Projekt: Erster Weltkrieg in Alltagsdokumenten Beitrag zum Aktionstag in Dresden am 22.6.2011, von Dr. Achim Bonte. Gedichte und Reime Geschwisterpaar Koepke zum Kriegsbeginn Transkription: Facts & Files. Berlin http://www.europeana1914-1918.eu/de/contributions/1462 Transkription: Der 12. September 1914.
H. Koepke F. Koepke
Der gerechte Krieg. Deutschland steh brüderlich zusammen, denn viele, viele Feinde kamen, sie alle sind tückisch und voller List besonders die Belgier deren Land schon gewonnen ist, und Deutschland braust auf; es kommet der Tag wo Gott uns Sieg verleihen mag! Und wenn ihr auch noch so viele seid, S. 2 wir schwören einen heiligen Eid treu zu unseren Fahnen zu stehn. Nun lasset hoch das Banner wehn, nun gehet in die Schlacht mit Mut der Feind auch nicht so vieles tut denn Gott wird mit euch sein nun gehet mit Mut in die Schlacht hinein! S. 3 Der gerechte Krieg. Was ist das uns so erschrecken tut? Was macht das der Soldat mit grimmen Mut aufspringt mit Kraft und Zorn? Es schmettert laut des Kriegers Horn. Von Osten und von Westen die Feinde dringen an, was haben, was haben wir Deutschen ihnen denn getan? Nichts als Neid ist’s der sie bewog uns Schaden zuzufügen. Und was noch hässlicher ist sie lügen
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S. 4 und wollen nicht einmal gestehn das wir Deutschen siegreich vorgehn und freudig zu unsern Fahnen stehn zu unsern lieben Fahnen. Wenn die Engländer nur ahnen das auch sie nicht erwartet großes Glück sie werden wünschen den Frieden zurück sie werden erschrocken von unserer Macht atemlos laufen wenn die deutsche Kanone kracht. Viele Soldaten opfern sich noch ihnen ein dreifaches Hoch!!! S. 5 [Illustration: Engländer läuft vor deutscher Kanone weg.] Die Russen. Die Russen die schmutzigen Kerle die sind nicht nett und gut denn ihr Zar Nikolaus uns vielen Schaden tut er wird gar bald gebunden abgeführt. [Illustration: Zar Nikolaus wird abgeführt.] S. 6 So das er bald die Strafe spürt. Zar Nikolaus, Zar Nikolaus er guckt sehr ängstlich zum Haus heraus, das ist ein Gefängnis er ist in äußerster Bedrängnis. [2 Illustrationen: Zar Nikolaus schaut aus dem vergitterten Gefängnisfenster und er sitzt gebunden vor einem Bewacher] S.7 Die Franzosen. Maubeug’ ist eingenommen der Jubel der ist groß! Die Franzosen die laufen ängstlich. und verlieren ihre Hos. [Illustration: Festung Mauberge1 mit deutscher Fahne und weglaufende Franzosen, die ihre Hose verlieren.] 1
Die Einnahme der französischen Festung Mauberge erfolgte am 7.9.1914. Zitat Deutscher Heeresbericht: „Großes Hauptquartier, 8. September [1914]. Maubeuge hat gestern kapituliert. 40 000 Kriegsgefangene, darunter vier Generale, 400 Geschütze und zahlreiches Kriegsgerät sind in unsere Hände gefallen. Generalquartiermeister: v. Stein.“ Transkription, Submission No. 1462
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S. 8 Die Belgier. Die Belgier die sind schon ganz kleinlaut denn der Deutsche schon ihre Felder bebaut. Und viele Fabriken gehören schon Deutschland. Und Belgier werden geführt an der Hand in die Fabriken die jetzt Deutschen gehören Und niemand die Belgier bei der Arbeit stören Wenn sie machen deutsche Kanonen die Deutschen werden ihnen ihre Arbeit lohnen. ----------------------------------------------Schluß. Der liebe Gott möge den Krieg zum Guten der Deutschen wenden! S. 9 Die Strafe der Engländer. Drei Panzerkreuzer in’ Grund gebohrt!2 Das finden die Engländer unerhort! Hat man jemals so etwas gesehn? Doch still, doch still, es muß so gehn! Sie hab’n uns doch das Gleich’ getan, das sieht man ihnen an. Sie werden dunkelrot; S. 10 Sie ereilt bald der Tod. [Illustration: Engländer und Deutscher] Die Serben. Die Serben, die müssen verderben! Sie haben unsern Frieden gestört Das ist doch unerhört. Jetzt ereilt auch sie das Geschick, Wir brechen ihnen S. 11 das Genick!! [Illustration: Serbe, Deutscher; Bildunterschrift: Dahin geht’s nach Deutschland!!!] 2
Am 22.9.1914, wurden drei englische Kriegsschiffe von dem deutschen U-Boot U9 versenkt. Zitat Deutscher Heeresbericht: Berlin, 23. September. (W. B.) Das deutsche Unterseeboot "U 9" hat am Morgen des 22. September etwa 20 Seemeilen nordwestlich von Hoek van Holland drei englische Panzerkreuzer "Aboukir", "Hogue" und "Cressy" zum Sinken gebracht. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes: Behnke.
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Die Franzosen. Die Rothosen haben geprahlet So gut es eben geht! Jetzt Paris, ihre Hauptstadt Schon in Nöten steht! Nun ihr Franzosen Nehmt euch in acht S. 12 Bald werdet auch ihr Deutsch gemacht. [Illustration: Franzosen erhalten Deutschunterricht] S. 13 Wir fürchten nur Gott. 1. Ein gutes Gewissen haben wir Drum sind wir auch siegreich im Streite Wir blicken kühn dem Feind ins Aug Wir blicken kühn ins Weite. Nur Gott, den fürchten wir allein Er wird unser Helfer sein!! S. 14 2. Dem Feinde, dem bieten wir Trutz Dem Vaterlande zum Schutz Stehen wir in den Felden Als echte deutsche Helden! Nur Gott, den fürchten wir allein Er wird unser Helfer sein!!
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