miteinander voneinander LEBEN

10.11.2012 - 1 Stunde Dialogkreis zur Auseinandersetzung mit folgenden ... Verschwiegenheit mit der Gruppe vereinbart nur methodisch zu dokumentieren. ... möchte ich mich noch einmal recht herzlich für die Bereitschaft und ... Bühne frei“ welches im Rahmen von „72 Stunden ohne Kompromiss“ 2010 stattgefunden.
388KB Größe 6 Downloads 355 Ansichten
miteinander voneinander LEBEN LERNEN

Fachtag zum Dialog der Generationen im JUFA Wien City

10. November 2012

ZUSAMMENFASSUNG WORKSHOPS

Workshop 1 Wenn Generationen einander „spielend“ begegnen – Theaterworkshop Leitung: Katharina Kraus Voll Eifer und Spielfreude waren die TeilnehmerInnen beim Theaterworkshop: „Wenn Generationen sich spielend begegnen“. Mit einigen Aufwärmübungen aus der Theaterpädagogik (Augusto Boal) näherten sie sich dem Thema Generationenkonflikt an. Zwei Gruppen gestalteten jeweils eine konkrete Szene (einmal ein Vater – Sohn, einmal ein Großmutter – Enkelin Konflikt), die danach in einem aussagekräftigen Statuenbild dargestellt wurden. Im Anschluss übten wir nach den Regeln der Gewaltfreien Kommunikation nach M. Rosenberg, wie ein Konfliktgespräch ablaufen kann, in dem die Bedürfnisse aller Beteiligten gehört werden. Berührend und spannend war für mich wie offen und neugierig sich die TeilnehmerInnen einließen und wie viel Begegnung in der doch sehr beschränkten Zeit von 1,5 Stunden möglich war. Ein Satz von M. Rosenberg, der den Input des Workshops auf den Punkt bringt: „Ein Vorwurf ist eine Bitte mit Sprachfehler!“ Katharina Kraus

Workshop 2 „Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind, wir sehen sie so, wie wir sind!“ – Kommunikation und Soziale Netzwerke Leitung: Gabriele Halkort TeilnehmerInnen: 8 Frauen und 2 Männer aus unterschiedlichen Generationen Ablauf des Workshops: - Einführung in die Methode (Dialogkreis ist das Sprechen mit einem Sprechsymbol aus der gestalteten Kreismitte, wer ein Symbol hat spricht ohne unterbrochen zu werden, wir hören aufmerksam zu und respektieren die individuelle Sichtweise ohne diese zu bewerten) - Einstimmungstext - 1 Stunde Dialogkreis zur Auseinandersetzung mit folgenden Fragen: - Was ist für mich Dialog zwischen den Generationen? Was trennt die Generationen? (Hindernisse) – Was verbindet die Generationen? (Möglichkeiten) – Was ist zu tun im Dialog zwischen den Generationen? (Veränderungswünsche, Lösungsvorschläge) - Reflexionsrunde/ persönliche Erfahrungsaustausch (angenehm, aussprechen zu können und Zeit zu haben, meditativer Charakter, neugierig sein auf die Sichtweise einer anderen Person, viel Tiefe im Eintauchen in eine andere Gedankenwelt möglich) - Abschlusstext Abschlussgedanken der Referentin: Da die Wortmeldungen im Dialogkreis sehr persönlich waren, habe ich aus Gründen der Verschwiegenheit mit der Gruppe vereinbart nur methodisch zu dokumentieren. Aus meiner Sicht konnten die TeilnehmerInnen ihr individuelles Kommunikationsverhalten reflektieren und neue Ideen für den Dialog mit den Generationen gewinnen. Ich selbst hatte sehr viel Freude in diesem Kreis und biete diese Methode gerne wieder bei Bedarf an.

Workshop 3 Für immer ein Paar – der Traum von der ewigen Liebe? Leitung: Johannes Ojak •

Die Sehnsucht nach einer dauerhaften und gelingenden Paarbeziehung begleitete früher viele Menschen und begleitet sie genauso heute. Wir finden diese Sehnsucht quer durch alle Generationen – von den jungen bis zu den alten Paaren – unabhängig vom konkreten Lebenshintergrund.



Für den Workshop »Für immer ein Paar – der Traum von der ewigen Liebe?« erklärten sich fünf Paare bereit, als »Living Books« von ihrem Leben zu erzählen und Einblick in ihre Paarbeziehung zu geben. Fünf Paare, deren Beziehungen unterschiedlich sind – hinsichtlich des Alters, der Dauer ihres Paar-Seins und des Lebenshintergrundes.



Das jüngste Paar (20 und 25 Jahre alt) ist 2 Jahre und das älteste (73 und 75 Jahre alt) 48 Jahre verheiratet. Ein Paar (29 und 33 Jahre) ist 1 Jahr, ein anderes (48 und 49 Jahre) in zweiter Ehe 7 Jahre und wieder ein anderes Paar (50 und 52 Jahre) schließlich 24 Jahre verheiratet.



An den Lebensbeispielen der fünf Paare wird sehr deutlich erkennbar, dass die Partnerschaften genauso verschieden sind wie die einzelnen Menschen selbst. Kein Paar gleicht dem anderen. Die individuelle Geschichte ist geprägt vom persönlichen Schicksal, von den Höhen und Tiefen im Leben. Jede Beziehung hat ihre Eigenheiten, entwickelt sich und ist etwas sehr Dynamisches.



Alle fünf Paare erzählen von Ereignissen und Schicksalen, die einprägsam waren und noch immer sind. Die Workshop-Teilnehmer/innen erfahren so beispielsweise vom Migrationshintergrund; von den Schwierigkeiten, die sich eingestellt haben, weil ein Paar gegen den Willen der Eltern geheiratet hat; von den Herausforderungen, die sich durch eine krankheitsbedingte Behinderung ergeben; von der zweiten Ehe; vom

gemeinsamen kirchlichen Engagement; von dem Partner, der sich als Atheist deklariert, genauso wie vom tiefen Glauben an Gott. •

Wichtig ist für alle Paare die Kommunikation. Sie ist das Um und Auf einer Beziehung. Weitere Werte und Grundsteine, auf die die Beziehung gebaut wird, sind: Aufmerksamkeit füreinander und Respekt voreinander, Treue, Vertrauen und Offenheit, gegenseitige Wertschätzung, Fairness, das Ansprechen von Konflikten, die Familie, die Begegnung auf Augenhöge, der Austausch über die Gefühle (nicht nur über etwas, sondern von sich sprechen), Dankbarkeit und der Glaube an Gott.



Der Workshop gab einerseits Einblick in konkrete Paarbeziehungen. - An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal recht herzlich für die Bereitschaft und die Offenheit der fünf Paare bedanken! – Andererseits wurde deutlich, wie wichtig es sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche ist, Menschen nicht aufgrund bestimmter Lebenssituationen und des Lebensalters in Schubladen einzuordnen, sondern ihnen auf Augenhöhe zu begegnen und sie als einzigartige Personen, mit ihren je eigenen Schicksalen und Lebensgeschichten wahr- und ernst zu nehmen.



Mag. Johannes Ojak, Fachbereichsleiter der Ehevorbereitung der Erzdiözese Wien

Workshop 4 Intergeneratives Wohnen Leitung: Christian Rab Frau Willi E., eine an Lebensjahren erfahrene Bewohnerin der ÖJAB-GenerationenWohngemeinschaft und ich, haben wieder einmal über unser Lieblingsthema geplaudert: Die intergenerative Arbeit der ÖJAB. Wir berichteten vom Zusammenleben von jungen und älteren Menschen in einer WG. Die Fragen, ob es denn dabei keine Probleme gäbe, beantworteten wir mit „Natürlich, so wie überall“. Aber Leben ist ja nicht die Kunst der Problemvermeidung, sondern der Art wie man sie löst. Und intergenerative Problemlösungskompetenz ist das Charakteristikum unserer Wohngemeinschaft. Sei es Lärm in der Nacht, schmutzig zurück gelassenes Essgeschirr oder die Kausale Frage: „Darf ich meine Katze mitbringen“? Bei Themen wie der fast einziehenden Katze braucht es jedoch oftmals Moderation. Dafür regeln sich manche Dinge wie „Stadtbesichtigung für neue BewohnerInnen“ oder „Usbekisches Nachtmahl für alle“ wieder ganz von selbst. Ein angenehmes Wohnumfeld finden auch immer wieder rollstuhlfahrende junge Menschen in unserer WG. Einerseits stellt die Barrierefreiheit eine angenehme Erleichterung dar, aber auch die Tatsache, dass es nicht immer nur um jugendliches „der Welt an Hax´n ausreissen“ geht, sondern manchmal verbreiten ältere Menschen auch so etwas wie Geborgenheit. Wie früher bei Oma.

Workshop 5 Möglichkeiten eines Generationenprojektes Leitung: Tamara Solnitzky und Christine Bauer

Im Rahmen der Veranstaltung „…“ fand unser Workshop Generationenprojekte statt. In diesem Workshop erfuhren die Teilnehmer die Hintergründe des Projektes „Vorhang auf – Bühne frei“ welches im Rahmen von „72 Stunden ohne Kompromiss“ 2010 stattgefunden hat. Bei diesem Projekt haben ca. 10 Jugendliche gemeinsam mit 4 Senioren in einem Seniorenwohnheim ein Theaterstück aufgeführt. In den 72 Stunden wurde der Text aufgeteilt und einstudiert. Die Kulissen und die Kostüme wurden selbst angefertigt. Zum Abschluss wurde das Theaterstück „An allem ist die Katze schuld“ vor zahlreichem Publikum aufgeführt. Wir haben die Details des Projektes anhand von Fotos und Videos dargestellt und gemeinsam mit den Teilnehmern haben wir Chancen und Risiken von generationenübergreifenden Projekten aufgezählt und potenzielle Projektideen entwickelt.

Workshop 6 Gemeinsam Liturgie feiern und das Pfarrleben gestalten – Glaube, Religiosität, Spiritualität Leitung: P. Klemens M. Feiertag OSM Anhand eines Themenpapers, auf dem zunächst die Einteilung der Gruppenzeit-phasen von jeweils 5 Jahren soziologisch erklärt wurde (0 -5Jahren usw.) ergab sich ein reger Austausch der 6 Teilnehmer mit dem Referenten. Dabei wurde Liturgie nachhhaltig als lebendiger Glaubens(Lebens-)vollzug des Christseins gesehen, wodurch es zu folgenden"Resultaten"kam: lebendige Pfarre als liturgisches Unterfangen - Familiengottesdienst, in dem a l l e miteinbezogen sind, sodass ein Familiengefüge entsteht - ein Fürbittbuch einführen, das dann zum "Gebrauch"genutzt wird - Erntedank für alle Generationen Familienweihnacht:Prozession mit brennenden Kerze zur Krippe - Vesper anstelle von hl. Messe – 1 x mtl. Anbetung, wo vorher jemand (jung oder alt...) als Glaubenszeuge erzählt ein Familienausflug als Pfarre unternehmen - von Kindern für alle - eine Freud und Leidbox vor dem Allerheiligsten aufstellen; beim Osterfeuer werden die Eingaben verbranntViele Ideen und Ermunterungen wären noch aufzuzählen, die sich im ge-meinsamen Tun ergaben. Dieser Workspop ergab Ermutigung und Ergänzungen wie auch Ideenbereicherung für die Teilnehmergruppe. Dafür allen recht herzlichen Dank!

Workshop 7 Miteinander leben, miteinander feiern – Alltagskultur als Möglichkeit der Begegnung zwischen den Generationen Leitung: Christine Schmidl Nach einem kurzen Einstieg sind wir der Frage nachgegangen, welchen Gewinn die verschiedenen Altersgruppen aus gemeinsamen Aktivitäten ziehen können. Anschließend haben die TeilnehmerInnen des Workshops Ideen für Begegnungsmöglichkeiten zwischen den Generationen gesammelt. Die Fülle an Einfällen wurde folgenden Themenbereichen zugeordnet: „Alltag und Soziales“, „Freizeit und Kultur“, „Geschichte und Zeitzeugen“, „Lebens- und Berufsorientierung“, „Natur und Technik“. In einem weiteren Schritt haben wir in zwei Kleingruppen an Hand von Schlüsselfragen überlegt, wie die konkrete Umsetzung eines dieser Projekte gestaltet werden könnte.

Gewinne:

Ideensammlung: