Die Heilsarmee Internationale Stellungnahme

gegenwärtigen und zukünftigen Generationen. ... Generationen zu gefährden. ... Mose 1,27), wurde uns die Fürsorge über die Ressourcen der Erde anvertraut ...
177KB Größe 0 Downloads 458 Ansichten
Die Heilsarmee Internationale Stellungnahme UMWELTSCHUTZ STELLUNGNAHME Die Heilsarmee ist überzeugt, dass die Menschen nach dem Bild Gottes geschaffen sind und dass ihnen die Fürsorge für die Erde und alles, was auf und in ihr ist, anvertraut wurde. Die Heilsarmee erkennt die Umweltzerstörung als eines der dringlichsten Probleme an, mit denen die Welt heute konfrontiert ist. Die schwächsten Bevölkerungsgruppen spüren ihre Auswirkungen in überproportionalem Maße, besonders hinsichtlich der Gesundheit, der Existenzgrundlage, der Unterkunft und der Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen. Die Heilsarmee macht sich Gedanken über die Auswirkungen der Umweltzerstörung auf die gegenwärtigen und zukünftigen Generationen. Ein nachhaltiger Umgang mit der Umwelt ist nötig, um die weltweiten Bedürfnisse und Wünsche der heutigen Zeit zu befriedigen, ohne das Leben künftiger Generationen zu gefährden.

HINTERGRUND UND KONTEXT Im vergangenen Jahrhundert hat die Erde ein nie dagewesenes und verheerendes Ausmaß an Zerstörung erlebt. Es führte zu unnatürlichen Veränderungen der Artenvielfalt, zu Luft- und Wasserverschmutzung, zu Ozonabbau und Landvernichtung. Die meisten wissenschaftlichen Gutachten prognostizieren einen durch menschliche Aktivität verursachten Temperaturanstieg, der zu extremeren und weniger berechenbaren Witterungsverläufen führt. Im Jahr 2012 machten Kohle, Erdgas und Erdöl 87 Prozent des weltweiten Primärenergieverbrauchs aus. Man prognostiziert, dass auch im Jahr 2040 noch mehr als drei Viertel des weltweiten Gesamtenergieverbrauchs durch flüssige Kraftstoffe, Erdgas und Kohle gedeckt werden. Angesichts der Begrenztheit dieser Ressourcen und einer rasch wachsenden Weltbevölkerung sowie der Auswirkungen industrieller und landwirtschaftlicher Aktivitäten wird deutlich, dass ein solcher Rohstoffverbrauch nicht zukunftsfähig ist. Umweltzerstörung ist jedoch nicht nur die Folge von mangelnder Energieeffizienz oder Kohlendioxidemissionen. Sie wird auch durch andere Faktoren wie Bevölkerungswachstum, Bevölkerungsbewegungen und Armut beeinflusst.

1

Das Artensterben in Flora und Fauna nimmt aufgrund des Verlusts von Lebensräumen und wegen des Klimawandels weiter zu. Die Verschmutzung von Luft und Wasser, die verminderte Nahrungsmittelproduktion und die Verödung großer Landstriche bedrohen die Gesundheit, das Wohlergehen und selbst das Überleben von Millionen Menschen. Dieses Problem sollte alle Menschen überall etwas angehen. Lösungen sind nicht einfach und erfordern gemeinsame Anstrengungen über einen langen Zeitraum hinweg.

GRÜNDE FÜR DEN STANDPUNKT DER HEILSARMEE Die Antwort der Heilsarmee auf Umweltfragen basiert auf folgenden Grundsätzen: •

Gott ist der Schöpfer, Regierer und Erhalter aller Dinge. Die Erde und alles, was auf ihr ist, gehört dem Herrn (Psalm 24,1; 2. Mose 19,5). Als Menschen, die nach dem Bild Gottes geschaffen sind (1. Mose 1,27), wurde uns die Fürsorge über die Ressourcen der Erde anvertraut (1. Mose 2,15). Gott lädt uns ein, die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung mitzutragen (1. Mose 1,28-31; 1. Mose 2,15) und uns an der Heilung der Welt zu beteiligen (Römer 8,19-22).



Die Beziehung Gottes zur Schöpfung ist von liebevoller Fürsorge und von Interesse bestimmt. Die Verantwortung der Menschen für die Erde spiegelt diese Fürsorge, denn die Menschen sind nach dem Bild Gottes geschaffen. Die Welt wurde erschaffen, um Gott zu loben und seine Herrlichkeit zu offenbaren (Psalm 19,1-6); unsere Verantwortung für sie dient ebenfalls diesem Ziel.



Die Zerstörung der Erde ist teilweise das Ergebnis menschlicher Aktivität (Jesaja 24,5-6), und daher sind wir auch verantwortlich dafür, uns für ihren Heilungsprozess einzusetzen. Das biblische Gebot an die Menschen, sich die Erde untertan zu machen und über sie zu herrschen, sollte als eine Verpflichtung verstanden werden, gute Verwalter zu sein, und nicht als ein Vorwand, die Ressourcen der Erde zu missbrauchen (1. Mose 1,28). Die Tatsache, dass der Klimawandel und die Umweltzerstörung sich unverhältnismäßig stark auf die ärmsten Teile der Welt auswirken, bringt zudem die Verantwortung mit, sich für die Sache der Schwachen einzutreten und das Gerechtigkeitsempfinden in der Weltgemeinschaft wiederherzustellen (Micha 6,8).

KONKRETE ANTWORTEN Die Heilsarmee ist bestrebt, besser auf die Umweltzerstörung zu reagieren, indem sie die folgenden Maßnahmen bejaht: 1. Wir bekennen unseren Mangel an Fürsorge für die Umwelt und bereuen dies. Daher bemühen wir uns bewusster um eine veränderte Einstellung mit dem Ziel einer verantwortungsvolleren Nutzung der Umwelt und ihrer Ressourcen. 2

2. Wir fördern eine veränderte Einstellung der Salutisten zur Umwelt mit dem Ziel einer verantwortungsvolleren Nutzung der Umwelt und ihrer Ressourcen, indem wir zum Nachdenken über die aktuelle und bisherige Praxis anregen. 3. Wir beschließen innerhalb der Heilsarmee solide Umweltrichtlinien und -praktiken, einschließlich einer umfassenden Wiederverwertung, einer ökologisch sensiblen Einkaufspolitik, ökologisch verantwortlicher Abfallentsorgungsverfahren und der Entwicklung innovativer Wege zur Reduzierung der destruktiven Nutzung natürlicher Ressourcen. 4. Wir mildern die Folgen der Umweltzerstörung durch Schulung, Bildung und Sensibilisierung der Salutisten mit dem Ziel, ihren Umgang mit der Umwelt zu verbessern. 5. Wir bieten denjenigen praktische Zuwendung und Fürsprache, die von ungünstigen oder schädlichen Umweltsituationen betroffen sind. 6. Wir suchen Gelegenheiten zur Zusammenarbeit und Koordination mit allen Regierungen, Einzelpersonen und Organisationen guten Willens, die sich für das gemeinsame Ziel der nachhaltigen Lebensstile und des Umweltschutzes einsetzen.

LITERATURHINWEISE Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). (n.d). Retrieved from www.ipcc.ch/ International Development Policy – Environment; IHQ, 2014 International Social Justice Commission. (2011). A Call for Climate Justice Series. Retrieved from http://www.salvationarmy.org/isjc/climatejustice U.S. Energy Information Administration (EIA). (2014). Independent Statistics & Analysis. www.eia.gov/forecasts/ieo United Nations Environment Programme (UNEP). (n.d). Environment for development. Retrieved from www.unep.org United Nations Population Fund. (2009). State of World Population 2009, Facing a Changing World: Women, Population and Climate. Retrieved from http://www.unfpa.org/sites/default/files/pubpdf/state_of_world_popualtion_2009.pdf

Genehmigt vom General, November 2014. Die in dieser internationalen Stellungnahme geäußerten Ansichten stellen den offiziellen Standpunkt der Heilsarmee zum behandelten Thema dar. Sie dürfen ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Internationalen Hauptquartiers in keiner Weise verändert oder angepasst werden. 3