Offener Brief an den Rat der Stadt Dortmund - DIE LINKE. Dortmund

05.10.2010 - meinen Lebensmittelpunkt: Freunde, Arbeit, ein Haus, meine Kinder haben ... erarbeitetem Geld, ohne öffentliche Förderung oder Zuschüsse.
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Offener Brief an den Rat der Stadt Dortmund:

„...für Lebensperspektiven von vielen zehntausend Menschen verantwortlich“ Ich war bis zum vergangenen Jahr 26 Jahre Bürgerin Ihrer Stadt - ich hatte hier meinen Lebensmittelpunkt: Freunde, Arbeit, ein Haus, meine Kinder haben hier die Schule besucht und sind erwachsen geworden. Im April 2009 habe ich mit meinem Mann die Stadt verlassen nachdem sich schon seit einiger Zeit abzeichnete, daß der Flughafen (mal wieder) ausgebaut werden soll. Und dies ist der Grund meines Appells an alle Ratsvertreter und Kommunalpolitiker der Stadt: Wir haben zwei Jahre versucht unser Haus in der Einflugschneise des Flughafens zu verkaufen. Ein Haus das wir auch als Alterssicherung gekauft hatten - übrigens mit erarbeitetem Geld, ohne öffentliche Förderung oder Zuschüsse. Wir haben in dieser Zeit (und tun es noch) die Ausbildung unser Kinder alleine finanziert - ohne Inanspruchnahme öffentlicher Gelder. Wir haben beim Verkauf des Hauses, das durch seine Lage fast unverkäuflich war! einen guten Teil unserer Altersvorsorge und der Möglichkeiten zur Unterstützung unserer Kinder verloren. Wissen Sie, worüber Sie entscheiden, wenn Sie einem weiteren Ausbau des Flughafens zustimmen? Sie entscheiden auch über Berufs- und Bildungschancen der jungen Generation ebenso über die Lebensgestaltung im Alter. Wissen Sie, wie viele Anwohner gerne ihren Wohnort verlassen würden, wenn sie nur eine realistische Chance hätten? Wir wissen es - und es sind sehr viel mehr als Sie es sich vorstellen können. Niemand macht seine persönlich Situation öffentlich, aus Angst, die schlechten Verkaufschancen noch weiter zu verschlechtern. Wir haben immer für unseren Lebensunterhalt selbst gesorgt, ebenso für unsere Kinder und wollten dies auch in Zukunft tun. Wir haben unser Geld nicht verspielt dachten wir - nun sind unsere Verlust ähnlich groß wie bei einer faulen Geldanlage. Unser Hausmakler schlug vor, die Stadt Dortmund auf Schadensersatz zu verklagen... Ich weiß, daß uns niemand in dieser Situation helfen wird - aber Sie alle sind bei ihren künftige Entscheidungen für die Lebensperspektiven von vielen zehntausend Menschen in Dortmund, Unna und der nächsten Umgebung verantwortlich und deshalb fordere ich Sie auf, nicht mehr weiter einer gigantischen Fehleinschätzung zu erliegen: Sie vernichten nicht nur Steuergelder sondern ganze Lebensentwürfe. Als ich vor 27 Jahren nach Dortmund kam wurde mir die Stadt als lebenswerter Ort im Wandel geschildert - wo ist diese Stadt? Ich habe mich jedenfalls voll Zorn und Enttäuschung verabschiedet. Schwerte, im März 2010 Karin Teufel-Geck

C:\Dokumente und Einstellungen\GFB-Dortmund\Desktop\Offener Brief zum Flughafen.doc

05.10.2010