Historischer Eins-eg Theater – Macht – Kri-k
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Drama-‐Postdrama-k Repräsenta-on-‐Performa-vität AutorschaD-‐Werk
Drama-‐Postdrama-k
Das Grundproblem, das sich mit Drama bereits bei Aristoteles abzeichnet und bis heute Kontroversen hervorruD, ist der Doppelsinn des Begriffs. Er bezeichnet zum einen das literarische Sprach(Kunst)Werk ‚Drama‘, zum anderen den theatralen Spieltext, verbindet somit Lese-‐ und Aufführungstradi-on, SchriDkultur und performa-ve Kultur. Hans-‐Peter Bayerdörfer: Drama/Dramentheorie, in: Erika Fischer-‐Lichte, Doris Kolesch und Ma[hias Warstat (Hg.): Metzler Lexikon Theatertheorie, Stu[gart und Weimar 2005, S. 72.
Drama-‐Postdrama-k
Das Adjek-v ‚postdrama-sch‘ benennt ein Theater, das sich veranlaßt sieht, jenseits des Dramas zu operieren, in einer Zeit ‚nach‘ der Geltung des Paradigmas Drama im Theater.
Hans-‐Thies Lehmann: Postdrama-sches Theater, Frankfurt am Main 1999, S. 30.
Nicht gemeint ist: abstrakte Nega-on, bloßes Wegsehen von der Drama-‐Tradi-on. ‚Nach‘ dem Drama heißt, daß es als – wie immer geschwächte, abgewirtschaDete – Struktur des ‚normalen‘ Theaters fortlebt: als Erwartung großer Teile seines Publikums, als Grundlage vieler seiner Darstellungsweisen, als quasi automa-sch funk-onierende Norm seiner Drama-‐turgie. Hans-‐Thies Lehmann: Postdrama-sches Theater, Frankfurt am Main 1999, S. 30.
Repräsenta-on-‐Performa-vität
1 – SPIELEN – eine Handlung repräsen-eren
1 – SPIELEN – eine Handlung repräsen-eren 2 – ZEIGEN – eine Handlung präsen-eren
1 – SPIELEN – eine Handlung repräsen-eren 2 – ZEIGEN – eine Handlung präsen-eren 3 – TUN – ein Handlung ausführen
Bertolt Brecht 1938 „Die Straßenszene – Grundmodell einer Szene des epischen Theaters“
Es handelt sich hierbei, kurz gesagt, um eine Technik, mit der darzustellenden Vorgängen zwischen Menschen der Stempel des Auffallenden, des der Erklärung BedürDigen, nicht Selbstverständlichen, nicht einfach Natürlichen verliehen werden kann. Der Zweck des Effekts ist, dem Zuschauer eine fruchtbare Kri-k vom gesellschaDlichen Standpunkt zu ermöglichen. Brecht, Bertolt; Über eine nicht aristotelische Drama-k, in: SchriDen zum Theater, Hamburg 1978, S. 99.
1 – SPIELEN – eine Handlung repräsen-eren 2 – ZEIGEN – eine Handlung präsen-eren 3 – TUN – ein Handlung ausführen
Erika Fischer-‐Lichte 2003 „Ästhe-k des Performa-ven“
Abramović schuf in und mit ihrer Performance eine Situa-on, welche die Zuschauer zwischen die Normen und Regeln von Kunst und Alltagsleben, zwischen ästhe-sche und ethische Postulate versetzte. In diesem Sinne stürzte sie sie in eine Krise, zu deren Bewäl-gung nicht auf allgemein anerkannte Verhaltensmuster zurückgegriffen werden konnte. [...] Sie verwandelte die beteiligten Zuschauer in Akteure. Erika Fischer-‐Lichte: Ästhe-k des Performa-ven, Frankfurt am Main 2004, S. 11-‐12.
Sta[ Werke zu schaffen, bringen die Künstler zunehmend Ereignisse hervor, in die nicht nur sie selbst, sondern auch die Rezipienten, die Betrachter, Hörer, Zuschauer involviert sind.
Erika Fischer-‐Lichte: Ästhe-k des Performa-ven, Frankfurt am Main 2004, S. 29.
Eine Ästhe-k des Performa-ven zielt auf diese Kunst der Grenzüberschreitung. Sie arbeitet unablässig daran, Grenzen, die historisch gesehen, im ausgehenden 18. Jahrhundert errichtet wurden und seitdem ebenso unverrückbar wie unüberwindbar und in diesem Sinne als quasi natürliche, das heißt von der Natur gesetzte Grenzen galten [...] zu überschreiten und so den Begriff der Grenze zu redefinieren. [...] Eine Ästhe-k des Performa-ven verfolgt also nicht das Projekt einer Entdifferenzierung [...]. Vielmehr geht es ihr um die Überwindung starrer Gegensätze, um ihre Überführung in dynamische Differenzierungen. Erika Fischer-‐Lichte: Ästhe-k des Performa-ven, Frankfurt am Main 2004, S. 356-‐357.
AutorschaD-‐Werk
Die Aufführung hört auf, ein Werk der Darbietung zu sein, sie wird zum Akt einer Kommunika-on zwischen Zuschauenden und Spielenden. Theresia Birkenhauer: Werk, in: Erika Fischer-‐Lichte, Doris Kolesch und Ma[hias Warstat (Hg.): Metzler Lexikon Theatertheorie, Stu[gart und Weimar 2005, S. 389.
Abschluss-‐Ausblick