Das Original al - CERTA Systems GmbH

20.09.2014 - technologien GmbH, im Ge- spräch mit der .... ohne die unsere Innovationen und neuen Produkte .... ohne eine zeit- und personal- aufwändige ...
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l a n i Orig ITS

Daashre EROWA nd 30 J chla s t u e in D

Jubiläumsausgabe 30 Jahre EROWA ITS „Das Original“ • AMB 2014

al n i g Ori ITS

Daashre EROWA

Titelstory Fa. ModellTechnik GmbH

nd 30 J chla s t u e in D

„ Die dynamische Erweiterung mit dem EROWA Robot Dynamic“

„ ... Neutralität ist unser höchstes Gut!“ Interview mit Frank Pröpster

S. 2

AMB Der Messestand

S. 3

WELT-Neuheiten EROWA RoboAIR EROWA ERC 80

S. 4 S. 5

NEU: Erowa RoboSPA „The next generation“

S. 4

Weltneuheit

p Treff

Titelstory „Die dynamische Erweiterung mit dem EROWA Robot Dynamic“, ModellTechnik, Waltershausen S. 6

Anwenderberichte 3D Schilling, Sondershausen RED aircraft, Adenau FGP Precision, England

S. 8 S. 9 S. 10

20.0 16. –

CERTA Industrie 4.0 im Werkzeugund Formenbau

S. 11

EROWA Automationsflotte

S. 12

Messeaktion 30 Jahre EROWA ITS

S. 12

*für Bestellungen während der Messewoche

30%

9.20

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* Jubiläumsprämie

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A–H W O R kt E

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al n i g Ori ITS

Zum Thema

Daashre EROWA 30 J land tsch u e in D

„ ... Neutralität ist unser höchstes Gut!“ Frank Pröpster

Seit acht Jahren arbeitet Frank Pröpster daran, die Erowa Philosophie weiter zu entwickeln und die Produktpalette zu vergrößern. Wie es EROWA schafft, sich im Wettbewerb von anderen Firmen abzugrenzen, verrät Frank Pröpster, Geschäftsführer der EROWA Systemtechnologien GmbH, im Gespräch mit der Redaktion. Ein Interview über Neutralität, Ansporn und das Gehen mit der Zeit. Die AMB steht vor der Tür, was erwarten Sie? Die AMB entwickelt sich zu ­einer der wichtigsten Messen im deutschsprachigen Raum, mit starker Tendenz zu internationalem Publikum. Wir freuen uns riesig auf die Messe und erwarten, dass von der Show weitere positive Impulse für den Werkzeug- und Formenbau und die Produk­ tion ausgehen. Außerdem werden wir, wie fast zu jeder wichtigen Messe, ­wieder hochinteressante Neuentwicklungen zeigen. Besonderes Interesse dürfte unser neuer Roboter wecken. Bei dem ERC 80 handelt es sich um eine konsequente Weiterentwicklung der sehr erfolgreichen ERC Baureihe, jedoch mit noch mehr Performance bei annähernd gleichem Preis und Platzbedarf. Sie sind nun seit fast acht Jahren Geschäftsführer, wie empfanden Sie die Zeit? Es war eine sehr intensive und erfolgreiche Zeit. Wir haben die seit vielen Jahren bewährte Erowa Philosophie weiter entwickelt und dadurch viele neue Kunden gewinnen können. Hierbei sind Partnerschaften entstanden, die häufig weit über reine Kunden – Lieferanten Beziehungen hin­ ausgehen. Besonders freut es mich, dass die von Erowa prognostizier­ ten Trends in der Branche tatsächlich Einzug gehalten ha-

Zum Thema |

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ben, denken wir beispielsweise an die Mehrmaschinen-Automation, unsere voll automatisierbare Messmaschine Qi, das Tooling für die Pulvermetallurgie oder an die Qualitätsvermessung der Elektroden anhand der CAD Daten sowie das gesamte Job­Management System. Wie wichtig ist in der Interaktion zwischen den Kunden und den Herstellern die Neutralität von Erowa als Systemlieferant? Extrem wichtig! Gerade in der Automation, wo sehr häufig verschiedenste MaschinenHer­ steller in einer Automations-Linie miteinander verbunden werden, ist Neutralität ein absolutes Muss. Sowohl seitens der Roboter Hardware, mit all den Schnittstellen zu den Maschinen, als auch hinsichtlich der Schnittstellen zwischen dem JobManagement System und den Maschinensteuerungen. Die Neutralität gegenüber den Maschinenherstellern ist unser höchstes Gut. Sie ist die Grundvoraussetzung für eine ebenso offene wie transparente Kundenberatung und somit auch für einen erfolgreichen Projektabschluss. Wie sehen Sie die Partnerschaft zu den OEMs, die teilweise auch im Wettbewerb zu Erowa stehen? Eine funktionierende Partnerschaft und gute Zusammenarbeit mit den OEMs ist in der heutigen Zeit elementar. Durch die steigenden Anforderungen unserer Kunden an den Prozess und die damit einhergehende Komplexität der Projekte, ist ein partnerschaftliches Miteinander in allen Phasen der Realisierung zwingend erforderlich. Dies beginnt bereits mit einer guten Abstimmung in der VorverkaufsPhase, setzt sich fort bei der gemeinsamen Ausarbeitung und Koordination während der Projektierung und mündet schlussendlich in einem guten Zusammenspiel während der Umsetzung. Bzgl. der Wettbewerbssituation kann ich Ihnen sagen, dass diese natürlich existiert, und das ist auch gut so, denn

der permanente Vergleich mit Marktbegleitern spornt uns auch entsprechend an. Allein deshalb bringen wir in derart kurz bemessenen Intervallen Neuigkeiten, wie z.B. unsere Messmaschine Qi, den ERD 500 und nun den ERC 80. Parallel dazu ist es aber auch Fakt, dass nicht allein die reinen Produkte mit ihren Eigenschaften die Professionalität ausmachen. Da sich heutzutage die Produkte nicht mehr so stark differenzieren wie früher, ist es umso wichtiger, den Kunden vollumfänglich beraten zu können. Wir müssen für den Kunden den Mehrwert für sein Unternehmen herausarbeiten und da ist das einzelne Produkt, wie z.B der Roboter zwar ein elementares Teil, aber dennoch nur ein Teil des Großen und Ganzen, das aus vielen Komponenten besteht. Das genaue Spannsystem und die Messtechnik gehören ebenso in den Prozess wie die Software und natürlich die vollumfängliche Beratung z. B. bzgl. der Integration der bereits bestehenden Komponenten oder die gemeinsame Festlegung des Workflows. Nach welchen Kriterien soll der Kunde seine Entscheidung bzgl. der Automationsstrategie treffen? Für den Kunden ist es extrem wichtig, das Gesamtziel nicht aus den Augen zu verlieren. Natürlich sind solche LinearAutomationen auch PrestigeProjekte und helfen dem Kunden, an Aufträge heranzukommen, aber oberstes Ziel ist und bleibt der Profit, den es mit solchen Anlagen zu erzielen gilt. Dabei spielt das „wie“ nicht immer die größte Rolle, oft hat eine Ein-Maschinen-Automation absolut ihre Berechtigung, häufig ist es aber auch die Verknüpfung der Maschinen, die unseren Kunden den Innovationsschub bringt und manchmal auch eine Kombination aus beidem. Zu beachten bleibt, dass dies für die Hardware gilt, hinsichtlich der Software ist eine Vernetzung in den allermeisten Fällen zu empfehlen (Stichwort Workflow).

Da wir in der Lage sind, beide Felder mit unserem Produktportfolio abzudecken, können wir unsere Kunden auch entsprechend seriös beraten und grenzen uns deshalb von vielen Marktbegleitern deutlich ab. Sie haben gerade das Wort Workflow erwähnt, wie wichtig ist der Bereich der Software? Unsere Software ist sozusagen das Nervensystem in den Betrieben. Sie steuert, überwacht und verbindet die verschiedensten Komponenten und ist somit absolut systemrelevant. Dies ist übrigens nicht nur in unserer Branche so, was man anhand der aktuellen Diskus­ sion über die Industrie 4.0 deutlich sehen kann. Wir setzen seitens Erowa alles daran, dieser Entwicklung gerecht zu werden. In der Erowa Gruppe beschäftigen wir aktuell mehr als 20 Personen, die sich nur um den Bereich der Software kümmern. Grundsätzlich gewinnt der Stellenwert der Mitarbeiter, in dem komplexen Umfeld, in dem wir uns bewegen, immer mehr an Bedeutung. Insbesondere das Projektmanagement und der Service spielen eine extrem wichtige Rolle, wenn es um die Projektierung, Umsetzung und die Nachbetreuung geht. Wenn man die heutigen von uns installierten AutomatisationsAnlagen betrachtet, wird man feststellen, dass dort nicht nur verschiedenste OEMs, Technologien und Steuerungen miteinander verbunden sind, sondern auch unterschiedlichstes Tooling gehandelt wird. Am Beispiel ModellTechnik (s. separaten Bericht auf den Seiten 6 und 7) bedeutet dies in der Praxis, das Transferieren von ITS 50, ITS 148, PC 210, MTS 500 und MTS 800 ­Paletten mit einem Automationssystem. Dies setzt verschiedenste Greifer-Technologien, die Verknüpfung unterschiedlichster Magazinkonzepte, die Variabilität der Be- und Entladesta­tion sowie eine anpassungsfähige und erweiterbare Software voraus. Zur Durchführung solcher Projekte sind absolute Fachleute gefragt, die es auf dem Markt leider nicht im Überfluss gibt

und die deshalb meistens von uns selbst ausgebildet werden müssen. Gleiches gilt selbstverständWA lich auch für die Teams in der O R Forschung und JEntwicklung, hre E d 0 a 3 lan ohne die unsere Innovationen tsch u e in D gar nicht und neuen Produkte denkbar wären.

Das

al n i g i ITS Or

War mit dem Einzug der Mehrmaschinen-Verknüpfungen über ein Linearsystem im Werkzeug- und Formenbau so schnell zu rechnen? Es ist einfach die konsequente Weiterführung der industriellen Entwicklung, auch in unserer Branche. Die eingesetzte Hard- und Software, inkl. der Bearbeitungsmaschinen ist aktuell in der Lage, die Prozesse abzubilden und zu steuern. Auch die Mitarbeiter in den Unternehmen wollen mit neuester Technik arbeiten und sind durch gute Ausbildung und umfangreich gesammelte Erfahrungen auch in der Lage, den Prozess zu steuern. Wir haben aktuell im Werkzeug- und Formenbau in kürzester Zeit über 1000 Meter Linear-Automationsschienen verbaut, also eine längere Strecke, als der Burj al Arab ­ hoch ist. Eine sehr gute Leistung, wie wir finden! Mit welchen Entwicklungen ist kurzfristig noch zu rechnen? Wir werden die Resonanz auf die Weltneuheit ERC 80 auf der Messe AMB und die des ERD mit einer Traglast von 500 kg (wurde auf der EMO 2013 erstmals präsentiert) genau verfolgen und im Anschluss detailliert bewerten. Danach werden wir in diesen Bereichen konsequent Weiterentwicklung betreiben. Im Sektor der Linienautomation wird es 2015 von uns weitere Ergänzungen zu den bestehenden Produkten sowie komplett neue Produkte geben. Auch die Weiterentwicklungen der autonomen Komponenten werden eine zentrale Rolle spielen, ebenso wie die neuen Sicherheitskonzepte, die einen einfacheren Umgang zwischen Mensch und Maschine zu­ lassen.

S

Auf der AMB 2014 ... in Halle 7, Stand C77 Unsere Messe-Highlights: • Weltneuheit ERC 80 • 30 Jahre EROWA ITS „Das Original“ • Messmaschine Qi • RoboSPA 2.0 „The next generation“ • Robot Dynamic ERD • JMS PRO, Q-Measure, EROWA Manufacturing Control • EROWA Tooling

EROWA Tooling Prozessleitsystem

für Senken, Drahten, Fräsen, Schleifen, Drehen und Pulvermetallurgie (PM)

JMSPRO und EROWA Manufacturing Control

Weltneuheit

Messmaschine Qi

EROWA RoboSPA 2.0

die Präzise, voll automationsfähig

Reinigungs- und Trockenstation (Näheres auf S. 4)

Q-Measure

Robot ERD

Robot ERC 80

der Dynamische

Die (R)Evolution für die Praxis (Näheres auf S. 5)

zur Vermessung der Elektroden und Werkstücke aus dem CAD

30 %

Messeaktion: 30 Jahre EROWA ITS „Das Original“ Näheres auf Seite 12.

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RoboAIR – Weltneuheit von EROWA Deutschland

Weltneuheit

RoboAIR, die erste Grafitstaub-Absauganlage Wer mit Grafit arbeitet, weiß nur allzu gut, wie unangenehm der dabei anfallende Staub ist. Aufgrund seiner äußerst feinen und leichten Konsistenz verteilt er sich über kurz oder lang im ganzen Raum und haftet nach jedem Fräsvorgang ganz besonders hartnäckig an den Elektroden. Zwar verfügen die Fräsmaschinen selbst auch über gute Absauganlagen, zum Reinigen der Halter, Zentrierplatten und Spannzapfen sind diese jedoch weniger geeignet. Jetzt gibt es gute Neuigkeiten für alle Betriebe, in denen Grafit gefräst wird, denn um hier Abhilfe zu schaffen, hat EROWA Deutschland auf Kundenanfrage eine automatisierbare Absauganlage entwickelt, die nicht nur in der Lage ist, die Elektroden nach dem Fräsen vollkommen vom Grafitstaub zu befreien sondern auch die Zentrierplatten, Halter und Spannzapfen. Dies ist ganz ohne manuelle Eingriffe möglich, denn das EROWA Handlingsystem bringt die verschmutzte Elektrode direkt in die RoboAIR Station, in der sie dann vollständig abgeblasen wird.

Technische Daten RoboAIR:            Maße: 430 x 400 x 1.100 mm Steuerung: Siemens Logo maximale Werkstückgröße: 150 x 150 x 160 mm und / oder Ø 200 mm erforderlicher Luftdruck: 6 bar Industriesauger: Wieland

Ein Prozessleitsystem, zur Steuerung der einzelnen Vorgänge, ist nicht zwingend erforderlich, denn die einzelnen Arbeitsschritte können direkt in den Ablauf des Roboters eingeteacht werden. Der Vorgang ist ebenso einfach, wie effizient. Der Roboter holt sich den jeweiligen Tooling-Greifer, nimmt die Elektrode aus der Fräsmaschine und fährt damit in die Reinigungskabine der RoboAIR, diese schließt sich und 12 rotierende Düsen blasen den Staub von der Elektrode. Noch während der Staub in der Reinigungskabine verwirbelt, wird der Absaugvorgang gestartet und innerhalb von wenigen Sekunden sind alle losen Partikel sowohl von der Elektrode als auch aus der Kabine entfernt. Der gesamte Vorgang dauert durchschnitt-

NEU: RoboSPA 2.0 „The next generation“

Absauganlage für Kondensflüssigkeit

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Steuerung mit freier Programmwahl

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Schwinge mit doppelter Lagerung

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Feststehende Spüldüsen

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Rücklauf Waschmedium Filteranlage mit Tank

Neuheiten |

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Automatische Türe für Robot-Betrieb (Rückseite) Manuelle Türe zur manuellen Bestückung Air-Blade Befestigungsplatte für Spann-Aufnahmen

Reinigungsdüsen

lich eine halbe Minute, kann aber je nach Bedarf und Verschmutzungsgrad auch verlängert werden. Nach dem Öffnen der Kabine befördert der Roboter die saubere Elektrode direkt zum nächsten Bearbeitungsschritt, z.B. zum Messen, was bisher ohne eine zeit- und personalaufwändige manuelle Reinigung nicht möglich gewesen wäre. Der Platzbedarf des Gerätes ist minimal. Es wird fest in die Abschrankung der Anlage eingebaut. Der Industriestaubsauger benötigt etwas mehr Raum, er kann jedoch in einem 2-3 m Radius außerhalb der Anlage platziert werden.

Zur Euromold 2012 fand die Markteinführung unserer Reiniungs- und Trockenstation statt. Das Interesse an einem Gerät, das in der Lage ist, die durch Bearbeitung verschmutzten Werkstücke und Elektroden sowohl zu reinigen als auch zu trocknen und somit perfekt für den nächsten Bearbeitungsschritt vorzubereiten, war und ist enorm. Deshalb haben wir das Produkt inzwischen auch weiterent­ wickelt und verbessert So wurde zum Beispiel zusätzlich zu den vorhandenen Luftdüsen ein „Airblade“ eingebaut, das eine noch bessere Trocknung der Werkstücke gewährleistet. Darüber hinaus haben wir das Bedienpanel und die Programmführung fit für den internationalen Markt gemacht, indem alle Einstellungen zweisprachig aufgeführt sind. Das gleiche gilt selbstverständlich auch für die Anleitung.

ERC 80 – Weltneuheit

Weltneuheit

von EROWA

Die (R)Evolution für die Praxis … der EROWA Robot Compact 80 Pünktlich zur AMB 2014 kann EROWA eine Weltneuheit im Segment Automation präsentieren und setzt damit neue Maßstäbe im Bereich kompakter Handlingsgeräte.

Mehr Leistung im gleichen Preissegment EROWA hat das erfolgreiche Konzept des Robot Compact weiter entwickelt, die Leistung des Gerätes erhöht sowie wichtige Funktionen ergänzt und das bei annähernd gleichem Preis, wie das Vorgängermodell. Ganz besonders erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass hier nicht nur an eine Erhöhung des Outputs gedacht wurde, sondern auch den Bedürfnissen und der Sicherheit der Anwender in Form von ergonomischen und praktischen Features Rechnung getragen wird. So erfolgt z.B. das Rüsten und Voreinstellen der Werkstücke auf ergonomisch richtiger Höhe – das ist anwenderfreundlich… und zwar während der Roboter arbeitet – das ist effizient genutzte Zeit. Des Weiteren wurde die Zugänglichkeit deutlich verbessert. Zum einen durch die Möglichkeit, die Magazine per Lift oder Deckenkran direkt

auf Magazinposition zu beladen und zum anderen durch die neue Durchreiche, eine geniale Lösung zur Magazinbeladung mit Elektrodenhaltern, die jetzt bequem von der Bedienerseite her ein- und ausgewechselt werden können. Die einzelnen Magazinebenen sind mit integrierten Griffpositionen und Auszügen versehen, mit denen sie sich problemlos und schnell auslösen lassen. Das Design wurde modernisiert und alles Störende und Unnötige vom Chassis des Roboters entfernt. So ist z.B. der Türgriff komplett versenkt worden. Die Anforderung für die Entriegelung erfolgt nun über eine Leuchttaste. Eine ebenfalls integrierte und von allen Seiten her gut erkennbare LED Anzeige gibt Auskunft über die jeweils aktuelle Betriebsart. Ein weiteres Highlight des neuen ERC 80 ist die Erhöhung des Transfergewichtes von bisher max. 30 auf 80 kg!

Auf den ersten Blick erkennbar: Wir haben an den Einsatz in der Werkstatt gedacht!

Außerdem besteht jetzt auch die Möglichkeit, 320er UPC Paletten zu handeln, was beim Vorgängermodell nicht der Fall war. Neben der „serienmäßigen“ Ausstattung sind selbstverständlich weitere Features optional verfügbar, wie z.B. die Integration eines AirDockSystems und/oder einer Verschiebeeinheit. Auch kann der ERC 80 auf eine 2-MaschinenBedienung ausgerichtet werden. Mit diesem neuen Roboter betritt EROWA völlig neue Dimensionen in der „Compactklasse“ und schafft es dabei, im gleichen niedrigen Preissegment zu bleiben wie bisher. Die endgültige Markteinfüh­ rung ist für Anfang 2015 geplant.

Die Technik im Detail Transfergewicht 2-Maschinen-fähig Schwenkarm Greiferwechsel Gewicht pro Etage Gewicht pro Rack-Magazin TRANSFERACHSE Verfahrweg X Verfahrweg Z Schwenkbereich Anlagengröße LxBxH mm MAGAZINE Zwei integrierte Magazine Ein drittes Magazin (Option) Beladestation UPC (Option) Durchreiche-Magazin für ITS Compact/50/72 hängend

80 kg Ja Ja Ja bis 180 kg 1000 kg 1360 mm 1680 mm 350° 2014 x 1069 x 2612 max. 10 Etagen pro Magazin max. 10 Etagen Ja Ja

ELEKTRONIK Automatische Palettenerkennung Ja / EWIS™ Schnittstelle Prozessleitsystem Ja

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ModellTechnik Linearautomation

Die dynamische Erweiterung mit dem EROWA Robot Dynamic Die Aufträge wurden an über zehn externe Werkzeug- und Formenbauunternehmen ver­lagert. Kontrolle und Wertschöpfung waren damit außer Haus. Man musste sich bei der ModellTechnik GmbH in Waltershausen deshalb etwas einfallen lassen. Es wurde in Maschinen und eine hoch komplexe Auto­mation investiert. Bereits 6 Wochen nach der ­Inbetriebnahme war klar, man muss nochmals erweitern.

EROWA Robot Dynamic Linear in Aktion Ab 16.09.2014 steht der Film auf YouTube für Sie zum Anschauen bereit.

You https://www.youtube.com/user/EROWALTD

Ursprünglich hatten wir mit sechs Monaten gerechnet, konnten die Anlage dann aber schon innerhalb von sechs ­Wochen zu 100 Prozent auslasten. Deshalb kommt auch die Ausbaustufe viel früher als geplant. Peter Bonn (li.) und Marco Liebetrau

Nebenbei bemerkt Den aktuellen Rekord einer Maschinenlaufzeit von 156 Stunden pro Woche erreicht man bei ModellTechnik im Drei-Schichtbetrieb. Eine Schicht bestückt, eine Schicht überwacht den EROWA Robot Multi und Robot Dynamik und in der dritten Schicht wird mannlos gefertigt.

Mit einer zusätzlichen D-Achse (6-Achsen) lässt sich mit dem EROWA Robot Dynamic auch „um die Ecke“ beladen.

Anwenderbericht |

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Vor drei Jahren wurde man sich bei der ModellTechnik GmbH im thüringischen Waltershausen bewusst, dass man für ­ kürzere Durchlaufzeiten und höhere Wettbewerbs­ fähigkeit, die mannlosen ­Ma­schinenlaufzeiten drastisch erhöhen musste, deshalb hat man bei den Elektroden und Formeinsätzen mit dem Robot Multi von EROWA als Automationslösung begonnen. Ziel war es, nach dem Beherrschen dieser Lösung, einen Schritt weiter zu gehen und auch die Fertigung größerer Werkstückstrukturen zu automatisieren. Ein Ziel, das schon sehr schnell angegangen werden konnte, weil die Robot-MultiAutomation von den Mitarbeitern engagiert vorangetrieben wurde und gleichzeitig zu einer doppelten Ausbringung geführt hat. Im Mai 2013 wurde so eine neue EROWA-LinienAutomation mit zwei Hermle Universalbearbeitungs­zentren C30 und C42 für Paletten bis 800 mm in Betrieb genommen. Bestückt werden die beiden Bearbeitungszentren von einem EROWA Robot Dynamic linear. Dieser Roboter hat unter anderem den Vorteil, dass er mit einer zusätzlichen D-Achse auch „um die Ecke“ beladen kann. Das ist besonders bei Bearbeitungszentren wichtig, die nur von vorne beladen werden können. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Verantwortlichen bei ModellTechnik war die Tatsache, dass künftig, über eine Triple-Kupplung verschiedene Greifer-

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typen gewählt und ­somit unterschiedlichste Tooling­arten gehandelt werden können: ITS 72, ITS 115, ITS 148, PC 210 sowie MTS …und das mit einem Gewicht bis 250 kg und einer Palettengröße bis 800 mm. Die Verantwortlichen, allen voran Peter Bonn, der Geschäftsführer, und Marco Liebetrau, Meister Formenbau, sind davon ausgegangen, dass man zirka sechs Monate benötigen wird, um die Anlage voll auslasten zu können. Es kam besser! Wie bereits bei der „kleinen“ Automation, zeigten die Mitarbeiter derart viel Engagement, dass man dieses Ziel bereits nach sechs Wochen erreichte. Für Peter Bonn eine Situation, auf die man zwar nicht vorbereitet war, die aber absolut begrüßenswert ist: „Wir fertigen Prototypen, deshalb können wir uns Terminverzögerungen nicht leisten. Für dieses Werkstückspektrum haben wir in der Vergangenheit über zehn externe Werkzeug- und Formenbauunternehmen beschäftigt und damit die Kontrolle und Wertschöpfung außer Haus gegeben. Dadurch entstanden nicht nur immer wieder Terminverzögerungen sondern auch Probleme hinsichtlich

der Toleranzen und Oberflächengüten. Außerdem ist man unter Termindruck häufig gezwungen, nahezu alle Preise zu akzeptieren. Wir mussten also etwas tun. Dass wir jetzt den nächsten Schritt schon vier Monate früher angehen können, kommt uns dabei natürlich sehr entgegen.“

Innerhalb von sechs Wochen zur nächsten Ausbaustufe Getan hat sich in Waltershausen also einiges, denn nur zwei Monate nach Inbetriebnahme der Anlage, wurde entschieden, diese auf Werkstücke bis 800 mm zu erweitern. Damit möchte man vor allem die möglichen Werkstückgrößen der C42 ausschöpfen. Gleichzeitig will man die Anlage noch mit einer Hermle C20 ergänzen. Ziel ist es, diese modifizierte Anlage bereits Anfang 2014 in Betrieb zu nehmen. Hierfür müssen Abschrankungen geändert, der Schienenweg des Roboters verlängert, eine größere Beladestation für die neuen Werkstückab-messungen integriert

Interessantes am Rande Vor drei Jahren wurden bei ModellTechnik mit 40 Mitarbeitern zirka 25 Spritzgusswerkzeuge hergestellt. Mit den Blas- und Schäumwerkzeugen sind das heute über 40 Formen pro Monat

Die ModellTechnik Rapid Prototyping GmbH im Blickpunkt EROWA Robot Dynamic Linear an 3 Hermle Fräsmaschinen • Hermle C24U • Hermle C30U • Hermle C20U            

und das JMSPRO angepasst werden. Für Marco Liebetrau sind das Maßnahmen, die sich sehr schnell rechnen werden: „Der Gedanke für diese Anlage kam, als wir die Dynamik der ersten Anlage sahen. Durch unsere Erfahrungen mit der ersten Automation waren wir auch mit der aktuellen Anlage sehr schnell vertraut. Unser Rekord an der C42 liegt derzeit bei 156 Stunden in der Woche. Ich bin mir deshalb sehr sicher, dass wir 2014 auch mit der weiteren Ausbaustufe schnell zulegen können und unsere Durchlaufzeiten weiter reduzieren werden.“

Ohne engagierte Mitarbeiter unmöglich Bei einer solchen Automation lohnt sich immer auch der Blick in die Details. So hat man bei ModellTechnik z.B. von den Haltern ITS 50 auf ITS 72 umgestellt, um eine komplette Abdichtung und somit eine höhere Prozess-Sicherheit zu erzielen. Diese Umstellung zugunsten der Prozess-Sicherheit ist für Frank Pröpster ein vollkommen logischer Schritt. Für ihn war vielmehr die Eigendynamik des Projekts erstaunlich: „Bei zahlreichen Kunden stellen wir fest, dass man mit einer solch hohen Produktivität nicht unbedingt rechnet und deshalb eher Probleme hat, die Anlage auszulasten. Deshalb ist es beachtlich, wie schnell man bei ModellTechnik damit zurecht kam und nach ei-

ner derart kurzen Zeit, bereits die Ausbaustufe angeht. Ohne solch engagierte Mitarbeiter wäre dies, meiner Meinung nach, unmöglich.“ Aktuell sind nun alle Anforderungen erfüllt und die Anlage fährt auf höchstem Leistungsniveau… aber falls es dann in sechs Monaten wieder etwas mehr sein darf, der EROWA Robot Dynamic ist modular ausbaubar.

Transfergewicht : 200 kg Linearschiene: 8m – Hub: 6,62m 1 EROWA Rotary Magazin mit 90 Plätzen ITS 72, ITS 115 und ITS 148 stehend 1 EROWA Rotary Magazin mit 30 Plätzen PC 210 1 EROWA Rack mit 10 Plätzen MTS 500 1 Eigenbau Rack mit 4 Plätzen MTS 800x500 1 EROWA Beladestation für MTS EROWA Triple Kupplung für MTS Tooling: EROWA ITS 72, ITS 115 und ITS 148, EROWA PC 210, EROWA MTS

Für die künftigen Werkstückabmessungen bis 800 mm muss eine größere Beladestation integriert werden.

Über die Triple-Kupplung können sowohl Formplatten bis 250 kg als auch Elektrodenhalter gehandelt werden.

Mit fünf Mitarbeitern, die sich ausschließlich mit Stereolithographie beschäftigten, wurde das Unternehmen 1990 gegründet. Heute betreut man mit über 200 Mitarbeitern Kunden aus den Bereichen Automobilindus­ trie, Werkzeugbau, Elektroindustrie, Medizintechnik bis hin zu diversen Designzentren. Dabei ­ befasst man sich mit der technischen Entwicklung, Konstruk­ tion, Fertigungsplanung, dem Modell- und Prototypenbau sowie der Herstellung der Prototypenteile im Originalwerkstoff – hergestellt im Originalverfahren. Für Bauteile bis ca. 1.300 mm Länge bietet die ModellTechnik Prototypen, Vorserien-, Serien- und Blaswerkzeuge an. Dafür werden zahlreiche Systeme des Rapid Prototyping, wie z. B. Stereolithographie (SLA), Kunststoff-­Laser-Sintering (SLS), Fused Deposition Modeling (FDM) und die Duplizierungsverfahren Vakuumgießen und RIM eingesetzt. Im Geschäftsbereich Formenbau sieht man einen Schwerpunkt in der Herstellung von Aluminium-Prototypenformen und dem Einsatz von Rapid Tooling für KunststoffSpritzguss. Kontakt Modelltechnik Rapid Prototyping GmbH Herr Peter Bonn 99880 Waltershausen Tel. +49(0)3622/4424931 [email protected] www.modelltechnik.de EROWA System Technologien GmbH Herr Frank Pröpster 90556 Cadolzburg Tel. +49 9103/79000 www.erowa.de

Insgesamt stehen für die Anlage fünf verschiedene Greifer-Futter zur Verfügung.

EROWA Außendienstmitarbeiter und Ansprechpartner vor Ort: Herr Philipp Markner

Modelltechnik fertigt Prototypen, deshalb kann man sich Terminverzögerungen nicht leisten. Auch deshalb war Flexibilität für die Fertigung von Elektroden, Formeinsätze und Werkstückgewichte bis 250 kg auf einer Anlage gefordert.

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3D Schilling

Die 3D Schilling GmbH im Blickpunkt

Linearautomation Dieser Produktivität war man sich nicht bewusst Viele Dinge sieht man im Vorfeld noch nicht und ist sich so auch nicht der Folgen bewusst. Diese Erfahrung musste das Unternehmen 3D Schilling in Sondershausen machen. Die Investition in ein EROWA Robot System Linear, das zwei Erodiermaschinen, das Grafit- & Hartfräsen sowie das Qualitätsmessen und eine Wasch- & Reinigungsstation bestückt, hat schon sehr früh einen enormen Schub hinsichtlich Kosten und Zeit gebracht. Ausgereizt ist die Anlage aber noch nicht. EROWA Robot System linear an 2 Exeron Fräsmaschinen und 2 Exeron Senkerodiermaschinen • Exeron HSC600 • Exeron HSC300 • 2 Exeron EDM 313 EROWA 3D CNC Messmaschine Reinigungs-/Trockenstation RoboSPA           Transfergewicht : 130 kg Linearschiene: 8m – Hub: 6,57m 2 EROWA Rotary Magazine à 100 Plätze UPC + ITS stehend 1 EROWA Beladestation für UPC Tooling: EROWA UPC und ITS

Ursprünglich sollte es nur eine Investition in eine neue Erodiermaschine werden, denn die alten Maschinen waren in die Jahre gekommen. Bereits im Vorfeld waren sich die Geschäftsführer darüber bewusst, dass entsprechende Handling-Systeme mit nur einer Maschine aber absolut unterfordert wären, so wurden aus einer Erodiermaschine sehr schnell zwei. Der Besuch bei Exeron im Oktober 2012 führte dann dazu, dass sich die Geschäftsführer Dr.-Ing. Martin Schilling und Sohn, Dr.-Ing. Thomas Schilling, mit interessanten Automatisierungslösungen konfrontiert sahen. Vor allem die EROWA Fertigungszelle mit dem Robot System Linear führte dazu, dass man die Verknüpfung des Erodierens mit dem Fräsen von Elektroden diskutierte. Das Ergebnis ist eine Anlage, in der man nicht nur diese beiden Bearbeitungen vereint hat, vielmehr kamen in einer zweiten Ausbaustufe noch das Quali-

tätsmessen und eine EROWA Reinigungs- und Trockenstation (EROWA RoboSPA) hinzu. Nur ein Jahr später erzielt man mit der automatisierten Lösung bereits die doppelte Ausbringung und könnte sogar nochmals 30 Prozent mehr an Aufträgen bewältigen. Dr.Ing. Martin Schilling zu der Investition: „Das ist ein Quantensprung. Wir waren uns dieser Produktivität gar nicht bewusst. Deshalb sollte man bei der Investition in eine solche Anlage über eine gewisse Reife verfügen. Man muss sich klar darüber sein, dass diese Komplexität beherrscht werden will und dass man die Mitarbeiter bereits frühzeitig mit einbezieht. Darüber hinaus sollte man sich im Vorfeld Gedanken darüber machen, wie die bestehenden Abläufe an die neuen Gegebenheiten angepasst werden können. Ein großer Vorteil für uns ist ein sehr junges und technikinteressiertes Team. Das Durchschnittsalter liegt bei ca. 35 Jahren, entsprechend enga-

Interessantes am Rande Erfahrungen in der Automatisierung hatte man bei 3D Schilling bereits. Im Bereich Spritzguss wurde schon vor Jahren in Handling-Systeme und Roboter investiert.

Anwenderbericht |

giert und frei von Berührungs­ ängsten sind unsere Mitarbeiter diese neue Technologie auch angegangen.“ Ein gutes Beispiel hierfür war das Anlagenlayout: Die Entwürfe von Exeron und EROWA wurden in Sondershausen nochmals intern überarbeitet. So war es den Werkzeug- und Formenbauern z. B. wichtig, die Anlage sowie die Erodier-Maschinen von Exeron auch manuell über Hubwagen und Kran zu bedienen, deshalb wurden Sie, zugunsten der besseren Zugänglichkeit, spiegelverkehrt aufgestellt.

Statt Anlage auslasten, Strukturen aufbauen Für die Kombination Exeron/ EROWA hat man sich entschieden, weil man mit diesen beiden Unternehmen bereits gute Erfahrungen gemacht hat und so um deren Kompetenz wusste. Zusätzlich wurden aber auch intensive Gespräche mit CERTA Systems wegen des Jobmanagementsystems (JMSPRO) geführt. Auf-

gestellt wurde die Anlage im August 2013, produziert wird seit September 2013. Allein im Bereich Erodieren konnte man sich mit der Anlage innerhalb dieser kurzen Zeit um 40 Prozent steigern. Ziel war es ohnehin, schneller und kostengünstiger zu werden sowie die Lieferzeiten zu reduzieren. Ein Vorhaben, das (noch) nicht aufgeht. Dr.-Ing. Thomas Schilling sieht die Gründe hierfür in der Peripherie: „Die Anzahl der Werkzeuge ist deutlich gestiegen. Das heißt, damit ist auch außerhalb der Anlage, also auch in der Arbeitsvorbereitung und der Programmierung, viel zu tun. Um die Anlage voll auszulasten, bräuchten wir 8 Mitarbeiter zum Bedienen und 14 Mitarbeiter in der Arbeitsvorbereitung/Programmierung. Zudem sind die Arbeitszeiten zwischen Anlagenbedienern und Arbeitsvorbereitung völlig anders strukturiert. Und zu guter Letzt mussten wir auch bei den Wartungszyklen neue Erfahrungen sammeln.“ Es geht in Sondershausen also derzeit noch nicht darum, die Anlagen auszulasten und die Lieferzeiten zu reduzieren, sondern vielmehr darum, eine Struktur aufzubauen, mit der künftig die ursprünglichen Ziele Realität werden. Es war zu Beginn also nur eine Erodiermaschine, in die man investieren wollte. Heute steht man hier in Sondershausen vor einem innovativen industriellen Werkzeug- und Formenbau.

Das Unternehmen beschäftigt 74 Mitarbeiter und wurde 1993 gegründet. Das kundenorientierte Konzept von 3D Schilling umfasst die Beratung zur spritzgussgerechten Gestaltung des Kunststoffteiles, Moldflow-Analyse, Unterstützung zur Auslegung der Form (Produktivität, Lebensdauer), der Optimierung von Betriebsmittel- und Herstellungskosten der Spritzgussteile bis hin zum Erstmusterprüfbericht und zur Maschinenfähigkeitsuntersuchung. Zum Kundenkreis zählen u.a. Branchen wie die Elektronik, der Maschinenbau, die Weißgeräte- und Kosmetik­ industrie sowie die Medizintechnik. Im Bereich der Kunststoffverarbeitung produziert man derzeit mit 17 Spritzgussautomaten (auch für 2K-Werkzeuge), die einen Bereich bei den Zuhaltekräften von 25-200 Tonnen (teilweise vollelektrisch) abdecken. Ein weiteres Standbein des Unternehmens ist das Prototyping/Proto Manufacturing. Hier bietet man Technologien wie die Stereo­ lithographie, Lasersintern, Vakuumguss und Prototypen aus Originalwerkstoffen an. Kontakt 3D Schilling GmbH Werkzeug- und Formenbau Herr Dr.-Ing. Martin Schilling 99706 Sondershausen Tel. +49 3632/522730 www.3d-schilling.de EROWA System Technologien GmbH Herr Frank Pröpster 90556 Cadolzburg Tel. +49 9103/79000 www.erowa.de

Wir waren uns dieser Produktivität gar nicht bewusst. Deshalb sollte man bei der Investition in eine solche Anlage eine gewisse Reife ­haben. Man muss sich klar sein, dass diese Komplexität beherrscht werden will. Dr.-Ing. Thomas Schilling (li.) und Dr.-Ing. Martin Schilling

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Zu den Erodier- und Fräsmaschinen kamen in einer zweiten Ausbaustufe noch der Messplatz und die Reinigungs- und Trockenstation RoboSPA (re.) von Erowa.

RED aircraft Tooling

Neuer Schub in der Flugzeugmotoren-Fertigung Für gewöhnlich automatisiert man, wenn man Nebenzeiten reduzieren möchte. Das war bei der RED aircraft GmbH nicht anders. Dass die Investition in ein Spannsystem von EROWA bei der Fertigung von Flugzeugmotoren zu so positiven Ergebnissen und einer derart kreativen Handhabung führen könnte, das war auch in Adenau nicht absehbar. Mittlerweile sind 80 Prozent der Maschinen, die Schraubstöcke und selbst Werkstücke mit MTS Spannzapfen ausgestattet. Seit 1950 werden die meisten Kolbenmotoren in Flugzeugen durch Gas-Turbinen ersetzt. Parallel dazu hat in der Kolbenmotor-Technologie eine intensive Weiterentwicklung stattgefunden. Diese „Evolution“ war beim Unternehmen RED aircraft GmbH in Adenau 2008 der Auslöser, die gesamte Effizienz und Qualität von Flugzeugen durch den Einsatz von Kolbenmotoren zu verbessern. Dazu waren neben dem Entwicklungs-Knowhow auch entsprechende Fertigungslösungen notwendig. Mit der Investition in das Bearbeitungszentrum HSC 75 von DMG inklusive einem UPCPalettensystem enstanden so auch die ersten Kontakte zu EROWA. Da man mit dem

Nebenbei bemerkt Als logische Konsequenz der erfolgreichen Flug- und Prüfstandtests strebt RED die Zertifizierung des RED A03 entsprechend der Zertifizierungsbestimmungen der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA: European Aviation Safety Agency) an. Im April 2012 veröffentlichte RED AIRCRAFT mit dem RED A03 Kerosinmotor ein für die Luftfahrt neues vorläufiges Design- und Entwicklungskonzept.

UPC-Palettensystem äußerst zufrieden war, entschied man sich auch in Sachen Nullpunktspannsystem für EROWA, konkret für MTS. Ein Nullpunktspannsystem also, das bereits seit Jahren sehr erfolgreich im Werkzeugund Formenbau eingesetzt wird. Die Verantwortlichen bei RED aircraft überzeugte zunächst das Layout. Nach einem zweiwöchigen Testlauf wollte man dann schon nicht mehr auf das System verzichten. Dazu Geschäftsführer Vladi-

mir Raikhlin: „Wir beschäftigen uns seit Jahren sehr erfolgreich mit dem Motorsport, jedoch ist vieles, was wir nun im Rahmen dieses Projektes tun, für uns neu.“ Bezogen auf das Nullpunktspannsystem ergänzt Fertigungsleiter Guido Scheuer: „Wir wollten zu Beginn unsere Prozesse vereinfachen und haben deshalb in Richtung Automation gedacht. Zunächst waren wir noch skeptisch, ob die Spannmittel das mitmachen, die erforderliche Präzision und Reproduzierbarkeit gewährleistet ist und ob die Werkzeuge durch eine stabile Spannung „ratterfrei“ laufen.“ Diese anfängliche Skepsis gehört längst der Vergangenheit an, denn in Adenau werden inzwischen mit Hilfe des MTS-Spannsystems alle Bauteile für den kompletten Flugzeugmotor, vom Zylinderkopf, über Ölpumpen, Getriebegehäuse und dem Motorblock bis hin zu den Pleuel aus Titan gefertigt. Die Losgrößen bewegen sich derzeit noch im Bereich der Kleinstserie oder Einzelteilen, denn aktuell werden im Jahr noch nicht mehr als sechs Motoren gefertigt. Diese geringen Stückzahlen zeigen deutlich, wie groß Flexibilität in Adenau geschrieben wird. Ist zum Bespiel an einem Bauteil, das von einem Prüfstand kommt, noch eine Bearbeitung durchzuführen, muss an einem der vier Bearbeitungszentren relativ schnell umgerüstet werden. Am EROWA MTS System begeistert die Verantwortlichen einerseits, wie schnell dies mit Druckluft möglich ist und zum anderen Wiederholgenauigkeit und Reproduzierbarkeit, die das Nullpunktspannsystem mit einem halben Hundertstel Millimeter erreicht. Präzision definiert RED aircraft vor allem durch die engen Formund Lagetoleranzen. Bei den Passungen z.B. bewegt man sich im Bereich H6.

Hochwertige Bauteile erlauben keine Kompromisse Im Segment Luftfahrt ist die Fertigung höher zu gewichten als in so manch anderem Industriezweig, so Guido Scheuer: „Es geht bei uns nahezu immer um Optimierung hinsichtlich Leichtbau und Leistung, die Sicherheit steht über allem. Unabhängig davon geht es bei uns nicht nur darum, Motoren zu fertigen, sondern auch um die Zulassung hinsichtlich der Fertigungsstruktur und der Prozesse. Unsere Konstruktionen sind deshalb nur dann möglich, wenn man die entsprechenden Arbeitsprozesse im Haus hat.“ Das EROWA MTS Nullpunktspannsystem erfüllt diese hohen Ansprüche perfekt. Das Aufspannen ist selbst bei filigranen Bauteilen unkompliziert und sicher durchzuführen. Vorrichtungen auf den Paletten minimieren die Fehlerquote. Das Spektrum der Firma RED verfügt über eine enorme Teilevielfalt (u.a.

17 unterschiedliche Gusswerkstücke), die alle, ebenso wie selbst die Maschinenschraubstöcke, mit MTS Spannzapfen bestückt sind. Sogar in Ölpumpen werden Spannzapfen eingebracht und direkt auf die Palette gespannt. Eine Vorgehensweise, die, so Einrichter Christian Esch, vor allem beim 5-Achs-Fräsen von Vorteil ist: „Durch dieses direkte Spannen lassen sich die Störkanten eliminieren und man kann komplett 5-achsig bearbeiten. Ein weiterer, ganz besonderer Vorzug des Spannsystems ist der Umstand: Je mehr man damit arbeitet, umso mehr neue Möglichkeiten ergeben sich.“

Gemeinsam hat man sich für Sicherheit entschieden In der Luftfahrt sind nicht allein der Optimierungsbedarf und die Sicherheit besonders hoch zu gewichten, sondern auch der Wert der einzelnen Bauteile. So kostet der Block eines wassergekühlten 12-Zylinder Diesel/Jet-A-Motors ca. 20.000,00 €. Verständlich, dass man sich da keine „Rattermarken“ im Werkstück leisten kann und will. Dazu Vladimir Raikhlin: „In solchen Fällen ist es ja nicht Guido Scheuer (li.), Vladimir Raikhlin (mi.) und Christian Esch (re.)

nur der Motorblock selbst und die Bearbeitung, die bereits in einem Bauteil steckt, was Kosten verursacht. Solch ein Schaden löst bei uns und unseren Partnern eine Kettenreaktion aus. Deshalb ist die Investitionshöhe in ein solches Spannsystem eher sekundär, viel entscheidender ist die Sicherheit, die man dadurch gewinnt. Deshalb war es mir auch so wichtig, dass die Entscheidung für das EROWA MTS Nullpunktspannsystem von allen relevanten RED-Mitarbeitern gemeinschaftlich getroffen wurde.“

Die RED aircraft GmbH im Blickpunkt Das Unternehmen startete 2008 basierend auf der 1995 gegründeten Firma Raikhlin Engine Development (RED) mit der Flugzeugmotoren-Entwicklung. Ursprünglich waren Motorenentwicklung und -prüfung im Motorsport die Hauptaktivitäten. Ein Ausbau erfolgte mit der Installation einer Anlage für isothermisches Schmieden. Durch die erfahrene Motorenmontageund Testabteilung bietet RED vom kompletten Design bis hin zu Tests von Prototyp-Motoren auf den Prüfständen eine breite Palette an Dienstleistungen. So hat sich RED auf die hohe Maschinenbaupräzision für Luftfahrt, Rüstung und Automobilindustrie spezialisiert und ist ein Zentrum für Design, Forschung und Entwicklung von Hochleistungsmotoren geworden. RED entwickelt entsprechend CS-E und CS-23 im Rahmen der EASA Part21 DesignOrganisation. Kontakt RED aircraft GmbH Herr Vladimir Raikhlin D-52518 Adenau Tel. +49 2691/93776-0 www.red-aircraft.com EROWA System Technologien GmbH Herr Frank Pröpster 90556 Cadolzburg Tel. +49 9103/79000 www.erowa.de

Das Aufspannen ist mit MTS unkompliziert und sicher durchzuführen. Vorrichtungen auf den Paletten senken die Fehlerquote.

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FGP Precision | REM Systems Anwenderbericht der britischen EROWA Vertretung REM Systems Automation takes aerospace specialist to new heights Following a management buy-in in 2011, the new directors of FGP Precision Engineering have undertaken a strategic change of direction to the pursuit of innovation and technology. As Solutions learns, automation is at the centre of these developments. While remaining predominantly a supplier to tier one and OEM aerospace customers, FGP has redefined its customer base to focus on long-term partnerships that provide stability and growth for the business. In achieving this, it has also focused on its production ­ strategies and processes that centre around major investment in automation from REM Systems and Erowa. FGP Precision’s business is 95% aerospace but it mitigates this exposure to a single sector by working closely with customers who have different machining needs so the spread of work spans actuators, power generation and aircraft interior fixtures and fittings. This is proving to be a successful strategy, with turn­over growing from £5 million in 2009 to around £9 million in the current financial year. The business has also recently relocated from its original 20,000ft² premises to a 76,000ft² facility in anticipa­ tion of its expansion plans.

“What we are developing is a portfolio of customers with different product niches which gives us greater opportunities when our customers win business on different aircraft platforms,” explains Nigeln Barnes, FGP’s commercial director. “This ensures we don’t have all our eggs in one basket, and we are projecting growth for the next 10 to 15 years.”

Time waits for no man This growth in sales has also driven the changes in manu­ facturing strategies with automation being a prominent factor. FGP’s initial foray into automation was the relatively small step of applying a manual pallet change system to a DMG 5-axis machining centre. This

brought home the benefits of automation and was quickly followed by the installation of an Erowa robot loader, again to feed a standalone DMG machine. This generated major time savings with lights out opera­ tion a key factor.

“The one thing that you cannot reclaim in any business is time – once it has gone it is lost forever,” Mr Barnes adds. “Therefore the reduc­ tion in set-up times that these initial automation systems brought and the additional machine running time achieved was a significant gain for us.”

This experience highlighted to FGP Precision how it could maximise productivity and in­ crease manufacturing flexibility in terms of being able to produce one-offs when customers had an urgent demand for the same price that batch manu­ factured parts would cost. The next logical step was to in­ crease the use of automation, taking it to the next level of sophistication. Working again with REM Systems and Erowa, FGP Precision put plans in place for a full FMS system that would make use of existing and new DMG machining centres.

Outperforming expectations Installed in August 2013 and fully operational within a matter of weeks, the new system centres around an Erowa ­Robot Dynamic linear system that feeds two DMU 80 eVo linear and a HSC 55 machining centres. Due to the staged development of automation at FGP Precision, the system was designed to handle three different pallet sizes, all of which can be fully utilised on any of the machine tools, with the Erowa software handling the necessary set-up information. In total the system, as it stands

Anwenderbericht |

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at present, has 155 pallet positions and one loading station. The pallets are a mix of 105 of Erowa’s ITS 148 pallets for smaller workpieces, 24 UPC pallets for medium sized components and 12 MTS 500 pallets for work­ pieces up to 500 mm cube and a ­maximum workpiece weight of 130 kg.

“Within four months of installing the Erowa automation system we are running at 68% capacity which we see as a fantastic achievement,” Mr Barnes enthuses. “This has outperformed our expectations and the availability of this capacity is helping to generate new business, such that we are already looking to expand the system to five machining centres, which is a relatively straightforward procedure. We also see the system as future proof as the Erowa Robot Linear system that we have can service a maximum of eight machine tools – and it’s almost plug and play to get to that stage.”

He continues: “We see the Erowa automation system bringing three key benefits to our business, namely quality, service and value. In the first instance, we are operating unmanned for many hours a day, so the process has to be 100% reliable, which drives up quality and process security. “In terms of service, we are in an ideal situation to meet cus­ tomer demand for on-time delivery even when making to one-off orders. While the initial cost of £1.2 million may seem excessive, when amor­ tised over 15 years the cost to FGP is much lower than having the same capacity operating as standalone or cellular pro-

EROWA Robot Dynamic Linear an 3 Fräsmaschinen von DMG MORI • 2 DMG DMU 80 eVo • 1 DMG HSC 55 linear           Transfergewicht: 130 kg Steuerungssoftware: EROWA JMSPRO EROWA Magazine für: • 105 Plätze ITS 148 • 24 Plätze UPC 320 • 12 Plätze MTS 500 Tooling: EROWA ITS 148, UPC 320 und MTS 500

duction. As a subcontractor we had to make automation work for us in our particular environment and ensure we gained the flexibility and productivity that we needed. Working closely with REM Systems and Erowa we achieved our objectives and the process of ordering, delivery, installation and commissioning was straightforward thanks to the detailed planning that went in beforehand. “What we now have is a fully functional manufacturing system that simplifies our production, delivers significant advantages in terms of flexibility and meeting customer expectations and eliminates any issues that we may have had in the past about batch sizes changing as volumes are less critical to production.”

Festive feats This was all brought home at Christmas last year when, due to a specific customer requirement, the cell operated with a single machine over the nine day holiday. The spindle turned for 300 hours unmanned, with the excep­tion of one hour a day

when the operator restocked the pallets and made sure that the tooling was OK. During these periods of unmanned operation the Erowa Manufacturing Control (EMC) software monitors every as­ pect of the system, including checking the tool list to ensure everything is in place. If something is missing, it automatically selects the next job in line, while flagging up the problem via email or text. Another innovative feature of the Erowa system is Paper Board which is a pictorial reference of every aspect of the part set-up that is presented to the operator at the loading station. Using this visual reference greatly simplifies the set-up process, making it more efficient. Supporting FGP Precision Engineering throughout the process was Gloucestershirebased REM Systems, Erowa’s longterm partner in the UK. “Automating machine tools and processes can save tens of thousands of pounds in labour costs, allow machines to operate 24 hours a day, seven days a week and create additional machine capacity,” says Peter Ryland, joint managing director at REM Systems. “It remains a puzzle as to why so many companies in the UK still consider that it is a technology too far for them.”

FGP PRECISION, www.fgpltd.com REM SYSTEMS, www.remsystems.co.uk

Industrie 4.0 im Werkzeug- & Formenbau Potentiale erkennen und nutzen Industrielle Revolution Deutschland ist als „Fabrik­ ausrüster der Welt“ einer der konkurrenzfähigsten Industriestandorte weltweit. Um die Zukunft des Fertigungsstandortes und damit Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Beschäftigung zu sichern, steht der Werkzeug- und Formenbau vor einem entscheidenden Umbruch. Nach Mechanisierung, Elektrifizierung und Informatisierung läutet nun das „Internet der Dinge und Dienste“ das Zeitalter „Industrie 4.0“ ein. In der vierten industriellen Revolution werden sich nun Maschinen, Förder- und Lagersysteme, Roboter und Betriebsmittel miteinander vernetzen. Diese tauschen Informationen aus, organisieren und steuern sich situativ selbständig. Menschen, Maschinen und System sind nun permanent miteinander verbunden und kommunizieren in Echtzeit. Damit ändern sich Abläufe und Arbeitsweisen in der Fertigung und im gesamten Unternehmen fundamental.

Produkte und Prozesse Produkte sind zu jeder Zeit eindeutig identifizier- und lokalisierbar. Diese besitzen eine komplette Historie, den aktuellen Zustand und die Abläufe zum Zielzustand. Die komplette Wertschöpfungskette im Unternehmen, aber auch an den Schnittstellen zu Kunden, Partnern und Lieferanten ist miteinander verzahnt. Eine mobile Kommunikation, intelligente Objekte und Sensorik ermöglichen es, dass über Ereignisse zukünftig adhoc, dezentral und in Echtzeit entschieden wird. Somit werden Abläufe im Unternehmen transparent und zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität aus. Das ist eine Voraussetzung, um individuelle Kundenwünsche wirtschaftlich und wettbewerbsfähig zu produzieren.

Elektrodenfertigung 4.0 Im nachfolgenden Szenario wird anhand der Elektrodenfertigung kurz angerissen, wie

Abläufe im Zeitalter von Industrie 4.0 aussehen könnten. Die HSC Fräsmaschine ist gerade mit dem Fräsen der Graphitelektrode fertig. Die Werkzeugmaschine meldet die Fertigstellung an das zentrale Fertigungsleitsystem von CERTA. Der EROWA Roboter erhält nun den Auftrag, die Elektrode von der Werkzeugmaschine abzuholen und zum nächsten Prozessschritt, dem Messen der Versatzdaten an der EROWA Messmaschine, zu bringen. Der Roboter positioniert die Elektrode im EROWA Spannfutter und meldet dem Fertigungsleitsys­tem zurück, das mit dem Messen begonnen werden kann. Das Fertigungsleitsystem hat das NC-Programm erstellt, überträgt es nun an die Messmaschine und startet den Messvorgang, um die Versatzdaten der Elektrode zu ermitteln. Die Messergebnisse werden protokolliert und an das Fertigungsleitsystem zurückgegeben. Dieses stellt nun fest, dass sich die Daten außerhalb der Toleranz befinden. Das Fertigungsleitsystem entscheidet in diesem Fall, dass die Elektrode neu gefertigt werden muss. Dazu stimmt sich das System mit der PPS-Anwendung ab, um den nächstmöglichen Zeitpunkt für die erneute Fertigung zu definieren. Da die Neufertigung der Elektrode eine Terminverschiebung des kompletten Auftrages zur Folge hat, wird das CRM-System beauftragt, den Kunden entsprechend zu informieren. Des Weiteren findet eine Prüfung statt, ob sich im Lager noch ausreichend Graphitrohlinge in den notwendigen Abmaßen befinden. Der beauftragte Roboter bringt die Elektrode zum Montageplatz und montiert den Rohling in den Elektrodenhalter. Aufgrund der Wartezeit bringt der Roboter die Elektrode ins Magazin. Zum definierten Ter-

min holt der Roboter die Elektrode aus dem Magazin und transportiert diese zur Werkzeugmaschine. Die Werkzeugmaschine erhält erneut das NC-Programm automatisch vom Fertigungsleitsystem zur Verfügung gestellt. Nach der erfolgreichen Fertigung, dem Transport zur Messmaschine und dem anschließenden Messen sind nun alle IST-Daten innerhalb der seitens der Konstruktion festgelegten Toleranzen. Das Mess­ programm meldet die Fertigstellung des Prozessschrittes inklusive dem Senden der Messdaten an das Fertigungsleitsystem. Die Elektrode wird nun vom Roboter abgeholt, zum Magazin transportiert und wartet auf den nächsten Prozessschritt, das Erodieren.

Ausblick Das gerade beschriebene Szenario wirkt unter Umständen futuristisch. Aber es soll den Weg aufzeigen, in welche Richtung Industrie 4.0 gehen kann. Teilweise sind solche Szenarien heute bereits Realität. Industrie 4.0 ist aber kein Thema, das man per Knopfdruck einschalten kann. Vielmehr ist es eine Aneinanderreihung vieler kleiner, evolutionärer Schritte. Die Ergebnisse, die wir in zehn bis zwanzig Jahren, verglichen mit dem aktuellen Stand heute, sehen werden, werden aber revolutionär sein. Viele Werkzeugund Formenbauer haben heute bereits in ein zentrales Fertigungsleitsystem und in Robo-

ter zur Automatisierung investiert. Andere Unternehmen haben diesen Schritt noch nicht vollzogen und müssen hier nachziehen. Es muss aber auch ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass Industrie 4.0 sich nicht nur auf die Fertigung bezieht. Die digitale Transformation betrifft Prozesse und IT-Systeme im gesamten Unternehmen. Von daher ist es eine strategische Aufgabe der Geschäftsführung, aus der richtigen Zukunftsstrategie die entsprechenden Maßnahmen abzuleiten.

Potential Industrie 4.0 bietet dem Werkzeug- und Formenbau große Chancen, Prozesse weiter zu automatisieren um auf individuelle Wünsche noch flexibler reagieren zu können. Mit der Umsetzung von Industrie 4.0 wird sich die Produktivität nachhaltig verbessern und damit die Profitabilität spürbar erhöhen. Der Branchenverband BITKOM spricht von möglichen Produktivitätszuwächsen von bis zu 30%. Wie bei jeder der vorherigen Revolutionen wird es Vorbehalte geben. Zu jeder Zeit gab es Bedenken, dass Mitarbeiter nicht mehr benötigt werden, was sich aber als Trugschluss herausgestellt hat. Sicher ist, dass die Mitarbeiter von teilweise monotonen, körperlich anstrengenden Routinetätigkeiten befreit und für kreative und wertschöpfende Tätigkeiten eingesetzt werden, da-

mit diese Ihre vollen Denk- und assoziativen Fähigkeiten dem Unternehmen zur Verfügung stellen können. Sicher ist aber auch, dass das neue Arbeiten ein neues Denken erfordert – sowohl beim Mitarbeiter als auch beim Management. Selten ist es eine Frage der Technik als vielmehr eine der Kultur. Die Umsetzung der vierten industriellen Revolution ist die Voraussetzung, weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Daher ist es nicht die Frage, ob ein Unternehmen diesen neuen Weg beschreitet, sondern eher, wann und wie das sein wird.

Über CERTA CERTA Systems GmbH ist ein mittelständisches Softwareund Prozessberatungsunternehmen und eine 100% Tochter der EROWA Gruppe. Mit den Lösungen und Services unterstützt CERTA die Kunden aus dem Bereich des Werkzeug- und Formenbau dabei, Werkzeugmaschinen, Roboter und Softwareanwendungen zu integrieren und Prozesse zu automatisieren. www.certa-systems.com [email protected] +49 911 935538-0

© iStockphoto (AttaBoyLuther, jangeltun, ZU_09, bagiuiani, ihorzigor)

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Die EROWA Automations-Flotte

l a n i Orig ITS

Daashre EROWA nd 30 J chla s t u e in D

Wir bewegen Ihre Werkstücke, Elektroden und Werkzeuge

al n i g Ori ITS

Daashre EROWA nd 30 J chla s t u e in D

Robot Dynamic 500 (ERD 500) Einzel- oder Mehrmaschinenbedienung mit Linearachse. Transfergewicht bis 500 Kg. Flexible Konfiguration der Achsen und Peripheriekomponenten.

Robot Easy (ERE)

Robot Multi (ERM)

Einfache Nachrüstung an bestehende Maschinen. Transfergewicht bis 250 Kg.

Höchste Flexibilität durch Greiferwechsel und Rotationsmagazin. Transfergewicht bis 80 Kg. Zweimaschinenbedienung.

EROWA Handlingsgeräte für den Wekzeug- & Formenbau und die Präzisionsmechanik

Robot Dynamic (ERD + ERD linear) Einzel- oder Mehrmaschinen bedienung wahlweise als Standalone oder mit Linearachse. Transfergewicht bis 250 Kg. Flexible Konfiguration der Achsen und Peripheriekomponenten.

Robot Compact 80 (ERC 80) Minimaler Platzbedarf für maximale Magazinkapazität. Transfergewicht 80 Kg. Beladestation, geniale Magazinbeladung, Zweimaschinenbedienung.

Robot Compact (ERC)

Leonardo

Robot System (ERS + ERS linear)

Genau auf Maschinen angepasst. Verschiedene Konfigurationen.

Einzel- oder Mehrmaschinenbedienung mit Linearachse. Transfergewicht bis 130 Kg.

Minimaler Platzbedarf für maximale Magazinkapazität. Transfergewicht 30 Kg. Speziell geeignet für Elektroden und kleine Werkstücke. Zweimaschinenbedienung.

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Das Original – 30 Jahre EROWA ITS in Deutschland

Zum 30-jährigen Jubiläum der Produktgruppe EROWA ITS erhalten alle Kunden von EROWA Deutschland für die Dauer der AMB (16. – 20.09.2014; Aufträge müssen innerhalb dieses Zeitraums erteilt werden)

30 % Rabatt auf das gesamte* Standard Tooling Sortiment aus dem EROWA Gesamtkatalog. * Ausgenommen von dieser Aktion sind das EROWA PM-Tooling, Messmaschinen, Roboter und Software sowie Ersatzteile.

Impressum Herausgeber: EROWA System Technologien GmbH, Roßendorfer Straße 1, D-90556 Cadolzburg/Nürnberg, Telefon (09103) 79 00-0, Telefax (09103) 79 00-10, E-Mail: [email protected], www.erowa.de Verantwortlich: Frank Pröpster • Bilder: EROWA System Technologien GmbH, ModellTechnik GmbH, 3D Schilling GmbH, RED aircraft GmbH, FGP Precision Layout und Produktion: RPF-Agentur für Kommunikation GmbH, Nürnberg, www.rpf.de • Druck: G. Peschke Druckerei GmbH, Schatzbogen 35, 81829 München, www.peschkedruck.de

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