Die Zukunft des Alpinen Skisports

24.10.2017 - Erich Schmidt Verlag, Berlin. BADER, Stephan; FUKUTOME, Sophie (2015): Milde und kalte Bergwinter, Fachbericht. MeteoSchweiz, 254, S.
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Aktuelle Wintertemperatur- und Schneemessreihen aus dem Kleinwalsertal und seiner Umgebung Kleinwalsertal 24. Oktober 2017 MMag. Günther Aigner

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Agenda 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Wintertemperaturen am Galzig (zum Teil auch: Säntis) Wintertemperaturen in Baad Schneemessreihen aus Baad Schneemessreihen aus Lech Die Entwicklung der Skisaisonlängen (Tage mit Skibetrieb) Zur klimatischen Entwicklung der Bergsommer Zukunftsprognosen für die Winter im KWT

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Wintertemperaturen am Berg Stationen: Säntis, Galzig Daten: MeteoSchweiz, ZAMG

Charts

Das gleitende 10-jährige Mittel liegt aktuell bei minus 7,0 Grad Celsius - das heißt um 0,6 Grad C über dem 122-jährigen Schnitt.

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Das gleitende 10-jährige Mittel schwankt um die blaue Durchschnittslinie ohne nachhaltige Veränderung

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Die Trendlinie sinkt um 1,5 Grad Celsius - von minus 4,0 auf minus 5,5 Grad Celsius. Achtung: Die hohe Variabilität der Wintertemperaturen überlagert den linearen Trend.

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Berge Ostalpen: Winterliche Abkühlung

„Tatsache ist, dass die Winter auf den Bergen der Ostalpen über die letzten 30 Jahre um knapp ein Grad Celsius kälter geworden sind. Trotz globaler Erwärmung.“

Mag. Christian Zenkl Selbstständiger Meteorologe, „Wettercafe“ Innsbruck

Wintertemperaturen in Baad Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg

Charts

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Schneemessreihen aus Baad Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg

Charts

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Die grüne Kurve zeigt: Derzeit späte Einschneizeitpunkte. Ist es ein Trend oder ist es Zufall??

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Schneemessreihen aus Lech Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg

Charts

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Im Mittel 186 Tage mit natürlicher Schneebedeckung in Lech. Das ist mehr als die Hälfte des Jahres.

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Die grüne Kurve zeigt: Derzeit auch in Lech späte Einschneizeitpunkte. Ist es ein Trend oder ist es Zufall??

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Tage mit Skibetrieb

Kleinwalsertal

Fellhorn/Kanzelwand: Im Schnitt 127 Skitage :: Trendlinie steigt um 15 Tage an. :: … und zwar von 119 auf 134 Tage.

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Walmendingerhorn: Im Schnitt 117 Skitage :: Trendlinie sinkt um 8 Tage. :: … und zwar von 121 auf 113 Tage.

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Zur klimatischen Entwicklung der Bergsommer Charts

Stichwort Gletscherschmelze und boomender Sommertourismus: Das 10-jährig gleitende Mittel der Sommertemperaturen ist seit Mitte der 1970er Jahre um mehr als 2 Grad Celsius angestiegen!

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Stichwort Gletscherschmelze und boomender Sommertourismus: Das 10-jährig gleitende Mittel zeigt an, dass die alpinen Sommer seit Messbeginn noch nie so sonnig waren wie heute.

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Zukunftsprognosen für die Winter im Kleinwalsertal

Großwetterlagen dominieren regional

„Es ist nicht möglich, die regionale Klimaentwicklung zuverlässig zu berechnen. Diese wird trotz globaler Erwärmung von natürlichen Klimavariationen dominiert. Die Zukunft der Bergwinter bleibt ungewiss.“ Anm.: „Natürliche Klimavariationen“ … z. B.: Häufigkeitsverteilung der Großwetterlagen

Mag. Christian Zenkl Selbstständiger Meteorologe, „Wettercafe“ Innsbruck

Großwetterlagen dominieren „Das hochalpine winterliche Temperaturregime wird zu einem überwiegenden Teil durch herantransportierte milde oder kalte Luftmassen bestimmt. Änderungen im hochalpinen winterlichen Temperaturregime werden hauptsächlich durch Änderungen in der Häufigkeit von Warmluft- und Kaltluftwetterlagen verursacht.“ Mit anderen Worten: Milde oder kalte Bergwinter in den Alpen sind ein Produkt der vorherrschenden Großwetterlagen - zumindest auf dekadischer Skala.

Dr. Stephan Bader Klimatologe, MeteoSchweiz Studie: Milde und kalte Bergwinter. MeteoSchweiz (2015)

Youtube-Vortrag

Sollten Sie Interesse an weiteren Vorträgen von „Zukunft Skisport“ haben, so besuchen Sie bitte meinen Youtube-Channel. Dort befindet sich aktuell der Video-Vortrag „Eine Analyse aktueller Temperatur- und Schneemessreihen aus Kitzbühel“. Einige weitere Video-Vorträge sind in Planung und werden in Kürze folgen.

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Zusammenfassung 1.

Die Wintertemperaturen in den Hochlagen des KWT und am Arlberg haben sich seit 1970/71 (47 Jahre) nicht nachhaltig verändert.

2.

ABER: Die Bergsommer haben sich seit Mitte der 1970er-Jahre signifikant erwärmt.

3.

Ein Teil dieser Erwärmung kann mit der Zunahme der sommerlichen Sonnenscheindauer auf den Bergen erklärt werden. Vor allem aus diesem Grund schmelzen die Gletscher stark ab. Für den alpinen Sommertourismus sind die sonnenreichen und heißen Sommer ein Segen.

4.

Baad: Die jährlich größten Schneehöhen sowie die jährliche Anzahl der Tage mit Schneebedeckung sind für die letzten 31 Jahre statistisch unverändert Derzeit erleben wir (nicht nur) im KWT eine Phase sehr später Einschneizeitpunkte und somit eine Häufung von „Grünen Weihnachten“. Niemand weiß, ob dies ein Trend ist, oder lediglich Zufall.

5.

6.

Die Länge der Skisaisonen ist im Bereich Fellhorn/Kanzelwand den letzten 30 Jahren stark angestiegen.

7.

Das derzeitige Klima ist für den alpinen Ganzjahrestourismus im KWT geradezu ideal.

8.

Der Klimawandel bedroht den Wintersport DERZEIT nicht, wohl aber die seit nunmehr etwa 25 Jahren andauernden, zum Teil absurden Diskussionen darüber.

9.

Die klimatische Zukunft der Winter im KWT ist für die nächsten Dekaden völlig ungewiss: Niemand kann Ihnen dazu seriöse Prognosen erstellen!

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Fachlicher Austausch „Klima“ und „Schnee“ :: Dr. Stephan Bader, Klimatologe, MeteoSchweiz

:: Mag. Christian Zenkl, selbstständiger Meteorologe, „Wettercafe“ Innsbruck :: Univ.-Prof. em. Dr. Michael Kuhn, Meteorologe, Universität Innsbruck :: Dr. Ekkehard Dreiseitl, Meteorologe, Universität Innsbruck :: Dipl.-Met. Gerhard Hofmann, Deutscher Wetterdienst, langjähriger Leiter des Regionalen Klimabüros München (bis 12/2014) :: HR Dr. Wolfgang Gattermayr, Meteorologe, langjähriger Leiter des Hydrographischen Dienstes Tirol :: Univ.-Prof. i. R. Dr. Heinz Slupetzky, Glaziologe und Geograph, Universität Salzburg :: Univ.-Prof. em. Dr. Christian Schlüchter, Glazialgeologe, Universität Bern :: Gudrun Mühlbacher, DWD, Leiterin des Regionalen Klimabüros München :: Ing. Ralf Grabher, Hydrographischer Dienst Vorarlberg :: Dipl.-Forstw. Christian König, deutscher Wetter- und Klimaberater :: Österreichische Hydrographische Landesdienste … und viele mehr.

Literatur und Messdaten AIGNER, Günther (2015): Warum uns der Schnee möglicherweise doch nicht ausgehen wird. In: BIEGER, Thomas; BERITELLI, Pietro; LAESSER, Christian (Hrsg.): Strategische Entwicklungen im alpinen Tourismus: Schweizer Jahrbuch für Tourismus 2014/15. S. 17-34. Erich Schmidt Verlag, Berlin. BADER, Stephan; FUKUTOME, Sophie (2015): Milde und kalte Bergwinter, Fachbericht MeteoSchweiz, 254, S. 10ff. FLIRI, Franz (1992): Der Schnee in Nord- und Osttirol. 1895 – 1991. 2 Bände. Universitätsverlag, Innsbruck. FLIRI, Franz (1967): Wetter und Klima von Kitzbühel. In: Stadtbuch Kitzbühel, Band I, S. 28-69. Eigenverlag der Stadtgemeinde Kitzbühel.

Quelle Temperaturdaten ZAMG, MeteoSchweiz, Hydrographischer Dienst Vorarlberg

Quelle Schneemesswerte ZAMG, Hydrographischer Dienst Vorarlberg

Günther Aigner Kontakt: Bichlnweg 9a / 9 A-6370 Kitzbühel [email protected] +43 676 5707136 www.zukunft-skisport.at

Der Tiroler Skitourismusforscher Günther Aigner (* 1977 in Kitzbühel) absolvierte die Diplomstudien der Sportwissenschaft und der Wirtschaftspädagogik an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und an der University of New Orleans („UNO“, USA). Diplomarbeit (2004): „Zur Zukunft des alpinen Skisports. Einflussfaktoren und ihre Auswirkungen“. Nach weiterführenden Forschungstätigkeiten am Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck bei Univ.-Prof. Dr. Elmar Kornexl folgte der Wechsel ins Tourismusmarketing. Von Juni 2008 bis Juli 2014 leitete er für den Tourismusverband “Kitzbühel Tourismus” das Win-termarketing der Gamsstadt. Seit August 2014 ist Aigner hauptberuflich als Skitourismusforscher tätig und führt die Plattform “Zukunft Skisport”. Seine „Fünf Thesen zur Zukunft des alpinen Skisports“ stellte der Tiroler erstmals beim Europäischen Forum in Alpbach vor. Es folgten zahlreiche Fachvorträge im In- und Ausland sowie Beiträge und Interviews in TV-, Hörfunk- und Printmedien. Gastlektorate führten Aigner bis dato an Hochschulen in Belgrad (SRB), Baku (AZE), Sanya (CHN), Innsbruck, Salzburg, Kufstein, Krems und Seekirchen am Wallersee sowie als Referenten zum Ausbildungslehrgang der Österreichischen Staatlichen Skilehrer. Aigner ist Verfasser zahlreicher Schnee- und Temperaturstudien für namhafte Destinationen im Alpenraum, unter anderem für Kitzbühel, Lech-Zürs, Zell am See, Obergurgl, Sölden, Zauchensee und Obertauern. Weitere Informationen zum Thema: www.zukunft-skisport.at