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09.03.2016 - Vielfältig und angesagt: Die Gastro-Meile am Naschmarkt. Das Deli ist morgens beliebter Frühstückstreff und abends DJ-Zone. Rahsan Cakir ...
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GRÄTZL

6. BEZIRK

März 2016

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Einfach immer gutes Essen Jubiläum. Der „Bauch von Wien“ hat schon viel erlebt, nun feiert er sein 100-Jahr-Jubiläum VON MICHAELA PICHLER

Jede Stadt hat ihre unverwechselbaren Plätze die zur Bekanntheit und Beliebtheit beitragen. In Wien gehört unzweifelhaft der Naschmarkt im 6. Bezirk zu den Hotspots in der Donaumetropole. Eingebettet zwischen Rechter und Linker Wienzeile, dem Karlsplatz und der Kettenbrückengasse, ist der Naschmarkt heute mit einer Gesamtfläche von 2,3 Hektar nicht nur Wiens größter innerstädtischer Marktplatz sondern auch eine vielbesuchte Touristenattraktion. Die Wurzeln des Naschmarktes reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, als sich dieser noch als „Kärntnertormarkt“, über den Karlsplatz erstreckte. Mit der Wienflussregulierungum1900übersiedelte der Markt schließlich an den heutigen Standort, wo er seit 1916 in seiner jetzigen Form, mit gemauerten Marktständen und Marktamtsgebäude, für das leibliche Wohl der Wiener und seiner in- und ausländischen Besucher sorgt.

Auch 100 Jahre nach seiner Eröffnung ist der Wiener Naschmarkt der größte Markt der Stadt mit einem umfassenden Angebot an Lebensmitteln

land von Rahsan Cakir.

Das Gastro-Drittel Zwischen all dem Gemüse und Obst, den Gewürzen und Delikatessen aus aller Herren Länder, dem Fisch und dem Fleisch, haben sich in den letzten Jahren eine Vielzahl an Gastronomiebetrieben am Marktgelände angesiedelt. Der Naschmarkt ist – auch – zur kulinarischen Meile geworden. Insgesamt 38

Lokale findet man am Areal, aber nur einige wenige haben die Anfänge des Marktes quasi miterlebt. Die gastronomische Vielfalt ist ein Abbild fast aller gängigen Küchen unserer Welt – von bodenständiger über asiatischer bis hin zu süd-/südosteuropäischer Esskultur wird hier Kochkunst vom Feinsten geboten. Wie beispielsweise das Deli:AmMorgeneinbeliebter Frühstückstreff der abends

mit dem passenden DJ-Set zum gelungenen Tagesausklang einlädt. Dieses gastronomische Treiben, das vor allem in den Sommermonaten bis in die Nachtstundenandauert,wird von einigen „Standlern“ mit gemischten Gefühlen betrachtet. MancheHändlerfürchten um die eigentliche Funktion des Großmarktes, sie wollen nicht, dass aus dem Naschmarkt eine „Fressmeile“

wird. Diesen Befürchtungen steht die sogenannte „Drittelregelung“ gegenüber, die laut Marktamt dafür sorgt, dass maximal 38 Gastronomiebetriebe, also ein Drittel aller Geschäfte, am Naschmarkt eröffnet werden dürfen. Diese aktuelle Regelung wird auch in Zukunft gelten.

Der Markt am Handy Um immer am neuesten (Markt)-Stand zu, sein gibt es jetztfürallediegratis„Wiener

Märkte App“, mit der man 17 Märkte auf einen Knopfdruck erkunden kann. Mit Anfahrtsplänen, Öffnungszeiten, Produktkategorien und einem Stand-Katalog ist auch der Naschmarkt mit hilfreichen Hintergrundinfos vertreten. So hat man den ganzenMarktmiteinemKlick immer dabei! Für weitere Informationen zu dieser Seite diese Seite mit der Shortcut-App scannen

DER BEZIRKSSTAR Literaturcafé

Martina Himmelsbachers Gemüse- und Obstand ist ein Fixstern

Vielfältig und angesagt: Die Gastro-Meile am Naschmarkt

Das Deli ist morgens beliebter Frühstückstreff und abends DJ-Zone

Rahsan Cakir bietet in seinem Käseland das Beste aus aller Welt

Hipstertreff. Das Phil ist aus dem 6. Bezirk nicht mehr wegzudenken. Hinter dem Lokalliebling in der Gumpendorfer Straße steht Betreiber Christian Schädel, der vor elf Jahren auf die zündende Idee kam, ein Café inklusive Buchhandlung zu eröffnen. Mariahilf schien für so ein Lokal die perfekte Wahl zu sein: Das Konzept, Gastronomie mit Literatur in einem gemütlichen Ambiente zu vereinen, kam im kreativen Umfeld des 6. Bezirks gut an. Mittlerweile beeinflusst das Phil mit seinem konzeptuellen Geschäftsmodell viele andere hippe Lokale, die mehr als nur guten Kaf-

CHRISTIAN SCHÄDEL 13

Christian Schädel in seinem Kultlokal Phil in Mariahilf

feeanbietenwollen.ImLaufe der Jahre hat sich im Dunstkreis des Phil dank zahlreicher Events, dem Musiklabel audio.phil und dem Verlag biblio.phil ein richtiggehendes Kult-Imperium gebildet. Demnächst soll auch eine zweite ,Philiale‘ eröffnet werden, eine passende Lokalität wird derzeit noch gesucht.

FOTOS: ÖSTERREICHISCHE LICHTBILDSTELLE/ÖNB-BILDARCHIV/PICTUREDESK.COM, FRANZ GRUBER, JEFF MANGIONE (3), APA/HELMUT FOHRINGER, ARMIN RUDELSTORFER

In neuem Glanz Offiziell feiert der Naschmarkt, von den Einheimischen auch liebevoll „der Bauch von Wien“ genannt, heuer sein 100 jähriges Bestehen. Rechtzeitig zum Jubiläum konnte auch eine längst fällige Sanierung und Revitalisierung der Infrastruktur abgeschlossen werden. Dabei ging es vor allem um die Erneuerung uralter LeitungenunddemBaueiner neuen Kanalisation. Zudem wurden eine moderne Abfallverdichtungsanlage und eine Problemstoffsammelstelle errichtet. Nun ist der Naschmarkt endgültig im 21. Jahrhundert angekommen. Einige Händler nutzten die Baustellenzeit um auch ihre Marktstände rundum zu erneuern, darunter Naschmarkt-Klassiker wie der Gemüse- und Obststand von Martina Himmelsbach oder das viel besuchte Käse-