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BÖRSE EXPRESS Mittags-News für Finanzprofis.

Nr. 2777a/27 05 13

Börse Express Berichterstattung zum Zertifikate Award und zum Kongress

Zertifikate 2013

Das Siegerfoto des 7. Zertifikate Award Austria am 13. Mai 2013 in der Erste Bank Lounge

In neun Kategorien gab es beim Zertifikate Award Austria 2013 etwas zu holen. Die Raiffeisen Centrobank setzte sich bei der siebenten Auflage zum siebenten Mal die Krone des Gesamtsiegers auf. Die Raiffeisen Centrobank ist und bleibt der Platzhirsch, wenn es um die Verteilung der Zertifikate Awards Austria geht.

Die breit gefächerte Jury (insgesamt 17 Personen aus den Bereichen Wirtschaftsmedien, Broker, Banken, Wirtschaftsprüfer bzw. Steuerberater) gaben ihre Stimmen in sieben Kategorien ab. Daraus errechnete sich auch die Gesamtwertung. Die neunte Kategorie war der Publikumspreis. In sämtlichen neun Bereichen schaffte Titelverteidiger Raiffeisen Centrobank den Sprung aufs Siegertreppchen. Neun weitere Emittenten konnten sich den einen oder anderen der begehrten Awards sichern. Auf Platz zwei der Gesamtwertung lan-

dete übrigens die Erste Group Bank vor UniCredit onemarkets. Thomas Schaufler war mit dem Ergebnis zufrieden, kündigte aber mit Augenzwinkern den Sieg im Jahr 2014 an. Dann finden Kongress und Award nämlich in den Räumlichkeiten der RZB statt - quasi ein Rückspiel des Auswärtsmatches von heuer in den Räumlichkeiten der Erste Group Lounge über den Dächern Wiens.

➤ Auf den folgenden Seiten finden Sie das Wichtigste zu bzw. rund um den Award

ZERTIFIKATE Preise Das Zertifikate Forum hat die Zertifikate Awards Austria verliehen

Die jährliche RCB-Dominanz bei den Awards BE/Draper

„Obwohl Zertifikate noch immer ein vergleichsweise junges Produkt sind, erkennen Privatanleger immer mehr die Vorzüge dieses Anlageinstrumentes. Gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld werden Zertifikate zunehmend als Alternative zwischen Sparbuch und Aktie in der Vermögensveranlagung gesehen. Zertifikate sind oftmals die Antwort bei der Suche der Anleger nach höherer Rendite bei gleichzeitig verträglichem Risiko, um nach Berücksichtigung der Inflation keinen Vermögensverlust zu erleiden“, heißt es vom ZFA. Aktuell sind österreichische Privatinvestoren mit rund 13,4 Milliarden Euro in Zertifikaten investiert. „Auch das ist ein schöner Erfolg“, so Arbter. Zum siebenten Mal veranstaltete das Zertifikate Forum Austria gestern Abend den Zertifikate Award Austria. Laut Eigendefinition geht es bei der Preisverleihung darum „die Emittenten für die besten und innovativsten Produkte auszuzeichnen“. Zum siebenten Mal holte sich die Raiffeisen Centrobank den Gesamtsieg. Das war keine große Überraschung - die Dominanz war heuer jedoch frappierend. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten die Erste Group und UniCredit onemarkets. In sieben Kategorien wurde von der Jury abgestimmt, Preise wurden aber in neun Bereichen vergeben (es gab einen Publikumspreis, sowie die Gesamtwertung, die sich aus den sieben anderen Kategorien errechnet).

gen. Die Erste Group landete auf Platz 2. Der Publikumspreis ging an Volksbank Investments. Das war die einzige nicht von der Jury gewählte Kategorie.

Die Besten der Besten „Der Zertifikate Award Austria kürt die Besten der Besten und ist eine Auszeichnung für die kontinuierliche Arbeit, die die Emittenten das ganze Jahr über leisten“, zeigt sich Heike Arbter, Vorsitzende des Vorstandes des Zertifikate Forum Austria und Leiterin des RCB-Zertifikateteams, über den Erfolg für Forum und RCB erfreut.

Österreich-Zertifikat In allen neun Bereichen landete die Raiffeisen Centrobank am Treppchen, in vier Einzelwertungen sowie der Gesamtwertung landete man am 1. Platz - unter anderem in der Kategorie „Österreich-Zertifikat“ des Jahres. Das war übrigens ein Faktor-LongZertifikat mit dem Hebel 2 auf den Wiener Leitindex ATX. Die „Erfinder“ der FaktorZertifikate von der Commerzbank mussten sich mit Platz 3 in dieser Wertung begnü-

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18 Emittenten nominierten Insgesamt 18 Emittenten reichten in diesem Jahr ihre Produkte ein und ließen diese von einer Jury bewerten. Die 17-köpfige Jury setzte sich aus Asset-Managern, Retail-Bankern, Online-Brokern und Finanzjournalisten zusammen. Die Objektivität und Unabhängigkeit des Evaluierungs- und Abstimmungsprozesses wurden vom Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Ernst & Young geprüft und bestätigt. (mp)

ZERTIFIKATE Zertifikate Awards Austria 2013 RCB, Erste Group und Commerzbank räumen ab

Österreich-Zertifikate des Jahres - Die Sieger BE/Draper

Die Kategorie Österreich-Zertifikat prämiert ausschließlich Produkte, die in einem direkten und besonderen Zusammenhang mit Österreich stehen. Dieser kann beispielsweise durch den Basiswert, den besonderen Vertriebsweg oder einen außerordentlichen Verkaufserfolg gegeben sein. Insgesamt wurden in dieser Kategorie Produkte von neun Emissionshäusern nominiert.

1. Platz - RCB Die Raiffeisen Centrobank hat in dieser Kategorie mit dem ATX Faktor 2 Long-Zertifikat (die ISIN lautet AT0000A0SLW3) gewonnen. Hierbei partizipieren Anleger mit zweifachem Hebel an der Entwicklung des ATX. Das Besondere und Innovative an Faktor-Zertifikaten ist, dass diese mit einem konstantem Faktor (in diesem Fall 2), ohne Knock-Out-Schwelle sowie ohne Laufzeit-

begrenzung ausgestattet sind. Risikofreudige Anleger mit einer positiven Marktmeinung konnten im vergangenen Jahr eine Rendite von 65 Prozent mit dem Long Faktor 2 Zertifikat auf den heimischen Leitindex ATX erzielen.

machten das Produkt zu einem Verkaufsschlager in Österreich“, so die Erste Group Bank. „Weiters positiv zu beachten ist, dass das Produkt am 27. März 2013 zu 100 Prozent getilgt wurde und die Kunden den maximalen Ertrag von 9 Prozent erzielten.“

2. Platz - Erste Group

3. Platz - Commerzbank

Am zweiten Platz landete die Erste Group. Nominiert wurde die „9% Multi Protect Aktien-Anleihe (mit der ISIN AT000B006739). „Eine kurze Laufzeit von zwölf Monaten, eine attraktive Verzinsung von 9 Prozent p.a., und eine Barriere von 50 Prozent kennzeichnen das Produkt“, hieß es in den Nominierungsunterlagen. Als Basiswerte fungierten die Aktien von OMV, Immofinanz und voestalpine. Die Aktienauswahl erfolgte in Abstimmung mit dem Erste Group Research Team. „Die kurze Laufzeit und die attraktiven Konditionen

Von der Commerzbank wurde das IndexZertifikat auf „ATX Top Dividend Distributing Index“ (die ISIN lautet DE000CZ35F92) nominiert. „Das Zertifikat kombiniert die Aktienanlage in die Top-Dividendenwerte des ATX mit einer Ausschüttung der Dividenden“, so die Commerzbank. Dieses neue Konzept ermöglicht nun auch bei IndexZertifikaten von einer Ausschüttung der Dividenden während der Laufzeit zu partizipieren. Der Index wurde von der Wiener Börse in Zusammenarbeit mit der Commerzbank entwickelt. (mp)

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ZERTIFIKATE Das sind die Sieger der verbleibenden sieben Einzelkatorien plus der Gesamtwertung

Die Siegerfotos der verschiedenen Kategorien

Gesamtwertung: RCB vor Erste Group und UniCredit

Publikumspreis: VB I vor RCB und UniCredit

Info&Service: RCB vor UniCredit und BNP Paribas

Kapitalschutz: RCB vor UniCredit und Société Générale

Bonus/Express: BNP vor RCB und Erste Group

Discount/Aktienanleihen: RCB vor Erste und Vontobel

Index/Partizipation: RBS vor RCB und UBS

Hebelprodukte: BNP Paribas vor Erste Group und RCB

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ZERTIFIKATE Kongress Das ZFA veranstaltete vor dem Award den Zertifikate Kongress 2013

„Müssen das Interesse der Menschen wecken“ ZFA/Norbert Novak

Ein Highlight des Zertifikate Kongress 2013 war die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zum Thema „Sinnvoll investieren im aktuellen Marktumfeld“. Christian Drastil führte durch das Gespräch. Florian Claus (Head of Sales & Product Managmeent, Scoach Europa AG), Rupertus Rothenhäuser (Managing Director, Head of Sales/Marketing, Börse Stuttgart Holding GmbH), Frank Weingarts (UniCredit onemarkets Zertifikate-Experte und ZFA-Vorstand) und Ronald Zilavec (Produktmanagment Wertpapiere, Bankhaus Spängler) diskutierten. Frank Weingarts gab sich eingangs relativ pragmatisch: „Mit Zertifikaten kann man Risiko hinzufügen und Risiko rausnehmen. Das ist ebensowenig neu, wie dass es sich nicht um Sondervermögen handelt. Der Mehrwert der von Zertifikaten ausgeht, ist der Zugang die Märkten, die für Anleger früher schlicht und ergreifend nicht zugänglich waren. Mit den Optionen steuert man das Risiko in die gewünschte Richtung“. Für Rupertus Rothenhäuser liegt die große Stärke der Branche in der „rasendschnellen Geschwindigkeit“. Auf jedes Ereignis an den Märkten kann hiermit unmittelbar reagiert werden. Für ihn hat sich der Zertifikatemarkt „in den letzten zehn

Jahren etabliert“. Im Private Banking ist das Thema Zertifikate für Ronald Zilavec „noch nicht ganz angekommen“. Auch wenn die Produkte den Basiswerten oft überlegen sind. Für ihn sollte sich ein gesundes Depot aus mehreren Bestandteilen zusammensetzten, unter anderem aus Zertifikaten. „Wenn die Marktmeinung ‘fallende Kurse’ ist, dann ist das nur mit Zertifikaten darstellbar“. Für Florian Claus steht fest: „Zertifikate sind nicht mehr wegzudenken. Denn für Anleger gibt es jetzt Möglichkeiten, die es früher einfach nicht gab. Wenn man bereit ist zu suchen, wird man auch etwas finden“, verweist Claus auf die Riesenauswahl von rund 1 Mio. Produkte allein in Deutschland.

Interesse wecken Der DAX befindet sich derzeit auf Rekordjagd. Laut Claus bewegt sich das Volumen und die Anzahl der Trader trotzdem auf „moderatem Niveau“. Die Leute müssten wachgerüttelt werden - „wir müssen die Lust auf Geldanlage wecken“, gibt Claus die Devise aus. Rothenhäuser stimmt zu. „Das kleine Pflänzchen ‘Selbstentscheider’ wird von uns gehegt und gepflegt“. Apropos Interesse: „Wenn ich ganz ehr-

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lich bin, dann wollen nur ein bis zwei von 100 Kunden von sich aus in Zertifikate investieren“, klärt Zilavec über seine Erfahrung in der Praxis auf. Von ihn steht fest, welchen Zugang die Branche verfolgen muss. „Man muss die Menschen über die Auszahlungsprofile erreichen“. Alleine beim VW Gold gäbe es zigtausend kombinierbare Austattungsvarianten, im Vordergrund steht jedoch immer nur ein Produkt - der Golf. Einen ähnlichen Weg gelte es bei Zertifikaten zu verfolgen. Für Weingarts steht fest, dass „die Beraterausbilung sehr wichtig“ ist. Die vom ZFA angebotene Online-Schulung wird dabei schon stark genutzt. Das ZFA ist auch immer wieder mit der Wiener Börse unterwegs um die Menschen direkt zu erreichen. Und genau hier liegt für Rothenhäuser die Krux: „Die Informationen findet man auch auf unserer Webseite. Aber das persönliche Gespräch ist durch die Information auf einer Website nicht zu ersetzen“. Claus stimmt dem zu. „Man muss die Leute für das Thema interessieren. Der Endanleger ist und bleibt das Zielpublikum, das angesprochen werden muss“. Daher liege der Ball auch bei den Medien, die damit beginnen sollten die Chancen der Produkte zu kommunizieren.

Kundenfeindliche FTS Das erste Quartal 2013 ist an den deutschen Zertifikate-Börsen besser gelaufen, als das Q4 im Vorjahr. Für Claus ist ein „Schwächeln im Hebelzertifikatebereich“ erkennbar. Dafür würden Anlage-Zertifikate auf Rohstoffe (vor allem Edelmetall) und Bonus-Strukturen zulegen. Für Rothenhäuser weckt „alles mit einer fixen Verzinsung von über 5 Prozent pro Jahr das Anlegerinteresse“. Aber auch Fatkor-Zertifikate laufen laut ihm „super-gut“. Das Thema Finanztransaktionssteuer macht sämtliche Diskutanten nachdenklich: „Die Hedges werden teurer, die Spreads weiten sich aus“, fasst Weingarts zusammen. (mp)

ZERTIFIKATE Zertifikate Kongress Teodoro D. Cocca begrüßte rationale und irrationale Teilnehmer

„Menschen überschätzen ihre Fähigkeiten“ ZFA/ Norbert Novak

„Ich begrüße alle rationalen und besonders herzlich die irrationalen Teilnehmer zu meinem Vortrag“, sprach der Schweizer Teodoro D. Cocca einleitend. Wie sich in den nächsten Minuten herausstellen sollte, waren diese Worte vernünftig gewählt, offenbarte doch ein „Spiel“, dass es sich bei der Mehrheit der Kongress-Anwesenden um irrationale Teilnehmer handelte. Und genau hier setzt der Dekan an der Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an. Denn: „Alle Modelle der Finanzwirtschaft gehen von rationalen Investoren aus“. Wie die Behavioral Finance - auch Verhaltensökonomik genannt - zeigt, ist komplett rationales Verhalten „reine Theorie“. Cocca stellt fest. „Psychologische und soziologische Modelle sind oft viel treffender“.

Die unmögliche Rationalität Die Möglichkeit rational zu handeln gäbe es schlicht und einfach nicht. Das hat mehrerlei Gründe. Zum einen haben Anleger zu wenige Informationen um eine Entscheidung faktenbasiert zu treffen. Doch selbst wenn man diese Fülle an Informationen hätte, wäre es für das menschliche Hirn nicht möglich, sie entsprechend zu verarbeiten.

Und schließlich kommt noch der psychische Stress hinzu. Ein Beispiel: Ein Devisenhändler verfolgt via Bloomberg-Terminal die Veröffentlichung der Ergebnisse der Fed-Zinssitzung. Völlig überraschend werden die Zinsen um 50 Basispunkte gesenkt. Innerhalb von Sekunden muss der Devisenhändler jetzt enorme Summen bewegen um die eigenen Positionen bzw. jene der Bank für die er arbeitet, neu auszurichten. Wie Untersuchungen zeigen, dauert es nämlich im Schnitt lediglich 45 Sekunden bis solche Ereignisse am Devisenmarkt komplett eingepreist sind und ein neues Gleichgewicht bei der Preisfindung erreicht wurde.

Randmeinung und Mainstream „Wir haben kein objektives Informationsbild“, erklärt Cocca und zählt zahlreiche Beispiele hierfür auf. Da wäre zum einen die selektive Wahrnehmung. Diese spielt sich im Hirn ab. So neigen Anleger - unbewusst - dazu Informationen, welche die eigene Marktmeinung stützen stärker zu gewichten, als jene, die ihr widersprechen. Mit diesem Wissen ausgestattet, kann man nun versuchen „bewusst auf die Gegenmeinungen zu hören“. Das ist zum einen schwer und zum anderen lediglich ein

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Versuch der selektiven Wahrnehmung entgegenzuwirken. „Gute Investoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie dem Markt einen Schritt voraus sind“, so Cocca. Konkret heißt das, dass sie eine „Randmeinung annehmen, bevor sie zur Mainstream-Meinung“ wird. Das nächste Problem ist der Spieler-Trugschluss auch „gambler’s fallacy“ genannt. Man kennt das: Beim Roulette fällt die Kugel sechs Mal hintereinander auf rot. Das ändert jedoch nichts an der Chance, dass beim siebenten Mal schwarz kommt. Die Wahrscheinlichkeit bleibt nämlich weiterhin bei (nur) knapp 50 Prozent. Die Kugel hat kein Gedächtnis. Auf die Finanzmärkte umgelegt heißt das, dass eine Aktie, die zehn Tage in Folge gefallen ist, durchaus noch weitere zehn Tage in Folge fallen kann. Auch Aktien haben kein Gedächtnis.

Besser als der Durchschnitt Die Selbstüberschätzung ist ein weiteres Problem von Anlegern. „Menschen überschätzen schlicht und ergreifend ihre Fähigkeiten“. Eine Umfrage unter Fondsmanagern hat ergeben, dass satte 95 Prozent der Meinungen sind, dass sie überdurchschnittlich gute Fondsmanager sind. „Das passt mit der mathematischen Realität nicht wirklich zusammen“. Vor allem Männer neigen zur Selbstüberschätzung. Das schlägt sich auch in der Statistik nieder. Denn fast immer erzielen Frauen die besseren Renditen. Das wiederum liegt am konservativeren Ansatz und der niedrigeren Handelsfrequenz im Vergleich zu Männern. Schließlich sei noch die „prospect theory“ zu erwähnen, welche das Ungleichgewicht zwischen Freude und Ärger über positive bzw. negative Performance untersucht. So ärgert man sich über einen Rückgang von 20 Prozent doppelt so stark, wie man sich über 20 Prozent Zuwachs freut. Das führt dazu, dass Anleger Probleme damit haben Verluste zu begrenzen. Dafür werden Gewinne nicht „laufen“ gelassen.(mp)

ZERTIFIKATE Kongress Armin Assinger hat den Sprung vom Sportler zum TV-Star geschafft

Nörglern und Jammerern keine Chance geben ZFA/Norbert Novak

Wenn ein ehemaliger Skifahrer einen Vortrag mit dem Titel „Das Leben ist ein Abfahrtslauf“ hält, dann ist das zwar authentisch aber wenig überraschend. Die Art und Weise wie diese Metapher gefüllt wurde, zeigt jedoch, dass es sich bei Armin Assinger um einen Menschen handelt, der sich in seiner Laufbahn alles hart erarbeiten musste. Diese harte Arbeit war gewissermaßen Selbstzweck, war der Beruf als Gendarm für den Kärntner doch alles, nur keine Berufung.

Ohne Denken zum Flow Kommen wir zurück auf die Skipiste. Anhand einer Abfahrt von Stephan Eberharter in Kitzbühel - der schwierigsten ihrer Art - zog der Moderater der Millionenshow einen roten Faden durch seinen Vortrag. „Die Verhältnisse bei Abfahrten sind schwierig“, erklärte Assinger und verwies auf Pistenverhältnisse, das Wetter und andere Einflussfaktoren. Beim Start brauche es eine perfekte Vorbereitung. Denn: „Je besser man vorbereitet ist, desto entspannter kann man an Herausforderungen herangehen“. Schon beim Start geht es darum einen Vorsprung herauszuholen. „Denn jedes Hundertstel, das ich beim Start verliere muss ich später schneller sein - dann habe ich den

vor mir aber noch nicht einmal überholt“, gibt Assinger zu bedenken. Selbstzweifel sind ein schlechter Begleiter. „Die kommen nämlich immer im schlechtesten Moment. Dann beginnt man zu denken“. Und dass das bei Sportlern nicht das beste ist, wissen wir nicht erst seit der Rogan-Aussage zu Hermann Maier. Der Umkehrschluss - wer dumm ist, ist erfolgreichen - ist jedoch falsch. „Es gilt einen Flow-Zustand zu erreichen. Das geht nur durch Training“. Nur so kann man muss sich für sämtliche Szenarien Automatismen erarbeiten, die - wie im Falle der Skifahrer - das eigene Leben retten können. Assinger zeigte in einem Videobeitrag zahlreiche Stürze und verwies darauf, dass Skifahrer seiner Meinung nach aufgrund des eingegangenen Risikos unterbezahlt seien.

Zurück auf die Spur Von Nörglern und Jammerern darf man sich keine Selbstzweifel einreden lassen. „Da muss man auf Durchzug schalten“, lautet Assingers Rat. Als junger Rennläufer sei er mit allerhand psychologischen Tricks seiner erfahreneren Teamkollegen oder Platzhirschen anderer Nationen konfrontiert worden. Diese hat er dann später unmittelbar an die nächste Generation weitergegeben.

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„Man weiß, dass man von den Jungen abgelöst wird - aber sicher nicht in diesem Jahr“. Beim Thema Motivation - der Summe aller Beweggründe etwas zu tun - ist Assinger in seinem Element. „B kommt vor E. Das heißt Begeisterung kommt vor Erfolg“, fasst er zusammen. Assinger selbst hat sich damals per Casting gegen seine Konkurrenten um den Moderatorenjob für die Millionenshow durchgesetzt. Und dabei hat er sich an die nun weitergegebenen Ratschläge gehalten. „Ich habe wie ein Wahnsinniger geübt. Wenn mich meine Frau in der Nacht aufgeweckt hat, hab ich gesagt ‘Guten Abend meine Damen und Herren - ich begrüße Sie herzlich zur Millionenshow’“ Das viele Üben bringt Vertrauen in die eigene Stärke. Das braucht man auch, denn immerhin „gibt es nicht immer jemanden der einem die Hand hält“. Manchmal müsse man dennoch wagen um zu gewinnen. Hat man die perfekte Linie aufgrund irgendwelcher Umstände verlassen, gilt es auf diese zurückzukehren. „Da darf man nicht verzweifeln, denn einen Neustart gibt’s weder beim Skirennen noch im richtigen Leben“.

„Ein bisserl was geht immer“ Und Assinger blieb bei der Bildersprache: „Die kurze Linie ist nicht immer die schnellste“. Kleine Tricks können dabei helfen Zwischentiefs zu überwinden. Bei Assinger war das das Lied ‘eye of the tiger’ aus dem dritten Teil der Rocky-Filme. Da fällt der Boxer in eine Sinnkrise und zieht sich selbst wieder hinaus. Und das sollte man in manchen Lebenssituationen auch können. „Kein Mensch hat jemals 100% gegeben“, hält Assinger fest. 70 bis 75% könnten abgerufen werden, der Rest ist die „autonom geschützte Reserve“. Was einem diese Info sagen soll? „Ein bisserl was geht immer“. Dann bleibt man positiv. „Dann können sie auch probieren jedem Tag die Chance zu geben, der beste ihres Lebens zu werden“. (mp)

ZERTIFIKATE Zertifikate Forum Austria veröffentlicht Marktstatistik für April 2013

Umsatz leidet weiter, Zinsprodukte legen zu Screenshot ZFA

sieht man auch in Grafik 3. Knock-Out Produkte waren dabei weniger beliebt. Das Volumen von strukturierten Zinsprodukten kann analog zum Gesamtmarkt zulegen und erhöht sich im Vergleich zum März um 2,5 Prozent bzw. 115 Mio. Euro. Zum Stichtag 30. April 2013 beläuft sich der Open Interest von Zinsprodukten nunmehr auf 4,6 Mrd. Euro (Grafik 2).

Handelsvolumen sinkt

Der österreichische Zertifikatemarkt kann im April die rückläufige Entwicklung des Vormonats stoppen und legt wieder zu. Laut der jüngsten Marktstatistik des ZFA steigt das Gesamtmarktvolumen, das bei österreichischen Privatanlegern platziert ist, per 30. April 2013 um 0,7 Prozent bzw. 94 Mio. Euro und hält nunmehr bei 13,5 Mrd. Euro.

Zinsprodukte legen zu Der Open Interest exkl. Zinsprodukte der führenden Zertifikate-Emittenten Öster-

reichs (das sind die RCB, die Volksbank, die Erste Group Bank, die Bank Austria und die Royal Bank of Scotland mit einem geschätzten Marktanteil von 75 Prozent) entwickelt sich entgegen der Entwicklung des Gesamtmarktes jedoch rückläufig. Dieser geht im April um 0,8 Prozent bzw. 44 Mio. Euro zurück und liegt im Berichtsmonat bei 5,5 Mrd. Euro. Der Rückgang lässt sich sowohl auf Anlage- als auch auf Hebelprodukte zurückführen. Der Anteil von Anlageprodukten am Gesamtmarkt erhöht sich per Ende April auf 99,5 Prozent (Vormonat 99,4 Prozent), der Anteil von Hebelprodukten auf 0,5 Prozent (Vormonat 0,6 Prozent). Das

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Wie im Vormonat ist auch im April ein Rückgang im Handelsvolumen von Zertifikaten messbar. Das Handelsvolumen ist gegenüber dem Vormonat um 4,9 Prozent bzw. 10 Mio. Euro gesunken und liegt per Ende April bei 199 Mio. Euro. Der Anteil von Anlageprodukten am Gesamtumsatz (siehe Grafik 4) verringert sich deutlich auf 69,3 Prozent (Vormonat: 90,4 Prozent), der Anteil von Hebelprodukten erhöht sich signifikant auf 30,7 Prozent (Vormonat: 9,6 Prozent). (mp)

ZERTIFIKATE

Bilder zum Award 2013 Nachdem die Awards endgültig an den Mann bzw. die Frau gebracht waren, konnte über mehr oder weniger Überraschendes gesprochen werden. Für viele Vertreter der Branche geht es beim

Zertifikate Award Austria ohnehin nicht ausschließlich um die Preise, sondern vielmehr um die Möglichkeit, eine Vielzahl an Branchenkollegen zu treffen und über allfällige Ideen, Trends oder Projekte zu sprechen.

Die gesamte Fotoberichterstattung des Börse Express finden Sie unter folgendem Link: http://bit.ly/18myLFv

Die ehemaligen RCB-Kolleginnen Birgit Kuras (mittlerweile Vorstand der Wiener Börse) und Heike Arbter unterhalten sich ebenso angeregt wie Christian-Hendrik Knappe (Deutsche Bank db-X markets), Josef Chladek und Robert Gillinger (beide Börse Express)

Paul Reitinger (direktanlage.at)

Daniela Hofmann (DZ Bank)

Peter Bösenberg (SocGen) IMPRESSUM BÖRSE EXPRESS

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