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eil die Liebe sein Antriebsmotor ist. .... Blech Kuchen rüberbringt, sondern sie lieben auch die Familie aus dem dritten Stock, die sich nachts immer anschreit.
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Die Kerze

„Halt!“, rief die Kerze, als das Zündholz sie anstecken wollte, „wenn du mich anzündest, bin ich bald dahin!“ – „Es ist meine Aufgabe, dich anzuzünden, und es ist deine Bestimmung, zu leuchten und Wärme zu verbreiten“, antwortete das Zündholz. „Aber das Brennen tut sehr weh, und wenn ich leuchte, schwinden meine Kräfte und meine Größe verliert sich“, entgegnete die Kerze. „Du willst doch wohl nicht sinnlos überbleiben, den Menschen deines Hauses das Licht und die Freude verweigern und irgendwo kaltgestellt und unbeachtet bleiben. Und denke einmal an mich, mein Leben verlischt noch viel schneller, wenn ich dich anzünde, aber es ist meine einzige Aufgabe, und die will ich auch leben! Im Brennen findest du erst deine Schönheit und einen wunderbaren Glanz und dein Leben wird ja nicht vernichtet, nur verwandelt und vermehrt“, warf das Zündholz ein.

Die Kerze schaute sich im weihnachtlich geschmückten Zimmer um, besann sich einen Augenblick und sagte dann voller Erwartung: „Zünde mich bitte an!“

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Josef Dirnbeck

Ist Gott wirklich das Licht, der Sinn und die Liebe?

Gott ist das Licht. Gott ist der Sinn. Gott ist die Liebe.

Ist die Liebe beweisbar? Wie soll ich dir beweisen, dass ich dich liebe, wenn du mir nicht glaubst, sondern an mir zweifelst?

Udo Hahn

Mögest du Gottes Spuren auf den Straßen der Menschen erkennen. Mögest du still werden, um seine tröstenden Worte zu hören. Mögest du Gewissheit haben, dass auch dein Leben gelingt – trotz allem.

Möge das Licht von Weihnachten nicht nur bei uns bleiben, sondern hinausstrahlen in die Welt und das Leben aller Menschen hell und strahlend machen.

Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.

Jetzt – und nicht erst morgen

Jetzt steht einer vor dir, dem du zuhören solltest – und nicht erst morgen, wenn du dir eventuell Zeit nehmen würdest; morgen ist er vielleicht schon tot, weil ihm niemand zugehört hat.

Jetzt musst du beten – und nicht erst morgen; morgen bist du vielleicht schon so verzweifelt, dass du gar nicht mehr beten kannst.

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Jetzt musst du einem Menschen beistehen, der dich bittet, daß du ihm hilfst; morgen ist er vielleicht schon zu schwach, von neuem um Hilfe zu bitten.

Jetzt musst du dir klar darüber werden, welches Ziel du hast; sonst gehst du ab morgen in die falsche Richtung weiter.

Josef Dirnbeck

Axel Kühner

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Ist der Sinn beweisbar? Wie soll ich dir beweisen, dass dein Leben Sinn hat, wenn du von vornherein sagst: Alles ist sinnlos!?

Unterwegssein, begleitet nur von einem Licht, begeistert nur von einer Ahnung, aber beschirmt von der Hoffnung, dass sich Verheißung erfüllt: Ein Kind in der Krippe verändert die Welt.

Geh in das Innere deines Herzens. Tu das in einer Stunde der Stille, der Sammlung, des Gebets. Du wirst von der Wirkung überrascht sein.

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Du weißt doch, die Gefühle, die da geborgen werden, sind bestimmend für dein ganzes Leben. Ist dein Herz leer, dunkel, verwirrt, verwahrlost, dann wachsen dort Gefühle von Enttäuschung, Verbitterung, Neid, Sinnlosigkeit, Ekel, Verzweiflung.

Geh mal in dich hinein, tu etwas für dein Inneres, für das Innere deines Herzens. Du kannst stundenlang deinem Hobby frönen. Du hast alle Zeit, Kleider auszusuchen. Beim Frisör unter der Haube wirst du nicht nervös. Warum hast du so wenig Zeit, für dein Herz zu sorgen?

Erfülltes Leben

Ist das Licht beweisbar? Wie soll ich dir beweisen, dass Licht existiert, wenn du die Augen nicht aufmachen willst?

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Geht es uns zu Weihnachten nicht genauso?

So eine Liebe gibt es nicht, meinst du? Es gibt sie, wenn wir sie uns von Gott schenken lassen.

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Liebevolle Lehrer suchen sich nicht nur die guten, aufmerksamen Schüler aus, sondern auch die, die ständig stören. Liebevolle Nachbarn suchen sich nicht nur Familie Müller aus, die immer so nett ist und beim Backen immer ein halbes Blech Kuchen rüberbringt, sondern sie lieben auch die Familie aus dem dritten Stock, die sich nachts immer anschreit.

Eltern, die ihre Kinder lieben, fordern nicht, dass ihre Kinder ihnen die Liebe zurückzahlen. Liebevolle Schüler suchen sich nicht nur die sympathischen Klassenkameraden aus, nicht nur ihre Freunde, sondern sie lieben auch den Angeber und den Zänker und den Schweigsamen. Und den Lehrer.

Liebe gibt, ohne etwas zurückzuerwarten. Wirkliche Liebe schenkt ohne eine Absicht. Wirkliche Liebe liebt, auch wenn der andere mich nicht mag.

Heidi Heinemann

Gott kommt gern – so wie er es damals versprochen hat – als Heiland zu dir und zu mir.

Gott kommt gern – weil die Liebe sein Antriebsmotor ist.

Gott kommt gern – indem er mir einen Menschen in den Weg schickt, dem ich meine Not sagen kann.

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Gott kommt gern – weil er uns gerne erlösen möchte.

Gott kommt gern – in den „Stallgeruch“ meines Lebens.

Gott kommt gern – in meine Ehekrise.

Gott kommt gern – in den Abgrund meiner Seele.

Gott kommt gern – nicht nur einmal im Jahr.

Gott kommt gern – verlässt den Himmel, weil er weiß, dass es auf der Erde längst nicht mehr himmlisch ist.

Gott kommt gern

Ich bin das Licht der Welt

Ist Gott beweisbar? Gewiss – es gibt Gottesbeweise, aber was beweisen sie?

Bernhard von Clairvaux sprach mit einem Offizier über die notwendige Konzentration beim Beten. „Ich schenke Dir ein Pferd“, sagte er, „wenn du es schaffst, ein Vaterunser in völliger Sammlung zu beten.“ – „Die Wette gilt“, rief der Soldat erfreut und begann sofort: „Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein … Krieg’ ich auch den Sattel mit dem Pferd?“

Bist du schon mal bei dir im Innern gewesen? Hast du schon dein eigenes Herz geschaut? Wenn du immer nur an der Außenseite lebst und immer nur Interesse hast für die Fassade, für dein Aussehen und deinen guten Ruf, dann hängt dein Glück am Pendel von Äußerlichkeiten. Dann bist du heute glücklich und morgen unglücklich, heute gut aufgelegt und morgen ganz niedergeschlagen.

Wenn wir sie uns von Gott schenken lassen

Still werden

Wünsche, an die wir uns zu sehr klammern, rauben uns leicht etwas von dem, was wir sein sollen und können.

Wünsche, die wir um der gegenwärtigen Aufgaben willen immer wieder überwinden, machen uns – umgekehrt – reicher.

Wunschlosigkeit ist Armut.

Es gibt erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche.

Mit dem Licht, das wir anzünden, wächst die Freude auf Weihnachten. Neues wird sichtbar und bahnt sich seinen Weg durch die Welt – über alle Hindernisse hinweg.

In völliger Sammlung

Geh mal in dich hinein

Unglaublich aber wahr

Unglaublich – wenn einer arm wird, der doch so reich ist – freiwillig. Unglaublich – wenn einer geboren wird, um zu sterben; Aber es scheint das Schicksal der ganzen Menschheit zu sein.

Man hat versucht, mich auszuschalten, doch den Schalter fand man nicht.

Sieh: Ich leucht’ und bring’ in deine kalten Nächte warmes Licht.

Versuche, still zu werden. Dafür musst du zu dir zurückfinden. Komm in die Gegenwart. Frage dich: Wo bin ich gerade jetzt? Was tue ich? Was denke ich? Was spüre ich in meinem Körper? Wie atme ich?

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Stille kann nicht erzwungen oder unmittelbar angestrebt werden. Suche einfach innere Wachheit – dann wird die Stille sich einstellen.

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Zwischen all den Rampenlampen, dem Raketenfeuerwerk, nimmt die Masse mich nicht wahr, denn mein Licht scheint unsichtbar.

Clemens Bittlinger Ich bin das Licht der Welt, kein Scheinwerfer, der dich blendet und in die Ecke treibt, kein kaltes Neonlicht, das deine Arbeit überwacht – ich bin ein Licht, das flackernd leuchtet in die Nacht.

Unglaublich – wenn einer ein Kind wird – hilflos, unfähig allein zu überleben – der doch so groß ist.

Unglaublich – wenn einer Mensch wird – der doch Gott ist.

Wenn du dich nun in dieser Stille zu Gott wenden willst, denke dir, dass du dich bei jedem Ausatmen auslieferst, hingibst, dass jeder Atemzug deine Weise ist, zu Gott „Ja!“ zu sagen …

Ja zu dem, was du heute bist, zu dem Menschen, als den Gott dich geschaffen hat, zu dem Menschen, der du geworden bist … Ja zu deiner ganzen Vergangenheit … Ja zu dem, was die Zukunft dir bringen wird.

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Eine Kerze anzünden

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Unglaublich – wenn einer wie ein Verbrecher getötet wird, und doch ohne Schuld ist.

Unglaublich – wenn durch seinen Tod mein Todesurteil aufgehoben ist, an ihm vollstreckt wurde.

Unglaublich – dass ich freigesprochen werde, wenn ich mich auf seinen Tod berufe.

Unglaublich – dass durch den Tod des Einen das Schicksal der ganzen Menschheit – geboren, um zu sterben – umgewandelt ist.

Warte nicht auf Gottesbeweise

Lass alle Ängste beiseite und lass den Frieden herrschen, denn in seinen Händen, in seinem Willen liegt unser Friede. Lass jedes Mal, wenn du ausatmest, alles fahren in dem Wissen, dass alles gut wird …

Unglaublich – aber wahr. Wahr gestern, wahr heute, wahr morgen, Wahr in seiner Ewigkeit.

Anthony de Mello

Unglaublich – dass das alles nur aus Liebe geschehen ist.

Susanne Zapf