ISSN 1663-3261 (print) ISSN 2235-1167 (online) KS11D2007
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Erfolgreicher Aufbau
BKW FMB Energie AG Viktoriaplatz 2 CH–3000 Bern 25 Tel. (+41) 31 330 51 11 www.bkw-fmb.ch info@ bkw-fmb.ch
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Die BKW hat 2010 einen entscheidenden Schritt im Bereich Nachhaltigkeit geschafft: Sie hat ein strukturiertes Nachhaltigkeitsmanagement aufgebaut. Dazu gehören messbare Ziele, konkrete Mass nahmen und eine organisatorische Verankerung. Und nicht zuletzt der Wille aller Mitarbeitenden und des Managements, nachhaltig zu denken und zu handeln.
ISSN 1663-3261 (print) ISSN 2235-1167 (online) KS11D2007
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Erfolgreicher Aufbau
BKW FMB Energie AG Viktoriaplatz 2 CH–3000 Bern 25 Tel. (+41) 31 330 51 11 www.bkw-fmb.ch info@ bkw-fmb.ch
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Die BKW hat 2010 einen entscheidenden Schritt im Bereich Nachhaltigkeit geschafft: Sie hat ein strukturiertes Nachhaltigkeitsmanagement aufgebaut. Dazu gehören messbare Ziele, konkrete Mass nahmen und eine organisatorische Verankerung. Und nicht zuletzt der Wille aller Mitarbeitenden und des Managements, nachhaltig zu denken und zu handeln.
Impressum
Zahlen & Fakten 2010 BKW-Gruppe
Finanzen
Primärenergieverbrauch 1 2010
2009
2008
Gesamtleistung
3’187
3’592
3’496
Bilanzsumme
6’570
6’519
5’989
Jahresgewinn
228
299
139
Personalaufwand
345
316
322
Zahlungen an Kapitalgeber
152
128
149
Steuern, Gebühren und Abgaben an öffentliche Hand (Aufwand)
125
127
90
Mio. CHF
g Mehr Informationen finden Sie im Jahresbericht 2010 sowie im Finanzbericht 2010.
Schweiz
2010 Wasser
3’617.7
2009 3
Treibstoffe
3’914.1
12.5
8.1
9.0
2.3
2.1
2.0
8.0
9.8
10.9
2.5
2.1
2.3
Kernenergie
4’270.3
4’339.9
4’323.8
Kernenergie
1’650.4
1’444.0
1’560.1
Deutschland
Wind
32.3
20.4
4.2
Italien
Wasser
161.6
137.9
139.0
Wind 2
72.0
35.0
Biomasse
22.0
16.0
Erdgas Total Anteil erneuerbar
700.4
648.2
375.1
10’577.6
10’299.2
sol-E Suisse: Abwärme der Heizanlage wird zur Stromgewinnung genutzt 3 Enthält korrigierte Vorjahreswerte
2
39 %
Erdgas
1 3
Schweiz
Vertriebspartner
Italien 1
Konsolidierte Konzerngesellschaften
1.5
1.6
Wärmeproduktion
Konsolidierte Konzerngesellschaften
8.2
4.6
Fahrzeugpark
BKW FMB Energie AG
15.3
15.6
Konsolidierte Konzerngesellschaften
23.4
18.0
2’647.0
3’524.0
3’780.0
Immobilien
BKW FMB Energie AG
2.0
Stromproduktion 2
2
Texte/Redaktion Konzernkommunikation BKW
16.3
Total eingekauft
2’738.2
3’604.1
3’800.3
Total weiterverkauft
2’697.1
3’566.4
3’780.0
Verbrauch
41.0
37.7
20.3
Verbrauch ohne konsolidierte Konzerngesellschaften
16.2
18.1
20.3
2010
2009
2008
Gestaltungskonzept Eclat, Erlenbach ZH Fotografie Beat Schweizer, Bern Philipp Zinniker, Bern (Titelbild) Archivbilder BKW Druck Schwab Druck, Lyss
Aktualisierte Werte
MWh elektrische Energie Immobilien Hauptsitz
3’389.8
3’278.8
2’766.8
Regionalvertretungen
2’284.1
2’597.5
2’892.5
Unterstationen und Leitstellen
7’338.5
7’153.8
8’242.1
12’279.6
12’499.3
797.9
450.3
538.9
Wärmepumpen 2
2’352.3
1’772.4
Wärmepumpe (weiterverkauft)
7’079.2
5’210.7
28’094.7
27’840.7
7’079.2
5’210.7
Produktionsanlagen Konzerngesellschaften 1
39 %
Im Geschäftsbericht als Finanzbeteiligung ausgewiesen, da < 50 % Wärme 3
2010
Geschäftskunden Deutschland
2.5 37.8
Total eingekauft
Privatkunden
2.0
0.9
Sekundärenergieverbrauch 3
Anzahl Kunden Anzahl Kunden
2008
42.0
Anpassung der Einheit: in TJ ausgedrückt Ableseperiode: 06/2009–05/2010
Elektrische Energie
10’552.0 37 %
1
BKW FMB Energie AG Konsolidierte Konzerngesellschaften
3’872.8
Wind
Erdgas (Wärmekraftkopplung)
Immobilien 3 Wärmeproduktion 2
2008 3
Sonne 1
Erdgas Heizöl
Italien
Biomasse (fest und feucht)
Frankreich
Schweiz
2009
Deutschland
Stromproduktion GWh
2010
TJ
Konzept Konzernkommunikation BKW Konzernentwicklung BKW
2009
2008
317’864
313’496 1
319’000
21’779
22’694 1
20’600
116
124
126
Privatkunden
97
90
62
Geschäftskunden
61
60
54
Geschäftskunden
227
262
199
Total weiterverkauft Total Eigenverbrauch Anteil erneuerbar: 37% 4 1 3
MWh
14’699.3
21’015.5
22’630.0
14’699.3
TJ
75.7
81.5
52.9
TJ
28.0
30.1
19.6
Konzerngesellschaften (Arnold AG, Sol-E Suisse AG: Werte 2009 aufgenommen) Einheiten angepasst: neu in MWh sowie TJ 4 Produktionsmix
2
Sol-E Suisse AG
Dieser Nachhaltigkeitsbericht erscheint in gedruckter Form in deutscher und französischer Sprache und ist in deutscher, französischer und englischer Sprache im Internet als Onlineversion verfügbar.
Korrigierte Vorjahreswerte
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Impressum
Zahlen & Fakten 2010 BKW-Gruppe
Finanzen
Primärenergieverbrauch 1 2010
2009
2008
Gesamtleistung
3’187
3’592
3’496
Bilanzsumme
6’570
6’519
5’989
Jahresgewinn
228
299
139
Personalaufwand
345
316
322
Zahlungen an Kapitalgeber
152
128
149
Steuern, Gebühren und Abgaben an öffentliche Hand (Aufwand)
125
127
90
Mio. CHF
g Mehr Informationen finden Sie im Jahresbericht 2010 sowie im Finanzbericht 2010.
Schweiz
2010 Wasser
3’617.7
2009 3
Treibstoffe
3’914.1
12.5
8.1
9.0
2.3
2.1
2.0
8.0
9.8
10.9
2.5
2.1
2.3
Kernenergie
4’270.3
4’339.9
4’323.8
Kernenergie
1’650.4
1’444.0
1’560.1
Deutschland
Wind
32.3
20.4
4.2
Italien
Wasser
161.6
137.9
139.0
Wind 2
72.0
35.0
Biomasse
22.0
16.0
Erdgas Total Anteil erneuerbar
700.4
648.2
375.1
10’577.6
10’299.2
sol-E Suisse: Abwärme der Heizanlage wird zur Stromgewinnung genutzt 3 Enthält korrigierte Vorjahreswerte
2
39 %
Erdgas
1 3
Schweiz
Vertriebspartner
Italien 1
Konsolidierte Konzerngesellschaften
1.5
1.6
Wärmeproduktion
Konsolidierte Konzerngesellschaften
8.2
4.6
Fahrzeugpark
BKW FMB Energie AG
15.3
15.6
Konsolidierte Konzerngesellschaften
23.4
18.0
2’647.0
3’524.0
3’780.0
Immobilien
BKW FMB Energie AG
2.0
Stromproduktion 2
2
Texte/Redaktion Konzernkommunikation BKW
16.3
Total eingekauft
2’738.2
3’604.1
3’800.3
Total weiterverkauft
2’697.1
3’566.4
3’780.0
Verbrauch
41.0
37.7
20.3
Verbrauch ohne konsolidierte Konzerngesellschaften
16.2
18.1
20.3
2010
2009
2008
Gestaltungskonzept Eclat, Erlenbach ZH Fotografie Beat Schweizer, Bern Philipp Zinniker, Bern (Titelbild) Archivbilder BKW Druck Schwab Druck, Lyss
Aktualisierte Werte
MWh elektrische Energie Immobilien Hauptsitz
3’389.8
3’278.8
2’766.8
Regionalvertretungen
2’284.1
2’597.5
2’892.5
Unterstationen und Leitstellen
7’338.5
7’153.8
8’242.1
12’279.6
12’499.3
797.9
450.3
538.9
Wärmepumpen 2
2’352.3
1’772.4
Wärmepumpe (weiterverkauft)
7’079.2
5’210.7
28’094.7
27’840.7
7’079.2
5’210.7
Produktionsanlagen Konzerngesellschaften 1
39 %
Im Geschäftsbericht als Finanzbeteiligung ausgewiesen, da < 50 % Wärme 3
2010
Geschäftskunden Deutschland
2.5 37.8
Total eingekauft
Privatkunden
2.0
0.9
Sekundärenergieverbrauch 3
Anzahl Kunden Anzahl Kunden
2008
42.0
Anpassung der Einheit: in TJ ausgedrückt Ableseperiode: 06/2009–05/2010
Elektrische Energie
10’552.0 37 %
1
BKW FMB Energie AG Konsolidierte Konzerngesellschaften
3’872.8
Wind
Erdgas (Wärmekraftkopplung)
Immobilien 3 Wärmeproduktion 2
2008 3
Sonne 1
Erdgas Heizöl
Italien
Biomasse (fest und feucht)
Frankreich
Schweiz
2009
Deutschland
Stromproduktion GWh
2010
TJ
Konzept Konzernkommunikation BKW Konzernentwicklung BKW
2009
2008
317’864
313’496 1
319’000
21’779
22’694 1
20’600
116
124
126
Privatkunden
97
90
62
Geschäftskunden
61
60
54
Geschäftskunden
227
262
199
Total weiterverkauft Total Eigenverbrauch Anteil erneuerbar: 37% 4 1 3
MWh
14’699.3
21’015.5
22’630.0
14’699.3
TJ
75.7
81.5
52.9
TJ
28.0
30.1
19.6
Konzerngesellschaften (Arnold AG, Sol-E Suisse AG: Werte 2009 aufgenommen) Einheiten angepasst: neu in MWh sowie TJ 4 Produktionsmix
2
Sol-E Suisse AG
Dieser Nachhaltigkeitsbericht erscheint in gedruckter Form in deutscher und französischer Sprache und ist in deutscher, französischer und englischer Sprache im Internet als Onlineversion verfügbar.
Korrigierte Vorjahreswerte
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Inhaltsverzeichnis Nachhaltigkeitsbericht 2010
02 03 06
Aus aktuellem Anlass Vorwort Über diesen Bericht
07 12 16 24 43 44
Nachhaltigkeitsmanagement Ziele und Massnahmen Auswahl relevanter Projekte 2010 Unsere Handlungsfelder Fazit und Ausblick Über die BKW-Gruppe
46 47
Ansprechpartner Impressum
In diesem Bericht wird zugunsten der besseren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind immer auch die weiblichen Bezeichnungen eingeschlossen. T itelbild: Die 132-50-Kilovolt-Transformierung der Unterstation g Mühleberg. Diese bleibt auch nach dem Umbau erhalten, erneuert wird die 220-Kilovolt-Freiluftanlage.
02
Aus aktuellem Anlass
Aus aktuellem Anlass Ereignisse in Fukushima beeinflussen die BKW
Am 11. März 2011 ereignet sich vor der Küste Japans das schwerste Erdbeben, das in der Region je aufgezeichnet worden ist. Rund eine Stunde nach dem Beben wird die Küste von einem bis zu 14 Meter hohen Tsunami schwer verwüstet. Im Kernkraftwerk Fukushima fallen die Notstromaggregate aus. Die fehlende Kühlung führt schliesslich zu einer partiellen Kernschmelze und zu Explosionen in den Reaktorgebäuden. Weltweit sind die Menschen betroffen vom Ausmass der Naturkatastrophe und von ihren Folgen. Verständlicherweise löst das Versagen der Technik in vielen Ländern Debatten über die Zukunft der Kernenergie aus. Kaum ein Land beschäftigt sich so intensiv wie die Schweiz mit der Frage nach der zukünftigen Stromproduktion. Das liegt offensichtlich an der stets sehr kontroversen Haltung der Schweizer Bevölkerung gegenüber der Kernenergie, aber auch daran, dass die Schweiz im März 2011 mitten in der ersten öffentlichen Diskussion über die Bewilligung von zwei neuen Ersatzkernkraftwerken stand. Schnell haben verschiedene Stimmen das sofortige Abschalten des Kernkraftwerkes Mühleberg (KKM) gefordert, das von der BKW betrieben wird. Für uns steht die Sicherheit an erster Stelle. Für uns ist ohne Einschränkung klar, dass wir das KKM in dem Moment abschalten, in dem wir die Sicherheit nicht mehr gewährleisten können. Ohne Rücksicht auf ökonomische oder energiewirtschaftliche Aspekte. Die Abklärungen, die umgehend nach der Krise in Fukushima begannen, und die Lehren, die wir und die zuständigen Behörden bereits daraus gezogen haben, geben für uns heute keinen Anlass, den Betrieb des KKM sofort stillzulegen. Mühleberg ist der wichtigste Pfeiler der Stromversorgung im Kanton Bern. Eine vorzeitige Ausserbetriebnahme ist deshalb nicht zuletzt auch eine volkswirtschaftliche Frage. Müssten wir die Produktion aus Mühleberg kurzfristig ersetzen, käme nur Importstrom infrage. Die Folgen davon wären verlorene Arbeitsplätze, weniger Steuerabgaben und vor allem ein höherer Strompreis für unsere Kundinnen und Kunden. Bedeutend wären auch die Folgen für das Klima. Im besten Fall könnten wir einen durchschnittlichen EU-Produktionsmix beziehen. Dieser stammt zur Mehrheit aus fossilen Quellen. Somit hat ein Verzicht auf Kernenergie zumindest kurz- und mittelfristig bedeutende Auswirkungen auf den CO2-Ausstoss in Europa. Das kann von der Mehrheit unserer Anspruchsgruppen so gewünscht werden und muss
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
nicht a priori negativ sein. Es ist zulässig, neue Prioritäten zu setzen. Dies muss jedoch bewusst geschehen, ohne die Konsequenzen zu verdrängen. Je früher die BKW auf die Produktion aus dem KKM verzichten muss, desto deutlicher werden ihr die Mittel fehlen, um wirkungsvoll in die Zukunft nach dem Kernkraftwerk Mühleberg investieren zu können. Entscheidungen über die künftige Stromversorgung müssen wir aus einer gesamtheitlichen Sicht entwickeln. Indem wir die massgebenden ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte abwägen, streben wir – gerade im Nachgang zu Fukushima – nachhaltige Ansätze für die künftige Stromversorgung an. Dabei stehen für uns die zum Teil sehr unterschiedlichen Interessen unserer Anspruchsgruppen stets im Zentrum. Wir haben deshalb die Überprüfung unserer Gesamtstrategie eingeleitet. Unter anderem erarbeiten wir verschiedene Möglichkeiten zum Ersatz des KKM mit unterschiedlichen Zeithorizonten und prüfen diese auf ihre Realisierbarkeit und Finanzierbarkeit. Belastbare Ergebnisse erwarten wir innert Jahresfrist. Heute sind die Informationslage und die politischen Rahmenbedingungen noch nicht ausreichend gefestigt für definitive und langfristige Entscheide. Dennoch wollen wir den Weg in die Zukunft unseres Unternehmens aktiv und gestaltend angehen. Dabei muss neben den berechtigten Anliegen aller Anspruchsgruppen auch die längerfristige Zukunft des Unternehmens im Vordergrund stehen. Wir orientieren uns zudem in diesem Prozess an den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden, den aktuellen und absehbaren Möglichkeiten der Technik sowie an der verfassungs mässigen Vorgabe der sicheren, wirtschaftlichen und umwelt freundlichen Stromversorgung.
Vorwort
03
Vorwort Liebe Kunden, Partner, Mitarbeitende und Interessierte
«Glaubwürdig ist die Kommunikation eines Unternehmens, wenn sie von verschiedenen Quellen ähnlich eingeschätzt wird. Das heisst, die BKW darf sich nicht nur selbst als nachhaltig sehen, sondern muss auch von anderen als nachhaltig angesehen werden.» Diese Aussage eines BKW-Grosskunden stammt aus einem von mehreren Interviews, die wir im Jahr 2010 mit Vertreterinnen und Vertretern von Anspruchsgruppen geführt haben. Wir teilen diese Einschätzung in jeder Hinsicht. Nachhaltiges Arbeiten ist kein Selbstzweck, sondern die Basis einer gesunden Unternehmensentwicklung. Unser dritter Nachhaltigkeitsbericht soll unsere transparente Informationsvermittlung unterstützen. Er dokumentiert auch die Fortschritte, die wir im Berichtsjahr im Bereich Nachhaltigkeit in der BKW gemacht haben, und zeigt auf, in welchen Themen wir uns verbessern müssen und wollen. Als Unternehmen muss es uns gelingen, unsere langfristige Ausrichtung mit kurzfristig wirkenden Aktivitäten zu verbinden, um den Anforderungen unserer Anspruchsgruppen auch in diesem Zeithorizont zu genügen. Wir müssen den Ausgleich schaffen zwischen den unterschiedlichen – und manchmal unvereinbaren – Prioritäten unserer Stakeholder. Dies gelingt uns, indem wir nicht nur aus einer Wirtschafts-, sondern auch aus einer Umweltund Gesellschaftsoptik beurteilen, entscheiden und handeln. Und indem wir unsere Erkenntnisse verständlich kommunizieren.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Der Stromverbrauch in der Schweiz ist im Berichtsjahr erneut gestiegen. Produktionsanlagen stossen dennoch nicht auf mehr Gegenliebe, auch unsere Netzinfrastruktur sehen die meisten Menschen gerne nur aus der Ferne. Als bedeutende Schweizer Energieanbieterin sehen wir es als unsere Aufgabe an, unsere Kundinnen und Kunden zuverlässig, umweltschonend und wirtschaftlich mit Energie zu versorgen. So arbeiten wir nachhaltig. Nach diversen Gesprächen mit internen und externen Interviewpartnern haben wir sechs Handlungsfelder definiert, die uns in unserem Alltag zentral erschienen. Im vorliegenden Bericht erläutern wir diese anhand von drei verschiedenen Schwerpunktthemen – Projekte, mit denen wir uns im vergangenen Jahr intensiv beschäftigt haben.
Kurt Rohrbach Vorsitzender der Unternehmensleitung
Nachhaltigkeitsmanagement bei der BKW-Gruppe
Die Erarbeitung einer wirksamen Nachhaltigkeitsstrategie setzt eine langfristige Sichtweise voraus. Die Umsetzung braucht viel Über zeugungskraft der treibenden Personen und eine starke Ver ankerung der Verantwortung im Management.
Michael Guggisberg ist Projektleiter im Corporate Responsibility Team der Swisscom und mitverantwortlich für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie.
06
Über diesen Bericht
Über diesen Bericht
GRI-Anwendungsebene Die Global Reporting Initiative (GRI) entwickelt weltweit anwendbare Qualitätskriterien für Nachhaltigkeitsberichterstattung und bezieht dazu eine breite Auswahl von Stakeholdern aus Wirtschaft, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und anderen Bereichen ein. Ziel von GRI ist es, die Berichterstattung von Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit weltweit transparent und vergleichbar zu machen. Dieser Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich am GRI-G3-Leitfaden. GRI hat den vorliegenden Bericht geprüft und attestiert ihm die Anwendungsebene B. Mehr unter www.globalreporting.org
Berichtsgrenze und Datenbasis Grundsätzlich umfasst dieser Bericht die BKW FMB Energie AG und ihre Konzerngesellschaften (BKW-Gruppe). Zudem wurden massgebliche Informationen aus unseren Minderheitsbeteiligungen erfasst, zum Beispiel unsere CO2-Emissionen, die zu rund 90 Prozent, und die Stromproduktion, die zu mehr als der Hälfte aus Minderheitsbeteiligungen und Bezugsverträgen stammen. Um einen Vergleich mit dem Jahres- und dem Finanzbericht der BKW-Gruppe zu ermöglichen, werden konsolidierte Finanzund Energieproduktionsdaten für die gesamte BKW-Gruppe präsentiert.
201020102010 201020102010 201020102010 201020102010 201020102010 201020102010 201020102010
Dieser Nachhaltigkeitsbericht bezieht sich auf das Kalenderjahr 2010, das gleichzeitig das Geschäftsjahr ist. Wir publizieren unsere Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit jährlich.
Kriterien zur Themenwahl Im Projekt Nachhaltigkeitsmanagement, das Ende 2010 abgeschlossen wurde, konnten Grundlagen für das Nachhaltigkeitsverständnis und das Nachhaltigkeitsmanagement gelegt werden. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Nachhaltigkeitsberichten 2008 und 2009 haben wir die Datenbasis verbessert. Dies ermöglicht uns, auf der GRI-Anwendungsebene B zu berichten. Bei der Themenwahl orientieren wir uns an den sechs Nachhaltigkeitshandlungsfeldern, die auf den Seiten 24 bis 42 mit entsprechenden Massnahmen ausführlich dargestellt werden. In zahlreichen Gesprächen und Interviews wurden die relevanten Themen zur Nachhaltigkeit innerhalb der BKW-Gruppe identifiziert. Ausserdem haben wir auch externe Stakeholder zu Wort kommen lassen – auch mit kritischen Aussagen. Drei relevante Projekte wollen wir speziell beleuchten: An drei grossen Investitionsvorhaben zeigen wir auf, wie wir diese unter den sechs Aspekten der Nachhaltigkeitshandlungsfelder angehen und wo wir uns noch verbessern können.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Internet als Ergänzung zum Bericht Wir berichten seit 2008 jährlich über unsere Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit. In diesem Jahr spielt das Internet eine grössere Rolle als bisher. Neu publizieren wir den GRI-Index, die tabellarische Auflistung der Leistungsindikatoren inklusive der Verweise auf die entsprechenden Seitenzahlen der Dokumente ausschliesslich auf dem Internet unter www.bkw-fmb.ch/nachhaltigkeit. Dort sind auch der vorliegende Bericht und frühere Nachhaltigkeitsberichte in PDF-Form publiziert. Zusätzlich sind alle zentralen Kennzahlen im Internet verfügbar. Damit gewährleisten wir im Internet den interessierten Nutzern Zugang zu den vollständigen Informationen im Berichtsjahr.
Nachhaltigkeitsmanagement
07
Nachhaltigkeitsmanagement in der BKW-Gruppe
Ökologie
ie
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G
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ells
Ö ko
Unser Handeln richtet sich an den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit aus.
Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit g
Im letztjährigen Nachhaltigkeitsbericht haben wir angekündigt, das Jahr 2010 zu nutzen, um unser Nachhaltigkeitsverständnis zu vervollständigen und unsere Berichterstattung auszubauen. Wir haben die letzten Monate daran gearbeitet, unsere Datengrundlagen zu vertiefen und neue Prozesse zu etablieren. Die Basis dafür gelegt hat das Projekt Nachhaltigkeitsmanagement, das sich über den gesamten Berichtszeitraum erstreckt hat. Per Ende 2010 wurde es abgeschlossen und das Nachhaltigkeits management in die Linie überführt. Damit ist ein erstes Ziel erreicht. Die geschaffene Organisation umfasst ein Nachhaltigkeitsboard als institutionalisiertes Gremium zur Steuerung, eine operative Fachstelle zur Umsetzung und Weiterentwicklung sowie eine gute Vernetzung in die Geschäftsbereiche.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Das Nachhaltigkeitsboard wird vom Vorsitzenden der Unternehmensleitung präsidiert und ist mit Mitgliedern des oberen Kaders der BKW besetzt, die aus den fünf Geschäftsbereichen stammen. Diese breite Durchmischung des Gremiums stellt eine umfassende Betrachtung sicher und ermöglicht so einen bewussten und zielgerichteten Umgang mit kritischen oder widersprüchlichen Themen und mit Zielkonflikten. Das Nachhaltigkeitsboard prägt und steuert die Ziele und Massnahmen im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements der BKW.
08
Nachhaltigkeitsmanagement
Die Fachstelle Nachhaltigkeit, die dem Leiter Konzernentwicklung unterstellt ist, initiiert und betreut Massnahmen, die ergriffen werden, um Ziele des Nachhaltigkeitsmanagements zu erreichen. Sie ist breit vernetzt mit den einzelnen Geschäftsbereichen, indem sie mit zugewiesenen Nachhaltigkeitskoordinatoren und im Rahmen von Projekten mit den Fachexperten in regelmässigem Kontakt steht.
Inhaltliche Weiterentwicklung Nicht nur organisatorisch, sondern auch inhaltlich haben wir unser Nachhaltigkeitsverständnis präzisiert und weiterentwickelt. Nachhaltigkeit als Prinzip ist seit Jahren in unserem Leitbild verankert. Darauf bauen wir auf. Wir tragen als Infrastrukturunternehmen seit der Gründung Mitverantwortung für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Unser Kernanliegen bleibt unverändert: Wir wollen unsere Kundinnen und Kunden zuverlässig, wirtschaftlich und umweltschonend mit Strom versorgen, verbunden mit einer angemessenen Rentabilität des Unternehmens.
und mit der Bevölkerung. Dies geschieht einerseits durch institutionalisierte Dialoggruppen und Gremien und andererseits durch öffentliche Auftritte als Referenten und Podiumsteilnehmende. Im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements möchten wir diesen Austausch weiter intensivieren. Im Berichtsjahr haben wir unsere Mitarbeitendenanlässe dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet, um alle Mitarbeitenden der BKW im Umgang mit unterschiedlichen Ansprüchen und mit daraus resultierenden Zielkonflikten weiter zu sensibilisieren. Ein weiterer Bestandteil der verstärkten Einbindung von internen und externen Anspruchsgruppen sind verschiedene Interviews, die im Verlauf des Jahres mit Mitarbeitenden der BKW sowie mit Vertretern verschiedener Kundengruppen und Umweltorganisationen stattgefunden haben.
Tatsache ist, dass bei der Berücksichtigung der drei Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt Zielkonflikte entstehen und unter Umständen negative Auswirkungen in einer Dimension in Kauf genommen werden müssen. Wir bemühen uns, unsere Analyse und Entscheidfindung bei solchen Konflikten konsistent und nachvollziehbar zu gestalten und darauf zu achten, dass der Gesamtnutzen gesteigert wird. Negative Auswirkungen dürfen aber nicht systematisch zulasten einer Dimension geschehen1. Mit dieser Haltung orientieren wir uns an der Position des Bundesrates. Um die Ansprüche aus den drei Dimensionen berücksichtigen zu können, müssen sie formuliert und bekannt gemacht werden. Dabei kommt unseren Anspruchsgruppen eine wichtige Rolle zu. Ein wesentlicher Bestandteil der professionellen und wirksamen Umsetzung unseres Nachhaltigkeitsverständnisses ist deshalb der Dialog mit internen und externen Anspruchsgruppen. Uns sind externe Sichtweisen wichtig, deswegen führen wir auf allen Hierarchiestufen den Dialog mit relevanten Anspruchsgruppen
1 Die sogenannte «schwache Nachhaltigkeit plus» geht davon aus, dass eine begrenzte Substitution zwischen den Kapitalstöcken «Wirtschaft», g
«Gesellschaft» und «Umwelt» zulässig ist, sofern in den Abwägungsprozessen sichergestellt wird, dass diese transparent erfolgen, nicht systematisch zulasten des gleichen Kapitalstockes gehen und dass insgesamt die Belastbarkeit der Biosphäre respektiert wird.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Nachhaltigkeitsmanagement
Fokus auf ausgewählte Handlungsfelder Was lag unseren Interviewpartnern besonders am Herzen? Nach der Auswertung der Gespräche haben wir sechs Handlungsfelder definiert, die am meisten genannt wurden. Diese Handlungsfelder sollen dem BKW-Nachhaltigkeitsverständnis ein Gesicht geben: A Natur- und Umweltschutz Wir tätigen Eingriffe in die Natur schonend und verwenden stets geeignete Technologien und Arbeitsmittel zum Schutz der Umwelt. B Dialog mit Anspruchsgruppen Im Spannungsfeld unserer Aktivitäten suchen wir den Dialog mit internen und externen Anspruchsgruppen und kommunizieren offen und aufrichtig. C Gesellschaft und soziales Engagement Als bedeutendes Schweizer Unternehmen tragen wir eine gesellschaftliche Verantwortung und nehmen diese wahr. D Wirtschaftlichkeit und Effizienz Als börsenkotiertes Unternehmen bilden Wirtschaftlichkeit und Effizienz die Basis unseres Handelns: Wir fördern und optimieren die Kosten-, Ressourcen- und Energieeffizienz sowohl in unserem Unternehmen als auch bei unseren Kunden. E Lieferanten und Lebenszyklus Wir bewerten und wählen unsere Lieferanten und Partner nach Kriterien der Nachhaltigkeit. Wir kennen die Herkunft und die Wirkung unserer Arbeitsmittel und Betriebsstoffe über den gesamten Bearbeitungsprozess innerhalb und ausserhalb unseres Einflussbereichs. F Mitarbeitende und Sicherheit Unsere Mitarbeitenden sind das Rückgrat unseres Unternehmens: Sowohl ihre Gesundheit als auch ihre fachliche und persönliche Weiterentwicklung sind uns wichtig. Wir sorgen für hohe Sicherheit unserer Anlagen zum Schutz der Mitarbeitenden und der Umwelt.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
09
Diese Handlungsfelder bilden den Rahmen für bestehende und zukünftige Schwerpunkte, auch in diesem vorliegenden Bericht. Sie lösen damit die sechs Stossrichtungen ab, die uns in den ersten zwei Berichten als Leitlinie gedient haben. Nicht in allen dieser sechs Handlungsfelder sind wir heute so weit, wie wir gerne sein möchten. Wir konkretisieren sie deshalb in Form von Zielen und Massnahmen, an denen wir uns in den kommenden Jahren messen.
BKW-Handlungsfeld B Dialog mit Anspruchsgruppen
Zuhören und miteinander reden ist erfolgsentscheidend für eine gute Zusammenarbeit. Wer im Dialog steht, findet immer eine Lösung.
Beat Linder ist Geschäftsführer des Unternehmens Beat Linder Keramische Wand- und Bodenbeläge und Gemeindepräsident in Bätterkinden. Er stand beim Aufbau der Biogasanlage im Industriegebiet in Bätterkinden in engem Kontakt mit unserer Konzerngesellschaft sol-E Suisse AG.
12
Ziele und Massnahmen
Ziele und Massnahmen
Um den Ist-Zustand zu erkennen, haben wir Geschäftstätigkeiten systematisch, umfassend und kritisch sowie mit Unterstützung der Anspruchsgruppen beurteilt. Das heisst, es werden – auf der kurz- bis langfristigen Zeitachse – nicht nur die wirtschaftlichen Auswirkungen in Betracht gezogen, sondern auch diejenigen auf Gesellschaft und Umwelt.
Basierend auf der Beurteilung des Ist-Zustandes haben wir uns innerhalb unserer Handlungsfelder konkrete, terminierte Ziele gesetzt, wie unsere Geschäftstätigkeiten verändert und damit verbessert werden können. Dabei gibt es oft kein «korrekt» oder «falsch» beziehungsweise «nachhaltig» oder «nicht nachhaltig», sondern nur ein «bestmöglich» vor dem Hintergrund der eigenen
ZIELE Zertifizierung aller Schweizer Stromprodukg tionseinheiten der BKW FMB Energie AG bis 2013 mit ISO 14001 Ausbau der Stromproduktion aus neuen g erneuerbaren Energien in der Schweiz auf 600 GWh pro Jahr bis 2030
ZIELE Halten der Reputation der BKW im g Versorgungsgebiet in den nächsten 5 Jahren Steigerung der GRI-Anwendungsebene der g Berichterstattung 2011 auf B+
ZIELE Implementierung von Spendenrichtlinien g bis 2012 Gegenüberstellung unserer Produktions g technologien anhand ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher Kriterien bis 2014
MASSNAHME IM JAHR 2011 Ausbau der Produktion aus neuen erneuerg baren Energien wird weiter vorangetrieben
MASSNAHME IM JAHR 2011 Berichterstattung 2010 gemäss g GRI-Anwendungsebene B
MASSNAHMEN IM JAHR 2011 Entwicklung eines Spendenkonzepts g Aufbau Kriterienkatalog zur g Gegenüberstellung verschiedener Produktionstechnologien
Wir verwenden stets geeignete Technologien und Arbeitsmittel zum Schutz der Natur und der Umwelt.
Im Spannungsfeld unserer Aktivitäten ist beiderseitiges Vertrauen ein wichtiges Gut. Dieses Vertrauen wollen wir uns mit offener, aufrichtiger und dialogorientierter Kommunikation verdienen.
Als bedeutendes Schweizer Unternehmen tragen wir eine gesellschaftliche Verantwortung und nehmen diese wahr. Wir liefern zuverlässig, wirtschaftlich und umweltschonend Energie und engagieren uns im gesellschaftlichen Umfeld.
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Dialog mit Anspruchs gruppen
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Gesellschaft und soziales Engagement
Natur- und Umweltschutz
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Ziele und Massnahmen
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Werte und der bestehenden Ansprüche. Um diese Ziele zu erreichen, haben wir Massnahmen ergriffen, die innerhalb eines definierten Zeitraums umgesetzt werden.
ZIELE Senkung des Energiebedarfs in Verwaltungsg gebäuden der BKW FMB Energie AG um 5 Prozent bis 2016 Senkung des Energieverbrauchs im g BKW-Fuhrpark um 10 Prozent bis 2016
ZIELE Möglichst detaillierte Lebenszyklus g betrachtung ausgewählter Rohstoffe und Betriebsmittel bis 2013 Implementierung von konzernweiten g Beschaffungsrichtlinien bis 2014
ZIELE Halbierung der Betriebsunfälle pro Anzahl g Mitarbeitende bei der BKW FMB Energie AG bis 2020 Halten der hohen Werte für «Arbeits g zufriedenheit» und «Engagement» in den Mitarbeitendenbefragungen der nächsten 5 Jahre
MASSNAHME IM JAHR 2011 Datenerhebung für ein Energiebenchmarking g der Verwaltungsgebäude
MASSNAHMEN IM JAHR 2011 Erste Lebenszyklusbetrachtung für g ausgewählte Rohstoffe und Betriebsmittel erstellen und publizieren Kriterienkatalog für die Auswahl der g Lieferanten erstellen
MASSNAHME IM JAHR 2011 Aufnahme der Arbeitsgruppe «Arbeits g sicherheit und Gesundheitsschutz» (ASU) in das Konzernreglement
Neben der effizienten Stromproduktion und der effizienten Energieverwendung beim Kunden richten wir den Fokus auch auf die Energieeffizienz in unseren Verwaltungsgebäuden.
Wir bewerten und wählen unsere Lieferanten und Partner nach ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Kriterien. Die Herkunft unserer Rohstoffe und Betriebsmittel weisen wir so transparent wie möglich aus.
Qualifizierte und motivierte Mitarbeitende sind die Voraussetzung für unseren unternehmerischen Erfolg. Die Sicherheit der Mitarbeitenden hat Priorität vor Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.
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Lieferanten und Lebenszyklus
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Mitarbeitende und Sicherheit
Wirtschaftlichkeit und Effizienz
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BKW-Handlungsfeld D Wirtschaftlichkeit und Effizienz
Energieeffizienz ist für unser Unter nehmen von grösster Bedeutung. Denn hier können wir Geld sparen und gleichzeitig etwas für das Klima tun. Die BKW hilft uns dabei.
Olivier Hofmann ist Bäcker in Reconvilier. Dank der e-help-Beratung der BKW konnte er 2010 9 % Strom in seiner Bäckerei einsparen.
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Auswahl relevanter Projekte 2010
Auswahl relevanter Projekte 2010 Ausbau des Windkraftwerks Mont-Crosin
Wir konnten für unsere Konzerngesellschaft JUVENT SA im Jahr 2010 den Ausbau des grössten schweizerischen Windkraftwerks fertigstellen. Der nach neunjähriger Planungs- und Bauzeit vollendete Ausbau bringt eine Vervierfachung der Jahresstromproduktion auf rund 40 Mio. Kilowattstunden, was dem Jahresstromverbrauch von über 12’000 Haushalten entspricht. Die Investitionskosten für den Ausbau beliefen sich insgesamt auf 52 Mio. CHF. Für die Tiefbauarbeiten wurden 3’600 m 3 Aushub bewegt, 430 Tonnen Armierungsstahl montiert und 3’200 m 3 Beton verarbeitet.
Wir haben zusammen mit der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz eine Pionierstudie erarbeitet mit einer fundierten Systematik zur Beurteilung der Landschaftsverträglichkeit von Windturbinen. In diesem Rahmen wurde auch eine neue landschaftsschonende Methode zur Installation der Windturbinen entwickelt: Die für die Schwertransporte benötigten Zufahrten wurden temporär erweitert und nach der Turbinenmontage wieder naturnah zurückgebaut. Die Montageplätze konnten im Vergleich zu einem konventionellen Bau um die Hälfte verkleinert werden, dank eines speziellen Teleskopmobilkrans, der erstmals in der Schweiz zum Einsatz kam. Die neue Baumethode ermöglichte es, die Belastungen für Anwohner und Umwelt stark zu verringern. Der Einsatz des Krans war zudem auch wirtschaftlich ein Erfolg, da das Auf- und Abrüsten sowie die Verschiebung wesentlich einfacher waren als bei konventionellen Raupenkranen.
Gleichzeitig wurden 8’000 m 2 Montageplatzfläche und 4,7 km Zufahrtswege erstellt. Nie zuvor wurde in der Schweiz im Bereich der neuen erneuerbaren Energien ein Projekt dieser Grösse durchgeführt. Entsprechend haben wir mit dem Ausbau des Windkraftwerks Mont-Crosin auch unsere führende Stellung im Bereich der neuen erneuerbaren Energien ausgebaut. Geeignete Standorte für Windkraftwerke sind in der dicht besiedelten kleinen Schweiz limitiert und von den Investoren hart umkämpft. Die Einführung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) im Jahr 2009 hatte eine Flut von Projektideen im
Gerade weil es eine starke Opposition gegen Windkraftwerke im Jurabogen gibt, war der persönliche Kontakt mit Anwohnern und Grundeigentümern besonders wichtig. Fragen wurden von den Projektverantwortlichen wann immer möglich persönlich und vor Ort geklärt. Uns war es sehr wichtig, das Projekt in Einklang mit der Bevölkerung und der Landschaft zu realisieren.
Mit dem Ausbau des Windkraftwerks musste auch das Stromnetz ausgebaut werden. 70 Kilometer 16-Kilovolt-Leitung wurden im Boden verlegt und 360 bestehende Strommasten konnten entfernt werden. Allein diese Verstärkung des Stromnetzes erforderte eine Investition von 12 Mio. CHF.
Auch mit den Amtsstellen und den Behörden standen wir im ständigen Dialog. Die behördlichen Planungs- und Bewilligungsverfahren sind in der Schweiz leider ein grosses, fast unüberwindbares Hindernis: Es gibt keine institutionelle behördliche Koordination und es liegt am Projektanten herauszufinden, welche Amtsstellen und Behörden der Gemeinde, des Kantons und des Bundes einzubeziehen sind. Für den Ausbau des Windkraftwerks Mont-Crosin mussten rund 30 Stellen angegangen werden.
Natur- und Umweltschutz
Dialog mit Anspruchs gruppen
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Wir haben uns strikt an den amtlichen Planungsablauf gehalten, in welchem die Region im Rahmen der Richtplanung die Makrostandorte der Windturbinen nach vorab ökologischen und volkswirtschaftlichen Kriterien und anschliessend die Standortgemeinde die Mikrostandorte vor allem nach ökologischen und sozialen Kriterien festgelegt hat. Entsprechend haben wir es auch stets abgelehnt, diesen etablierten Planungsprozess zu umgehen oder in intransparenter Weise zu beeinflussen. Während der Bauphase konnten zahlreiche Synergien zum Wohl der Anwohner genutzt werden. So wurden beispielsweise Gebäude, die bisher ohne Strom- und Wasserversorgung waren, an das Strom- und Wassernetz angeschlossen. Zufahrtswege für die Baumassnahmen wurden so geplant, dass sie nach Abschluss der Bauarbeiten den Anwohnern als Infrastruktur zur Verfügung standen.
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Gesellschaft und soziales Engagement
Auswahl relevanter Projekte 2010
Bereich der neuen erneuerbaren Energien zur Folge. Dadurch wurde in allen Landesteilen zunehmend Widerstand geweckt, insbesondere gegen Windkraftwerke im Jurabogen, gegen Kleinwasserkraftwerke im Alpenraum und gegen grosse Holzkraftwerke im Mittelland.
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dem dreistufigen schweizerischen Planungs- und Bewilligungsverfahren – sämtlichen Ansprüchen von Anwohnern, Umweltorganisationen und Tourismusverbänden nachkommen zu können.
Die Nachfrage nach Windstrom ist seit der Inbetriebnahme des Windkraftwerks Mont-Crosin im Jahr 1996 kontinuierlich gestiegen, sodass dieses Windkraftwerk etappenweise ausgebaut wurde, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Die grösste Herausforderung in diesen Ausbauprojekten war –, neben
Rund 60 % der Projektkosten entfallen auf die Windturbinen. Entsprechend wichtig ist es, in der Nachhaltigkeitsanalyse eines Windkraftprojekts den Windturbinenhersteller in die Untersuchung mit einzubeziehen.
Im Interesse einer möglichst optimalen Nutzung der wenigen wirklich guten Windstandorte in unserem Land, gilt es, möglichst leistungsfähige Maschinen einzusetzen, die einen hohen Energieertrag abwerfen, deren Bau und Betrieb gleichzeitig jedoch mit möglichst geringen Umwelteinwirkungen verbunden sind. Die acht neuen Windturbinen sind höher und grösser als die bisherigen. Sie produzieren mehr Strom und sind wirtschaftlicher. Die hohen Turbinen sind aber weithin sichtbar und stehen damit in direktem Konflikt mit dem Landschaftsschutz.
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Wirtschaftlichkeit und Effizienz
Vestas hat klare Kennwerte und Ziele definiert, deren Entwicklung gemessen und in ihrem Nachhaltigkeitsbericht publiziert werden. Ziele sind beispielsweise die Reduktion der CO2-Belastung pro produzierte Kilowattstunde Windstrom über den Lebenszyklus der Anlage um 15 % bis ins Jahr 2015 (von heute 7 gr CO2 /kWh) oder die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Gesamtfirmenverbrauch auf 55 % bis ins Jahr 2015 (von heute 42 %).
Obschon die neuen Windturbinen ebenso wie die bereits bestehenden Anlagen selbstverständlich fernüberwacht werden und keine permanente Betreuung vor Ort bedürfen, werden auch in der Betriebsphase der neuen Windturbinen zahlreiche Mandate in der Region im Zusammenhang mit dem Windkraftwerk vergeben. Für einen Auftrag können sich grundsätzlich nur Firmen qualifizieren, die über ein eigenes Sicherheitskonzept verfügen und dieses einbringen können in das Bau- und Betriebssicherheitskonzept der BKW. Dieser Grundsatz hatte namentlich auch Gültigkeit in der Bauphase mit ihren komplexen Projektabläufen, den grossen Tonnagen Material, die mit schwerem Gerät transportiert und montiert werden mussten. Mit den beim Ausbau des Windkraftwerks involvierten Firmen, namentlich der Windturbinenlieferant Vestas, dem Transportunternehmen, dem Kranunternehmen sowie den vier Baufirmen wurden alle sicherheitstechnischen Belange sorgfältig abgesprochen. Das Projekt konnte so schliesslich unfallfrei realisiert werden.
Lieferanten und Lebenszyklus
Mitarbeitende und Sicherheit
Lieferant der Windturbinen war das dänische Unternehmen Vestas. Ein Kriterium für die Auswahl des Lieferanten war die Beständigkeit des Unternehmens. 1996, beim Kauf der ersten drei Windturbinen für das Windkraftwerk Mont-Crosin, war die Firma Vestas noch ein KMU, heute ist sie mit ihren über 20’000 Mitarbeitenden Weltmarktführer, was eindrücklicher Beweis ihrer Beständigkeit ist.
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Auswahl relevanter Projekte 2010
Erneuerung der Unterstation Mühleberg Ost
Die bestehenden 220-Kilovolt-Freiluftanlagen Mühleberg Ost und Mühleberg West, welche im Jahr 1954 bzw. 1967 erbaut wurden, haben das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht und weisen altersbedingte Mängel auf. Im Juni 2010 haben wir vom Eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI) die Bewilligung für die Erneuerung der Unterstation Mühleberg Ost erhalten und unverzüglich mit den Bauarbeiten begonnen. Der Neubau der Unterstation Mühleberg Ost ermöglicht es, die beiden alten Freiluftanlagen durch moderne, kom-
Im Vergleich zu den bisherigen Freiluftanlagen wird die Innenraumanlage rund 13-mal weniger Baufläche beanspruchen. Die freigewordene Fläche befindet sich im Altlastenverdachtskataster. Das bedeutet, dass sie für landwirtschaftliche Zwecke nicht geeignet ist. Ein Teil dieser Fläche wird als zusätzlicher Parkplatz für das Kernkraftwerk Mühleberg verwendet, der andere Teil dient ökologischen Ausgleichsmassnahmen, die wir proaktiv in die Projektplanung einbezogen haben: Die Umgebung der Anlage wird naturnah gestaltet und soll das Label «Naturpark» erhalten. Dabei werden einerseits alle Flächen, welche nicht einer konkreten Nutzung dienen, möglichst naturnah wiederhergestellt. Andererseits werden auch neue naturnahe Elemente im Umfeld der Anlage angelegt. Das ist beispielsweise der heute eingedolte Fuchsenriedbach, der nach Abschluss der Bauarbeiten in einem natürlich gestalteten Bachlauf in die Aare abgeleitet wird. Weiterhin entstehen diverse begrünte Lebensräume wie Trockenstandorte, Kiesflächen oder spärliche Pionierstandorte im Arealbereich zwischen GIS-Gebäude und Transformatoren. Hierbei wird auch speziell auf Lebensräume für Amphibien und Echsen geachtet.
pakte Innenraumanlagen auf der Ostseite der Gemeinde Mühleberg zu ersetzen und verschiedene Anschlussleitungen in der Umgebung der Anlage auf gemeinsamen Trassen zusammenzulegen. Landschaft und Natur werden dadurch geschont. Die neue Unterstation wird über 380-Kilovolt-Leitungen an das europäische Übertragungsnetz angeschlossen. Damit wird die Anbindung der Schweiz an das europäische Transportnetz verbessert und die Anforderung der EU nach Verstärkung der Transitleitungen erfüllt. Künftig werden auch ein Grosstransformator mit einer Leistung von 800 Megavoltampere für das Transportnetz sowie
Die Zu- und Ausleitungen zur Unterstation werden neu zusammengefasst. Eine Leitungstrasse enthält mindestens zwei, maximal vier Leitungen. Diese Bündelung reduziert elektromagnetische Felder und schont die Landschaft, weil weniger Leitungsmasten nötig sind.
Einsprachen – die ausschliesslich von Anwohnern kamen – konnten wir im Dialog abwenden. Beispielsweise gab es nach Gesprächen Zugeständnisse wie veränderte Leitungsführungen. Der Bewilligungsprozess mit Behörden und Umweltverbänden verlief ohne Probleme, da wir bereits ganz am Anfang der Planung freiwillig Vorschläge zu ökologischen Massnahmen einbrachten und diese im Gespräch mit den Verantwortlichen konkretisieren konnten. Generell waren die Gespräche mit den Anwohnern, der Gemeinde, den Behörden und den Umweltverbänden sehr konstruktiv und resultierten in einer für alle zufriedenstellenden Situation: Beispielsweise erhält die Gemeinde Mühleberg im Zuge der Bauarbeiten einen neuen Wehrweg mit verbesserter Wasserfassung, oder eine Projektänderung für zusätzlich benötigte Fläche wird von uns kompensiert durch das Pflanzen von Obstbäumen.
Die Ausfallsicherheit steigt durch die neue Unterstation. Der steigenden Tendenz der Störungen kann durch die erneuerte Unterstation entgegengewirkt werden. Es sind praktisch keine Ausfälle mehr zu erwarten. So können wir die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung wieder umfassend gewährleisten.
Natur- und Umweltschutz
Dialog mit Anspruchs gruppen
Gesellschaft und soziales Engagement
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Auswahl relevanter Projekte 2010
zwei 400-Megavoltampere-Transformatoren für die Versorgungsnetze zum Einsatz kommen. Mit dem Neubau wird die Versorgungssicherheit des Grossraumes Bern (Stadt und Aaretal) und der Westschweiz erhöht.
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und Mühleberg erforderlich, die Bestandteil des vom Bundesrat definierten strategischen Übertragungsnetzes ist.
Die Inbetriebnahme erfolgt voraussichtlich im Herbst 2012. Für den Bau der Anlage werden zudem Aufträge in die Region vergeben und wertvolles Know-how bleibt somit in der Schweiz erhalten. Damit keine Netzengpässe auftreten, ist zudem die Erneuerung und die Verstärkung der Leitung zwischen Wattenwil
Die alte Unterstation war eine Freiluftanlage, eine sogenannte luftisolierte Anlage. Bei der neuen Unterstation handelt es sich um eine gasisolierte Innenraumanlage, die mehr Sicherheit bietet, da durch die Gebäudeummantelung bei einem Vorfall Auswirkungen auf die Umwelt reduziert werden. Das erhöht die Sicherheit für Mensch und Umwelt.
Die bestehende Unterstation war am Ende ihrer Lebensdauer und wies altersbedingte Mängel auf. Ersatzteile für Reparaturen und Instandhaltung waren kaum noch zu erhalten und die Häufigkeit von Störungen stieg. In die Erneuerung der Unterstation investieren wir 100 Mio. CHF für Bau, Leitungen und technische Anlagen. Die neue Anlage funktioniert praktisch ohne Personaleinsatz, da sie von der Zentralen Leitstelle ferngesteuert wird. Auch Wartung ist kaum mehr nötig. Effizienter ist die Anlage durch die stark sinkende Zahl der Störungen.
Der Rückbau und die Entsorgung der alten Unterstation unterliegen strengen Auflagen des ESTI, die Entsorgungswege müssen akribisch deklariert werden.
Das verwendete Isoliergas SF6, ein Treibhausgas, wird bei Gasalarm nicht mehr per Entlüftung an die Umgebungsluft abgegeben, sondern mittels einer mobilen Absauganlage abgesaugt und entsorgt. Diese Massnahme war uns bei der Planung und der Umsetzung sehr wichtig und wir haben entsprechende Vorbereitungen für diese – nicht vorgeschriebene – Absauganlage realisiert.
Wirtschaftlichkeit und Effizienz
Lieferanten und Lebenszyklus
Mitarbeitende und Sicherheit
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Auswahl relevanter Projekte 2010
Kleinwasserkraftwerk Bort in Grindelwald
Bereits 2007 begann unsere Konzerngesellschaft Elektrizitätswerk Grindelwald AG (EWG) zu sondieren, wie die Stromproduktion im Bereich neue erneuerbare Energien in Grindelwald ausgebaut werden könnte.
gebiet unterhalb des Bachsees und Bort nutzen würde. Der Milibach ist ein bereits bewirtschaftetes Gewässer, der Bachsee dient als Speicher für das Wasserkraftwerk Isch und im Winter zusätzlich zur Beschneiung im Firstgebiet.
Unsere Konzerngesellschaft sol-E Suisse AG hat das EWG bei der Projektentwicklung unterstützt und ist in dieser Rolle auch öffentlich aufgetreten. Bald kristallisierte sich das Projekt Klein wasserkraftwerk Bort heraus, welches den bereits konzessio nierten Gewässerabschnitt des Milibachs zwischen dem Schutz
Das Projekt war seit 2009 einer wachsenden Opposition der lokalen Bevölkerung ausgesetzt. Der Widerstand wurde vom daraufhin gegründeten Verein Bachlägerwasserfall mit rund 350 Mitgliedern angeführt. Die Hauptargumente gegen das Projekt waren Landschaftsschutz und Tourismus. Unsere Konzern-
Der Dialog mit allen Beteiligten war bei diesem Projekt zentral. Bereits bei den ersten negativen Reaktionen suchten wir das Gespräch. Als sich kein Konsens abgezeichnete und der neu gegründete Verein Bachlägerwasserfall eine Petition gegen das Projekt einreichte, konnten wir mit dem Dreierausschuss sehr konstruktiv nach Lösungen suchen, leider erfolglos. Da wir nicht gegen den Willen der lokalen Bevölkerung ein Kraftwerk bauen wollen, haben wir das Projekt sistiert, obwohl die rechtlichen Grundlagen uns den Bau grundsätzlich erlauben würden. Die Zusammenarbeit im Dreierausschuss war sehr konstruktiv und offen, wenn auch keine wirtschaftlich tragfähige und von allen Parteien akzeptierte Lösung gefunden wurde.
Der Milibach ist ein bereits genutztes Gewässer und wird nicht als schützenswert in der Wassernutzungsstrategie des Kantons Bern ausgewiesen. Das Projekt ist in der Wassernutzungsstrategie grün – das heisst Nutzung – gekennzeichnet. Dadurch, dass das Gewässer bereits konzessioniert ist, hat es oberste Priorität für die Nutzung. Alle relevanten Umweltverbände stehen dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber.
Im Herbst 2010 haben wir die beiden Oberländer Politiker Christine Häsler, Grossrätin der Grünen aus Grindelwald, und Peter Flück, FDP-Nationalrat und Grossrat aus Brienz, mit einer gesellschaftspolitischen Expertise zur Vermeidung von Konflikten bei der Realisierung von Kleinwasserkraftprojekten im Berner Oberland beauftragt. Wir wollen auf diesem Weg neue Ansätze entwickeln, um dem zunehmenden lokalen, regionalen und nationalen Widerstand gegen Kleinwasserkraftprojekte zu begegnen. Das Ergebnis der anhand konkreter Projekte zu erstellenden Expertise soll bis Sommer 2011 vorliegen.
Der Milibach ist ein bereits genutztes Gewässer und unterliegt nicht den kantonalen Schutzbestimmungen. Um den Argumenten der Gegner – Beeinträchtigung des Landschaftsbilds und Verlust eines touristisch wertvollen Wasserfalls – Rechnung zu tragen, haben wir eine Projektvariante mit unterschiedlicher Tag- und Nachtdotierung gemacht. Das hätte bedeutet, dass die Wassermenge, die tagsüber über den Wasserfall fliesst, deutlich weniger reduziert ist als beim ursprünglichen Projekt. Doch obwohl damit der wichtigste Kritikpunkt der Gegnerschaft weitestgehend berücksichtigt werden konnte, hat der Verein den Kompromiss abgelehnt, auch weil er das Projekt grundsätzlich als energiepolitisch nicht sinnvoll erachtet.
Natur- und Umweltschutz
Dialog mit Anspruchs gruppen
Gesellschaft und soziales Engagement
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Auswahl relevanter Projekte 2010
gesellschaften EWG und sol-E Suisse AG haben das Gespräch mit allen Beteiligten gesucht. Auf Initiative unseres Mutterkonzerns wurde zusammen mit dem Verein Bachlägerwasserfall und der Gemeinde Grindelwald ein Dreierausschuss gebildet, der energiewirtschaftlich sinnvolle, wirtschaftliche und aus Sicht des Tourismus und des Landschaftsschutzes verantwortbare Alternativen prüfen sollte. Dabei stand nicht nur die Wasserkraft im Fokus, sondern es wurden alle Technologien im Bereich neue erneuerbare Energien in die Überlegungen einbezogen. Insgesamt wurden 12 Gewässer auf dem Gemeindegebiet von Grindelwald
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erneut geprüft, obwohl eine Analyse 2007 bereits gezeigt hatte, dass keine Nutzung möglich oder sinnvoll ist. Zwei Projekte wurden vertieft geprüft und die ersten Analysen wurden bestätigt: Diese Projekte sind aus geologischen und/oder wirtschaftlichen Gründen nicht umsetzbar. Der Dreierausschuss fand keine valable Alternative zum Kleinwasserkraftwerk Bort. Aufgrund der grossen Opposition in Grindelwald haben wir im Herbst 2010 beschlossen, das Projekt Kleinwasserkraftwerk Bort zu sistieren.
Die entstandenen Projektkosten von rund 300’000 CHF wurden durch EWG übernommen.
Das Projekt wurde in der Planungsphase sistiert, so dass noch keine Lieferanten und kein Material für den Bau benötigt wurden. Sämtliche Vorarbeiten wurden von spezialisierten Ingenieurbüros geleistet, die bereits in anderen Projekten für die sol-E Suisse AG gearbeitet haben.
Der Interessenkonflikt in Grindelwald war vor allem für die Mitarbeitenden der Elektrizitätswerk Grindelwald AG eine Belastungsprobe. Sie, deren Lebensmittelpunkt in Grindelwald liegt und die ihr soziales Netzwerk dort haben, fühlten sich im Spagat zwischen dem Verständnis für die Bedenken ihrer Nachbarn, Vereinskameraden und Kollegen und dem Wissen, dass das Projekt energiewirtschaftlich sinnvoll ist und von ihrem Arbeitgeber sorgfältig geplant war. Die Mitarbeitenden standen zu jedem Zeitpunkt voll hinter dem Projekt.
Wirtschaftlichkeit und Effizienz
Lieferanten und Lebenszyklus
Mitarbeitende und Sicherheit
Das Projekt Kleinwasserkraftwerk Bort hätte den bereits konzessionierten Gewässerabschnitt des Milibachs genutzt. Das Kleinwasserkraftwerk Bort könnte im Rahmen der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) wirtschaftlich betrieben werden.
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BKW-Handlungsfeld A Natur- und Umweltschutz
Nachhaltigkeit aus Sicht des WWF heisst: Wir verzichten auf AKWs und fördern konsequent die Energieeffizienz und erneuerbare Energien, ohne dabei die letzten intakten Bäche zu verbauen.
Rosmarie Kiener ist Geschäftsführerin des WWF Bern und steht der BKW eher kritisch gegenüber.
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Unsere Handlungsfelder
Unsere Handlungsfelder: ausgewählte Aktivitäten 2010 A Natur- und Umweltschutz
Wir tätigen Eingriffe in die Natur schonend und verwenden stets geeignete Technologien und Arbeitsmittel zum Schutz der Umwelt. Gerade beim Neubau oder Umbau unserer Kraftwerke legen wir Wert auf ökologische Aspekte. Ein Beispiel dafür ist die Unterstation Bickigen, die zurzeit erneuert wird. In einer ersten Etappe wurde die 50-Kilovolt-Freiluftanlage zurückgebaut. Auf diesem Areal haben wir eine gasisolierte 132-Kilovolt-Innenraumanlage erstellt und die Umgebung naturnah gestaltet. Als nächste Etappe steht der Neubau einer gasisolierten 220-Kilovolt-Innenraumanlage an. Dieser Bau entsteht auf dem Areal der zuvor zurückgebauten 132-Kilovolt-Freiluftanlage. Sobald die 220-Kilovolt-Innenraumanlage in Betrieb ist, wird auch die 220-Kilovolt-Freiluftanlage zurückgebaut. Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels im Gebiet der Unterstation ist der Entwässerung besondere Beachtung zu schenken. Daher haben wir nach Absprache mit dem Amt für Wasser und Abfall und in Zusammenarbeit mit der beauftragten Firma sowohl für die Bauphase als auch für die Betriebsphase ein Entwässerungskonzept erarbeitet. Durch die Erneuerung der Unterstation und den Rückbau der 220-Kilovolt-Freiluftanlage können wir eine Fläche von rund 8’800 m2 wieder der landwirtschaftlichen Nutzung zuführen – im Gegensatz zur Unterstation Mühleberg Ost. Das anfallende Aushubmaterial kann bei der Rekultivierung wieder verwendet werden. Ein für das Bauvorhaben erstellter Umweltbericht weist die Erneuerung und den Rückbau als umweltverträglich aus. Dieser Umweltbericht wurde vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) gutgeheissen. Wir streben ein vielfältig und attraktiv gestaltetes Areal an. Dieses soll sich in die Umgebung integrieren und eine hohe ökologische Qualität aufweisen. Die Teilflächen sollen untereinander und mit den angrenzenden Wäldern, Feuchtgebieten, Amphibienvorkommen und dem Chänerechbach möglichst gut vernetzt sein. Angestrebt wird das Zertifikatslabel «Naturpark» durch naturnahe Gestaltung, Verwendung einheimischer und standortgerechter Arten, durchlässige Bodenbeläge und Versickerung von Dach- und Regenwasser. Die neue 220-Kilovolt-Unterstation wird 2012 in Betrieb genommen, die Gesamtkosten betragen für diesen Teil etwa 35 Mio. CHF.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Ökologische Aufwertungsmassnahmen dank BKW-Ökofonds Der BKW-Ökofonds speist sich mit 1,0 Rappen aus dem Aufpreis von 3,5 Rappen auf den zertifizierten Strom 1to1 energy water star. Er fördert Renaturierungsprojekte im Gebiet unserer zertifizierten Wasserkraftwerke Aarberg, Niederried-Radelfingen und Kallnach sowie entlang der Gewässer im gesamten Kanton Bern. Im Jahr der Biodiversität 2010 wurde an den Aareufern zwischen den Wasserkraftwerken Mühleberg und Aarberg eine gezielte Aktion zur Neophytenbekämpfung durchgeführt. Als invasive Neophyten werden gebietsfremde Pflanzenarten bezeichnet, die sich stark und unkontrolliert ausbreiten. Diese Arten verdrängen vielerorts die angestammte Vegetation und bedrohen damit die Artenvielfalt. Besonders rasch breiten sie sich entlang von Fliessgewässern aus. Bei den Arbeiten im Feld kamen verschiedene Partner zum Einsatz: Eine Gruppe Asyl suchender Menschen des Kompetenzzentrums Integration der Stadt Bern führte die aufwendigen Handarbeiten aus, wie beispielsweise das Ausreissen von Goldruten. Speziellere Arbeiten erledigten die Unterhaltsequipe unseres Unternehmens sowie der Gebietsbetreuer der Abteilung für Naturförderung, die dafür ausgerüstet sind und über die notwendigen Erfahrungen verfügen.
Der Verkauf von Ökostrom ermöglicht Renaturierungsmass nahmen rund um die zertifizierten Kraftwerke. 2010 konnte der BKW-Ökofonds einige Projekte erfolgreich abschliessen, zum Beispiel die Renaturierungen in der SanktVrene-Matte und des Biberpasses beim Wasserkraftwerk Niederried-Radelfingen. Die Bauarbeiten wurden im Frühjahr 2010 plangemäss ausgeführt. Die Ausdolung des Sankt-Vrene-Bächlis und die Gestaltung eines abwechslungsreichen Bachlaufs haben das Landschaftsbild aufgewertet. Ein besonderer Höhepunkt war das Einleiten des Bachs in sein neues Gerinne am 26. April 2010. Die Biber nahmen sofort Besitz vom neuen Revier und wurden inmitten
Unsere Handlungsfelder
der Baustelle gesichtet. Im oberen Bereich der Renaturierungsfläche wurden entleerbare Weiher für Laubfrösche erstellt. Damit haben wir in diesem Renaturierungsprojekt schon den ersten Meilenstein des Projekts Laubfroschweiher erreicht. Beim Aushub des neuen Bachlaufs wurde Kies freigelegt. Dies erlaubte eine Erweiterung des ursprünglichen Projektumfangs mit einer Kiesschüttung in der Aare zugunsten kieslaichender Fische. Die Projektfläche wurde abschliessend als hochwertige Wildblumenwiese angesät. Die Interessen der Bevölkerung konnten wir in einvernehmlichen Absprachen mit den betroffenen Landwirten und durch die Realisierung eines neuen Wanderwegs berücksichtigen. g www.bkw-fmb.ch/oekofonds
Halbtax für Mitarbeitende: Förderung des öffentlichen Verkehrs 2010 hat unser Unternehmen 5’091 Reisen über die SBB gebucht. Dies entspricht rund 647’900 Personenkilometern. Die eingesparten Emissionen von 121 Tonnen CO2 gegenüber dem Transport mit dem Auto entsprechen den durchschnittlichen Emissionen von 28 Personen während eines Jahrs. Dies weist der Emissionsbericht aus, den die SBB für uns erstellt hat.
2010 haben wir bei Geschäfts reisen 121 Tonnen CO2 eingespart. 2010 hat unsere Unternehmensleitung im Rahmen des Nach haltigkeitsmanagements beschlossen, allen Mitarbeitenden ein Halbtax-Abonnement zur Verfügung zu stellen. Damit wollen wir die Nutzung des öffentlichen Verkehrs fördern. Gleichzeitig – ein angenehmer Nebeneffekt – reduziert sich der administrative Aufwand.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
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Qualitäts- und Umweltmanagement: Geschäftsbereich Netze erneut zertifiziert Unser Geschäftsbereich Netze wurde von der Zertifizierungsstelle der Swiss TS Technical Services AG nach den ISO-Normen 9001 und 14001 für ein weiteres Jahr zertifiziert. Im November 2010 überprüfte die Swiss TS die Prozesse des Geschäftsbereichs und hielt in ihrem Bericht fest, dass das Prozessführungssystem den Anforderungen der ISO-Normen 9001 und 14001 entspricht und in der täglichen Arbeit von den Mitarbeitenden gelebt wird. Positiv fiel insbesondere die neue prozessorientierte Darstellung (End to End) auf sowie der Wille der Geschäftsbereichsleitung, das System zu einem Führungsinstrument mit echtem Nutzen und hohem Wirkungsgrad auszubauen. Mit der Zertifizierung ist garantiert, dass sämtliche Arbeiten qualitäts- und umweltgerecht ausgeführt werden.
BKW-Handlungsfeld E Lieferanten und Lebenszyklus
Die von uns verbauten Produkte haben eine sehr lange Lebensdauer. Daher spielen der Lebenszyklus sowie die Materialien eine bedeutende Rolle bei der Auswahl. Die Entsorgung von Kabeln und Anlagen in 30 bis 50 Jahren müssen wir heute schon mit bedenken.
Werner Sturm ist Geschäftsführer der Arnold AG. Ihre Leistungen wie Neubau, Service und Unterhalt von Leitungen und Anlagen erbringt sie unter anderem auch für die BKW.
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Unsere Handlungsfelder
B Dialog mit Anspruchsgruppen
Im Spannungsfeld unserer Aktivitäten suchen wir den Dialog mit internen und externen Anspruchsgruppen und kommunizieren offen und aufrichtig. Das ist herausfordernd, denn die Themen Stromproduktion und -übertragung polarisieren. Das merken wir besonders im Kontakt mit Besucherinnen und Besuchern unserer Produktionsanlagen.
Energie und Klima an der BEA 2010 zeigte auf spannende, vielfältige und eindrückliche Weise die Zusammenhänge einer sicheren, klimaschonenden Energiezukunft – von der Produktion bis zur Anwendung. Die Besucherinnen und Besucher konnten spielerisch die Zusammenhänge kennen lernen und sich über die umfangreichen Themengebiete informieren.
Auch 2010 haben wir der Öffentlichkeit unsere Produktionsstätten geöffnet. Besonders grosses Interesse fand das Ende 2009 eröffnete Tropenhaus Frutigen: Die attraktive Energieausstellung verzeichnete bereits vor Ablauf des ersten Betriebsjahres 100’000 Besucherinnen und Besucher. Ein Publikumsmagnet war ausserdem der Ausbau des Windkraftwerks auf dem Mont-Crosin. Rund 10’000 Personen besuchten die Baustellenführungen und bestaunten insbesondere das spektakuläre Aufstellen der acht neuen Windturbinen.
Wir führten über 30’000 interessante Gespräche zu Stromverbrauch und -versorgung und erhielten von den Besucherinnen und Besuchern sehr positive Feedbacks. Besonders rege benutzt worden sind die Beratungsangebote, wobei Themen wie Beleuchtung, solare Warmwasseraufbereitung und klimaschonende Stromversorgung auf grosses Interesse stiessen.
2010 durften wir 200’000 Menschen über unsere Kraft werke und die Stromproduktion informieren. Dank der Aktion Energiepass, mit der Interessierte beim Besuch unserer Kraftwerke Punkte sammeln konnten, erreichten unsere Besucherzahlen neue Höchstwerte: In unseren sieben Besucherzentren durften wir 2010 rund 200’000 Personen über unsere Kraftwerke informieren und Fragen zu unserer Stromproduktion beantworten.
Sonderschau Energie und Klima an der BEA 2010 Auch in Zukunft ist unsere Gesellschaft darauf angewiesen, dass sie zuverlässig mit Energie versorgt wird. Wie also sieht die Energieversorgung aus, wenn sie ihren Teil dazu beitragen soll, den CO2-Ausstoss zu verringern? Welche Technologien werden eine wichtige Rolle spielen und ermöglichen so grundlegende Änderungen und neue Möglichkeiten? Und wie wird sich das Klima kurz- und langfristig entwickeln? Die Sonderschau zum Thema
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Mitarbeiteranlässe 2010: Verankerung von Nachhaltigkeit Im Herbst 2010 fanden halbtägige Anlässe für alle Mitarbeitenden der BKW-Gruppe statt. Diese Anlässe werden alle zwei Jahre durchgeführt. An den 16 Anlässen nahmen insgesamt rund 2’500 Personen teil. Thema im Berichtsjahr war Nachhaltigkeit. Unter dem Motto «Fernsehen mit Weitsicht» mussten die Mitarbeitenden beispielsweise im TV-Format «BKW-Arena» in die Rolle eines Umweltvertreters, eines Politikers, eines Anwohners oder eines Wirtschaftsvertreters schlüpfen und aus dieser Optik für oder gegen ein grosses Kraftwerkprojekt argumentieren.
Das Thema Nachhaltigkeit soll bei unseren Mitarbeitenden fest verankert sein. Ziel war es, dass die Mitarbeitenden die drei Bereiche Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit kennen und damit konkrete Vorstellungen und Beispiele verbinden. Als Konsequenz können sie sich in ihrer täglichen Arbeit nachhaltig verhalten.
Unsere Handlungsfelder
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C Gesellschaft und soziales Engagement
Als bedeutendes Schweizer Unternehmen tragen wir eine gesellschaftliche Verantwortung und nehmen diese wahr. Wir wollen an den beiden Pilotprojekten Eiger-Klima-Schulen und iSMART zeigen, wie wir unsere gesellschaftliche Verantwortung gegenüber der nachfolgenden Generation und gegenüber unseren Stromkunden wahrnehmen. 2010 konnten 86 Schulklassen aus der ganzen Schweiz die Auswirkungen des Klimawandels in der Jungfrauregion hautnah erleben: Die rund 2’000 15- bis 18-jährigen Schülerinnen und Schüler absolvierten im Rahmen des nationalen Projekts Eiger-KlimaSchulen das zweitägige «Lernerlebnis Klimawandel» unter fachkundiger Leitung. Sie erfassten die eindrücklichen Klimaphänomene des berühmten Eigersturzes und des Gletschersees. Ebenfalls konnten sie sich vom drastischen Schwinden des Permafrostes und der Gletscher vor Ort überzeugen und ihre persönlichen Konsequenzen daraus ziehen: Jede einzelne Person kann zur CO2-Reduktion beitragen. Der zweitägige Unterricht führte die Schüler zum Unteren Grindelwaldgletscher, an den Fuss des Eigergletschers und hinauf aufs Jungfraujoch.
Rund 2’000 Schülerinnen und Schüler konnten die Folgen des Klimawandels hautnah in der Jungfrauregion erleben.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
g Schulklassen erleben das zweitägige «Lernerlebnis Klimawandel» unter fachkundiger Leitung.
Das Lernerlebnis Klimawandel stützt sich auf didaktisch aufbereitete Erkenntnisse der Klimaforscher der Universität Bern und der Hochalpinen Forschungsstation Jungfraujoch. Das Projekt EigerKlima-Schulen steht unter dem Patronat der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) und wurde von uns zusammen mit der Jungfrau Klima CO2OPERATION initiiert und mit zahlreichen Partnern durchgeführt. Unser Unternehmen investierte rund 1,2 Mio. CHF in dieses Projekt, sodass die Schülerinnen und Schüler für den Betrag von 65 CHF mit dem öffentlichen Verkehr anreisen, auf der Kleinen Scheidegg übernachten und sich mit Bio- und regionalen Lebensmitteln verpflegen konnten. Weil von den rund 5’000 Interessierten nur 2’000 am Projekt teilnehmen konnten, wird für 2011 ein leicht angepasstes Angebot weitergeführt. Neu wird sein, dass sich die Schulklassen mit einem Klimaprojekt bewerben müssen.
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Unsere Handlungsfelder
Der Stromverbrauch ist im Tages- und Jahresverlauf erheblichen Schwankungen ausgesetzt. Die Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien (besonders bei Wind und Sonne) lässt sich vom Menschen nur beschränkt beeinflussen und ist schwer prognostizierbar. Es muss jeweils genau die Menge produziert werden, die gerade verbraucht wird. Smart Grids steuern zeitlich unkritische Geräte automatisch und stimmen den Verbrauch besser auf die Produktion ab.
g Schulklassen erfassen die eindrücklichen Klimaphänomene des berühmten Eigersturzes und des Gletschersees.
iSMART – die zukunftsweisende Pilotstudie Ressourcen werden knapper und die Preise dafür steigen. Energie effizient einzusetzen, lohnt sich deswegen immer mehr. Konsumentinnen und Konsumenten können ihren Stromverbrauch beeinflussen, Geld sparen, CO2 reduzieren und zum effizienten Energieeinsatz beitragen. Intelligente Stromnetze (Smart Grids) liefern nicht nur Elektrizität, sondern übermitteln auch wichtige Daten. Bestehende Energienetze werden dazu mit Informationstechnologie, etwa mit digitalen Stromzählern in privaten Haushalten, erweitert. So wird es möglich, den aktuellen Stromverbrauch jederzeit bequem zu Hause abzulesen und zu steuern. Mit Smart Grid empfangen Konsumentinnen und Konsumenten Preissignale und können damit Energie zeitlich optimal nutzen – etwa die Geschirrspülmaschine dann laufen lassen, wenn das Stromangebot am grössten und damit günstig ist.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Mit dem Projekt iSMART unter der Schirmherrschaft des Vereins Inergie haben wir uns zum Ziel gesetzt, künftig den Stromverbrauch besser dem Stromangebot anzupassen. In der Studie werden Technologien und Produkte getestet, die die Teilnehmer in die Lage versetzen sollen, bewusster mit ihrem Strom umzugehen. Das Verbrauchsverhalten wird anonymisiert erforscht. In welcher Form auch immer die Probanden an der Pilotstudie teilnehmen: Ihre Komfortansprüche werden dabei in keiner Weise eingeschränkt. g www.inergie.ch
Unsere Handlungsfelder
g Mit der Grundlagenarbeit in Haiti konnte auf die Gefahren, die von herunterhängenden Leitungen ausgehen, aufmerksam gemacht werden.
Grundlagenarbeit nach dem Erdbeben in Haiti Im Januar 2010 fand in Haiti ein schweres Erdbeben statt. Grosse Teile der Hauptstadt Port-au-Prince und der umliegenden Regionen wurden zerstört. Auch die Infrastruktur für die Stromproduktion und -versorgung war betroffen. Wir haben eine Erhebung finanziert, die das Ausmass der zerstörten Kraftwerke analysiert hat und welche die Kosten beziffert, die für eine Instandstellung der Infrastruktur nötig sind. Durchgeführt wurde diese Erhebung im Rahmen der Gruppe Infrastruktur der UNO. Diese Grundlagenarbeit ist eine wertvolle Hilfe, um einzuschätzen, wo welche finanziellen Mittel am sinnvollsten eingesetzt werden. Zugleich wurden die verantwortlichen Netzbetreiber dafür sensibilisiert, dass die herunterhängenden Stromleitungen grosse Gefahren für die Menschen darstellen.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
g Sich ein Bild von der Situation zu machen, war angesichts der Zerstörung eine grosse Herausforderung.
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BKW-Handlungsfeld C Gesellschaft und soziales Engagement
Für mich gehört die Nachhaltigkeit zu den Gedanken, die ich als Lehrerin meinen Schülern und den Jugendlichen im Allgemeinen vermittle. Exkursionen wie das Projekt Eiger-Klima-Schulen sind ein ausgezeichnetes Mittel zur Sensibilisierung.
Moussia de Watteville ist Lehrerin an der Sekundarschule in Corgémont und hat mit ihrer Klasse 2010 am Projekt Eiger-Klima-Schulen teilgenommen.
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Unsere Handlungsfelder
D Wirtschaftlichkeit und Effizienz
Als börsenkotiertes Unternehmen bilden Wirtschaftlichkeit und Effizienz die Basis unseres Handelns: Wir fördern und optimieren die Kosten-, Ressourcen- und Energieeffizienz sowohl bei unseren Kunden als auch im eigenen Unternehmen. Nach der Erneuerung des ehemaligen Zählerwerkstattgebäudes in Nidau haben wir 2010 die zweite Liegenschaft unserer Regionalvertretung Seeland – das ehemalige Betriebsgebäude – einer vollständigen Erneuerung unterzogen. Gebäudehülle und Haustechnik wurden entsprechend unseren Grundsätzen nach Minergie®-Standard erneuert. Nach einer rund zweijährigen Planungs- und Umbauphase wurde im September 2010 das umgenutzte Gebäude in Nidau eingeweiht. Dank einer optimal wärmegedämmten Gebäudehülle und einer effizienten Haustechnik bietet das Gebäude einen hohen Komfort für die Nutzer. Die Gesamterneuerung mit einer überdurchschnittlichen Werter haltung bringt im jährlichen Energieverbrauch eine Einsparung von rund 35 %. Das Betriebsgebäude von 1970 mit gemischter Nutzung wurde zu einem reinen Bürobau mit grosser Nutzungsflexibilität für rund 150 Arbeitsplätze umgebaut. Die offenen und geschlossenen Bürogeschosse mit urbanem Charakter werden durch verschiedene Fachstellen- und Geschäftsbereiche unseres Unternehmens genutzt.
Die Erneuerung nach MinergieStandard reduziert den Energieverbrauch unserer Regionalvertretung Seeland um 35 %.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Energieeffizienz: Aktionen für Privat- und Geschäftskunden In Zusammenarbeit mit Herstellern, Lieferanten und Installateuren haben wir Mitte 2010 das grösste Solardachprogramm der Schweiz lanciert mit dem Ziel, bis Ende 2012 rund 1’000 thermische Solaranlagen zu fördern und so 2.5 GWh Strom einzusparen. Zusätzlich haben wir im Bereich Warmwasseraufbereitung im Rahmen der wettbewerblichen Ausschreibung des BFE ein Förderprogramm für den Ersatz von Elektroboilern durch effizientere Wärmepumpenboiler gestartet. Dabei sollen bis Ende 2011 500 Anlagen ersetzt werden, die eine Einsparung von 1.5 GWh einbringen sollen. Ergänzt werden diese Bemühungen durch eine umfangreiche Informationskampagne in Online- und Printmedien. Im Haushaltgerätebereich starteten wir zusammen mit Melitta die Förderung einer der effizientesten Kaffeemaschinen, die es zurzeit auf dem Markt gibt. Rund 200 Kunden haben daraufhin ihre Maschine ersetzt. Mitte Jahr wurde zusätzlich der Online-Informationsbereich stark ausgebaut. Wir entwickelten in Zusammenarbeit mit Topten das erste iPhone-App. Damit können Geräte und Lampen direkt beim Einkauf auf ihre Effizienz geprüft werden. Auch das Thema Beleuchtung wurde interaktiv aufbereitet: Ein webbasierter Beleuchtungsratgeber erlaubt es, die eigene Beleuchtung bequem am PC zu analysieren. Dieser Beleuchtungsratgeber steht ebenfalls als iPhone-App zur Verfügung. Mit der Energiesparbox konnten wir unsere Kunden für das Thema «Stand-by» sensibilisieren. Rund 3’500 Energiesparboxen wurden innert sechs Monaten verkauft, die letzten wurden an der BEA 2011 vergeben.
Unsere Handlungsfelder
Im Bereich der Geschäftskunden haben wir das Beratungsportfolio durch ein innovatives Energiebenchmarktool erweitert: So können sich Unternehmen aus gleichen Branchen miteinander in den Bereichen Strom, Wärme, Wasser und CO2-Emissionen vergleichen und Energiesparpotenziale entdecken. In Zusammenarbeit mit dem BFE und der Firma Eartheffect sind wir das Projekt «effiziente Grossküche» angegangen. Der Ersatz alter Gussherdplatten durch effiziente Induktionsherdplatten wird finanziell gefördert, zusätzlich beraten wir gemeinsam mit Eartheffect die Kunden im Bereich des effizienten Umgangs mit Ressourcen.
Die Beratungen rund um die Energieeffizienz werden insgesamt umfangreicher und komplexer. Die Beratungsaktivitäten konnten weiter ausgebaut werden, zwar gingen die Anzahl Bestellungen zurück, doch der Aufwand hat sich innert Jahresfrist mehr als verdoppelt – das heisst, dass die Mandate wesentlich umfangreicher und komplexer geworden sind. Gesamthaft hat die Beratung bei unseren Kunden rund 5.5 GWh Einsparpotenziale eruiert.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
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Elektromobilität: Pilotprojekt des Vereins Inergie Das bestehende E-Bike-Kundenangebot «Stromer» haben wir mit dem E-Scooter-Angebot «eWave» ergänzt. Der Fiat Panda Elektra der BKW – Bestandteil des Inergie-Projektes E-Mobilität Ittigen – steht in Ostermundigen im Einsatz und hat bis Ende 2010 rund 3’000 km zurückgelegt. Des Weitern wurden alle am Pilotprojekt beteiligten sechs Ladestationen mit einem intelligenten Zähler ausgerüstet, den wir kontinuierlich auswerten. Ebenfalls konnten sich unsere Kunden durch die Ecocar-Expos an den Standorten Köniz, Büren a. A., Nidau und Langenthal mit Elektrofahrzeugen vertraut machen und eine Probefahrt erleben.
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Unsere Handlungsfelder
Modernisierung des Windparks Bockelwitz International setzen wir im erneuerbaren Bereich auf die Technologie Windenergie. Der Entscheid, im Ausland auf Wind zu setzen, begründet sich in den marktnahen Gestehungskosten und dem hohen Potenzial dieser Technologie. Die 2010 gegründete Geschäftseinheit Wind International hat zum Ziel, im umliegenden Ausland mittelfristig 750 MW installierte Windproduktionskapazitäten aufzubauen, was einer Stromproduktion von rund 1’500 GWh pro Jahr entspricht.
Mittelfristig wollen wir Produktionskapazitäten von 750 MW für Windstrom im Ausland aufbauen. Wir werden dabei nicht nur in neue Windproduktionskapazitäten investieren, sondern auch für einen Werterhalt der bereits bestehenden Windparks sorgen. 2010 haben wir die Bevölkerung von Bockelwitz anlässlich eines Windparkfests über die geplante Modernisierung des Windparks informiert. Verschiedene, in die Jahre gekommene Anlagen und Komponenten werden ersetzt, sodass die Effizienz des Windparks erhöht wird. Der Umfang und der Zeitraum dieser Arbeiten sind noch nicht definiert.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Die geplanten Massnahmen tragen gleichzeitig zur Stärkung der Region bei. Wir wollen das in der Schweiz erfolgreiche Modell der regionalen Verankerung auch in Bockelwitz umsetzen. In diesem Sinne pflegen wir unsere Partnerschaft mit der Gemeinde und der Bevölkerung von Bockelwitz. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und Zulieferern wird der Wirtschaftsstandort aufgewertet.
Wasserkraftwerke der Idroelettrica Lombarda erneuert Von den insgesamt acht Wasserkraftwerken der Idroelettrica Lombarda wurden im Jahr 2010 drei umfassend modernisiert. Die sehr alten, zum Teil über hundertjährigen Anlagen erhielten komplett neue Maschinen. Die Arbeiten wurden im Mai 2011 abgeschlossen. Die Produktionsanlagen verdoppeln ihre Leistung durch diese Modernisierungsmassnahmen und arbeiten wirtschaftlicher und effizienter.
Unsere Handlungsfelder
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E Lieferanten und Lebenszyklus
Wir bewerten und wählen unsere Lieferanten und Partner nach Kriterien der Nachhaltigkeit. Wir kennen die Herkunft und die Wirkung unserer Arbeitsmittel und Betriebsstoffe über den gesamten Bearbeitungsprozess innerhalb und ausserhalb unseres Einflussbereichs – das ist ein wichtiges Ziel, das sich im Rahmen des Projekts Nachhaltigkeitsmanagement herauskristallisiert hat. Noch stehen wir hier am Anfang. Nachhaltigkeit erfordert Transparenz – Transparenz wiederum ist die Grundvoraussetzung für Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Diese Anforderungen an Transparenz betreffen nicht nur das Unternehmen direkt, sondern auch dessen Lieferanten. Insbesondere bei Infrastrukturunternehmen wie der BKW werden jährlich viele Millionen Schweizer Franken in Materialien, Komponenten und Rohstoffe investiert, welche über zum Teil global tätige Lieferanten beschafft werden. Im Zuge des Nachhaltigkeitsmanagements ist es daher wichtig, unsere wichtigsten Lieferanten zu kennen und zu wissen, wie sie ihre Geschäfte tätigen. Zurzeit analysieren wir entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette mögliche Risiken, wie zum Beispiel das Nichteinhalten von gängigen Umweltstandards oder die Missachtung weltweit anerkannter Arbeitsrichtlinien. Dabei konzentrieren wir uns auf unsere Produktionsanlagen. Von besonderem Interesse sind dabei Rohstoffe, aber auch unsere Netzanlagen. Häufig haben
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
unsere Lieferanten wiederum selbst Sublieferanten – je weiter man in der Wertschöpfungskette ins Detail geht, um so schwieriger ist es, verlässliche Informationen zu erhalten.
Unser Ziel ist, dass unsere wichtigsten Lieferanten die Anforderungen an nachhaltiges Handeln erfüllen. Unser Ziel ist es sicherzugehen, dass unsere wichtigsten Lieferanten die BKW-Anforderungen an ein nachhaltiges Handeln erfüllen.
BKW-Handlungsfeld F Mitarbeitende und Sicherheit
Die Sicherheit des Menschen hat Priorität vor Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit. Wir tun sehr viel für die Sicherheit unserer Mitarbeitenden und fördern die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung.
Hans Neuenschwander, Leiter der Regionalvertretung Seeland in Nidau, ist zusätzlich als Leiter der Fachgruppe Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (ASU) bei der BKW verantwortlich für die Sicherheit der Mitarbeitenden.
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Unsere Handlungsfelder
F Mitarbeitende und Sicherheit
Unsere Mitarbeitenden sind das Rückgrat unseres Unternehmens: Sowohl ihre Gesundheit als auch ihre fachliche und persönliche Weiterentwicklung sind uns wichtig. Wir sorgen für hohe Sicherheit unserer Anlagen zum Schutze der Mitarbeitenden und der Umwelt.
Personalpolitik der BKW erneut ausgezeichnet Das CRF-Institut hat unter 300 teilnehmenden Unternehmen die «Top-Arbeitgeber in der Schweiz 2010» evaluiert. Auch unser Unternehmen wurde ausgezeichnet – und knüpft damit an den Vorjahreserfolg an.
2010 konnten wir einen Berufsunfall weniger verzeichnen als im Vorjahr und schauen somit auf eine stabile Entwicklung zurück. Bei den Nichtberufsunfällen dagegen waren es bei 263 Ereignissen 16 mehr als im Vorjahr. Die meisten davon waren Bagatellunfälle, hauptsächlich verursacht durch Stolpern. Die Anzahl Krankheitstage der Mitarbeitenden entwickelte sich erfreulich: von 5,67 Tage pro Person im Vorjahr auf 4,93 Tage pro Person im Jahr 2010.
g Auch 2010 wurde die BKW als Top Arbeitgeber ausgezeichnet.
Unsere Fachgruppe Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ASU hat zahlreiche Massnahmen zur Unfallprävention initiiert. Um uns hier noch weiter zu verbessern, hat unsere Fachgruppe Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (ASU) zahlreiche Massnahmen zur Unfallprävention initiiert. Beispielsweise eine Sensibilisierungskampagne zum Thema Stolpern oder die Evaluation und den Test von neuen Personenschutzausrüstungen im Ge- schäftsbereich Netze. Alle Handbücher der Fachgruppe wurden 2010 überarbeitet und sind nun auch elektronisch und damit jederzeit aktuell verfügbar. Im Bereich Gesundheitsmanagement konnten sich die Mitarbeitenden an sechs Standorten einem Gesundheitscheck unterziehen. Rund 600 Mitarbeitende nahmen dieses Angebot an. Die Erkenntnisse führten zu Massnahmen insbesondere in den Bereichen Rücken, Ernährung, Bewegung und Schichtarbeit.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Um das Gütesiegel als «Top-Arbeitgeber in der Schweiz» zu erhalten, müssen sich die teilnehmenden Unternehmen einer Prüfung ihrer Personalpolitik unterziehen. Zusätzlich werden Interviews mit verschiedenen Personen aus dem Unternehmen geführt. Die Kernfrage lautet dabei: «Welches Unternehmen hat unter objektiven Kriterien – Vergütung und Anerkennung, Work-Life-Balance, Jobsicherheit, Marktposition und Image – eine Personalpolitik und Anstellungsbedingungen, die es gegenüber anderen Teilnehmern auf dem Arbeitsmarkt besonders auszeichnen?» Sehr gute Noten erhielten wir in den Bereichen «Work-Life-Balance» und «Marktposition und Image». In einer anderen Studie erhebt die global tätige Beratungsfirma Universum Communications jährlich in verschiedenen Ländern die Beliebtheit von Firmen als potenzielle Arbeitgeber. Befragt werden Personen mit einer Hochschulausbildung in Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Unser Unternehmen belegte 2010 bei berufserfahrenen Ingenieuren den 12. Platz (Vorjahr: 13) unter den beliebtesten zukünftigen Arbeitgebern der Schweiz. Bei Wirtschaftswissenschaftlern konnten wir uns mit dem 69. Platz (Vorjahr: 84) innerhalb der Top 100 weiter verbessern.
Unsere Handlungsfelder
41
Mitarbeitende 2010
Anzahl Mitarbeitende
2009
2008
2’914
2’941
2’819
2’825
2’860
2’574
Deutschland
33
31
24
Italien
56
50
53
167
167
168
1’876
1’927
1’860
1’833
1’879
1’809
Deutschland
0
0
0
Italien
0
0
1
43
48
50
1’038
1’014
959
825
814
765
Deutschland
33
31
24
Italien
56
50
52
124
119
118
2010
2009
2008
Mitarbeitende BKW-Gruppe (inkl. Auszubildende)1 Schweiz
Auszubildende BKW-Gruppe Mitarbeitende BKW FMB Energie AG (inkl. Auszubildende) Schweiz
Auszubildende BKW FMB Energie AG Mitarbeitende Konzerngesellschaften (inkl. Auszubildende) Schweiz
Auszubildende Konzerngesellschaften
Fluktuation Alle Austritte inkl. Pensionierungen und Todesfälle Total BKW-Gruppe
382
293
274
% der Gesamtbelegschaft BKW-Gruppe
13.1
10.6
10.3
174
166
1
Aktualisierte Vorjahreswerte
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
BKW FMB Energie AG (Total)1
272
BKW FMB Energie AG (davon Pensionierungen)
122
39
49
Konzerngesellschaften
110
119
108
42
Unsere Handlungsfelder
Absenzen Tage Abwesenheit Betriebsunfall
%
2009
2008 2’158
1’936
0.28
1’899
BKW FMB Energie AG
644
0.15
526
430
Konzerngesellschaften
1’293
0.53
1’373
1’728
Abwesenheit Nichtbetriebsunfall
3’440
0.51
3’056
2’535
BKW FMB Energie AG
1’841
0.42
1’884
1’606
Konzerngesellschaften
1’599
0.66
1’172
929
15’286
2.25
14’826
13’698
BKW FMB Energie AG
8’799
2.01
9’816
10’311
Konzerngesellschaften
6’487
2.68
5’010
3’387
2010
2009
2008
Abwesenheit Krankheit
Mitarbeitende Arbeitsbedingte Todesfälle
0
0
0
BKW FMB Energie AG
0
0
0
Konzerngesellschaften
0
0
0
Mitarbeitendenbefragung 2010: Auswertung und Resultate Im Juni 2010 konnten die BKW-Mitarbeitenden im Rahmen einer Befragung ihre persönlichen Eindrücke zum Unternehmen und zu ihrer eigenen Arbeit abgeben. Die Umfrage wurde von einem externen Partner ausgewertet und die Ergebnisse wurden pro Einheit analysiert. Dazu standen der ausgewerteten Einheit Vergleichsangaben (Benchmarks) der 10 Einheiten mit den jeweils höchsten Bewertungen zur Verfügung. Im Sinn der Transparenz und gemeinsamer Bilder war der Austausch der Resultate unter Vorgesetzten gleicher Ebene ausdrücklich erwünscht.
Im Sinn der Transparenz wünschen wir ausdrücklich, dass die Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragung ausgetauscht werden. BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
2010
Die Resultate wurden von den Linienverantwortlichen ab September 2010 an ihre Mitarbeitenden kommuniziert und gemeinsam diskutiert. Im Team wurden – wo erforderlich – Massnahmen definiert und schriftlich festgehalten. Im Februar 2011 erhielt die Unternehmensleitung einen Bericht über die geplanten beziehungsweise über die in Umsetzung begriffenen Massnahmen. Die Befragung zeigte, dass wir uns insbesondere bei der internen Zusammenarbeit von Organisationseinheiten noch verbessern können. Sehr zufrieden zeigten sich die Mitarbeitenden mit den Arbeitsinhalten ihrer Funktionen sowie generell mit den attraktiven Arbeitsbedingungen der BKW.
Verhaltenskodex ergänzt Das Compliance Management der BKW bildet einen Rahmen, in dem wir uns stets bewegen. 2009 haben wir einen Verhaltenskodex für die Mitarbeitenden und ein Compliance-Meldesystem eingeführt. Im Berichtsjahr wurde der Kodex um eine Weisung zu sexueller Belästigung, Mobbing, Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz ergänzt.
Fazit und Ausblick
43
Fazit und Ausblick
Mit dem Aufbau des Nachhaltigkeitsmanagements ist ein guter Anfang gemacht – nun gilt es, die gesetzten Ziele mit den entsprechenden Massnahmen umzusetzen. Wir werden regelmässig unsere Nachhaltigkeitsstrategie überprüfen und – wenn nötig – Korrekturen vornehmen. Diese Überprüfung werden wir gemeinsam mit unseren internen und externen Stakeholdern durchführen. Deren Bedürfnisse, Anregungen und Wünsche sind uns wichtig und wir werden in einem konstruktiven Dialog gemeinsame Lösungen finden. Für diesen Dialog haben wir diverse Plattformen institutionalisiert: Auf Projektebene pflegen wir bereits heute gute Kontakte zu Anwohnern, Behörden und Verbänden. Auf übergeordneter Ebene haben wir das sogenannte Nachhaltigkeitsboard ins Leben gerufen. Diesem Gremium steht der Vorsitzende der Unternehmensleitung vor. Periodisch werden er und ausgewählte Repräsentanten des Unternehmens mit Vertretern externer Anspruchsgruppen an der kritischen Überprüfung und Justierung unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten arbeiten.
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Den Stand der Zielerreichung werden wir transparent im Nachhaltigkeitsbericht dokumentieren. Neben der Berichterstattung über ausgewählte Projekte werden wir weiterhin an der Qualität und der Quantität unserer Daten arbeiten. Diese Bemühungen wollen wir ab 2012 mit der externen Zertifizierung unseres Nachhaltigkeitsberichts dokumentieren. Wir wollen uns und unsere eigenen Ansprüche messen lassen.
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Über die BKW-Gruppe
Über die BKW-Gruppe
Operative Konzernstruktur Konzernsteuerung Kurt Rohrbach
Finanzen und Dienste Beat Grossenbacher
Netze Suzanne Thoma
Energie Schweiz Hermann Ineichen
Energie Int. und Handel Samuel Leupold
BKW Deutschland GmbH
Arnold AG › NetLeit AG
Biomassekraftwerk Otelfingen AG
BKW Balance GmbH
BKW FMB Beteiligungen AG
BKW ISP AG › Elektro Feuz AG › inelectro sa
Elektrizitätswerk Grindelwald AG
BKW Energie GmbH
Energie Utzenstorf AG
BKW Energie Dörpen Beteiligungs-GmbH
Erdgas Thunersee AG
BKW FMB Energie Österreich GmbH
EWR Energie AG
BKW Energie Wilhelmshaven Beteiligungs-GmbH
Kraftwerke Kander Alp AG
BKW erneuerbare Energien GmbH
Kraftwerke Milibach AG
BKW Handel AG › BKW enex AG
Onyx Energie Mittelland AG › Elektrizitätswerke Wynau AG › Onyx Energie Dienste AG › Onyx Energie Netze AG › Onyx Energie Produktion AG
BKW Italia S.p.A. › Bradano Energia S.r.l. › Electra Italia S.p.A. › Idroelettrica Lombarda S.r.l. › Luminosa S.r.l. › Termoelettrica Veneta S.r.l. › Volturino Wind S.r.l.
Simmentaler Kraftwerke AG
BKW Dubener Platte Wind GmbH
Société des forces électriques de la Goule SA
BKW FMB Borkum West II Beteiligungs-GmbH
BKW Übertragungsnetz AG
BKW Wind Service GmbH sol-E Suisse AG › Holzwärme Grindelwald AG › Regionaler Wärmeverbund AG Heimberg-Steffisburg › TW Energie AG › Bioenergie Bätterkinden AG › Juvent SA Kraftwerk Utzenstorf AG
Die BKW FMB Energie AG mit Sitz in Bern wurde 1898 gegründet. Zusammen mit ihren Konzerngesellschaften ist sie als BKW-Gruppe in der Schweiz, in Deutschland, in Italien und in Frankreich tätig. Sie deckt alle Stufen der Energieversorgung ab: von der Produktion über Transport und Handel bis hin zum Vertrieb. Direkt und indirekt über ihre Vertriebspartner versorgt die BKW mehr als eine Million
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Menschen mit Strom. Unter der Angebotsmarke 1to1 energy verkauft das Unternehmen zusammen mit seinen Vertriebspartnern kundengerechte Stromprodukte. Im Berichtsjahr bestand die BKW-Gruppe aus der BKW FMB Energie AG und aus mehr als 40 Konzerngesellschaften.
Über die BKW-Gruppe
Die Organisations- und Managementstruktur der BKW ist so ausgestaltet, dass die Verantwortlichkeiten klar zugewiesen sind und einseitige Konzentrationen von Kompetenzen sowie Interessenkonflikte strukturell vermieden werden. So sind bei der BKW die Funktionen des Verwaltungsratspräsidenten und des Vorsitzenden der Unternehmensleitung getrennt. Alle Mitglieder des Verwaltungsrates sind unabhängig, das heisst, Verwaltungsräte mit Exekutivfunktion in der BKW gibt es nicht.
Kapitalstruktur, Eigentümerstruktur und Rechtsform Die BKW FMB Energie AG ist eine Aktiengesellschaft. Der Kanton Bern hält als Mehrheitsaktionär 52.54 Prozent der Aktien, die Energieversorger E.ON Energie AG 7.03 Prozent und die Groupe E SA 10.00 Prozent. Das Aktienkapital der BKW beträgt 132 Mio. CHF und ist eingeteilt in 52’800’000 voll liberierte Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 2.50. Die Aktien sind an der SIX Swiss Exchange und an der BX Berne eXchange kotiert. Die BKW erzielte im Jahr 2010 einen tieferen Umsatz als im Vorjahr. Der Vertrieb Schweiz verzeichnete wegen der positiven Konjunkturentwicklung im Versorgungsgebiet eine leichte Umsatzzunahme. Bei der Elektrizitätsabgabe im Handelsgeschäft musste wegen des schwierigen Marktumfelds ein volumen- und preisbedingter Umsatzrückgang verzeichnet werden. Im Vertrieb International konnte die volumenbedingte Umsatzsteigerung in Deutschland den konjunkturbedingten Nachfragerückgang in Italien nicht ganz kompensieren. Die positive Entwicklung im Schweizer Energiegeschäft hat trotz dem schwachen Euro und den gesunkenen Marktpreisen zu einem guten Betriebsergebnis beigetragen. Die Entwicklung an den internationalen Währungsund Finanzmärkten führte zu einem negativen Finanzergebnis, welches sich entsprechend auf den Reingewinn auswirkte. Infolge der Veräusserung des Vertriebsgeschäfts in Deutschland per 1. Januar 2011 werden im Berichtsjahr 2010 die Bestimmungen des International Financial Standard 5 (IFRS 5) zu den sogenannten «nicht fortgeführten Aktivitäten» relevant. Obwohl die Veräusserung Anfang 2011 vollzogen wird, verlangt IFRS 5, dass die nicht fortgeführten Aktivitäten bereits in den Zahlen 2010 und für die Erfolgsrechnung auch für das vorhergehende Geschäftsjahr separat ausgewiesen werden. Die Erfolgsrechnung ist dementsprechend in fortgeführte und nicht fortgeführte Aktivitäten
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
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aufgeteilt. In der Bilanz erfolgt der Ausweis der Veräusserungsgruppe als «zur Veräusserung vorgesehene Aktiven und Verbindlichkeiten». Im Vergleich zum Vorjahr nahm im Jahr 2010 die konsolidierte Gesamtleistung um 11.3 Prozent auf 3’187.2 Mio. CHF ab (fort geführte Aktivitäten um 13.8 Prozent auf 2’788.1 Mio. CHF). Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen (EBITDA) reduzierte sich um 4.2 Prozent auf 480.6 Mio. CHF (fortgeführte Aktivitäten um 5.6 Prozent auf 474.1 Mio. CHF). Die Abnahme im Betriebsergebnis ist auf das schwierige Marktumfeld mit den tieferen Strompreisen und dem schwachen Euro zurückzuführen. Der Reingewinn nahm um 23.5 Prozent ab und betrug 228.3 Mio. CHF (fortgeführte Aktivitäten um 25.2 Prozent auf 224.0 Mio. CHF). Die teilweise rückläufigen Aktienmärkte gegenüber dem Vorjahr, die höheren Finanzierungskosten sowie der tiefe Eurokurs führten zu einer entsprechenden Abnahme des Reingewinns.
Mitwirkungsrechte der Aktionäre und der Mitarbeitenden Jeder stimmberechtigte Aktionär kann seine Aktien in der Generalversammlung selbst vertreten oder durch einen anderen Aktionär, einen Organvertreter oder einen von der Gesellschaft in der Einladung zur Generalversammlung bezeichneten unabhängigen Stimmrechtsvertreter vertreten lassen. In der Generalversammlung der BKW berechtigt jede Aktie, die im Aktienregister mit Stimmrecht eingetragen ist, zu einer Stimme. Die Mitwirkung der Mitarbeitenden dient der aufbauenden Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und seinen Mitarbeitenden in gegenseitigem Interesse. Die Mitwirkung des Einzelnen wird im persönlichen Arbeitsbereich wahrgenommen. Zusätzlich nimmt die Personalkommission die Interessen der Mitarbeitenden wahr, indem sie Vorschläge und Wünsche der Mitarbeitenden entgegennimmt, prüft und der Unternehmensleitung vorlegt. Die Personalkommission informiert alle Mitarbeitenden periodisch über ihre Tätigkeit. g Mehr Informationen finden Sie im Jahresbericht 2010 unter «Corporate Governance» und im Finanzbericht 2010.
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Ansprechpartner
Ansprechpartner
Nachhaltigkeitsfachstelle
Investor Relations
Media Communications
BKW FMB Energie AG Viktoriaplatz 2 3000 Bern 25 Telefon +41 31 330 50 70
[email protected] www.bkw-fmb.ch/nachhaltigkeit
BKW FMB Energie AG Investor Relations Viktoriaplatz 2 3000 Bern 25 Telefon +41 31 330 57 97
[email protected]
BKW FMB Energie AG Media Communications Viktoriaplatz 2 3000 Bern 25 Telefon +41 31 330 51 07
[email protected]
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Impressum
Zahlen & Fakten 2010 BKW-Gruppe
Finanzen
Primärenergieverbrauch 1 2010
2009
2008
Gesamtleistung
3’187
3’592
3’496
Bilanzsumme
6’570
6’519
5’989
Jahresgewinn
228
299
139
Personalaufwand
345
316
322
Zahlungen an Kapitalgeber
152
128
149
Steuern, Gebühren und Abgaben an öffentliche Hand (Aufwand)
125
127
90
Mio. CHF
g Mehr Informationen finden Sie im Jahresbericht 2010 sowie im Finanzbericht 2010.
Schweiz
2010 Wasser
3’617.7
2009 3
Treibstoffe
3’914.1
12.5
8.1
9.0
2.3
2.1
2.0
8.0
9.8
10.9
2.5
2.1
2.3
Kernenergie
4’270.3
4’339.9
4’323.8
Kernenergie
1’650.4
1’444.0
1’560.1
Deutschland
Wind
32.3
20.4
4.2
Italien
Wasser
161.6
137.9
139.0
Wind 2
72.0
35.0
Biomasse
22.0
16.0
Erdgas Total Anteil erneuerbar
700.4
648.2
375.1
10’577.6
10’299.2
sol-E Suisse: Abwärme der Heizanlage wird zur Stromgewinnung genutzt 3 Enthält korrigierte Vorjahreswerte
2
39 %
Erdgas
1 3
Schweiz
Vertriebspartner
Italien 1
Konsolidierte Konzerngesellschaften
1.5
1.6
Wärmeproduktion
Konsolidierte Konzerngesellschaften
8.2
4.6
Fahrzeugpark
BKW FMB Energie AG
15.3
15.6
Konsolidierte Konzerngesellschaften
23.4
18.0
2’647.0
3’524.0
3’780.0
Immobilien
BKW FMB Energie AG
2.0
Stromproduktion 2
2
Texte/Redaktion Konzernkommunikation BKW
16.3
Total eingekauft
2’738.2
3’604.1
3’800.3
Total weiterverkauft
2’697.1
3’566.4
3’780.0
Verbrauch
41.0
37.7
20.3
Verbrauch ohne konsolidierte Konzerngesellschaften
16.2
18.1
20.3
2010
2009
2008
Gestaltungskonzept Eclat, Erlenbach ZH Fotografie Beat Schweizer, Bern Philipp Zinniker, Bern (Titelbild) Archivbilder BKW Druck Schwab Druck, Lyss
Aktualisierte Werte
MWh elektrische Energie Immobilien Hauptsitz
3’389.8
3’278.8
2’766.8
Regionalvertretungen
2’284.1
2’597.5
2’892.5
Unterstationen und Leitstellen
7’338.5
7’153.8
8’242.1
12’279.6
12’499.3
797.9
450.3
538.9
Wärmepumpen 2
2’352.3
1’772.4
Wärmepumpe (weiterverkauft)
7’079.2
5’210.7
28’094.7
27’840.7
7’079.2
5’210.7
Produktionsanlagen Konzerngesellschaften 1
39 %
Im Geschäftsbericht als Finanzbeteiligung ausgewiesen, da < 50 % Wärme 3
2010
Geschäftskunden Deutschland
2.5 37.8
Total eingekauft
Privatkunden
2.0
0.9
Sekundärenergieverbrauch 3
Anzahl Kunden Anzahl Kunden
2008
42.0
Anpassung der Einheit: in TJ ausgedrückt Ableseperiode: 06/2009–05/2010
Elektrische Energie
10’552.0 37 %
1
BKW FMB Energie AG Konsolidierte Konzerngesellschaften
3’872.8
Wind
Erdgas (Wärmekraftkopplung)
Immobilien 3 Wärmeproduktion 2
2008 3
Sonne 1
Erdgas Heizöl
Italien
Biomasse (fest und feucht)
Frankreich
Schweiz
2009
Deutschland
Stromproduktion GWh
2010
TJ
Konzept Konzernkommunikation BKW Konzernentwicklung BKW
2009
2008
317’864
313’496 1
319’000
21’779
22’694 1
20’600
116
124
126
Privatkunden
97
90
62
Geschäftskunden
61
60
54
Geschäftskunden
227
262
199
Total weiterverkauft Total Eigenverbrauch Anteil erneuerbar: 37% 4 1 3
MWh
14’699.3
21’015.5
22’630.0
14’699.3
TJ
75.7
81.5
52.9
TJ
28.0
30.1
19.6
Konzerngesellschaften (Arnold AG, Sol-E Suisse AG: Werte 2009 aufgenommen) Einheiten angepasst: neu in MWh sowie TJ 4 Produktionsmix
2
Sol-E Suisse AG
Dieser Nachhaltigkeitsbericht erscheint in gedruckter Form in deutscher und französischer Sprache und ist in deutscher, französischer und englischer Sprache im Internet als Onlineversion verfügbar.
Korrigierte Vorjahreswerte
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
ISSN 1663-3261 (print) ISSN 2235-1167 (online) KS11D2007
BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Erfolgreicher Aufbau
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BKW-Gruppe Nachhaltigkeitsbericht 2010
Die BKW hat 2010 einen entscheidenden Schritt im Bereich Nachhaltigkeit geschafft: Sie hat ein strukturiertes Nachhaltigkeitsmanagement aufgebaut. Dazu gehören messbare Ziele, konkrete Mass nahmen und eine organisatorische Verankerung. Und nicht zuletzt der Wille aller Mitarbeitenden und des Managements, nachhaltig zu denken und zu handeln.