Die Zukunft der Arbeit

CBRE – What The Future Holds For Workplaces, CBRE Spain 2017. CBRE Millennials in ..... 92 Prozent der Befragten präferieren Gebäude, welche dazu in der ...
1MB Größe 58 Downloads 648 Ansichten
Die Zukunft der Arbeit Konsolidierte Research-Ergebnisse und empirische Beobachtungen von CBRE | Deloitte | JLL

Die Zukunft der Arbeit

Quellenverzeichnis Einleitung Deloitte – The evolution of work, S. 7 Treiber: Technologie JLL Human Experience – Germany Report, S.38 Deloitte –MINT Talent Monitor 2018, S.38 Deloitte – It’s time for a workplace intervention CBRE Research, 2018 Flexible office space – An EMEA Perspective CBRE The Flexible Revolution (CBRE 2017) JLL – WoRe S.25 Treiber: Künstliche Intelligenz (AI)/Automatisierung/ Robotisierung/3D-Druck IFR World Robotics, 2017 Boston Consulting Group, Bank of America Merrill Lynch JLL CRE Trends S.6 JLL WoRe S.16 - 20 Future of Work, Full Report 2017 Frey and Osborne (2013), Federal Statistical Office, Deloitte Global opportunities: 3D printing (Source: Forbes) Treiber: Struktureller Wandel in Unternehmen Deloitte – Studie: Arbeitswelten 4.0 im Mittelstand JLL CRE Trends S.5 JLL FOS S.4 Flexible office space – An EMEA Perspective Deloitte Arbeitswelten 4.0 Treiber: Demographie CBRE – Millennials – Anforderungen an die Immobilie von morgen, 2017 CBRE Global Millennials Live Work Play Report 2016 CBRE – The Flexible Revolution. Insights into European flexible office markets, 2017

Treiber: Steigendes Gesundheits- und Umweltbewusstsein CBRE Research, 2018 CBRE EMEA Occupier Survey 2018 CBRE, Millenials Live Work Report JLL CRE Trends S.10 CBRE – What The Future Holds For Workplaces, CBRE Spain 2017 CBRE Global Occupier Survey 2017 Deloitte – Well-being pulse survey Treiber: Wunsch nach „Convenience“ und integrierten Leistungsbündelungen CBRE – Worplace as a service CBRE EMEA Occupier Survey 2018 Fotos: Titelseite: shutterstock_Zapp2Photo, Seite 4: shutterstock Kichigin Seite 8: shutterstock_274412492, Seite 10: shutterstock asharkyu Seite 12: shutterstock g-stockstudio, Seite 16: shutterstock Song_ about_summer, Seite 19: shutterstock_Vladimir Melnik

Inhaltsverzeichnis E inleitung Makro-ökonomische Einflüsse auf das Corporate Real Estate Management (CREM)

Seite 5

T reiber: Technologie Digitalisierung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Orientierung zu Talenten sowie die Flexibilität des Arbeitsortes und der -organisation

Seite 6

Treiber: Künstliche Intelligenz (AI)/Automatisierung/Robotisierung/3D Druck Die Entwicklung geht weg von operativen und hin zu steuernden, qualitätssichernden Tätigkeiten.

Seite 9

T reiber: Struktureller Wandel in Unternehmen Hierarchien werden flacher, Büroflächen werden zu „Lebensräumen“ und Gebäudestrukturen werden flexibel genutzt

Seite 11

T reiber: Demographie Loyalität der Arbeitnehmer sinkt, Mitarbeiter stellen die Attraktivität der Fläche in den Fokus – Ausnahme sind die MINT Absolventen

Seite 13

Treiber: Urbanisierung Zunehmende Urbanisierung – Wohnen zieht der Arbeit hinterher – Konsumentennahe Produktion im Rahmen von Industrie 4.

Seite 15

T reiber: Kultureller Wertewandel (Berufliche Lebensentwürfe) Der Wunsch nach Individualisierung steigt – das Arbeiten wird an die persönlichen Anforderungen angepasst. Die Freizeit steht im Vordergrund.

Seite 17

T reiber: Steigendes Gesundheits- und Umweltbewusstsein Gesundheit, Umwelt und Klimawandel gewinnen zunehmend an Bedeutung. Büro- wie auch Industrieflächen werden mehr und mehr nach neuen Gesichtspunkten gewählt.

Seite 18

T reiber: Wunsch nach „Convenience“ und integrierten Leistungsbündelungen In der Zukunft werden über die Kosten einer Flächenunterbringung hinaus viele weitere Kriterien herangezogen. Der Service-Gedanke steht im Vordergrund.

Seite 19

Quellenverzeichnis

Seite 16

Treiber: Urbanisierung United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, World urbanization prospects: The 2014 revision, highlights (ST/ESA/SER.A/352), 2014, https://esa.un.org/ unpd/wup/Publications/Files/WUP2014-Highlights.pdf UN – Amlan Roy – Demographics & Real Estate Treiber: Kultureller Wertewandel (Berufliche Lebensentwürfe) JLL HuEX_DE S.11 - 26. CBRE – What The Future Holds For Workplaces, CBRE Spain 2017 CBRE Millennials in Deutschland – Neue Anforderungen an die Immobilie von morgen, 2016.

3

Die Zukunft der Arbeit

Die Zukunft der Arbeit

Executive Summary

Einleitung

Die rasant verlaufende Entwicklung zur „Zukunft der Arbeit“ - geprägt von disruptiven Geschäftsmodellen und befeuert von technologischem Fortschritt - wird derzeit überall thematisiert und aus verschiedensten Blickwinkeln beschrieben. Nachfolgende Studie nimmt nun konsequent die Nutzerperspektive wahr und stützt sich auf die umfänglichen empirischen Untersuchungen dreier namhafter internationaler Beratungsunternehmen (CBRE, Deloitte und JLL), die in einer gemeinsamen Reflektion die Brisanz der Veränderung herausstellen wollen. Die Studie identifiziert 8 wesentliche Treiber, die mehr als andere dazu beitragen werden, dass sich die Immobilienwirtschaft und der Arbeitsplatz der Zukunft in einem signifikanten Umbruch befinden:

Makro-ökonomische Einflüsse auf das Corporate Real Estate Management (CREM) Die unternehmerseitige Nachfrage nach Immobilien hat einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Immobilienwirtschaft in Deutschland. Eine der vielen Aufgaben des CREM ist hierbei, eine Brücke zwischen der unternehmerseitigen Nachfrage mit den hieraus abgeleiteten Anforderungen und den Angeboten der Immobilienwirtschaft zu schlagen und so mitzugestalten, dass auch das zukünftige Immobilienangebot den zukünftigen Unternehmensanforderungen möglichst optimal entspricht.

1 . Ubiquitäre und umfängliche Verfügbarkeit von Daten, sowie Digitalisierung und Automatisierung treiben Veränderungen hinsichtlich zukünftiger Arbeitsinhalte, der Flexibilisierung der Arbeit allgemein, des konkreten Arbeitsplatzes und seiner Nutzung sowie die „Intelligenz“ des Gebäudes. 2 . Künstliche Intelligenz, Robotisierung und 3D Druck bestimmen die Tendenz hin zu ausschließlich steuernden Tätigkeiten, z.B. werden viele der bekannten „Corporate Support“ -Funktionen zukünftig entfallen bzw. industrielle Produktionsabläufe werden vollständig neu konfiguriert, teilweise näher an den Verbraucher rücken und hoch flexibel sein.

Veränderungen in deren Randgebieten und zieht auch produzierende Unternehmen an.

Eine der Herausforderungen ist hierbei, dass die unternehmerseitige Nachfrage auf Grund beschleunigter makro-ökonomischer Veränderungen ebenfalls starken Veränderungen unterliegt. Sollen also Prognosen über die mittel- bis langfristige unternehmerseitige Nachfrage und Anforderungen an die Immobilienwirtschaft erstellt werden, so muss man sich mit den Treibern der makro-ökonomischen Veränderungen und deren Auswirkungen auf Immobilientypologien, -ausgestaltungen und -lagen auseinandersetzen.

Insgesamt lassen sich verschiedene Treiber identifizieren, die eine gravierende Auswirkung auf die Zukunft der Arbeit haben werden: Die nachfolgend aufgeführten und in den nächsten Kapiteln näher betrachteten Treiber sind aus Sicht der Verfasser die relevanten Wirkungsgrößen auf die zukünftige unternehmerseitige Nachfrage und Anforderungen an die Immobilienwirtschaft, ohne hierbei jedoch einen Anspruch auf Vollständigkeit begründen zu wollen: 1. Technologie (Mobilität und Verfügbarkeit von Daten) 2. Künstliche Intelligenz (AI)/Automatisierung/ Robotisierung/3D Druck 3. Struktureller Wandel in Unternehmen/Abbau von Hie­ rarchien/Zunahme von unternehmensübergreifender Projektarbeit 4. Demographie/„War for talents“ (spezifische Berufe) 5. Urbanisierung 6. Kultureller Wertewandel (Berufliche Lebensentwürfe) 7. Steigendes Gesundheitsbewusstsein 8. Wunsch nach „Convenience“ und integrierten Leistungsbündelungen. In den nachfolgenden Kapiteln werden die o. g. Treiber mit ihren Auswirkungen auf die Immobilie näher beleuchtet.

6 . Berufliche Lebensentwürfe verändern sich nachhaltig und gehen mit einem kulturellen Wertewandel (z.B. bessere Work-Life-Balance) einher. Das verändert wiederum den Anspruch an den Arbeitsplatz und entsprechende Zusatzangebote.

3 . Unternehmensstrukturen verändern sich dramatisch (z.B. Abbau von Hierarchien) und daraus resultierende neue Arbeitsmodelle verlangen eine effizientere Nutzung der Ressource „Bürofläche“ sowie auf Teamarbeit gerichtete Konzepte.

High impact

Experts plot the likelihood and potential impact of nearly 75 forces on the future of work

Economy of good deeds

7 . Deutlich gesteigertes Gesundheits- und Umweltbewusstsein führt zu neuen Erwartungshaltungen an ergänzende Programme des Arbeitgebers sowie an Standort- und Objekt- und Flächenqualitäten. 8 . „Workplace as a Service“ wird ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal von Arbeitsplatzqualitäten werden, getrieben durch die erhöhte Nachfrage an integrierten und flexiblen Leistungsangeboten für die Beschäftigten. Dieser „Convenience“-Ansatz nach einem vollständigen Servicepaket wird die Konfiguration von relevanten Dienstleistungen neu definieren.

5 . Die steigende Urbanisierung treibt Migrationen in die Städte hinein, führt dort zu Verknappungen, treibt  

4

CroudSourcing

Big data

Mobility: working wherever, however, whenever

Productive years lengthen 24-hour everything

(GEO)political E conomic

Lifelong learning

Low impact

4 . Die demographische Entwicklung treibt den Wettbewerb v.a. um junge, gut qualifizierte Berufseinsteiger, was wiederum den Fokus auf deren zukünftige Erwartungshaltung an Arbeitsplatz und -umgebung verschärft.

Human-machine collaboratio skills All reduces number and changes nature white-collar jobs

Falling price of automation

Universal basic income

L egal S ocial and demographic

Rise of the freelancers

Technological Low liklehood

High liklehood

Quelle: Deloitte – The evolution of work, S. 7

5

Die Zukunft der Arbeit

Treiber: Technologie

Die Zukunft der Arbeit

Neben dem Ort wird auch der Zeitpunkt der Arbeit immer flexibler, wie eine Studie unter MINT Absolventen belegt:

Digitalisierung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Orientierung zu Talenten sowie die Flexibilität Die überwiegende Mehrheit der Studenten möchte des Arbeitsortes und der -organisation flexible Arbeitszeiten, 29 % von ihnen würden dafür auch Arbeitszeiten am Wochenende akzeptieren Digitalisierung, Automatisierung und Big, respektive Smart Data sind die wohl größten Treiber, welche das Arbeiten der Zukunft verändern. Die Mobilität und jederzeitige Verfügbarkeit von Daten revolutionieren Bürotätigkeit ebenso wie Produktion. New Work beschreibt die zukünftige Art des Arbeitens. Dabei beeinflusst die Digitalisierung in erster Linie das Büro- und Arbeitsleben hinsichtlich der Flexibilität von Arbeit an sich, der Flexibilität der Arbeitsplätze/Optimierung der Nutzung und Smart Building.

Favorisierte Arbeitszeitenmodelle Frage: Nach welchem Arbeitszeitkonzept würden Sie am liebsten arbeiten?

29 % 41 % 29 %

Flexibilität von Arbeit

der heute bereitgestellten Flächen optimieren lässt und was der Anteil von hoch flexiblen Co-Working Flächen sein kann. Ein Ergebnis dieses neuen Bewusstseins ist unter anderem auch die starke Entwicklung von Co-Working-Flächen. Denn trotz relativ hoher Flächenkosten, sehen viele Unternehmen hierin eine Möglichkeit einer besseren Flächennutzung bzw. einer Optimierung der Kosten je Mitarbeiter bei gleichzeitig

How will Corporate Portfolio change over the next three years? 100 %

Feste, reguläre Kernarbeitszeiten (montags bis freitags, morgens bis nachmittags)

80 %

Individuelle Kernarbeitszeiten (montags bis freitags, unterschiedliche Tageszeiten)

40 %

11 %

16 % 21 %

10 % Zu Hause

Vor Ort bei einem Kunden/ Partner des Unternehmens

13 % 6 % 8 %

19 % 23 %

15 % 19 %

Quelle: JLL Human Experience - Germany Report, S.38

11 % 6%

36 % 33 %

60 %

20 %

20 % 19 % 0 %

Völlige flexible Einteilung der Arbeitszeiten (montags bis sonntags, unterschiedliche Tageszeiten)

15 %

Office

no change

Flexible/ Co-working space contract

44 % 16 %

64 %

Retail

16 %

28 %

14 %

Data centres

Industrial and logistics

expand

Quelle: CBRE Research, 2018

Die Evolution flexibler Flächen Starkes Wachstumspotential und elementare Verschiebungen zeichnen sich ab Vergangenheit

17 %

10 %

30 %

60 %

Die Digitalisierung führt dazu, dass „work from anywhere“ möglich ist und somit immer weniger eine orts- und zeitgebundene   Verlässliche, feste Arbeitszeiten sind exakt so populär wie völlig flexible Verrichtung von Tätigkeiten ist. Sowohl die Arbeitsmittel, als auch   Arbeitszeiten die zum Arbeiten notwendigen Informationen werden immer es bilden sich sehr unterschiedliche Segmente unter den MINT-Studenten heraus mobiler und erlauben es, immer mehr Arbeiten losgelöst von   Feste Arbeitszeiten mit etwas Flexibilität sind am populärsten Orts- und Zeitvorgaben zu erledigen. Dies führt aber auch dazu,   dass Mitarbeiter von Unternehmen nicht mehr wie früher eine Quelle: Deloitte –MINT Talent Monitor 2018, S.38 Arbeitsstätte aufsuchen müssen (und wollen), um ihrer Arbeit Damit verlieren viele Arbeitsstätten diese bisherige Funktion nachgehen zu können, wie die folgende Abbildung zeigt: und wandeln sich zu sozialen, die Kommunikation unter den Jüngere Mitarbeiter sind mobiler Mitarbeitern fördernde Treffpunkte, die eine Unternehmensidentität stiften, das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken Nutzung alternativer Arbeitsorte nach Altersgruppe und Geschlecht an fünf Tagen pro Monat. Frauen, Männer, 35 Jahre oder älter, jünger als 35 Jahre müssen und durch den direkten Austausch die innovativen 5 % An anderen Orten (z.B. Aspekte unterstützen müssen. Durch das Abrücken von Ker13 % Internetcafés, Bibliothek, 7 % narbeitszeiten wird das infrastrukturelle Angebot (bspw. Coworking-Fläche) 17 % Versorgung mit Essen/ Getränken und Sportmöglichkeiten, 4 % In öffentlichen Verkehrsmitteln 13 % etc) von Arbeitsorten ebenfalls an Bedeutung zunehmen. 6 % oder einem Hotel In anderen Räumlichkeiten des Unternehmens

hoher Nutzungsflexibilität wegen kurzfristiger Kündigungsbzw. Anpassungsmöglichkeiten. Die folgende Abbildung zeigt die signifikante Umschichtung von eigengenutzten hin zu Flexbzw. Co-Working Flächen in den nächsten drei Jahren: Diese Entwicklung wird dazu führen, dass bis zum Jahr 2030 „Space on Demand“, also Flex-/Co-Working-Flächen, ca. 30 Prozent der Gesamtflächen eines Unternehmens ausmachen werden.

Gegenwart

Zukunft