Hallstatt Information - Dachstein Salzkammergut

Im Jahre 1595 wird mit dem Bau einer Soleleitung ins 40 km entfernte Ebensee begonnen, wo es größere Holzvorräte für die Sudhütten gab - es ist somit die ...
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Hallstatt 508 m Seehöhe 950 Einwohner

Ein Ausflug in die Geschichte von Hallstatt: Aus der Zeit um 12 000 v. Chr. stammt ein künstlich durchbohrter Höhlenbärenknochen aus der Dachstein- Rieseneishöhle, der als ältester Beweis für menschliche Anwesenheit in der Gegend um Hallstatt gilt. Bereits in der Jungsteinzeit gibt es Hinweise auf eine erste Besiedelung des Raumes (steinerner "Schuhleistenkeil" um 5000 v. Chr.). Um 2500 v. Chr. stießen die Siedler, welche vermutlich als Jäger und Fischer bis in die Urwälder des Salzberghochtales vordrangen, zum ersten Mal auf salzhaltige Quellen und begannen die Salzlagerstätten allmählich durch Sieden der Quellsole in so genannten "Blockwandbecken" zu nutzen. Um 1000 v. Chr. beginnt dann die erste bergmännische Salzgewinnung, begünstigt durch den neuen Werkstoff Bronze. Der älteste Salzbergbau der Welt hatte somit seinen Anfang genommen. Für den Abtransport der gebrochenen Salzstücke hatten die Bergleute der Urzeit Fellsäcke mit einer ausgeklügelten Tragevorrichtung entwickelt. Um das Jahr 800 v. Chr. gelangt wieder ein neuer Werkstoff nach Europa: das Eisen. Unser Wissen über die Eisenzeit stammt ebenfalls aus Bodenfunden, wobei ein besonders reiches Gräberfeld jenes im Salzberghochtal ist. Aufgrund der einzigartigen Funde wurde der älteren Eisenzeit von 800 - 400 v. Chr. nach dem Hauptfundort der Name "HALLSTATTZEIT" gegeben. Damals kam ein Volk aus dem Osten nach Europa, die Illyrer. Sie lebten als Viehzüchter, Händler und Bergleute und waren große Künstler, wie uns eine Vielzahl an Grabbeigaben beweist. Um 300 v. Chr kam es zu einer gewaltigen Murenkatastrophe, die zum vorläufigen Ende des Bergbaues in der so genannten "Ostgruppe" führte, und die Siedlung vernichtete. Die Wiederaufnahme der Bergbautätigkeit begann im Bereich der "Dammwiese" am Fuße des "Plassens". Um Christi Geburt wird Noricum eine römische Provinz und die Römer bauen ihre Niederlassungen und Straßen auch in Hallstatt. Sie dürften mit den unterworfenen Kelten den Salzbergbau bis zur Zertrümmerung ihres Reiches weiter betrieben haben. 300 n. Chr. kommt es zur ersten Verbreitung des Christentums im Salzkammergut, und im 6. Jahrhundert nehmen die Bajuwaren das Gebiet in Besitz. Um 1000 erreicht der Salzbergbau wieder jene Bedeutung, die er schon in prähistorischer Zeit und während der Römer hatte. Im 12. Jahrhundert wird erstmals eine kleine romanische Kirche erwähnt, die "Michaelikirche". 1284 lässt Herzog Albrecht von Österreich einen Wehrturm zum Schutze des Salzberghochtales errichten, den "Rudolfsturm", welcher schon wenige Jahre später im Salzkrieg zwischen Albrecht und Erzbischof Konrad IV. von Salzburg seine Bestimmung erfüllen sollte. 1311 verleiht Königin Elisabeth, Witwe von Albrecht I. den Bürgern von Hallstatt das Marktrecht. 1494 verleiht Kaiser Maximilian I. dem Ort ein Marktwappen, später dann das Braurecht. Im Jahre 1595 wird mit dem Bau einer Soleleitung ins 40 km entfernte Ebensee begonnen, wo es größere Holzvorräte für die Sudhütten gab - es ist somit die Älteste Pipeline der Welt. 1734 wird im Hallstätter Salzbergwerk die Leiche eines durch Salz konservierten prähistorischen Bergmannes gefunden. Dieser vorgeschichtliche Unfalltode (ca. 300 v. Chr.) ging als "Mann im Salz" in die Geschichte ein. 1750 wurde bei einer Brandkatastrophe nahezu der gesamte Ortskern Raub der Flammen. Daraufhin wurden sämtliche salinenärarische Gebäude im Ortsteil Lahn neu aufgebaut.

Der im Jahre 1964 begonnene Bau einer ortsbildschonenden Ortsumfahrung in Form eines "Doppeltunnels mit Parkterrasse in der Mühlbachschlucht" war 1966 beendet, die Anlage konnte am 23. Juli dem Verkehr übergeben werden. Im Dezember 1997 beschloss das Welterbe- Komitee der UNESCO die Kulturlandschaft Hallstatt- Dachstein / Salzkammergut auf die "Liste des Welterbes" zu setzen. Durch diese Auszeichnung steht die Region Hallstatt gemeinsam mit bisher über 580 UNESCOWelterbestätten in 112 Ländern unter dem besonderen Schutz des globalen Kultur- und Naturerbes, wobei Hallstatt als eine der wenigen Stätten gilt, wo beide Faktoren ausschlaggebend sind. Die Verleihung der Urkunde wurde im Juni des Jahres 1998 unter großem Jubel der Bevölkerung und mit einem gigantischen viertägigen Fest gefeiert.