Fashion Trends

02.04.2019 - magic city ... 1 Pool-Vergnügen im „Faena Hotel“: Hier sind High-Waist-Bikinis ... Design District erlebte einen Boom von High-End-Boutiquen.
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April 2019 Deutschland € 6 Österreich € 6 schweiz Sfr 10

Fashion Trends



Die neuen Art Prints  Puderrosa und Taubenblau fürs Office  Comeback des Kostüms

Miami HotSpots Funky Hotels coole kunst Hippe Lokale

Über die Sehnsucht, Wurzeln zu schlagen Schauspielerin Elisa Lasowski

Lifestyle i m Apr i l 2 019

m ag i c c i t y

Spannende Street-Art, kubanisches Flair und entspannte Cocktails am Strand: Miami hat sich zum angesagten Kunst- und Lifestyle-Zentrum ­entwickelt, ­S EI T E

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v e r s t e c kt e s j u w e l

Die schönsten Hotels, besten Restaurants und interessantesten Kulturspots im historischen Toledo, Seite

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bu n t V e r r e i s e n

Diese Designhotels setzen auf knallige Farben und außergewöhnliches Interior, SEI T E

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o s t e r s c h m au s

Der Haustier-Trend Huhn und die feinsten Rezepte rund ums Ei, SEIT E

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Das Acqualina Resort & Spa in Miami bietet seinen Gästen neben dem direkten Zugang zum Strand exklusive Jacht-Trips und eine riesige RollsRoyce-Flotte. Mehr Reisetipps für die sonnige Metropole ab Seite 162

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And the Livin’ is EASY …

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Vibrierende Kunstszene, Beachlife und kulinarisches Paradies: miami feiert die Lebensfreude. Und hält trotz seiner modernen Transformation die Vergangenheit in Ehren

FOTOS: 2016 Sonya Revell/The Forbes Collection/Contour by Getty Images (I); Faena Hotel Miami Beach (3); Kerstin Holzer (I); Susanne Kremer/Huber Images (I)

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Unübersehbar: RetroStraßenkreuzer

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1 Pool-Vergnügen im „Faena Hotel“: Hier sind High-Waist-Bikinis im Stil der 50er das perfekte Outfit 2 Haustier der besonderen Art: Damien Hirsts Mammut-Skulptur im Garten des Hotels heißt „Gone but not forgotten“ 3 Immobilienmogul, Hotelier, Traum­tänzer: der Argentinier Alan Faena 4 Achtung, heiß: Das Cabaret Samsara inszeniert regelmäßig eigene Produktionen 5 Haustiere, Teil 2: Im Foyer des „Faena“ erwarten Wandmalereien die Gäste

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vestoren bieten ihm neue luxuriöse Hotels, Restaurants und edle Residenzen. So wurde aus dem einstigen Schmuddelviertel Wynwood mit seinen Lagerhallen ein pittoreskes Galerienviertel mit jeder Menge Street-Art, quirligen Cafés und Boutiquen. Der ­Design District erlebte einen Boom von High-End-Boutiquen von Prada bis Louis Vuitton und Interior-Läden. Up and coming ist derzeit das Downtown-Viertel Brickell, wo in Laufnähe zum ­Hotel „Mandarin Oriental“ neue Shops und schicke Lokale aus dem Boden schießen. Auch neben dem Luxushotel „Acqualina“ im nördlichen Teil von Miami Beach entsteht ein nobles Dorf mit Kino, Eislaufhalle, Hundepark und zwei Glastürmen mit 245 neuen Apartments. Für das Interior der Lobby haben die „Acqualina“-Eigentümer Jules und Eddie Trump (nicht verwandt und nicht verschwägert mit dem U ­ S-Präsidenten, darauf legen sie Wert) Karl Lagerfeld gewonnen. Wer sich in den „Acqualina“-Towers eine Zweit- oder Drittresidenz zulegt, wird nicht nur mit Hermès-Tableware ausgestattet, er profitiert auch von den Annehmlichkeiten des benachbarten Luxushotels mit imposantem Spa und formidablen Restaurants. Dass die Verwandlung Miamis noch nicht abgeschlossen ist, scheint klar. Demnächst will die prominente Sammlerfamilie ­Rubell ihre Kollektion mit Werken von Jeff Koons, Basquiat und Cindy Sherman ins Industriegebiet Allapattah verlegen – eine Frage der Zeit, dass dann auch Miamis Westen boomen wird. Bleibt auch etwas beim Alten? Doch. Am legendären Ocean Drive bummeln Touristen an Gianni Versaces ehemaliger Villa entlang, während pastellfarbene alte Cadillacs vorbeigleiten und auf der anderen Straßenseite Kinder am Strand Sandburgen bauen. Tagsüber von etwas verblichenem Charme, erwacht der Ocean Drive mit seinen Bars und Clubs abends verlässlich zum glitzernden Ausgehviertel. Anderntags kann man in Little Havana immer noch für 50 Cent einen kubanischen Kaffee trinken und den alten Männern im Park an der Calle Ocho beim Dominospiel zugucken, während aus jedem zweiten vorbeifahrenden Truck Mambo-Musik klingt. Obwohl: Auch hier findet ein Wandel statt. Schon ziehen die ersten Millennials ins lebendige Latino-Viertel mit seinen ein­stöckigen Häusern. Dort sind sie noch bezahlbar. K e rs ti n H o lz e r

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FOTOS: Acqualina Resort (I); Baoli, © Bill Wisser 2015 (I); Kerstin Holzer (I); KYU (I); Schöttger Photography (I); Mandarin Oriental (I)

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harmante Hochstapler, lüsterne Millionäre, schöne Frauen und eine Prise Mafia – Billy Wilder wusste, was er tat, als er das Setting für seine Komödie „Some Like It Hot“ ins Miami der Roaring Twenties legte. Inzwischen hat die Metropole an der Südspitze Floridas alle Höhen und Tiefen einer amerikanischen Großstadt durchlebt: den Glam der 50er, die Zuwanderung von Lateinamerikanern in den 60ern, die Blütezeit von Drogenhandel und Korruption der 80er. Heute ist die Stadt, in den Nullerjahren durch die Gründung der Art Basel Miami Beach in die Reiseroute der mondänen Kunstkarawane aufgenommen, auch in den Augen ihrer früheren Verächter vollends rehabilitiert. Und hat sich doch erhalten, wofür sie heimlich geliebt wurde: Beach-Lässigkeit, das nostalgische Ambiente eines Movie-Sets und einen Schuss Unberechenbarkeit. Zu den einfallsreichsten Figuren der Stadt, die immer für eine Überraschung gut sind, gehört derzeit Alan Faena. Der argentinische Immobilienmogul gibt sich nicht damit zufrieden, mit dem „Faena Hotel“ am Strand von Miami Beach ein Schmuckstück geschaffen zu haben, das einen schon beim Eintritt in ein glamouröses Paralleluniversum mit viel sinnlichem Rot, Animal Print, Wandmalerei und Damien-Hirst-Kunst zieht – das Dekor verantwortete Baz Luhrmann, Regisseur von „The Great Gatsby“. Faena verwandelt den gesamten Straßenblock gleich mit Boutique, Art Center und sagenhaft teuren Eigentumswohnungen in einem Komplex von Stararchitekt Norman Foster in eine Art Mini-Utopia namens ­Faena District. Das gefällt auch Gästen wie Madonna und Jeff B ­ ezos. Zur letzten Art Basel Miami Beach organisierte der exzentrische Argentinier erstmals Kunstprojekte am Strand; seine Gäste zogen anschließend in Faenas Nachtclub „Samsara“ weiter, dessen Cabaret-Programm die Dekadenz der 20er-Jahre aufleben lässt. Wenn Faena sich dort blicken lässt, wie immer in Weiß gekleidet und mit Hut, denkt man unweigerlich an den großen Gatsby. Auch über dessen flamboyantes Privatleben (und den Ursprung seines Vermögens) zerbrach sich das Umfeld gern die Köpfe. Kunst und Kapital sind in Miami eine stabile Beziehung ein­ gegangen, seit die Stadt 2004 durch die jährliche Kunstmesse so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. „Developer“, ­Stadtentwickler, treiben die Transformation der Stadt weiter voran. Der „Miami-Effekt“ sieht so aus: Die Kunst lockt Publikum an (80 000 Besucher waren es zur Art Basel Miami Beach 2018), In-

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1 Kulinarische Anlaufstelle des Kunstvolks: das Restaurant „Bâoli ­Miami“ 2 Die Lobby der Residenzen des „Acqualina Resort“, noch im Bau, gestaltet Karl Lagerfeld 3 Tropical Island: Das „Mandarin ­Oriental“ thront auf Brickell Key 4 Knusprige Grillspezialitäten ­serviert das „KYU“ in Wynwood 5 Gruppenbild mit Dame: Kerstin

Holzer (MADAME) vor den Wynwood Walls

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We lc om e t o m iam i H IN UN D Z URÜ C K :

Zum Beispiel mit Lufthansa (lufthansa.com) nonstop ab München, Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, Berlin. H ot els:

Das glamouröse Faena Hotel Miami Beach lockt in eine filmreife Parallelwelt mit Art-déco-Touch. Den Weg zum Strand bewacht ein Mammut-Skelett von Damien Hirst, im Restaurant „Pao“ beäugt sein „Unicorn“ die Gäste. Extravagant: die Nightclub-Performances, die Bar mit Salon-Atmosphäre und die exquisit kuratierte Boutique. DZ ab 500 Euro. faena.com/miami-beach/

98 Zimmer bietet das elegante Acqualina Resort & Spa in Miami Beach, zusätzlich 188 Residenzen, deren Eigentümer eine beeindruckende Rolls-Royce-Flotte stellen. Die italienischen Einflüsse in Restaurant und Beach-Grill verdankt das Haus einer Freundin der Eigentümerfamilie: Sophia Loren. Lohnend: Das Acqualina organisiert exklusive JachtTrips durch die Biscayne Bay. DZ ab 500 Euro.

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Das Mandarin Oriental Miami liegt auf der winzigen Insel Brickell, die sich in 15 Minuten umrunden lässt, und doch zentral in Downtown. Der hauseigene Strand mit Blick auf die Skyline gilt als perfekter Ort für Heiratsanträge. Das Restaurant „La Mar“ serviert peruanische Küche, die „MO Bar“ ist beliebt bei Business-Reisenden. DZ ab

Downtown Miami 2 Chefkoch ­Vijay Veena ­gebietet über die fantastische Küche des „Jaya“ im „Setai Hotel“ 3 Kulturelle Instanz in Miami: die ­Rubell Family Collection (hier eine Installation von Nicolas Party in der aktuellen Ausstellung „New Acquisitions“)

350 Euro. mandarinoriental.de/miami/brickell-key/luxury-hotel

South Beach gilt als glitzerndes Ausgehviertel von Miami. Einen Zeninspirierten, feinen Rückzugsort bietet dort das Setai. Die asiatische Teichlandschaft im Innenhof ist während der Art Basel Miami Beach jeden Dezember Kulisse von Partys. Der Sonntagsbrunch lässt keine Wünsche offen. DZ ab 700 Euro. thesetai.grandluxuryhotels.com gut essen & Drinks:

Im Bâoli Miami an der trubeligen Ausgehmeile Collins Avenue in South Beach gibt es asiatische Fusion-Küche – und zum Gucken viel hippes Kunstvolk. 1906 Collins Ave, Tel. +1 305 674 88 22 2

Neu & fancy: das Swan & Bar Bevy mit verspieltem Glam-Interior in Pink- und Cremetönen. Miteigentümer des ultraschicken Lokals im Design District ist Pharrell Williams. 90 NE 39th St, Tel. +1 305 704 09 94 Wer lange durch das Street-Art-Viertel Wynwood flaniert ist, kann sich im KYU bei japanischen Barbecue-Spezialitäten in unkompliziertem Ambiente stärken. 251 NW 25th St., Tel. +1 786 577 01 50 Die neue Rooftop-Bar Sugar erweist dem Movie „Some Like It Hot“ die Ehre: Sugar hieß die sexy Filmheldin mit der Ukulele, gespielt von Marilyn Monroe. Im 40. Stockwerk des „Hotel East“ warten ein sinnliches Hideaway mit chinesischen Referenzen, gute Drinks, Snacks und spektakuläre Ausblicke. 788 Brickell Plaza, Tel. +1 786 805 46 55 K ult ur:

Die Rubell Family Collection präsentiert eine der größten privaten Sammlungen zeitgenössischer Kunst. Unter anderem zeigt das Haus bis 29. Juni Werke von Purvis Young. rfc.museum Die Wynwood Walls, Miamis Freiluftmuseum mit knalliger Street-Art an Häusern und Mauern, lohnen einen Abstecher ins ehemalige Lager­ viertel, das sich mit kleinen Boutiquen und Cafés längst zur Touristen­ attraktion gemausert hat. thewynwoodwalls.com Very instagrammable: der neue, innovative Kunstraum Artechouse. In der digitalen Galerie mit interaktivem Programm kann jeder Besucher sein eigenes (Kunst-)Video drehen – und posten. artechouse.com 3

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FOTOS: Pietro Canali/Huber Images (I); The Setai Miami Beach (I); Installation view, Nicolas Party, New Acquisitions exhibition, Rubell Family Collection, Miami, 2018-19 (I)

acqualinaresort.com

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