Lieber im eigenen Land urlauben

schnell Tickets zu sichern. Seit mehr als 30 Jahren vermittelt der Ex-Weltklasse-Pantomime Sa- my Molcho, wie man mit Körper- sprache erfolgreicher wird. Sein.
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TOURISMUS 19

SAM ST A G, 12. M ÄRZ 20 16

Lieber im eigenen Land urlauben

Warum in die Ferne schweifen . . . BILD: SN/SALZBURGER LAND TOURISMUS/DAVID SCHULTHEIß

2015 war die Welt noch in Ordnung. Da erwies sich die Reiselust abermals als globaler Konjunkturmotor. Ob das auch 2016 eintrifft, darüber streiten die Experten. Rolf Freitag ist ein Globetrotter, zumindest ganz sicher ist er das auf dem Papier. Alljährlich erstellt seine IPK international von München aus den „World Travel Monitor“ für die Welttourismusorganisation UNWTO. Zahlenmäßig festgemacht stecken dahinter 500.000 Interviews in über 60 Ländern. 2015 fiel der „World Travel Monitor“ für die Branche durchaus erfreulich aus. Immerhin reisten um 4,5 Prozent mehr Menschen ins Ausland als noch ein Jahr davor. Für 2016 allerdings wird ein um zwei Prozent geringeres globales Wachstum erwartet. Warum, das ist seit Monaten sicht- und spürbar. „Der Rückgang ist ausschließlich auf Terrorangst und von Kriegen ausgelösten Migrationsströmen im Nahbereich der wichtigsten Reisemärkte zurückzuführen“, sagte Rolf Freitag auf der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin. Damit verliere der Tourismus erstmals seit Jahren seine Rolle

BERLIN.

als globale Konjunkturlokomotive. Diese Botschaft wird Österreichs Tourismusminister Reinhold Mitterlehner kaum begeistern. Er war in seinem Statement, das er bei seinem Auftritt in Berlin abgab, von weiterhin fünf Prozent Gästeplus in Europa ausgegangen. „Im siebten Jahr Wirtschaftskrise kann ich saBILD: SN/FRANZ NEUMAYR

FRED FETTNER

„Der deutsche Gast ist kein Selbstläufer.“ Petra Stolba,

Österreich Werbung

gen: Die Tourismusnachfrage lag in Österreich immer über dem Wirtschaftswachstum“, erklärte Mitterlehner. 2015 seien nach einer langen Durststrecke mit 2,3 Prozent Plus auch Österreichs Tourismusumsätze real gesteigert worden. Wie weit Österreich angesichts der Weltlage weiterhin als alpine Urlaubsinsel der Seligen bestehen kann, darüber scheiden sich die

Geister. Martin Lohmann vom Institut für Tourismus- und Bäderforschung Norddeutschland (NIT Kiel) konnte in der von ihm erstellten Reiseanalyse (RA) keine grundsätzlichen Änderungen im deutschen Urlaubsverhalten feststellen. Verlagerungen bestünden in der Auswahl der Reiseziele, aber nicht in der Reiseart, erklärte Lohmann. Das Credo des österreichischen Vizekanzlers, Ängste würden den Reiseradius reduzieren, unterschreibt Lohmann nur mit Abstrichen. „Wer nicht in die Türkei fliegt, landet nicht automatisch in Österreich“, sagt der Reiseanalyst. Beständiger als Reiseziele seien die Reisearten. Das zeigten die Zuwächse bei Kreuzfahrten und Städtereisen, gepaart mit Rückgängen bei Gesundheitsreisen. Auch Haupturlaube in die Bergwelt seien in Deutschland wie auch global seltener. Gänzlich anders liegt der ReiseMonitor des ADAC. Darin wird ein Bild des Deutschen gezeichnet, der an Qualtingers „Wüd’n auf seina Maschin’“ gemahnt: Sie wissen

zwar nicht, wo sie hinwollen, aber sie sind schneller fort. Der Autofahrerclub kommt zu dem Schluss: Vier Prozent mehr Deutsche als im Vorjahr planen für den Sommer eine Urlaubsreise. „Erstmals war die Zahl deutscher Urlaubsreisen 2015 rückläufig. Die Rückkehrer sind eher im wirtschaftlich schwachen Bereich angesiedelt“, sagt Winfried Hagenhoff von TNS Infratest. Die Auswertung legt nahe, dass Menschen durchaus ihre Urlaubziele spürbar verlagern: Allerdings von der Türkei eher an deutsche Strände. Für Single-Urlauber sprang Deutschland als für sie am besten geeignetes Urlaubsland von Rang 9 auf 2, bei Erholungssuchenden von 4 auf 1. Das deckt sich auch mit dem „World Travel Monitor“, der erstmals seit Jahren eine weltweit stärkere Rolle des Inlandstourismus erwartet. In Österreich wollen laut der heimischen IFT-Reiseanalyse zwar um drei Prozent mehr sicher verreisen, die Urlaubsverweigerer legten aber gleich um fünf Prozent

zu. Nur Spanien und Kroatien sehen alle auf der Gewinnerseite. Die Reiseanalyse von Martin Lohmann sieht Österreich heuer als drittliebstes Urlaubsziel der Deutschen, damit überholt die Alpenrepublik die Türkei. Auch beim ADAC bleiben Österreichs Spitzenpositionen bei den Aktivurlaubern, den Familien und Senioren bestehen. Bayern, das in den vergangenen Jahren besser als Österreich performte, fiel 2015 wieder hinter Österreich zurück. Jubeln will die Chefin der Österreich Werbung, Petra Stolba, deshalb nicht. „Selbstläufer ist der deutsche Gast für uns keineswegs “, betonte Stolba in Berlin. Doch Einigkeit herrscht unter den Forschern, dass Sicherheit am Urlaubsort für alle unabdingbar ist. Wobei Sicherheit kein zu bewerbendes Reiseargument sein könne, sondern Krieg und Terror nur ein Hinderungsgrund. Und Österreichs Sicherheitsimage sei auch durch den aktuellen Flüchtlingsstrom kaum beeinträchtigt.

KURZ GEMELDET Inseln in der Ostägäis werden gemieden

In den Hilton-Hotels könnten Gäste in Zukunft von dem Roboter „Connie“ in Empfang genommen werden. Gemeinsam mit dem ITDienstleister IBM arbeitet die Hotelkette an einem ersten Roboter-Concierge. Das Pilotprojekt werde auf IBMs Watson-Technologie aufsetzen, teilten die Unternehmen mit. „Connie“ soll auch über die Ausstattung der Hotelzimmer Auskunft geben sowie Empfehlungen für das Restaurant aussprechen. SN, dpa

ATHEN. Urlaub auf den Ägäisinseln Lesbos, Chios, Samos, Kos und Leros ist derzeit nur schwer zu verkaufen. Auf Lesbos, jener Insel, die am stärksten vom Flüchtlingszustrom betroffen ist, sollen die Buchungen um 90 Prozent zurückgegangen sein. Auch Samos kämpft mit Rückgängen von 40 Prozent. Manche Hoteliers und Tavernenbesitzer haben sich bereits damit abgefunden. Andere verdienen ihr Geld statt mit Touristen mit den freiwilligen HelSN, APA fern aus aller Welt.

BERLIN.

Schwellenländer stehen vor Tourismus-Boom BERLIN. Der Tourismus wird laut der

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vor allem in den Schwellenländern rasant wachsen. Die Zahl der Gäste dürfte in den nächsten 15 Jahren doppelt so schnell steigen wie in den entwickelten Zielländern, heißt es im OECD-Trendreport 2016. Die Zahl der Auslandsreisen werde sich insgesamt von 1,1 Mrd. auf 1,8 Mrd. im Jahr 2030 erhöhen. Haupttreiber seien die neuen Möglichkeiten, die das Internet mit der geteilten Nutzung von Unterkünften und Transportmitteln biete. SN, APA

BERLIN. Kreuzfahrten stehen bei Ur-

laubern hoch im Kurs, und die Reedereien könnten deutlich mehr Schiffe füllen, als derzeit verfügbar sind. „Die Schiffe auf dem Markt sind mit 95 bis 105 Prozent hoch ausgelastet“, erklärte der deutsche Branchenverbandsdirektor Helge Grammerstorfer auf der Reisemesse ITB in Berlin. 2016 kommen mit der „Aida Prima“ und „Mein Schiff 5“ allerdings zwei große neue Schiffe für den deutschen Markt dazu, weltweit sind es voraussichtlich zehn neue Schiffe. Damit soll heuer die ZweiMillionen-Marke bei den Passagieren überschritten werden. SN, dpa

An der Ostsee im Strandkorb schlafen Eine lauschige Nacht am Strand unter Sternen zu verbringen – das soll ein neu entwickelter Strandkorb für Paare ermöglichen. Der 1,40 Meter breite Strandkorb ist für zwei Leute ausgelegt. Tagsüber können Paare ganz normal drinnen sitzen und auch ihre Utensilien dort verstauen. In der Nacht kann der Korb ganz geschlossen werden. Ab kommendem Mai sollen die neuen Strandkörbe (Stückpreis: 5000 Euro) an manchen Ostseestränden Schleswig-Holsteins zum Einsatz kommen. SN, dpa

BERLIN.

Aida bekommt Zuwachs.

BILD: SN/SCHÖ

Die Kunst der Körpersprache Mit Samy Molcho (im Bild rechts) konnte die hogast den Großmeister der Körpersprache für den diesjährigen Powertag verpflichten. Das Seminar für Führungskräfte geht am Dienstag, 10. Mai, in Zell am See über die Bühne. Angesichts des großen Andrangs rät die hogast allen Interessierten, sich schnell Tickets zu sichern. Seit mehr als 30 Jahren vermittelt der Ex-Weltklasse-Pantomime Samy Molcho, wie man mit Körpersprache erfolgreicher wird. Sein Wissen macht es den Teilnehmern möglich, unausgesprochene Informationen zu erkennen und wirksamer zu kommunizieren. „Was wir sind, sind wir durch unseren Körper“, sagt Molcho. Theorie & Praxis für den Umgang mit Gästen & Mitarbeitern Wie üblich richtet sich der Powertag nicht nur an Führungskräfte aus Mitgliedsbetrieben und von Lieferpartnern, sondern auch an Interessierte aus anderen Unternehmen. Das Seminar wird vorwiegend auf

BILD: SN/PETER M. MAYR/JORAM HAREL MANAGEMENT

Hilton entwickelt mit IBM Kreuzfahrt-Reedereien den Roboter-Concierge fehlen die Schiffe

die Erfordernisse in Unternehmen eingehen, in denen der tagtägliche Kontakt mit Gästen und Mitarbeitern über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Die theoretischen Grundlagen und die praktischen Übungen vermitteln den Teilnehmern, dass keine Bewegung zufällig ist. Wer über die Feinheiten der Körpersprache Bescheid weiß, wird in Zukunft Gesprächspartner besser verstehen und leichter für sich gewinnen können. Details & Anmeldung: WWW.HOGAST.AT/POWERTAG ANZEIGE