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An der Franz-Liszt-. Musikakademie in Budapest studierte er bei. M. Szenthelyi und V. Tátrai. Preise und Aus- zeichnungen erhielt er unter anderen beim.
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Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg verfügt mit der Aula über einen Festsaal mit einmaliger Akustik. Kammermusi­kalische Akzente der aula konzerte halle sollen in einer Symbiose von Raum und Klang überregionale Ausstrahlung entfalten. Die Aula im Universitätshauptgebäude liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur KULTURINSEL und zum Opernhaus Halle im Spannungsfeld alter und neuer Architektur des Universitätsplatzes. www.aula-konzerte.uni-halle.de

Die nächsten aula konzerte: Mittwoch, 12. November 2014, 19:30 Uhr Grieg Trio Sølve Sigerland Violine Ellen Margrete Flesjø Cello Vebjørn Anvik Klavier Donnerstag, 15. Januar 2015, 19:30 Uhr Marta Klimasara Multipercussion und Marimbaphon

Hauptsponsoren:

Programmtext: Joachim Seibt Gestaltung: Klaus Pockrandt

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24. Juni 2014 19:30 Uhr

Kristóf Baráti Violine Gábor Farkas Klavier

Ludwig van Beethoven (1770–1827)

Sonate Nr. 8 G-Dur, op. 30 Nr. 3 für Klavier und Violine 1. Allegro assai 2. Tempo di Minuetto, ma molto moderato e grazioso 3. Allegro vivace

Robert Schumann (1810–1856) 

Sonate Nr. 1 a-Moll, op. 105 für Klavier und Violine 1. Mit leidenschaftlichem Ausdruck 2. Allegretto 3. Lebhaft

Pause

Béla Bartók (1881–1945)

Sonate Nr. 1, op. 21 Sz 75 für Violine und Klavier 1. Allegro appassionato 2. Adagio 3. Allegro

Kristóf Baráti Violine 1979 in Ungarn geboren, verbrachte Baráti einen Großteil seiner Kindheit in Venezuela. Im Alter von 8 Jahren machte er dort bereits durch erste Solo-Konzerte mit Orchester auf sich aufmerksam. An der Franz-LisztMusikakademie in Budapest studierte er bei M. Szenthelyi und V. Tátrai. Preise und Auszeichnungen erhielt er unter anderen beim Long-Thibaud-Wettbewerb in Paris, beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel sowie beim renommierten 6. Internationalen Paganini-Wettbewerb in Moskau. In den Jahren 2009 und 2010 entstanden CDEinspielungen der ersten beiden Violinkonzerte von Niccolò Paganini sowie der sechs Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach. Seine Einspielung sämtlicher Violinsonaten Beethovens im Duo mit Klára Würtz erschien im September 2012. Gábor Farkas Klavier Zahlreiche Erfolge belegen das Ausnahmetalent des 1981 geborenen Ungarn, der an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest sein Examen mit Auszeichnung ablegte. Erste Preise errang er unter anderen beim ungarischen Klavierwettbewerb in BékésTarhos sowie beim Béla-Bartók-Klavierwettbewerb in Baden bei Wien. 2009 gewann er schließlich den 6. Internationalen FranzLiszt-Klavierwettbewerb Weimar-Bayreuth. Für seine Debüt-Einspielung »An Evening with Liszt« erhielt Farkas im selben Jahr den begehrten Grand Prix du Disque der ungarischen Franz-Liszt-Gesellschaft. 2011 war er Solist im Eröffnungskonzert des ungarischen Liszt-Jahres im Palast der Künste in Budapest.

L. v. Beethoven: Violinsonate op. 30 Nr. 3 Während Mozart dem Klavier in den meisten seiner Duosonaten eine überaus dominante Rolle zumaß und einige seiner Violinkompositionen bezeichnenderweise als »Klaviersonate mit einer Violin« überschrieb, strebte Beethoven bereits mit den ersten seiner insgesamt zehn Violinsonaten die weitgehende Gleichberechtigung der beiden musikalischen Partner an. 1802 entstanden in einem Jahr drei Vio­linsonaten ganz unterschiedlichen Charakters. Anders als die Sonate c-Moll dieses Tripels entbehrt die Sonate G-Dur der sonst dem Komponisten zugeschriebenen Schwere und geradezu fatalistischen Leidenschaft – dies eben auch im selben Jahr seines zunächst unveröffentlicht gebliebenen »Heiligenstädter Testaments«, in dem er wegen seines Gesundheitszustandes und nachlassenden Gehörs tiefe Depressionen erkennen ließ. Dem entgegengesetzt trägt die Sonate G-Dur durch unbeschwerte und eher unauffällige Virtuosität einen heiter-gelösten Charakter. Sollte sich für Beethoven damit ein Schritt zu einer gewissen Aussöhnung mit dem Schicksal eröffnet haben? R. Schumann: Violinsonate op. 105 Die Tradition der vorrangigen Bezeichnung des Klaviers im Duo mit Violine hielt sich trotz aller Weiterentwicklungen noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. In den beiden Violinsonaten Schumanns aus dem Jahr 1851, die wie Bartóks Violinsonaten und Beethovens Opus 30 innerhalb eines Jahres entstanden, manifestiert sich ein Umbruch, der angesichts der als viersätziges Konzertstück großangelegten zweiten Violinsonate op. 121 dazu führte, dass sich die Erstnennung der Violine nun zusehends durchsetzte.

Schumanns erste, kleiner disponierte dreisätzige Violinsonate op. 105 lässt sich in der Anlage gut mit der Sonate op. 30 Nr. 3 von Beethoven vergleichen. In beiden Werken trägt der eigentlich durchweg langsame, liedhafte 2. Satz – als Mittelsatz zwischen einem gewichtigeren ersten und einem geschwinderen letzten – zugleich Elemente des Tänzerischen, wie es sich sonst in dem Dreiermetrum eines Scherzos wiederfindet. Die Entwicklung hin zu einer nunmehr als Vorbild wirkenden untrennbaren Einheit der musi­ kalischen Partner sowie die wachsende Kühnheit im thematisch-motivischen Bezug der Sätze untereinander sind ebenso spürbar. B. Bartók: 1. Violinsonate Der Vertrag von Trianon, der für Ungarn die Folgen des Ersten Weltkrieges festsetzte, bedeutete auch für Bartók einen Einschnitt. Die Neuordnung der nationalen Grenzen trennte ihn seit Juni 1920 von seiner Mutter in Bratislava; und seine übergreifenden Studien zur Volksmusik der Rumänen, Ungarn und Slowaken, in deren Gebiete er größtenteils nicht mehr reisen konnte, riefen im Zuge der sich seit 1920 in Ungarn etablierenden autoritären Regierungsverhältnisse zunehmend natio­ nalistische Kritik hervor. Seine beiden zum Abstrakten neigenden Violinsonaten (1921/22) sind in dieser Zeit Ausdruck der Suche einer eigenen musikalischen Sprache, die an die expressionistischen Werke Schönbergs gemahnt. In der 1. Violinsonate zeigen sich jedoch auch in atonaler Harmonik die dauerhaften Nachwirkungen der klassischen Vorbilder: Einem formal komplexen ersten Satz folgt ein weitgehend melodisches Mittelstück und ein durch gesteigerte Motorik charakterisiertes Finale.