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15.03.2016 - Marktturbulenzen agieren die Banken bei der Kreditvergabe aber .... als erwartet entwickelt: Die Industrieproduktion ist im Vergleich zum.
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Makro Research Emerging Markets Trends

Dienstag, 15. März 2016

Rohstoffpreisanstieg hebt die Stimmung Makroökonomisches Umfeld: Gemessen an den Belastungen, denen Schwellenländer seit Sommer 2015 ausgesetzt waren, hat sich die EM-Konjunktur im vierten Quartal ordentlich entwickelt. Doch das Quartalswachstum ist in fast allen großen Ländern zurückgegangen, und die Schwäche der Einkaufsmanagerindizes deutet darauf hin, dass sich der negative Trend im ersten Quartal fortgesetzt hat. Die jüngste Stabilisierung der Rohstoffpreise ist für viele Länder eine willkommene Entlastung, doch sie ist bislang nicht ausreichend, um aus konjunktureller Sicht wieder deutlich zuversichtlicher zu werden. Kapitalmärkte: Die Kurse von EM-Aktien und EM-Renten sind in den vergangenen Wochen zum Teil deutlich gestiegen. Wichtigster Treiber war die Erholung der Rohstoffpreise. Auch die Notenbanken haben erneut ihren Teil beigetragen, um die Stimmung an den Kapitalmärkten zu heben. Die positive Marktentwicklung wird allerdings nicht durch eine Aufhellung des Konjunkturausblicks gestützt. Insgesamt sehen wir die jüngste Aufwärtsbewegung fundamental zu wenig gestützt, als dass wir daraus einen neuen Trend ableiten würden.

Inhalt Makroökonomisches Umfeld

2

Kapitalmärkte

3

Russland: Inflationsraten sinken (endlich)

4

Ukraine: In einer Regierungskrise

5

Türkei: Terroranschläge belasten das Wirtschaftsvertrauen

6

Brasilien: Politische Krise spitzt sich weiter zu

7

China: Wirtschaftswachstum soll bis 2020 über 6% gehalten werden

8

Indonesien: Infrastrukturprogramm endlich angelaufen

9

Weltwirtschaftliche Entwicklung

10

Zins- und Währungsbild für EM-Länder (Geldmarktsätze und Staatsanleihen)

11

Renditespreads in Basispunkten

12

Rohstoffe

12

Aktuelle makroökonomische Kennzahlen

13

DCRI Erläuterung

13

1

Makro Research Emerging Markets Trends

Dienstag, 15. März 2016

Makroökonomisches Umfeld EM Inflation (% ggü. Vorjahr) 12 10 8 6

4 2 0 2011

Osteuropa Lateinamerika 2012

2013

Asien ex. Japan 2014

2015

2016

Quellen: Nationale Statistikämter, DekaBank

Einkaufsmanagerindizes (Punkte) 60

Osteuropa Lateinamerika

Asien ex.Japan

55

50

45 2011

2012

2013

2014

2015

2016

Quellen: Markit, Bloomberg, DekaBank

EM BIP (% ggü. Vorjahr) 8

Aktuelle Entwicklungen: Die Emerging Markets waren seit dem vergangenen Sommer einer Reihe von Belastungsfaktoren ausgesetzt: Die Rohstoffpreise sind deutlich gefallen, die Finanzierungsbedingungen haben sich verschlechtert, und der Welthandel hat an Dynamik verloren. Gemessen daran hat sich die EM-Konjunktur im vierten Quartal ordentlich entwickelt. Doch das Quartalswachstum ist in fast allen großen Ländern zurückgegangen, und die Schwäche der Einkaufsmanagerindizes deutet darauf hin, dass sich der negative Trend im ersten Quartal fortgesetzt hat. Die jüngste Stabilisierung der Rohstoffpreise ist für viele Länder eine willkommene Entlastung, doch sie ist bislang nicht ausreichend, um wieder deutlich zuversichtlicher zu werden. Asien bleibt die Region mit der höchsten Konjunkturdynamik. Russland dürfte erneut in eine Rezession abgleiten. Perspektiven: Die Emerging Markets sind in den vergangenen Jahren deutlich schneller gewachsen als die Industrieländer. Das dürfte auch in Zukunft der Fall sein. Allerdings entwickelt sich der Welthandel bereits seit dem Jahr 2011 vergleichsweise schwach, und viele Länder leiden unter strukturellen Problemen, die nicht schnell behoben werden können. Entsprechend dürften die Wachstumsraten geringer ausfallen als noch in den Nullerjahren. Die Emerging Markets haben kein ernsthaftes Staatsschuldenproblem, doch insbesondere im Unternehmenssektor ist die Verschuldung in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Angesichts der wiederholten Marktturbulenzen agieren die Banken bei der Kreditvergabe aber zunehmend vorsichtig. Gestützt wird das Wirtschaftswachstum vor allem durch den technischen Fortschritt. Zudem gibt es eine schnell wachsende konsumfreudige Mittelschicht, und die Urbanisierung setzt sich fort. Risiken: Das Jahr 2013 hat gezeigt, dass die Umkehrung internationaler Kapitalströme viele Emerging Markets in Finanzmarktturbulenzen stürzen kann. Die größte Schwachstelle sind ihre Leistungsbilanzdefizite, die die Länder abhängig von internationalem Kapital machen. Doch die kurzfristige Auslandsverschuldung wird in den meisten Ländern gut durch Währungsreserven gedeckt, sodass die Liquiditätslage deutlich besser ist als in den Krisenstaaten während der Asienkrise. Gefahr droht zudem von den vielerorts zunehmenden geopolitischen Konflikten.

Wichtige Daten im Überblick Bruttoinlandsprodukt (% ggü. Vorjahr) Brasilien Russland Indien China Inflation (% ggü. Vorjahr) Brasilien Russland Indien China

6 4

2 0

2015P -3,9 -3,7 7,5 6,9 2015P 9,0 15,5 4,9 1,4

2016P -3,6 -2,0 7,2 6,5 2016P 8,9 8,2 5,8 2,1

2017P 0,7 1,4 6,8 6,4 2017P 6,2 5,8 5,1 2,4

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quellen: Nationale Statistikämter, Prognosen DekaBank

Quellen: Nationale Statistikämter, EIU, Prognosen DekaBank

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Dienstag, 15. März 2016

Kapitalmärkte Aktien: MSCI Emerging Markets TR 2200 2000 1800 1600 1400 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Wertentwicklung MSCI EM

von bis

14.03.10 14.03.11 15,27%

14.03.11 14.03.12 -1,79%

14.03.12 14.03.13 1,14%

14.03.13 14.03.14 -7,89%

14.03.14 14.03.15 3,07%

14.03.15 14.03.16 -12,07%

Aktuelle Entwicklungen: Die Kurse von EM-Aktien und EM-Renten sind in den vergangenen Wochen zum Teil deutlich gestiegen. Wichtigster Treiber war die Erholung der Rohstoffpreise. Hinzu kommt, dass es zuvor zu massiven Kursabschlägen gekommen war, sodass einige Investoren taktisch auf eine Gegenbewegung gesetzt hatten. Auch die Notenbanken haben erneut ihren Teil beigetragen, um die Stimmung an den Kapitalmärkten zu heben. In China, Japan und in der Eurozone wurde die Geldpolitik weiter gelockert, und für die USA und Großbritannien wird ein moderaterer Zinsanhebungspfad erwartet. Die positive Marktentwicklung wird allerdings nicht durch eine Aufhellung des Konjunkturausblicks gestützt. Insofern könnten die Rohstoffpreise kurzfristig noch einmal nachgeben. Zudem erwarten wir für Juni den zweiten Zinsschritt der US-Notenbank, was die Märkte aus heutiger Sicht überraschen würde. Insgesamt sehen wir die jüngste Aufwärtsbewegung fundamental zu wenig gestützt, als dass wir daraus einen neuen Trend ableiten würden.

Quellen: MSCI, Bloomberg, DekaBank

Renten: EMBIG-Spread (in Bp) 600

500 400 300

200 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quellen: Bloomberg, Prognose DekaBank

Renten: EMBIG und GBI Performance

Perspektiven: Aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums werden die Notenbanken in weiten Teilen Asiens und Mitteleuropas den erwarteten Zinsanhebungen der US-Notenbank nicht folgen. Dadurch reduziert sich der Zinsabstand, und EMWährungen verlieren gegenüber dem US-Dollar an Attraktivität. Ein weiterer Belastungsfaktor ist der schwache Wachstumsausblick. Überkapazitäten in vielen Bereichen des Rohstoffsektors, ein schwächeres Kreditwachstum sowie der Strukturwandel der chinesischen Wirtschaft dürften noch für einige Jahre belasten. In vielen Ländern kommen politische Probleme hinzu, die dafür sprechen, dass der Reformprozess nicht so bald an Schwung gewinnt. Der Ratingtrend ist seit einiger Zeit negativ, und wir erwarten für die kommenden zwölf Monaten mehr Herabstufungen als Heraufstufungen. Trotz der verschlechterten Wachstumsaussichten sehen wir keine Wiederholung der EM-Krisen, die Ende der Neunzigerjahre und Anfang des neuen Jahrtausends zu beobachten waren. Denn die Länder machen nicht mehr den Fehler, ihre Währung an den US-Dollar zu koppeln. Flexible Währungen verhindern, dass sich massives Abwertungspotenzial aufbaut. Zudem ist die Fälligkeitsstruktur der Auslandsverschuldung deutlich verlängert worden, und hohe Währungsreserven stärken die Liquiditätsposition der meisten Länder

Wichtige Daten im Überblick

140 Emerging Markets

130 120

110 100 90

EMBIG (Jan. 2011 =100) GBI (Jan. 2011 =100)

80 2011 2012 2013 2014 2015 2016

MSCI Emerging Markets TR EMBIG Performanceindex GBI Performanceindex zum Vergleich: REXP Performanceindex MSCI World TR Prognose DekaBank EMBIG Spread (Basispunkte)

14.03.2016 1664 694 243 482 6257 440

% ggü. Vormonat 13,1 4,5 5,7

% ggü. Jahresanf. 1,4 3,5 6,4

% ggü. Vorjahr -12,1 5,0 -0,1

-0,4 9,8 in 3 Mon. 490

1,6 -1,6 in 6 Mon. 480

1,5 -3,0 in 12 Mon. 470

Quellen: MSCI, Bloomberg, Prognosen DekaBank

Quellen: Bloomberg, DekaBank

3

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Dienstag, 15. März 2016

Russland: Inflationsraten sinken (endlich) Inflation und Leitzins 19 17

15 13 11 9 7

5 3 Jan 14

Jul 14

Jan 15

Jul 15

Inflationsrate, % yoy

Jan 16

Leitzins, %

Quellen: Nat. Statistikamt, DekaBank

Rubel-Wechselkurs und Ölpreis 45

70

50

60

55 60

50

65

40

70

■ Perspektiven: Eine Aufhebung der im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt geltenden Wirtschaftssanktionen des Westens würde der russischen Wirtschaft einen großen positiven Impuls geben. Doch eine solche Aufhebung ist an die Umsetzung des Minsk II-Abkommens gekoppelt, die sehr schleppend verläuft. Ende 2015 wurden die EU-Sanktionen um ein weiteres Halbjahr verlängert, und aktuell sind die Bedingungen für eine Aufhebung der Sanktionen in 2016 nicht gegeben.

30

75 80 Dez 14

■ Aktuelle Entwicklungen: Die Konjunktur in Russland hat sich zu Jahresanfang etwas besser als erwartet entwickelt: Die Industrieproduktion ist im Vergleich zum Vormonat gar leicht angestiegen, und die Einzelhandelsumsätze haben sich – unter Berücksichtigung der Basiseffekte – weitgehend auf dem Niveau vom NovemberDezember 2015 halten können. Doch diese positive Überraschung spielt sich auf einem sehr niedrigen Niveau ab. Einer Rezession im ersten Halbjahr 2016 wird die russische Wirtschaft wohl kaum entgehen können. Wir gehen davon aus, dass das reale BIP in diesem Jahr um 2% schrumpft. Immerhin erleichtern die Bodenbildung und der jüngste Anstieg der Ölpreise die Geldpolitik. Im Januar zeigte sich die russische Zentralbank noch sehr restriktiv und drohte im Falle steigender Inflationserwartungen mit Leitzinsanhebungen. Angesichts der deutlich rückläufigen Inflationsraten auf Monats- und Jahresbasis kann die Zentralbank bei ihrer Sitzung am 18. März entspannter sein. Eine Leitzinssenkung halten wir allerdings für unwahrscheinlich, weil der Inflationsrückgang zum großen Teil auf die günstigen Basiseffekte zurückzuführen ist und die Währungshüter an ihrem mittelfristigen Inflationsziel von 4% festhalten. Wir erwarten im ersten Halbjahr 2016 einen unveränderten Leitzins von 11%.

20 Jun 15 Dez 15 USD-RUB, invert. Skala (l. Sk.) Öl (Brent), USD/Fass, (r.Sk.)

Quellen: Nat. Zentralbank, Bloomberg, DekaBank

Deka Country Risk Indicator (DCRI) G e s a m t s c o re R a hm e nbe dingunge n P o litik Wirtschaft S o lv e nz B IP -Wachstum, % B IP pro Ko pf, rel. z. USA A usl.Schulden / B IP Kf.Schulden / EX Schuldendienst / EX Liquidit ä t Leistungsbilanzsaldo /B IP FDI/B IP Haushaltsaldo /B IP Int. Reserven / M 2 Realer WK, % S t a bilit ä t B IP -Vo latilität CP I Inflatio n, % CP I-Vo latilität M 2-Wachstum, % Kreditwachstum, %

40 2 0 15

2 0 16

2 0 17

20 20

20 30

40 40

-3,7 15,4 39,6 12,5 31,3

-2,0 14,0 38,5 14,0 25,3

1,4 16,6 33,6 11,4 14,3

5,0 0,3 -3,0 55,0 -17,5

4,3 0,4 -3,5 50,5 -1,2

4,8 0,7 -1,9 37,7 12,5

2,8 15,5 3,6 11,5 19,7

2,5 8,2 3,6 4,0 8,6

2,0 5,8 3,4 1,6 5,9

21 20 22 44 0 40 60 80 40 60 100 20 60 100 20 48 40 40 60 60 40

■ Länderrisiko: Bereits 2015 hat Russland seinen Investment Grade-Status verloren. Im März hat Moody’s angekündigt, aufgrund der gesunkenen Rohstoffpreise das Rating in den kommenden Monaten erneut auf eine Herabstufung hin zu prüfen. Dabei kann der russische Staat eine vorübergehende Durststrecke auf dem Finanzmarkt ohne größere Probleme überstehen: Die Mittel der fiskalischen Reservefonds würden für 2016 selbst dann für die Finanzierung des Budgetdefizits ausreichen, wenn die Regierung gegenüber ihrem ursprünglichen Budgetentwurf (ausgehend vom Ölpreis von 50 USD/Barrel) keinerlei Kürzungen vornimmt und auf ein Defizit von ca. 6% des BIP zusteuert. Doch solch eine erhebliche Ausweitung des Budgetdefizits will die Regierung vermeiden und sucht derzeit Einsparpotenziale und/oder zusätzliche Einnahmequellen. Allerdings ist das Einsparpotenzial außerhalb der strategischen Militärausgaben und der Sozialausgaben begrenzt. Als Einnahmequellen käme bspw. die zusätzliche Besteuerung des Öl- und Gassektors zustande, der dank der Rubel-Abwertung trotz des Ölpreis-Einbruchs solide Gewinne erwirtschaftet, oder die Belebung des Privatisierungsprogramms. Wir erwarten, dass am Ende eine Maßnahmenmischung zustande kommt und das Budgetdefizit bei rund 3,5% des BIP liegt. Es fällt der Regierung allerdings sichtlich schwer, den Sparplan festzuzurren. Beschlossen sind bislang nur wenige Maßnahmen, wie z.B. die Anhebung der Kraftstoffverbrauchssteuer. Unter Druck der Ratingagenturen sollte dieser Monat mehr Klarheit über die Budgetplanung verschaffen. Wir gehen derzeit davon aus, dass die geplanten Maßnahmen ausreichend sein werden, um einem Downgrade zu entgehen. Mittelfristig sind die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen sowie die Dynamik der Öl- und Gaspreise für das russische Rating entscheidend. Bislang kann bei diesen zwei Faktoren nicht von einer ausgeprägten Entspannung die Rede sein, und so bleibt der Bonitätsausblick weiterhin negativ.

Eine Erklärung für den DCRI finden Sie auf der vorletzten Seite.

Daria Orlova 4

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Dienstag, 15. März 2016

Ukraine: In einer Regierungskrise ■ Aktuelle Entwicklungen: Während sich die ukrainische Wirtschaft nach dem Absturz der vergangenen zwei Jahre langsam und auf einem tiefen Niveau stabilisiert, rückt erneut die politische Entwicklung in den Fokus. Seit Februar befindet sich das Land in einer Regierungskrise. Nach dem Jahresbericht des Ministerpräsidenten Jazenjuk befand das Parlament seine Arbeit zwar mehrheitlich für unbefriedigend, für den Erfolg des daraufhin eingebrachten Misstrauensvotums kamen dann allerdings nicht genug Stimmen zusammen. Zwei kleinere Parteien („Selbsthilfe“ und „Vaterland“) verließen die Koalition. Die knappe Mehrheit wird der Koalition aus Jazenjuks „Volksfront“ und Poroschenkos Block nun durch die „Radikalpartei“ gesichert. Dabei werden die Gesetzesentwürfe der Regierung teilweise durch Abgeordnete der Koalitionsparteien abgelehnt, was praktisch zu einem Stillstand führt. Da die Koalition formal existiert, darf der Präsident den Ministerpräsidenten allerdings nicht entlassen. Und auch das Parlament darf erst im September ein neues Misstrauensvotum einbringen. Poroschenko hat diese Woche erklärt, dass er sich die Finanzministerin Jaresko oder den Vorsitzenden der Partei „Selbsthilfe“ Sadowij als neue(n) Premier vorstellen kann. Eine eher technokratisch ausgerichtete Regierung unter Jaresko wäre im Sinne der Zusammenarbeit mit dem IWF vermutlich das beste Szenario. Doch solange Jazenjuk seinen Posten nicht freiwillig verlässt, kann die politische Krise nicht auf diesem Wege geklärt werden, sodass die Wahrscheinlichkeit für vorgezogene Wahlen steigt. Der politische Stillstand erschwert nicht nur die Zusammenarbeit mit dem IWF, sondern auch die Umsetzung des Minsker Abkommens. Über den Zeitpunkt und die Modalitäten der Kommunalwahlen in den Separatistengebieten gibt es bislang keine Einigung, und auch die Verfassungsreformen zur Dezentralisierung der Ukraine sind nach wie vor nicht verwirklicht. Militärisch bleibt der Donbass-Konflikt zwar weitestgehend eingefroren, politische Fortschritte sind allerdings kaum sichtbar.

Reales BIP-Wachstum, % yoy 10 5

0 -5 -10

-15

2015

2014

2013

-20

Quellen: Nat. Statistikamt, DekaBank

Internationale Reserven, Mrd. USD 30 25 20 15 10 5 0 2013

2014

2015

2016

Quelle: Nat. Zentralbank, DekaBank

Deka Country Risk Indicator (DCRI) G e s a m t s c o re R a hm e nbe dingunge n P o litik Wirtschaft S o lv e nz B IP -Wachstum, % B IP pro Ko pf, rel. z. USA A usl.Schulden / B IP Kf.Schulden / EX Schuldendienst / EX Liquidit ä t Leistungsbilanzsaldo /B IP FDI/B IP Haushaltsaldo /B IP Int. Reserven / M 2 Realer WK, % S t a bilit ä t B IP -Vo latilität CP I Inflatio n, % CP I-Vo latilität M 2-Wachstum, % Kreditwachstum, %

19 2 0 15

2 0 16

2 0 17

10 10

10 20

20 20

-10,5 3,7 137,0 35,4 37,2

0,0 3,0 174,2 42,5 27,6

3,0 3,2 171,3 47,0 27,8

-0,5 0,5 -1,5 27,0 -6,8

-1,3 2,0 -3,9 42,7 -1,3

-1,6 3,0 -3,6 43,9 1,3

5,7 48,7 18,0 15,3 10,8

4,4 13,0 17,8 -5,0 -2,9

5,0 9,0 16,8 5,0 1,0

12 10 13 16 0 0 0 40 40 32 60 20 40 20 20 24 0 20 20 40 40

■ Perspektiven: Die Wirtschaft befindet sich in einer tiefen Krise, zeigt langsam allerdings Stabilisierungsanzeichen auf einem äußerst niedrigen Niveau. Der anhaltende Konflikt im Osten des Landes dürfte noch auf absehbare Zeit das größte Problem darstellen. Der wirtschaftliche Ausblick ist deshalb von großer Unsicherheit geprägt. Länderrisiko: Die Ukraine hat im Herbst 2015 mit ihren ausländischen privaten Gläubigern eine Einigung über eine Reduzierung des Schuldendienstes für die kommenden vier Jahre in Höhe von 15 Mrd. USD erreicht. Dies beinhaltet einen Schuldenschnitt in Höhe von rund 3 Mrd. USD. Bei den Ratingagenturen hat die Einigung dem Land eine Heraufstufung aus dem Default-Bereich eingebracht. Aus Sicht der Ukraine ist dieser Deal insofern positiv, als das Liquiditätsproblem für die nächsten Jahre gelöst wird und die Anforderungen des IWF im Rahmen des aktuellen Hilfsprogramms erfüllt werden. Allerdings ist die erreichte Schuldenerleichterung zu gering, um die langfristige Schuldentragfähigkeit zweifelsfrei zu gewährleisten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Ukraine nach dem Ablauf des aktuellen IWF-Programms erneut einen Schuldenschnitt benötigt. Aktuell kommt es bei der Zusammenarbeit mit dem IWF zu Verzögerungen, weil der Fonds die Lösung der Regierungskrise abwartet. Diese Verzögerungen sind aufgrund des nach der Umschuldung deutlich gesunkenen Liquiditätsbedarfs des Landes allerdings keine unmittelbare Bedrohung für die Zahlungsfähigkeit des Landes. Erst wenn sich die Krise weiter vertiefen und die grundsätzliche Zusammenarbeit mit dem IWF ernsthaft gefährden sollte (nicht unser Hauptszenario), würde dies den Bonitätsausblick erheblich belasten.

Eine Erklärung für den DCRI finden Sie auf der vorletzten Seite.

Daria Orlova 5

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Dienstag, 15. März 2016

Türkei: Terroranschläge belasten das Wirtschaftsvertrauen Inflationsrate, in % 12 10 8 6 4

2 0 2011

2012

2013

2014

2015

2016

Quellen Nationales Statistikamt, DekaBank

Leistungsbilanzsaldo, in % des BIP, 3MMA 0 -1 -2

-3 -4

■ Perspektiven: Das strukturell hohe Leistungsbilanzdefizit und dessen Finanzierung in Zeiten von gestiegener Risikoaversion an den Kapitalmärkten sind die traditionelle Achillesferse der Türkei. Doch aktuell profitiert das Land von den gefallenen Ölpreisen, von der günstigen Lira und von der wirtschaftlichen Erholung beim wichtigsten Handelspartner, der EU. Die Türkei hat das Problem des zu hohen Leistungsbilanzdefizits erkannt und geht es graduell an, indem die private Sparquote und Investitionen in erneuerbare Energien erhöht werden. Hierdurch soll die Abhängigkeit von Energieimporten verringert werden. Präsident Erdogan übt öffentlich Druck auf viele Institutionen aus – vor allem aber auf die Zentralbank – und stellt deren Unabhängigkeit dadurch in Frage. Die geopolitischen Risiken sind hoch, lasten auf der Wirtschaft und trüben den Ausblick ein.

-5 -6

-7 -8 -9 2011

2012

2013

2014

2015

Quellen: Nationale Zentralbank, DekaBank

Deka Country Risk Indicator (DCRI) G e s a m t s c o re R a hm e nbe dingunge n P o litik Wirtschaft S o lv e nz B IP -Wachstum, % B IP pro Ko pf, rel. z. USA A usl.Schulden / B IP Kf.Schulden / EX Schuldendienst / EX Liquidit ä t Leistungsbilanzsaldo /B IP FDI/B IP Haushaltsaldo /B IP Int. Reserven / M 2 Realer WK, % S t a bilit ä t B IP -Vo latilität CP I Inflatio n, % CP I-Vo latilität M 2-Wachstum, % Kreditwachstum, %

■ Aktuelle Entwicklungen: Die Türkei war am Wochenende erneut Opfer eines blutigen Terroranschlags. Es handelte um den zweiten Anschlag innerhalb eines Monats, und den dritten innerhalb des letzten halben Jahres. Die Reaktion von Präsident Recep Tayyip Erdogan war die gleiche wie in der Vergangenheit: Er kündigte einen noch entschlosseneren Kampf gegen die Terroristen an. Mit diesen Anschlägen kommen die gestiegenen geopolitischen Risiken des Landes zum Ausdruck. Erdogan hat durch die neuerliche Aufnahme des militärischen Konflikts mit den Kurden und dem Abschuss des russischen Kampfjets im Syrien-Konflikt zur Eskalation beigetragen. Die Folgen dieser Eskalation belasten die türkische Wirtschaft in Form russischer Sanktionen und eines Rückgangs der Konsum- und Investitionsneigung. Auch die wirtschaftspolitischen Risiken sind gestiegen. Das neue Kabinett muss Glaubwürdigkeit wiedererlangen, nachdem wichtige Persönlichkeiten wie der Reformer und Vizepremierminister Ali Babacan nicht mehr vertreten sind. Allerdings hat es die Türkei in den vergangenen Jahren geschafft, das strukturell hohe Leistungsbilanzdefizit zu reduzieren. Dies geschah zuletzt mit der unerwarteten Unterstützung der niedrigen Ölpreise. Zudem konnte das Land auch auf eine zunehmende Nachfrage aus Euroland zählen. In den vergangenen Wochen hat die Türkei ebenfalls vom Rückgang der globalen Risikoaversion profitiert. Die türkische Lira konnte seit Mitte Januar gegenüber dem US-Dollar um 6% aufwerten. Dies dürfte zusammen mit dem überraschend starken Rückgang der Inflation im Februar der türkischen Zentralbank die Arbeit erleichtern. Die Währungshüter stehen vor einem Wechsel an der Spitze der Institution im April.

68 2 0 15

2 0 16

2 0 17

80 60

80 60

80 60

2,5 16,4 38,1 21,9 13,3

2,6 15,6 42,4 22,2 10,5

2,8 16,4 44,0 22,6 12,3

-2,5 2,3 -3,4 42,7 -8,3

-2,3 2,4 -3,0 43,4 -3,1

-2,1 2,4 -2,5 41,2 1,2

0,9 2,7 0,5 3,9 3,9

0,7 2,9 0,6 5,5 6,2

0,4 3,5 0,5 7,1 8,6

70 80 60 56 60 40 60 60 60 68 40 60 40 100 100 80 80 80 100 60 80

■ Länderrisiko: Der positive Ratingtrend, der der Türkei bei Moody’s und Fitch sogar eine Bewertung im Investment-Grade-Bereich eingetragen hat, ist gebrochen. Die Machtzentralisierung um Präsident Erdogan, latente soziale Spannungen und die zuletzt gestiegene geopolitische Risiken könnten zu einer Herabstufung führen. Die neuerlichen Kampfhandlungen mit der PKK, die Sanktionen Russlands und mehrere Terroranschläge in den vergangenen Monaten bringen diese Risiken klar zum Ausdruck. Sie stellen eine wachsende Gefahr für die türkische Wirtschaft dar. Problematische für die Bonität des Landes bleibt das hohe Leistungsbilanzdefizit und der hohe externe Finanzierungsbedarf, der die Anfälligkeit der Wirtschaft erhöht. Gestützt wird die Bonität von weitgehend geordneten Staatsfinanzen. Die öffentliche Verschuldung liegt bei 33 % des BIP, und das Haushaltsdefizit ist unter Kontrolle.

Mauro Toldo

Eine Erklärung für den DCRI finden Sie auf der vorletzten Seite.

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Dienstag, 15. März 2016

Brasilien: Politische Krise spitzt sich weiter zu ■ Aktuelle Entwicklungen: Die politische Krise in Brasilien hat sich weiter zugespitzt. Jetzt ist nicht nur die Präsidentin Dilma Rousseff im Visier der Staatsanwaltschaft und plagt sich mit einem Amtsenthebungsverfahren. Der Korruptionsskandal um Petrobras hat nun auch den ehemaligen Präsidenten Lula erreicht. Der Korruptionsskandal und die Untersuchungen werden noch weiter zur Lähmung der Politik in Brasilien beitragen. Im Moment zerfleischen sich die wichtigsten Parteien der Regierungskoalition, ohne Rücksicht auf die sich verschlimmernde wirtschaftliche Lage zu nehmen. Wichtige Entscheidungen zur Budgetkonsolidierung werden weiter verzögert oder torpediert. Ohne signifikante Fortschritte bei der Konsolidierung ist es nicht verwunderlich, dass nach S&P und Fitch nun auch Moody’s das Rating für Brasilien am 24. Februar in den Junk-Bereich (aktuell Ba2) senkte. Anfang März hat das brasilianische Statistikamt offiziell bestätigt, dass sich die Wirtschaft auch im vierten Quartal in desolater Verfassung befunden hat. Das Bruttoinlandsprodukt ist um 1,4% (saisonbereinigt) gegenüber dem Vorquartal geschrumpft. Es ist das vierte Schrumpfungsquartal in Folge. Das Bruttoinlandsprodukt ist im Gesamtjahr 2015 um 3,8% gesunken. Besonders schwach entwickelten sich im vierten Quartal die Investitionen, die um 5% qoq zurückgingen. Der private Konsum ist um 1,3% qoq geschrumpft, und auch der Staatskonsum verzeichnete einen Rückgang um 2,9% qoq. Der Außenhandel profitierte von der deutlichen Abwertung des Reals und lieferte einen positiven Wachstumsbeitrag. Angesichts des geringen Exportanteils kann der Außenhandel die brasilianische Wirtschaft jedoch nicht entscheidend stimulieren. Die brasilianische Wirtschaft wird nach unserer Einschätzung erst gegen Ende des laufenden Jahres die Rezession überwinden können und dürfte 2016 um insgesamt 3,6% schrumpfen. Die Inflationsrate verharrte im Februar trotz der wirtschaftlichen Schwäche bereits zum vierten Monat in Folge im zweistelligen Bereich. Die Inflationserwartungen haben sich aber zuletzt nach einen signifikanten Anstieg in den vergangenen Monaten leicht stabilisiert. Dazu dürfte die deutliche Erholung des Reals seit Mitte Januar beigetragen haben.

Bruttoinlandsprodukt, in % yoy 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 -1,0 -1,5 -2,0 -2,5

2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quellen INEGI, DekaBank

Inflationsrate, in % 11

10 9 8

7 6 5

4 2011

2012

2013

2014

2015

2016

Quellen: Nationale Zentralbank, DekaBank

Deka Country Risk Indicator (DCRI) G esam tscore Rah m en b ed in g u n g en Politik W irtschaft S olven z BIP-W achstum, % BIP pro Kopf, rel. z. USA Ausl.Schulden / BIP Kf.Schulden / EX Schuldendienst / EX L iq u id ität Leistungsbilanzsaldo/BIP FDI/BIP Haushaltsaldo/BIP Int. Reserven / M2 Realer W K, % S tab ilität BIP-Volatilität CPI Inflation, % CPI-Volatilität M2-W achstum, % Kreditwachstum, %

35 2015

2016

2017

10 20

10 20

20 20

-3,9 15,7 30,3 21,2 44,7

-3,6 12,8 35,9 18,0 44,7

0,7 13,2 34,3 17,6 43,0

-3,3 4,2 -10,5 51,9 -17,5

-3,2 3,8 -7,4 55,5 -12,2

-3,2 3,7 -5,7 53,7 2,7

2,7 9,0 1,2 9,5 8,7

2,8 8,9 1,5 11,3 10,5

2,6 6,2 1,3 8,4 8,4

15 10 20 40 0 40 60 60 40 48 40 80 0 100 20 52 0 60 100 60 40

■ Perspektiven: Brasilien findet keinen Weg heraus aus dem wirtschaftlichen Sumpf. Die Wirtschaft des Landes dürfte in diesem Jahr erneut deutlich schrumpfen. Die Regierungskoalition ist zerstritten und nicht in der Lage, die notwendigen Maßnahmen zu verabschieden, um den Weg in die fiskalische Gesundung zu ebnen. Die Wirtschaft leidet unter der Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Wirtschaftspolitik. Die Wettbewerbsfähigkeit profitiert zwar von einem deutlich günstigeren Wechselkurs. Allerdings müsste die Regierung die Rahmenbedingungen für Investitionen verbessern, zum Beispiel durch einen Abbau der Bürokratie, eine Vereinfachung des Steuersystems und den Ausbau der Infrastruktur. ■ Länderrisiko: Der brasilianische Ratingtrend ist aufgrund der Reformunfähigkeit, der Verschlechterung der fiskalischen Verfassung und des langfristigen Verlusts an Wettbewerbsfähigkeit negativ. Erste Schritte in Richtung Budgetkonsolidierung sind zwar gemacht, aber das wirtschaftliche Umfeld hat sich weiter verschlechtert. Niedrige Rohstoffpreise, die schwache Nachfrage der Handelspartner und geringer politischer Handlungsspielraum dürften sich in den kommenden Monaten weiter negativ auswirken. Angesichts der Menge an Problemen wird es große Anstrengungen und viel Zeit kosten, um die erneute Wende im Ratingtrend zu schaffen. Moody’s, Fitch und Standard & Poor’s haben ihre Ratings für Brasilien in den vergangenen Monaten gesenkt. Zuletzt Moody’s im Februar um zwei Stufen auf Ba2, womit Brasilien nun bei alle Ratingagenturen im Junk-Bereich ist.

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Mauro Toldo 7

Makro Research Emerging Markets Trends

Dienstag, 15. März 2016

China: Wirtschaftswachstum soll bis 2020 über 6% gehalten werden Int. Reserven, in Mrd. USD 4000 3500

3000 2500 2000 1500 2009

2011

2013

2015

Quellen: PBOC, DekaBank

Renminbi-Index und RMB/USD 6,1

105

6,2

103

6,3

101

6,4 99

6,5

97

6,6 6,7 Dez 14

95 Jun 15

Dez 15

RMB / USD

RMB-Index (r.Sk)

Quellen: Bloomberg, CFETS, DekaBank-Berechnung

Deka Country Risk Indicator (DCRI) G e s a m t s c o re R a hm e nbe dingunge n P o litik Wirtschaft S o lv e nz B IP -Wachstum, % B IP pro Ko pf, rel. z. USA A usl.Schulden / B IP Kf.Schulden / EX Schuldendienst / EX Liquidit ä t Leistungsbilanzsaldo /B IP FDI/B IP Haushaltsaldo /B IP Int. Reserven / M 2 Realer WK, % S t a bilit ä t B IP -Vo latilität CP I Inflatio n, % CP I-Vo latilität M 2-Wachstum, % Kreditwachstum, %

67 2 0 15

2 0 16

2 0 17

60 80

60 80

60 80

6,9 14,5 9,2 29,0 3,2

6,5 14,0 9,7 29,9 3,6

6,4 14,3 10,0 29,9 3,6

3,2 2,6 -2,8 15,0 10,8

2,5 2,3 -3,2 12,2 -3,6

2,0 2,2 -3,1 10,7 -3,1

0,9 1,4 1,4 6,4 17,1

0,5 2,1 0,4 5,2 9,7

0,5 2,4 0,4 3,9 7,7

70 60 80 80 100 40 100 60 100 48 100 60 40 0 40 76 100 100 80 60 40

■ Aktuelle Entwicklungen: Die Regierung hat erstmals einen Korridor für das jährliche Wachstumsziel gewählt. 2016 soll der BIP-Anstieg zwischen 6,5% und 7% liegen. Das mittelfristige Ziel bis 2020 liegt bei 6,5%. Die Regierung wird alles daran, setzen, dass diese Ziele nicht deutlich unterschritten werden, was bedeutet, dass das Wachstum über 6% gehalten werden soll. Zunächst ist die Wirtschaft allerdings schwach in das neue Jahr gestartet: Die Einkaufsmanagerindizes sind im Februar weiter gefallen, der Außenhandel schrumpft, und das Wachstum der Industrieproduktion verlangsamt sich. So wird die Geldpolitik auch in den kommenden Monaten auf expansivem Kurs bleiben: Wir erwarten zwei Zinssenkungen im weiteren Jahresverlauf. Das kräftige Kreditwachstum lässt eine ungebrochene Expansion der Infrastrukturinvestitionen erwarten. Selbst im Wohnungsbausektor waren zuletzt wieder etwas bessere Zahlen zu registrieren. Die Finanzmärkte haben erleichtert zur Kenntnis genommen, dass der Rückgang der Währungsreserven im Februar mit 30 Mrd. US-Dollar deutlich geringer ausfiel als in den Vormonaten, als er bei jeweils rund 100 Mrd. US-Dollar gelegene hatte. Zwar dürften die Februarzahlen durch das Chinesische Neujahrsfest etwas verzerrt sein, doch könnten sie auch ein Hinweis darauf sein, dass sich der Kapitalabzug aus China verlangsamt. Wäre dies der Fall würden auch die Sorgen vor einer deutlichen Abwertung des Renminbi zurückgehen. Zuletzt blieb die Notenbank zumindest bei ihrer Linie, den Wert des Renminbi-Indexes nahe 100 zu stabilisieren. In der Folge wertete der Renminbi gegenüber dem zuletzt schwachen US-Dollar leicht auf. Im weiteren Jahresverlauf erwarten wir allerdings wieder einen stärkeren US-Dollar, der auch gegenüber dem Renminbi zulegen sollte. ■ Perspektiven: Das mittelfristige Wachstumsziel für die Zeit bis 2020 liegt bei 6,5%. Die Regierung wird die Wirtschaft kontinuierlich stützen müssen, um zu verhindern, dass dieses Ziel deutlich unterschritten wird. Der der Exportsektor leidet unser der globalen Nachfrageschwäche. Teile der chinesischen Industrie weisen Überkapazitäten auf und sollen nach Regierungsplänen schrumpfen. Wichtigste Wachstumsstütze ist mittlerweile der Dienstleistungssektor, der mehr als 50% zum BIP beisteuert. Infrastrukturinvestitionen spielen noch auf Jahre hinaus eine wichtige Rolle, weil der Urbanisierungstrend anhält und die Handelsverbindungen ausgebaut werden. Die Kreditvergabe, die mit diesen Investitionen einhergeht, sorgt dafür, dass die Geldmenge im gewünschten Umfang wächst. Trotz der Bekenntnisse, dass Marktkräften mehr Raum gegeben werden soll, ist von einer Schwächung des Einflusses von Staatsunternehmen bislang nicht viel zu erkennen. Etwas größer sind die Schritte auf dem Weg zu mehr Kapitalmarktliberalisierung. Banken können mittlerweile ihre Zinsen sowohl für Aktiv- als auch für Passivgeschäfte frei bestimmen. Die Orientierung an einem Währungsindex bedeutet zudem eine Flexibilisierung des Wechselkurses. Auf Sicht von fünf Jahren erwarten wir einen frei schwankenden Wechselkurs des Renminbi. ■ Länderrisiko: Der massive Anstieg der Unternehmensverschuldung bei gleichzeitiger Abschwächung des Wirtschaftswachstums führt zu anhaltenden Sorgen bei Investoren und Ratingagenturen. So hat Moody’s den Ratingausblick auf negativ gesenkt. Ratings von Aa3 (Moody’s), AA- (S&P) und A+ (Fitch) zeigen aber, dass das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit Chinas sehr hoch ist. Da der überwiegende Teil der Verschuldung in Inlandswährung denominiert ist, wird es dem Staat nach unserer Einschätzung durch seinen großen Einfluss auf das Bankensystem aber gelingen, eine Krise des chinesischen Finanzsystems zu verhindern.

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Janis Hübner 8

Makro Research Emerging Markets Trends

Dienstag, 15. März 2016

Indonesien: Infrastrukturprogramm endlich angelaufen ■ Aktuelle Entwicklungen: Das BIP ist im vierten Quartal um 5,0% yoy gewachsen. Im Gesamtjahr 2015 lag der Zuwachs bei 4,8% und damit so schwach wie seit der globalen Finanzkrise nicht mehr. Die Wirtschaft litt vor allem unter dem Preisverfall bei Rohstoffen. Das Infrastrukturprogramm lief im vierten Quartal endlich an, was zu einem starken Wachstum der Investitionen (+6,9% yoy) führte. Der private Konsum konnte mit einem Anstieg um 4,9% yoy dagegen keinen überdurchschnittlichen Beitrag liefern. Für die kommenden Quartale haben wir einen eher verhaltenen Ausblick und erwarten für 2016 ein fast unverändertes Wirtschaftswachstum (+4,7%). Hauptbelastungsfaktor dürften die Rohstoffpreise sein, für die wir nur eine schwache Erholung unterstellen. Hinzu kommt die weiterhin angespannte Lage an den internationalen Finanzmärkten. Nach unserer Einschätzung wird die USNotenbank im Juni erneut die Zinsen anheben, was von den Märkten so heute nicht erwartet wird. Erneute Unsicherheit würde das Finanzierungsumfeld für indonesische Unternehmen verschlechtern und auf der Investitionstätigkeit lasten. Der private Konsum zeigt sich ohnehin nicht in bester Verfassung. Die Inflationsrate ist deutlich gefallen: Nach 6,8% im September lag diese im Februar nur noch bei 4,4%. Die Zentralbank hat das Umfeld einer eher schwachen Konjunktur und niedriger Inflation genutzt, um im Januar und Februar den Leitzins jeweils um 25 Bp auf aktuell 7,0% zu senken. Wir erwarten, dass die Währungshüter nun zunächst abwarten, wie die bisherigen Senkungen wirken und ob es zu neuen Turbulenzen an den Finanzmärkten kommt. Hält sich die Rupiah in den kommenden Monaten weitgehend stabil, erwarten wir für die zweite Jahreshälfte zwei weitere Zinssenkungen. Auch die Regierung muss abwägen, wie expansiv sie werden kann, ohne an den Finanzmärkten neue Sorgen auszulösen. Wir gehen davon aus, dass sie einen eher vorsichtigen Kurs verfolgen wird und das Budgetdefizit bei 2% des BIP stabilisiert.

Bruttoinlandsprodukt, in % yoy 7

5

3

1

-1 2011

2012

2013

2014

2015

Quellen: Nationales Statistikamt, DekaBank

Inflationsrate, in % 10 8 6 4 2

0 2011

2012

2013

2014

2015

2016

Quellen Nationales Statistikamt, DekaBank

Deka Country Risk Indicator (DCRI) G e s a m t s c o re R a hm e nbe dingunge n P o litik Wirtschaft S o lv e nz B IP -Wachstum, % B IP pro Ko pf, rel. z. USA A usl.Schulden / B IP Kf.Schulden / EX Schuldendienst / EX Liquidit ä t Leistungsbilanzsaldo /B IP FDI/B IP Haushaltsaldo /B IP Int. Reserven / M 2 Realer WK, % S t a bilit ä t B IP -Vo latilität CP I Inflatio n, % CP I-Vo latilität M 2-Wachstum, % Kreditwachstum, %

59 2 0 15

2 0 16

2 0 17

60 60

60 60

60 60

4,9 6,2 35,3 27,6 23,5

4,7 6,2 37,1 29,5 25,9

4,5 6,6 36,0 29,3 30,3

-1,9 3,2 -2,2 27,1 6,4

-2,6 3,3 -2,0 25,6 -1,3

-2,2 3,1 -1,9 22,6 0,8

0,5 6,4 0,9 6,8 4,1

0,5 4,2 1,1 10,8 10,8

0,4 4,8 1,0 9,7 9,8

60 60 60 56 100 20 60 60 40 48 40 60 40 40 60 76 100 60 100 60 60

■ Perspektiven: Das Wirtschaftswachstum liegt seit 2014 nur noch bei rund 5%, nachdem es in den Jahren zuvor meist bei etwa 6% gelegen hatte. Da die Wirtschaft rohstoffabhängig ist, haben Preisverfall und Überkapazitäten im Rohstoffsektor auf der privaten Investitionstätigkeit gelastet. Die Regierung will durch den Ausbau der Infrastruktur neue Investitionen im verarbeitenden Gewerbe anregen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten sind hier mittlerweile Fortschritte erkennbar. Die Infrastrukturinvestitionen werden das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren anregen, und sie stellen einen wichtigen Prestigeerfolg für die Regierung dar. Es wird allerdings lange dauern, bis Unternehmen in Indonesien eine gute Infrastruktur vorfinden. So bleibt das Land vorerst stark von der Nachfrage nach Rohstoffen abhängig. ■ Länderrisiko: Indonesien zeichnet sich durch stabiles Wirtschaftswachstum, eine moderate Staatsverschuldung und eine gute Liquiditätssituation aus. Die Leistungsbilanz weist seit 2012 ein Defizit auf, das aufgrund der niedrigen Rohstoffpreise auch nicht bald verschwinden wird. Noch 2013 zählte Indonesien aus Sicht der Finanzmärkte zu den am stärksten verwundbaren Emerging Markets, weil das hohe Leistungsbilanz zur Abhängigkeit von Kapitalzuflüssen führte. Seitdem ist es durch eine vorsichtige Geld- und Fiskalpolitik, durch die Kürzung von Energiesubventionen und die Ausweitung von Infrastrukturinvestitionen gelungen, Vertrauen zurückzugewinnen. So weist der Ratingtrend wieder nach oben, und mit S&P könnte auch die dritte große Ratingagentur demnächst ein Investment-Grade-Rating vergeben. Moody’s (Baa3, seit 2012) und Fitch (BBB-, seit 2011) stufen das Land bereits seit einigen Jahren dort ein.

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Janis Hübner 9

Makro Research Emerging Markets Trends

Dienstag, 15. März 2016

Weltwirtschaftliche Entwicklung

Land / Ländergruppe

Anteil am BIP der Welt *

Bruttoinlandsprodukt

Verbraucherpreise

Leistungsbilanzsaldo

Finanzierungssaldo

in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt

% ggü. Vj.

2015 2016 2017 2015 2016 2017 2015 2016 2017 2015 2016 2017 Russland Türkei Polen Ukraine Rumänien Tschechische Rep. Ungarn Bulgarien

3,4 1,4 0,9 0,4 0,4 0,3 0,2 0,1

-3,7 4,2 3,6 -10,5 3,7 4,3 2,9 3,0

-2,0 2,9 3,3 0,0 4,0 2,3 2,4 3,1

1,4 2,8 3,0 3,0 3,1 2,2 2,2 3,3

15,5 7,7 -0,9 48,7 -0,6 0,3 -0,1 -0,1

8,2 9,0 0,4 13,0 0,4 0,8 0,8 1,2

5,8 6,6 2,7 9,0 2,2 2,2 3,0 2,1

5,4 -4,3 -0,5 -0,5 -1,1 1,2 4,8 1,2

4,0 -4,6 -1,1 -1,3 -1,2 0,9 4,1 0,9

4,8 -4,9 -1,4 -1,6 -2,1 0,3 3,1 0,2

-2,7 -1,2 -3,0 -1,5 -1,1 -1,6 -2,1 -2,5

-3,5 -1,9 -3,1 -3,9 -3,0 -1,1 -2,0 -2,3

-2,0 -1,9 -3,2 -3,6 -2,9 -1,2 -1,9 -1,4

Mittel- und Osteuropa Ägypten Südafrika VAE Israel Kuwait

7,4 0,9 0,7 0,6 0,3 0,3

-0,3 4,2 1,3 3,3 2,6 -1,3

0,4 3,1 0,6 2,1 2,5 1,2

2,1 3,7 1,4 2,6 3,5 1,6

10,8 10,4 4,5 4,1 -0,6 3,3

6,8 8,3 5,8 3,1 0,1 4,1

5,2 9,4 5,6 3,6 1,9 4,3

-0,8 -4,1 -4,0 0,5 4,5 5,4

-1,1 -3,6 -4,3 -1,6 4,8 -2,6

0,2 X X X -3,8 -12,3 -11,4 -10,6 -5,0 -3,8 -3,6 -3,3 1,7 -4,3 -5,6 -0,7 4,1 -2,1 -2,8 -2,4 11,4 -11,4 -13,2 0,6

Naher Osten, Afrika Brasilien Mexiko Argentinien Kolumbien Venezuela Peru Chile

3,4 3,1 2,0 0,9 0,6 0,5 0,3 0,4

3,0 2,4 -3,9 -3,6 2,5 2,6 1,8 -0,3 2,9 2,5 -7,2 -13,0 2,7 3,6 2,1 1,8

3,1 6,3 6,5 6,8 0,7 9,0 8,9 6,2 2,8 2,7 3,4 3,5 3,0 27,2 36,3 17,3 3,1 5,0 6,8 3,2 -3,3 129,7 511,3 393,3 4,7 3,5 3,8 3,1 2,7 4,3 3,6 3,1

2,1 -3,3 -2,5 -1,3 -6,6 -4,1 -3,8 -1,1

2,4 -3,2 -2,7 -2,9 -6,1 -4,6 -3,9 -1,8

1,2 X X X -3,2 -10,5 -7,4 -5,7 -2,3 -3,4 -3,0 -2,5 -1,5 -5,2 -2,9 -2,2 -4,5 -2,2 -2,6 -2,0 -1,8 -18,7 -22,2 -16,9 -3,8 -1,0 -0,6 -0,5 -2,0 -3,2 -3,2 -1,9

Lateinamerika China Indien Indonesien Südkorea Taiwan Thailand Malaysia Philippinen Vietnam Hongkong Singapur

8,0 16,0 6,6 2,4 1,6 1,0 1,0 0,7 0,6 0,5 0,4 0,4

-0,6 6,9 7,5 4,9 2,6 0,9 2,8 5,0 5,8 6,7 2,4 2,0

-1,1 6,5 7,2 4,7 2,2 1,6 2,8 4,3 5,7 6,8 1,8 2,5

1,7 6,4 6,8 4,5 2,4 2,4 2,5 4,1 4,9 6,9 2,4 2,4

16,0 1,4 4,9 6,4 0,7 -0,3 -0,9 2,1 1,4 0,9 3,0 -0,5

41,0 2,1 5,8 4,2 1,3 0,1 0,1 2,3 1,9 1,5 3,3 0,1

30,3 2,4 5,1 4,8 2,7 1,5 1,1 2,6 3,3 3,5 3,4 2,0

-2,0 3,2 -1,0 -1,9 8,2 12,7 3,4 1,9 2,9 1,4 3,8 23,3

-2,5 2,5 -0,9 -2,6 8,0 14,2 3,4 0,8 3,6 0,8 3,8 24,3

-2,9 2,0 -1,4 -2,2 7,1 14,1 3,0 1,6 3,8 0,4 2,4 20,0

X -2,8 -4,0 -2,2 -0,7 -0,4 -2,2 -3,2 -1,7 -3,8 3,2 0,3

X -3,2 -3,8 -2,0 0,1 -0,7 -2,3 -3,4 -2,0 -3,8 0,2 0,5

X -3,1 -3,5 -1,9 1,2 -0,7 -2,1 -3,2 -1,9 -3,7 0,6 0,8

Asien ohne Japan

31,7

6,2

5,9

5,7

2,4

2,8

3,1

1,9

1,8

2,4

X

X

X

Emerging Markets USA Euroland Japan Industrienationen

50,4 16,1 12,2 4,5 38,9

3,9 2,4 1,5 0,5 1,9

3,8 2,2 1,5 0,6 1,7

4,4 2,3 1,5 0,6 1,9

6,1 0,1 0,0 0,8 0,2

9,7 0,9 0,3 0,4 0,7

8,0 2,7 1,5 2,5 2,2

0,9 -2,5 3,5 3,3 0,1

0,7 -2,5 3,3 3,5 0,1

1,2 -3,0 3,1 2,5 -0,2

X -4,5 -2,2 -7,1 -3,7

X -4,0 -2,0 -6,0 -3,3

X -3,5 -1,6 -5,0 -2,8

Welt**

89,3

3,0

2,9

3,3

3,5

5,8

5,4

X

X

X

X

X

X

* Vo n 2014 mit Kaufkraftparitäten umgerechnet; ** 66 vo n der DekaB ank abgedeckte Vo lkswirtschaften. Quellen: IWF, DekaB ank

10

Makro Research Emerging Markets Trends

Dienstag, 15. März 2016

Zins- und Währungsbild für EM-Länder (Geldmarktsätze und Staatsanleihen)

USA Industrieländer Deutschland

Polen

Mittel- und Osteuropa

Tschechische Rep.

Ungarn

Brasilien Lateinamerika Mexiko

China

Asien

Singapur

Südkorea

Geldpolitik (FFR) 3 Monate (LIBOR) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik (Refi) 3 Monate (EURIBOR) 5 Jahre 10 Jahre Geldpolitik (Repo) 3 Monate (WIB) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik (Repo) 3 Monate (PIB) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik (Deposit) 3 Monate (BUBOR) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik (Repo) 3 Monate (Andima Brazil Government) 4 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik 3 Monate (Mexibor) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik 3 Monate (Shibor) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik 3 Monate (Sibor) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro Geldpolitik 3 Monate (Koribor) 5 Jahre 10 Jahre Wechselkurs ggü. Euro

Erwartung Stand am 15.03.16 3 Monate 6 Monate 12 Monate 0,25-0,50 0,50-0,75 0,50-0,75 1,00-1,25 0,63 0,70 0,80 1,20 1,46 1,45 1,60 2,10 1,94 1,95 2,05 2,40 1,11 1,06 1,03 1,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,06 -0,26 -0,28 -0,28 -0,26 -0,25 -0,20 -0,15 0,29 0,30 0,35 0,50 1,50 1,50 1,50 1,50 1,57 1,60 1,60 1,70 2,16 2,20 2,30 2,60 2,88 2,90 3,00 3,60 4,29 4,40 4,30 4,20 0,05 0,05 0,05 0,05 0,29 0,25 0,25 0,30 -0,17 -0,10 -0,10 0,00 0,32 0,35 0,40 0,70 27,1 27,0 27,0 27,0 1,35 1,35 1,35 1,35 1,34 1,40 1,50 1,70 2,28 2,40 2,40 3,60 3,20 3,40 3,40 3,50 309,9 310,0 310,0 305,0 14,25 14,25 14,25 14,25 14,12 14,25 14,25 13,80 14,12 14,30 14,00 13,20 14,45 14,80 14,50 13,20 4,06 4,13 4,22 4,20 3,75 4,00 4,00 4,50 4,12 4,15 4,20 4,50 5,61 5,50 5,40 5,40 6,19 6,20 6,20 6,20 19,83 18,76 18,03 17,50 1,50 1,50 1,25 1,00 2,79 2,80 2,90 2,90 2,47 2,50 2,50 2,60 2,89 3,00 3,10 3,10 7,25 7,10 7,00 6,90 n.a. n.a. n.a. n.a. 1,24 1,10 1,20 1,75 1,72 1,90 2,00 2,50 2,12 2,40 2,50 3,10 1,51 1,48 1,46 1,55 1,50 1,25 1,25 1,25 1,49 1,40 1,30 1,30 1,67 1,80 1,90 2,30 1,92 2,10 2,20 2,60 1325 1283 1267 1240

Quellen: B lo o mberg, DekaB ank

11

Makro Research Emerging Markets Trends

Dienstag, 15. März 2016

Renditespreads in Basispunkten

Mittel- und Osteuropa Afrika Emerging Markets, EMBIG Spreads

Lateinamerika

Asien

Russland Türkei Ungarn Südafrika Brasilien Chile Kolumbien Mexiko Venezuela China Indonesien Philippinen

Gesamtmarkt (EMBIG)

Erwartung Stand am 14.03.16 3 Monate 6 Monate 12 Monate 271 310 300 295 293 340 330 325 204 230 225 220 397 450 445 435 445 500 490 480 210 235 230 225 308 350 340 330 307 350 340 330 3 079 3 440 3 370 3 300 180 200 200 195 302 340 330 325 100 115 115 110 437 490 480 470

Quellen: B lo o mberg, DekaB ank

Rohstoffe Rohstoff Gold (USD je Feinunze) Rohöl Sorte WTI (USD je Barrel) Rohöl Sorte Brent (USD je Barrel)

Erwartungen

Ø 02 2016 1201

3 Monate 1180

6 Monate 1110

12 Monate 1020

30,6 33,5

32 33

36 37

45 46

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Makro Research Emerging Markets Trends

Dienstag, 15. März 2016

Aktuelle makroökonomische Kennzahlen BIP-Wachstum, % real yoy Mittel- und Osteuropa Bulgarien Polen Rumänien Russland Tschechische Rep. Türkei Ukraine Ungarn Naher Osten, Afrika Ägypten Israel Kuwait Südafrika VAE Lateinamerika Argentinien Brasilien Chile Kolumbien Mexiko Peru Venezuela Asien ohne Japan China Hongkong Indien Indonesien Malaysia Philippinen Singapur Südkorea Taiwan Thailand Vietnam

2,9 3,9 3,7 -4,1 4,0 4,0 -1,2 3,2

Industrieproduktion, % yoy

Verbraucherpreise, % yoy

Leitzins aktuell

Q4/15 Q4/15 Q4/15 Q3/15 Q4/15 Q3/15 Q4/15 Q4/15

3,0 1,4 -1,2 -2,7 1,0 3,6 -1,7 2,2

Jan 16 Jan 16 Jan 16 Jan 16 Jan 16 Jan 16 Jan 16 Jan 16

-0,5 -0,7 -2,7 8,1 0,5 8,8 32,7 0,3

Feb 16 Jan 16 Feb 16 Feb 16 Feb 16 Feb 16 Feb 16 Feb 16

0,00 1,50 1,75 11,00 0,05 7,50 22,00 1,35

5,0 Q3/15 2,7 Q4/15 n.a. n.a. 0,6 Q4/15 n.a. n.a.

-10,6 -0,6 n.a. -1,0 n.a.

Dez 15 Jan 16 n.a. Jan 16 n.a.

9,1 -0,6 3,3 6,2 3,6

Feb 16 Jan 16 Jan 16 Jan 16 Dez 15

10,25 0,10 0,75 6,75 n.a.

2,3 -5,9 2,2 3,3 2,5 3,2 -7,1

Q2/15 Q4/15 Q3/15 Q4/15 Q4/15 Q3/15 Q3/15

-2,6 -13,8 4,7 8,2 1,1 n.a. n.a.

Okt 15 Jan 16 Feb 16 Jan 16 Jan 16 n.a. n.a.

12,7 10,4 4,7 7,6 2,9 4,5 180,9

Okt 15 Feb 16 Feb 16 Feb 16 Feb 16 Feb 16 Dez 15

28,63 14,25 3,50 6,25 3,75 3,00 19,60

6,8 1,9 7,3 5,0 4,5 6,3 1,8 3,0 -0,5 2,8 6,8

Q4/15 Q4/15 Q4/15 Q4/15 Q4/15 Q4/15 Q4/15 Q4/15 Q4/15 Q4/15 Q3/15

5,9 -1,1 -1,5 1,0 3,2 34,3 -0,5 -1,9 -5,7 -3,3 7,9

Dez 15 Dez 15 Jan 16 Dez 15 Jan 16 Jan 16 Jan 16 Jan 16 Jan 16 Jan 16 Feb 16

2,3 2,7 5,2 4,4 3,5 0,9 -0,6 1,3 2,4 -0,5 1,3

Feb 16 Jan 16 Feb 16 Feb 16 Jan 16 Feb 16 Jan 16 Feb 16 Feb 16 Feb 16 Feb 16

1,50 0,75 6,75 7,00 3,25 4,00 0,08 1,50 1,63 1,50 9,00

Quellen: Nat. Statistikämter, B lo o mberg, DekaB ank

DCRI Erläuterung Der Deka Country Risk Indicator (DCRI) ist ein Scoring-Modell zur Bewertung von Länderrisiken. Das Länderrisiko ist das Risiko, dass ein staatlicher Emittent auf einen Kredit oder eine Anleihe ausfällt. Die Risikozerlegung des DCRI sieht eine Aufteilung des Gesamtrisikos in vier Teilrisiken vor: ■ das Risiko, das sich aus unangemessenen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergibt, ■ das Insolvenzrisiko, ■ das Illiquiditätsrisiko und ■ das Instabilitätsrisiko. Die Aggregation über die vier Teilrisiken hinweg wird multiplikativ vorgenommen, sodass es bei einer schlechten Situation in einem Teilrisikobereich zu einer im Vergleich zum arithmetischen Mittel überproportionalen Abwertung des Gesamtscores kommt. Die Quelle für die Daten sind nationale Statistikämter, EIU und die DekaBank. Prognosen: DekaBank.

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Makro Research Emerging Markets Trends

Dienstag, 15. März 2016

Autoren Janis Hübner: Daria Orlova: Mauro Toldo:

Tel. (0 69) 71 47 - 25 43 Tel. (0 69) 71 47 – 38 91 Tel. (0 69) 71 47 - 35 56

E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Asien Mittel- und Osteuropa Lateinamerika, Naher Osten, Afrika

Tel.: (0 69) 71 47 – 23 81

E-Mail: [email protected]

Chefvolkswirt

Herausgeber Dr. Ulrich Kater

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