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DieVisionder. Smart City beschränkt sich jedoch nichtaufeineneffizientenundgrünen. Fußabdruck. Auch das soziale Wohl- befinden der Bewohner ist Teil des.
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VIRTUELLE INFRASTRUKTUR. Im Kern geht es bei einer Smart City um ein Netz, ein Smart Grid, welches breitflächig Daten sammelt, diese misst und dementsprechend reagiert. Herz und Hirn der modernen Stadt ist die Automation, das „Internet of Everything“. Maschinen kommunizieren mit Maschinen zum Wohle der Menschen, so die Idee. Durch Tausende Sensoren in Pflanzentöpfen, Ampeln, Mülleimern, bishin zu Kanaldeckeln undStraßenlaternen entsteht ein umfassendes System, welches sofort und effizient auf Veränderungen und Schwankungen aller Art reagieren kann. In Österreich gibt es bereits 32 SmartCity-Projekte, die sich alle rund um Energieersparnis und Ökologie drehen. Vorarlberg setzt mit der „VLOTTE“ auf E-Automobile, während in Amstetten durch eine „Sanierungsoffensive“ 50 Prozent der Treibhausemissionen bei Baustoffen reduziertwerdensollen.DieVisionder Smart City beschränkt sich jedoch nicht auf einen effizienten und grünen Fußabdruck. Auch das soziale Wohlbefinden der Bewohner ist Teil des Smart-City-Pakets: In Songdo wurden virtuelle Räume innerhalb von Gebäudekomplexen geschaffen, um die Sozialisation zwischen den Bewohnern zu erleichtern. Anstelle des netten Plauschs im Hausflur erkundigen sich Nachbarn nun per Text-undVideochatnachdemWohlbefinden der Hauskatze. DIESMARTESTADTISTGRÜN. Technokratische Baukastenstädte wie Songdo lösen neben Begeisterung auch vieleKontroversenaus.Kritikersehen

MAGAZIN

Be smart, City! ✱

Copenhagen Connecting Kopenhagen beansprucht den Titel „smarteste Stadt Europas“ seit einigen Jahren für sich. Mit Copenhagen Connecting gelang den Dänen die Umsetzung eines Smart Grid, welches weltweit seinesgleichen sucht. Durch kleine Wifi-Chips wird von der Müllentsorgung, über Personenmengen, Luftverschmutzung, Wetterscan, Straßenbeleuchtung bis hin zum Verkehrsaufkommen die gesamte Stadt bis ins kleinste Detail überschaut. Nicht nur Kopenhagens Kohlenstoffemissionen haben sich um 20 Prozent verringert, die Stadt spart sich außerdem 600 Millionen Euro an öffentlichen Geldern jährlich.



skyTran Tel Aviv Die Bewohner von Tel Aviv sollen schon bald in eiförmigen Schüsseln 20 Meter über dem Boden dahinflitzen. Per Smartphone wird ein Shuttle für bis zu zwei Personen zu einer ebenerdigen Station gerufen, von wo aus es ohne Zwischenstopps zum beliebigen Zielort geht. Smart-Mobility made by NASA.

inderVisionder„UbiquitousCity“ein PanoptikumausZwangundKontrolle, fürchten Bedrohung statt Erleichterung. Die europäische Smart-Strategie setzt deshalb auf ökologische Baustoffe, grüne Energie und Reduktion von Emissionen.Auchdieswirdjedochohne„BigData“nichtmöglichsein,weshalb damit gerechnet wird, dass künftig sämtliche Haushalte mit vernetzten Zählern, sogenannten Smart Metern, ausgestattet werden. Auch sonst istdersmarteLebensstilohnedasSammeln von Daten nicht möglich. Im Gegensatz zum technologieaffinen asiatischenKontinentsetztEuropabei der gesellschaftlichen Durchsetzung

jedoch mehr auf Solidarität als auf eine Ansammlung von Gadgets. „SmartCitizens“sollensichanderDatensammlungbeteiligen,umgemeinsamdieVisioneinesbesseren,urbanen Lebensraums möglich zu machen. Ob imZeitaltervonFacebook,Instagram, KundenkartenundZalandodieGrenze zwischen urbanem und privatem Lebensraum beim Zählerstand gezogen werden kann, ist dabei eine ganz andere Geschichte. - STEFAN SCHALLERT

Für weitere Informationen zu dem Thema die Seite mit der Gratis-App „Shortcut Reader“ scannen

Das visionäre Verkehrskonzept skyTran soll in Tel Aviv Wirklichkeit werden (Foto oben). Masdar City in den VAE (Foto unten)

FOTOS: IMAGE COURTESY OF: WWW.SKYTRAN.COM, IAIN MASTERTON/GETTY IMAGES

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Es fing mit unseren Handys an und deckt mittlerweile den gesamten modernen Lebensbereich ab. Was die fünf Lettern – SMART – jedoch tatsächlich bedeuten, schwankt je nach Perspektive des Betrachters: Innovativ muss es sein und effizient. Dabei umweltschonend oder besser sogar ganz nachhaltig und auf jeden Fall automatisiert. Denn in jedem Smart steckt auch ein Simpel. Dazu braucht essichnichtumgläserneWolkenkratzer und technokratische Tempel wie bei der Vorzeige-Smart-City Songdo in Südkorea zu handeln. In Europa erlebtmandenSmart-City-Trendalsein Aufrüsten von Altbewährtem.

SMART LIVING