DGFP // Kurzbefragung Integration von Flüchtlingen in Unternehmen – Ergebnisbericht Februar 2017
Management Summary
Die nachhaltige Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt kommt voran. Die befragten Unternehmen zeigen über alle Größen und Branchen hinweg großes Engagement. Der Mittelstand stellt Flüchtlinge bevorzugt in festen Arbeitsverhältnissen ein. Für 2017 planen noch deutlich mehr Unternehmen Flüchtlinge – auch in Ausbildung und festen Arbeitsverhältnissen – zu beschäftigen. Großer Förderungs- und Weiterbildungsbedarf: Die größten Integrationshürden und damit der größte Förderungsbedarf bestehen bei den Sprachkenntnissen, aber auch hinsichtlich der beruflichen Qualifikationen gibt es einen großen Weiterbildungsbedarf. Die gesetzlichen Regelungen werden nach wie vor als sehr komplex wahrgenommen. Vor allem die Zuständigkeiten der unterschiedlichen Behörden ist für die Unternehmen oft unklar. Die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen erfordert individuelle Lösungen. Für die Unternehmen stellt daher der Erfahrungsaustausch untereinander eine wichtige Möglichkeit dar, praxisrelevante Informationen zu erhalten und zu teilen. Die Ergebnisse decken sich mit den Erfahrungen unserer Veranstaltungen sowie weiteren Studien, zeigen zugleich aber auch noch einmal deutlich den weiteren Handlungsbedarf, um die Integration von Flüchtlingen erfolgreich zu gestalten.
DGFP // Kurzbefragung | Integration von Flüchtlingen in Unternehmen
2
Das Thema „Integration von Flüchtlingen“ ist in den Unternehmen nach wie vor aktuell.
Interesse der Unternehmen am Thema "Integration von Flüchtlingen"
12,4% 30,3% Ja, das Thema ist von besonders großem Interesse. Wir beschäftigen uns damit, aber nichtmehr als mit anderen aktuellen Themen. 57,3%
DGFP // Kurzbefragung | Integration von Flüchtlingen in Unternehmen
Nein, bisher haben wir uns noch nicht damit beschäftigt.
3
Beschäftigtenzahlen: Je größer das Unternehmen, desto mehr Flüchtlinge werden beschäftigt. Der Mittelstand stellt Flüchtlinge bevorzugt in festen Arbeitsverhältnissen ein. Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Flüchtlinge in einem Unternehmen nach Unternehmensgröße* 20 16,8 16
12 Arbeitsverhältnis Ausbildung 8
Praktikum und Qualifizierung 6 3,8
4 1 0
5,2
1
1,2
1,9
0 50 – 249
250 – 499
500 und mehr
*Anzahl der Mitarbeiter DGFP // Kurzbefragung | Integration von Flüchtlingen in Unternehmen
4
Beschäftigtenzahlen: Flüchtlinge werden am häufigsten im Dienstleistungssektor beschäftigt. Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Flüchtlinge in einem Unternehmen nach Branche 28 23,2
24 20 16
Arbeitsverhältnis Ausbildung
12
9,9
Praktikum und Qualifizierung
8,1 8 4
6,7 3,2
4,8
4
2,3 1
0 Produzierendes Gewerbe
Handel und Gastgewerbe
DGFP // Kurzbefragung | Integration von Flüchtlingen in Unternehmen
Dienstleistungen
5
Beschäftigungsentwicklung: Für 2017 wird in allen Bereichen ein deutlicher Zuwachs erwartet. Anteil der Unternehmen, die Flüchtlinge beschäftigen bzw. planen Flüchtlinge zu beschäftigen 80% 65,1% 60% 40% 20%
40,4% 28,3% 18,5%
34,9%
20,6%
28,3% 27,1% 2016
0%
DGFP // Kurzbefragung | Integration von Flüchtlingen in Unternehmen
2017 (Planung)
6
Die unzureichenden Sprachkenntnisse stellen sich als Hauptproblem bei der Integration von Flüchtlingen in die Unternehmen heraus. Hürden bei der Beschäftigung von Flüchtlingen
Unzureichende Sprachkenntnisse
91,0%
Unzureichende berufliche Qualifikationen
45,9%
Unklare Zuständigkeiten der Behörden
45,1%
Gesetzliche Regelungen
43,4%
Probleme bei der Kompetenzfeststellung
32,8%
Kulturelle und religiöse Unterschiede
22,1%
Mangelnde innerbetriebliche Akzeptanz
4,9% 0%
DGFP // Kurzbefragung | Integration von Flüchtlingen in Unternehmen
20%
40%
60%
80%
100% 7
Die Komplexität der gesetzlichen Regelungen sowie die mangelnde Auswahl an geeigneten Kandidaten hindern Unternehmen an der Beschäftigung von Flüchtlingen. Gründe für die Nicht-Beschäftigung von Flüchtlingen 38,0%
Komplexität der gesetzlichen Regelungen
35,2%
Keine geeigneten Kandidaten
31,0%
Keine personellen Kapazitäten 16,9%
Unsichere Bleibeperspektive
Unwissenheit über Vorgehen
Mangelnde innerbetriebliche Akzeptanz
7,0%
2,8%
0% DGFP // Kurzbefragung | Integration von Flüchtlingen in Unternehmen
10%
20%
30%
40% 8
Die Informationsbeschaffung erfolgt über mehrere Kanäle. Dabei ist vor allem der direkte Personenkontakt wichtig. Über welche Kanäle informieren Sie sich? Organisationen und Initiativen (z.B. Arbeitsagentur, IHK)
74,8%
Kontakt zur Arbeitsagentur
60,4%
Print- u. Online-Medien
59,1%
(ehrenamtl.) Initiativen zur Vermittlung von Flüchtlingen
52,8%
Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen
50,3% 0%
DGFP // Kurzbefragung | Integration von Flüchtlingen in Unternehmen
20%
40%
60%
80%
9
Konzeption der Umfrage und Zusammensetzung der Stichprobe Umfragezeitraum: November/Dezember 2016 Grundgesamtheit: DGFP-Mitgliedsunternehmen Art der Befragung: Online-Fragebogen Teilgenommene Unternehmen: 189 Zusammensetzung der Stichprobe* Nach Unternehmensgröße
Anteil (in %)
Kleine Unternehmen
2,5%
Mittelständische Unternehmen
31,4%
Große Unternehmen
66,0%
Nach Branche
Anteil (in %)
Produzierendes Gewerbe
53,8%
Handel und Gastgewerbe
7,0%
Dienstleistungen
39,2 %
*Keine Zufallsauswahl, kein Anspruch auf Repräsentativität. Bei den Ergebnissen der Umfrage handelt es sich um ein aktuelles Stimmungsbild. DGFP // Kurzbefragung | Integration von Flüchtlingen in Unternehmen
10
Ihre Ansprechpartner
Bei Fragen zu den Ergebnissen kommen Sie gerne auf uns zu!
Christian Lorenz Leiter Hauptstadtbüro
Annalena Bolsinger Referentin Hauptstadtbüro
[email protected]
[email protected]
Telefon +49 30 2091699-41 Mobil +49 151 62964916
Telefon +49 30 2091699-43 Mobil +49 151 16357271
Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. Hauptstadtbüro Friedrichstraße 60 10117 Berlin
DGFP // Kurzbefragung | Integration von Flüchtlingen in Unternehmen
11