mach mal langsam

MACH MAL LANGSAM. Eine neue Art des Reisens. Sich Zeit lassen, Kontakte knüpfen und das Leben genießen: In der Oststeiermark kann man mit diesem ...
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EXTRA: Blickpunkt Weiz & Gleisdorf

Slow Travel 

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MACH MAL LANGSAM Eine neue Art des Reisens. Sich Zeit lassen, Kontakte knüpfen und das Leben genießen: In der Oststeiermark kann man mit diesem Tourismuskonzept voll punkten. Von Elisabeth Stolzer wusst zu sammeln und sich nur von der eigenen Neugier leiten zu lassen. Zu Gast bei Freunden. Ein wesentlicher Aspekt dabei: Die Begegnung zwischen den Bewohnern der Region und ihren Besuchern. Die Initiative „Oststeiermark-Greeters“

setzt genau da an und bringt Einheimische und Touristen zusammen. Die „Greeters“ sind ehrenamtlich tätig und können über eine eigene Online-Plattform gebucht werden (oststeiermark.greeters. info). Sie verraten den Gästen ihre persönlichen Geheimtipps, bringen sie zu versteck-

ten Orten abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten und erzählen ihre ganz individuelle Geschichte. Damit folgt man in der Oststeiermark einem internationalen Tourismus-Trend, der es den Besuchern ermöglichen soll, einen ehrlichen und unverfälschten Eindruck einer Region zu be-

FOTOS: STEIERMARK TOURISMUS / GERY WOLF, IKARUS.CC, KUBIZA, OSTSTEIERMARK GREETERS.

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ein Telefon, kein Fotoapparat, kein Reiseführer … Könnten Sie sich so einen Urlaub vorstellen? In der Oststeiermark wirbt man ganz bewusst mit dem Begriff „Slow Travel“ (zu dt. Langsames Reisen). Dabei geht es vor allem darum, Eindrücke be-

Viele Betriebe in der Region haben sich auf das langsame Essen, das sogenannte „Slow Food“, spezialisiert.

Zeit spielt hier keine Rolle: Mit der Feistritztalbahn wird das Reisen selbst zum Genuss.

kommen und intensiver in das Urlaubsziel einzutauchen.

touristische Angebote. Mit dem Waggonhotel in Anger und dem Ballonhotel Thaller in Kaindorf haben sich sogar zwei Betriebe gänzlich auf die gemütliche Langsamkeit der Fortbewegungsmittel spezialisiert.

traditionelle Gerichte, Frische und Geschmack. Bewusster Genuss ist das Ziel. Einen Überblick über alle teilnehmenden Gaststätten liefert der aktuelle „Slow Food Styria“ Guide 2016/2017.

Gemächlicher Genuss. Und auch das „Slow Food“ darf bei so viel Langsamkeit nicht fehlen. Im Gegensatz zum bekannten „Fast Food“ haben sich die teilnehmenden Gastronomen zum Ziel gesetzt, traditionelle Herstellungsmethoden und Rezepte zu bewahren, bedrohte Nutzpflanzen- und Haustierrassen zu schützen und die Zukunft qualitätsorientierter Bauern zu schützen. Die Betriebe legen daher großen Wert auf saisonale Produkte,

Echter Geheimtipp. Zum Abschluss lassen wir es uns nicht nehmen und fragen Oststeiermark-Greeterin Helga Bauer nach ihrem persönlichen Geheimtipp. „Ich denke, Pöllau ist ein wunderschöner Ort, der von vielen unterschätzt wird. Mit den kleinen, verwinkelten Wegen fühlt man sich wie in einer verzauberten Gegend.“ Beim nächsten Besuch lohnt es sich also, auch in der Heimat einmal innezuhalten und genauer hinzuschauen.  n

Weltweite Bewegung. Nach New York, London oder Tokio ist die Oststeiermark als erste Region in Österreich vor drei Jahren dem internationalen „Greeters“-Netzwerk beigetreten. Projektmanagerin Helga Bauer erzählt: „Aktuell haben wir acht aktive Greeters, die die Gäste vor ihrem Aufenthalt nach ihren persönlichen Interessen fragen und anschließend ein individuelles Programm für sie zusammenstellen. Die Touristen selbst kommen aus der ganzen Welt. Wir hatten schon Besucher aus den USA, der Schweiz oder Israel, die extra nur wegen der Greeters zu uns in die Oststeiermark gekommen

sind.“ Kapazitäten wären aber noch vorhanden, denn vor allem in ländlichen Regionen dauert es manchmal ein bisschen länger bis sich ein solches Angebot herumgesprochen hat. Keine Hektik. Einmal angekommen, spielt beim langsamen Reisen natürlich auch das passende Fortbewegungsmittel eine entscheidende Rolle. Hier kann der oststeirische Tourismus ebenfalls punkten: Mit der Feistritztalbahn schlängelt man sich langsam und gemütlich von Weiz nach Birkfeld. Aber auch der Oldtimer-Traktor, die Pferdekutsche und der Heißluftballon sind bei den Gästen so beliebt wie nie zuvor. Daraus ergeben sich einzigartige

„Unsere Greeters sind mit vollem Einsatz dabei und freuen sich über Besuch aus der ganzen Welt. Manche Gäste kommen sogar nur deswegen zu uns in die Oststeiermark.“ Helga Bauer Oststeiermark Greeters

Greeter Dr. Frank Schleicher (Mitte) zeigt Gästen aus den USA die schönsten Plätze der Oststeiermark.