Die Beraterin, Bloggerin und Abenteurerin Lucy

Eiger, Mönch, Jungfrau und mehr: Wanderferien auf der Via Alpina. Der sogenannte Bärentrek führt auf einer einzigartigen Route über spektakuläre Pässe,.
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Selbsterfahrung: Fernwandern

Via Alpina Etappe 13, Griesalp – Kandersteg Griesalp

Das Ziel bin ich

Blüemlisalphütte Kandersteg Oeschinensee

Die Beraterin, Bloggerin und Abenteurerin Lucy Fuggle war schon fast überall auf der Welt. Auf der Via Alpina machte sich die gebürtige Engländerin auf den Weg durch die Schweiz. Und der führte sie zu ihr selbst. Text: Lucy Fuggle Bilder: Stefan Tschumi

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ch sitze auf der Blüemlisalphütte, beobachte den Sonnenuntergang und schreibe diese Zeilen. Um hierher zu kommen, bin ich 1450 Meter steil den Berg hoch gestiegen. Aber es hat sich gelohnt. Nicht nur wegen den wohligen Strahlen der roten Abendsonne hier auf 2840 m ü. M. Sondern vor allem auch, weil mich der Stolz auf die erbrachte Leistung von innen wärmt. Aber fangen wir von vorne an: Vor zwei Sommern begann ich, auf der Via Alpina zu wandern und habe die Schweiz inzwischen von Ost nach West durchquert, von Vaduz im Fürstentum Liechtenstein bis nach Montreux. Die meisten Wanderer legen den 380 km

«Was mit einem ersten Schritt beginnt, endet mit einem Hochgefühl.» langen Schweizer Abschnitt der Via Alpina in wenigen Wochen zurück. Ich hingegen bin es langsamer angegangen, Wochenende für Wochenende. Und auf jeder der 20 Etappen habe ich den Tag mit einem Hochgefühl beendet – einer Mischung aus glücklicher

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my Switzerland  DIE NATUR WILL DICH ZURÜCK

Erschöpfung und glühendem Stolz auf die erbrachte Leistung. Ich bin in dieser Zeit stärker geworden. Und traue mir heute Dinge zu, von denen ich vor zwei Jahren nicht einmal geträumt hätte. Von der Griesalp nach Kandersteg Die Tageswanderungen der Via Alpina füh­ ren durch einige der schönsten und eindrück­ lichsten Gegenden der Schweiz, besonders hier im Berner Oberland. Dieses Mal zieht es mich von der Griesalp nach Kandersteg. Die Wanderung ist nicht ganz einfach – besonders bei heissem Wetter wie heute. Der Aufstieg zum halben Punkt, dem Hohtürli, scheint endlos, und mehr als einmal halte ich an und frage mich, wie lange ich noch mar­ schieren muss. Aber meine Zeit in den Bergen hat mich auch zäher gemacht, nicht nur körperlich. Man muss auch mental fit und entschlossen sein, um eine Bergwande­ rung alleine zu bestreiten. Es gibt niemanden, der einen anfeuert, ausser man selbst. Aber wenn man daran glaubt, dass man es schafft, dann schafft man es auch. Die Natur blüht in den leuchtendsten Farben. Das Kaleidoskop aus rosa, gelben, weissen und violetten Alpenblumen ver­ zaubert mich. Ich liebe die Alpenrose, einen winterharten rosa Strauch, der nie alleine auftritt. Dieses Mal erregt der KurzblattEnzian meine Aufmerksamkeit: Er blüht in einem satteren und dunkleren Blau als alles andere, was ich je in den Bergen gesehen habe. Besonders häufig trifft man hier auch auf die schwarze Alpendohle. Unbeeindruckt schwebt sie über geschichtete Felsen, die eine uralte geologische Geschichte erzählen. Hier heben auch meine Gedanken ab – und ich überlasse meine Alltagssorgen dem Wind. Die Natur wirkt befreiend, gerade hier oben. Ich fühle mich gänzlich unbeschwert und gehe leichten Fusses weiter.

Zwischenziel Blüemlisalphütte Die Aussicht vom Hohtürli: einfach magisch. Dafür lohnt sich die Anstrengung. Der Blüemlisalp-Gletscher thront über mir. Di­ rekt daneben, die Blüemlisalphütte – mein Ziel für die Nacht. Am Ende des langen Wandertags sitze ich hier an einem einfachen Esstisch mit Fremden, die mir schon bald vertraut sind. Man sitzt miteinander am gleichen Tisch und jeder spricht mit jedem. Es wird Suppe serviert und «En Guete» ge­ wünscht. Ich bin von Menschen verschiede­ ner Nationalitäten umgeben, aber wir alle fühlen uns hier zu Hause. Wir alle teilen die Liebe zu den Schweizer Bergen. Meine Wanderungen in den Alpen sind meist Solo-Abenteuer, die mich nicht nur tiefer in die Berge, sondern auch zu einem tieferen Verständnis meiner selbst führen. Ganz alleine ist man aber nie. Und bei jedem Gespräch, das ich mit anderen Wanderern führe, merke ich, dass ich nicht die Einzige

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Alpenblumen strahlen in den schönsten Farben.»

Ich werde von der Hütte aus – noch Anfang Juli – mehrere Schneefelder traversieren. Das Schönste zum Schluss Ich freue mich schon darauf, den Grat über Kandersteg zu erreichen und das Gletscher­ blau des Oeschinensees unter der Sonne funkeln zu sehen. An der Ostseite rauschen

«Unterwegs mit den besten Wanderschuhen, -Stöcken und einer Tafel Schweizer Schoggi.» kleine Wasserfälle in den See. Und auch ich lasse mich fallen – schliesslich habe ich extra meinen Badeanzug mitgenommen. Der Oeschinensee ist ein Naturbad für müde Wanderer und wer die weite Strecke von der Griesalp zurückgelegt hat, hat wahrlich eine Erfrischung verdient. Erwarten Sie kein warmes Wasser, denn hier schwimmen Sie im Gletscherschmelzwasser. Ganz gleich, wie erschöpft Sie sind: Dieses Wasser wird Sie sofort hellwach machen.

bin, die sich für mehr als nur Bewegung auf einen langen Weg begibt. Ich befinde mich auf einem der höchsten Punkte der Via Alpina. Es ist ein echtes Abenteuer. Wenn ich nach Norden blicke, kann ich bis zum Thunersee sehen. Im Wes­ ten sehe ich die Zickzackwege nach Kander­ steg. Das wird morgen meine Route sein.

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Bei mir angekommen Die Berge wecken nicht nur meine Lust zum Aufbruch. Sie bringen mich auch zu mir selbst zurück. Eine lange Wanderung, eine Nacht in einer Berghütte und Zeit mit Felsen, Blumen und Vögeln: Sie zeigen mir, dass das Leben einfacher ist, als ich manch­ mal denke. Auf einer langen Wanderung wie dieser lerne ich mehr über mich selbst und erkenne, was mich wirklich beschäftigt,

Inserat

«Das schönste Naturbad für müde Wanderer: der erfrischend kühle Oeschinensee» wenn ich von der Welt, meiner Arbeit und den Bildschirmen weg bin. Ich spüre viel eher, wenn ich gestresst bin und kann mich ein­facher wieder ins Gleichgewicht bringen. Ich öffne den Raum in meinem Kopf und kreative Lösungen für meine Probleme oder Sorgen tauchen aus dem Nichts auf. Ich verlasse die Berge immer mit einem neuen Gefühl dafür, wohin ich als nächstes gehen möchte. Es gibt nur wenige Dinge, die ich mehr liebe als die ersten Schritte einer Wanderung. Alles wird plötzlich einfacher. Alles, was man tun muss, ist einen Fuss vor den anderen zu setzen und weiterzumachen. Das einzige Ziel ist der Weg, der vor einem liegt. Man nimmt auf jeder Wanderung etwas mit. Aber man weiss nie, was genau es sein wird. Bis man die Stiefel geschnürt hat und loslegt.

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Wanderwege: Mehrtägige Touren

Die drei schönsten Fernwanderwege der Schweiz Diese 3 Angebote stehen Ihnen auf der Via Alpina zur Verfügung.

Gepäcktransport Auf der ganzen Route von Unterkunft zu Unterkunft täglich möglich. Lorem ipsumDi dolorepuda de vitibus mi, verum volorum liquo bea

Via Alpina «Der Klassiker»

Jura-Höhenweg «Der Sanfte»

Alpenpässeweg «Der Wilde»

Vaduz – Montreux

Dielsdorf – Nyon

Chur – St-Gingolph

Hier erleben Fernwanderer die beeindruckende Bilderbuch-Bergwelt der Schweiz hautnah. Die Via Alpina überquert 14 der schönsten Schweizer Alpenpässe und führt den Wanderer von Vaduz bis Montreux über sechs Kantone durch die nördlichen Alpen der Schweiz. Einzigartige Panoramablicke, erfrischende Bergseen, international bekannte Berge und Ferienorte sowie eine grosse Vielfalt an Verpflegungs-, Entspannungs- und Übernachtungsmöglichkeiten machen die Route zum Klassiker für geübte Bergwanderer.

Mit seiner einzigartigen jurassischen Landschaft und Kultur begeistert der Jura-Höhenweg auch wenig erfahrene Fernwanderer. Kulinarik am Wegrand, der Reiz der Abgeschiedenheit, schöne Fernblicke auf die Alpen sowie familienfreundliche Abschnitte zeichnen den ältesten Fernwanderweg der Schweiz zusätzlich aus.

Dieser Fernwanderweg für Abenteuerliche verbindet Chur mit dem Genfersee und führt in 34 Etappen durch die schönsten Abschnitte der Bündner und Walliser Alpen. Höhepunkt reiht sich dabei an Höhepunkt, von der GreinaHochebene bis zur Pässe- und Seenlandschaft am Fuss der Dents du Midi. Auf spektakulären Wegen und Pässen bietet der Alpenpässeweg erfahrenen Bergwanderern einen unvergesslichen Blick auf die weltweit einmalige 4000er-Kulisse.

Dielsdorf

Nyon Chur

Verpflegung Auf der ganzen Route finden sich immer wieder gemütliche Restaurants. Lorem ipsum. Di dolorepuda. sit dol or a. Lorem ipsumDi dolorepuda. sit a.

Stempelpass Je mehr Strecken Sie absolvieren, desto mehr Stempel sammeln Sie. Lorem ipsumDi dolorepuda de vitibus mi, verum.

Vaduz

Montreux

Länge: 390 km Anzahl Etappen: 20 Aufstiege: 23 600 m Abstiege: 24 800 m Technik: (Bergwanderweg) Kondition:

Eiger, Mönch, Jungfrau und mehr: Wanderferien auf der Via Alpina Der sogenannte Bärentrek führt auf einer einzigartigen Route über spektakuläre Pässe, durch tiefe Schluchten und entlang grandioser Gletscher bis zum Ferienort Adelboden-Lenk. Die Tour beinhaltet fünf Übernachtungen, tägliche Gepäcktransfers und mehr. MySwitzerland.com/viaalpina

Länge: 320 km Anzahl Etappen: 15 Aufstiege: 13 600 m Abstiege: 13 700 m Technik: (Wanderweg) Kondition:

Gaumenfreuden und mehr: Wanderferien auf dem Jura-Höhenweg Der Weg mit wunderbarer Fernsicht auf Alpen, Schwarzwald und Vogesen durchquert zwei Sprachregionen. Entsprechend vielfältig sind Kulturen, Eigenheiten und kulinarische Spezialitäten. Die Tour beinhaltet fünf Übernachtungen, tägliche Gepäcktransfers und mehr. MySwitzerland.com/jurahöhenweg

HI ER BU CH EN

St-Gingolph

Länge: 610 km Anzahl Etappen: 34 Aufstiege: 37 500 m Abstiege: 37 700 m Technik: (Bergwanderweg) Kondition:

Rheinschlucht, Bergdörfer und mehr: Wanderferien auf dem Alpenpässeweg Die eindrückliche Rheinschlucht und das malerische Val Lumnezia mit seinen urchigen Berg­ dörfern, kulturhistorischen Schätzen und sonnigen Hängen verzaubern Wanderer immer wieder aufs Neue. Die Tour beinhaltet vier Übernachtungen, tägliche Gepäcktransfers und mehr. MySwitzerland.com/alpenpaesseweg

Alle beschriebenen Touren sind buchbar über Eurotrek auf: MySwitzerland.com/eurotrek

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