Medienmitteilung
Deutschsprachiger Spielfilmwettbewerb am 9. ZFF Zürich, 9. September 2013 Die acht Produktionen im ZFF-‐Wettbewerb Deutschsprachiger Spielfilm bieten einen Querschnitt durch das aktuelle Filmschaffen in diesem Raum. Selektioniert wurden FINSTERWORLD von Frauke Finsterwalder (Deutschland/Europapremiere), DIE ERFINDUNG DER LIEBE von Lola Randl (Deutschland/Internationale Premiere), DIE FRAU, DIE SICH TRAUT von Marc Rensing (Deutschland/Weltpremiere), HOUSTON von Bastian Günther (Deutschland/Premiere im deutschsprachigen Raum), MÄNNER ZEIGEN FILME & FRAUEN IHRE BRÜSTE von Isabell Šuba (Deutschland/Weltpremiere), NORDSTRAND von Florian Eichinger (Deutschland/Premiere im deutschsprachigen Raum), TALEA von Katharina Mückstein (Österreich/Schweizer Premiere), TORE TANZT von Katrin Gebbe (Deutschland/Premiere im deutschsprachigen Raum).
Finsterworld Unterwegs in einem unwirklichen Deutschland mit einer Handvoll Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Schön, nett, erfolgreich und glücklich sind sie – bis sie uns ihre abartigen Seiten zeigen und wir merken, dass der Schritt aus der Idylle in den Abgrund nur ein ganz kleiner ist. Frauke Finderwalders boshaft-‐ironische Antithese zum Heimatfilm. Houston Der Headhunter Clemens soll den CEO der Texas Oil Company für einen deutschen Autokonzern abwerben – ein Auftrag, der sich zusehends als Mission impossible in einem menschenverachtenden Dschungel erweist. Bastian Günthers Reise in die Welt der Grosskonzerne analysiert persönliches Scheitern, in dem aber auch Hoffnung ist.
Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste Die nach Cannes eingeladene junge Regisseurin Isabell ist schnell desillusioniert – in diesem Business gelten noch immer die alten Rollenmuster, und auch ihr neuestes Projekt stösst auf Ablehnung. Isabell Šuba experimentiert vor der Kulisse des weltgrössten Filmfestivals mit Sein und Schein: Sie nutzte ihre Einladung zu einem hintergründigen Spiel, in dem Fiktion und Realität laufend ineinanderfliessen. Die Erfindung der Liebe Was tun, wenn mitten in den Dreharbeiten die weibliche Hauptdarstellerin verschwindet? Man besetzt die Rolle mit der Praktikantin. Aber dieser geraten alsbald Fiktion und Realität durcheinander. Lola Randls Komödie über das Filmemachen, zugleich eine Hommage an die während der Aufnahmen verstorbene Schauspielerin Maria Kwiatkowsky. Tore tanzt Was passiert, wenn einer seine andere Wange tatsächlich auch noch hinhält? Der „Jesus-‐Freak“ Tore exerziert es vor, denn der angeblich fürsorgliche Freund Benno, der ihm Familienanschluss gewährt hat, entpuppt sich als ausgemachter Sadist. Katrin Gebbes Debüt ist eine kompromisslos erzählte, verstörende Passionsgeschichte. Nordstrand Das Wiedersehen der beiden Brüder Marten und Volker bringt nicht die erhoffte Aussöhnung mit der Vergangenheit: Die von einem Kindheitstrauma aufgebrachte Frage nach Schuld und Verantwortung bleibt ohne Antwort. Florian Eichingers zweiter Spielfilm thematisiert den langen Arm von familiärer Gewalt. Die Frau, die sich traut Als der Arzt bei der ehemaligen DDR-‐Rekordschwimmerin Beate Krebs diagnostiziert, beschliesst sie, sich einen letzten Traum zu erfüllen: Den Ärmelkanal durchschwimmen. Es beginnt ein erbarmungsloser Kampf – gegen den Körper, die Widerstände in der Familie, auch gegen die Zeit. Ein filmisches Plädoyer für Selbstbestimmung von Marc Rensing. Talea Als Jasmins Mutter Eva aus dem Gefängnis entlassen wird, will die 14-‐Jährige nach Jahren der Trennung eine neue Beziehung zu ihr aufbauen. Aber sie muss schliesslich einsehen, dass der Freiheitsdrang ihrer Mutter viel zu stark ist, als dass sich ihr eigener Wunsch nach Nähe und Geborgenheit je erfüllen könnte. Katharina Mücksteins Film erzählt auf behutsame Weise eine grosse, universelle Geschichte.
Jury Deutschsprachiger Spielfilmwettbewerb Präsidiert wird die vierköpfige Jury des Deutschsprachigen Spielfilmwettbewerbs von einer vielfach ausgezeichneten Schauspielerien des neuen deutschen Kinos. Veronica Ferres, die in der Komödie ebenso souverän agiert wie in tragischen Rollen, zählt zu den profiliertesten Schauspielerinnen in Film und Fernsehen in Deutschland. Paradeauftritte hatte sie etwa in ROSSINI, DIE MANNS, DIE FRAU AM CHECKPOINT CHARLIE oder UNTER BAUERN. Dieses Jahr stand sie bisher für die internationalen Kino-‐Produktionen HECTOR AND THE SEARCH FOR HAPPINESS und THE GIACOMO VARIATIONS vor der Kamera. Demnächst wird man sie in KÖNIG VON DEUTSCHLAND und DER TEUFELSGEIGER im Kino sehen können. Die promovierte Medienrechtlerin Manuela Stehr war von 1983 bis 1991 als freie Produzentin tätig. Anschliessend übernahm sie eine leitende Position bei der Filmstiftung Nordrhein-‐Westfalen. 2000 wurde Manuela Stehr Ko-‐ Geschäftsführerin der Berliner Produktionsfirma X Filme; 2009 kam die X Verleih AG hinzu. Diese brachte etwa DAS WEISSE BAND, GIULIAS VERSCHWINDEN, DREI, JOSCHKA UND HERR FISCHER und CLOUD ATLAS in die deutschen Kinos. Jochen Laube studierte an der Filmakademie Baden-‐Württemberg Produktion. 2006 gründete er nach einem Abstecher zu Peter Greenaway und zur Unesco die Firma sommerhaus filmproduktionen, mit der er u.a. NOVEMBERKIND, SONBOL und DIE HAUSHALTHILFE realisierte. Seit 2008 ist Jochen Laube als Produzent für die teamWorx Television & Film GmbH tätig. Dort entstanden zuletzt BARON MÜNCHHAUSEN (ARD), ROBIN HOOD (ProSieben) und GEORGE (Südwestrundfunk). Rolf Lyssy, ein Meister ironischen Erzählens, ist als Drehbuchautor ebenso versiert wie als Regisseur, und im Dokumentarischen ebenso zu Hause wie im Fiktionalen. Als Regisseur des Erfolgsfilms DIE SCHWEIZERMACHER bewies er früh, dass Engagement und Publikumsnähe sich keineswegs ausschliessen. Akzente setzte Rolf Lyssy danach etwa auch mit den Filmen KONFRONTATION, EIN TROMMLER IN DER WÜSTE oder URSULA – LEBEN IN ANDERSWO.
Das 9. Zurich Film Festival findet vom 26. September bis 6. Oktober 2013 statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.zff.com Herzlichen Dank an die Hauptsponsoren des ZFF 2013: Credit Suisse, upc cablecom, Die Schweizerische Post, Audi