Knorrchens neue Heimat AWS

schält vom Stamm das Geäst. Nackt nach dem maschinellen Roden liegen die Eichen auf dem Boden. rschütterungen lassen den Boden beben. Aus der Erde des Waldes löst sich eine zerbrechliche Wurzel. Nur we- nige Meter entfernt von der Muttereiche ist sie aus einer Ei- chel gewachsen und hat einen Spross gebildet.
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Volker Klick

Knorrchens neue Heimat Mathilda, Zilli Marini und Sandi gewinnen einen Freund Kinderbuch/Vorlesebuch

Illustrationen: Michaela Frech

Inhalt Die Rodung ................................................................. 4 Die drei Freunde .......................................................... 7 Im Briefkasten ............................................................. 9 Knorrchens Geschichte .............................................. 12 Die Verständigung ..................................................... 15 Heimweh .................................................................. 19 Eine gefahrvolle Nacht ............................................... 21 Der Morgen im Garten .............................................. 27 Laiki .......................................................................... 31 Gedichte ................................................................... 35 Versteckspiel ............................................................. 39 Der Ast...................................................................... 41 Das Ende der Eiche .................................................... 46 Knorrchens Entscheidung ........................................... 51

DIE RODUNG Auf einmal dringen zur Eiche mit den alten Jahresringen Geräusche, nie gehört zuvor, bis zu ihrer Krone empor. Reifen rollen auf des Waldes Wege an den Stämmen Zähne der Säge. Mit technischem Eifer packt den Baum der Greifer, dreht ihn waagerecht, packt ihn fest, schält vom Stamm das Geäst. Nackt nach dem maschinellen Roden liegen die Eichen auf dem Boden.

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rschütterungen lassen den Boden beben. Aus der Erde des Waldes löst sich eine zerbrechliche Wurzel. Nur wenige Meter entfernt von der Muttereiche ist sie aus einer Eichel gewachsen und hat einen Spross gebildet. Nun muss der Winzling mit ansehen, wie der dicke Stamm von einer Erntemaschine erfasst, aus dem Boden gerissen und geschält wird. Der nackte glatte Baumkörper wird am Wegesrand auf andere gestapelt. Der kleine Ableger bleibt zwischen all dem Gestrüpp liegen und wartet darauf, dass der Tag sich dem Ende neigt und die Maschine abgestellt wird. »Was soll aus mir werden?«, fragt sich 4

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Knorrchen. »Hier kann ich nicht bleiben. Wer weiß, was noch alles passiert. Ich muss gleich nach Sonnenaufgang, noch bevor die Waldarbeiter erscheinen, eine sichere Bleibe suchen.« Gesagt, getan. Ganz früh am nächsten Tag bricht er auf, hüpft durch das Unterholz und findet in sicherer Entfernung von der entstandenen Schneise einen Unterschlupf in einer Mulde. Mit einem Haufen von Ästen, Zweigen und Reisig tarnt er sie. Glücklicherweise schützen Farne die Bodenvertiefung vor unerwünschten Blicken.

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