4.Edle.Wahrheiten.Unterrichtsmaterial.TL.de


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Unterrichtsmaterial; Struktur der Unterweisungen Die Pfeile (→) stehen für Erläuterungen, die sich an der angegebenen Stelle gut einschieben lassen. Aber letzten Endes läuft die Erklärung natürlich spontan und entsprechend der Bedürfnisse der Situation.

Die vier Edlen Wahrheiten 

Erste Rede des Buddhas an die fünf Asketen im Hirschpark von Isipatana/Sarnath bei Benares/Varanasi; das Sutra wurde später auf Buddhas Wunsch von Sāriputta (Shariputra) nacherzählt → Bedeutung dieser ersten Unterweisung: Buddhaschaft ist möglich! gibt Rahmen für alles Weitere → den Begriff Dukkha (Leid) erklären, evtl. auch Sukha (Glück, Freude = Abwesenheit von Leid)

1. Die Wahrheit von Dukkha → „Nachteile des Daseinskreislaufs“, Schmuck d. Befreiung Kap. 5 a) das offensichtliche „Leid des Leidens“ (unangenehmer Erfahrungen)  Die Geburt der Wesen in die verschiedenen Klassen der Lebewesen, ihr Geborenwerden, Herausstürzen aus dem Schoß, Erzeugung, die Manifestation der Daseinsgruppen, das Erlangen der Sinnesgrundlagen – dies wird Geburt genannt.“  Das Altern der Wesen in den verschiedenen Klassen der Lebewesen, ihr Alter, das Zerbrechen der Zähne, das Ergrauen der Haare, das Runzligwerden der Haut, der Abstieg des Lebens (das Abnehmen der Lebenskraft), die Schwäche der Sinnesfähigkeiten – dies wird Altern genannt.“ → Krankheit  Das Abscheiden der Wesen aus den verschiedenen Klassen der Lebewesen, ihr Dahinscheiden, sich Auflösen, Verschwinden, Sterben, das Ablaufen der Zeit, die Auflösung der Daseinsgruppen, das Ablegen des Körpers – dies wird Tod genannt.“  Der Kummer, die Besorgnis, Kümmernis, innere Sorge, der innere Gram, von einem, dem irgendein Unglück widerfahren ist oder der unter dem Einfluss von irgendwelchen schmerzhaften Zuständen steht – dies wird Kummer genannt.“  Das Jammern und Klagen, Gejammer und Geklage, das Lamentieren und Wehklagen, von einem, dem irgendein Unglück widerfahren ist oder der unter dem Einfluss von irgendwelchen schmerzhaften Zuständen steht – dies wird Klagen genannt.“ → Trennung von dem, was man mag; Begegnung mit dem, was man nicht mag  Körperlicher Schmerz, körperliches Unbehagen, schmerzhaftes, unbehagliches Gefühltes, geboren aus körperlichem Kontakt – dies wird Schmerz genannt.“  Geistiger Schmerz, geistiges Unbehagen, schmerzhaftes, unbehagliches Gefühltes, geboren aus geistigem Kontakt – dies wird Trauer genannt.“  Der Verdruss und die Verzweiflung, die Trübsal und Hoffnungslosigkeit, von einem, dem irgendein Unglück widerfahren ist oder der unter dem Einfluss von irgendwelchen schmerzhaften Zuständen steht – dies wird Verzweiflung genannt.“ → das Leid der Wesen in den sechs Daseinsbereichen; das Leid im Bardo b) das „Leid des Wandels“ (angenehmer Erfahrungen)  Nicht zu bekommen, was man sich wünscht bzw. zu bekommen, was man sich nicht wünscht: der Geburt, dem Altern, der Krankheit, dem Tod, Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung unterworfen zu sein usw. → das Haften an vergänglichen Erfahrungen, Genuss endet in Leid, Begegnung in Trennung usw. c) das „Leid der Bedingtheit“ (das allen ichbezogenen Erfahrungen innewohnt)  das Haften an den fünf Daseinsgruppen (Aggregaten): Identifikation mit Form, Empfindungen, Gefühle / Wahrnehmungen, Gestaltungen und Bewusstsein als „mein“, „Ich“ → das Leid des Haftens an einem Ich; Dualität, verschleierte Wahrnehmung 1

2. Die Wahrheit vom Ursprung von Dukkha → Schmuck, Kap. 6, 16 und 17  „Es ist das Begehren, das erneutes Werden bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt; nämlich Begehren nach Sinnesvergnügen, Begehren nach Werden und Begehren nach Nicht-Werden.“ → Karma: Folge von heilsamen, schädlichen, neutralen Handlungen; Aktion-Reaktion; Schleier; Tendenzen → Leid durch emotionales Handeln mit Körper, Rede, Geist: Unverständnis, Anhaftung, Ablehnung usw. → die 12 Glieder des Entstehens in Abhängigkeit von Leid oder Befreiung (!); die Rolle der Motivation 3. Die Wahrheit vom Aufhören von Dukkha → Schmuck, Kap. 3, 20 und 21  Es ist das restlose Verschwinden und Aufhören, das Aufgeben, der Verzicht, das Loslassen und Zurückweisen eben jenes Begehrens. → Buddhaschaft: wahre Freude, Auflösung aller Schleier und volle Entfaltung des Potentials; reine Länder → Buddha und die verwirklichte Sangha sind eine wahre Zuflucht; 10 Kräfte der Bodhisattvas; 3 Kayas 4. Die Wahrheit vom Weg zum Aufhören von Dukkha → Schmuck, Kap. 18, 19 und Rest des Buches Der Edle Achtfache Pfad:  Richtige Ansicht (Anschauung): Wissen von Dukkha, vom Ursprung von Dukkha, vom Aufhören von Dukkha, und vom Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt.  Richtige Absicht (Gesinnung): Absicht der Entsagung (d.h. des Nicht-Begehrens), Absicht des NichtÜbelwollens und Absicht der Nicht-Grausamkeit  Richtige Rede: Enthaltung von unwahrer Rede, Enthaltung von böswilliger Rede, Enthaltung von groben Worten, und Enthaltung von sinnlosem Geschwätz  Richtiges Handeln: Enthaltung vom Töten lebender Wesen, Enthaltung vom Nehmen von dem, was nicht gegeben wurde, und Enthaltung vom Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen → Laiengelübde  Richtige Lebensweise (Lebensführung): falsche Lebensweise aufgeben und seinen Lebensunterhalt durch Richtige Lebensweise verdienen  Richtige Anstrengung (Streben): Eifriges Bemühen (a) um das Nichtentstehenlassen noch nicht entstandener nichtheilsamer Geisteszustände, (b) um das Überwinden bereits entstandener nichtheilsamer Geisteszustände, (c) um das Hervorbringen noch nicht entstandener heilsamer Geisteszustände und (d) um das Beibehalten, Nicht-Verschwindenlassen, Stärken, Entfalten und Vervollkommnen bereits entstandener heilsamer Geisteszustände  Richtige Achtsamkeit: Da verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet, Gefühle als Gefühle betrachtet, Geist als Geist betrachtet, Geistesobjekte (Dharmas) als Geistesobjekte betrachtet, eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. → vier Grundlagen der Achtsamkeit  Richtige Konzentration (tiefe Meditation): Abgeschieden von Sinnesvergnügen und nichtheilsamen Geisteszuständen in die vier Vertiefungen eintreten und darin verweilen → Entwickeln von Weisheit/Verwirklichung → diese acht Glieder verstärken sich ununterbrochen gegenseitig allgemein: → Zuflucht zum Dharma der schriftlichen und mündlichen Übertragung, Zuflucht in die Methoden → die Notwendigkeit des Lehrers: er zeigt was zu tun und was zu lassen ist; Brücke zum Dharmakaya → Entwickeln von tiefer Zufluchtnahme durch Kontemplation der vier Grundgedanken → Hervorbringen von tiefem Bodhicitta (zunächst Wunsch, dann Anwendung und letztendliches BC) → Fortschreiten über die fünf Pfade, das Weiten des Geistes in Liebe und Seinserkenntnis → Verbindlichkeit, Hingabe, Gelübde, Achtsamkeit → die sechs Paramitas, die Ansammlungen von Verdiensten und Weisheit erwerben 2