Marcel Siegert
Reform des UN-Sicherheitsrats Die Errungenschaft der Vergangenheit zukunftsfähig machen Eine Analyse der Staatenpositionen in der Debatte seit den 1990ern
disserta Verlag
Siegert, Marcel: Reform des UN-Sicherheitsrats - Die Errungenschaft der Vergangenheit zukunftsfähig machen: Eine Analyse der Staatenpositionen in der Debatte seit den 1990ern, Hamburg, disserta Verlag, 2015 Buch-ISBN: 978-3-95425-824-6 PDF-eBook-ISBN: 978-3-95425-825-3 Druck/Herstellung: disserta Verlag, Hamburg, 2015 Covermotiv: © laurine45 – Fotolia.com
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Inhaltsverzeichnis Seite
Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................................ i Tabellenverzeichnis ...................................................................................................................... ii Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................ iii 1
2
3
4
5
Einleitung................................................................................................................................ 1 1.1
Problemstellung................................................................................................................ 1
1.2
Fragestellung und Ziele der Arbeit ................................................................................... 2
1.3
Aufbau der Arbeit ............................................................................................................. 4
1.4
Literaturüberblick ............................................................................................................. 5
1.4.1
Monografien, Aufsätze, etc. ...................................................................................... 5
1.4.2
Internetplattformen .................................................................................................. 6
1.4.3
Vorangegangene Erhebungen von Länderpositionen ............................................... 6
Grundlegendes zum UN-Sicherheitsrat ............................................................................... 8 2.1
Aufgaben des Sicherheitsrats ........................................................................................... 8
2.2
Zusammensetzung des Sicherheitsrats ............................................................................ 9
2.3
Abstimmungsverfahren im Sicherheitsrat ........................................................................ 9
2.4
Zusammenfassung .......................................................................................................... 10
Reform des UNSC: Gründe, Ziele & Probleme ................................................................ 11 3.1
Sicherheitsratsreform als Kern der UN-Reform ............................................................. 11
3.2
Mangel an Repräsentativität, Effektivität und Legitimität ............................................. 13
3.3
Hindernisse einer Reform des UNSC .............................................................................. 14
3.4
Zusammenfassung .......................................................................................................... 16
Kategorisierung der Diskussion um den UNSC ................................................................ 17 4.1
Größe eines erweiterten Sicherheitsrats ....................................................................... 17
4.2
Kategorien der Mitgliedschaft ........................................................................................ 18
4.3
Regionale Repräsentation .............................................................................................. 19
4.4
Das Vetorecht der fünf ständigen Mitglieder ................................................................. 20
4.5
Arbeitsmethoden und Beziehung zur Generalversammlung ........................................ 22
4.6
Zusammenfassung .......................................................................................................... 24
4.7
Schlussfolgerungen für die Analyse ................................................................................ 25
Reformgeschichte des Sicherheitsrats ................................................................................ 26 5.1
Die Reformdiskussion bis 1990 ..................................................................................... 26
5.2
Wiederaufleben der Diskussion in den 1990ern ............................................................ 27
5.2.1
Neue Weltordnung benötigt neuen Sicherheitsrat ................................................. 27
5.2.2
Der Razali-Plan von 1997 ......................................................................................... 29
5.3
5.3.1
Auftakt zum Gipfel ................................................................................................... 30
5.3.2
Reformmodelle vor dem Weltgipfel ........................................................................ 31
5.4
6
Hohe Erwartungen an den Weltgipfel 2005 ................................................................... 30
Neue Gespräche zwischen 2008 und 2013 ..................................................................... 34
5.4.1
Das Ende der OEWG ................................................................................................ 34
5.4.2
Neue Verhandlungen und eine neue Staatengruppe .............................................. 36
5.4.3
Erneuter Abbruch der Verhandlungen und aktuelle Situation ................................ 38
5.5
Zusammenfassung .......................................................................................................... 40
5.6
Schlussfolgerungen für die Analyse ................................................................................ 40
Analyse der Staatenpositionen ............................................................................................ 42 6.1
Einleitende Bemerkungen .............................................................................................. 42
6.1.1
Aufbau des Kapitels ................................................................................................. 42
6.1.2
Auswahl des Untersuchungsmaterials..................................................................... 43
6.1.3
Überblick über die heute einflussreichsten UN-Staaten ......................................... 44
6.2
Untersuchungszeitpunkt 1996/1997 (51. GV) ................................................................ 45
6.2.1
Kategorie Erweiterung ............................................................................................. 45
6.2.2
Kategorie Vetorecht................................................................................................. 46
6.2.3
Kategorie Arbeitsmethoden .................................................................................... 47
6.2.4
Positionen der heute einflussreichsten UN-Staaten ............................................... 48
6.2.5
Zwischenfazit ........................................................................................................... 50
6.3
Untersuchungszeitpunkt 2004/2005 (59. GV) ................................................................ 51
6.3.1
Kategorie Erweiterung ............................................................................................. 52
6.3.2
Kategorie Vetorecht................................................................................................. 53
6.3.3
Kategorie Arbeitsmethoden .................................................................................... 54
6.3.4
Positionen der heute einflussreichsten UN-Staaten ............................................... 55
6.3.5
Zwischenfazit ........................................................................................................... 58
6.4
Untersuchungszeitpunkt 2013/2014 (68. GV) ................................................................ 59
6.4.1
Kategorie Erweiterung ............................................................................................. 59
6.4.2
Kategorie Vetorecht................................................................................................. 60
6.4.3
Kategorie Arbeitsmethoden .................................................................................... 61
6.4.4
Positionen der heute einflussreichsten UN-Staaten ............................................... 62
6.4.5
Zwischenfazit ........................................................................................................... 64
6.5
Vergleich der Untersuchungszeitpunkte ........................................................................ 65
6.5.1
Kategorie Erweiterung ............................................................................................. 67
6.5.2
Kategorie Vetorecht ................................................................................................ 69
6.5.3
Kategorie Arbeitsmethoden .................................................................................... 72
6.5.4
Positionen der heute einflussreichsten UN-Staaten ............................................... 73
6.5.5
Zwischenfazit ........................................................................................................... 80
6.6
Zusammenfassung .......................................................................................................... 81
7
Fazit und Schlussbetrachtung............................................................................................. 82
8
Literaturverzeichnis ............................................................................................................ 87
Anhang 1: Analyseanleitung ..................................................................................................... 95 Anhang 2: Auflistung der Staatenpositionen 1996/1997 (51. GV) ....................................... 109 Anhang 3: Auflistung der Staatenpositionen 2004/2005 (59. GV) ....................................... 119 Anhang 4: Auflistung der Staatenpositionen 2013/2014 (68. GV) ....................................... 130 Anhang 5: Auflistung der heute einflussreichsten UN-Staaten (Stand: 2013).................... 142
Abkürzungsverzeichnis ACT
Accountability, Coherence, Transparency
AU
Afrikanische Union
CARICOM
Caribbean Community and Common Market
EEG
Eastern European Group
G4
Gruppe der Vier
GV
Generalversammlung
IGN
Intergovernmental Negotiations
NAM
Non-Aligned Movement
NGO
Non-governmental organization
OEWG
Open-ended Working Group
OAU
Organization of African Unity
OIC
Islamic Cooperation
P5
Permanent Five / permanent members
PSIDS
Pacific Small Island Developing States
S5
Small Five
SIDS
Small Island Developing States
UfC
Uniting for Consensus
UN
United Nations
UNSC
United Nations Security Council
i
Tabellenverzeichnis Seite
Tab. 1
Kategorien der UN-Reform
12
Tab. 2
Ziele der Sicherheitsratsreform
13
Tab. 3
Modelle der Hochrangigen Gruppe
31
Tab. 4
Modell der „Gruppe der Vier“ 2005
32
Tab. 5
Modell der Gruppe „Uniting for Consensus“ 2005
33
Tab. 6
Modell der Gruppe afrikanischer Staaten 2005
33
Tab. 7
Modell der Gruppe „L.69“ 2012
38
ii
Abbildungsverzeichnis Seite
Abb. 1
Kategorien und Unterkategorien der Analyse
25
Abb. 2
Staaten mit mindestens einer klaren Position 1996/1997
45
Abb. 3
Staatenpositionen 1996/1997 – Erweiterung
45
Abb. 4
Staatenpositionen 1996/1997 – Vetorecht
46
Abb. 5
Staatenpositionen 1996/1997 – Arbeitsmethoden verbessern
47
Abb. 6
Gesamtübersicht – Untersuchungszeitpunkt 1996/1997
48
Abb. 7
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 1996/1997 – nach Bevölkerung
Abb. 8
48
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 1996/1997 – nach Flächengröße
48
Abb. 9
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 1996/1997 – nach BIP
48
Abb. 10
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 1996/1997 – nach UNBeitragszahlungen
Abb. 11
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 1996/1997 – nach UNTruppen
Abb. 12
48
48
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 1996/1997 – Indikatoren zusammengefasst
50
Abb. 13
Staaten mit mindestens einer klaren Position 2004/2005
51
Abb. 14
Staatenpositionen 2004/2005 – Erweiterung
52
Abb. 15
Staatenpositionen 2004/2005 – Vetorecht
53
Abb. 16
Staatenpositionen 2004/2005 – Arbeitsmethoden verbessern
54
Abb. 17
Gesamtübersicht – Untersuchungszeitpunkt 2004/2005
55
Abb. 18
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 2004/2005 – nach Bevölkerung
Abb. 19
55
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 2004/2005 – nach Flächengröße
55
Abb. 20
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 2004/2005 – nach BIP
55
Abb. 21
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 2004/2005 – nach UNBeitragszahlungen
Abb. 22
55
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 2004/2005 – nach UNTruppen
55 iii
Abb. 23
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 1996/1997 – Indikatoren zusammengefasst
57
Abb. 24
Staaten mit mindestens einer klaren Position 2013/2014
59
Abb. 25
Staatenpositionen 2013/2014 – Erweiterung
59
Abb. 26
Staatenpositionen 2013/2014 – Vetorecht
60
Abb. 27
Staatenpositionen 2013/2014 – Arbeitsmethoden verbessern
61
Abb. 28
Gesamtübersicht – Untersuchungszeitpunkt 2013/2014
62
Abb. 29
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 2013/2014 – nach Bevölkerung
Abb. 30
62
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 2013/2014 – nach Flächengröße
62
Abb. 31
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 2013/2014 – nach BIP
62
Abb. 32
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 2013/2014 – nach UNBeitragszahlungen
Abb. 33
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 2013/2014 – nach UNTruppen
Abb. 34
62
62
Positionen der heute einflussreichsten Staaten 2013/2014 – Indikatoren zusammengefasst
64
Abb. 35
Staaten mit mindestens einer klaren Position – Zeitreihenvergleich
66
Abb. 36
Neue ständige Sitze – Zeitreihenvergleich
67
Abb. 37
Neue nichtständige Sitze – Zeitreihenvergleich
68
Abb. 38
Vetorecht abschaffen – Zeitreihenvergleich
69
Abb. 39
Vetorecht ausweiten – Zeitreihenvergleich
70
Abb. 40
Vetorecht beschränken – Zeitreihenvergleich
71
Abb. 41
Arbeitsmethoden verbessern – Zeitreihenvergleich
72
iv
1
Einleitung
1.1 Problemstellung Lange Zeit hatte Saudi-Arabien auf einen nichtständigen Sitz im UNSicherheitsrat (UNSC) hingearbeitet. Am 17. Oktober 2013 ging der Wunsch in Erfüllung: Die Vollversammlung der Vereinten Nationen wählte das arabische Land erstmals in das wichtigste Organ der UN. Angetreten aber hat Saudi-Arabien seinen Sitz nicht; Begründung: Unfähigkeit und Doppelmoral des UNSC (ERDMANN 2013, BBC 2013). Damit sorgte Saudi-Arabien für einen Eklat in der Völkergemeinschaft. Eine Mitgliedschaft schließe das Land aus, bis der Sicherheitsrat "reformiert worden ist und ihm die Mittel gegeben wurden, seine Aufgaben zu erfüllen und seiner Verantwortung […] gerecht zu werden" (SAUDI ARABIA MINISTRY
OF
FOREIGN AFFAIRS 2013,
DEUTSCHE
ÜBERSETZUNG ZITIERT NACH ERDMANN 2013). Sicher waren auch andere Gründe für die Entscheidung maßgebend; dennoch sorgte der Schritt für einen neuen negativen Höhepunkt in einer schier unendlichen Debatte: der Reform des UN-Sicherheitsrats. Seit Gründung der UN, 1945, währt diese Diskussion, denn der Rat muss sich stets der aktuellen internationalen Situation anpassen, um seine Aufgaben wahrnehmen zu können. Seine letzte Reform liegt allerdings mehr als 50 Jahre zurück. Da das Ende des Kalten Krieges zu einer extremen Veränderung des internationalen Systems führte, hat sich die Debatte speziell in den 1990ern äußerst intensiviert. Der UNSC bildet das mächtigste Hauptorgan der UN und ist hauptverantwortlich für die weltweite Friedenssicherung. Eine Untersuchung der Reformdebatte ist daher von großer Wichtigkeit. So schreiben Gareis und Varwick (2006: 273), dass „in diesem Vorhaben alle Schwierigkeiten und Hindernisse der institutionellen Umgestaltung der Organisation wie in einem Brennglas gebündelt erscheinen“. Sie sprechen vom schwierigsten aller UN-Reformvorhaben (EBD.). Eine Neuordnung des Sicherheitsrats bezeichnet Bauer (2005: 53) als “Kernfrage des Friedenssicherungssystems der Vereinten Nationen”. Laut Ozgercin und Steinhilber (2005: 6) spiegeln sich in der Debatte zudem die wichtigsten Rivalitäten auf dem Globus wider. Die Aussagen verdeutlichen, von welch hoher Wichtigkeit eine baldige Reform des Organs ist. Bis heute debattieren die UNMitgliedsstaaten allerdings ohne Aussicht auf baldigen Erfolg. Die Diskussion ist festgefahren und das Finden eines Lösungsvorschlags scheint unmöglich. Jede Position er-
1
zeugt eine Gegenposition, sodass die Debatte von schier unlösbaren Grabenkämpfen geprägt ist und immer mehr an Übersichtlichkeit verliert.
1.2 Fragestellung und Ziele der Arbeit Diese Arbeit wird die Mehrheitsverhältnisse der verschiedenen Meinungslager in der Diskussion nach der Debattenintensivierung 1990 darstellen und deren Veränderungen im Zeitverlauf aufzeigen. Die zugrundeliegende Fragestellung lautet: Wie haben sich die Mehrheitsverhältnisse der Staatenpositionen seit den 1990ern geändert? Unter „Position“ wird die Haltung eines Staates zu Reformvorschlägen verstanden. Ein Land kann demnach Vorschläge befürworten, ablehnen oder sich nicht (genau) dazu äußern. Dadurch lassen sich die Mehrheitsverhältnisse zwischen den Befürwortern, den Gegnern und unbekannten Positionen aufzeigen. Als Quellenmaterial der Analyse dienen die offiziellen Protokolle der Plenarsitzungen zum Agendapunkt „Question of equitable representation on and increase in the membership of the security council and related matters” der Generalversammlung. Auf Grundlage
eines
Kategoriensystems
werden
die
Stellungnahmen
der
UN-
Mitgliedsstaaten zu verschiedenen Untersuchungszeitpunkten analysiert. Kategorien und Untersuchungszeitpunkte werden im Laufe der Abhandlung erarbeitet. In welchen Kategorien herrscht zu den Erhebungszeitpunkten bspw. die größte Einigkeit? Welche Forderungen erreichen eine Zweidrittelmehrheit, welche nicht? Aufbauend auf diesen Ergebnissen wird es daraufhin möglich, Tendenzen der Debatte darzustellen. In welcher Kategorie haben sich im Laufe der Zeit die Mehrheitsverhältnisse verschoben? Wächst in einer Kategorie das Lager der Fürsprecher oder der Gegner, stagnieren die Verhältnisse oder schrumpft eine Seite in ihrer Anzahl? Bezogen in einer Kategorie womöglich früher deutlich mehr Staaten Stellung als heute? Diagramme werden die Auswertungsergebnisse grafisch dar- und gegenüberstellen. Die Auffälligkeiten in den Darstellungen werden angesprochen und durch Erklärungsversuche gestützt. Das beschriebene Vorgehen wird nicht nur für alle UN-Mitglieder durchgeführt, sondern auch für die heute einflussreichsten Staaten der UN (Stand: 2013). Da als Ziel der Reformdebatte u. a. gilt, bedeutende Staaten besser im UNSC repräsentiert zu sehen, erscheint eine Analyse der Positionen dieser Nationen besonders interessant. Welche Staaten zu den einflussreichsten der UN gezählt werden, wird in dieser Arbeit über fünf Indikatoren ermittelt. Neben der Bevölkerung, Flächengröße und dem Bruttoinlandspro2
dukt eines Staates rücken hierbei auch die Anteile am UN-Gesamtbudget sowie das Abstellen von UN-Truppen in den Fokus. Diese fünf Bereiche wurden gewählt, da ihnen in der Diskussion eine große Bedeutung zugemessen wird. Vorwiegend dann, wenn es um die Frage geht, welches Land für einen neuen ständigen Sitz in Frage kommt. In allen fünf Bereichen werden die zehn stärksten Staaten aufgeführt. Jedes Land, das mindestens in einem Bereich vertreten ist, wird in die Liste der einflussreichsten UN-Staaten aufgenommen. Die Untersuchung wird zeigen, wie sich die Mehrheitsverhältnisse in den fünf Bereichen geändert haben. Eine Analyseanleitung (Anhang 1) stellt die Richtlinien zur inhaltlichen Analyse auf und gibt Ankerbeispiele. Die Ergebnisse der Arbeit liefern eine Grundlage, grobgefasste Reformvorschläge zu entwickeln, die für den Großteil der Staaten annehmbar wären. Sie ermöglichen außerdem, Tendenzen in der Reformdebatte zu erkennen. Aus der Analyse geht auch hervor, welche Widerstände in den einzelnen Kategorien vorherrschen. Die Untersuchung zeichnet sich zudem durch ihre Aktualität aus, da sie die Positionen der Staaten für die jüngste Vollversammlung 2013/2014 aufzeigt. Nicht nur aufgrund des einheitlichen Analysematerials bietet sie sich ferner als Grundlage für Folgeforschungen an. Die Arbeit kann die Mehrheitsverhältnisse nur zu wenigen Fragen darstellen. Eine weitergehende Betrachtung würde den vorgegebenen Rahmen sprengen. Beispielweise geht aus der Analyse nicht hervor, welche potentiellen Anwärter auf einen ständigen Sitz den größten Rückhalt genießen oder wie viele Länder eine bestimmte Anzahl von Sitzen für die verschiedenen Regionen fordern. Es gibt zahlreiche Fragestellungen, auf die weitergehende Untersuchungen aufbauen können. Ziel dieser Arbeit ist es nicht, einen eigenen mehrheitsfähigen Vorschlag zu entwickeln. Die Abhandlung wird auch keine Reformmodelle aus der Wissenschaft darstellen oder behandeln.
3