Wie das Quartier das Koch-Areal mitgestaltet

19.05.2018 - sam die Quartierbevölkerung ein, die. Pläne für das Koch-Areal mitzuentwi- ckeln. «Wir hatten schon vor diesem partizipativen Prozess unsere ...
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Datum: 19.05.2018

Tages-Anzeiger 8021 Zürich 044/ 248 44 11 https://www.tagesanzeiger.ch/

Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 148'705 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich

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Auftrag: 1064328 Themen-Nr.: 929.033

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Wie das Quartier das Koch-Areal mitgestaltet Für die Überbauung des Koch-Areals wird die Öffentlichkeit in einem partizipativen Prozess miteinbezogen. Dabei entstehende Ideen sollen in den Architekturwettbewerb einfliessen. Corsin Zander

spielsweise die Förderung der SolidariDas Koch-Areal zu bebauen, ist keine tät in der ABZ», sagt ABZ-Geschäftsfüheinfache Aufgabe. Deshalb gehen die rer Hans Rupp. Entsprechend verschieBauträger Kraftwerk 1, ABZ und Senn den waren auch die Ideen, welche die ungewöhnliche Wege. Auf die Ausschrei- Teilnehmerinnen und Teilnehmer einbung für die drei voneinander unabhän- brachten. Viele davon sollen nun in den gigen Baufelder, auf denen zwei Wohn- Architekturwettbewerb einfliessen. häuser und ein Gewerbehaus entstehen Ein grosses Bedürfnis besteht offensollen, bewarben sie sich gemeinsam. bar nach sogenannten MultifunktionsDamit überzeugten sie beim Projekt- räumen, die für ein Konzert oder einen wettbewerb die Jury. Den gemeinsamen Kindergeburtstag genauso gebraucht Weg haben die Bauträger im Hinblick auf werden können wie für die Versammden anstehenden Architekturwettbe- lung eines Vereins. Das nahegelegene werb weiterverfolgt. Sie luden gemein- Gemeinschaftszentrum Bachwiesen, das sam die Quartierbevölkerung ein, die solche Räume anbietet, ist stark ausgePläne für das Koch-Areal mitzuentwi- lastet. Insbesondere im Erdgeschoss der ckeln. «Wir hatten schon vor diesem drei Häuser sollen solche öffentlichen partizipativen Prozess unsere Ideen», Räume entstehen. sagt Andreas Engweiler, GeschäftsfühAusserdem sind Quartierläden und rer von Kraftwerk 1. Doch man habe da- Restaurants geplant. Für die Wohnhäumit die eigenen Ideen prüfen und noch ser wurde die Idee von Pflegewohngrupweitere sammeln wollen. Wie die ande- pen eingebracht. Kraftwerkl will nun ren Bauträger zeigt er sich erfreut über die Räume teilweise so gestalten, dass das rege Interesse der Bevölkerung. man diese Idee umsetzen könnte. Auch Gefragte Gemeinschaftsräume Wohnungen zur temporären Nutzung sind angedacht. Etwa für GaststudieDie Gruppe hat drei Veranstaltungen rende einer nahegelegen Kunstschule durchgeführt, in denen sie Ideen zu den oder Menschen, die in einer schwierigen Themen «Gewerbe und Dienstleistun- Situation stecken und für eine kurze Zeit gen», «Wohnen und Gemeinschaft» so- eine Wohnung benötigen. wie «Mikro- und Stadtklima» gesammelt Ebenso prüft Kraftwerkl Rohbauhat. Bei diesen Workshops haben jeweils wohnungen, welche die Bewohner nach zwischen 60 und 120 Personen teilge- ihren Bedürfnissen flexibel gestalten nommen. «Das Koch-Areal weckt offen- und unterteilen können. Das gemeinbar viele Emotionen», erklärt Engweiler schaftliche Wohnen will auch die ABZ das grosse Interesse. Nachbarn, der fördern, mit sogenannten Cluster-WohQuartiervereinspräsident oder poten- nungen. Zu diesen Spezialräumen zielle Bewohner des zukünftigen Areals haben sich genauso beteiligt wie ein- kommen die geplanten Standardwohzelne Besetzer, die das Areal in Albisrie- nungen mit 1,5 bis 6,5 Zimmern. Bei alden heute beleben. Alle beteiligten Bau- len handelt es sich um gemeinnützige träger betonen, wie konstruktiv die Ge- Wohnungen. So vielfältig wie die Wohnhäuser soll spräche verlaufen seien. Die Genossenschaften Kraftwerkl auch das Gewerbehaus werden. «Von diund ABZ haben solche Prozesse auch gitaler Produktion, Design und Hightech schon bei anderen Überbauungen über klassisches Handwerk bis zum Verdurchgeführt, doch ein so breit angeleg- kauf von Waren und Dienstleistungen tes Vorgehen war für alle neu. «Wir füh- wird alles stattfinden können», sagt Joren diese Diskussionen sonst nur inner- hannes Eisenhut, Geschäftsführer der halb der ABZ durch und fokussieren uns Senn AG. Ihm war es zudem wichtig,

auf ein spezifisches Thema wie bei- dass das Koch-Areal für Autos gut er-

schlossen ist. So wird es eine geeignete Möglichkeit für Anlieferungen geben wie

auch unter jedem Haus eine Tiefgarage mit eigenem Zufahrtsweg. Dennoch soll die Siedlung autoarm sein. Den mehr-

fach geäusserten Wunsch einer komplett autofreien Siedlung kann und will man aber nicht erfüllen.

Stadt hält sich noch zurück Noch unklar ist, wie der Quartierpark aussehen soll, den Grün Stadt Zürich (GSZ) bauen wird. Um sich nicht in den

Abstimmungskampf einzumischen, habe man sich als städtische Abteilung

bisher bewusst zurückgehalten, sagt GSZ-Direktorin Christine Bräm. Es soll aber ein grüner, zurückhaltend gestalte-

ter Park für alle werden. «Eine grüne Lunge fürs Quartier.»

Detaillierter informiert Grün Stadt Zürich am 12. Juni, zwei Tage nach der Abstimmung. Sofern die Stimmbevölkerung dem Vorschlag der Stadt zustimmt und die FDP-Initiative «Wohnen und leben auf dem Koch-Areal» scheitert. Andernfalls müssten die Bauträger ihre Bemühungen abbrechen.

Koch-Areal Abstimmung am 10.Juni Das Koch-Areal ist rund 30 000 Quadratmeter gross und liegt in Albisrieden an der Grenze zu Altstetten. Es wird aktuell hauptsächlich von Hausbesetzern belebt. 2013 kaufte die Stadt das Areal der UBS ab, nachdem die leer stehenden Gebäude besetzt worden waren. Nun plant sie auf dem Areal 368 preisgünstige Wohnungen in zwei Häusern sowie ein Gewerbehaus und einen Quartierpark. Dafür beantragt sie am 10.Juni einen Kredit von insgesamt 42 Millionen Franken. Die FDP möchte, dass die Stadt das Land verkauft und Private darauf ein ähnliches Projekt realisieren - mit nur einem Drittel Anteil gemeinnütziger Wohnungen. Ihre Initiative «Wohnen und leben auf dem Koch-Areal» gelangt am selben Tag zur Abstimmung. Werden beide Vorlagen angenommen, wird die Initiative umgesetzt. (zac)

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