Kalifornien, here we come!

Breathe in. Do. Yoga. Foto: Fotolia.com - © Emeric's T imelapse. SCENE INSIGHT. 180905170338FQ-01 am 05.09.2018 über http://www.united-kiosk.de.
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Startup Valley

05/2018

WE THINK GLOBAL

The Founder Magazine

Marc Galal Die sieben ultimativen Tipps für Startups

Kerim Kakmaci Warum den Mutigen die Welt gehört!

California here we come!

Jeannine Halene Grüße von der Parkbank

Frank Thelen VOM STUDIENABBRECHER ZUM STARTINVESTOR

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CONTRIBUTORS

Jana Hohlfinger

Monika Matching

Operners

Clemens Ressel

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Jana Hohlfinger ist PR Managerin und Expertin in PR für Startups. Seit 2014 ist sie bei der Werbeagentur ep communication (www. ep-communication. de), leitet dort den Geschäftsbereich Startup. Sie berät Gründer in PRFragen und betreut sie auf dem Weg zum Erfolg.

Seit über 15 Jahren vermittelt die Körperspracheexpertin ihr Know-how. Sie begeistert jährlich tausende von Menschen mit ihren Vorträgen, Seminaren und Coachings. Für ihr Engagement und ihre unterhaltsame, lehrreiche und motivierende Arbeit wurde sie zur „Speakerin des Jahres 2016“ ausgezeichnet.

Openers ist der lokale Experte für die Berliner Gründerszene und wurde 2013 gegründet. Das Unternehmen berät und unterstützt Startups sowie Corporates, Institutionen und Technologiefirmen aktiv in Sachen Kommunikation, Event und Digital Innovation. Mehr Informationen unter www.opnrs.com.

Clemens Ressel ist Top-Speaker und Coach von Olympiasiegern und Wirtschaftsgrössen. Er ist ein leistungsförderndes Vorbild und kluger Ratgeber, damit Sie in jedem Lebensbereich Ihren Spitzenzustand abliefern. Clemens steht für Motivation, Leistungsfähigkeit und Lebensfreude in Business und Alltag.

Jeannine Halene

Elnura Ashimova

Rüdiger Frankenberger

Tobias Ain

Jeannine Halene ist Gründerin von VORZEIGE HELDEN. Einer auf die Erstellung wirksamer Präsentationen spezialisierten Agentur, die jüngst auch als Innovator des Jahres gekürt wurde. Sie betreibt zudem seit über 5 Jahren die KreativAgentur FanFactory und ist Autorin des Bestsellers „Marketing Jenseits vom Mittelmaß“.

Elnura Esen ist Gründerin und CEO der yoganect S.A. mit Sitz in Luxemburg. Der Artikel wurde mit Unterstützung von Maria Elena Knolle verfasst. Maria Elena ist ausgebildete Kulturwissenschaftlerin M.A., Autorin und Journalistin und hat unter anderem Artikel für Study. com und die FAZ veröffentlicht.

Berät heute Unternehmen zu Marketing-, Vertriebs- und Kommunikationsstrategien. Neben vier Studienabschlüssen in Marketing und General Management bringt er sein Erfahrungsspektrum aus 25 Jahren in Konzernen und Mittelstand ein und hat mehrere Lehraufträge an Hochschulen. Vortragsredner und Verkaufstrainer. Als Verkaufsexperte wurde er bereits einem breiten Publikum, unter anderem über Pro7, Sat1, RTL und WDR, bekannt. Über 25.000 erfolgreiche geführte Verkaufsgespräche und 25 Jahre Verkaufserfahrung haben ihn zum Praxisprofi gemacht. www. tobiasain.de

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Janine Katharina Pötsch

Elisa Lutz

Dr. Daniel Nagel

Felix Thönnessen

Expertin für stilsicheres Auftreten auf jedem Parkett. Sie unterstützt Menschen, Ihre Identität mit Ihrer Persönlichkeit authentisch in Einklang zu bringen, um mit einem unverwechselbaren Image-Profil zu punkten. Begeistert Mitarbeiter, sich in der Außenwirkung als Markenbotschafter mit Stil und zeitgemäßer Etikette zu präsentieren. . Elisa Lutz ist Steuerberaterin und Dipl. Finanzwirtin. Sie ist seit 12 Jahren im Steuerrecht tätig und Inhaberin der Steuerkanzlei Lutz in Stuttgart. Ihre Fachgebiete sind Gestaltungsberatung, Startups und internationales Steuerrecht. Als Mentorin und Dozentin begleitet sie u.a. die Startup Autobahn.

Dr. Daniel Nagel ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Internationales Wirtschaftsrecht. Er hat selbst zwei Startups mitgegründet, berät Startups bei der Entwicklung von innovativen Geschäftsmodellen und ist Mitinitiator der Reihe „Gründerfrühstück“ Stuttgart.

Als Startup Coach und Keynote Speaker bin ich seit Jahren auf der ganzen Welt unterwegs und habe die Teilenehmer bei „DHDL“ gecoacht. Mit meinem Bestseller „Erfolgreich Unternehmen gründen“ habe ich mir auch meinen persönlichen Wunsch vom Schreiben erfüllt. Mehr über mich: felixthoennessen. de

SCENE INSIGHT

Kalifornien, here we come! Sich in unbekanntes Terrain vorzuwagen ist ein Muss für jedes Start-up. Der Weg des YogaTech-Unternehmens yoganect führte Gründerin Elnura Esen auf eine Reise rund um den Globus, von der zündenden Idee in Sofia, Bulgarien und dem Entschluss zur Unternehmensgründung in Hamburg bis hin zur Teilnahme an der Startup Conference im Silicon Valley. Warum digitale Kommunikation selbst für ein Tech-Startup nicht alles ist und wie Netzwerken für Unternehmensneulinge wirklich gelingt, verrät sie hier

Text: Elnura Ashimova - Maria Elena Knolle Von der Inspiration zum Unternehmen – wie alles begann Im August 2014 war sie da: die komplette Trendwende in meinem Leben. Nach etlichen erfolgreichen Jahren im Bereich der IT- und Projektentwicklung bei Kon-

Der einzigartige Vibe Kaliforniens zog mich komplett in seinen Bann. Die Westküste der USA symbolisiert wie kaum ein anderes Fleckchen Erde das klare Ja zu bahnbrechenden Innovationen, aber auch das fest im Alltag verankerte Bewusstsein für Gesundheit und Lebensfreude, wie es unter anderem aus der Übernahme des erfolgreichen Wholefoods-Organic-Food-Supermarkts durch Amazon ersichtlich wird.

Die zündende Idee – von Marktlücken in München bis Brainstorming in Bulgarien

zernen wie Infineon, IBM und Dassault Systèmes konnte ich mich des Gefühls nicht mehr erwehren, dass eine radikale Veränderung vonnöten war. Kurzum entschloss ich mich dazu, meiner Leidenschaft für Yoga nachzugeben und eine Bikram-Yogalehrer-Ausbildung bei Bikram Choudhury in Kalifornien zu absolvieren. Dabei zog es mich direkt in die sagenumwobene City of Lights, nach Los Angeles.

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Zurück in Deutschland fiel mir beim Unterrichten in einem Münchner Yogastudio schnell auf, wie teilweise veraltet die Prozesse waren: es gab wenig bis keine Möglichkeiten die Klassen online zu buchen, Papier-Eintrittskarten mit Kreuzchen statt schnellem Online-Check-in und eine sehr eingeschränkte Verfügbarkeit bequemer Zahlungsmöglichkeiten wie EC- oder Kreditkarten. Somit stand für die Yogis vor dem sich Einlassen auf Entspannung grundsätzlich erstmal der Gang zum Bankautomaten an – eine durchaus verbesserbare Ausgangssituation. Schließlich, so dachte ich mir, müsste es vor allem in der heutigen technologisierten Welt sicherlich effizientere Wege geben, um einen reibungslosen Yogaklassen-Ablauf zu gewährleisten – zum Beispiel mittels einer App! Während der Teilnahme an einem Yogafestival in Bulgarien schien die Zeit dann endlich

reif, um diesen Gedanken weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit meinen Mitbegründern traf ich den Entschluss, unsere Leidenschaft für Yoga mit unserer beruflichen Stärke IT zu kombinieren: unser YogaTech-Start-up yoganect war geboren.

Träume werden wahr – Schritt für Schritt zurück nach Kalifornien Nach einer intensiven Entwicklungszeit von eineinhalb Jahren wurde im Sommer 2017 klar, dass der yoganect-Weg uns unwiderruflich erneut in die USA führen würde. Die enge Vernetzung der Yogawelt untereinander machte es möglich, dass wir bisher über 300 Geschäftspartner gewinnen konnten, von denen prozentual der größte Teil in Kalifornien sitzt. Kein Wunder: Ganze 20 Prozent der satten 36 Millionen Yoga-praktizierenden US-Amerikaner leben an der Pazifikküste. Alle Zeichen standen also auf Kalifornien als idealem Ort, um weitere mögliche Investoren und Geschäftspartner ausfindig zu machen. Um die Mission yoganects mit noch mehr Nachdruck voranzutreiben, recherchierten wir, welche potenziellen Accelerator und Veranstaltungen zu uns passen könnten. Mit dem Event „The Startup Conference” wurden wir fündig. Erfreulicherweise fackelten die Initiatoren der Veranstaltung auf unsere Anfrage hin nicht lange: Wir erhielten direkt eine Zusage für einen Auftritt auf großer Bühne! Mit einem

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Extraschuss Motivation im Gepäck ging es also auf ins ferne Amerika.

On the yoganect-road – Partnerschaften an der Pazifikküste pflegen Am 26. April dieses Jahres führte uns die Reise von Hamburg über London nach San Francisco. Nach einigen Tagen in der kosmopolitischen Westküstenmetropole ging es dann schnurstracks die Pazifikküste entlang Richtung Süden, um Meetings mit unseren Geschäftspartnern abzuhalten. Zu diesen gehört unter anderem Paloma. Paloma ist der Inbegriff multikulturellen Lebens, ist sie doch in Schweden und Südamerika aufgewachsen. In San Diego führt sie ihre eigene Yoga-Beratungsagentur, in der sie Yogalehrern rund um das Thema Yoga-Retreats mit Rat und Tat zur Seite steht. Für uns war das Feedback von Paloma und den vielen anderen Unterstützern unseres Vorhabens natürlich nicht nur Motivationsschub, sondern auch ein wichtiges Kriterium für die Produktentwicklung.

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Es wird ernst – die Teilnahme an „The Startup Conference” in Silicon Valley Das absolute Highlight unserer kalifornischen Roadshow stand uns nach dem Treffen unserer Business-Partner noch bevor: die Vorstellung von yoganect auf ganz großer Bühne im legendären Silicon Valley. Wir wussten, dass auch erfolgreiche Größen der Tech-Szene wie Eric S. Yuan bei unserem Pitch in Redwood City anwesend sein würden – entsprechend groß war also unsere Aufregung. Glücklicherweise trug die bekannte Lockerheit der Amerikaner um uns herum dazu bei, dass unsere anfängliche Nervosität schnell nachließ und gesteigertem Selbstvertrauen wich. Dementsprechend wurde unser Vortrag zu einem absolut unvergesslichen Erlebnis.

Auch das tolle Feedback nach unserem Vortrag, das für Start-ups wie das unsere, die anfänglich ohne nennenswerte Umsätze auskommen müssen, essenziell ist, motivierte uns sehr. Wenige Minuten nach unserer Silicon-Valley-onstage-Erfahrung kamen schon die ersten Anfragen via LinkedIn, und aus den anschließenden Gesprächen mit VC’s und Ausstellern ergaben sich viele hilfreiche Kontakte zu Multiplikatoren und neuen Partnern. Alles in allem können wir die Teilnahme an The Startup Conference also absolut weiterempfehlen – it rocks!

Netzwerken – ob digital oder face to face, ein Pfeiler des Erfolgs Dass das Netzwerken für den Erfolg eines Unternehmens und insbesondere eines Start-ups unerlässlich ist, war uns bereits vor unserer Reise bewusst. Während der Roadshow entdeckten wir jedoch, dass dieser Prozess neben Investoren und Geschäftspartnern auch die Kunden miteinbeziehen sollte. Der persönliche Kontakt spielt dabei auch heute noch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Selbstverständlich ist es mittlerweile gang und gäbe, einen Großteil der Kommunikation über Skype, Zoom und Co abzuwickeln. Dennoch wollen wir eine Lanze für den direkten Kommunikationsweg brechen. Unserer Erfahrung nach wurde es erst durch persönliche Treffen möglich, zum Beispiel gemeinsam geeignete Bilder und Artikel zu erstellen – Materialien, die unserem ganzen Projekt erst den nötigen glaubwürdigen Anstrich gaben.

Zurück in Europa –  Eindrücke und Erkenntnisse Insgesamt übertraf die Roadshow unsere Erwartungen bei weitem. Der persönliche Kontakt zu Kunden und Partnern in den USA hat einen nachhaltig positiven Eindruck bei den Beteiligten hinterlassen und dient uns zusätzlich als Referenz in Europa. Selbst Wochen nach der Rückreise öffnen sich immer wieder neue Türen durch die in Kalifornien gemachten Kontakte und Veranstaltungen.

Und auch in puncto finanzieller Unterstützung erwiesen sich die Amerikaner als offen und großzügig, so dass es uns mithilfe unseres Enthusiasmus gelang, unseren ersten US-Investoren als Aktionär zu gewinnen.

Gründer-Tipp von yoganect – nimm dir Zeit für das, was zählt Mein Tipp an andere Start-up-Gründer: Man muss sicherlich nicht immer um die halbe Welt reisen, um sein Vorhaben voranzutreiben. In jedem Falle sollte man jedoch Wege und Möglichkeiten finden, um Menschen persönlich zu zeigen, dass man es ernst meint. Auch wenn die digitale Kommunikation heutzutage oft einfacher umsetzbar erscheint, verleiht das direkte face-toface-Treffen der Kontaktaufnahme doch eine wesentlich persönlichere Note und hat somit immer noch einen hohen Stellenwert inne. Und noch eine persönliche Empfehlung – auch als Gründer sollte man sich hin und wieder eine Auszeit gönnen. Also: Log out. Breathe in. Do Yoga.

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