Markus Hiden - Fussball im Netz

02.12.2016 - Im Business-Teil erklärt ein Grazer wie er in. Finnland gelandet ... BUSINESS. 26 Daniel ..... wusst, wie viel Verantwortung ein Coach hat - das ...
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IM NETZ Ausgabe #13 November 2016 EUR 1,–

FIRSTBEAT

Daniel Royer

Markus Hiden,

der Fussball und die Frauen.

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Impressum

Herausgeber Thomas Maurer e.U. Agentur Thomas Rosenhof 50 8511 Greisdorf

www.agenturthomas.at

Verantwortlich für den Inhalt Thomas Maurer [email protected]

Mitarbeiter dieser Ausgabe Benjamin Vollmann, Marcel Yildiz, Christian Wasner Internet www.fussball-imnetz.at Titelbild

Benjamin Vollmann

Die nächste Ausgabe erscheint am 2. Dezember 2016

Ohne es von langer Hand geplant zu haben, finden sich in dieser Ausgabe hauptsächlich fast vergessene Akteure und Themen wieder. Daniel Royer ist als USA-Legionär nicht häufig in den Schlagzeilen der Heimat. Markus Hiden als Trainer der Sturm-Frauen auch selten. Dietmar Berchtold, einst Legionär in Deutschland und Griechenland, hält sich ebenfalls meist im Hintergrund. Im Business-Teil erklärt ein Grazer wie er in Finnland gelandet ist und dort bei einem Unternehmen tätig ist, das Klubs wie Atletico Madrid oder Manchester City ausrüstet. Und unser „Anno Dazumal“ widmet sich auch keinem Cordoba, sondern einem entscheidenen WM-Qualifikationsspiel: Dem Duell mit der DDR 1989, dem ein Spieler seinen Stempel aufdrückte, der dagegen sicher nicht in die Kategorie „fast vergessen“ fällt: Toni Polster.

Thomas Maurer

IM NETZ Chefredakteur & Herausgeber

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IN HALT

16 Red Bull/Gepa Pictures

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ZUSAMMENGETRAGEN

DIE HIGHLIGHTS DES MONATS

Von Wölfen, Brillen und Zahnarztbesuchen.

ANNO DAZUMAL

ÖSterreich vs DDR 1989 Im November vor 27 Jahren.

BUSINESS

FIRSTBEAT

Im Gespräch mit Dr. Christoph Rottensteiner.

ÖSTERREICH

Was wurde eigentlich aus... Dietmar Berchtold Wir blicken auf die Karriere des Vorarlbergers.

Markus Hiden

Der Fußball und die Frauen.

LEGIONÄRE

Daniel Royer

Wem hier langweilig wird, dem wird überall langweilig.

Wikipedia / Steindy / CC-BY-SA 3.0

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ZUSAMMENGETRAGEN Z

Geburtstage des Monats

FuSSBALLspruch des Jahres

Kevin Wimmer Am 15. November wird der Teamkicker 24 Jahre alt. Marcel Koller Österreichs Teamchef feiert am 11. November seinen 56. Geburtstag.

My name is the Austrian fox and now I‘m staying with the English foxes.

ZABIVAKA Die Weltmeisterschaft 2018 hat sein Maskottchen gefunden: Mittels einer Internetabstimmung wurde der Wolf „Zabivaka“ auserkoren, die Endrunde in Russland in zwei Jahren zu begleiten. 8 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at

Z ZUSAMMENGETRAGEN

Ex-ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs nach der Vertragsverlängerung bei Leicester City.

Zum zweiten Mal in Folge ging der FußballSpruch des Jahres der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur nach Österreich. Nachdem im Vorjahr Sebastian Prödl diesen Preis für sich behaupten konnte, ging dieses Jahr Peter Stöger, Trainer des 1. FC Köln, als Sieger hervor. Nach dem Abpfiff der Partie im Oktober 2015 gegen Hannover äußerte sich der Wiener über den Schiedsrichter-Assistenten, der das mit der Hand erzielte Siegtor der 96er für regelkonform befand, wie folgt:

Ich habe dem Linienrichter meine Brille angeboten. Aber auch das hat er nicht gesehen.

München ist wie ein Zahnarztbesuch. Muss jeder mal hin. Kann ziemlich weh tun. Kann aber auch glimpflich ausgehen.

Fußballspruch des Jahres 2015, Sebastian Prödl

Ich hoffe, dass ich 90 Jahre alt werde. Dann kann ich sagen, ich hätte 100 werden können. Aber ich habe in Nürnberg gearbeitet

Fußballspruch des Jahres 2014, Gertjan Verbeek Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 9

ANNO DAZUMAL A

Österreich vs Wir werfen DDR einen Blick 1989 zurück. Im Spätherbst des Jahres 1989 traf Österreich im Wiener Praterstadion auf die DDR. Mit dieser Begegnung endete zwar die Qualifikation zur WM 1990 in Italien, dafür war dieses Spiel aber ein 90-minütiges Erfolgsmärchen für einen bestimmten Mann: Toni Polster. Text Benjamin Vollmann Obwohl legendäre Begegnungen im Fußballgeschäft mit dem Nahen der Winterpause immer rarer werden, ereignete sich im November 1989 – also diesen Monat vor 27 Jahren – ein Spiel für FußballÖsterreich, das Fußballfreunden noch lange in Erinnerung bleiben wird. Es war die Partie, in der das österreichische Nationalteam am 15. November des Jahres gegen die DDR im alles entscheidenden Spiel um die Qualifikation für die WMEndrunde im ausverkauften Praterstadion auflief. 10 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at

Die Vorzeichen, um Italien mit Fußballsachen im Gepäck besuchen zu können, waren nicht günstig: Österreich durfte sich gegen die DDR keinen Punkteverlust leisten und der Gruppenfavorit aus Russland musste zeitgleich die Türkei besiegen, um Österreich zur sechsten WM-Teilnahme zu bringen. Im Fußballgeschichtsbuch dieses besagten 15. Novembers führte ein rot-weißroter Fußballgroßmeister Regie: Anton „Toni“ Polster. Trotz seiner gut bestückten Visitenkarte mit 44 Treffern für den ÖFB mutierte der „Doppelpacker“ zum Buhmann der Nation. Nicht jeder war glücklich, dass der nicht in Topform befindliche Polster im Teamdress auflief. Der damalige Teamchef Josef Hickersberger „gönnte“ unabhängig davon dem Stürmer eine fußballerische Schöpfungspause. Gegen die DDR „musste“ Polster aber wieder auflaufen. In der Nachschau betrachtet hat der damalige Sevilla-Legionär den zu der Zeit

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Drei Tore gegen die DDR Toni Polster wurde zum Mann des Spiels. 7,6 Millionen Teamchefs gehörig gezeigt, wo der Barthel den Most herholt. Denn der mittlerweile 52-Jährige traf. Und traf. Und traf. Und zwar wörtlich genommen. In der zweiten Minute zog er an der Sechzehner-Grenze ab – 1:0. 21 Minuten später erzielte er mit einem Foulelfmeter das 2:0. Den Schlusspunkt setzte er in der 61. Minute – 3:0. Dass die Angelegenheit vor 57.000 Zuschauern so eindeutig wurde, hatte man aber auch dem Tormann Klaus Lindenberger zu verdanken, der einen Strafstoß von Rico Steinmann entschärfen konnte. Am Ende des Tages steuerte Polster beim schlussendlichen 3:0-Erfolg über die DDR alle drei Treffer bei und wurde innerhalb kürzester Zeit vom Buhmann zum Juhu-Mann. Direkt auf dem Platz konnten Polsters Erfolg unter anderem seine Mitspieler Alfred Hörtnagl, Anton Pfeffer sowie Peter Artner und Ernst Aigner beiwohnen. Bei den Deutschen stand neben Matthias Sammer auch Ulf Kirsten in der

Startelf. Unter dem Strich konnte sich die österreichische Fußballnationalmannschaft also schlussendlich für die WMEndrunde qualifizieren – auch weil Russland die Türkei 2:0 besiegte. Obwohl die Testspiele vor der WM die Leistungen des Nationalteams bestätigten, schied Österreich bereits in der Vorrunde der Endrunde aus. Gegen Italien setzte es am ersten Spieltag der Gruppe A eine 0:1-Niederlage. Ebenso am zweiten Spieltag gegen die Tschechoslowakei. Lediglich am dritten (und für Österreich auch letzten) Spieltag des Turniers konnte Österreich anschreiben – mittels eines 2:1-Sieges über die USA durch Tore von Ogris und Rodax. Trotz dieses Erfolges schaffte Österreich nicht den Sprung unter die vier besten Gruppendritten und musste somit nach der Vorrunde wieder die Hemreise antreten. Der Weltmeister dieses 1990 hieß zu guter Letzt übrigens BRD. Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 11

BUSINESS B

B BUSINESS beugen“, erklärt Rottensteiner.

Was verbindet ein finnisches Unternehmen, das Herzraten von Spitzensportlern misst und auswertet mit einem Grazer Sportwissenschaftler? Wir haben mit Dr. Christoph Rottensteiner über Firstbeat gesprochen. Text Thomas Maurer

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Christoph Rottensteiner ist Grazer. Und Finne - zumindest seit 2010. Seit damals lebt der promovierte Sportwissenschaftler in Skandinavien und arbeitet seit 2014 bei Firstbeat Technologies, wo er für den deutschsprachigen Raum zuständig ist. Das Monitoring-System von Firstbeat überwacht in Echtzeit die Herzfrequenz und Herzratenvariabilität (HRV) basierende Trainingsparameter von bis zu 80 Spielern einer Mannschaft. „Durch unsere mathematischen Modellierungen und Analysen der HRV können Training und Erholung geplant und individualisiert werden. Das hilft zum Beispiel dabei, die körperliche Leistungsfähigkeit für den Spieltag zu optimieren, oder Verletzungen und Überbelastungen vorzu-

Für Top-Teams, aber nicht nur Auf das forschungsbasierte Know-how der Finnen setzen mittlerweile weltweit über 600 Profiteams. Beinahe die Hälfte aller NHL-Teams bauen auf Firstbeat und natürlich zählen auch Fußballklubs zu den Kunden. Manchester City setzt speziell bei der Rehabilitation von verletzten Spielern auf Firstbeat. Tottenham, Eintracht Frankfurt oder Atlético Madrid sind weitere namhafte Teams, die den Diensten von Rottensteiner und seinen rund 80 Kollegen vertrauen. „Der FC Basel nutzt unser System permanent und versucht damit unter anderem das Training auf Mannschaftsebene so gut wie möglich zu individualisieren, um am Spieltag auf die leistungsstärksten Spieler zurückzugreifen zu können “, so Rottensteiner. In Österreich nutzen etwa der Wolfsberger AC oder Zweitligisten wie Austria Lustenau oder Wacker Innsbruck Firstbeat. Es sind also nicht ausschließlich Topklubs und keinesfalls nur Erstligisten, für welche die wissenschaftliche Analyse von Herzfrequenzdaten sinnvoll ist. „Firstbeat ist nicht nur etwas für Champions League-Klubs“, stellt Rottensteiner klar, „wir passen die Pakete an den jeweiligen Klub und dessen Bedürfnisse an.“ In Deutschland nutzen Vereine bis in die fünfte Liga das System. „Manchmal kaufen die Spieler sich sogar selbst die Hardware, wenn der Verein sich eine komplette Mannschafts-Ausrüstung nicht leisten kann oder möchte“, erzählt Rottensteiner. Ziel von Firstbeat ist es schließlich, dass nicht nur geschultes Personal mit den Daten etwas anfangen kann, sondern der Spieler selbst. Ein großer Vorteil von Firstbeat ist, dass nicht nur während des Trainings Trainingsdaten Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 13

BUSINESS B in Echtzeit zur Verfügung stehen, sondern direkt nach der Trainingseinheit ein detaillierter Bericht auf Einzel- und Teamebene sofort zur Verfügung stehen. So gibt es nicht nur für die Spieler ein sofortiges Feedback, sondern auch für den oder die Trainer. Die Daten zeigen sofort, ob ein Spieler eventuell zu starke Belastungen in den jeweiligen Trainingseinheiten erfährt, oder ob ein Athlet hinter den Belastungserwartungen der Trainer zurückbleibt. „Oft gibt es da extreme Abweichungen zwischen der subjektiven Einschätzung des Trainers und den Daten“, so Rottensteiner. Das System gebe klar und individuell skaliert die Trainingsbereitschaft, die Trainingsbelastung sowie den Regenerationszustand der Spieler an. „Individuelle Trainingsreize können somit ideal auf Mannschaftsebene gezielt gesetzt und gesteuert werden.“ Technologien beim Training „Moderne Technologien sind aktuell ein großes Thema im Sport. Wir versuchen dabei von interner, also physischer Seite, die besten bzw. akkuratesten Daten zu liefern – und haben darin fast 20 Jahre Erfahrung“,

stellt Rottensteiner klar. Oft sieht man Fußballprofis mit GPS-Westen beim Training oder auch bei Spielen herumlaufen. Das Firstbeat-System ist mit diesen Westen, die etwa Geschwindigkeiten, Distanzen und Beschleunigungen messen, kompatibel. Auch Österreich ist solchen neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen. „Das Interesse ist auf jeden Fall vorhanden“, sagt Rottensteiner. Allerdings hätten viele schon von vornherein die Meinung, das System sei zu teuer und nur etwas für große Klubs. Dabei kann Firstbeat gerade bei der Weiterentwicklung und Modernisierung der Trainingsarbeit helfen. „Es gibt Trainer, die haben 20 Jahre Erfahrung als Spieler und zehn Jahre als Trainer, haben aber bislang keine objektiven Daten gesehen. Einige führen seit Jahren zeitintensive Excel-Listen mit subjektiven Wahrnehmungen… wir versuchen die Dinge zu vereinfachen.“ Für die Dezember-Ausgabe besuchen wir einen der österreichischen Fußballklubs und sprechen mit Trainern und Spielern über den praktischen Einsatz von Firstbeat.

Der Grazer Christoph Rottensteiner Vertritt Firstbeat im Deutschsprachigen Raum.

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Was wurde eigentlich aus...

Dietmar Berchtold Am 6. August 1974 kam Dietmar Berchtold in Bludenz in Vorarlberg zur Welt. 42 Jahre später kann Berchtold auf eine Profikarriere zurückblicken, in der er mehr als 100 Bundesliga-Spiele absolvierte und auch einige Stationen im Ausland auf seiner Visitenkarte stehen hat. Doch was macht der Bludenzer aktuell? Text Marcel Yildiz Fotos Red Bull/Gepa Pictures Angefangen hat Berchtold mit dem Fußball spielen in seiner Heimatstadt Bludenz beim FC Rätia. Mit 14 Jahren wechselte der Mittelfeldspieler in die Jugend des FC Dornbirn, wo er sogar den Sprung in das österreichische U16-Nationalteam schaffte. Auch innerhalb des Vereins blieb sein Talent nicht verborgen und mit 19 Jahren folgte der Sprung zur ersten Kampfmannschaft. Zwei Jahre später wechselte Berchtold zum Wiener Sportklub, der damals in der Bundesliga aktiv war, und landete somit im Profibereich. Eine Saison schnupperte er beim Wiener SK Bundesliga-Luft, ehe es ihn nach Oberösterreich zu Vorwärts Steyr zog. Auch 16 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at

dort stand die Bundesliga am Programm. Nach einem Gastspiel beim LASK wagte der zentrale Mittelfeldspieler im Juli 1997 erstmals den Sprung ins Ausland und schloss sich dem deutschen Klub Waldhof Mannheim an. Zeit im Ausland Mit Mannheim spielte Berchtold damals in der Regionalliga Süd und sammelte reichlich Spielpraxis. Nach einem Jahr machte er den nächsten Schritt auf seiner Karriereleiter und wechselte in die erste griechische Liga, wo er zunächst für PAOK Saloniki und später für Apollon Smyrnis aktiv war. Kurz vor seinem 25. Geburtstag kehrte der Vorarlberger nach Deutschland zurück und

spielte fortan für Alemannia Aachen in der zweiten Bundesliga. Diese Zeit kann durchaus als ein Karrierehöhepunkt von Berchtold gesehen werden. Sechs Tore erzielte er in 49 Pflichtspielen für Aachen. Im Juli 2001 hätte der nächste Schritt folgen sollen, doch der Wechsel nach Bochum brachte nicht die erhoffte Steigerung. Nach eineinhalb Jahren mit wenigen Einsätzen brach Berchtold seine Zelte im Ausland ab und kehrte nach Österreich zurück. Vom Spieler zum Trainer Genauer gesagt nach Vorarlberg, wo er zwei Saisonen für Schwarz-Weiß Bregenz in der Bundesliga kickte. Danach trat er kurz von der großen Bühne Österreichs zurück, um in

der zweiten Liga mit der SV Ried den Aufstieg in die Bundesliga zu schaffen. Dieses Vorhaben gelang und so spielte Berchtold nach kurzer Pause schon bald wieder auf höchstem österreichischen Niveau. Nach einem erneuten Rückschritt in die zweite Liga zu Austria Lustenau, folgte noch ein KurzEngagement in der Bundesliga beim GAK. Allerdings musste der Verein aus Graz am Ende der Saison in die Regionalliga absteigen und neben nahezu allen Profis, verließ auch Berchtold den Klub. Drei Jahre beim SV Grödig folgten, ehe er von 2010 bis 2012 seine Karriere als Spielertrainer seines Heimatvereins Rätia Bludenz ausklingen ließ. Somit schaffte Berchtold, der auch in der Vereinigung der Fußballer engagiert ist, den Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 17

ÖSTERREICH Ö Übergang von der Spielerkarriere zur Trainerkarriere nahezu nahtlos. 2013 bekam Berchtold von der Vorarlberger Akademie das Angebot die U15 zu trainieren und der Ex-Profi sagte zu. Das Team begleitete er auch in die U16-Jugendliga, wo er am Ende den sechsten Platz mit seinem Team erreichte. Wie schon als Spieler, wagte Berchtold auch als Trainer den Sprung ins Ausland und arbeitete im Jahr 2015 kurz in der Jugendabteilung des FC St. Gallen in der Schweiz. Was macht er aktuell? Seit September 2015 arbeitet Berchtold für den SCR Altach. Als Co-Trainer von Damir Canadi sammelt der heute 42-Jährige Erfahrungen im Profibereich. Seit dieser Saison betreut der ehemalige Mittelfeldstratege die zweite Mannschaft

der Altacher in der Regionalliga West als Chefcoach. Zudem assistiert er weiterhin Damir Canadi bei den Profis und hat somit auch seinen Anteil am starken Saisonstart der Vorarlberger. Mit Valentino Müller gibt es zudem einen Spieler im Altacher Kader, den Berchtold sozusagen „entdeckte“ und bereits in seiner Zeit als Akademietrainer coachte. Wohin die Reise der Altacher in dieser Saison noch führt, wird man in einigen Monaten wohl genauer wissen. Berchtold selbst hat sowohl in seiner Spielerkarriere als auch in seiner bisherigen Trainerkarriere oft bewiesen, überlegt einen nächsten Karriereschritt machen zu können. Die Entscheidungsfindung ist nicht nur eine seiner großen Stärken, sondern auch eine wichtige Eigenschaft die man als Trainer benötigt.

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Markus Hiden Der Fussball

und die Frauen FotobyHofer

Markus Hiden versteht die Frauen – ansonsten würde er aber als Trainer des SK Sturm Graz Damenfußballs auch der falschen Arbeit nachgehen. Der bundesligaerprobte Steirer – er spielte im Ligabetrieb über 100 Mal für Rekordmeister Rapid und satte 70 Mal für SV Ried – vergleicht im Interview mit Redakteur Benjamin Vollmann den Damenfußball mit dem der Herren, obwohl das der ehemalige Teamspieler ja eigentlich gar nicht möchte. Text & Fotos Benjamin Vollmann

Markus, was waren für dich die Gründe Trainer von SK Sturm Graz Frauenfußball zu werden? Ich habe die Geschehnisse im Frauenfußball schon vor meinem Trainerposten beim SK Sturm mitverfolgt und mir gedacht, dass der Damenfußball eine positive Entwicklung nehmen wird - die Verpflichtung war trotz alledem eher zufällig. Durch einen Bekannten, der beim SK Sturm im Damenfußball tätig war, bin ich dann zu dieser Arbeit gekommen. Mir war zwar bewusst, dass diese 20 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at

Geschichte Wellen schlagen wird - der Damenbereich war zu dieser Zeit doch noch eine Grauzone - aber die Entscheidung war absolut richtig. Ich kann tatsächlich nur Positives über den Frauenfußball berichten. Die Erfahrungen, die ich mit meiner jetzigen Mannschaft machen darf, sind sehr gut. Ich kann so ein Engagement nur jedem Trainer raten, obwohl die Mädels im Umgang dann doch anders handzuhaben sind – ich will jetzt nicht sagen schwieriger. Erfahrungen, die du im Männerfußball dei-

ner Ansicht nach nicht gemacht hättest? Ich glaube nicht, dass ich sie auf diese Art und Weise gemacht hätte. Oft habe ich beispielsweise Trainingspläne geschmiedet, die ich sofort wieder über den Haufen werfen musste, da sie mit den Mädels an diesem Tag nicht umzusetzen gewesen wären. Dann hat es aber wieder Trainings gegeben, bei denen ich geflasht war, dass in kürzester Zeit so viel weitergegangen ist. Meine Spielerinnen sind zudem sehr wissbegierig, was bei den Männern so nicht immer der Fall ist.

Bedeutet das trotzdem, dass die Damen in gewisser Weise sensibler zu coachen sind – muss man also bei Kabinenansprachen beispielsweise mehr Rücksicht nehmen? Das bezweifele ich. Denn wenn man die ganze Mannschaft vor sich hat, kann man genauso agieren wie bei den Männern. Einziger Unterschied: in der Einzelkritik muss man schon mit sehr viel Fingerspitzengefühl arbeiten. Hat man dieses Feingefühl nicht, ist man bei den Frauen falsch aufgehoben. Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 21

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Manch einer könnte jetzt nicht ganz ernstzunehmend behaupten, dass sich diese Tatsache im alltäglichen Leben auch widerspiegelt. (lacht) Sagen wir so: Wenn man etwas sagen möchte, was man unbedingt an einem speziellen Tag sagen muss, aber das Mädel nicht gut drauf ist, dann sollte man die Wortmeldung doch auf den nächsten Tag verlegen. Was sind generell die größten Unterschiede zwischen dem Frauen- und Männerfußball? Das ist die wohl meistgestellte Frage seit ich beim SK Sturm bin. Nun, es ist einfach der athletische Bereich, bei dem man die Damen niemals mit den Burschen vergleichen sollte. Der Herrenfußball ist von Natur aus dynamischer und athletischer, das ist halt mal so. Trotzdem denke ich, dass der Damenfußball eine boomende Sparte ist, die jedoch wirklich bei den Damen gelassen werden sollte. Bei den aktuellen Geschehnissen im weltweiten Frauenfußball merkt man nämlich, dass das viele interessiert und die Sportart nicht aufzuhalten ist – auch in Österreich nicht. Hat es bereits Vergleichskämpfe zwischen Herren- und Damenteams gegeben? In den Anfängen des Frauenfußballs mit Sicherheit. Ich habe aber damit aufgehört, diese zwei „Sportarten“ zu vergleichen. Der Vergleich hinkt ganz einfach, weil der körperliche Bereich immer der ganz große Unterschied bleiben wird. In anderen Sportarten werden die Leistungen selten so intensiv miteinander verglichen. Im Fußball 22 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at

Was die Professionalität betrifft, haben wir schon noch Luft nach oben, die Männer sind uns da schon noch um Welten voraus.

Markus Hiden spielte 179 Mal in der Bundesliga und lief fünf Mal für das Nationalteam auf. hat man aber oft das Verlangen danach. Wie siehst du die österreichische Liga im internationalen Vergleich? Ich denke, dass wir von der Weltspitze bei den Damen mit unserer Liga genauso weit entfernt sind wie die Herren. Die Damenfußballbundesliga hat zudem auch sicher nicht diese mediale Aufmerksamkeit. Deswegen unterhalten wir uns ja gerade. So ist es! Aber Euphorie hat zuletzt ob der gelungenen Qualifikation zur EM 2017 in den Niederlanden schon Einzug gehalten. Das sehe ich auch so. In der Euphorie werden auch immer viele Bundesligaklubs in Verbindung zum Frauenfußball gebracht – Fakt ist aber, dass neben Sturm nur noch

Wacker Innsbruck und St. Pölten als Mannschaften der höchsten zwei Ligen ein Team in der Frauen-Bundesliga stellen. Siehst du dich mit deiner Mannschaft daher in gewisser Weise auch als Vorreiter in der Bundesliga? Kann man durchaus so behaupten, da ja, wie gesagt, nur sehr wenige „namhafte“ und aus der Herrenbundesliga bekannte Vereine im Damenfußball bekannt sind – wir sind innerhalb unseres Vereins aber als Mannschaft voll anerkannt und haben die gleichen Trainingsmöglichkeiten wie die Herren, was auch sehr wichtig ist. Kooperiert deine Mannschaft also auch mit der Herrenmannschaft des SK Sturm oder wird deine Mannschaft eher als Klub im Klub gesehen? Obwohl man sich mit den Verantwortlichen Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 23

ÖSTERREICH Ö des Herrenteams manchmal über den Weg läuft, findet der rege Austausch hier noch nicht statt. Ist der Frauenfußball beim SK Sturm deswegen bzw. nichtsdestotrotz gleich professionell wie der Herrenfußball? Ganz ehrlich: nein. Was die Professionalität betrifft, haben wir schon noch Luft nach oben, die Männer sind uns da schon noch um Welten voraus. Das ist der Tatsache geschuldet, dass wir zurzeit drei Mal pro Woche trainieren. Meine Spielerinnen sind Studentinnen, Schülerinnen oder Arbeiterinnen - den Weg zur Professionalität erschwert dies natürlich auch. Aber nichtsdestotrotz weiß man dank der letzten Erfolge meiner Mannschaft immerhin, dass der SK Sturm auch eine Damenmannschaft hat. Seit September weiß man jetzt auch, dass der ÖFB eine Frauennationalmannschaft hat. Welche Auswirkungen hat die gelungene EM-Qualifikation für den österreichischen Frauenfußball? Ich persönlich hoffe einmal, dass es viele Auswirkungen hat, vor allem auch auf die Steiermark. Momentan haben wir in St. Pölten das einzige Damenfußballzentrum Österreichs. Wünschenswert wäre es daher also auch, dass wir in der Steiermark mit einer verbesserten Infrastruktur mehr Mädels zum Fußball bringen und in weiterer Folge somit die Qualität des Damenfußballs vorantreiben könnten. ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner hat anlässlich der Qualifikation behauptet, dass dieser Erfolg mit dem gleichzustellen sei, was Marcel Koller mit den Herren ge-

schafft hat. Kollers Quali löste eine riesen Euphorie aus – was fehlt diesbezüglich dem Damenfußball, um für die breite Masse noch interessanter zu werden? Die Akzeptanz! Der Damenfußball hat sich in den letzten Jahren zwar stets in die richtige Richtung entwickelt, trotz alledem wird sich die Mehrheit eher dem Herrenfußball zugezogen fühlen. Durch das steigende Interesse der Medienlandschaft wird die Entwicklung aber sicherlich nicht aufzuhalten sein. Am Anfang meiner DamentrainerLaufbahn wurde ich über mein Engagement beim Damenfußball belächelt. Unter dem Motto: „Du mit deinen Damen da!“ Aber mittlerweile interessieren bereits schon die Ergebnisse der Damen – das ist der richtige Weg, obwohl die Stadien wohl nie so gefüllt sein werden, wie bei den Herren. Aber es ist noch viel Luft nach oben, die man dennoch füllen kann.

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Möchtest du dem Damenfußball auf Dauer erhalten bleiben oder willst du früher oder später dem Ruf gerecht werden, dass Fußball dann eben doch ein Männersport ist? Ich möchte es nicht ausschließen, dass ich noch länger bei den Damen bleibe. Ebenso wenig will ich behaupten, dass mich das Trainieren einer Herrenmannschaft nicht interessieren würde. Als Spieler war mir in dem Zusammenhang eigentlich nie bewusst, wie viel Verantwortung ein Coach hat - das Trainergeschäft ist eben ein Tagesgeschäft. Aber momentan bin ich sehr zufrieden mit meiner Aufgabe beim SK Sturm und denke mir „Was kommt, das kommt“. Das steigende Interesse am Damenfußball bestätigt mir schlussendlich aber mein Engagement in diesem Geschäft.

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DANIEL ROYER Wem hier langweilig wird, dem wird überall langweilig 26 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at

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Foto: Red Bull/Gepa Pictures

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2014 spielte Daniel Royer noch gegen Red Bull (Salzburg), heute spielt er für Red Bull (New York). Im Sommer folgte Daniel Royer dem Ruf des „Landes der unbegrenzten Möglichkeiten“. Der 26-jährige Schladminger hat nun seine ersten Wochen in der Metropole New York hinter sich und spricht über die Stadt, Nationalteamchancen und ob er sich auch vorstellen könnte eines Tages in der NFL zu spielen. Text Christian Wasner

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IM NETZ: Daniel, wie bewertest du deine ersten Wochen in den USA? Daniel Royer: Ich bin jetzt seit etwas mehr als zwei Monate hier. Derzeit bin ich wegen eines Muskelfaserrisses jedoch außer Gefecht und ich kann noch nicht genau sagen, wie lange das jetzt noch dauern wird. Trotzdem war der Einstieg für mich sehr gut, da ich mich in der Mannschaft sehr schnell zurechtgefunden habe und mir der Beginn dadurch sehr leicht gemacht wurde. Von der Spielphilosophie her war es doch ein großer Unterschied für mich, da Red Bull in New York anders spielt, als zum Beispiel in Salzburg oder Leipzig. Ich habe hier als Flügelspieler andere Aufgaben. Es war ein Prozess für mich da hineinzukommen, doch es hat recht schnell geklappt. Nachdem ich in den ersten drei Spielen eingewechselt wurde, habe ich in den folgenden von Start weg gespielt. Ich würde den Start bis auf die Verletzung als gut einstufen. Warum hast du dich überhaupt für den Schritt nach New York entschieden? Es waren einige Dinge, die hier eine Rolle gespielt haben. Die Transferverhandlungen haben ja auch etwas länger gedauert. Die Gespräche haben knappe zwei Monate hingezogen. Ich habe mir vorher ein Bild von der ganzen Sache machen müssen. Mich hat dieser Verein und der damit verbundene Wechsel sehr gereizt und deswegen habe ich dann angefangen mir die Spiele in Europa im TV anzusehen und da die Mannschaft auf mich einen sehr ambitionierten und guten Eindruck gemacht hat, habe ich mich schlussendlich für New York entschieden, obwohl ich in Dänemark 28 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at

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noch drei Jahre Vertrag gehabt habe.

es mir hier gefallen wird und so ist es auch. Wem hier langweilig wird, dem wird meiner Meinung nach überall langweilig. Es ist nicht umsonst „Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“.

Hat dich die USA als Land schon immer gereizt? In meinen ganz jungen Jahren eher noch nicht, weil man da in Europa Fuß fassen will, aber als das Angebot gekommen ist und alles beim Verein so gut gepasst hat, habe ich mir gedacht, dass das ein guter Schritt wäre.

Wie wird bei euch trainiert? Gibt es Unterschiede zu Europa?

Merkt man im Land in Sachen Fußball eine Art Aufbruchsstimmung? Nationalsportarten gibt es in den USA ja andere… Merkt man auf jeden Fall! Es ist zwar nicht die Sportart Nummer eins, wie du richtig sagst, aber man merkt die Aufbruchsstimmung in jedem Fall. Trotzdem bleibt es unbestritten, dass vor allem American Football hier ein Wahnsinn ist. Die Liga bekommt aber auch immer mehr Fokus und wird besser bewertet, als früher. Auch die junge Generation in den USA interessiert sich in den letzten Jahren vermehrt für Fußball. Wie war es für dich in eine Metropole wie New York zu kommen? Du hast ja in deiner Karriere auch schon kleinere Städte abgegrast… Ich war von den Städten her eigentlich immer gesegnet. Ried und Midtjylland waren eher ländlich und familiär, aber Köln und Wien zum Beispiel waren auch schon relativ große und tolle Städte. Mir hat das Stadtleben eigentlich schon immer gefallen, auch wenn es etwas anderes ist, wenn man, so wie ich, aus Schladming kommt. Ich bin davon ausgegangen, dass

Mein Lieblingsverein ist schon jahrelang der FC Barcelona, aber ich bin Realist und weiSS, dass ich dort wahrscheinlich nur spielen könnte, wenn ich es mir aussuchen dürfte.

Das Training in New York ist bisher das intensivste in meiner gesamten Karriere. Ausschlaggebend dafür ist natürlich mein Trainer. Er legt viel Wert auf körperliche Fitness, damit wir die gesamten 90 Minuten volles Programm gehen können. Ich kann hier noch sehr viel dazulernen und möchte noch viel erleben. Du bist im besten Fußballeralter. Welche Ziele setzt du dir? Das große Ziel, nicht nur von mir, ist es den MLS-Cup zu holen und dafür besteht auch dieses Jahr durchaus die Möglichkeit. Hier gilt es zuerst die Playoffs zu erreichen (das wurde geschafft, Anm.) und dann nach vorne zu schauen. Der Verein hat die MLS noch nie gewonnen und daher ist das ein riesiges Ziel des gesamten Klubs. Es wäre ein Traum die MLS zu gewinnen. Christian Fuchs strebt nach seiner Fußballerkarriere eine Karriere in der MLS an. Wäre das auch etwas für dich? Ich weiß nicht, ob das eine Scherzaussage von Christian Fuchs war, aber für mich wäre es wohl eher nichts. Verfolgst du deine Ex-Vereine in Europa noch? Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 29

LEGIONÄRE L

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dass es auch hier nicht so schlecht ist. Du hast auch einmal im Nationalteam gespielt. Ist das für dich noch ein Thema? Diese Frage habe und werde ich eigentlich immer gleich beantworten. Es ist jetzt schon einige Jahre her, dass ich im Nationalteam gespielt habe und es ist natürlich klar, dass ich mich extrem freuen würde, wenn ich mal wieder eine Einladung bekommen würde, aber man kommt nur hinein, wenn man im Verein herausragende Leistungen bringt. Der Rest liegt sowieso nicht in meiner Hand, sondern ganz allein beim Teamchef. Wird man als Österreicher bei einem Verein des Red Bull-Konzerns besonders gut aufgenommen? Schließlich kommst du aus dem Land des Geldgebers…

Foto: Wikipedia / Steindy / CC-BY-SA 3.0

Für Österreichs Nationalteam spielte Daniel Royer bislang sechs Mal - alle Länderspiele absolvierte er 2011.

Ja, sicher. Es gibt die Zeitverschiebung von sechs Stunden, weswegen ich nicht so viele Spiele sehe, aber die Ergebnisse oder Highlights schaue ich mir schon an. Das ist heutzutage mit all den Plattformen und sozialen Netzwerken auch keine Hexerei mehr. 30 Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at

Ich schaue mir, bei manchen mehr, bei anderen weniger, aber bei allen Ex-Vereinen zumindest die Ergebnisse und Tabellenstände an. Welche Dinge vermisst du generell am meisten an Österreich?

Ich bin ein Schladminger, ich vermisse die Berge. Ich komme aus einer schönen Region und deswegen geht mir die Heimat natürlich etwas ab, vor allem, weil meine Freunde und meine Familie dort sind, aber, wenn ich Urlaub habe, komme ich sehr gerne heim. Du kannst mir jedoch glauben,

Es wird auf jeden Fall jeder gleich aufgenommen. Es herrscht hier ein richtig guter Teamspirit und man versteht sich gut innerhalb der Mannschaft, da ist es komplett egal, welcher Herkunft man ist. Wir haben Spieler aus vielen Ländern mit verschiedenen Kulturen und trotzdem arbeiten wir gut zusammen. Wenn du dir einen Fußballverein auf der Welt wünschen dürftest, bei dem du gerne spielen würdest, welcher wäre das? Mein Lieblingsverein ist schon jahrelang der FC Barcelona, aber ich bin Realist und weiß, dass ich dort wahrscheinlich nur spielen könnte, wenn ich es mir aussuchen dürfte. Das ist vor allem bei der Geschwindigkeit des Spiels eine ganz andere Dimension. Mehr Fußball auf www.fussball-imnetz.at 31

was

wäre das

LEBEN ohne

Tore

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