je nach Förderbedarf der Kinder und Jugendlichen, zwischen sechs und zwölf Teilnehmer betragen. Jungen, Mädchen oder geschlechtsgemischt? In den zahlreichen Praxiserprobungen von Ringen und Raufen konnte ich die Erfahrung gewinnen, dass sich die Einheiten bestens für geschlechtshomogene wie auch für gemischte Gruppen in allen Altersstufen eignen. Die Mädchen sind dabei in den meisten Fällen vollkommen von ihren Fähigkeiten überrascht, mit den Jungen mithalten oder sie sogar übertrumpfen zu können. Das Projekt eignet sich auch für reine Mädchengruppen, z. B. zur Stärkung von Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen.

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Tom Neidhard: Ringen und Raufen © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth

Alter und Anzahl der Teilnehmer Das Alter und die Anzahl der Teilnehmer können sich, bedarfsorientiert, je nach Art der Gruppe stark unterscheiden. Grundsätzlich können fast alle im Kapitel Methodenkoffer aufgeführten Spiele von der fünften bis zur zehnten Jahrgangsstufe gespielt werden. Erfahrungsgemäß ist es den Kindern und Jugendlichen dabei auch noch in der 9. Klasse vollkommen egal, ob sie in manchen Spielen Katze oder Maus sind. Die Freude am Spiel hebt altersbedingte Denk- und Verhaltensweisen überraschenderweise auf. Dies zeigt sich auch sehr deutlich in der Durchführung der Maßnahme mit Erwachsenen, z. B. im Rahmen von Multiplikatorenschulungen.

Didaktisch-methodische Hinweise

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