Konstruktion, Verarbeitung - Ozone

beweist Designer David Dagault, daß selbst in einer ... Jerome Canaud, David Dagault,. Russel Odgen. Kappe ... Bräuniger IQ Basis II, GPS. Meßhöhe (m MSL):.
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it der Präsentation von zwei sehr unterschiedlichen Modellen einer Kategorie beweist Designer David Dagault, daß selbst in einer vermeintlich „zusammengestutzten” Gütesiegelklasse zwei völlig unterschiedliche Konzepte ihre Berechtigung haben. Während der Leistungsflügel Rush sportliche Piloten fordert, die meist mit einer fixen Tagesaufgabe im Hinterkopf auf XC-Jagd gehen, hat das Ozone-Team mit dem Buzz den

M

Ozone

Buzz

T ESTPILOT: N ORBERT A PRISSNIG

ambitionierten Einsteiger, Gelegenheitspiloten sowie Sicherheitsfanatiker im Auge.

Konstruktion, Verarbeitung Der homogen gepfeilte Buzz ist mit einer Streckung von 5,1 perfekt für seine Zielgruppe ausgelegt. Die 42 Zellen bilden einen Verbund von 3er-Zellen mit Diagonalrippen und einzeln aufgehängten Zellen. Allerdings findet man beim Buzz nicht den üblichen Wechsel zwischen 3er-

Verbund und Einzelzellen, sondern jeweils 2 Einzelzellen zwischen dem Diagonalrippenverbund. Die einzelnen Diagonalrippen sind aus einem Stück gefertigt, in der Flügelmitte sorgen zusätzliche Querbänder parallel zum Untersegel für höhere Knickstabilität. Die Verarbeitung liegt auf dem Ozone-üblichen hohen Niveau. In der eigenen Näherei in Sri Lanka sorgt ja Dave Pilkington für die Beibehaltung des Qualitätsstandards. Hervorzu-

Test Buzz heben sind die auffallend sauber vernähten Stammleinen sowie der fein verarbeitete Tragegurt. Die weiche Verstärkung der Griffschlaufe läßt Rückschlüsse auf die Hauptzielgruppe von Ozone zu: Das eher jüngere Ozone-Klientel greift ja gerne mit der moderneren „Skistock-Griffhaltung” in die Bremsschlaufe, wobei die weiche Bremsgriffverstärkung angenehm am Handrücken zu liegen kommt. Aber keine Angst: Auch „traditio-

nelle” Greifer werden das angenehme Material schätzen! Auch der sonstige Materialeinsatz am Buzz ist hochwertig, wie z.B. die Vollmetallrollen von Austrialpin.

Startverhalten Das gesamte Startverhalten ist beim Buzz perfekt auf die Zielgruppe abgestimmt. Schon das Sortieren der Leinen ist einfach zu bewerkstelli-

gen. Der eigentliche Startvorgang ist geprägt vom langsamen, aber sicheren Steigen der Kappe. Bereits in dieser Phase ist der Basisintermediate sehr spurtreu, ein Überschießen kommt auch bei deutlicherem Startimpuls so gut wie nicht vor. In dieses Bild fallen auch die Rückwärtsstarteigenschaften. Der Buzz ist daher auch zum Erlernen dieser Technik sehr gut geeignet.

Konstruktion ❑3 ❑4 ❑3 ❑4 ❑5 ❑2 ❑3 ❑4 ❑ ja (geteilte A-Gurte) ❑ nein Schmutzauslaßöffnungen: ❑ ja ❑ nein Tragegurtebenen: Leinenebenen: Leinengalerien: Ohrenanlegehilfen:

Ende 2004 überraschte der in Südfrankreich ansässige Hersteller Ozone mit der zeitgleichen Präsentation von gleich 3 neuen Gleitschirmen mit DHV 1-2. Während der Geo für „Walk & Fly”Einsätze konzipiert wurde, bedient die Firma von Robbie Whittall nun den 1-2erMarkt mit einem rassigen Leistungsgerät und einem gutmütigen Basisintermediate. Nach dem GLEITSCHIRM-Testival in Ausgabe 5/05, in dem natürlich beide Flügel vertreten waren, haben wir den einsteigergerechten Buzz genauer unter die Lupe genommen.

Sonstiges: –

Kappe

Pflichtenheft Pflichtenheft: Idealer Gleitschirm für Einsteiger in der 1-2er-Klasse. Der Flügel sollte bei der DHV-Homologation fast DHV 1-Noten bekommen, außer im beschleunigten Flug. Fehlerverzeihend beim Start und in der Luft! Stärkerer Steuerkraftanstieg im Langsamflugbereich als beim Ozone Vibe. Eingesetzte Mittel: Ausgehend von einigen Elementen des Vibe unter anderem ein neues Profil und eine neue Spannungsverteilung.

Herstellerinfos Hersteller:

Importeur Deutschland und Österreich:

Importeur Schweiz:

Fotos: Norbert Aprissnig

Produktion: Konstrukteur: Testpiloten:

Ozone 06620 Le Bar Sur Loup www.flyozone.com [email protected] Aerosport Int D-83094 Brannenburg Tel. +49 (0)8034/1034 www.aerosport.de [email protected] Birdwing Tel. +41 (0)33 971 4803 [email protected] Ozone, Vietnam David Dagault Jerome Canaud, David Dagault, Russel Odgen

gleitschirm-magazin.com

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Technische Daten (Herstellerangaben) Größen: XS Zellen: 42 Startgewicht (kg): 55-70 Spannw. ausgel. (m): 10,66 Spannw. proji. (m): 8,33 Fläche ausgel. (m2): 22,30 Fläche proji. (m2): 19,05 Streckung ausgel.: 5,10 Gewicht (kg): 5,2 mittlere Leinenlänge (m): – Gesamtleinenlänge (m): – Gütesiegel: DHV 1-2 Preis: € 3.288,– sFr – Vmin: – Vtrimm: – Vmax: –

S 42 65-85 11,18 8,73 24,50 20,93 5,10 5,5 – – 1-2 3.288,– –

Testprotokoll

M 42 80-100 11,64 9,10 26,55 22,70 5,10 5,8 – – 1-2 3.288,– –

L 42 95-115 12,18 9,51 29,10 24,86 5,10 6,2 – – 1-2 3.288,– –

XL 42 110-135 12,78 9,96 31,95 27,25 5,10 6,5 – – 1-2

GLEITSCHIRM

Fluggeschwindigkeit

Meßinstrument: Bräuniger IQ Basis II, GPS Meßhöhe (m MSL): 700 Vmin (km/h): 21 Vtrimm (km/h): 37 Vmax (km/h): 48 VOhren angelegt (km/h): – Startgewicht Testpilot (kg): 97 Flächenbelastung (kg/m2): 3,65 Gewicht Schirm (kg): 6,15 Startgewichtsbereich/ Startgewicht Testpilot

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Gurtzeug Testpilot: Airwave Ram Race (ohne Heckverkleidung)

Steuerkraftdiagramm 12

Steuerkraft [daN (5kg)]

Materialien/Vernähung Obersegel: Untersegel: Rippen: Galerieleinen:

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Steuerweg [cm] 0

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Gleitzahl: 7,8 (bei Trimmspeed) Die Gleitzahl wird vom GLEITSCHIRM-Testteam mit einem sehr aufwendigen Testverfahren ermittelt. Wie bei den Segelfliegern werden bei absolut ruhigen Bedingungen (vor Sonnenaufgang) mehrere Vergleichsflüge mit einem geeichten Referenzgleitschirm vorgenommen (dabei wechseln die Piloten mehrfach zwischen Referenz- und Testschirm). Die verwendeten Gurtzeuge sind ident, ebenso das Startgewicht. Nach jedem Flug wird mit hochgenauen Fluginstrumenten die Höhendifferenz der beiden Gleitschirme ermittelt. Abschließend wird aus diesen Einzelwerten der Mittelwert berechnet und daraus die Gleitzahl des Testgerätes errechnet. Mit dieser Methode wird eine Meßtoleranz von +/- 0,1 erreicht (in bezug auf das Referenzgerät). Meßinstrumente: 2 x Aircotec XC-Trainer Beschleunigungsweg: 35 cm (Benötigter Weg für volles Beschleunigen)

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Gelvenor 6.6 Porcher Marine 6.6 9017 E38A 39 g/m2 Porcher Marine 6.6 9017 E29A Liros DSL 70 u. DSL 140 (Galerie- und Zwischengalerieleinen) Stammleinen: Edelrid 6843-200 Zubehör: Packsack, Innenpacksack, Beschleuniger, Reparaturset Rollenmaterial: ❑ Kunststoff ❑ Vollmetall Bremsgriffbefestigung: ❑ Magnetclip ❑ Druckknopf Steuergriff weich und angenehm Leinenfixierung in den ❑ Gummiring Schäkeln: ❑ Kunststoffclip Nähte: ❑ außenliegend ❑ innenliegend Vernähung der sehr aufwendig und lang vernäht, Leinenenden: weich abgelängte Leinenenden Leinenaufhängungs- auf allen Leinenebenen sowie am Stapunkte: bilo sauber vernähte Zugkraftverteilung

Flugverhalten Meist schon nach wenigen Flügen sehnt sich auch der Einsteiger nach dem ersten Piepsen aus dem Vario und den ersten erfolgreichen Kreisen im Aufwind. Mit dem Buzz hängt er an einem Fluggerät, das für das Kennenlernen der verschiedensten Aufwindsituationen wie geschaffen ist. Weich und ohne allzugroße Verzögerung läßt sich der Basisintermediate in den Aufwindschlauch bewegen. Mit Unterstützung von Gewichtsverlagerung zieht der Buzz-Pilot sicher seine Kreise. Die Steuerkräfte sind im Arbeitsbereich angenehm gering, sodaß auch länger ermüdungsfrei geflogen werden kann. Wie an der Schnur gezogen zirkelt der Flügel nach oben - der noch unerfahrene Pilot kann sich so ganz der neuen Faszination „Thermik” widmen. Notwendige Korrekturen werden auf ein Minimum reduziert und es muß sich schon um einen ausgesprochen zerrissenen Bart handeln, wenn mal ein Eingreifen notwendig ist. Zudem weist der Buzz eine sehr hohe Stabilität um alle Achsen auf, Turbulenzen werden sehr

Test Buzz

Steilspirale: Nach Überwinden des progressiv starken Steuerkraftanstiegs geht der Buzz recht flott in eine Steilspirale mit hohen Sinkwerten über, in

Kurzbewertung Verarbeitung/Material: Verarbeitung und Materialeinsatz lassen kaum Wünsche offen

Starten: Zuverlässig und anfängergerecht!

Fliegen: Einsteigergerechtes Thermikfliegen, hohe Sicherheitsreserven Ohren anlegen: Effizient, großer Widerstand beim Einleiten B-Stall: Perfekt in allen Phasen Steilspirale: Nach leichter Verzögerung schnell hohe Sinkwerte Die Wertung: mangelhaft durchschnittlich gut sehr gut ausgezeichnet

Eignung Leistungsorientierter Pilot, Streckenflieger

B-Stall: Völlig problemlos und einfach ist der B-Stall mit dem Buzz zu absolvieren. Die zu überwindenden Kräfte bei der Einleitung sind mäßig, die Stallphase stabil, das Anfahren sicher.

Einsteigergerät oder Intermediate - Ozone schafft mit dem Buzz den Spagat! Der in Frankreich ansässige Hersteller zieht damit in dieser Klasse mit SWING und NOVA gleich, die mit dem Arcus und Syntax sehr erfolgreich zwei Basisintermediates im Verkaufsprogramm haben. Der ambitionierte Anfänger erhält mit dem Buzz ein Fluggerät, das einerseits zu 100 % anfängertauglich ist und andererseits aufgrund seiner guten Thermikflugeigenschaften und seiner flotten Geschwindigkeitswerte nicht so schnell langweilig wird. Das Eignungsspektrum ist daher riesig und reicht vom Einsteiger über den Gelegenheitspiloten hin zum bereits erfahrenen Thermikflieger, der auf ein hohes Maß an Sicherheit nicht verzichten möchte. Wie bereits erwähnt ist der Buzz auch durchaus XC-tauglich. Das ermüdungsfreie Thermikklurbeln, die feinen Eigenschaften im Aufwind sowie die gute Trimmund Maximalgeschwindigkeit setzen auch auf Strecke keine Limits. Für XC-Neulinge und Piloten, die sich beim Streckenfliegen lieber auf die Aufgabe als auf das Fluggerät konzentrieren wollen, uneingeschränkt empfehlenswert.

Erfahrener Pilot

Ohrenanlegen: Die beim simulierten seitlichen Einklapper beobachteten hohen Kräfte wirken auch auf den Piloten, der mit dem Buzz Ohren anlegen will. Durch Nachziehen ist die Effektivität gut erhöhbar, die Öffnung erfolgt selbständig.

Resümee

Gelegenheitspilot

Abstiegshilfen

denen er immer gut zu dosieren ist. Auch die Ausleitung überfordert den Piloten nicht, und rund geht der Flügel wieder in einen Horizontalflug über.

Einsteiger

effizient gedämpft, ohne daß der Flügel dazu neigt in sich zu arbeiten. Lediglich der Außenflügel kann mal rascheln oder im Ansatz entleeren, größere Einklapper kamen auch in erheblichen Turbulenzen nicht vor. Seitliche Einklapper mit dem Buzz sind schwer zu simulieren, denn der Außenflügel sperrt sich auf Grund seines hohen Innendrucks enorm gegen das Einklappen. Die Wiederöffnung erfolgt promt und unspektakulär, selbverständlich ist der Buzz mittels dosierter Außenbremse leicht auf Kurs zu halten!

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