RFID und Fashion - RFID im Blick

unternehmen Lösungen an die, basierend auf RFID-Techno- logie individuell ..... Als RFID Konsortium beraten Sie auch Unternehmen. Wie ge- hen Sie dabei ...
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RFID im Blick | 02/2014 | RFID

und Fashion

Reportage

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Gesteigertes Einkaufserlebnis bei Kohl‘s Im Frühjahr 2013 startete die US-amerikanischen Warenhauskette Kohl‘s ein RFID-Pilotprojekt in mehr als 25 Filialen. Der RFID-Einsatz konzentriert sich im Piloten auf für das Unternehmen strategisch wichtigen Bekleidungsabteilungen, zu denen Schuhe, Jeans und Mode-Basics für Herren zählen. Im fortgeführten Piloten setzt Kohl‘s RFID-Handhelds zur Inventur in den Stores sowie RFID-Drucker für die Auszeichnung in den Distributionszentren und zur Quellensicherung bei den Warenherstellung ein.

Macy‘s setzt vollumfänglich auf RFID Das US-amerikanische Einzelhandelsunternehmen Macy‘s hat bereits Ende 2011 damit begonnen, in allen seinen rund 850 Filialen die RFID-Technologie auszurollen. In der größten Filiale des Unternehmens, dem Macy’s Herald Square Flagship Store in New York, können mehr als 400 Mitarbeiter in der 63.000 Quadratmeter umfassenden Schuhabteilung den Kunden über 300.000 Paar Schuhe präsentieren. Mit Unterstützung der RFID-Technologie konnte die Bestandsgenauigkeit von vormals 65 bis 70 Prozent auf nahezu 100 Prozent erhöht werden.

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Partner

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Bestandsmanagement und Warensicherung im Modehaus Stöcker Das österreichische Mode- und Sporthaus Stöcker setzt in seinem im September 2013 eröffnete Kaufhaus in Eferding bei Linz eine RFID-basierten Lösung zur Optimierung des Bestandsmanagements und zur Warensicherung ein. Durch die Integration einer spezielle RFID-Lösung zur Diebstahlerkennung konnte auf Gates am Ausgang verzichtet werden. Die RFIDTechnologie wird ebenfalls zur Unterstützung aller Verkaufsprozesse vom Warenein- und -ausgang, dem Bestandsmanagement bis zu den Kassiervorgängen eingesetzt.

Französische Oxylane Gruppe startet RFID-Rollout Oxylane, ein Unternehmen, das Sportartikel zahlreicher eigener Marken produziert und über verschiedene Vertriebskanäle verkauft, hat im Dezember 2013 bekannt gegeben, dass im Frühjahr 2014 ein umfassender RFID-Rollout gestartet wird. Rund 85 Prozent aller Produkte der Frühjahrs- und Sommerkollektion, die in Geschäften der Oxylane Gruppe – wie beispielsweise den weltweit mehr als 680 Filialen des zur Gruppe gehörenden Händlers Decathlon – sollen bereits in der Herstellung mit RFID-Transpondern getaggt werden. Oxylane verspricht sich dadurch einen Anstieg des Umsatzes mit einer verbesserten Effizienz in der Logistik sowie einer gesteigerten Warenverfügbarkeit in den Stores zu erreichen.

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RFID im Blick | 02/2014 | Der

Aha-Effekt für eine gesamte Branche

RFID im Handel

Jederzeit verkaufsbereit! RFID-Lösungen von Nedap verbessern Bestandsgenauigkeit und Warenverfügbarkeit Innovative RFID-Lösungen verbannen effektiv ein Worst-Case-Szenario, das viele Shopbetreiber kennengelernt haben: Ein Kunde, der im Shop nicht das findet, was er sucht und ein Verkäufer, der nicht weiß, dass er das Gesuchte noch im Lager hat. Muss jeder Händler tatsächlich diese Erfahrung machen? „Nein!“ lautet die Antwort des auf Prozesse im Handel spezialisierten Unternehmens Nedap Retail. Zahlreiche von Nedap entwickelte RFID-Applikationen – unter anderem bei Adler Modemärkte oder De Wolky Shop – demonstrieren eindrucksvoll, dass

der Technologieeinsatz die Bestandsgenauigkeit und Warenverfügbarkeit nachhaltig verbessert. Der Druck auf stationäre Händler nimmt zu. Eine schnell wachsende Zahl von Online Shopping Portalen bringen Spannungen in die Branche. Im Gespräch mit „RFID im Blick“ erläutert Sabine Stockmann, Business Development Managerin bei Nedap, wie einfach der Einstieg für Handelsunternehmen in die RFID-Technologie ist und welche unterschiedlichen Möglichkeiten Händler nutzen können, um jederzeit „ready to sell“ zu sein.

Der stationäre Handel ist Image-Träger

branche nutzen bereits zahlreiche Händler das Potenzial von RFID-Applikationen. Mit der von Nedap entwickelten Lösung ‚Store !D‘ sind zuverlässigere Bestandsaufnahmen möglich. Das eröffnet für die Händler die Chance, Nein-Verkäufe im Geschäft aber auch im Onlineshop drastisch zu reduzieren“, berichtet Sabine Stockmann.

„2013 erreichten uns zahlreiche Anfragen nach RFID-Lösungen aus der Handelsbranche und zwar insbesondere von international aufgestellten Unternehmen, die bereits auf dem deutschen Markt vertreten sind oder solche, die eine Expansion nach Deutschland planen“, sagt Sabine Stockmann. „Trotz steigender Umsätze im Online-Handel bleiben die Stores wichtig für Handelsunternehmen. Die Shops sind ein bedeutender ImageTräger und wichtig für die Präsentation einer Marke. Dazu gehört natürlich auch, dass weiterhin Umsätze in den Stores erzielt werden“, berichtet die Expertin für RFID-Lösungen im Fashionhandel. Die größte Aufmerksamkeit der Händler gilt der optimalen Verfügbarkeit der Renner-Artikel. Wer verkaufsbereit ist, kann sich besser gegenüber der Konkurrenz behaupten. „In vielen deutschen Städten herrscht ein starker Wettbewerbsdruck der Handelsunternehmen. Immer mehr international erfolgreiche Marken platzieren sich auf dem deutschen Markt. Um so wichtiger wird es für ansässige Unternehmen, sich für einen Wettbewerb um zufriedene Kunden zu rüsten – natürlich auch in technologischer Hinsicht. Die Bereitschaft dazu ist für uns absolut spürbar und wir können die Unternehmen mit unseren Lösungen maßgeblich unterstützen“, beschreibt Sabine Stockmann die Situation auf dem deutschen Markt.

Erfassung des Lagerbestandes bei De Wolky Shop im Rahmen einer „RFID Experience“ durch die Nedap „!D Hand“ in Kombination mit der „Store !D App“.

Mehr Umsatz dank RFID

RFID-Start ohne großen Aufwand

Die Herausforderungen im Handel sind, neben dem Bestehen im Wettbewerbsumfeld, vielschichtig – die unterschiedlichen Lösungen verfolgen jedoch fast immer das Ziel, einen Umsatzzuwachs zu generieren. Eine Grundvoraussetzung ist, dass Ware in verschiedenen Größen und Farben im Shop zur Verfügung stehen. Das Unternehmen Nedap bietet Handelsunternehmen Lösungen an die, basierend auf RFID-Technologie individuell konfiguriert, dazu beitragen, dass die Bestandsaufnahme vereinfacht und die Warenverfügbarkeit auf der Verkaufsfläche verbessert wird. „In der Mode- und Schuh-

Die Entscheidung eines Händlers für den Einsatz der RFID-Technologie muss keine „ja oder nein“-Entscheidung sein. Vielmehr braucht es eine intensive Analyse der bestehenden technologischen Ausstattung im Store, um zu wissen, welche Komponenten möglicherweise aufgerüstet werden können, so Sabine Stockmann: „Unsere Systeme bieten die Möglichkeit, kompatible Hardware, beispielsweise Gates für die Artikelsicherung, RFID-fähig aufzurüsten. Das reduziert die Investitionskosten merklich.“ Ein Beispiel für diese Upgrade-Möglichkeit ist die erfolgreiche Markteinführung einer weiterentwickelten Version

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Quelle:

Ausgabe 02/2014, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de

Der Aha-Effekt für eine gesamte Branche | 02/2014 | RFID im Blick

der Nedap Standantenne FL45 zusammen mit einem RFIDUpgrade-Kit. „Für Händler, die sich in der Entscheidungsphase über die Nutzung von RFID befinden, ist die Upgrade-Fähigkeit ein wichtiger Aspekt. Sie investieren heute in eine RF-Antenne zur Warensicherung und können in Zukunft unkompliziert auf RFID upgraden“, erläutert Sabine Stockmann. „Natürlich bietet Nedap auch Komplettlösungen an. Wir können mit zahlreichen ergänzenden Funktionen Systeme für die jeweiligen Anforderungen realisieren. Dazu gehört beispielsweise die Richtungserkennung der getaggten Ware im Übergang zwischen Back- und Frontstore“, ergänzt die Retail-Expertin.

„Fast Stock Taking“ als Einstieg Mit der „RFID Experience“ hat Nedap ein Konzept entwickelt, um Unternehmen von den Vorteilen der RFID-Technologie auch praktisch und ohne umfangreiche Testkonfigurationen zu überzeugen. Das „Fast Stock Taking“, die schnelle und fehlerfreie Bestandserfassung, steht im Mittelpunkt des Konzeptes. „Mit der RFID Experience ist ein Händler in der Testphase vollkommen unabhängig von einer RFID-fähigen Datenbank, da wir ihm eine eigene vorkonfigurierte Testdatenbank zur Verfügung stellen. Die Experience ermöglicht die Erfassung des Lagerbestandes eines Einzelhändlers zweimal pro Woche mit dem RFID-Handheld ‚!D Hand‘ über einen vorher festgelegten Zeitraum von durchschnittlich zwölf Wochen. Nach jedem ‚Fast Stock Taking‘ korrigieren wir die erfassten Daten. So erhält der Händler am Ende der Experience einen detaillierten Überblick über seinen tatsächlichen Bestand und die Plus-Minus-Differenzen“, erläutert Sabine Stockmann das RFID-Einstiegskonzept von Nedap. Der niederländische Schuheinzelhändler De Wolky Shop testete die Nedap-Lösungen im Rahmen einer RFID Experience. Während der Durchführung zusammen mit Nedap in zwei Stores über einen Zeitraum von zwölf Wochen stieg die Genauigkeit der Bestandserfassung von 84 Prozent auf 98 Prozent. Aufgrund dieses Erfolgs hat De Wolky Shop entschieden, das System in allen niederländischen und deutschen Filialen einzusetzen.

Der nächste Schritt: die RFID-Quellensicherung Die RFID-Technologie wurde bereits von De Wolky Shop eingeführt. Die Anbringung der RFID-Etiketten erfolgt hier in der Filiale. Da davon auszugehen ist, dass die Technologie bald auch von anderen Händlern übernommen wird, beschlossen die Verantwortlichen bei Wolky BV die phasenweise Einführung eines Standard-Wolky-RFID-Etiketts. So kann jeder Einzelhändler mit Wolky-Produkten direkt die Vorteile von RFID nutzen. Auch intern macht Wolky BV von RFID-Etiketten Gebrauch, um die Effizienzvorteile innerhalb der eigenen Logistikkette nutzen zu können. Die Maßnahme betrifft zunächst nur einen Teil des Sortiments, ab der Winterkollektion 2014 sollen alle Wolky-Artikel mit RFID-Etiketten ausgestattet sein.

Kontakt Sabine Stockmann Business Development Nedap www.nedap-retail.com

Quelle:

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Frühzeitige Mitarbeitereinbindung führt zum Erfolg Neben kritischen Erfolgsfaktoren des RFID-Einsatzes, wie dem Setzen realistischer Ziele zu Beginn eines Projektes sowie einer Fokussierung auf festgelegte Projektphasen, ist für Sabine Stockmann die frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter ein wichtiger Punkt im Projektplan: „Wenn die Mitarbeiter nicht bereits zu Beginn eines RFID-Projektes mit der Technologie in Schulungen auf dem Weg mitgenommen werden, können schnell Verzögerungen im Projektablauf auftreten. Wir schulen daher immer alle Mitarbeiter eines Unternehmens, das RFID-Lösungen von Nedap einsetzen wird, im Umgang mit der Nedap-Hardware. Sobald die Mitarbeiter mit eigenen Augen sehen, wie einfach mit einem RFID-Handheld bis zu 10.000 Teile in der Stunde problemlos und fehlerfrei erfasst werden können, ist der ‚Aha-Effekt‘ in den Schulungen deutlich spürbar. Die Mitarbeiter können selbst testen und erfahren, wie sehr die RFID-Technologie ihr Daily Business der Bestandsaufnahme und des Nachsortierens vereinfacht.“

Nedap-Lösung in 170 Adler Modemärkten

Der RFID-Rollout bei Adler startete bereits im vierten Quartal 2013 und wird voraussichtlich in 2014 abgeschlossen sein.

Mit dem Unternehmen Adler Modemärkte hat einer der größten Textileinzelhändler nach einer erfolgreichen Pilot-Phase Nedap mit der Projektierung der Lesepunkte und der anschließenden Installation der RFID-Hardware in sämtlichen 170 Adler Modemärkten beauftragt. Die „Store !D“ RFID-Hardware von Nedap wird an den Kassen, den Markteingängen sowie im Übergangsbereich zwischen Lager und Verkaufsfläche installiert. Mit der „Store !D“ RFID-Technologie können die gesamten Lager- und Flächenbestände überwacht und verwaltet sowie der Warenschwund durch Artikelsicherung reduziert werden. Durch die Beschleunigung des Kassenprozesses bleibt dem Verkaufspersonal mehr Zeit für Kundenberatung. Im Rahmen des RFID-Rollouts konnte ein Teil der bereits vorhandenen Warensicherungssysteme in den Adler Modemärkten genutzt werden. Hierbei handelt es sich um die neueste Generation von FL45-RF-Systemen, deren Funktion mit Hilfe eines zusätzlichen RFID-Moduls von RF-Lesefrequenz auf RFID-Lesefrequenz umgestellt werden konnte. Dadurch wurde der Zeit- und Kostenaufwand für Hardware und Installation deutlich reduziert.

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RFID im Blick | 02/2014 | Trend

im Modehandel

Fashion

Trend im Modehandel RFID für Bestandstransparenz auf allen Kanälen Das Thema ‚Omni-Channeling‘ wird sich im Modehandel verstärkt in den nächsten Jahren durchsetzen. Bestandstransparenz, um alle Kanäle erfolgreich zu bespielen, schneller ROI und Business Intelligence werden daher die trendbeherrschenden Themen sein,

ist Tom Vieweger, Experte für Fashion-Projekte bei Enso Detego, überzeugt. „Auch wir haben uns vom Identifikations- zum Informationsspezialisten gewandelt.“ Dynamische Reporting-Tools und Cross-Selling-Anwendungen mit RFID rücken in den Fokus.

Omni-Channeling

der Händler die Information, ob die Ware überhaupt noch verfügbar ist, wenn der Kunde 30 Minuten später eine EMail erhält. Sonst ist der Verbraucher unzufrieden. Da die Kunden hier direkt über die Filialbestände bedient werden, müssen auf allen Kanälen in Echtzeit „wahre“ Bestandsinformationen verfügbar sein. Das ist eine Herausforderung, die nur mit RFID gemeistert werden kann. Das zweite große Thema ist Plagiatsschutz und die dafür notwendige lückenlose Produktnachverfolgung entlang der gesamten SupplyChain. Wird das Produkt bereits ab der Quelle getaggt und über die Stationen der Wertschöpfungskette nachverfolgt, weiß das Modeunternehmen erstens, in welchem Kanal es sich gerade befindet, und kann zweitens bestätigen, dass die Ware tatsächlich aus seinen Kanälen stammt und echt ist.

Herr Vieweger, welche sind die häufigsten Anforderungen, die derzeit von Kunden aus dem Modehandel an Sie herangetragen werden? Top-Topic ist ganz klar das Thema Omni-Channel. Die allermeisten Einzelhändler, so auch der Modehandel, müssen sämtliche Vertriebskanäle parallel bespielen: Die Brands können nicht auf den stationären Einzelhandel verzichten, sie müssen dort ihr Sortiment zeigen, Inspirationen wecken. Um aber verkaufsfähig zu bleiben, kommen sie nicht umhin, verschiedene Kanäle zu bedienen: stationär, Online-Shop, ergänzend vielleicht noch ein Katalog, ein Pop-Up-Store, ein Factory-Outlet oder Franchise-Geschäfte. Die Voraussetzung für diese Omni-Channel-Strategie heißt Transparenz durch akkurate Daten. Und diese lässt sich nur durch korrekte Bestände erzielen. Bestandsmanagement und die Vermeidung von zu viel „Working Capital“, also permanent Sicherheitsbestände vorzuhalten, sind definitiv zur Zeit die Ansatzpunkte für die meisten unserer Projekte.

„Wir haben uns vom Technologie- und Identifikationsspezialisten zum Informationsspezialisten gewandelt. Unser Business ist die Frage: Wie lassen sich die mit RFID generierten Daten intelligent verarbeiten?“ Tom Vieweger Enso Detego

Omni-Channel will nicht nur operativ, sondern auch IT-seitig beherrscht werden. Wie kann die RFID-Technologie konkret die Prozesse unterstützen? Wenn alle Kanäle bespielt werden sollen, wird das Schlagwort „RFID bringt Transparenz im Warendickicht“ aktueller denn je. Der Schlüssel lautet Bestandsmanagement durch regelmäßiges Scannen. Einige Händler betreiben den OmniChannel-Gedanken par excellence, indem sie die Filiale als Schaufenster für ihre kompletten Vertriebsaktivitäten nutzen. Stichwort Store-Pickup. Löst ein Endkunde online per Smartphone, Tablet oder PC eine Bestellung aus, benötigt

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Wie lassen sich die Vorteile auch im Retourenmanagement nutzen? Ist das komplette Sortiment einer Marke über alle Kanäle hinweg ab der Quelle mit RFID-Tags versehen, spielt die Technologie ihre Benefits auch im Retourenmanagement aus. Verbleibt der RFID-Tag an der Ware, kann der sehr hohe administrative Aufwand der Wiedervereinnahmung retournierter Ware deutlich beschleunigt und vereinfacht werden. Einige unserer Kunden selektieren beispielsweise ihre Retourenannahme, insbesondere im hochwertigen Bereich, indem sie nur noch etikettierte, also ungetragene Ware zurücknehmen. RFID beschleunigt die Prozesse zusätzlich.

Trend: Back to Basics Bestandsoptimierung im Store, nachgelagerte Logistik, Warensicherung oder Kundeninteraktion – Was hat sich im vergangenen Jahr in der Praxis getan und auf welche Aktivitäten konzentriert sich der Modehandel aktuell? Der Trend derzeit heißt aus unserer Sicht „Back to Basics“. In den Projekten der vergangenen zwölf Monate setzen viele unserer Kunden auf schnelle Benefits durch Bestandstransparenz und optimierte Nachversorgungsprozesse: schnell die Ware taggen, mit Handhelds scannen, Daten erfassen. Dabei haben wir uns intensiv mit dem Thema Business-Intelligence und Reporting beschäftigt. Was ist auf der Fläche? Welche Ware liegt wo? Welche Ware ist verfügbar, welche fehlt? Was muss nachversorgt werden? Darauf liegt im Moment die absolute Konzentration. Jetzt kommt das große Thema „Datenanalyse“ hinzu. Unsere Erfahrung zeigt: Daten aus ERP- und Warenwirtschaftssystemen stellen teilweise nicht den benötigten Grad der Genauigkeit bereit, heißt sie entsprechen schlicht nicht dem tatsächlich physischen Bestand. RFID bringt einen so maßgeblichen Grad an Verbesserung der Daten, dass sich das Investment schnell rechnet.

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Trend im Modehandel | 02/2014 | RFID im Blick

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Wie bewerten Sie die Bereitschaft zur Prozessinnovation in der Fashionbranche?

Enso Detego stattete den Neubau des Mode- und Sporthaus Stöcker im österreichischen Eferding bei Linz mit seiner RFID-basierten Lösung zum Bestandsmanagement und zur Warensicherung aus.

Vom Technik- zum ROI-Piloten Wie wandelt sich dadurch der Fokus in Kundenprojekten? Wir haben uns über die Jahre vom Technologie- oder Identifikationsspezialisten zum Informationsspezialisten entwickelt. Unsere Projekte heute befassen sich mit Datenbanken, Analysen, Business Intelligence und der Integration in die Warenwirtschaftssysteme. Über allem steht die Frage: Wie lassen sich die mit RFID generierten Daten intelligent verarbeiten? Unser Motto „The fastest way to your RFID advantage“ bedeutet: Wir haben die Lösungen, beherrschen die Technik und können mit unserem Dienstleistungsangebot Kunden sehr schnell Equipment zur Verfügung stellen, um in ROI-Piloten den Nutzen zu evaluieren. Und dieser liegt in den Informationen, die mittels RFID bereitgestellt werden.

Bei den Innovationsprozessen, die wir kennen, ist das Hauptkriterium für Investitionen immer der Mehrwert für den Endkunden. Diejenigen Brands, die innovative Technologien als Enabler sehen, um der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein, erachten RFID als wichtigen Baustein innerhalb einer Gesamtstrategie. Überrascht hat uns in jüngster Zeit, dass der mittelständische Mutilabel-Handel wieder aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist. Vor einigen Jahren haben Karstadt oder Kaufhof alle Aktivitäten auf Null heruntergefahren, mit der Begründung: „Damit sich RFID rechnet, brauchen wir eine Vorauszeichnungsquote von mindestens 50 Prozent“. Realistischerweise werden wir diese Quote vielleicht in fünf Jahren erreichen, momentan sind es durchschnittlich acht bis zehn Prozent. Dennoch ist der Multilabel-Handel bereit, die Investition zu tätigen, um die Vorteile von RFID zu nutzen. Und die Gespräche zeigen, dass weitere Einzelhändler die Technologie adaptieren werden.

Stichwort „Customer Experience“: Ist die Kundeninteraktion mittels RFID eine Möglichkeit, mit interessanten Erlebniskonzepten im stationären Einzelhandel für Kunden Mehrwerte zu schaffen? Wir sind jetzt in der Phase, in der sich herauskristallisieren wird, wie das Thema „Customer Experience“ Umsatzsteigerungen bringt. Auch hier erleben wir eine dynamische Entwicklung beim Thema „Datenanalyse“, sprich Leseevents darüber auszuwerten, welche Artikel in welcher Kombination in die Umkleidekabine gehen und dann gekauft werden. Das besprechen wir jetzt in neuen Projekten: RFID ermöglicht die Analyse von Algorithmen, die bisher nur im Online-Handel möglich waren. Dort nutzt man das Umsatzsteigerungspotenzial bekannterweise bereits sehr intensiv.

Business Intelligence und Digital Signage mit RFID Enso Detego zeigt innovative Lösungen auf der EuroShop 2014 detego SUITE 4.0: neue Funktionen, neuer Look Auf der EuroShop präsentiert Enso Detego eine völlig überarbeitete Version der modularen RFID-Software detego SUITE 4.0. Diese ermöglicht dynamische Reports, von intelligenten Nachfüllempfehlungen über Auswertungen der korrekten Flächenbestände bis hin zur Nachverfolgung von Einzelartikeln entlang der gesamten Supply Chain.

Shopping Assistant erweitert das Einkaufserlebnis Als neue Applikation zeigt Enso Detego ein interaktives Display, das Informationen zum Produkt sowie die Verfügbarkeit auf der Fläche anzeigt. Kunden erhalten über das Display Cross-Selling-Empfehlungen, Live-Bestandsinformationen auf Basis „wahrer RFID-Daten“ und zukünftig auch die Anbindung an den Online-Shop des Händlers. Die „Digital Signage“-Lösung wurde mit dem Partner Engram entwickelt.

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RFID im Blick | 02/2014 | Warentransparenz

im Lager

Fashion-Logistik

Warentransparenz im Lager RFID-basierte Tunnelreader-Lösung im Distributionszentrum für die Adler Modemärkte Seit Sommer 2013 rollt Adler Modemärkte die RFIDTechnologie über seine Stores aus. Bis zum Frühjahr 2014 sollen alle 170 Märkte auf die neue Technik umgestellt sein. Auch das Zentrallager ist mit RFID-

Technologie ausgestattet. Sämtliche Storeprozesse sowie die Nachschubsteuerung aus dem Distributionszentrum, die über eine Tunnelreader-Lösung erfolgt, wurden über eine zentrale Softwarelösung integriert.

Bei Adler werden aktuell bis zu 90 Prozent des Sortiments (Adler Marken) mit Tags versehen. Ein Teil der Ware wird bereits mit RFID-Hangtags in das Distributionszentrum geliefert. Nicht getaggte Ware wird im DC ausgezeichnet. Dies liefert die Basis dafür, dass auch die Nachschubsteuerung aus dem Zentrallager an die Märkte mittels RFID vollständig automatisiert erfolgt.

kam Adler der Erfahrungsschatz der Unternehmen zugute: „Die Herausforderung bei einem Tunnelleser am Förderband ist es, mehrere Kartons mit getaggter Ware in hoher Geschwindigkeit zu erfassen. Gleichzeitig wird in direkter Nähe im Warenlager beziehungsweise an der Packstationen ebenfalls mit RFID-getaggter Ware hantiert, die natürlich nicht erfasst werden soll. Über entsprechende Filter in den Softwaretools lassen sich Fehllesungen vermeiden. Das Lesen von Tags, die nicht zur Warensendung gehören, ist damit ausgeschlossen“, so Steickert.

Integrierte Komplettlösung für Lager- und Storeprozesse Das Berliner Unternehmen Syspro realisierte als Systemlieferant für die Software und als Systemintegrator in dem Projekt bei Adler Modemärkte die komplette Integration in den Stores und im Distributionszentrum. Dabei wurde das Unternehmen maßgeblich durch das RFID-Know-how des RFID Konsortium als Mitglied der Syspro Gruppe unterstützt. Sämtliche Lagerprozesse, Kommissionierung, Wareneingang und Warenausgang in den Märkten sowie die Kassenprozesse inklusive Datenaustausch zum ERP-System wurden mittels der Syspro Software im Zusammenspiel mit dem RFID Sprinter Component System integriert. Alle Hardware-Komponenten wie RFID-Gates und die mobile Druckersteuerung wurden implementiert. Auch das Kassensystem ist an das Warenwirtschaftssystem angebunden, sodass sämtliche Abverkäufe aus dem Lagerbestand abgedeckt sind. „Der Sprinter ist nach außen eine Standard-Middleware-Applikation, welche auf Basis von Komponenten modular zusammengestellt wird und flexibel auf die jeweiligen Prozesse angepasst werden kann“, erklärt Tino Steickert, Geschäftsführer, RFID Konsortium.

Software im RFID-Tunnel filtert Fehllesungen Im Adler Distributionszentrum sind seit 2012/2013 zwei RFIDTunnel im Einsatz. Für die Tunnel wurde von dem Unternehmen Sick ein neuer Reader entwickelt, der auf die besonderen Gegebenheiten eines Distributionszentrums angepasst wurde. Hier

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Lückenlose Nachversorgung aus dem Lager Die Tunnelreader überprüfen die Kommissionierung der Ware in den Kartons und schleusen diese auf die richtigen Bänder, sodass die Sendungen den einzelnen Filialen korrekt zugeordnet werden. Gleichzeitig wird der Warenausgang erfasst. Dazu Steickert: „Somit wurde der Warenfluss der kommissionierten Ware in Richtung Filiale verbessert und die Fehlertoleranz bei der Stückzahl weit nach unten geschraubt.“ Die Vorteile durchgängiger Warentransparenz liegen für den Geschäftsführer auf der Hand: „Die RFID-Technologie ermöglicht die lückenlose, fehlerfreie Nachversorgung sowie die Aktualisierung der Bestände im Markt, da alle Waren auf Artikelebene ausgezeichnet sind. Dadurch kann auch die Nachschubversorgung aus dem Zentrallager automatisiert erfolgen. Die UHF-Technologie hat für Händler zudem den weiteren Vorteil, dass die Ware an den Kassen wirklich deaktiviert werden kann und kein Alarm ausgelöst wird, wenn der Kunde ein anderes Geschäft betritt. Dies und die schnelle Abwicklung an der Kassen trägt auch zu einer höheren Kundenzufriedenheit bei“, so das Resümee von Steickert.

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Warentransparenz im Lager

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„RFID ist auch für kleine Modehändler attraktiv“ Interview mit Tino Steickert, Geschäftsführer des RFID Konsortium Einen Trend in Richtung Warentransparenz im La- wie Adler, sondern auch kleine Handelsunternehger beobachtet Tino Steickert, Geschäftsführer des men können von RFID in den Lager- und FilialproRFID Konsortium. Nicht nur große Modehändler zessen profitieren. Welche aktuellen Trends beobachten Sie im Handel? Wir beobachten einen allgemeinen Trend dahin, RFID verstärkt in der Logistik einzusetzen. Allerdings nicht nur im Handel. Generell sehen wir auch bei den großen Logistikern und vor allem in produktionsverarbeitenden Betrieben Bestrebungen, die Prozesse mittels der RFIDTechnologie besser abzubilden: Ob es sich um eine reine Lageranwendung, Kommissionierapplikationen, Produktionsverfolgung handelt, um Behältermanagement oder Inventur.

Anforderungen auch in anderen Projekten auf uns zukommen, integrieren wir diese Faktoren in unser SCS, sodass es mit zunehmenden Anfragen weiter optimiert wird.

„Wir beobachten generell einen Trend dahin, RFID verstärkt in der Logistik einzusetzen, nicht nur im Handel.“

Welche Anforderung stellt der Einsatz der RFID-Technologie im Lager? Die Technik ist heute sehr weit fortgeschritten, sodass diese mehr und mehr von Handelsunternehmen adaptiert wird. Nach wie vor stellt speziell die Lagerumgebung, Metall, verschiedene zu kennzeichnende Stoffe wie Kartons, Boxen etc., hohe Anforderungen an die Technik und die Qualität der Tags. Hier findet auch bei den Anbietern ein gewisses Umdenken statt. Zur Umsetzung einer RFID-Applikation gehört mehr, als einen RFID-Reader via USB am Rechner anzuschließen und die Tags darüber zu lesen.

Als RFID Konsortium beraten Sie auch Unternehmen. Wie gehen Sie dabei vor? Am Anfang steht eine gute Evaluierung, um herausfiltern, welche Hardware genutzt werden muss, um die Prozesse erfolgreich abzubilden. Was soll realisiert werden, was ist wirklich machbar und vor allem: In welcher Umgebung? Reflexionen können im Prozess zu Fehllesungen führen. Das wäre der Knock-out. Um diese frühzeitig zu eliminieren, führen wir Proof of Concepts durch und erarbeiten dann zusammen mit dem Kunden den Prozess. Es ist wichtig, das richtige Zusammenspiel der Hardware im Vorfeld zu testen.

Wie weit sind Lösungen standardisiert? Die Standardlösung gibt es nicht. Daher ist das RFID Sprinter Component System auch keine fertige Software, sondern ein wachsendes Gebilde, das wir zusammen mit Syspro stetig weiterentwickeln. Wir stoßen in Projekten ständig auf Neuerungen. Wenn wir denken, dass diese

Quelle:

Tino Steickert RFID Konsortium

Lohnt sich eine RFID-Lösung auch für kleinere Händler? Ja. Mit dem Textilunternehmen Wizard aus Hamburg oder Viania Dessous haben wir bereits erfolgreiche Lagerprojekte mit RFID umgesetzt. Bei Wizard wird im Wareneingang die Ware auf Kartonebene getaggt, um darüber die Lagerbestandsführung und Kommissionierung zu realisieren. Dies ermöglicht eine viel bessere Warenkontrolle. Aktuell denkt das Unternehmen darüber nach, die Technologie auch in die Filialen zu bringen.

Sie haben mit dem Anbieter von Kassensystemen Dascus im vergangenen Jahr eine IT-Partnerschaft geschlossen. Mit welchem Ziel? In der Syspro Gruppe wollen wir im Handelsbereich noch stärker aktiv werden, damit auch kleinere Händler die RFID-Technologie erfolgreich in die Kassenprozesse integrieren können. Gemeinsam mit Dascus bieten wir dafür eine einheitliche Lösung an. Kleinere Firmen nutzen Kassenapplikationen auch für die Bestandspflege. Durch ein ERP-System, an das eine Lagerwirtschaft angebunden ist, lassen sich Lagerbewegungen abbilden, um wiederum die Nachschubforderung zu aktivieren.

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RFID im Blick | 02/2014 | „Die

Karte ist zentrales Marketinginstrument“

Kundenbindung mit Karte

„Die Karte ist zentrales Marketinginstrument“ Die Verschmelzung von Offline- und Online-Handel eröffnet neue Perspektiven für RFID und NFC Im Handel werden die Kanäle Offline und Online in den nächsten fünf Jahren komplett verschmelzen, ist Uwe Storch, Head of Segment Loyalty bei Exceet Card Group, überzeugt. Damit gewinnt auch die Kontaktlostechnologie für die Kundenbindung an

Bedeutung: Ob Handy oder RFID-Karte – technologisch werden die Medien punkten, die beide Welten verbinden und den Mehrwert für den Kunden herausstellen. Individuelle Branchenlösung werden aus Sicht des Experten die Killerapplikation sein.

Herr Storch, Sie sind seit 2013 Leiter der Geschäftssparte ‚Loyalty‘ bei Exceet Card Group, die um den Vertriebsstandort Bamberg erweitert wurde. Ist Kundenbindung mit Karte ein wachsendes Geschäftsfeld?

Schüssel sein. Online- und stationärer Handel werden in den nächsten fünf Jahren komplett verschmelzen. Jedes Unternehmen in der Kartenbranche muss sich mit diesem Trend beschäftigen. Der Kunde informiert sich und bestellt im Internet, möchte aber auch das Einkaufserlebnis vor Ort genießen. Bestes Beispiel für die Symbiose aus der klassischen analogen Kundenkarte und der digitalen Welt ist das Thema eCouponing. Dort kann beispielsweise ein RFIDStick oder eine RFID-Karte Einzug halten. Die Symbiose aus Online und Offline wird sich daher auch bei den Medien vollziehen. Ob Handy, RFID-Stick oder RFID-Karte, die ich elektronisch nutzen kann – in einem Zeitzyklus von fünf bis zehn Jahren sehe ich eine reelle Chance, dass sich auch RFID-basierte Chipkarten etablieren werden.

Ganz klar „ja“. Kundenkarten in Deutschland verzeichnen ein steigendes Wachstum. Vorreiter am Markt und Treiber sind die großen Bonusprogramme wie Payback oder Deutschlandcard. Payback hat knapp 30 Millionen aktive Kundenkarten, Deutschlandcard liegt bei rund der Hälfte – das ist signifikant – und es ist mit weiter wachsenden Zahlen zu rechnen. Auch das Segment Giftcards wächst um 15 bis 20 Prozent, ein riesiges Potenzial, das viele Händler noch gar nicht erkannt haben.

„Für die Symbiose aus stationärem und Online-Handel wird ein Medium benötigt, dass beide Welten miteinander verbindet. Hier sehe ich auch die Zukunft für die RFID/ NFC-Technologie.“ Uwe Storch Head of Segment Loyalty Exceet Card Group

Wie sehen Sie die Zukunft kontaktloser Karten im Handel? Solange die Karte mit Chip dreimal soviel kostet wie eine herkömmliche Plastikkarte, wird die Innovationsfreude in einer so preissensiblen Branche wie dem Handel in puncto RFID-Karten sicher begrenzt bleiben. Zudem müsste enorm in die Infrastruktur investiert werden. Der Nutzen kontaktloser Karten ist daher nur bedingt zu sehen. Aber natürlich steckt viel Musik in RFID und NFC. Vor allem in Verbindung mit „Mobile Loyalty“. Man denke allein an die Möglichkeit, am Schaufenster über NFC zusätzliche Informationen und Angebote einholen zu können.

Also, kartenbasiert plus mobile Kundenbindung – ist das die Killerapplikation? Meiner Meinung nach ist DIE Killerapplikation nicht in Sicht. Aber für den Handel wird sicher das Handy der

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Welche Angebote im Bereich Mobile Loyalty hat Exceet im Portfolio? Wir bieten mit „Mobile Pocket“ ein eigenes Produkt an, mit dessen Hilfe Kundenkarten und Gutscheine in einer App verfügbar gemacht, sprich digital auf das Smartphone geladen werden. Dies ist auch NFC-fähig. In Österreich und nach und nach auch in Deutschland läuft die Plattform sehr erfolgreich, weil sie für den Kunden sehr elegant und einfach gelöst ist. „Keep it simple, plug&play“, das ist die Devise: Ein System muss selbsterklärend sein, damit es Durchsatz findet. Und es ist wichtig, dem Verbraucher die Angst zu nehmen, dass Daten auf der Karten gehackt werden.

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„Die Karte ist zentrales Marketinginstrument“ | 02/2014 | RFID im Blick

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Wachstumstrend bei eCouponing Befasst sich der Handel bei der Kundenbindung Ihrer Ansicht nach genügend mit der Frage: „Was möchte der Verbraucher und was nicht“? Die Karte, mit oder ohne Chip, fungiert als zentrales Marketinginstrument eines Handelsunternehmens. Aus meiner Praxissicht, und ich bin seit über 25 Jahren in diesem Business, ist genau dies der große Unterschied zwischen erfolgreichen und nicht so erfolgreichen Kundenkartensystemen. Ein positives Beispiel aus dem Handel ist die Ikea Card: Das Unternehmen macht sich intensiv Gedanken darüber, was der Kunde möchte. Die Kundenwünsche werden in das Marketing einbezogen, die Geschenkkarte ist überall in die Werbung eingebunden.

Exceet produziert auch Dual-Interface-Karten für PaymentLösungen. Werden die Bereiche „Loyalty“ und „Payment“ weiter zusammenwachsen? Wenn es für den Kunden interessant ist, die Kundenkarte gleichzeitig als Zahlungsmedium einzusetzen, gehen auch wir davon aus, dass dies der Fall sein wird. Die RFID-Technologie bietet ohne Frage im Bereich Payment für Kunden ein hohes Maß an Bequemlichkeit und Sicherheit. Als Skiticket, von denen wir Millionen produzieren, oder als Stadionkarte, wo der Zugang mit Merchandizing verknüpft ist, sind die Vorteile für den Kunden unschlagbar. Für den Handel sind die Vorzeichen etwas anders, aber auch hier gilt: Der Nutzen für den Kunden muss im Vordergrund stehen: Ob Payment oder Punktesammeln – die mit der Karte verknüpfte Teilleistung muss zielgruppen- beziehungsweise nutzenspezifisch sein. Ich meine eine Branchenlösung, die individuell sinnstiftend für die Branche ist. Hier ist ein Stück Kreativität gefragt, wie diese innovative Technologie nutzbringend für den Verbraucher eingesetzt werden kann.

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„Der mobile Kanal wird für Händler immer wichtiger”, erklärt Florian Wolfframm, Digital Products & Innovations, Payback, im Interview mit “RFID im Blick”. Vor allem bei eCouponing zeichnet sich ein Wachstumstrend ab. Auch Mobile Payment werde 2014 ein großes Thema sein. „Fast jeder zweite Deutsche besitzt mittlerweile ein Smartphone, das als Einkaufsbegleiter immer dabei ist. Der Kunde fragt zusätzliche Infos zu Produkten ab, aktiviert Coupons 6,2, Milliarden digitale Coupons hat der Bounspround vieles mehr. grammanbieter in 2013 ausgegeben. Die Chance, ‚Mobile‘ als zusätzlichen Kanal nicht aufzugreifen, bedeutet für viele Händler das Aus. Wir unterstützen als Multichannel-Marketingplattform Unternehmen auch beim Thema Mobile. Sie können mit Payback Kunden Angebote und Coupons synchronisiert und personalisiert über alle Kanäle zukommen lassen“, so Wolfframm. Auch beim Thema Couponing sei es laut dem Experten wichtig, alle Kanäle zu bedienen: „Kanäle ergänzen sich, sie ersetzen sich nicht. Alle sind wichtig, denn Kunden bewegen sich heute ganz selbstverständlich in allen Kanälen. Den rein digitalen Kunden gibt es nicht. Aber man sieht an unseren Zahlen ausgegebener Coupons in 2013, wo die Reise hingehen wird: Von 7,7 Milliarden Coupons waren schon 6,2 Milliarden digital. Und unsere App wurde mittlerweile mehr als 2,5 Millionen Mal heruntergeladen.“ Die Nutzung kontaktloser Technologien wie RFID und NFC sieht Wolfframm als spannende Entwicklung: „Konsumenten müssen an die neue Technologie herangeführt werden – zum Beispiel mit Bonusprogrammen, Couponing, Access oder Ticketing. Mobile Payment wird dieses Jahr ein großes Thema in Deutschland, mit einigen neuen Lösungen, viele basieren aber (noch) nicht auf NFC, sondern anderen Technologien, wie QR-Codes oder BLE/iBeacons. Da auf Händler- wie Konsumenten-Seite für NFC aufgerüstet werden muss, ist die Entwicklung des Marktes weiterhin offen. Auch für uns ist das Thema spannend – Couponing funktioniert aber wie man sieht auch ohne sehr gut.“

Ausgabe 02/2014, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de

RFID und Fashion