„Ein für mich eher alter, aber verdammt cooler Haufen!“ – Francesca Klein, 20 E5 Alpenüberquerung im August 2016
Nachdem in Südtirol schon gefühlt alles bewandert und beklettert wurde musste etwas Neues her. Dieses Jahr war es so weit. Wir, Mama und ich, meldeten uns für die Alpenüberquerung E5 von Oberstdorf nach Meran mit Gepäcktransport an. Die Zeit verflog, wir schreiben Montag, den 8. August 2016. Montag, 8. August 2016 Die Freude ist riesig, das Wetter perfekt. Um 13 Uhr ist Treffen am OASE Alpin Center am Bahnhof in Oberstdorf. Kurzer Wanderschuh-‐ und Rucksackcheck: passt! Kurze Vorstellungsrunde und ein Foto vom Anfang dieser wohl spannenden Woche und los! Es folgen ein gemütliches Eingehen bis zum Ortsausgang von Oberstdorf und ein kurzer Besuch ins kleine aber feine Kirchlein. Florians Worte: „Jetzt nochmal alle beten, damit wir die Woche über gutes Wetter haben!“ – Abwarten denk ich mir. Florian begrüßt uns nochmal ganz herzlich und erzählt kurz von den Etappen, die vor uns liegen. Jetzt stehen uns ca. 12 km ganz lockerer Fußmarsch bevor, dann wars das auch für den ersten Tag.
Ich packe meinen Rucksack und nehme mit.... ( Alpin Oase Center, Oberstdorf)
Hallo, mein Name ist Florian. Schön, dass ihr hier seid! ( Ortsausgang Oberstdorf)
Vorbei am Freibergsee, wo sich eine riesen Menschenmenge zum Baden tummelt, die Oberstdorfer Sprungschanze – zum Greifen nah – und einige kleine Bauernhöfe, wo selbst die Oma mit ihren 82 Jahren noch anpackt.
Hier in den Alpen hilft jedes Familienmitglied fleißig mit. ( kurz vor Birgsauer Hof)
Schon jetzt zeigt sich die Umgebung von Oberstdorf von ihrer schönsten Seite. Wir machen eine kurze Rast an der Feldhornbach und nach knapp 3 Stunden kommen wir dann auch endlich im Birgsauer Hof (956m) im Stillachtal an. Die Gruppe versteht sich gut, das Rheinland ist ziemlich gut vertreten. Das kann nur lustig werden, auch wenn die Alterspanne zwischen knackigen 20 und noch top fitten 69 Jahren liegt. Nach einem kalten Weizen im Biergarten steht Freizeit an. Die einen gehen ins Schwimmbad, die anderen trinken noch ein, zwei Bier. Ich für meinen Teil gehe noch 8 Kilometer laufen und erkunde die Gegend. 19 Uhr: Abendessen. Es war ein Gaumenschmaus, mehr muss man nicht sagen. Schaut euch das Menü an und überzeugt euch selbst. FAZIT des Tages: Gemütlicher Eingehtag, bei dem man genug Zeit hat die Gruppe kennenzulernen. Das Bier und das Abendessen schmecken vorzüglich, die Zimmer, mit Liebe zum Detail, laden zu einem ausgiebigen Schlaf ein um top fit in den nächsten Tag zu starten. So kann es weiter gehen! TIPP des Tages: Für den ersten Tag reichen leichte Trekkingschuhe oder sogar auch Laufschuhe, da es nur über Feldwege bzw. Waldwege geht. Dienstag, 9. August 2016 6:15 Uhr – der Wecker klingelt. Habe ich gerade nicht eigentlich Semesterferien und könnte ausschlafen? Der Blick aus dem Fenster ist nicht überzeugend. Grau in grau und Regen – na toll! Um 7:15 Uhr steht Frühstück an. Für Genussesser ist es strammes Programm, denn um Punkt 8 Uhr holt uns der Bus ab, welcher uns ins Tretbachtal bringt. Nach ca. 20 Minuten Fahrt kommen wir in der Spielmannsaue (1.074m) an und es kann los gehen. Die Profis und Schlauberger der Gruppe haben einen Bergschirm dabei – eine verdammt tolle Sache, wenn es in Strömen regnet. Auch unser Florian hat mittlerweile den Morgenmuffel vertreiben können, hält eine kurze Ansprache und beendet diese mit den Worten: „Immer dem gelben Schirm folgen, der weiß woher es geht!“ Na dann machen wir das doch mal. Durch den wilden Trotz Regen sind wir froh! (Spielmannsaue) Sperrbachtobel, der mit tollen Aussichten und niemals endenden Tälergassen überzeugt, steigen wir zur Sperrbachtobel und ihre tollen Täler!
Kemptner Hütte (1.846m) auf. Nach ca. 4 Stunden dort angekommen, wärmen wir uns auf. Gestärkt durch eine klare Rindfleischsuppe und einem heißen Tee geht’s nach 60 Minuten auch schon wieder weiter. Oberhalb der Kemptner Hütte liegt die deutsch-‐österreichische Grenze, die ebenfalls den Einstieg zum Mädelejoch kennzeichnet. Noch schnell ein Foto gemacht und weiter geht’s. Ich sag dann mal „Tschüss Deutschland, Grüß Gott Österreich!“ Wir lassen einige Meter hinter uns und verlieren schnell an Höhe. Um 14:30 Uhr kehren wir für Kaffee und Kuchen in der Roßgumpenalm ein. Süße Alm, schöner Flair mit Ofen, leider aber sehr unfreundliche Bedienung. Wir halten uns also nicht lange auf, sondern gehen nach einer halben Stunde auch weiter. Wir entdecken im Höhenbachtal Alpenrosen und kleine Bergsalamander, einige Kühe begleiten uns ein paar Meter. Nach einer knappen dreiviertel Stunde erreichen wir eine Hängebrücke. Mit 200 Metern ist die Brücke die längste Seilhängebrücke Österreichs. Foto-‐Time, der Regen kann uns zwar die Sicht vermiesen, unsere gute Laune und Freude bleibt aber dennoch erhalten. Der letzte Kilometer verläuft serpentinenmäßig auf der Teerstraße und verfliegt wie der Wind. Völlig durchnässt – die Teilnehmer mit Schirm natürlich nicht J -‐ erreichen wir die Pension Birkenhof (1.070m) in Holzgau im Lechtal. Wir hängen alle unsere Sachen zum trocknen in den Skikeller, erholen uns in der Sauna und lassen es und bei einer heißen Dusche gut gehen. Um 18:30 Uhr wird zu Abend gegessen. Auch das 3-‐Gänge-‐Menü hier kann sich sehen lassen und stillt den riesen Hunger der ganzen Gruppe. Ein Feierabendbier und dann geht’s auch schon in die Koje. Gute Nacht! Servus Österreich! TIPP des Tages: Leiht euch einen Bergschirm im Alpin Oase Center, der wirkt an Regentagen Wunder!!!!
Schaut mal wie nasse wir sind! (Pension Birkenhof)
Wenn man auf der Hängebrücke hängt....
Mittwoch, der 10. August 2016 Heute steht um 7:30 Uhr das Frühstück an und um 8:30 Uhr werden wir vom Bus abgeholt, der uns hoch zum Hahntennjoch (1.900m) bringt und uns somit einige Höhenmeter erspart. Nach knapp 40 Minuten Fahrt kommen wir dort an. Es ist sehr kalt und windig, wir quatschen also nicht viel, sondern gehen direkt los. Florian führt die ganze Gruppe an. Es geht stetig berghoch, wir finden einen Laufrhythmus mit der ganzen Gruppe und marschieren weiter, immer weiter und weiter. Jetzt wird es spannend! Für die meisten von uns DAS Highlight – eine sehr steile „Kletterpassage“. Ich als „Bergziege“ sehe es absolut entspannt und bin gespannt, wie die einzelnen von uns die kleine Schlüsselstelle hier lösen werden. Ängste müssen überwunden werden – aber das ist kein Problem für
uns. Andreas Bourani würde sagen „Hier Scharnitzsattel-‐Selfie geht jeder für jeden durchs Feuer, im Regen steh’n wir niemals allein“. Hände werden gereicht, motivierende Worte zugesprochen. Ich begleite Willem, der als ältester Teilnehmer, dann doch etwas Probleme mit dem Anstieg hat, Florian kümmert sich um den Rest und vor allem um die ängstlichen Damen! Um Punkt 11 Uhr, also nach knapp 2 Stunden, sind wir oben am Scharnitzsattel (2.441m) heile angekommen. Kurzes Selfie mit der Crew und weiter geht’s. Nach dem Aufstieg durchs Hahntennkar, erfolgt der Abstieg durch Scharnitzkar. Wir lassen die Allgäuer Alpen hinter uns liegen, steigen serpentinenmäßig 1,5 Stunden Willem lächle mal! ab, bis wir die Muttekopfhütte (1.934m) erreichen. Nach der Stärkung steigen wir über den Jägersteig zur Untermarkter Alm (1.491m) ab, welches gleichzeitig die Bergstation Alpjoch – Doppelsessellift ist. Jetzt haben wir zwei Möglichkeiten, Entweder mit dem Sessellift runterfahren oder wir setzen uns in den längsten Alpincoaster der Welt um nach Hochimst (1.048m)zu gelangen. Die Entscheidung ist klar: ALPINCOASTER wir kommen!!!!!!!!! Wir alle – egal ob jung oder alt – haben riesen Spaß, nutzt auf jeden Fall diese Chance! Leider waren auch „Sonntagsfahrer“ am Coaster, dafür konnten wir aber eins der schönsten und lustigsten Gruppenbilder der ganzen Woche machen J In Hochimst angekommen wartet schon das kühle Bier und ein paar Schnäpse auf uns in der Schirmbar. Nach der von innen wärmenden Stärkung kann es doch prima weitergehen. Mit dem Bus fahren wir nach Mandarfen (1.675m), wo wir im Aktiv Hotel Mittagskogel einchecken und danach in Sauna und Schwimmbad die Seele baumeln lassen. Um 19 Uhr steht ein vorzügliches 4-‐Gänge-‐Menü an, verdammt lecker, die 6 Stunden Gehzeit inklusive 550m Aufstieg und 1400m Abstieg haben sich definitiv gelohnt denk ich mir.
Donnerstag, 11. August 2016 Ein entspannter Morgen! Um 8 Uhr wurde lecker im Hotel bei riesen großen Frühstücksbuffet gegessen und um 9 Uhr geht’s los. Heute steht einiges an! Wir wollen hoch hinaus zur Braunschweiger Hütte auf 2.760m. Nach ca. 1h einlaufen machen wir eine kurze Pause an der Gletscherstube in Mittelberg auf knapp 1.915m. „Füllt alle nochmal eure Flaschen auf! Es wird anstrengend und zieht sich! Nicht, dass wir aus dem Bach trinken müssen“ schreit der Florian noch.
Die Aufschrift auf der Bank beschreibt meine Gedanken.
Die meisten lachen darüber, alle sind super drauf. Nach einer 15-‐minütigen Pause geht’s weiter.. Hier kennt sich der Florian wirklich gut aus, denn hier ist er Zuhause. Viele Fragen werden gestellt, alle beantwortet – so soll es sein! Um 13 Uhr dann endlich das Ziel – für die Älteren von uns war es glaub
ich der anstrengendste Teil der ganzen Woche, denn der Anstieg war nicht ohne, aber es haben alle geschafft! Jetzt heißt es erstmal: ESSEN!!! Auf diesen Tag hab ich mich extrem gefreut, denn hier soll es laut dem Alpenverein verdammt gutes Essen geben, die Hütte sei eine tolle Übernachtungsmöglichkeit und heute kommt auch endlich mal das richtige Hüttenfeeling auf..
Kurz die Bettenlager mit jeweils 5 Betten bezogen und weiter geht’s. Wer möchte, darf zusammen mit Florian auf den Karleskopf gehen. Nach einer knappen dreiviertel Stunde sind wir oben und die Aussicht lohnt sich!! Es ist einfach überragend! Um uns rum eine grandiose Bergkette mit Schnee drauf. Der Seekogel, Watzenspitze, Verbeilspitze, Rofelewand, Mittagskogel, Raabkogel, Rositzenkogel, Bruchkogel, Schuchtkogel, rechter und linker Fernerkogel, Schwarze Schneide, Karleskogel, Pitztaler Jöchl, Wassertalkogel und zu guter letzt die Wildspitze, der 2. Höchste Berg Österreichs – alle zum greifen nah! Die Aussicht wird mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben.. Noch schnell ein paar Fotos mit der Crew gemacht und ins Gipfelbuch einen Eintrag für uns alle getätigt: „Wir sind alle froh mit unserem Bergführer Flo“ – und ja, das sind wir! Der Abstieg ruft und wir gehen ganz gemütlich zurück zur Braunschweiger Hütte, wo wir bis 18:30 Uhr noch freie Zeit zur Verfügung haben. Ich für meinen Teil habe noch etwas trainiert, die „Wärme“ des Bergsee’s getestet und natürlich genossen. Einige Weizen wurden getrunken und viel geplaudert. Um 18:30 Uhr wird das Abendessen serviert. Hier gibt es für jeden Tisch ein kleines Buffet, welches aus Vor-‐, Haupt-‐ und Nachspeise besteht. Die Vorspeise ist Kartoffelsuppe mit Speck. Pellkartoffeln mit 2 Dips, gebratenem und rohem Gemüse sowie Speck stellen die Hauptspeise dar. Zu allerletzt gibt es Griesflammerie mit Erdbeer/Himbeer Grütze! Mhhhh, das war sehr sehr lecker! Es wird noch viel erzählt, viel gelacht. Ein anstrengender, aber verdammt schöner Tag geht zu Ende. Ab 22:00 Uhr When the sun goes down... (Braunschweiger Hütte) herrscht ganz typisch auf der Hütte Bettruhe. Also: Guate Nocht! TIPP des Tages: Auch wenn der Aufstieg zur Braunschweiger Hütte extrem anstrengend war... Erklimmt den Karleskopf, die Aussicht ist wirklich nicht zu toppen! Kaiserschmarren und Kasknödelsuppe sind unsere Favoriten im Thema Essen!
Freitag, 12. August 2016 5:30 Uhr der Wecker klingelt.. Draußen ist es noch dunkel.. Aber irgendwas blendet doch etwas in meinen Augen.. Ich schau nochmal raus und gucke genau hin.. „Schnee, Leute!!! Es liegt Schnee und es schneit immer weiter!!! Steht schnell auf“ ruf ich.
Bei den einen zeigt sich Begeisterung, die anderen verfluchen es.. Mit dem Wetter haben wir scheinbar die Woche über nicht so viel Glück. Aber solange die Gruppenmitglieder und der Bergführer stimmen, passt doch alles, denk ich mir. Um 6:30 Uhr gibt es Frühstück und um 7:15 Uhr geht’s auch schon los. Draußen ist es ziemlich kalt. Es schneit und sehr sehr viel Nebel. Nach einer Stunde Aufstieg, der sich als ziemliche Rutschpartie herausgestellt hat, kommen wir an der Mittelstation der Schwarzen Schneide (2.991m) an und warten darauf, dass die Bergbahn ihre Betriebsfahrt abgeschlossen
hat und wir einsteigen können, da der Schnee und das Eis es leider unmöglich machen den eigentlichen Weg fortzusetzen. Um 9 Uhr an der Talstation ausgestiegen und ziemlich durchgefroren. Wir gönnen uns in der Schirmbar eine Pause zum Kaffee, Tee und Kakao schlürfen – Hauptsache aufwärmen! Nach 30 Minuten werden wir dann von einem Bus abgeholt, der uns nach 5km auf der Straße Richtung Tal rauslässt. Den eigentlichen Höhenweg können wir leider nicht begehen, da es sich bei dem Wetter nicht lohnt, man sah da oben kaum die Hand vor Augen. Eigentlich schade, denn von der Mittelstation sollte man einen grandiosen Ausblick über die Ötztaler und Stubaier Alpen haben... Wir leider nicht. Als Alternative gehen wir ca. 1000 Höhenmeter tiefer den offiziellen E5 Richtung Vent. Der Höhenweg ist ein Parallelweg zum offiziellen E5, wird aber eben wegen der tollen Aussicht begangen. Nach 20 Minuten halten wir für eine kurze Plauderrunde auf der Sonnenterasse an – was fehlt? Natürlich die Sonne! Aber wir lassen uns den Tag natürlich nicht vermiesen und folgen dem Florian mit seinem gelben Schirm! Auch wenn man kaum etwas in der Ferne sieht ist es ein schöner Weg. Um 11:10 Uhr kommen wir an der sehr urigen Gaislach Alm an, wo wir Mittagspause machen. Sehr zum empfehlen ist auf jeden Fall die Kasknödelsuppe! Von der
Ein gigantischer Schriftzug mitten im Skigebiet (kurz vor der Gaislach Alm)
Gaislach Alm gelangen wir dann nach 45 Minuten zur Bushaltestelle, wo wir auf den Bus warten, der uns nach Vent zum Hotel bringen soll. Nach einer 10-‐minütigen Fahrt sind wir auch schon da und checken im Hotel Post ein. Hier können wir dann ganz luxuriös im Schwimmbad bzw. in der Sauna unsere Seele baumeln lassen und uns von dem schlechten Wetter erholen. Im Venter Supermärktle wird noch schnell was zum knabbern für den nächsten Tag gekauft und dann geht’s um 18:30 Uhr auch schon zum Abendessen. Ein Gaumenschmaus, wenn ihr mich fragt, lasst euch das Essen bloß nicht entgehen! Der Koch hat eindeutig einen verdammt guten Job gemacht. Gut gesättigt sitzen wir in geselliger Runde am Tisch. Einige Bier werden getrunken und auch ein paar Runde Schnaps, u.a. mit Enzian, lassen grüßen. Ein sehr schöner Tag geht zu Ende. Es wurde viel gelacht und man hat auch nochmal viel Neues von den anderen Teilnehmern erfahren. Aber eigentlich sind es auch keine anderen Teilnehmer mehr, sondern eine coole Crew, die wie die Faust aufs Auge passt. Es werden neue Freundschaften geschlossen! Ein Gaumenschmaus der ganz besonderen Sorte! (Hotel Post)
Samstag, 13. August 2016 Heute fiel es doch tatsächlich etwas schwerer aufzustehen.. Aber wer feiern kann, der kann auch arbeiten – oder wie sagt die Oma nochmal gleich? Ein riesen Frühstücksbuffet erwartet uns, ein guter und vor allem leckerer Start in den Tag! Und noch eine Überraschung am frühen Morgen: die Sonne scheint! Heute liegen zwar nicht die Mengen an Höhenmeter vor uns, es muss aber eine relativ lange Laufstrecke absolviert werden. Der eigentlich Plan ist es über die Martin-‐Busch-‐Hütte (2.527m) weiter zur Similaun-‐Hütte (3.019m) und dann hinunter ins Schnalstal. Aufgrund von Muhrenabgang war die Strecke zur Martin-‐Busch-‐Hütte gesperrt, daher mussten wir einen etwas längeren, aber ebenfalls sehr schönen Weg gehen. Wir bewandern durch das komplette Niedertal bis zum Hochjoch-‐Hospiz (2.413m) und machen dort eine kurze Pause. Es geht immer und immer weiter. Wir gehen entlang eines Gletscherbaches und können nach einer Weile auch die Bergstation Grawand der Gletscherbahn und der Gletscher – aber dennoch kein Ende in Sicht. Der Weg bis zur Schöne Aussicht – Bella Vista Hütte zieht sich in die Länge. Auf dem Weg dorthin laufen wir noch am Zollhaus vorbei, welches die Grenze zwischen Italien
und Österreich darstellt und früher ein allbekannter Weg der Schmuggler war. Nach 3h kommen wir dann endlich an der Bella Vista (2.842m)an. Eine einstündige Mittagspause steht an und ich kann die Bandnudeln mit Pfifferlingen empfehlen – ein Traum! Es geht weiter. Jetzt folgt für die meisten der unangenehmste Teil des heutigen Tages: Der Abstieg über 831 Höhenmeter bis hin zur Talstation Kurzras der Gletscherbahn (2.011m). Es war eine anstrengende Woche, der Körper ist müde und die Beine wurden schon beim Weg zur Bella Vista ziemlich belastet. Es geht also ziemlich gemütlich nach unten ins Schnalstal. Nach knapp 2h sind wir endlich da. Florian lacht und gratuliert jeden
einzelnen von uns. Es ist vollbracht. Alpenüberquerung E5 von Oberstdorf nach Meran: CHECK!
Große Freude, lachende Gesichter, glücklicher Florian! (Talstation Kurzras)
Eine verdammt tolle Woche geht vorbei... (Talstation Kurzras)
Auf Kosten der Oase gibt es zum Anstoßen eine große Flasche Wein, die wir alle zusammen ganz genüsslich in der Bar in Kurzras trinken. Um 17 Uhr steht die letzte Etappe an: Mit dem Bus vorbei am Vernagter Stausee bis nach Meran! 18:15 Uhr Ankunft im Hotel Siegler am Thurm in Meran. Eingecheckt, Tasche ins Zimmer geschmissen und ab in den Pool!!!!!! Das haben wir uns verdient! Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir die Ruhe im Pool bevor es um 19:30 Uhr Abendessen gibt.
Nach dem Abendessen verteilt Florian die Urkunden und gratuliert jedem nochmal ganz herzlich. Bei Bier und Wein wird der letzte Abend zusammen ausgeklungen bevor es für den Großteil von uns morgen früh um 5 Uhr weiter geht!
„Es ist nicht der Berg, den wir bezwingen, sondern das eigene Ich“ (Edward Whymper)
Sonntag, 14. August 2016 Um 5 Uhr klinget der Wecker, um 6 Uhr gibt es Frühstück und um 6:30 Uhr Abfahrt – und zwar pünktlich! Was hat Florian gestern nochmal gesagt? „Um 6:31 Uhr kannst du singen. Um 6:32 Uhr kannst du tanzen. Und um 6:33 Uhr kannst du singen und tanzen, dort wo der Bus gestanden hat.“ Ich glaube, dass alle gut weggekommen sind. Ich für meinen Teil durfte ausschlafen. Familienurlaub in Verdins, 8 km weit weg von Meran, stand an. Den ganzen Monat lang in den Alpen zu sein... Ein Traum und ein verdammt schöner Monat! Übersicht für die Lesefaulen: Tag 1: Oberstdorf (813m) à Birgsauer Hof (956m); Aufstieg: 400m, Abstieg 300m Tag 2: Birgsauer Hof (956m) à mit Bus zur Spielmannsaue (1.074m) à Kemptner Hütte (1.846m) à Roßgumpenalm (1.330m) à Birkenhof in Holzgau (1.070m); Aufstieg: 1.000m, Abstieg: 900m Tag 3: Birkenhof (1.070m) à mit Bus zum Hahntennjoch (1.900m) à Scharnitzsattel (2.441m) à Muttekopfhütte (1.934m) à Untermarkter Alm (1.491m) à mit Alipincoaster nach Hochimst (1.050m) à mit dem Bus zum Aktiv Hotel Mittagskogel in Mandarfen (1.675m); Aufstieg: 550, Abstieg: 450m Tag 4: Mandarfen (1.675m) à Gletscherstube Mittelberg (1.915m) à Braunschweiger Hütte (2.760m) à freiwillig: Karleskopf Gipfel (2.902m); Aufstieg: 1.100m Tag 5: Braunschweiger Hütte (2.760m) àACHTUNG: ab jetzt nicht mehr der offiziell geplante Weg! Mittelstation Schwarze Schneide (2.991m) à Gaislach Alm (2.000m) à Bushaltestelle Richtung Vent (1881m) à Hotel Post (1895m) in Vent; Aufstieg: 250m, Abstieg: ca. 350m Tag 6: Hotel Post (1895m) in Vent à ACHTUNG: ab jetzt nicht mehr der offiziell geplante Weg! Hochjoch Hospiz (2.413m) à Schöne Aussicht – Bella Vista (2.842m) à Talstation Kurzras (2.011m) à mit Bus nach Meran; Aufstieg: 1000m, Abstieg: 850m Danke an OASE, die eine wirklich tolle Tour mit sehr guter Organisation und Durchführung anbieten. Meine liebe Crew -‐ Steffi, Uwe, Martina, Matthias, Willem, Heike, Nora, Katja, Monika und Florian. Ich bedanke mich für die tolle & unvergessliche Woche, für die lustigen Gespräche und heiteren Abende. Denkt daran: man sieht sich immer zweimal im Leben – Bis dahin! Francesca Klein