Geist und Gesundheit

Im weiteren Verlauf der Beratung setzt sich der Gesundheitsbera- ..... Unter den zahlreichen Bewerbungen und Vorschläge hat die Jury acht Finalisten ...
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Das Magazin der pronova BKK Partner für Ihre Gesundheit

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Geist und Gesundheit

Der neue Vorstand der pronova BKK im Gespräch

Große Herausforderungen pronova profil: Frau Löb, Herr Kaiser, Sie haben am 1. Oktober Ihren Platz als neue Vorständin bzw. als neuer Vorstandsvorsitzender der pronova BKK angetreten. Was gehört zu Ihren größten Herausforderungen? Kaiser: Zunächst arbeiten wir weiter intensiv daran, auch künftig die Wünsche unserer Versicherten zu erfüllen. Unser Ziel lautet nach wie vor, dass wir für unsere Kundinnen und Kunden die Nr. 1 in Sachen Gesundheit sein wollen. Das für uns mit Abstand wichtigste politische Thema ist eine gerechtere Verteilung der Mittel aus dem Gesundheitsfonds. Unsere Kundinnen und Kunden zahlen deutlich mehr Beiträge in den Gesundheitsfonds ein, als wir aus diesem Fonds erhalten. Einige Kassen bekommen mehr Geld, als sie benötigen und zahlen dies als Prämie aus. Das können wir unseren Versicherten nicht erklären. Deshalb werden wir uns massiv dafür einsetzen, diese Ungerechtigkeit abzustellen. Wird mit dieser Ungerechtigkeit nicht auch der Solidargedanke, dem die gesetzlichen Krankenkassen unterliegen, auf den Kopf gestellt? Löb: Ein Stück weit ja. Wir müssen immer wieder darauf hinweisen, dass die Strukturen der Kassen unterschiedlich sind. Bei der pronova BKK haben wir z. B. 45 Prozent Rentner. Bei anderen Kassen ist das nicht der Fall. Wir haben in vielen Fällen einen ganz anderen Bedarf, als wenn wir eine junge Klientel hätten. Viele Versicherte haben das Gefühl, die Krankenkassen schwimmen im Geld. So werden sie ja auch öffentlich informiert. Wie kann man ihnen eigentlich klar machen, dass das von Kasse zu Kasse sehr unterschiedlich ist und dass das Geld ganz schnell wieder weg sein kann? Löb: Der demographische Wandel und der medizinische Fortschritt kosten viel Geld. Und eine gute Versorgung, wie wir sie glücklicherweise in Deutschland haben, ist teuer. Ich glaube, es bleibt nach wie vor unsere Herausforderung, mit unseren Ressourcen gut umzugehen. Unsere Ressourcen sind zum einen die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds, zum anderen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der verantwortungsvolle Umgang mit beiden Ressourcen wird eine Herausforderung der nächsten Jahre sein.

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Nehmen wir an, Sie hätten Gelegenheit, mit der Bundeskanzlerin ein persönliches Gespräch zu führen, was würden Sie thematisieren? Kaiser: Allgemein würde ich das Thema Bildung ansprechen, denn hier sehe ich großen Handlungsbedarf. Im Bereich der Gesundheitspolitik wäre ein wichtiger Aspekt die Unter-, Über- und Fehlversorgung. Es ist nach wie vor so, dass wir auf dem Land regelmäßig von Unterversorgung sprechen müssen. Es fehlen zum Beispiel Haus- und Fachärzte. Dafür haben wir in den Ballungszentren oft eine Überversorgung. Nicht nur im ambulanten, sondern auch im stationären Bereich. Natürlich muss es eine gut erreichbare Grundversorgung geben, aber es sollten z. B. nicht in allen Krankenhäusern Spezialbehandlungen angeboten werden, die dann nur in geringen Mengen erbracht werden können. Das führt dazu, dass die entsprechenden Abteilungen keine Auslastung erfahren und damit unwirtschaftlich sind. Ich finde, hier müssten Bundes- und Landespolitik mehr Einfluss ausüben. Schließlich wird diese Überversorgung von uns allen bezahlt. Löb: Und ich wünsche mir noch eins, wenn ich die Chance zu einem solchen Gespräch zu hätte: darauf hinzuweisen, wie wichtig betriebliche Krankenversicherung ist. Wir haben die großen DAX-Unternehmen im Rücken und versichern einen Großteil der Beschäftigten Das heißt, wir kennen die Sorgen, Bedürfnisse und Nöte dieser Menschen, kennen auch die Besonderheiten. Wir kümmern uns gemeinsam mit den Unternehmen um die Gesunderhaltung der Belegschaften. Dieses besondere Know-how zeichnet uns als Betriebskrankenkasse aus. Dafür hätten wir gerne mehr politische Unterstützung. Im Zuge des Wahlkampfes ist die Öffnung der privaten Krankenkassen (PKV) für alle ins Gespräch gebracht worden. Welche Meinung haben Sie dazu? Sollte man sie öffnen, sollte man sie schließen, sollte man alles so lassen wie es ist? Löb: Letzteres. Ich glaube, da wird einfach viel geredet. So wie es jetzt ist, haben wir in den letzten Jahren schon eine Annäherung der Privaten an die Gesetzliche Krankenkasse festgestellt Es gibt eine Grundversicherung, es gibt eine Grundprämie, die Leistungen sind schon angeglichen. Ich sehe keinen Mehrwert darin, eine PKV vom Markt zu nehmen oder zusammenzuschließen. Es würde uns weder finanziell noch strukturell helfen. Ich glaube, es würden mehr Probleme auf uns zukommen, um die Besonderheiten, die es in der PKV gibt, auf die GKV zu übertragen. Ein Beispiel dafür sind die Beamten mit ihren Versorgungsansprüchen.

Das Interview mit Lutz Kaiser und Christine Löb führten Jürgen Körner und Maria Düsing, Redaktion pronova profil

Kaiser: Wenn es denn so gemeint wäre, dass die Öffnung der PKV heißt, dass sich jeder – unabhängig von Alter und Gesundheitszustand – dort versichern könnte, dann wäre das gleichzeitig das Ende der PKV. Dann hätten wir die Bürgerversicherung. Wenn sich allerdings jeder, auch unabhängig vom Einkommen, nach den heutigen Kriterien der PKV versichern könnte, dann würden alle Gesunden, also die, die Solidarität in der gesetzlichen Krankenversicherung stützen, die GKV verlassen. Das kann niemand wollen. Kommen wir zurück zur pronova BKK. Was glauben Sie, sind die großen Herausforderungen für Sie und für das Haus? Löb: Für uns als pronova BKK ist es ganz wichtig, dass wir immer auf die einzelnen Lebensphasen, angefangen bei Säuglingen, Kleinkindern, über junge Familien, Menschen im Berufsleben, aber eben auch bei Rentnern eingehen können. Wir müssen die Sprache der jungen Menschen besser kennenlernen. Wie kommunizieren junge Leute heute? Wie können wir uns noch besser in der Öffentlichkeit darstellen, mit unseren Leistungen und unseren Produkten? Das wird auch eine Herausforderung.

Und wo wird die pronova BKK sonst ihre Schwerpunkte setzen? Kaiser: Die Qualität unserer Leistungen muss für unsere Kundinnen und Kunden spürbar und erlebbar sein. Präsenz vor Ort und damit Stärkung der Regionalität ist ein Stichwort. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen in den Geschäftsstellen unseren Versicherten mit Rat und Tat zur Seite, und zwar persönlich. Wir entwickeln mehr und mehr, häufig in Zusammenarbeit mit Haus-, Fachärzten und Kliniken, neue Versorgungsprogramme auf regionaler Ebene, die die Qualität der medizinischen Behandlung verbessern. Und wir werden uns weiterhin stark auf das betriebliche Gesundheitsmanagement konzentrieren. Frau Löb und Herr Kaiser, wir bedanken uns für das Gespräch mit Ihnen und wünschen Ihnen für Ihre zukünftige Aufgabe viel Erfolg.

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proGERO Ein Angebot der pronova BKK für Menschen mit Demenzerkrankung und deren Angehörige

Demenz wird oft auch als Leiden der Angehörigen bezeichnet – wenn die eigenen Eltern, der Ehepartner oder andere nahe Verwandte durch eine Demenzerkrankung immer mehr zum Schatten ihrer selbst werden, hat das oft schwerwiegende Folgen auch für das Leben und die Gesundheit der betreuenden Angehörigen. proGERO ist ein spezielles Angebot der pronova BKK für an Demenz Erkrankte und deren Angehörige. Es unterstützt gezielt Menschen, die ihre erkrankten Verwandten in häuslicher Umgebung betreuen.

Angehörige sind durch den Umgang mit der fortschreitenden Erkrankung meist hoffnungslos überfordert, denn die Betreuungsaufgaben erfordern nicht selten einen Rund-um-die-Uhr-Einsatz. Ziel des Programms ist deshalb die Stabilisierung der häuslichen Pflegesituation durch Schulung und Unterstützung der pflegenden Angehörigen.

Das Programm bietet neben der telefonischen Betreuung der Angehörigen bei Bedarf auch einen Hausbesuch einer Pflegeberatung. Die Betreuung läuft meist über zwölf Monate.

Die Bausteine von proGERO:

Oberstes Ziel:

é Gesundheitsberatung: Die telefonische Betreuung erfolgt

Die Stärkung der Angehörigen in ihrer Rolle als Pflegende

durch medizinisches Fachpersonal mit Unterstützung von Fachärzten. Pflegende Angehörige werden durch einen persönlichen Gesundheitsberater betreut, der bei Fragen oder Problemen auch über eine eigens eingerichtete Hotline erreichbar ist. Zu Beginn des Programms wird in mehreren Telefonaten eine ausführliche Bestandsaufnahme (Anamnese) erhoben.

é Pflegeberatung: In einem Besuch vor Ort führt ein Pflegeberater eine sogenannte Demenz-Erhebung durch. Der Pflegeberater sammelt anhand eines Fragebogens Informationen, die für die weitere gezielte Betreuung notwendig und hilfreich sind. Der Pflegeberater steht darüber hinaus für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung und gibt Tipps zur Erleichterung der häuslichen Pflege und Betreuung.

é Sozialberatung: Zusätzlich folgt im Laufe des Programms Fragen zu proGERO? Sie erreichen uns unter der Telefonnummer 0621 53391- 4919 4

eine telefonische Sozialberatung. In diesem Gespräch werden Fragen zu Sozialleistungen geklärt und Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung durch gesetzliche Leistungen aufgezeigt.

Im weiteren Verlauf der Beratung setzt sich der Gesundheitsberater bei Bedarf auch mit dem behandelnden Arzt des Patienten in Verbindung, um die Medikation und eventuelle Auffälligkeiten und Risiken zu besprechen. Auf Grundlage der Demenz-Erhebung durch den Pflegeberater erstellt der Gesundheitsberater zusammen mit dem pflegenden Angehörigen einen Maßnahmenplan. Die Maßnahmen sollen dazu dienen, Angehörigen Rückhalt zu geben und die häusliche Pflegesituation insgesamt zu stabilisieren und zu optimieren. Außerdem registriert der Gesundheitsberater im Rahmen der regelmäßigen Gespräche aufkommende Schwierigkeiten und kontaktiert bei Meldung von Eskalationssituationen umgehend den Angehörigen. Akut kritische Situationen werden besprochen, um erneute Eskalationen zu vermeiden. Die kooperative Zusammenarbeit der pronova BKK mit der Pflegekasse ermöglicht eine ganzheitliche Hilfestellung bei Fragen und Schwierigkeiten rund um die häusliche Betreuung von DemenzPatienten.

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Kuhrios: Milchersatz – warum? Milch galt über Jahre hinweg als besonders gesund, voller Vitamine und Mineralstoffe, und war der Hauptlieferant für das für Knochen und Zähne so wichtige Kalzium. Die tägliche Schulmilch lieferte ihren Beitrag zur gesunden Kinderernährung. Und: Milch machte müde Männer munter. Doch in Zeiten von Milcheiweißallergie und Laktoseintoleranz nehmen die Zweifel zu: Ist Milch überhaupt so wertvoll – und gibt es gesunde Alternativen zur Milch? Alternativen gibt es: Wer tierische Lebensmittel aus gesundheitlichen Gründen vermeiden muss, greift heute zu Sojamilch, Hafermilch, Reismilch oder Mandelmilch. Doch wer Milch und Milchprodukte gut verträgt, sollte sie weiterhin genießen. Besonders wertvoll ist übrigens die Variante mit dem natürlichen Fettgehalt von etwa 3,8 Prozent, da die Vitamine dann besonders gut vom Körper aufgenommen werden.

Macht Milch etwa krank? Milch macht gelegentlich auch abseits der Allergiethematik negative Schlagzeilen: Sie wird mitunter mitverantwortlich gemacht für Übergewicht, hohe Cholesterinwerte und die Entstehung bestimmter Krankheiten wie Haut- oder sogar Krebserkrankungen.

Damit überzeugt Milch Milch enthält die Mineralstoffe Kalzium und Phosphor sowie Magnesium, Eisen, Jod, Zink und Kalium. Außerdem liefert sie reichlich Vitamine: die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K und Vitamine der B-Gruppe, darunter das wichtige Vitamin B12. Hochwertiges Eiweiß und Milchfette, die sowohl gesättigte als auch eine Vielzahl an ungesättigten Fettsäuren enthalten, sorgen für eine gute Verwertbarkeit der fettlöslichen Vitamine und runden das Angebot ab. Andererseits heißt es heute auch, dass Lebensmittel mit tierischem Eiweiß wie eben Milch die Aufnahme von Kalzium einschränken, was eher ein Argument gegen Milch wäre.

Zum Fettgehalt: Ein Glas Vollmilch (200 ml) enthält etwa 130 Kalorien, daher ist Milch ein guter Energielieferant, aber als Erfrischungsgetränk oder Durstlöscher nicht geeignet. Kinder, die sehr viel Milch trinken, haben dadurch weniger Hunger und greifen nicht so oft zu Gemüse, Obst und Vollkornprodukten, die für eine gesunde Ernährung ebenfalls wichtig sind.

Der Konsum von Milch und Milchprodukten ist jedoch nie alleinige Ursache von Übergewicht. Wer zu Naturjoghurts statt zu meist stark gesüßten Fruchtjoghurts greift, spart auf diesem Wege jede Menge Kalorien ein. Und natürlich enthält Milch auch Cholesterin. Doch nachdem hohe Cholesterinwerte lange Zeit regelrecht verteufelt wurden, vermutet man heute, dass zu niedrige Werte ebenfalls gesundheitliche Risiken bergen, indem sie Krebsoder Alzheimer-Erkrankungen fördern könnten. Ferner gilt tierisches Eiweiß

heute als Kalziumräuber – Milch würde dann zumindest nicht mehr als Toplieferant von Kalzium gelten können. Während Milchgegner durch Milchkonsum außerdem die Entstehung von Prostatakrebs begünstigt sehen, sprechen Milchbefürworter gerade dem Milchfett wegen der enthaltenen konjugierten Linolsäure (CLA) eine Senkung von Krebsrisiken zu. Genauere wissenschaftliche Untersuchungen und endgültige Aussagen hierzu stehen allerdings noch aus. Also: Abwarten und Milch trinken – oder auf eine der Alternativen zurückgreifen.

Laktoseintoleranz und Milcheiweißallergie Es gibt viele Menschen, die Milch aufgrund einer Laktoseintoleranz gar nicht oder nur in kleinen Mengen vertragen. Ihnen fehlt das zur Aufspaltung des Milchzuckers (Laktose) benötigte Enzym Laktase oder es wird nur unzureichend gebildet. Während weltweit gesehen etwa 75 Prozent der Bevölkerung eine Milchunverträglichkeit haben, liegt in Deutschland der Anteil nur bei geschätzten 15 Prozent. Denn vor allem bei Nord- und Mitteleuropäern hat sich mit zunehmender Milchviehhaltung seit etwa 10.000 Jahren auch bei Erwachsenen die Fähigkeit zur Milchverdauung erhalten, während in den meisten anderen Regionen der Erde der menschliche Körper im Alter von drei bis fünf Jahren die Bildung des Enzyms Laktase einstellt. Bei einer Laktoseintoleranz, die sich mit Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfällen bemerkbar macht, sind auch Schafund Ziegenmilch tabu, denn sie enthalten ebenfalls Milchzucker. 6

Eine Milcheiweißallergie tritt besonders bei kleinen Kindern auf und verschwindet in etwa 80 Prozent der Fälle im Alter von etwa sechs Jahren von allein. Schon Kleinstmengen können die allergischen Symptome wie Hautausschläge, Juckreiz, Übelkeit oder sogar Atembeschwerden hervorrufen. Auch Ziegen- und Schafmilch werden häufig nicht vertragen. Bei der milchfreien Ernährung muss besonders auf in verarbeiteten Lebensmitteln versteckte Milcheiweiße und Milchzucker geachtet werden.

Alternativen im Überblick Wer Milch nicht verträgt oder aus anderen Gründen ablehnt, kann auf verschiedene milchartige, pflanzliche Alternativen zurückgreifen. Getreidemilchsorten dürfen aus rechtlichen Gründen übrigens nur unter der Bezeichnung „Drink“ verkauft werden:

Sojadrink wird aus Sojabohnen hergestellt. Er enthält viele ungesättigte Fettsäuren. Sojaeiweiß kann bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen. Achtung: Sojabohnen sind häufig mit Gentechnik hergestellt. Haferdrink ist reich an Eiweiß, ihm werden cholesterinsenkende Eigenschaften zugeschrieben.

Mandeldrink ist im Mittelmeerraum schon seit dem Mittelalter bekannt. Frisch gemahlene und geröstete Mandeln bilden die Basis. Reisdrink ist ein fermentiertes Getränk auf der Basis von Vollkornreis. Es ist im Gegensatz zu Kuhmilch eher arm an Mineralstoffen.

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Im Einklang mit – ja, mit wem oder was denn?

Gesundheit?

Jedes Zeitalter, jede Kultur definiert Gesundheit auf eigene Art und Weise. Immer geht es dabei jedoch um Harmonie, um den Einklang. Mal sind es der Himmel und die Erde und die Elemente, die im Einklang sind und dabei auch den Menschen umfassen, mal sind es die Körpersäfte oder das männliche und das weibliche Prinzip oder die Geister der Ahnen im Verhältnis zur Welt der Lebenden. Eins fällt an diesen ursprünglichen Ideen alter Kulturen zur Gesundheit auf: Um eine Art Ausgleich, um Harmonie und Einklang geht es immer. Und: Der Mensch wird hier nicht isoliert als gesundes oder krankes Individuum betrachtet, sondern als Bestandteil des Universums.

rum, das uns zufällig umgibt. Universum ist das große Ganze. Sind wir nur ein Produkt unserer Umwelt, ist unser Menschsein ziemlich beschränkt. Krankheit ist dann immer Ausdruck von Umwelteinflüssen. Sehen wir uns hingegen als Teil des Universums, denken wir unser Menschsein deutlich erweitert. Im Gegensatz zur Umwelt entzieht sich das große Ganze des Universums unserer Einflussnahme. Krankheit wäre dann vermutlich etwas, was Ursachen in einer uns übersteigenden Ordnung hat. Diesem Gedanken können wir hier nicht weiter nachgehen. Wir fragen uns stattdessen, was auf unser individuelles Dasein bezogen Gesundheit sein könnte.

Wenn wir heute sagen: Der Mensch muss im Zusammenhang mit seiner Umwelt gesehen werden, ist das zwar nicht falsch, doch nur ein letzter Rest dieses alten Denkens. Umwelt ist nur das Drumhe-

Mehr als nur eine Frage von Laborwerten Es gibt Menschen, die erleben ihren Routinecheck beim Arzt als Befreiung: „Meine Werte sind alle in Ordnung, ich bin gesund!“ In gewisser Weise stimmt das auch. Dennoch ist es ein verkürzter Begriff von Gesundheit. Die untersuchten Werte beziehen sich meist nur auf einige wenige, häufige Krankheitsbilder. Stimmen die untersuchten Werte, heißt das nicht, dass nicht doch irgendwo im Körper ein anderes krankhaftes Geschehen im Gange sein könnte. Außerdem spiegeln sie nur die körperliche Gesundheit, nicht die seelische. Zwar kann man heute mit Sicherheit sagen, dass seelische Erkrankungen sich auch im Körperlichen manifestieren

(Stress und Depressionen beispielsweise können organische Erkrankungen nach sich ziehen), doch bis sie sich in Laborwerten niederschlagen, vergeht oft viel Zeit. Halten wir fest: Neben der körperlichen Gesundheit ist immer auch die seelische Gesundheit wichtig. Doch während man die körperliche Gesundheit anhand von Laborwerten beurteilen kann, ist die Sache mit der seelischen Gesundheit nicht so einfach feststellbar – mit einer Blutentnahme kann man Entzündungen im Körper, aber eben keine Verletzungen der Seele erfassen.

Körper, Geist und Seele

Die pronova BKK ist der „Partner Ihrer Gesundheit“. Doch was ist das überhaupt – Gesundheit? Können Sie uns sagen, was Gesundheit ist? Versuchen Sie es mal. Oder fragen Sie Ihren Arzt. Sie werden feststellen, dass eine befriedigende Antwort nicht einfach zu finden ist. Man kann zwar spüren, was Gesundheit ist, doch es begrifflich auf den Punkt zu bringen, ist schon komplizierter.

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Wenn man krank ist, fehlt einem was – eben die Gesundheit. Ist Gesundheit also nur die Abwesenheit von Krankheit? Oder ist Gesundheit mehr? Geht es uns gut, spüren wir Gesundheit – in jeder Zelle unseres Körpers und in jeder Regung unserer Seele. Doch was genau ist es, was wir da spüren?

Alles ist mit allem verbunden – körperliche Erkrankungen können den Geist beeinträchtigen, seelische Erkrankungen können sich körperlich niederschlagen, geistige und körperliche Erkrankungen das Seelenleben beeinträchtigen. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass wir den Begriff der Gesundheit sehr weit denken müssen. Fitnessübungen sind und bleiben zwar gesund, doch betreffen sie zunächst nur einen Teil unserer Gesundheit – die körperliche. Andererseits setzt körperliche Anstrengung bekanntlich Glückshormone frei und Glück ist eindeutig ein seelisches Empfinden.

Das Glücksgefühl wiederum lässt uns zuversichtlicher in die Zukunft schauen, wir denken optimistischer und werden weniger anfällig für Krankheiten – spannende Zusammenhänge, für die Mediziner erst langsam ein Gespür entwickeln. Um noch einmal auf die Sache mit dem Einklang als Grundlage für Gesundheit zurückzukommen: Heute würde man sagen, dass es darauf ankommt, im Einklang mit sich selbst und seinen Zielen und Wünschen zu leben. Auch das ist eine klare Aussage.

Auf der nächsten Seite möchten wir Sie einladen, uns mitzuteilen, was Gesundheit für Sie ist.

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„Gesundheit „Gesundheit? bedeutet in jedem

„Gesundheit ist Ein intensives

Lebensalter etwas

Zufriedenheit“ Lebensgefühl.“

anderes.“

Gesundheit Sagen Sie es uns: Zum Beispiel mit einem Foto, das für den Inbegriff von Gesundheit steht. Oder mit einem selbstgemalten Bild, einem eigenen kurzen Gedicht oder einem kurzen Prosatext (maximal 100 Wörter).

Teilen Sie uns bitte in jedem Fall Ihren Namen mit, damit wir ihn im Fall einer Veröffentlichung Ihrer Einsendung auch nennen können.

Sie können es uns auch auf Facebook sagen (www.facebook.com/pronovabkk).

Wichtig: Senden Sie uns bitte keine Originalfotos, da wir hierfür keine Verantwortung übernehmen können. Ebenso ist eine Rücksendung nicht möglich.

Falls Sie uns einen Text oder Bilder mailen, bitte an [email protected].

pronova BKK

Einsendeschluss ist der 10. November 2013. Einen Querschnitt aus Ihren Einsendungen werden wir in einer der nächsten Ausgaben veröffentlichen.

Sollten Sie den Postweg bevorzugen, nutzen Sie bitte diese Anschrift:

Ludwig-Erhard-Platz 1

Redaktion profil 51373 Leverkusen

„Es gibt keine „Gesundheit ist absolute Gesundheit. wie ein Gefäß, Gesundheit bleibt immer das nie ganz voll ist. ein Ziel, das es Immer fehlt etwas ...“ zu erreichen gilt.“

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Wer soll den

Pro-Ehrenamtspreis 2013 gewinnen?

Die Jury des Pro-Ehrenamtspreises (PEP) 2013 Karl-Josef Ellrich ist Vorsitzender des Verwaltungsrates der pronova BKK, Marie-Anne Schlolaut arbeitet als Redakteurin für den Kölner Stadt-Anzeiger und betreut regelmäßig Veranstaltungen zum Thema Gesundheit, Lutz Kaiser ist Vorstandsvorsitzender der pronova BKK, Dr. med. Gerd Herold, Autor des Standardwerks „Innere Medizin“, genannt „Der Herold“, arbeitet als Beratungsarzt bei der pronova BKK und Cornelia Achenbach ist Redakteurin bei der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Bereits zum dritten Mal hat die pronova BKK im Sommer 2013 den Pro-Ehrenamtspreis ausgeschrieben. Unter den zahlreichen Bewerbungen und Vorschläge hat die Jury acht Finalisten ausgesucht. Und nun sind Sie gefragt! Welche drei Personen sollen mit dem Pro-Ehrenamtspreis (PEP 2013) und einem Preisgeld von jeweils 1.000 € ausgezeichnet werden? Jeder Versicherte hat eine Stimme. Schreiben Sie uns den Namen Ihres Kandidaten oder Ihrer Kandidatin zusammen mit Ihrer Versichertennummer in einer E-Mail an [email protected] oder auf eine Postkarte und schicken Sie diese an: pronova BKK I Unternehmenskommunikation I Ludwig-Erhard-Platz 1 I 51373 Leverkusen

Adolf Baum aus Pulheim

Erdaw Miko aus Köln

Johanna Ulbricht aus Speyer

Antje Warbinek aus Mannheim

71 Jahre

60 Jahre

89 Jahre

43 Jahre

Adolf Baum engagiert sich beim Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) e.V. Im Durchschnitt drei Stunden in der Woche ist er in der Arbeitsgruppe Straffälligenhilfe der Justizvollzugsanstalt in Köln Ossendorf aktiv. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter wurde und wird er durch Lehrgänge auf seine Tätigkeit mit Inhaftierten und Angehörigen vorbereitet. Der SKM möchte mit seiner Arbeit besonders straffällig gewordenen Menschen helfen, die sozial benachteiligt sind. Langfristiges Ziel ist es, die Hilfesuchenden in die Lage zu versetzen, nach der Haft ein integriertes Leben in sozialer Verantwortung zu leben, ohne wieder kriminell zu werden. Dabei spielen neben hauptamtlichen auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer wie Adolf Baum eine wichtige Rolle. Herr Baum lädt Häftlinge dazu ein, mit ihm gemeinsam eine Mahlzeit einzunehmen, führt Gespräche, bietet Hilfestellung bei persönlichen Angelegenheiten und spielt auch mal ein Spiel. Nach nunmehr acht Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit hätte Herr Baum die Auszeichnung mit dem PEP sicherlich mehr als verdient.

Erdaw Miko stammt gebürtig aus dem kleinen Dorf Menjikso Tade in Äthiopien. Seit den 80er Jahren lebt er in Deutschland und arbeitet in den Kölner Ford-Werken. Da er dort ein gutes Auskommen hat, entstand der Wunsch, seinem Dorf zu helfen. Daher gründete Erdaw Miko 2009 den Verein „Die Sonnenblume e.V.“, der heute bereits 63 Mitglieder hat. Das Engagement von Herrn Miko für den Verein ist sehr weitreichend. Fast seine gesamte freie Zeit (rund 20-30 Stunden in der Woche neben seinem Vollzeitjob) sammelt er Spenden und macht Öffentlichkeitsarbeit für sein Projekt. Mit großem Einsatz konnte bereits eine neue Schule gebaut und die Infrastruktur verbessert werden. Derzeit wird im Dorf ein Brunnen gebaut. Einmal jährlich fliegt Erdaw Miko mit interessierten Mitgliedern nach Äthiopien, um die Fortschritte zu begutachten. Lisa Lang, die Herrn Miko für den PEP vorgeschlagen hat, faszinieren vor allem seine Herzlichkeit, Freundlichkeit und gute Laune auch bei großem Stress. Sie würde sich wünschen, dass Erdaw Miko das eventuelle Preisgeld einmal nicht in das Projekt steckt, sondern sich davon einen Urlaub gönnt.

Johanna Ulbricht wurde von ihrer Tochter für den PEP 2013 vorgeschlagen. Mit selbst fast 90 Jahren kümmert sie sich um Kranken- und Seniorenbetreuung. Trotz ihres hohen Alters ist sie täglich im Seniorenheim der Caritas unterwegs, um den Menschen Freude zu bringen. Sie liest den Bewohnern vor, betet, hilft beim Essen und spielt gerne auch mal eine Runde „Mensch ärgere dich nicht“. Dieses Engagement betreibt Frau Ulbricht schon so lange ihre Tochter denken kann. Seit über 20 Jahren wendet sie dafür ca. 12 bis 15 Stunden wöchentlich auf. Zusätzlich zu ihrem Einsatz im Seniorenheim besucht sie kranke Gemeindemitglieder, die ihr von der Pfarrei genannt werden. Auch war sie zwei Jahre lang im Hospiz tätig und begleitete dort drei todkranke Menschen, bis diese von ihrem Leiden erlöst wurden. Frau Ulbricht hätte es bestimmt verdient, mit dem PEP 2013 für ihr Lebenswerk geehrt zu werden. Mit dem Preisgeld würde sie gerne zu ihrem 90. Geburtstag ein Fest feiern und ihre fünf Kinder, sieben Enkel und sieben Urenkel einladen.

Aus der eigenen Betroffenheit mit einem behinderten Kind schloss sich Frau Warbinek 2002 einer Selbsthilfegruppe für Eltern behinderter und entwicklungsverzögerter Kinder an. Daraus entstand 2007 die Elternberatung „Eltern für Eltern“, bei der sie seitdem einmal wöchentlich Eltern beim Ausfüllen von Anträgen hilft. 2008 wurde entdeckt, dass ihre Tochter eine sehr seltene chromosomale Störung, eine sogenannte distale Mikrodeletion 16p11.2. hat. Sie lernte den Verein LEONA e.V. für Eltern chromosomal geschädigter Kinder kennen. Seit 2009 ist sie regionale Ansprechpartnerin und auch deutschlandweite Kontaktvermittlerin, aktuell auch international. Ihr ehrenamtliches Engagement beträgt in der Woche rund 10 bis 14 Stunden. Durch die Arbeit in beiden Vereinen hofft Antje Warbinek, so vielen Menschen wie möglich weiterzuhelfen und diese untereinander zu vernetzen. So möchte sie ein Stück der Hilfe an andere zurückgeben, die sie selbst gerade bei der anfänglichen Suche nach den Ursachen der Behinderung ihrer Tochter gefunden hat.

Alberta Brown aus Köln

Klaus Stukenborg aus Schwalbach

Thomas Vogel aus Biedesheim

Martina Wolf aus Dormagen

20 Jahre

70 Jahre

49 Jahre

44 Jahre

Alberta Brown – die selbst erst seit fünf Jahren in Deutschland lebt – ist überzeugt: eine möglichst frühzeitige und umfassende Sprachförderung ist bei Kindern ausländischer Herkunft eine wesentliche Voraussetzung für eine gelingende Integration und eine erfolgreiche Schullaufbahn. Aus diesem Grund ist sie ehrenamtlich als Sprachmentorin des Sprachförderprogramms KIKUS (Kinder in Kulturen und Sprachen) im Jugendbereich des Begegnungs- und Fortbildungszentrums muslimischer Frauen e.V. (BFMF) in Köln-Nippes aktiv. Dort betreut und unterstützt sie ca. 1,5 Stunden in der Woche Kinder unterschiedlicher Herkunft dabei, Deutsch zu lernen. Dazu spricht sie mit ihnen, spielt Bilderkartenspiele, singt Lieder und liest vor. Gemeinsam mit den Kindern erarbeitet sie Themen der kindlichen Erfahrungswelt, z.B. Familie, Kleidung, Essen etc. Die Kinder zwischen drei und zehn Jahren kommen somit schnell und mit viel Freude in die Sprechrollen. Für die Kinder ist dies eine große Bereicherung, denn sie profitieren natürlich von den eigenen Erfahrungen ihrer Mentorin. Junge Menschen, die - wie Alberta Brown - sich neben ihrer Ausbildung für die Gemeinschaft einsetzen und Verantwortung übernehmen, leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.

Klaus Stukenborg hat vor über 25 Jahren den Verein der Deutsch-Ausländischen Gemeinschaft Schwalbach e.V. gegründet und ist seitdem 1. Vorsitzender. Ziel des Vereins ist es, den Aufbau guter Beziehungen zwischen Deutschen und Nichtdeutschen zu fördern. Dazu führt der Verein kulturelle Veranstaltungen durch, organisiert Studienreisen in die Heimatländer der Mitglieder und leitet einen interreligiösen Arbeitskreis. Daneben werden Bürgerpatenschaften initiiert und einmal im Jahr die Interkulturellen Wochen in Schwalbach geplant und gestaltet. Mit einem Benefizkonzert werden zudem Spendengelder gesammelt, die hilfsbedürftigen Familien und Migranten in Problemsituationen zu Gute kommen. Klaus Stukenborg ist seit seiner Pensionierung mit 50 Stunden in der Woche quasi „Vollzeit“ für den Verein im Einsatz. In den letzten Jahren hat der Verein es erreicht, dass Fremdenfeindlichkeit in Schwalbach nicht vorhanden ist. Eine evtl. Geldprämie wird dem Projekt „Patenschaften“ zur Verfügung gestellt werden, um Kurse zu finanzieren und/oder Lernmittel zu kaufen.

Seit 2006 bildet Thomas Vogel Hunde und Menschen zu ehrenamtlichen Besuchshundeteams aus. Ca. 40 Teams wurden von ihm und seinen Helfern für den Besuch bei Menschen mit Handicap oder Demenz, bei Senioren oder Kindern ausgebildet und begleitet. Auch er selbst führt regelmäßige Besuche durch. Zu den Kooperationspartnern gehören die Lebenshilfe, div. Seniorenheime, der Verein Sterntaler und Kindertagesstätten. Im letzten Jahr wurden zudem erstmals ehrenamtliche Schulhundeteams ausgebildet. Dabei begleiten Lehrer Kinder mit ihrem Hund und vermitteln und schenken so Freude und Erfolg am Lernen. Seit 1993 ist Thomas Vogel zudem als Rettungshundeführer aktiv, und führt zurzeit seinen dritten Rettungshund. Werden Menschen vermisst, suchen Herr Vogel und sein Hund gemeinsam mit anderen Teams auf großen Flächen und in Trümmergebieten nach ihnen. Im Verein ist er zudem als Ausbilder und Zugführer aktiv. Insgesamt engagiert sich Herr Vogel durchschnittlich rund 20 Stunden in der Woche ehrenamtlich.

Seit 2 Jahren arbeitet Martina Wolf je nach Aufwand ca. 10 bis 30 Stunden pro Woche ehrenamtlich im Verein Traumwolke e.V. Die Organisation erfüllt Wünsche von tod- und schwerstkranken Kindern. Meistens wenden sich dabei die Eltern der Kinder an den Verein. Oft ist es der größte Wunsch der Kleinen, einmal einen bestimmen Star zu treffen. Dann wird Martina Wolf aktiv und versucht, einen Besuch im Krankenhaus oder ein Treffen im Backstage-Bereich bei einer Veranstaltung zu organisieren. Die Zeit, die sie dafür in ihrer Freizeit aufbringt, ist natürlich immer von der Anzahl der Anfragen und dem Aufwand dafür abhängig. Ist ein Treffen arrangiert, ist die Ehrenamtlerin dann vor Ort dabei und freut sich jedes Mal über die leuchtenden Kinderaugen. Manchmal scheint es, als ob diese Termine sogar kleine Wunder bewirken. „Es ist schön anzusehen, dass ein Kind für einen gewissen Moment einmal nicht an sein Schicksal oder seine Krankheit denkt und einfach nur glücklich ist.“

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Weißt du noch ...? Erinnerung – eine wichtige Quelle der Identität

Erinnern und vergessen Manche Menschen würden gern vergessen, andere vergessen ungewollt alles. Manche Menschen haben ein Gedächtnis wie ein Elefant, andere eher wie ein Sieb. Manche Menschen hängen an ihren Erinnerungen, während wieder andere es sogar für ein Zeichen besonderer Lebenstüchtigkeit halten, immer nur nach vorn zu schauen.

Doch ist das wirklich so? Können wir ohne Erinnerungen leben?

Egal, wie alt ein Mensch gerade ist – vom Erwachen des Bewusstseins im Kindesalter bis zum Ende eines Lebens findet Erinnerung statt. Mit zunehmendem Alter werden diese Erinnerungen an das bereits gelebte Leben intensiver und häufiger. „Weißt du noch ...“ ist ein Satz, den man bereits bei mittleren Jahrgängen oft hört. Das hat nichts mit Wehmut, Nostalgie oder Verklärung zu tun. Dieses „Weißt du noch...“ ist eher ein Akt der Selbstvergewisserung über etwas, das stattgefunden hat und in irgendeiner Weise das eigene Leben mitgeprägt hat. Erinnerung an Vergangenes ist ein Teil unserer Persönlichkeit. Persönlichkeit konstituiert sich zu einem wesentlichen Teil aus dem Wachhalten der Vergangenheit. Deshalb sind die Erinnerungsverluste, die bei Demenz eintreten können, so gravierend: Verlieren wir die Erinnerung, verlieren wir unser Leben.

Erinnerungsstücke Menschen sammeln Erinnerungsstücke. Bereits Kinder haben diese Gegenstände, von denen sie sich auch später nicht trennen können. Manches Stück aus der Kindheit begleitet Menschen bis weit ins Erwachsenenalter oder gar bis ins hohe Alter. Mit diesen Erinnerungsstücken verbinden sich

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Gefühle – Gefühle, die wiedererwachen, wenn man das Erinnerungsstück berührt. Je persönlicher das Erinnerungsstück, desto intensiver wird auch das Gefühl wieder wach: Die alte Dame, die eine Haarlocke ihres längst verstorbenen Geliebten aus Jugendtagen berührt. Der alte Herr, der eine Kinderzeichnung seiner ebenfalls schon hoch betagten Schwester betrachtet. Doch Erinnerung hängt nicht am Gegenständlichen allein. Manchmal sind es auch Gerüche, Geräusche, Melodien – oder Landschaften, die wir nach langer Zeit plötzlich wiedersehen: Mit einem Schlag ist die Kindheit wieder da. Oder jemand nimmt nach Jahrzehnten irgendwo den Duft eines längst aus der Mode gekommenen Parfums wieder wahr – und wie von Zauberhand erstehen vor dem inneren Auge ganze Szenarien aus der Vergangenheit. Etwas berührt uns aus fernen Zeiten und beschäftigt uns. Was passiert da mit uns? Beobachten Sie sich mal in solchen Situationen – vielleicht spüren Sie, wir Ihr Puls schneller geht, wie ein Gefühl von Liebe oder auch Melancholie Sie ergreift, wie Ihr Atem sich verändert. Das Vergangene wird so zu einem Teil Ihrer Gegenwart, Ihrer Persönlichkeit im Hier und Heute. Im Umgang mit dementen Menschen kann es aus genau diesem Grund sehr wichtig sein, Erinnerungen durch Melodien, alte Dialekte, Geräusche und Gerüche zu wecken.

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Erinnerungen können auch ihre Schattenseiten haben. Wer sich unentwegt an Krankheiten, Verluste und andere schreckliche Erlebnisse erinnert, leidet unter diesen Erinnerungen oft hautnah – ganz so, als wäre die Vergangenheit durch die Erinnerung in die Gegenwart geholt worden, um von dort aus auch noch die Zukunft zu bestimmen. Für Menschen, die unter solchen Erinnerungen leiden, wäre es ein Geschenk des Himmels, vergessen zu können. Doch manche Menschen vergessen nie – im Guten wie im Schlechten. Sie haben das sprichwörtliche Elefantengedächtnis: Erlebtes brennt sich in die Seele ein, zeichnet sie für alle Zeiten. Wie soll man damit umgehen? Manch einer versucht, die bösen Erinnerungen zu verdrängen. Doch Erinnerungen sind wie Wasser – das Verdrängte kehrt mit Macht zurück und flutet unser Inneres. Gerade im Umgang mit traumatisierten Menschen ist es sehr wichtig, nach Strategien zu forschen, mit Erinnerungen umzugehen. Manchmal hilft es, sich mit anderen Menschen darüber auszutauschen, die vielleicht Ähnliches durchgemacht haben – es bildet sich eine Art Schicksalsgemeinschaft, was immerhin bedeutet, dass man nicht mehr allein mit seinem Kummer ist. Übrigens können Erinnerungen an schwerwiegende Verluste auch das Leben der Nachkommen noch betreffen. Bei vielen Menschen, deren Vorfahren 1945 vertrieben wurden, ist das von den Eltern oder Großeltern Erlebte noch heute Teil der Persönlichkeit – auch dann, wenn sie selbst es nie erlebt haben. Das trifft besonders auf Familien zu, in denen über das Erlebte nie ausdrücklich geredet wurde, sondern es nur auf eine diffuse, unheimliche Art präsent war. Reden hilft mitunter, mit der Vergangenheit ins Reine zu kommen.

Wenn Erinnern zur Last wird

Doch gibt es auch die Möglichkeit, Dinge bewusst zu vergessen?

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Kann man bewusst vergessen? Es gibt eine Anekdote über den damals schon alten Philosophen Immanuel Kant, als dieser seinen langjährigen und treuen, doch leider ziemlich schusselig gewordenen Diener Lampe schweren Herzens entlassen musste. Um die Erinnerung an den treuen Lampe zu verbannen, notierte sich Kant: „Der Name Lampe muss nun völlig vergessen werden.“ Das hatte den seltsamen Effekt, dass Kant, indem er diesen Zettel täglich sah, auch täglich aufs Neue an Lampe erinnert wurde. War der damals fast 80-jährige Kant vielleicht selbst schon verschusselt? Man weiß heute, dass diese Strategie weniger unsinnig war, als sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Vergessen ist nämlich nicht einfach eine Art Kompostierungsprozess für Erinnerungen, die sich langsam auflösen. Wir können tatsächlich lernen, gezielt zu vergessen. Sie können das in einem einfachen Experiment selbst überprüfen. Lernen Sie einfach irgendein Gedicht auswendig, das Ihnen nichts sagt, zu dem Sie keine persönliche Beziehung

haben. Sobald Sie es können, sagen Sie sich ganz bewusst: „So, ich muss den Kopf wieder frei kriegen für andere Dinge, die mir wichtiger sind – vergessen wir das Gedicht und lernen nun den Einkaufszettel fürs Wochenende auswendig.“ Sie stellen sich also explizit die Aufgabe, etwas zu vergessen, um Platz zu machen für Wichtigeres. Noch sicherer funktioniert das, wenn Ihnen jemand anders die Lernaufgabe stellt und dann im nächsten Schritt fordert, das gleich wieder zu vergessen. Das gezielte Vergessen als solches ist wichtig, denn wenn wir uns zu viel für unser Leben gerade nicht Relevantes merken wollen, versagt früher oder später unsere Merkfähigkeit. Auch das ist experimentell belegt.

Gedachtes, Gedächtnis und Gedenken Erinnerung hat etwas mit Merkfähigkeit und unserer Gedächtnisleistung zu tun. Im Wort Gedächtnis steckt das Gedachte. Gedachtes ist etwas, was uns durch den Kopf ging. Nur das durch den Kopf Gegangene kann zum Inhalt des Gedächtnisses werden. Was zum einen Ohr rein und zum anderen wieder rausgeht, hinterlässt keine Spuren. Oder doch? Gibt es nicht auch so etwas wie die unbewusste Erinnerung? Und kann man mithilfe psychotherapeutischer Verfahren dergleichen nicht wieder ans Tageslicht holen? Oft werden hier durch Suggestivfragen nur Scheinerinnerungen erzeugt. Betroffene erleben diese allerdings so, als wären es echte Erinnerungen – man redet sich ein, etwas erlebt zu haben, und nimmt die künstlich erzeugte Erinnerung als Beleg. Man sieht: Erinnerungen sind schon etwas Seltsames. Das trifft insbesondere auch auf überindividuelle Erinnerungen zu, wie sie beispielsweise im kollektiven Bewusstsein eines Stammes oder eines ganzen Volkes präsent sein konnten und auch heute noch können. Dieses große Gedächtnis an Vergangenes ist für die einzelnen Individuen, die das Kollektiv bildet, ebenfalls von größter Wichtigkeit. Denn das große Gedächtnis bilden gleichsam den Rahmen, in dem unsere Persönlichkeitsentwicklung stattfindet. Man nennt es auch Geschichte.

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Das große Gedächtnis: Geschichte Die meisten Menschen, die das Wort Geschichte hören, denken an ein langweiliges Schulfach: 333 bei Issos Keilerei. 1492 Kolumbus entdeckt Amerika. 1789 französische Revolution. Oder so ähnlich. Wer Geschichte darauf reduziert, begreift Geschichte nicht. Geschichte ist keine Ansammlung von Jahreszahlen, Fürstennamen und Ereignissen, die uns als Individuum nun wirklich nicht weiter betreffen. Geschichte ist ein Teil von uns – ob wir wollen oder nicht. So ist unsere stammesgeschichtliche Herkunft aus einem über 300.000 Jahre währenden Dasein als Jäger und Sammler verantwortlich dafür, dass wir noch heute bestimmte Nahrungsmittel besser vertragen als andere. Und dass bestimmte Bewegungsabläufe besser für unsere Gesundheit sind als andere. Eigentlich haben fast alle heutigen Zivilisationskrankheiten damit zu tun, dass wir uns durch die moderne Lebensweise – also: überwiegend sitzende Tätigkeit, Bewegungsmangel, einseitige Ernährung, gestörter Tag-/Nachrhythmus, Naturferne – weit von dem entfernt haben, was unsere

seelische wie auch körperliche Verfassung lange Zeit geprägt hat. Noch im frühen 19. Jahrhundert hatte das Leben der meisten Menschen mehr Ähnlichkeit mit dem Dasein als altsteinzeitlicher Jäger und Sammler oder auch als jungsteinzeitlicher Ackerbauer und Viehzüchter als mit dem Leben, das wir heute führen. Vielleicht denken Sie an diese Dinge, wenn Sie mal wieder ein Museum besuchen. Geschichte, das ist nicht in erster Linie das Zeug in den Vitrinen. Geschichte – das sind wir als Teil eines umfassenden Prozesses, als Teil des Lebens. Sie lebt in uns und wir aus ihr. Erinnern wir uns gelegentlich daran. Und vergessen wir einfach mehr von den Banalitäten, die täglich auf uns einströmen.

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Kinder haben einen immensen natürlichen Bewegungsdrang: Von klein auf wollen sie krabbelnd, kletternd und laufend die Welt entdecken. Sie strecken sich, wachsen förmlich über sich hinaus, wenn es in der Höhe Unbekanntes zu erforschen gilt, und sie machen sich klein und zwängen sich in engste Räume, damit ihnen nichts entgeht.

Diese natürliche Freude an Bewegung sollten Eltern unter allen Umständen unterstützen. Denn auf diese Weise verhindern sie frühzeitig, dass ihre Kinder später übergewichtige Stubenhocker werden. Kinderärzte stellen immer häufiger motorische Defizite bei Kindern fest – dazu muss es nicht kommen, wenn Kinder von klein auf ein sicheres Körpergefühl ausbilden können. Ball spielen, klettern, Seil springen, balancieren, vorwärts und rückwärts laufen, tanzen, hüpfen und schwimmen: je abwechslungsreicher die Aktivitäten, desto besser.

nicht darum, Höchstleistungen zu vollbringen. Im Vordergrund steht die Freude an der Bewegung, die nicht durch zu hohe Anforderungen zerstört werden sollte. Ermutigen Sie Ihr Kind aber, gelegentlich an seine Grenzen zu gehen.

é Berücksichtigen Sie die Wünsche Ihres Kindes. Gerade jüngere Kinder sollten möglichst viele Bewegungsmöglichkeiten und Sportarten ausprobieren.

é Schützen Sie Ihr Kind vor Selbstüberschätzung und Verletzungsrisiken. Bestehen Sie also auf angemessener Schutzkleidung beim Skaten oder Reiten. Lassen Sie kleinere Kinder nicht unbeaufsichtigt auf Spielplätzen oder beim Klettern.

é Bestehen Sie auf Fairplay! Also: Mitspieler nicht foulen; warten, bis man an der Reihe ist; Spielregeln einhalten.

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Kinder, die beispielsweise ein Schwimmabzeichen erworben haben, gewinnen an Selbstsicherheit und trauen sich auch im Unterricht mehr zu. Und Mannschaftsspiele wie Tauziehen oder Ballspiele machen nicht nur Spaß und stärken Freundschaften, sondern fördern auch soziale Kompetenzen. Gegenseitige Rücksichtnahme, Fairness und Einhaltung der Spielregeln sind in vielen Lebenssituationen von großer Bedeutung.

Gemeinsam geht alles besser

Diese Regeln sollten beachtet werden é Fordern Sie Ihr Kind, aber überfordern Sie es nicht. Es geht

Eine gute Motorik zieht oft eine gute geistige Beweglichkeit und eine gesteigerte Kreativität nach sich und führt ganz nebenbei zu besseren schulischen Leistungen.

é Bedenken Sie, dass bei der Bewegung der Spaß im Vordergrund steht und nicht der Leistungsgedanke. Seien Sie also nicht enttäuscht, wenn Ihr Kind zwar gern Fußball spielt, aber nicht bei einem Turnier mitmachen möchte.

é Die meisten Kinder haben keine Angst vor schlechtem Wetter. Lassen Sie sie auch bei Regen draußen spielen und sorgen Sie für Gummistiefel und Regenkleidung. Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder nach dem Spiel die Kleidung wechseln und sich bei Bedarf mit einem heißen Tee oder Kakao aufwärmen.

é Kinder lieben gemeinsame Unternehmungen: Planen Sie

é Laden Sie befreundete Familien mit Kindern ein und suchen

Radtouren oder Geländespiele. Wie wäre es mal wieder mit einer Schnitzeljagd oder einer Schatzsuche im Wald? Kinder bauen auch gern Hütten oder spielen an kleinen Bächen. Lassen Sie sich von der Kreativität Ihrer Kinder anstecken.

Sie eine Wiese oder einen Park für Ballspiele, Tauziehen, Sackhüpfen, Jonglierübungen, Frisbee oder Laufspiele.

é Gehen Sie möglichst oft mit Ihren Kindern schwimmen, damit sie zu sicheren Schwimmern werden! Nebenbei bieten sich Ballspiele im Wasser an. Kinder üben auch gern kleine Kunststücke im Wasser wie Handstand oder Purzelbaum. Gerade in diesem Bereich sind sie stolz auf ihre Fähigkeiten und ihren Eltern oft sogar überlegen.

é Gerade im Herbst und Winter bieten viele Sportvereine an Wochenenden für Familien sogenanntes Sporteln an. Dabei werden ganze Bewegungslandschaften mit Matten und Spielgeräten aufgebaut. Gemeinsam rutschen, schaukeln, klettern, kriechen, hüpfen und toben ohne Leistungsdruck heißt hier die Devise.

é Nehmen Sie sich Zeit für gemeinsame Waldspaziergänge: Machen Sie Pausen für einen kleinen Wettkampf im Zapfenweitwurf oder balancieren Sie auf Baumstämmen. Gehen Sie kleinere Wegabschnitte rückwärts oder üben Sie mit den Kindern Seitwärtshüpfen. Und lassen Sie Ihren Kindern Zeit, Kletterbäume zu testen. Gerade beim Klettern werden neben unterschiedlichen Muskelgruppen auch Koordination und Gleichgewicht geschult. 21

Kooperation der pronova BKK mit dent-net®

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Tipp: Sollte bereits ein Heil- und Kostenplan Ihrer Zahnarztpraxis vorliegen und Sie die Praxis nicht wechseln wollen, senden Sie Ihren Heil- und Kostenplan einfach an IMEX® und lassen Sie sich ein Alternativangebot für Ihren Zahnarzt erstellen!

So erreichen Sie uns: Hotline Fax E-Mail Internet

0800 4639336* 0201 74999121 [email protected] www.dent-net.de

*kostenfrei aus deutschem Fest- und Mobilnetz

ZuZahlunGSbefreiunG

durch Vorauszahlung 2014

Bis zum 11.11.2013 schreiben wir rund 30.000 Kundinnen und Kunden an, um ihnen für 2014 die Möglichkeit anzubieten, ihre individuelle Belastungsgrenze für das kommende Kalenderjahr im Voraus zu bezahlen. Der Vorteil der Vorauszahlung ist, dass Sie bereits zu Beginn des neuen Kalenderjahres einen Befreiungsausweis haben, den Sie den Leistungserbringenden vorlegen können. Eine Zahlung von Zuzahlungen für das neue Kalenderjahr an die Leistungserbringenden und das Sammeln von Quittungen und Zuzahlungsbelegen zur späteren Vorlage bei der pronova BKK entfällt dadurch. Angeschrieben werden alle Kundinnen und Kunden, die im Jahr 2013 die Möglichkeit zur Vorauszahlung bereits genutzt oder in diesem Jahr bereits eine Erstattung von Zuzahlungen erhalten haben.

Unser Schreiben, das wir ohne Aufforderung ab der 39. KW versenden, enthält einen Antrag auf Vorauszahlung für das Jahr 2014. Sobald der ausgefüllte Antrag mit den erforderlichen Einkommensnachweisen und ggf. dem Attest über eine bestehende chronische Erkrankung bei uns eingereicht wird, berechnen wir anhand der eingereichten Unterlagen die individuelle Belastungsgrenze und versenden dann die Mitteilung über den Vorauszahlungsbetrag zusammen mit einem ausgefüllten Überweisungsträger. Dies kann bis zu drei Wochen dauern.

Sollten Sie nach dem 11.11.2013 noch kein Schreiben von uns erhalten haben und an der Vorauszahlung teilnehmen wollen, bitten wir Sie, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Eine Bearbeitung wird dann noch rechtzeitig bis zum Jahreswechsel erfolgen.

Nach Überweisung des Vorauszahlungsbetrages erfolgt die Erstellung und Versendung der Befreiungsausweise, damit diese pünktlich vor Beginn des neuen Kalenderjahres 2014 bei unseren Kundinnen und Kunden eintreffen.

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fOTOaKTiOn

für die elektronische Gesundheitskarte

Für alle, die uns noch kein Foto für die elektronische Gesundheitskarte zugeschickt haben, bieten wir in verschiedenen Kundenservices der pronova BKK kostenlos die Möglichkeit, ein Bild erstellen zu lassen.

Die Aktion findet während der normalen Öffnungszeiten statt (siehe www.pronovabkk.de, Der Weg zu uns). Selbstverständlich haben Sie auch weiterhin die Möglichkeit, Ihr Foto auf unserer Internet-Seite hochzuladen.

Krefeld-Uerdingen 26.08.2013 – 11.10.2013 Ludwigshafen 07.10.2013 – 18.10.2013 24.10.2013 – 25.10.2013 Oberursel 14.10.2013 – 18.10.2013 Ingelheim 28.10.2013 – 31.10.2013 Bad Kreuznach 28.10.2013 – 08.11.2013 Oldenburg 18.11.2013 – 30.11.2013 Aurich 02.12.2013 – 14.12.2013 Norden 16.12.2013 – 31.12.2013 Georgsmarienhütte 11.11.2013 – 15.11.2013 Nordhorn 28.10.2013 – 03.11.2013 Meppen 04.11.2013 – 08.11.2013

Leverkusen 01.09.2013 09.11.2013 Hannover 11.11.2013 Köln-Niehl 23.09.2013 Burscheid 09.10.2013 Dormagen 18.11.2013 Wuppertal 21.11.2013 Aachen 07.10.2013 Düren 14.10.2013 Korbach 28.10.2013 Nienburg 09.12.2013 Bomlitz 02.12.2013

– 06.10.2013 – 31.12.2013 – 22.11.2013 – 06.10.2013 u. 19.11.2013 – 06.12.2013 u. 27.11.2013 – 11.10.2013 – 18.10.2013 – 08.11.2013 – 20.12.2013 – 20.12.2013 23

Pflanzlich

heißt nicht immer

Phytotherapeutika sind hochwirksam und deshalb vorsichtig anzuwenden

harmlos

„Probier’ doch mal was Pflanzliches, das hilft auf sanfte Art und wird bestimmt nicht schaden“, so lautet ein häufig formulierter Tipp bei Erkältungskrankheiten, Magenbeschwerden oder Kopfschmerzen. Medizin auf pflanzlicher Basis hat bei uns in der Tat eine sehr hohe Akzeptanz: Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung haben schon Naturheilmittel verwendet und nur etwa sieben Prozent lehnen solche Präparate generell ab, zumeist weil sie deren Wirksamkeit bezweifeln. Besonders Frauen und Eltern mit jüngeren Kindern greifen im Krankheitsfall oder auch zur Vorbeugung gern zu pflanzlichen Arzneimitteln. Das Vertrauen in die pflanzlichen Präparate ist im Allgemeinen groß und deren Risiko für gefährliche Nebenwirkungen wird demzufolge als eher gering eingestuft. Doch genau wie bei synthetisch hergestellten Arzneimitteln kann es auch bei der Anwendung von pflanzlichen Mitteln Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Präparaten geben. Gerade wer auf eigene Faust pflanzliche Mittel anwendet oder seinen Kindern gibt, sollte zunächst genaue Informationen einholen. Der behandelnde Arzt muss wegen möglicher Wechselwirkungen ebenfalls über Eigenmedikationen Bescheid wissen.

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Heilmittel mit langer Tradition

Selbst sammeln?

Seit Jahrtausenden werden in allen Kulturen der Welt Pflanzen als Heilmittel verwendet. Und viele unserer heutigen hochwirksamen synthetisch hergestellten Arzneimittel wären ohne das uralte Wissen um die pflanzlichen Heilkräfte gar nicht denkbar.

Sicher, selbst auf Kräutersafari zu gehen hat seinen eigenen Reiz und spart Geld. Doch Vorsicht: Sammeln Sie nur die Pflanzen, die sie zweifelsfrei bestimmen können! Für die Selbstbehandlung gilt außerdem, dass die Heilpflanzen aus der Apotheke auf ihren Wirkstoffgehalt geprüft und sicher sind. Dieser schwankt bei selbst gesammelten Pflanzen je nach Standort.

Ein prominentes Beispiel ist der Wirkstoff Acetylsalicylsäure: Die Rinde der Weiden (lateinisch Salix) enthält von Natur aus das fiebersenkende und schmerzstillende Salicin, das im Körper zu Salicylsäure verstoffwechselt wird. Im 19. Jahrhundert wurde der Stoff erstmals isoliert, synthetisch hergestellt und seither unter dem Markennamen Aspirin vertrieben. Während unsere Vorfahren also Weidenrinde trockneten und daraus einen Tee herstellten, können wir bei Bedarf auf ein synthetisch hergestelltes Arzneimittel zurückgreifen, das den pflanzlichen Wirkstoff nachahmt. Ebenso basieren viele Herzmedikamente, die herzwirksame Glykoside enthalten, auf den Erfahrungen der Naturheilkunde mit der Anwendung des Roten Fingerhutes.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen Die Wirksamkeit pflanzlicher Arzneimittel lässt sich inzwischen mit modernen wissenschaftlichen Methoden nachweisen. Viele Pflanzenpräparate sind obendrein sehr gut verträglich. Doch gerade für die Selbstbehandlung ist es wichtig, sich über mögliche Neben- und Wechselwirkungen zu informieren. Einige Heilpflanzen sind sogar hochgiftig und daher für die Eigenmedikation absolut tabu! Dazu gehören etwa der Eisenhut und auch der Rote Fingerhut. Entsprechende vom Arzt verordnete Fertigpräparate dagegen enthalten den gewünschten Wirkstoff in standardisierter, absolut sicherer Form. Häufig wird jedoch übersehen, dass auch eigentlich ungiftige Heilpflanzen unerwünschte Begleiterscheinungen haben können. Denn wie schon Paracelsus wusste, macht allein die Dosis das Gift. Die Kamille kommt häufig bei Erkältungskrankheiten oder Magenbeschwerden in Eigenmedikation zur Anwendung. Wer jedoch auf Korbblütler allergisch reagiert, muss auf Kamillen-Anwendungen verzichten. Auch Augenspülungen mit Kamillentee sind nicht ratsam, da die feinen Härchen der Kamille die Augen zusätzlich reizen. Nicht unproblematisch ist das Johanniskraut, das nachgewiesenermaßen eine aufhellende Wirkung bei depressiven Verstimmungen hat. Neben phototoxischen Reaktionen der Haut kann Johanniskraut auch Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden hervorrufen. Auch schränkt Johanniskraut die Wirkung zahlreicher Medikamente, wie z. B. Antibiotika, hormonelle Verhütungsmittel und Herzmedikamente, stark ein, indem es deren Wirkstoffe abbaut. Deshalb Johanniskraut besser nur unter ärztlicher Aufsicht anwenden.

Pflanzliches für Kinder? Viele Eltern geben ihren Kindern gern pflanzliche Mittel zur Stärkung des Immunsystems oder bei Erkältungskrankheiten. In der Tat leisten diese Mittel hier gute Dienste bei richtiger Anwendung. Bei einer Aromatherapie ist unbedingt zu beachten, dass ätherische Öle wie Kampfer und Eukalyptus, die bei Erwachsenen in der Regel unproblematisch sind, bei Kindern eventuell Atemnot und Krämpfe hervorrufen. Einige pflanzliche Mittel können gerade bei kleineren Kindern zu ernsthaften oder gar lebensbedrohlichen Problemen führen, wie Eisenhut, Beinwell oder Meerträubel. Der behandelnde Kinderarzt sollte in jedem Fall über die Gabe von pflanzlichen Mitteln informiert werden, mögen diese auch noch so harmlos erscheinen. Bei einer anstehenden Operation nämlich kann z. B. Gingko das Blutungsrisiko erhöhen oder Baldrian die Betäubung verstärken. Echinacea bewirkt eventuell eine Abschwächung einer immunsuppressiven Therapie. Einige pflanzliche Mittel müssen schon mehrere Wochen vor dem geplanten Eingriff abgesetzt werden, um dessen Erfolg nicht zu gefährden. Weitere Infos hierzu auf www.kinderaerzte-im-netz.de.

Über einen längeren Zeitraum und in größeren Mengen angewandt, können pflanzliche Mittel auch unerwünschte Langzeitfolgen haben: Pfefferminztee etwa kann bei empfindlichen Personen zu Magenproblemen führen. Generell sollten Heilkräuter nicht in sehr großen Mengen als Haustee getrunken werden.

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? g n u b r e w e B ? g n Berufsorientieru s ? g n u r h ä n r E e d n Studium?Ge u FSJ?

Einnahmen und Ausgaben 2012 Einnahmen

Ausgaben

1.633,2

Krankenhausbehandlung 622,1

Standardisierte Leistungsausgaben

75,6

88,1 Krankengeld 39,4 Fahrkosten

davon Krankengeld

7,0

Satzungs- und Ermessensleistungen

9,7

Strukturierte Behandlungsprogramme

36,2 Häusliche Krankenpflege

Zahnärzte / Zahnersatz 103,8

97,7 Sonstige Leistungen 89,5 Verwaltungskosten

89,8 47,7 13,4

Verwaltungskosten 15,0 Sonstige Ausgaben

mitgliederbezogene Veränderungsrate

Arzneien

286,5

Sonstige Einnahmen

287,5 Ärzte 110,1 Heil- und Hilfsmittel

Mit Ausnahme der Position „Sonstige Einnahmen“ handelt es sich ausschließlich um Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds.

Einnahmen gesamt

Ausgaben gesamt

Ergebnis 2012:

1.800,8

1.775,8

25,0

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Geschäftsbericht 2012, den Sie bei uns anfordern oder auf www.pronovabkk.de einsehen können.

So kom men wir zusam men:

Telefonisch

Online

Briefe

Persönlich

Servicetelefon 0441 925138-4949

E-Mail [email protected]

24-h-Gesundheitstelefon 0621 53391-4911

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