JUGEND HILFT

29.09.2016 - heute noch ehrenamtlich im Leo-Club, bei Schüler helfen Leben und als Fachschaftsvertreter an meiner Universität. Und zum Glück bin ich mit ...
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Keynote Veljko Tomovic JUGEND HILFT! Preisverleihung 2016 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Siegerprojekte von JUGEND HILFT!, mein Name ist Veljko Tomovic, Ich bin 20 Jahre alt, komme aus Kiel und studiere dort Rechtswissenschaften. Ich bin dieses Jahr Mentor für das Projekt "ALL IN" aus Stuttgart und habe selber vor zwei Jahren mit dem Projekt "Young-Voice" als Siegerprojekt hier oben stehen dürfen. Ich will euch heute durch zwei persönliche Geschichten mit auf den Weg geben, was junges Engagement bewirken kann und wie Engagement mich selbst geprägt und bewegt hat. Alle Menschen, die hier sitzen und sich bereits für diese Gesellschaft eingesetzt haben, hatten ihre Gründe und Motivationen warum sie sich engagieren. Eines dieser Gründe wird bei vielen bestimmt die Freude und das Glück gewesen sein, dass sie bei ihrer Tätigkeit für andere erfahren haben. Meine schönste und prägendste Erfahrung, welche mich heute immer noch motiviert, war bei einer meiner ersten ehrenamtlichen Tätigkeiten: Damals habe ich eine ältere Dame durch eine Schul-AG in einem Seniorenheim zusammen mit einem Freund einmal in der Woche besucht. Wir gingen mit ihr spazieren, redeten mit ihr, tranken Kaffee oder spielten Brettspiele. Oft wenn wir gingen, fing sie an zu weinen, weil sie traurig war, dass wir nun weg waren. Wenn wir in der nächsten Woche wieder kamen begrüßte sie uns mit den Worten, dass sie sich die ganze Woche darauf gefreut hat uns zu sehen. Dieses Ereignis zeigte mir, dass man mit wenig Zeit und praktisch keinem Aufwand das Leben eines anderen einfach positiv verändern kann. Immer wieder wenn ich an meinem Engagement oder Motivation zweifle, denke ich an diese alte Dame zurück und weiß wieder warum ich Zeit und Energie aufwende um anderen Menschen zu helfen. Denkt mal zurück, welches war euer schönster und bewegendster Moment, den ihr durch euer Engagement erfahren durftet? Allerdings habe ich in meinem Engagement auch Momente erlebt, die mir nicht so viel Freude bereiteten. Die zweite Geschichte, die ich euch erzählen will, geht um die Anerkennung und Wichtigkeit von jugendlichem Engagement. Die Arbeit mit der alten Dame motivierte mich damals noch mehr Zeit dafür aufzuwenden, mich zu engagieren. So kam ich auf die Idee bei der Tafel beim Sortieren der Lebensmittel mitzuhelfen. Ich tat dies auch an einigen Wochenenden, bis mir dann ein Mann erklärte, dass sie mich nicht mehr mithelfen lassen können, da ich mit 13 Jahren zu jung wäre und sie keine Verantwortung für mich übernehmen könnten. Ich war traurig, weinte sogar deswegen und versuchte sie vergeblich davon zu überzeugen, dass ich weiter mithelfen kann. Allerdings brachte es nichts und ich musste mit diesem Ehrenamt wieder aufhören. Diese Erfahrung ließ mich eine lange Zeit zweifeln, inwiefern junge Menschen sich in dieser Gesellschaft ehrenamtlich engagieren können. Aber ich bin dankbar für diese Erfahrung, denn sie motivierte mich zu beweisen, dass Jugendliche und Kinder das Recht haben, genauso Verantwortung zu übernehmen und mitzuhelfen! Ich gründete aufgrund dieser Erfahrung damals

ein eigenes Projekt, in dem junge Menschen sich auf einer Seite über Engagementmöglichkeiten in ihrer Nähe informieren konnten und gleichzeitig eine Kampagne gestartet wurde, um Schüler zum Ehrenamt zu motivieren. Auch ich selbst fand neue Ehrenämter und war in den vergangenen Jahren zum Beispiel in der Bahnhofsmission, in der Schülervertretung oder bei dem Weltladen engagiert und arbeite auch heute noch ehrenamtlich im Leo-Club, bei Schüler helfen Leben und als Fachschaftsvertreter an meiner Universität. Und zum Glück bin ich mit meinem Engagement nicht alleine. Gemäß dem diesjährigen Children Jahresmotto "Junges Engagement bewegt", sitzen hier heute viele Jugendliche aus ganz Deutschland, die zeigen, dass junge Menschen durch vielfältige Hilfe, dem aktiven Einbringen in die Gesellschaft, der Übernahme von Verantwortung und durch Einsatz ihrer Kraft und Zeit täglich etwas bewegen, um diese Welt ein Stück besser zu machen. Wenn man dieses Engagement betrachtet, sollten zwei Dinge bedacht werden: - Das Engagement dieser jungen Menschen ist gewiss keine Selbstverständlichkeit. Denn die Zeit könnten sie genauso gut für Schule, Sport, Freunde oder Hobbies nutzen. - Außerdem ist dieser unentgeltliche Einsatz eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Das haben wir beispielsweise im vergangenem und diesem Jahr an der Flüchtlingssituation gesehen, die ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer in einer Katastrophe hier vor Ort geendet wäre. Damit junges Engagement weiter großes bewirken kann und viele junge Menschen durch Engagement geprägt werden, ist es wichtig, dass dieses Ehrenamt gewürdigt und belohnt wird, junge Menschen dazu ermutigt werden, sich für andere einzusetzen und dabei vielfältig unterstützt werden. JUGEND HILFT! macht das mit diesem Camp in einer großartigen Art und Weise! Ich hoffe das sowohl diese Preisverleihung, als auch das ganze Camp euch in positiver Erinnerung bleiben wird und für euch ähnlich wie meine Geschichte mit der alten Dame eine Erinnerung ist, auf die ihr in schlechten Zeiten zurückschauen könnt und ihr dann anfangt zu lächeln, weil ihr durch euer Engagement nicht nur viel anderen gebt, sondern viele schöne Momente zurückbekommt, die kein Geld auf dieser Welt aufwiegen könnten. Ich wünsche allen noch eine schöne Veranstaltung. Danke fürs Zuhören.

29.09.2016

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