BÖRSE EXPRESS

oder ein Spin-Off der osteu- ropäischen Assets. Dies ist aber momentan überhaupt nicht einschätzbar und für mich persönlich daher kein Grund zum Kauf. Übernahmekandidaten gäbe es in Wien generell einige, so könnten aus dem Umfeld der Raiffeisen. Beteiligungen verkauft werden, oder auch Aktien wie conwert oder ...
4MB Größe 9 Downloads 114 Ansichten
NR. 2324

MONTAG, 23. DEZEMBER 2013

BÖRSE EXPRESS

Inhalt An der Wiener Börse hatten die Käufer Oberhand Zertifikate: Ein Rück- und ein Ausblick Neue Trends in der Venture/PE-Szene

RÜCKBLICK/AUSBLICK WIE WIRD DAS JAHR 2014? WAS IST ZU BEACHTEN? WIR FRAGEN EXPERTEN

Auf das Anlagejahr 2013 kann angestoßen werden - vor allem bei jenen, die der Aktie als Investment vertrauten

2013 war ein Jahr der Aktie 2014 wird es wohl auch

02

Interview I Monika Rosen zu Gold, Anleihen und Aktien

Foto: apa/dpa

Die Enttäuschung des Jahres ist wahrscheinlich Gold und dessen Kursverlauf. Die Überraschung wohl die derart gute Performance an den (etablierten) Aktienmärkten. Aktien haben es dem absoluten Gros der Marktstrategen auch weiter angetan - oft wird aber nun ein überdurchschnittliches Bewertungsgap pro Emerging MarketsMärkten gesehen.

15

Interview II Friedrich Erhart ist ein ATX-Optimist und empfiehlt ...

MONTAG, 23. DEZEMBER 2013

2

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW MONIKA ROSEN

„Das größte Risiko liegt darin, dass die Märkte positiv überraschen“ Robert Gillinger

[email protected]

Monika Rosen, Vice President und Chefanalystin Bank Austria Private Banking, hält starke Stücke auf Aktien aus den Emerging Markets, setzt auf FX-gehedgte Japan-Anlagen und nimmt auch schon einmal Gewinne mit. Monika Rosen, Bank Austria Private Banking

BÖRSE EXPRESS: Was war für Sie 2013 an den Börsen besonders auffallend? MONIKA ROSEN: Es war ein ausgezeichnetes Jahr an den Börsen. Besonders auffallend war, dass die Märkte der Industriestaaten jene der Emerging Markets klar hinter sich gelassen haben. 2014 geht es weiter aufwärts? Ich gehe davon aus, dass wir auch 2014 ein Plus sehen werden, das aber vielleicht nicht an 2013 herankommt – wir haben in der Asset Allokation daher auch die Gewichtung von Aktien von ‘stark übergewichtet’ auf ein ‘übergewichtet’ reduziert. Und nehmen damit nach den „Emerging Marstarken Anstiegen einmal Gekets sind überwinne mit. Die Kurs-Anstiege gewichtet. Die waren größer als die der Gewaren im Vorwinne – erstmals seit vielen Jahren hat sich also das Bejahr nicht so anwertungsniveau von Aktien gesagt – da gibt erhöht. es mittlerweile Stellt sich Frage, ob die Anleger wieder Zutrauen in das ein großes BeInstrument Aktie gefasst wertungspotenhaben. Oder ob dies den Nozial nach oben.“ tenbanken geschuldet ist, die das Geld in den Aktienmarkt förmlich hineinzwingen. Wenn Aktien übergewichtet sind, wird für Anleihen das Gegenteil gelten. Dort alles auf österreichische Staatsanleihen setzen? Wir präferieren Corporate Bonds und High Yields – und mischen einen kleinen Anteil von Industriestaaten außerhalb des Euroraums bei; um so die Rendite zu holen.

Foto: beigestellt

Mit Blick auf 2014, ... kehrt die Euro-Krise zurück? Es ist nie auszuschließen, dass sie sich über eine Peripherieland wieder meldet, Hauptszenario ist das aber nicht. … sind durch Tapering schlimme Verwerfungen an den Märkten zu erwarten? Nein. Es könnte aber Anlass für eine Konsolidierungsphase nach den starken Kursanstiegen sein. Das spiegelt sich eben auch in unserer Asset Allocation wider. … kommt doch noch der Rückfall in die Rezession? Nein. … heißt dann wohl auch, dass wir in der Eurozone keine Negativzinsen sehen werden? Wir gehen von unveränderten Leitzinsen aus. Den US-Dollar zum Euro sehen Sie in einem Jahr bei … … 1,40 Euro.

„Die Kurs-Anstiege waren größer als die der Gewinne – erstmals seit vielen Jahren hat sich also das Bewertungsniveau von Aktien erhöht.“

Was ist für Marktteilnehmer per se in 2014 das größte Risiko? Wahrscheinlich liegt das größte Risiko darin, dass die Märkte positiv überraschen, das Tempo des Anstiegs beibehalten - Risiko und Chance liegen hier nah’ beisammen. Ein positives Zeichen ist sicher die gute Entwicklung der letzten IPOs wie von Osram, Twitter oder Hilton.

MONTAG, 23. DEZEMBER 2013

3

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW Selbst Facebook hat sich wieder erholt und notiert klar über dem Emissionskurs. Die Neuzugänge zeigen eine gute Performance, was sich nicht nur etwa auf eine Branche beschränkt, das ist breit gefächert und zeigt ein positives Klima für Aktien; ein positives Vertrauensvotum für die Börse.

„Das war eine super Sache – plus 50 Prozent bei der Performance“

Im Vorjahr setzten Sie für 2013 stark auf Japan. Bleibt das? Wichtig ist dabei der abgehedgte Yen - das war eine super Sache – plus 50 Prozent bei der Performance. Und wir haben Japan weiter stark ge-

wichtet. Wie sieht es bei der Regionenaufteilung sonst aus? Emerging Markets sind übergewichtet. Die waren im Vorjahr nicht so angesagt – da gibt es mittlerweile ein großes Bewertungspotenzial nach oben.

Grundstoffe, etwa Minentitel, haben sehr gelitten und befinden sich teils auf 30-Jahrestiefstständen. Das kann aber auch noch einige Zeit so bleiben, ist also eher für den spekulativer eingestellten Anleger eine mögliche Überle- „Wir nehmen gung. Dafür spricht die sich zu- damit nach den nehmend erholende starken AnstieKonjunktur – an sich wäre ich nicht zu defensiv veranlagt, gen einmal eher auf der zyklischen Seite Gewinne mit“ unterwegs. Wie ist Ihre Meinung zu Rohstoffen an sich – und Gold im speziellen? Aus Diversifikationsgründen sollte man Rohstoffe im Portfolio haben – bei uns als Alternative Anlage. Gold wird bei unseren Spezialisten weiter unter Druck gesehen. Für 2014 im Jahresmittel bei 1160 US-Dollar je Unze – für 2015 von 1100 US-Dollar.

Welche Branchen gefallen Ihnen welche?

Fonds Express

web 2.0 newsletter jeden Montag

Anleihen Express

web 2.0 newsletter jeden Dienstag

Zins Express

web 2.0 newsletter jeden Mittwoch

Immobilien Express

web 2.0 newsletter jeden Donnerstag

Zertifikate Express

web 2.0 newsletter jeden Freitag

http://www.boerse-express.com/nl

MONTAG, 23. DEZEMBER 2013

4

BÖRSE EXPRESS

Wichtige Anliegen halten sich nicht an Öffnungszeiten.

Wir sind immer und überall für Sie da. Mit unserem neuen SmartBanking. Erledigen Sie jetzt Ihre Bankgeschäfte wann und wo Sie wollen – auch per VideoTelefonie. Beim neuen SmartBanking für Privat- und Firmenkunden ist Ihr persönlicher Betreuer Mo–Fr bis 20 Uhr für Sie online. Jetzt anmelden auf smartbanking.at

Anzeige

MONTAG, 23. DEZEMBER 2013

5

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN, ANLEIHEN, ROHSTOFFE RÜCKBLICK ASSETS 2013

Das Glück liegt in den Händen der Notenbanken Robert Gillinger

[email protected]

Die internaitonalen Börsen verwöhnten Anleger im abgelaufenen Jahr mit einer Flut an neuen Rekordständen. Und es werden nicht die letzten gewesen sein, meint das Gros’ der Kapitalmarktexperten. AX, Dow Jones und viele andere Aktienindizes haben im Jahr 2013 eine Performance von 20 und mehr Prozent erreicht. Vielerorts wurden auch die alten Höchststände aus dem Jahr 2008 übertroffen. Gründe: In den großen Industrienationen wurde die wirtschaftliche Talfahrt, so wie es aussieht, beendet - das Rezessionsgespenst hat sich zurückgezogen. Mitgeholfen haben da die großen Notenbanken dieser Welt. Um der darbenden Wirtschaft auf die Beine zu helfen, wurden die Zinsen auf ein künstlich tie-

D

fes Niveau geschleust - auch, um den Geldkreislauf innerhalb des Bankensystems überhaupt am Leben zu erhalten, da sich die Institute als Nachwehen der Finanzkrise gegenseitig misstrauten. Dieser Kreislauf dürfte nun durchbrochen sein. Und schon nimmt z.B. die US-Notenbank Fed einen Fuss vom Gaspedal - und reduziert die Aufkäufe von Anleihen. Da die Zinsen bzw. Renditen auf derart historische Tiefs nach unten kamen, floss ein Gutteil der Noten- PERFORMANCE bank-Gelder in den Aktienmarkt - wo es sich auch ordentlich verzinste (siehe Chart). Denn mit keiner andelegte der Frankfurter Leitinren Asset-Klasse war in 2013 dex DAX YTD zu - der Dow querbeet überhaupt etwas zu Jones schaffte knapp 25% verdienen. Nicht viel anders dürfte das nächstes Jahr sein. Zwar reduziert etwa die Fed das Ausmaß der Rückkäufe - rückgekauft wird damit aber noch immer. Und nach diversen Steuern sowie der Inflationsrate sind die meisten festverzinslichen Papiere für Anleger damit weiter ein Verlustgeschäft - womit Gelder weiter in den Aktienmarkt fließen sollten. Rohstoffe hingegen haben ein Problem: Die Wirtschaft läuft nicht brüllend - und von Inflation ist auch weit und breit nichts zu sehen.