Factsheet: MY Arctic Sunrise

Im Hafen von Santarém in Brasilien kollidierte noch im selben Jahr ein Schiff des US-Agrarkonzerns Cargill mehrmals mit dem Greenpeace-Schiff. Dieses hatte ...
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Factsheet: MY Arctic Sunrise Fakten:       

Im Einsatz: seit 1996 Baujahr: 1975 Schiffstyp: Forschungs- und Versorgungsschiff mit Eisklasse Heimathafen: Amsterdam Länge: 49,62 Meter Geschwindigkeit: 13 Knoten Besatzung: 12 (max. 30) Personen

Geschichte: 

Die sturmerprobte "Arctic Sunrise" gehört seit 1996 zur Greenpeace-Flotte. Zuvor war die ehemalige "Polarbjørn" ("Eisbär") jahrelang als norwegisches Forschungs- und Versorgungsschiff in der Arktis und Antarktis unterwegs. Sie ist speziell für kalte Gewässer gebaut. In nur vier Monaten rüstete Greenpeace den Eisbrecher 1996 zum Aktionsschiff um: Der Funkraum wurde mit Satellitentelefon, Fax und Funkgeräten ausgestattet. Auf dem Deck installierte das Team wendige Kräne, um damit später schnell Schlauchboote aussetzen zu können. Kajüten und Aufenthaltsräume wurden für eine größere Crew ausgebaut.



Bereits mehrfach war die „Arctic Sunrise“ in der Arktis und Antarktis unterwegs, um Greenpeace-Kampagnen zum Schutz dieser wichtigen Ökosysteme zu unterstützen.



Greenpeace-Aktivisten dokumentierten auf ihr, welche Öl- und Gasplattformen Mitte der 1990er Jahre neben Brent Spar in der Nordsee versenkt werden sollen.



Im Jahr 2000 lief die „Arctic Sunrise“ zunächst gegen die japanische Walfangflotte aus, später unterstütze sie die Greenpeace-Kampagne gegen Piratenfischerei.



Obwohl die „Arctic Sunrise“ als Eisbrecher speziell für Regionen wie die Arktis gebaut wurde, hatte sie ebenso bereits Einsätze in anderen Regionen der Welt, wie zum Beispiel im Jahr 2004, als sie den Rio Grande in Brasilien hinauffuhr und unter dem Motto: “Besser ohne Gen-Saat!” Aktivistinnen und Aktivisten die Menschen vor Ort über die Risiken der Gentechnik aufklärten.



Zu einem ersten Zwischenfall kam es im Januar 2006. In einer regelwidrigen 360-Grad-Kursänderung rammte ein japanisches Walfängerschiff die „Arctic Sunrise“. Im Hafen von Santarém in Brasilien kollidierte noch im selben Jahr ein Schiff des US-Agrarkonzerns Cargill mehrmals mit dem Greenpeace-Schiff. Dieses hatte zuvor versucht, das Laden von Gen-Soja an einer von Cargill illegal gebauten Verladestation zu unterbinden.



Im Februar 2007 nahm der Eisbrecher an einer Aktion am britischen Marinestützpunkt Faslane-on-Clyde teil. Kurz darauf wurde er vom britischen Verteidigungsministerium beschlagnahmt, später aber wieder an Greenpeace zurückgegeben.



Nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko brach die „Arctic Sunrise“ im August 2010 auf, um in einer dreimonatigen Untersuchungstour Daten über die Folgen des Deepwater Horizon-Unglücks zu sammeln.



Im September 2013 stürmten russische Sicherheitskräfte das Schiff nach einem friedlichen Protest gegen Ölbohrungen in der arktischen Petschorasee. Sie beschlagnahmten die „Arctic Sunrise“ und brachten es nach Murmansk. Die 30-köpfige Crew wurde inhaftiert. Weltweit begann eine Welle des Protests. Obwohl die Crew nach drei Monaten freikam, wurde das Schiff weiter festgehalten und erst nach fast einem Jahr wieder zurückgegeben.