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oder über M&A. Risikoadjustiert sollten im ...... Depotausrichtung: Spekulativ. Keinesfalls ein Ersatz für individuelle, anleger- und objektgerechte Beratung.
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2013

BÖRSE EXPRESS TOP PICKS & STORIES FOR

Die Sondernummer zum Jahresende.

Nr. 2676/21 12 12

Diese Sonderausgabe wird Ihnen präsentiert von der

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Einschätzungen der Experten Rückkehr der CEE-Fantasie

apa/Canon/Bloomberg/beigestellt)

Welche Aktien/Märkte gefallen

Anleihen: Sicher bringt’s nicht mehr Interview: Monika Rosen

Tops und Flops im Rückblick

Rohstoffe: Agrarrohstoffe im Aufwind Börsenotierte auf (Roadshow-)Tour Zertifikate: Trends im Visier

AND THE STORIES BEHIND 2012 EDITORIAL

Anleger lauf! Denn wer stehen bleibt, hat fix verloren „Ist nicht so schlimm - ein Indianer

wer nicht bereits damals aufstand und

hätte man verloren. Fix verloren hat

kennt doch keinen Schmerz“. Wohl nie-

trotz Schmerzen losmarschierte: Das

aber der Stehenbleiber - diesen frisst

mand wurde noch nicht so getröstet

kostete Rendite. Zu spät ist es aber

die über den Tageszinsen liegende In-

bzw. hat es selbst so getan. Ist der

wohl nicht, sich auf den Weg zu ma-

flation garantiert auf - also, Anleger lauf!

schlimmste Schmerz auch vorbei,

chen. Vielleicht ist die dahinterstek-

Wir haben in unserer Weihnachtsnum-

geht’s wieder hurtig ans Herumtollen.

kende Fragestellung aber auch die fal-

mer die Erwartungen der Experten für

Weit weg von der Börse sind wir jetzt

sche. Denn jedenfalls zu spät ist es,

Sie eingeholt und zusammengefasst.

nicht. Denn auch dort liegt das

wenn der Anleger einfach stehenbleibt,

Wir wünschen ein schönes und geruh-

Schlimmste, etwa aus der Euro-Schul-

in Sorge, die alte Wunde könnte sich

sames Weihnachtsfest !

denkrise, wohl hinter uns. Pech nur,

beim Gehen wieder öffnen. Ja, dann

Ihre Börse Express-Redaktion

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BÖRSE EXPRESS Interview Monika Rosen über Bonds, Aktien und die Markttrends

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„Anleger müssen den Mut aufbringen, sich in Wertpapieren zu engagieren”



2013 INTERVIEW

Börse Express: Nachdem zumindest die Eurozone zu Jahresschluss in die Rezession gerutscht ist - wie geht es mit der Weltwirtschaft 2013 weiter? Monika Rosen: Ich rechne mit einer moderaten Erholung der Konjunktur, vor allem im weiteren Jahresverlauf. Motor der Bewegung werden die Emerging Markets sein, allen voran Asien - und die USA werden sich besser entwickeln als die Eurozone. Letztere sehe ich sich von einer roten auf eine schwarze Null verbessern.

Was heisst das in Zahlen? Aktuell sehen wir die Wirtschaft der Eurozone in 2013 mit 0,3 Prozent wachsen, nach etwa minus 0,5 in 2012. Den USA trauen wir 2,2 Prozent Wachstum zu.

Monika Rosen, Vice President und Head of Private Banking Research der Bank Austria

Wenn Sie in Summe eine moderate Konjunkturerholung sehen, werden die Notenbanken dann zu einer weniger expansiven Geldpolitik greifen? Das sehe ich nicht - die Geldpolitik wird expansiv bleiben. Vielleicht sehen wir in der Eurozone sogar noch eine Zinssenkung. Und mit dem Sieg von Barack Obama bei den US-Präsidentschaftswahlen dürfte auch Ben Bernanke weiter fest im Sattel der Fed sitzen - dort werden die Schleusen also auch geöffnet bleiben. Und in den Emerging Markets könnte es teilweise sogar zu einer noch expansiveren Geldpolitik kommen als jetzt.

nicht nur geringe Renditen, sondern auch geringe Fantasie.

Bessere Chancen gibt es bei ... Corporates-, High Yield -sowie Emerging Markets-Bonds. Sie sprachen die tiefen Renditen der Eurokernzone an. Muss man als hiesiger Anleger trachten, mittels FX-Gewinnen etwa in Emerging-Markets-Bonds, die Magerrenditen aufzufetten. Durch Diversifizierung aus der Heimatwährung heraus kann man natürlich Zusatzrendite erzielen - aber mit dem entsprechend höheren Risiko.

„Die Geldpolitik wird weiter expansiv bleiben“

Heisst, zu Anleihen kann man weiter greifen? Anleihen bleiben ein Teil einer diversifizierten Anlagestrategie. Aber Anleihen der Euro-Kernzone haben wir klar untergewichtet: Da gibt es

In Summe werden Anleihen damit wohl untergewichtet? Ja. In einem durchschnittlichen konservativen

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BÖRSE EXPRESS Portfolio liegt die Benchmark für die Anleihengewichtung bei 55 Prozent. Bei uns sind es derzeit 44 Prozent.

Besser gefallen Ihnen Aktien? Dort sind wir übergewichtet und haben 41 Prozent im Portfolio gegenüber 35 Prozent in der neutralen Benchmark.

„Anleihen der Euro-Kernzone haben wir klar untergewichtet: Da gibt es nicht nur geringe Renditen, sondern auch geringe Fantasie“

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Von der regionalen Aufteilung her sieht das wie aus? Wir sind in den Emerging Markets übergewichtet, während USA sowie Japan neutral und die Eurozone untergewichtet sind.



2013 INTERVIEW

holung der zweiten Jahreshälfte vorwegnehmen. Und sollte es bis dahin eine eher volatile Entwicklung geben, sind defensive Werte aus der Gesundheits- bzw. Telekombranche zu bevorzugen.

Aktien übergewichten, Corporates, High Yieldsund Emerging Markets bevorzugen - so in etwa war auch Ihre Aufstellung für 2012 ... Und es hat sich ausgezahlt. Wir überdenken bzw. überprüfen aber dauernd unsere Entscheidungen. So kann es durchaus sein, dass wir demnächst die Übergewichtung der USA etwas reduzieren und Europa oder Japan aufstocken - die regionale Aufteilung wird jedenfalls überdacht. Welche Branchen würden Sie bevorzugen? Zyklische Branchen könnten die Konjunkturer-

Wo sehen Sie ein mögliches Überraschungspotenzial? Ölaktien könnten in den USA eine Renaissance erleben - die waren zuletzt Underperformer. Auch bei US-Techwerten könnte etwas drinnen sein, nachdem diese zuletzt - Stichwort Apple - schlechter gelaufen sind: Öl und Telekom gelten für Europa auch. Und sollte sich die Krise weiter legen, sind natürlich Finanzdienstleister nicht zu vergessen.

„Stellt sich die Frage, ob nicht eine Pause angesagt ist“

Wovon würden Sie derzeit eher die Finger lassen? Die Finger lassen, das würde ich so nicht sagen. Aber in Europa sind heuer zum Beispiel Automobil-, Chemie- und Techaktien sehr gut gegangen. Da stellt sich die Frage, ob nicht eine Pause angesagt ist. Und bei diesen tiefen Zinsen sehe ich keinen Grund, in Cash zu sein. Anleger müssen den Mut aufbringen, sich in Wertpapieren zu engagieren.

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BÖRSE EXPRESS Analysten und Fondsmanager mit Kurzeinschätzungen fürs neue Jahr



2 2013 0 1 3 2012 ANLAGEAUSBLICK AKTIEN

Blick ins Anlagejahr 2013

Die vom BE befragten Experten sind für das Aktienjahr 2013 positiv gestimmt. Die Sorgen rund um die Verschuldung der Euro-Staaten werden uns zwar weiterhin begleiten, haben aber an Schärfe verloren. Und bei der Konjunkturentwicklung sind Lichtblicke zu erkennen. In den letzten Wochen des Jahres haben die Anleger in Wien, aber auch an den meisten anderen Börsen, noch einmal einen Gang zugelegt. Risiko wird nun anders bewertet, als noch wenige Monate zuvor. Dazu beigetragen hat massgeblich Mario Draghi mit seiner Ankündigung, den Euro mit allen Mitteln zu verteidigen: ‘Alle Mittel’ geht bei einer Notenbank bis in die Unendlichkeit. -und da ist es nicht leicht bzw. anzuraten, dagegen zu wetten. Seit damals haben sich die Märkte auch deutlich beruhigt. Mit einer Jahresperformance von mehr als 25% muss sich der ATX im internationalen Vergleich jedenfalls nicht verstecken. Die großen Benchmarks wie S&P-500 bzw. Euro Stoxx 50 liegen vergleichsweise rund 15% im Plus. Auch für 2013 wird ein positives Vorzeichen erwartet. Anlage-Experten raten allerdings zum Stock Picking, denn teilweise wurde bereits einiges an Zukunftsfantasie vorab konsumiert. Und es kann auch immer wieder einmal holpern auf der Börsenstraße: Denn auch wenn Euro-Schutzschirme nun bestehen, das ursächliche Problem die hohe Verschuldung einzelner Staaten - ist damit noch nicht gelöst. Das Problem der hohen Staatsverschuldung rein auf Europa zu beschränken, wäre aber unfair. Denn sowohl die USA, als auch Japan, weisen deutlich höhere Schuldenquoten auf, als die Eurozone. Das ist mit ein Grund, warum die

Zinslandschaft noch auf einige Zeit im Tal verharren wird. Und wegen der ökonomischen Auswirkungen aus den Sparpaketen. Viel tiefer als Tal geht aber nicht - das weitere Kurspotenzial der zuletzt durchaus stark laufenden Anleihenmärkte, vor allem wenn es sich um Sovereigns handelt, scheint somit beschränkt. Und da es wegen des tiefen Zinsniveaus Anlegern schwer fällt wenigstens die Inflationsraten abzudecken, gilt die Aktie als im Vergleich attraktives Investmentinstrumentarium. Als im Vergleich attraktiv werden nunmehr auch kleinere Werte gesehen, nachdem sich das Interesse zuletzt fast einzig auf hochliquide Blue-Chips konzentrierte. Diese zählen zwar weiter zu den Empfehlungen (für eher sicherheitsbewusste) Anleger, wer aber ein bisserl mehr an Rendite erzielen möchte, muss die riskantere Variante wählen. Was aus Sicht der Wiener Börse mit ihren Small- und Midcaps sogar ein begrüßenswerter Zustand wäre. Ebenso würden Birgit Kuras und Michael Buhl, die beiden Vorstände der Wiener Börse, wohl erfreut in die Hände klatschen, wenn die Glättung des Risikos innerhalb der Eurozone dafür sorgt, dass Begehrlichkeiten gen der europäischen Wachstumsmärkte geweckt wird: Osteuropa mit seinen im Vergleich höheren Wachstumsraten. Eine Region, in der sich die österreichische Wirtschaft bereits sehr breit gemacht hat. Was zuletzt so etwas wie ein Ballast war, dürfte in den kommenden Monaten wieder ein (positives) Revival erleben: Die CEEFantasie. Dazu kommt, wie es Friedrich Erhart von Pioneer Investments Austria ausdrückt: Fundamental sprechen die historisch attraktiven Bewertungen in Bezug auf alle gängigen Multiples wie KGV, Buchwert etc. ohnehin für ein Investment am Wiener Aktienmarkt. (gill) Fortsetzung auf der nächsten Seite

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2013 2012 ANLAGEAUSBLICK AKTIEN

BÖRSE EXPRESS Erika Karitnig, Bawag PSK Invest: Österreichische Unternehmen hängen mehr als vergleichbare westeuropäische von der wirtschaftlichen Entwicklung Osteuropas ab. Die höheren Wachstumschancen dieser Region bieten weiterhin gute Möglichkeiten. Es ist aber gleichzeitig mit erhöhten Schwankungen Erika Karitnig zu rechnen. Das Chancen-RisikoProfil globaler Aktienmärkte ist aufgrund mehrerer Faktoren wieder attraktiv geworden. Zu diesen zählen niedriges Zinsumfeld, expansive Geldpolitik, günstige Bewertungen und langsam steigender Risikoappetit der Investoren. Langfristig bietet dieses Umfeld durchaus interessante Chancen. Aber auch kurzfristig erwarte ich positive Aktienmärkte. Die Integration in der Eurozone schreitet voran, in den USA stabilisieren sich Häusermarkt und Konsum und auch in China sollte das Wachstum im Laufe des Jahres wieder zulegen. Wir finden jede Menge gut geführter Unternehmen mit starken Bilanzen und/oder Wachstumschancen – sei es in den Schwellenländern oder über M&A. Risikoadjustiert sollten im neuen Jahr folgende Aktiensegmente die besten Chancen bieten: - US-Aktien - Globale Portfolios mit Fokus auf Global Leaders - Dividendenstarke Titel - China und Osteuropa innerhalb der Emerging Markets Alois Wög erbau er, 3 Ban ken G ene ra li: Jahreswechsel ist Zeit der Prognosen. Je spektakulärer, desto besser sind die Chancen für eine Schlagzeile. Es muss aber nicht immer das Spektakuläre das Richtige sein. Wir werden weder Deflation noch hohe Inflation sehen; Europas Konjunktur wird nicht einbrechen – sich A. Wögerbauer aber auch nicht deutlich verbessern. Wir stehen vor einer mehrjährigen Phase tiefer Zinsen am kurzen Ende; die Anleger unterschätzen immer noch die mögliche Dauer einer solchen Periode. Wenn sich die Inflation vorerst bei knapp 3% einpendelt ist dem Sparer eine negative Realrendite von etwa 2% sicher. Es ist fi-

nanzpolitisch gewollt über die finanzielle Repression Zeit zu gewinnen. Ich kritisiere dies nicht, weil ich auch keine bessere Lösung habe. Die Chinesen werden dagegen unter der neuen Führung wieder klarere Signale setzen. Die Emerging-Markets haben generell noch Spielraum für Zinssenkungen und Konjunkturaktivitäten. Die Amerikaner sollte man ungeachtet ebenfalls hoher Schulden nicht unterschätzen; die durch den Gasboom billige Energie ist ein Wettbewerbsvorteil. Die Japaner werden wohl eine Yen-Abwertung anstreben. Der Gelddruckprozess der Notenbanken wird weitergehen. Was kann der Anleger tun? Die einfachen Gewinne im Bereich der Unternehmensanleihen sind gemacht, es ist zunehmend Selektivität angebracht. Eine breite Rückkehr in die Staatsanleihen ist auch nicht der Königsweg. Aktien sind wohl die einzige Asset-Klasse, die im historischen Vergleich eher billig bewertet ist. Bleibt daher als Fazit: Substanzstarke Aktien mit nachhaltiger Dividende, international tätige Konzerne aus möglichst wenig konjunktursensitiven Branchen. Das Angebot ist breit: Von Lenzing, Immofinanz bis Novartis, IBM und Co. Dies ist die richtige Antwort auf das Umfeld der kommenden Jahre. Daher mein unpopulärer Rat: Liebe Österreicher. Ihr müsst Eure Aktienquoten erhöhen. Wolfgang Matejka, Matejka & Partner: Der Rückblick gebiert den Ausblick. Und auf 2012 zurück zu blicken ist wahrlich aussagefähig. Die Lernkurve von nahezu allen Kapitalmarktvertretern ist im letzten Jahr deutlich gestiegen. Wir haben enormes über Politik gelernt, über Geduld, Leidensfähigkeit, Relativierungsprozesse und W. Matejka versteckte Machtspiele quer über Kontinent und Globus. Wir haben die Kraft der Realwirtschaft vor Augen geführt bekommen, selbstständige Unternehmen als solche erneut begriffen, die Finanzindustrie in all ihrer Abhängigkeit gegenüber Notenbanken und Politik und all ihrer noch immer aufbrechenden Fehler der Vergangenheit entzaubert gesehen. Und wir haben als Konsumenten zu einem Selbstbewusstsein gefunden, das von Trotz und manchmal Verbitterung, aber vor allem durch ein deutlich höheres Verantwortungsbewusstsein und eine größere Eigenständigkeit getragen war. Und jetzt kommt 2013. Fortsetzung auf der nächsten Seite

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BÖRSE EXPRESS Im kommenden Jahr kann man erwarten, dass die ökonomischen Auswirkungen aus den Sparvorgaben über nahezu die halbe Welt (Europas Budgetspardisziplin ist die Fiscal Cliff in den USA) die Wirtschaft dämpfen werden. Diesen Effekt sehen wir bereits in nahezu allen Statistiken. Die Wirtschaft wird sich aber durch ihre inzwischen geringere Abhängigkeit von den Banken deutlich schneller erholen können als die Staaten an sich. Die Schuldenkrise wird uns weiter begleiten und die Finanzierungsrunden der EZB bleiben spannend. Aber die Realwirtschaft wird viel früher das rezessive Tal verlassen und das wird die Kapitalmärkte stark beeinflussen. Im Gleichklang wird die Inflation von ihrem Schattendasein im statistischen Winkel hervortreten und dank Lohnerhöhungen und dem Aufholprozess der statistischen Glättung und der Konsumtrends der vergangenen Jahre die eine oder andere Überraschung liefern. Sie wird steigen. Und das ist schlecht für Bonds der Euro-Kernzone mit enorm tiefen Renditen von Staatsanleihen und auch für einige Corporate Bonds. Die Suche nach Alternativen wird sich daher an Investments orientieren an denen man den Charakter „Wachstum plus Rendite“ glaubwürdig erkennen kann. Last but not least wird auch das neu organisierte Europa einen Beitrag zur Wiedergeburt von Risikokapital leisten. Der ESM und vor allem die Bankenunion werden für eine Glättung des Risikos innerhalb von Europa sorgen und somit Begehrlichkeiten in Richtung europäischer Wachstumsmärkte wecken. Osteuropa und später auch Südosteuropa sind solche Regionen. Kontakte, gute Beziehungen und Vertrauen in diesen Regionen werden daher wieder Key. Wir sollten daher, so keine exogenen Schocks uns ereilen, ein recht gutes Börsenjahr an den Aktienmärkten erleben. Insbesondere Europa müsste sich in diesem Kontext von seinen Vergleichsmärkten abheben können. Und innerhalb von Europa sollte Österreich mit seinen exzellenten Kontakten nach CEE und SEE und einer generell abnehmenden Risikokomponente nach langer Zeit wieder eine führende Rolle in der Performance übernehmen können. Fr i ed r i c h E r ha r t, Pi o ne er I nv es t m en ts A u s tr i a: 2012 war rückblickend ein sensationelles Aktienjahr. Die Wiener Börse glänzte, mit bislang mehr als 25 Prozent im Plus, als einer der stärksten Märkte überhaupt. Haussemärkte entstehen bekanntlich in Pessimismus und Zweifel und wachsen in Misstrauen, lange bevor so richtig Optimismus und Euphorie Einkehr halten. Der Grund: Viele Investoren sind

nach langer Zeit der negativen Nachrichten und Verunsicherung bei ihren Aktieninvestments stark unterinvestiert (Stichwort Versicherungen: als größte Kapitalsammelstellen, aktuell mit einer durchschnittlichen Aktienquote von gerade einmal 3 ProF. Erhart zent). Sobald sich das wirtschaftliche Umfeld auch nur ansatzweise stabilisiert, oder auch nur der Grad der Negativnews nachlässt, entsteht automatisch Investitionsbedarf. Dieser „Kaufdruck“ sollte jedenfalls anhalten und ausreichen, um die Aktienrally noch weit ins kommende Jahr hinein zu tragen. Das wirtschaftliche Umfeld bleibt auch 2013 schwierig. Die Verschuldungsproblematik in den Industrieländern wird uns noch einige Zeit begleiten, wir befinden uns erst am Beginn eines langen, schmerzlichen Entschuldungsprozesses. Es bleibt noch viel zu tun: Stabile Staatshaushalte, mehr Wachstum, Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit, ein schockresistentes Bankensystem. Aber das Tief der Krise sollte bereits durchschritten sein: Dauerhafter Rettungsschirm ESM und konditionierte Anleihen-Käufe durch EZB bilden einen Schutzwall gegen neue Verwerfungen an den Kapitalmärkten. Fortschritte in der Finanzierung Griechenlands, Reformen in allen Peripheriestaaten, Europäische Banken-Union, zaghafte Konjunktursignale, anhaltend expansive Geldpolitik der Zentralbanken (QE4 der Fed, Zinssenkungsdiskussion in der EZB), all das spricht dafür, dass es weiter bergauf geht. Es riecht nach „Risk On“. Für ein Engagement in österreichische Aktien spricht meiner Meinung sehr viel: Fundamental sprechen die historisch attraktiven Bewertungen in Bezug auf alle gängigen Multiples (KGV, Buchwert etc.) ohnehin für sich. Außerdem übersteigen die Renditen für Aktien jene von Anleihen deutlich, Risikoprämien befinden sich auf historischen Höchstständen. Als Sondereffekt zu erwähnen ist, dass in stabilen Zeiten auch wieder verstärkt Risikokapital an kleinere Märkte, wie den Wiener Aktienmarkt, zurückkehrt und somit eine Outperformance gegenüber den großen etablierten Märkten, begünstigt. Natürlich darf man nicht vergessen, dass Wien als Randbörse mit geringer Marktkapitalisierung auch entsprechende Risiken birgt (hohe Volatilität!) Als Beimischung für Anleger mit entsprechender Risikobereitschaft können sich aber sehr interessante Chancen bieten.

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Technisch sieht es für die Wiener Börse ebenfalls gut aus: gerade erst ist der Ausbruch über eine Widerstandszone (2250-2300 Punkte im ATX) erfolgreich geglückt. Weitere Kursanstiege erscheinen aus technischer Sicht wahrscheinlich. Außerdem weist Wien gegenüber anderen Börsen, die sich bereits nahe ihrer historischen Höchststände befinden, noch einiges an Nachholpotenzial auf. Aus heutiger Sicht erwarte ich, auch mangels wirklicher Alternativen zu dieser Assetklasse, für 2013 insgesamt ein weiteres freundliches Aktienjahr. Christine Reitsamer, Baader Bank: Wir sehen insgesamt sehr gute Chancen dafür, dass 2013 erneut ein gutes Börsenjahr werden wird. Die politischen Entscheidungsträger haben in den letzten Monaten substantielle Schritte ergriffen, um eine weitere Eskalation der Euro-Krise zu unterbinden. Auch wenn die Lösung vieler Probleme C. Reitsamer noch in weiter Ferne liegen dürfte, sollte es der Wirtschaft des Euro-Raums in den nächsten Monaten dennoch gelingen, die Rezession zu verlassen. Insbesondere die Verbesserung des monetären Umfelds stimmt uns dabei zuversichtlich. So haben nachlassende Sorgen über ein Auseinanderbrechen des Euros zu einer Stabilisierung der Bankeinlagen in den Peripherieländern geführt, was sich in einer sukzessiven Verbesserung der Geldversorgung für Haushalte und Unternehmen niederschlagen sollte. Wir sehen es daher als sehr wahrscheinlich an, dass sich die ökonomischen Frühindikatoren in den nächsten Monaten weiter erholen werden. Dies ist ein günstiges Umfeld für Aktien, da sich die Perspektive auf mittelfristig steigende Unternehmensgewinne positiv auf die Bewertungsrelationen auswirken sollte. Mit einem 2013er KGV von rund 11 sind österreichische und andere europäische Aktien derzeit immer noch vergleichsweise günstig. Wir sehen dabei insbesondere für Value-Titel Aufholpotenzial, da die Bewertung vieler konjunkturresistenter Unternehmen bereits eine relativ deutliche Prämie aufweist. In einem wieder etwas freundlicheren Makro-Szenario dürften zudem Unternehmen mit einem zyklischeren Geschäftsmodell profitieren. Für Unternehmen, die sich zuletzt einer Restrukturierung unterzogen ha-

ben, könnten die nächsten Quartale eine Phase werden, in denen sie die Früchte der Anstrengungen ernten können. Gleichzeitig dürfte sich herauskristallisieren, ob das Management die richtigen Weichenstellungen unternommen hat. Vor dem Hintergrund der erwarteten Markttrends, sowie unternehmensspezifischer Faktoren, gefallen uns daher insbesondere Werte wie RHI, Amag, voestalpine und CA Immo. Thomas Neuh old, Kepl er Capit al Mark ets: Für Aktien spricht, dass die Bewertungen an den Aktienmärkten, insbesondere auch in Österreich, im historischen Vergleich und im Vergleich zu Alternativanlagen, besonders Anleihen, günstig erscheinen. Aktuell liegt die Bewertung des ATX bei einem erwarteT. Neuhold ten Kurs-GewinnVerhältnis von rund 12x und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von rund 1x. Weiters sollten Aktien vom anhaltenden Trend hin zu Sachwertinvestitionen profitieren, solange wichtige globale Notenbanken ihre expansive Geldpolitik beibehalten. Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von potentiell negativen Faktoren: Global scheint sich die Konjunktur in den letzten Monaten deutlich abgeschwächt zu haben, was in den nächsten Monaten zu weiteren negativen Gewinnrevisionen führen könnte und die scheinbare günstige Bewertung von Aktien etwas relativiert. Weiters könnte die aktuellen Fiskalposition, die gekennzeichnet ist von hohen, steigenden Staatsschulden und hohen Budgetdefiziten in vielen Industrienationen, unter anderem Japan, USA und einigen südeuropäischen Ländern, von Investoren zunehmend kritisch gesehen werden. Im Spannungsfeld attraktiver Aktienbewertungen einerseits, sowie hoher Unsicherheiten und zunehmender konjunktureller Risiken anderseits, empfehlen wir eine defensive Portfolioausrichtung. Wir bevorzugen aktuell Aktien mit wenig konjunkturabhängigen Geschäftsmodellen, einer soliden Bilanzstruktur und hohen, nachhaltigen Dividendenrenditen. Roland Zauner, Kepler: Die Schuldenkrise bleibt das beherrschende Thema in Europa. Gegen die Widerstände der reicheren Länder bewegen wir uns seit Beginn der Krise langsam aber doch in Richtung einer Transferunion. Griechenland hat

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BÖRSE EXPRESS die privaten Gläubiger 2012 bereits zweimal zur Ader gelassen. Ein Schuldenschnitt für die öffentlichen Kreditgeber erscheint vor den deutschen Wahlen im Herbst politisch schwer durchsetzbar, ist aber sicher nicht endgültig vom Tisch. In den USA wird spannend, zu welchem Kompromiss Demokraten und Republikaner finden, um die „Fiskalklippe“ zu umschiffen. Ohne Einigung würde das Wirtschaftswachstum in den USA durch höhere Steuern und automatische Ausgabenkürzungen spürbar belastet. Entsprechend negative Auswirkungen auf die Aktienbörsen wären zu erwarten. In China sollte eine weiche Landung der Wirtschaft gelingen. Die Zentral-Regierung hat im Gegensatz zu den USA und Europa noch wesentlich mehr Spielraum für stimulierende Maßnahmen. Trotz der bekannten Problemherde zeigten die Aktienkurse 2012 nach oben. Selbst wenn viele Herausforderungen bestehen bleiben, muss das auch 2013 nicht per se negativ für die Kursentwicklung von Aktien sein. Ein wirklich risikoloses Investment gibt es derzeit nicht. Bei sehr R. Zauner konservativen Anlageformen, wo der nominelle Kapitalerhalt gegeben ist, deckt der Zinssatz kaum Inflation und Steuern ab. Die Preise von Immobilien sind in den letzten Jahren so stark gestiegen, dass sie aus Anlegersicht viel von ihrem Reiz verloren haben. In diesem Umfeld erscheint die Beteiligung an gesunden Unternehmen, sei es über Anleihen oder Aktien vergleichsweise attraktiv. Bei einem ausreichend langen Anlagehorizont sollten diese daher – breit gestreut über mehrere Regionen und Sektoren – in einem ausgewogenen Portfolio auf keinen Fall fehlen. Giordano Lombardo, UniCredit: Wir glauben, dass wir uns auf eine Phase der allmählichen Verbesserung der globalen Wirtschaft zubewegen: Dies dank der wahrscheinlichen Auflösung des Problems der Fiskalklippe in den USA; dass die Talsohle der chinesischen Wirtschaft durchschritten ist und dank der Stabilisierung der Eurozone. Querbeet sollten die negative Realzinsen Anleger weiter nach Rendite suchen lassen. Bei High Yields aus den USA oder Europa sehen wir etwa noch Möglichkeiten - die gebotene Renditen sind attraktiv und steigende Ausfallsraten sind in der näheren Zukunft nicht zu erwarten. Auf der Su-

che nach Rendite, werden auch Anleihen der Emerging Markets weiter eine Rolle bei Investoren spielen. Sehr interessante Möglichkeiten weist hierbei der europäische Markt auf, der aktuell bei globalen Investoren die stärkste UnG. Lombardo tergewichtung aufweist. Wir erwarten, dass der aktuelle Pfad der Verbesserung der strukturellen Ungleichgewichte innerhalb der Eurozone mittelbis langfristig weiter gegangen wird, dazu zählt eine weitere Konvergenz in der Produktivität und Lohnstückkosten der Peripherie gegenüber Kerneuropa. Dies kann letztlich zu einer Harmonisierung der Wachstumsraten in den verschiedenen Ländern führend. Wenn dieser Konvergenz-Pfad bestätigt wird, kann dies die „Emerging-MarketGeschichte“ des nächsten Jahrzehnts werden. Herbert Perus, R ai ffeis en Capital Management: Die lockere Geldpolitik der bedeutenden Zentralbanken sollte 2013 die Weltwirtschaft weiter stützen und die Zinsen auch in den längeren Laufzeiten niedrig halten. Wir erwarten, dass sich das globale Wachstum im Laufe des nächsten Jahres wieder etwas beschleunigen wird, und dass die Wachstumsschwäche in der Eurozone milder ausfällt, als von vielen Volkswirten aktuell prognostiziert. Aufgrund der sehr niedrigen Bewertungen von Aktien und insbesondere von konjunktursensitiven Titeln, zu denen wir auch Finanzwerte zählen, ist das Chance/Risiko-Verhältnis attraktiv. Gerade in Europa finden sich überdurchschnittlich viele Aktienunternehmen mit H. Perus niedriger Bewertung, solider Bilanz und Dividendenrenditen von mehr als vier Prozent. Das ist - im Vergleich zu Anleihen eines der stärksten Argumente, in Aktien zu investieren, wenngleich dabei großer Wert auf die nachhaltige Dividendenfähigkeit eines Unternehmens zu legen ist. Im Ländervergleich sticht die deutsche Wirtschaft mit ihrer hohen Korrelation zum globalen Wachstum positiv hervor. Im Branchenvergleich haben Industrie- und Finanzwerte das stärkste Aufholpotenzial.

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Die ersten sicheren Häfen werden bereits gestürmt – Japan

Es sollte die Mehrrendite sein



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Anleihen performten auch 2012 für 2013 raten Experten vor allem zum Griff nach Höherverzinstem wie Corporates, High Yields bzw. Emerging Markets. Sonst wird es schwer, wenigstens die Inflationsrate zu verdienen. Österreichische Unternehmen finanzieren sich zunehmend über die Ausgabe von Anleihen und immer weniger durch Bankkredite. Außerdem berichten Firmen über eine schlechtere Verfügbarkeit von Bankkrediten und eine leichte Verschärfung der Sicherheitserfordernisse. Das hat laut OeNBDaten zu Folge, dass in den ersten zehn Monaten netto um 1,5 Mrd. Euro mehr Anleihen begeben wurden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In Summe gab es im Vorjahr ein Emissionsvolumen von in etwa 3,3 Milliarden Euro – heuer werden es mehr als fünf Milliarden sein. Ein Trend, der sich nicht auf Österreich beschränkt: Weltweit haben Unternehmen ein neues Rekordvolumen von 3,9 Billionen Dollar emittiert. 2010 waren es 3,29 Billionen, 2011 noch 3,23 Billionen. Emittiert wurde dabei nicht ins Blaue hinein – die Nachfrage war da: Anleger haben heuer die ebenfalls Rekord-Summe von 455,7 Mrd. Dollar in Anleihefonds gesteckt. Das zeigen Statistiken von EPFR Global. Natürlich sorgt das Dauer-Rekordtief bei den Zinsen für gemischte Gefühle. Lebensversicherer wissen kaum noch, wo und wie sie die Gelder ihrer Kunden anlegen sollen, um die versprochenen Gewinne zu erwirtschaften. Dafür können sich große Industrieunternehmen wie OMV oder voestalpine günstig wie nie, Geld auf dem Anleihenmarkt beschaffen. Dieses Segment bleibt für Marktstrategen innerhalb der Assetklasse Anleihe auch ein bevorzugtes Investment. Querbeet wird zwar nicht davon ausgegangen, dass die Notenbanken im kommenden Jahr die Zinswende einläuten werden (dafür ist die konjunkturelle Entwicklung noch zu schwach, auch würden sich die Refinanzierungskosten der Staaten erhöhen), womit herbe Kursverluste verbunden wären. Doch das Potenzial nach unten ist bei faktisch null Prozent Zinsen eben auch nicht mehr wirklich gegeben. Es mehren sich auch die Anzeichen, dass der Status eines sicheren Hafens vielleicht vor einer Neudefinition steht. So zählte

Performance Staatsanleihen 2012 Top-5 Griechenland (Gesamt) Griechenland (10jährige+) Portugal (5-7jährige) Portugal (7-10jährige) Portugal (Gesamt)

99,05%x 99,00%x 77,82%x 75,18%x 57,35x

Flop-5 Japan (Langläufer) -7,90%x Japan (Gesamt) -9,12%x Japan (3-5jährige) -9,90%x Japan (1-3jährige) -10,53%x Griechenland (1-3jährige) -23,12%x Performance Staatsanleihen 2011 Top-5 USA (Langläufer) 31,4%x Schweden (Langläufer) 31,4%x Grossbritannien (Langläufer)27,6%x Neuseeland (Langläufer) 23,4%x Deutschland (Langläufer) 22,9%x

Flop-5 Griechenland (7-10jährige) Griechenland (5-7jährige) Griechenland (Gesamt) Griechenland (1-3jährige) Griechenland (3-5jährige)

-62,2%x -62,7%x -63,1%x -63,8%x -67,3%x

heuer etwa Japan zu den schlechtesten Anleihemärkten, dafür war mit Griechenland richtig Geld zu verdienen. Doch selbst mit der teilweisen Kursverdoppelung sind damit die Verluste des Jahres 2011 noch nicht aufgeholt. Das Fazit für Anleger heißt wohl: Es bleibt letztlich nur die Wahl zwischen wenig Risiko und kaum Rendite auf der einen Seite, andererseits das Spekulieren auf höhere Renditen unter Inkaufnahme höherer Risiken. Fortsetzung auf der nächsten Seite

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anleihen der Euro-Zone haben sich hingegen aufgrund der jüngsten politischen Entscheidungen und Maßnahmen der Europäischen Zentralbank deutlich verbessert. Generell bleibt das Umfeld konstruktiv für höher rentierende Anlageklassen. Im Fokus stehen damit weiterhin Unternehmensanleihen, auch jene mit niedrigerer Bonität und Emerging Markets Anleihen. Aktien werden derzeit von den expansiven Zentralbankpolitikern bestimmt und von der sogenannten „Fiskalklippe“ in den USA zurückgehalten. Das kommende Jahr wird aufgrund der Rahmenbedingungen herausfordernd. Mit einem breit diversifizierten Portfolio aus Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Emerging Markets-Anleihen und auch Aktien ist man als Anleger gut gerüstet. Der planmäßige Vermögensaufbau beispielsweise mit monatlichen Einzahlungen ist in schwierigen Marktphasen empfehlenswert.

Heinz Bednar, Erste Sparinvest: Wie im Jahr zuvor liegt die nominelle Verzinsung am Geldmarkt unter der Inflationsrate. Das bedeutet, dass die Realverzinsung negativ ist. Wir gehen davon aus, dass sich diese Situation im kommenden Jahr nicht verändern wird. Der Grund für diese Situation liegt darin, dass die Notenbanken der USA und der Euro-Zone die Leitzinsen seit längerem auf quasi Null reduziert haben. Diese Maßnahme wurde neben vielen weiteren getroffen, um die Situation am Geldmarkt und der Realwirtschaft zu verbessern. Niedrige Zinsen fördern in der Regel die Investitionsbereitschaft der Unternehmen und reduzieren die Kreditbelastungen der öffentlichen und privaten Haushalte. Das wirtschaftliche Umfeld bleibt weiter schwach, so deuten beispielsweise die Frühindikatoren in den Industriestaaten auf eine Stagnation des Wirtschaftswachstums hin. Relativ gute Konjunkturindikatoren kommen derzeit primär aus Asien, inklusive China. Hervorzuheben ist auch Heinz Bednar das moderate Wachstum der Konsumausgaben weltweit. Sorge bereitet hingegen, dass die Unternehmen nach wie vor sehr zurückhaltend mit Investitionen sind, und dass die globale Industrieproduktion rückläufig ist. Die Rahmenbedingungen für sämtliche Staats-

Martin Bohn, Bawag PSK Invest: Bestimmend für die weitere Entwicklung an den Finanzmärkten werden Wirtschaftsentwicklung, EZB sowie Italien und Spanien sein. Europa befindet sich zur Zeit in einer leichten Rezession. Ausgehend von den Peripherieländern hat die Wirtschaftsflaute auch die Kernländer erreicht. Es werden noch einige Quartale vergehen, bis die Wirt- M. Bohn schaft wieder in Fahrt kommt. Die durchschnittliche Jahresinflation wird aus diesem Grund 2013 voraussichtlich unter 2,0 % sinken. Dies spricht für weiterhin sehr niedrige Zinsen. Für Staatsanleihen der Kernstaaten dürften die Renditen aller Laufzeiten aufgrund der schlechten Wirtschaftsentwicklung und der EZB-Politik niedrig bleiben. Die Peripherieländer werden durch Themen wie die italienischen Parlamentswahlen oder die Entscheidung Spaniens, den europäischen Rettungsschirm um Hilfe zu bitten, volatil bleiben. Das unlimitierte Kaufprogramm der EZB für kurze Laufzeiten bietet jedoch Unterstützung für die Renditen. Summa summarum: Die Kreditmärkte sollten sich positiv entwickeln. Die Unternehmen der Kernländer haben nach wie vor einen „Save Haven“Status. Das Rendite-Niveau von Unternehmensund High Yield-Anleihen bleibt attraktiv. Die Unternehmensbilanzen sind gesund und das allgemein niedrige Zinsniveau leitet Liquidität in diese Assetklassen. (gill)

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21. Dezember 2012

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BÖRSE EXPRESS Wohin es die AGs im kommenden Jahr verschlagen wird



2013 2012 ROADSHOWS

Börsenotierte auf Tournee

Branchen und Märkte ändern sich und dementsprechend gibt es für Börsenotierte laufend neue Stories zu erzählen. Um die Investoren up to date zu halten, begeben sich die Unternehmen mehrmals im Jahr auf Tournee. Die bestehenden bzw.potenziellen Investoren sitzen rund um den Globus verteilt, viele Flugmeilen stehen am Programm. Aber oftmals muss man aber gar nicht weit reisen, denn immerhin gibt es auch 2013 wieder die Chance, an einer Roadshow einer österreichischen Grossbank in Zürs oder Stegersbach teilzunehmen. Und selbstverständlich stehen auch die längst etablierten Privatanlegerroadshows von Börse Express und Aktienforum weiterhin zur Verfügung.

START IN LONDON Gleich im Jänner legt die Wiener Börse mit dem Bankpartner Erste Group los. Gemeinsam mit heimischen Unternehmen geht es am 31. Jänner 2013 nach London. Mit Wiener Börse und Baader Bank werden ausgewählte Börsenotierte am 13. Februar dann die Möglichkeit haben, an einer Investorenkonferenz in Mailand teilzunehmen. Nächste Destination Paris: Dorthin geht es mit Cheuvreux am 19. April. Im Juni (5.) veranstalten erneut Wiener Börse und Baader Bank ein Investorentreffen, diesmal in London. Im Hochsommer, am 11. Juli, geht es dann mit Wiener Börse und RCB nach New York und am 4. September organisiert dasselbe Duo gleich noch eine weitere Roadshow,

diesmal in Warschau. Abgeschlossen werden die Wiener Börse-Roadshows dann wieder im Dezember (2.) mit den Partnern Erste Group und Auerbach Grayson in New York. Internationale Banken laden heimische Unternehmen auch gerne auf ihre Roadshows oder Group Meetings ein. Am 23. Jänner veranstaltet Cheuvreux beispielsweise eine German Corporate Conference in Frankfurt. Mit der Deutsche Bank geht es dann am 14. und 15. Mai zur German, Swiss & Austrian Conference .

AUSTRO-MEETINGS Zürs und Stegersbach sind traditionell jene Orte in Österreich, zu denen RCB und Erste Group laden. Das Investorenmeeting der RCB in Zürs wird vom 10. bis 12. April abgehalten. Mit der Erste Group nach Stegersbach geht es vom 7. bis 10. Oktober 2013.

INFO FÜR PRIVATE Und auch die Privatanleger-Roadshows von Börse Express und Aktienforum finden 2013 ihre Fortsetzung. Termine bzw. die präsentierenden Unternehmen erfahren Sie zu gegebener Zeit unter http://www.boerse-express.com/roadshow. ➤ www.boerse-express.com/roadshow

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BÖRSE EXPRESS Was die heimische VC-/PE-Szene derzeit bewegt



2013 2012 VENTURE CAPITAL & PRIVATE EQUITY

AIFM-Regelung im Fokus

Die Sieger und Partner des VC-/PE-Awards 2012 Das Fazit des jüngsten Private Equity Barometer von Coller Capital stimmt positiv. Wie es heisst, wollen Investoren ihre Zielallokation und das Investitionstempo in die Assetklasse Private Equity erhöhen. In den nächsten zwölf Monaten wird fast ein Drittel (30%) der Private Equity-Investoren höhere Zielwerte für ihre Private-Equity-Investitionen festsetzen und ein Drittel beabsichtigt, beschleunigt in diese Anlagekategorie zu investieren, geht aus dem Barometer, der Mitte Dezember publiziert wurde, hervor. Keine schlechten Aussichten also für die Private Equity-Branche im kommenden Jahr. Auch das zu Ende gehende Jahr hat international betrachtet bereits hohe Summen in neue Private Equity-Fonds gespült. Große Namen wie Partners Group, Apollo, Axa oder Advent haben Fundraising-Erfolge in Milliarden-Höhe gefeiert. Davon kann in Österreich keine Rede sein. Das Kapital für neue Fonds scheint hierzulande hauptsächlich vom Bund zu kommen. Die angekündigten neuen Fonds, Gründer- und Business AngelFonds, die im kommenden Jahr ihre Arbeit aufnehmen sollen, werden zunächst mit mehr als 100 Steuermillionen gefüllt, da Banken und Versicherungen als Fondsinvestoren ausgefallen sind und nur langsam wieder zurückkehren. Insofern muss bis auf weiteres die öffentliche Hand die Finanzierungslücke, speziell bei Jungunternehmen, schließen.

KONSOLIDIERUNG Die Konsolidierung in der heimischen VC-/PEBranche setzt sich unterdessen fort. Mit der Bank Austria gibt eine weitere Bank ihr Private-EquityGeschäft auf. Die meisten heimischen Fonds sind in der Devestitionsphase, neu aufgelegte Private Equity-Fonds sind Mangelware. Einzig Pontis Capital hat im vergangenen Jahr ein finales Closing bei 35 Mio. Euro geschafft. Apropos Pontis: Ein ehemaliges Pontis-Beteiligungsunternehmen, das Softwareunter-

nehmen UC4, war 2012 Hauptdarsteller einer der größten heimischen PE-Transaktion. Das Unternehmen wurde zu einem bemerkenswerten Wert von 220 Mio. Euro von Carlyle an EQT verkauft. Ein aus österreichischer Sicht weiterer bemerkenswerter Deal ist der Kauf der Drogeriemarktkette Schlecker Österreich (jetzt dayli) durch die österreichische Restrukturierungsgesellschaft TAP 09. Und noch eine Transaktion vor den Vorhang: Royal Philips Electronics hat den Unternehmensbereich Speech Processing an die zur RLB OÖ gehörenden Beteiligungsgesellschaft Invest Unternehmensbeteiligungs Aktiengesellschaft (Invest AG) verkauft.

VC-AWARD Mitte des Jahres wurden bereits zum achten Mal die österreichischen VC-/PE-Awards verliehen. Der Sieg ging bereits zum zweiten Mal an das BiotechUnternehmen Affiris. Das Unternehmen entwickelt maßgeschneiderte Impfstoffe auf Peptidbasis, die sich gegen Alzheimer, Parkinson, Atherosklerose, Bluthochdruck und andere Krankheiten richten. Das Erfolgspotenzial veranlasste die Santo VC GmbH und die MIG Fonds, Affiris finanziell zu unterstützen.

AUSBLICK Im kommenden Jahr muss die AIFM-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt werden. Hauptziel dieser Regelung ist es, die Kapitalmärkte transparenter zu gestalten und speziell die Alternativen Investments zu regulieren. Wie sich das auf die heimische VC-/PE-Szene auswirken wird, lässt sich noch nicht absehen. Skeptiker sehen die heimischen Fonds schon abwandern. Wo die heimische VC/PE-Szene im kommenden Jahr tatsächlich hingeht, erfahren Sie laufend unter www.boerseexpress.com/venture . ➤ www.boerse-express.com/venture

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BÖRSE EXPRESS Preistreiber im kommenden Jahr sind Next-11 und Konflikte

2012

Rohstoffe 2013 mit positiver Tendenz Ein Rückblick auf das Börsejahr 2012 verrät, dass die Rohstoffpreise von Jänner bis Dezember tendenziell zugelegt haben, gleichwohl es Bewegungen in beide Richtungen gab. Nach oben ausgerissen sind etwa einige Agrarrohstoffe, etwa Soja, Getreide, aber auch Kakao. Im Schnitt abwärts tendierten indes die Rohölpreise, auch wenn sich der Erdgaspreis innerhalb weniger Monate sogar verdoppelte. Am stärksten entwickelten sich Agrarprodukte. So stiegen Sojamehl und -bohnen um 45 beziehungsweise 23 Prozent. Auch Weizen verteuerte sich um knapp 30 Prozent. Silber war unterdessen das wertvollste Metall und stieg mit 20 Prozent deutlicher als alle anderen Metalle. Auch Kakao konnte zulegen und notierte zu Jahresende rund 18 Prozent höher als im Jänner. Anders erging es dem beliebtesten Heißgetränk der Welt: Kaffeebohnen büßten rund 40 Prozent ihres Wertes ein. Auch Orangensaft wurde um rund 17 Prozent billiger. Die amerikanische Ölsorte WTI (-13 Prozent) stürzte am meisten aller Energieträger.

Nahostkonflikt trieb die Ölpreise Sowohl die amerikanische Rohölsorte WTI als auch die europäische Nordseevariante Brent erreichten ihre Spitzen bereits zu Beginn des Jahres. Ein Barrel WTI kostete etwa am 24. Februar fast 110, ein Barrel der Sorte Brent kurz darauf fast 128 US-



2013 ROHSTOFFE

chelten und Europa steckte in der Schuldenkrise fest. Wie auch die internationalen Börsen purzelten die Rohölpreise bis zur Jahresmitte und markierten jeweils neue Tiefswerte. Brent fiel sogar auf unter 90 US-Dollar. Seitdem haben sich die Ölnotierungen wieder einigermaßen „erholt“: Die konjunkturellen Fortschritte des Westens, die Produktion der Schwellenländer und der wieder aufgeflammte Nahostkonflikt stützten die Preise. Brent notiert zum Jahresausklang bei rund 110, WTI bei 88 US-Dollar je Fass. Eine erstaunliche Entwicklung durchlebte der Gaspreis (siehe Chart). Der fossile Energieträger markierte im April mit 1,8 US-Dollar je MMBtu noch ein Elfjahrestief, ehe sich der Preis bis No-

vember mehr als verdoppelte. Ein heißer US-Sommer und Hurrikane-Ängste leerten die Gasspeicher und trieben den Rohstoffpreis. Zum Jahresabschluss notiert Gas bei etwa 3,5 US-Dollar je MMBtu.

Metalle behaupten sich

Dollar (siehe Chart). Der Preis wurde von geopolitischen Unsicherheiten rund um das iranische Nuklearprogramm getrieben: So verhängte die EU etwa ein Embargo auf iranisches Öl. Der Iran reagierte seinerseits mit Exportstopps an Großbritannien und Frankreich. Bis zum Sommer war die kurzfristige Spannung in Bezug auf das iranische Atomprogramm allerdings gelöst. Gleichzeitig verschlechterten sich die weltweiten Wirtschaftsaussichten: Die USA schwä-

Im schwierigen Marktumfeld konnten Metalle im Jahr 2012 im Schnitt zulegen. Silber verteuerte sich mit rund 20 Prozent am deutlichsten. Auch Platin und Zinn kletterten über zehn Prozent nach oben. Der Goldpreis stieg um gut ein Zehntel auf 1.715 US-Dollar je Feinunze. Blei, Kupfer, Palladium und Aluminium wanderten ebenfalls leicht nach oben. Die Metalle, wie auch die Energieträger, folgten und folgen dabei dem volkswirtschaftlichen Trend. Mit Erholung der Weltwirtschaft steigt auch wieder die Nachfrage nach den Rohstoffen, wobei die Händler in erster Linie nach China schielen. Denn das Reich der Mitte konsumiert mit rund 40 Prozent den Bärenanteil der weltweiten Basismetalle. Konjunktursorgen im Frühjahr wurden im Laufe des Jahres zunehmend verdrängt – spätestens als sich herausstellte, dass China mit 7,5 Prozent BIP-Wachstum auf Jahresbasis noch immer über ein hohes

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BÖRSE EXPRESS Produktionsniveau verfügt und ein spürbarer Nachfrageeinbruch nach den erdorderlichen Industriemetallen nicht zu erwarten sei.

2012

Agrarpodukte stark verteuert



2013 ROHSTOFFE

Während Kaffee um beinahe 40 Prozent günstiger wurde, schossen die meisten Agrarpreise nach oben. Dafür gab es im Jahr 2012 vielfältige Gründe. Zunächst spielt das Wetter immer eine große Rolle, da es sich direkt auf das Angebot auswirkt. In diesem Jahr hat etwa die Dürre in den USA wachsende Agrarbestände vernichtet und dafür gesorgt, dass die Mais- und Weizenpreise kräftig anzogen. Daneben stützt eine wachsende Nachfrage nach Lebensmitteln die Agrarpreise – vor allem aus den Schwellenländern und Emerging Markets. Die Nachfrage bezieht sich unterdessen nicht nur auf die Essgewohnheiten der Menschen. Sojabohnen, die mit Sojamehl am stärksten anstiegen, sind in China etwa ein beliebtes Futtermittel für Schweine. Schätzungen der UNO zufolge le-

ben im Reich der Mitte über 500 Millionen dieser Nutztiere. Die Nachfrage nach Soja ist aus diesem Blickwinkel zumindest gewährleistet.

Ausblick: Nahostkonflikt und Next-11 Welche Entwicklungen sind auf dem Rohstoffmarkt im kommenden Jahr zu erwarten? Im Energiesektor bleiben geopolitische Faktoren die wichtigsten Preistreiber. Während der Gaspreis in erster Linie vom tatsächlichen Verbrauch abhängt, spielt auf dem Ölmarkt der Nahostkonflikt eine wichtige Rolle. Für Erdgas definiert der kommende Winter das Preisniveau im Frühjahr. Meteorologen rechnen derzeit mit einem milderen Winter als im Vorjahr. Dies könnte den Gasverbrauch drosseln und die Nachfrage reduzieren. Der Gaspreis blickt demzufolge einem relativ ruhigen Winter entgegen. Im Rohölbereich beherrschen Unsicherheiten über die politische Zukunft des Nahen Ostens das Marktgeschehen. Auch wenn der israelisch-palästinensische Konflikt zuletzt wieder an Brisanz gewann, ist derzeit nicht mit einem größeren militä-

rischen Schlag in der Region zu rechnen. Die Fronten werden sich unterdessen verhärten, was ein Abrutschen des Ölpreises auf Tiefstwerte unwahrscheinlich macht. Zudem sprechen die anhalten-

den Unruhen im arabischen Raum für ein gewisses Eskalationspotenzial. Diese Instabilität wirkt sich direkt auf den Ölpreis aus und verhindert ebenfalls einen größeren Preisnachlass beim schwarzen Gold. Die Nachfrage sollte im Jahr 2013 konjunkturell bedingt wieder ansteigen. Vor allem große Schwellenländer, wie auch die Next-11, werden wirtschaftlich an Fahrt gewinnen und dem Ölpreis eine positive Tendenz verleihen. Interessant bleibt mit Sicherheit der Machtkampf um die religiöse Vorherrschaft im arabischen Raum zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Die sunnitischen Saudis sind jederzeit in der Lage, die schiitische Hochburg Iran durch eine Ausdehnung der Fördermenge und fallende Ölpreise zu schwächen. Wie das Rohöl unterliegen Industriemetalle den volkswirtschaftlichen Zyklen. Da 2013 mit einer weiteren Erholung der Wirtschaft zu rechnen ist, sollten Produktionsmetalle wieder mehr nachgefragt werden. Hierbei gelten wieder die Schwellenländer, also die BRIC-Staaten oder die bereits erwähnten Next-11, als Zugpferde. Asiatische Next11-Länder, etwa Indonesien oder die Philippinen, weisen bereits jetzt ähnliche Wachstumsraten wie der Konjunkturmotor China auf. Die steigende Produktion spricht da wie dort jedenfalls für steigende Metallpreise. Und auch Gold sollte im kommenden Jahr den Aufwärtstrend fortsetzen können. Mit zunehmendem Reichtum wächst auch die Nachfrage nach dem glänzenden Edelmetall. In China und Indien ist die Begeisterung ohnehin ungebrochen. Agrargüter litten im vergangenen Jahr häufig an extremen Wetterbedingungen und gröberen Ernteausfällen, die die Preise beförderten. Angebotsseitig ist im kommenden Jahr jedoch eine Erholung zu erwarten: Die meisten Agrarpreise sollten wieder nach unten korrigieren. Die steigende Nachfrage verhindert hingegen einen Preissturz. (stg)

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BÖRSE EXPRESS Sinkende Volatilität und niedrige Zinsen als Rahmenbedingungen

Anleger mussten 2012 ins Risiko gehen Der Anleger ist anpassungsfähig. Um das sein zu können, braucht er die richtigen Werkzeuge – die Zertifikate-Industrie liefert sie. In Teil 1 des Themenschwerpunkts Zertifikate blicken wir zurück auf das Zertifikatejahr 2012. In Teil 2 werfen wir gemeinsam mit Entscheidungsträgern der ZertifikateIndustrie einen Blick ins Jahr 2013.



2013 2012 ZERTIFIKATE (1)

DIE 6. ZERTIFIKATE AWARDS Am 14. Mai wurden in Wien bereits zum sechsten Mal die Zertifikate Awards Austria für die besten Emittenten und Zertifikate Österreichs verliehen. Diesmal haben 18 Anbieter ihre Serviceleistungen und ihre Produkte zur Abstimmung angemeldet. Als Gesamtsieger über insgesamt sieben Kategorien ging zum wiederholten Male die Raiffeisen Centrobank vor BNP Paribas und der Royal Bank of Scotland hervor.

AKTIENANLEIHEN ALS GEWINNER Der Zertifikatemarkt teilt sich ja bekanntermaßen in die Kategorien „Anlage-Produkte“ und „HebelProdukte“. Wir haben nach den größten Trends im abgelaufenen Jahr gefragt und sehr homogene Antworten bekommen. So erklärt Peter Bösenberg von der Société Générale: „Zinsprodukte waren der größte Trend. Allerdings stellen wir seit einigen Wochen wieder größeren Appetit nach ‘equity linked’-Strukturen fest.“ Dabei handelt es sich beispielsweise um Aktienanleihen. Die gleich für mehrere Emittenten zu den großen Gewinner zählten. So gerät Heiko Geiger von Vontobel regelrecht ins Schwärmen: „Diese Produktgattung hat im vergangenen Jahr eine enorme Aufwertung beim Privatanleger erfahren.“ Das liegt unter anderem daran, dass Aktienanleihen ihre Versprechungen halten konnten „Viele Produkte konnten im Laufe des Jahres zu 100 Prozent getilgt

Bloomberg

werden“, so Geiger. Pedram Payami von EFG Financial Products führt den Erfolg der Aktienanleihe auf die Anlegererwartungen zurück: „Da viele Investoren von einem Seitwärtstrend am Aktienmarkt für das Jahr 2012 ausgingen, war vor allem diese Produktgattung bei den Anlegern gefragt.“

FAKTOR-ZERTIFIKATE IM TREND Auch wenn es um Hebel-Produkte geht, sind mehrere Emittenten ähnlicher Meinung. So erklärt Christian-Hendrik Knappe von Deutsche Bank db-X markets, die ja traditionell stark mit der Kategorie HebelProdukte in Verbindung gebracht wird: „Die Faktor-Zertifikate setzten 2012 ein Ausrufezeichen. Das Anleger-Interesse stieg kontinuierlich an.“ Ins selbe Horn stößt Frank Weingarts von UniCredit onemarkets: „Der größte Trend waren Faktor-Zertifikate auf Strategie-Indizes.“ Die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: „Anleger können stabil, also mit konstantem Hebel, an einem Auf- oder Abwärtstrend überdurchschnittlich partizipieren.“ Auch Philipp Arnold von der Raiffeisen Centrobank sieht hohe Hebel als einen starken 2012er-Trend. „Unsere Kunden griffen eher zu Indizes als zu Einzel-Aktien als Basiswert.“ Für Peter Bösenberg waren hingegen die hauseigenen Inline-Optionsscheine der Trend des Jahres.

DAX, YEN UND AUCH DER ATX Zurück zu den Basiswerten: Hier fielen die Antworten sehr unterschiedlich aus. Lediglich beim Basiswert DAX im Hebelbereich ist man sich so gut wie einig. Das sieht auch Christian-Hendrik Knappe so: „Der DAX ist weiterhin mit großem Abstand die Nummer eins.“ Aber auch Währungen waren für Knappe starke Basiswerte. Das sieht auch Daniela Hofmann von der DZ Bank so: „Neben dem DAX wurden im Hebel-Bereich insbesondere Währungsturbos, die auf Abschwächung des Yen ausgerichtet sind, stark nachgefragt.“ Auch Frank Weingarts sieht eine übergeordnete Rolle von Indizes als Basiswerten – und zwar sowohl bei Anlage- als auch bei Hebel-Produkten. Bei letzteren konnten laut Weingarts vor allem die großen deutschen Indizes aber auch der Wiener Leitindex ATX bei den Anlegern punkten. Bei den Anlage-Zertifikaten sah Weingarts wiederum einige Austro-Aktien stark nachgefragt. Fortsetzung auf der Folgeseite

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BÖRSE EXPRESS Niedrigste Zinsen werden durch überschaubares Risiko kompensiert

2013 wird Jahr der Teilschutz-Produkte Während ein Blick zurück sehr aufschlussreich sein kann, ist ein Blick nach vorne in der Regel sehr spannend. Doch was werden die Trends 2013 im Anlage- und Zertifikate-Bereich sein? Was wird die Volatilität bringen, was der Goldpreis und was passiert eigentlich mit dem Thema Social Media?



2013 2012 ZERTIFIKATE (2)

DER TEILSCHUTZ WIRD PUNKTEN Das Thema Einfachheit und Transparenz ist im Zertifikate-Bereich seit der Lehman-Pleite vor über vier Jahren omnipräsent. Das wird sich laut Thomas Schaufler von der Erste Group Bank auch im Jahr 2013 nicht ändern. „Bedingt durch die neuen Prospektrichtlinien wird eine weitere Standardisierung und Vereinfachung des Produktangebots vollzogen werden.“ Der Produkttrend liegt für ihn auf der Hand: „Die Nachfrage nach Teilschutz-Produkten sollte auch im kommenden Jahr weiter zunehmen.“ Auch Jürgen Steindorfer von Volksbank-Investments erwartet „keine grundlegenden Änderungen im Vergleich zu 2012.“ Falls sich die jüngste Aktienrallye weiter fortsetzen sollte, rechnet Steindorfer aber „durchaus mit Zuwächsen im Teilschutzsegment.“ Auch Pedram Payami hat einen ähnlich Zugang: „Aufgrund der Unsicherheiten am Finanzmarkt gehen viele Anleger von stagnierenden Aktienmärkten aus. Daher kann erwartet werden, dass weiterhin Renditeoptimierungsprodukte wie Aktienanleihen oder auch Express-Zertifikate gefragt sein werden.“ Heiko Geiger sieht die Situation nüchtern: „Das Tiefzinsumfeld wird 2013 anhalten und Anleger werden zunehmend nach Alternativen Ausschau halten. So genannte Floored Floater Anleihen mit attraktivem Mindestkupon werden an Bedeutung gewinnen, aber auch Aktienanleihen und BonusZertifikate werden weiterhin attraktive Produkte in

volatilen Seitwärtsmärkten sein.“ Die Zinsen spielen auch für Frank Weingarts eine wichtige Rolle. „Wenn das Zinsniveau weiterhin so niedrig bleibt, könnten die Anleger in 2013 verstärkt zu Teilschutzprodukten, Aktienanleihen und Express-Zertifikaten greifen, um attraktivere Rendite zu erzielen. Bei Kapitalschutzprodukten werden Strukturen mit flexiblem Sicherungssystem weiterhin eine Rolle spielen.“

INDIZES UND DER GOLDPREIS Im Hebelprodukte-Bereich erwartet ChristianHendrik Knappe eine Fortsetzung des Trends hin zu Faktor-Zertifikaten. Thomas Schaufler sieht bei den Basiswerten Indizes weiterhin vorne, erinnert aber auch an Rohstoffe. Diese waren in den vergangen Jahren immer große Schwerpunkte, wenn es um die bedeutendsten Basiswerte bei Zertifikaten ging. Wir haben die Emittenten auch nach ihrer Meinung zu Gold für das Jahr 2013 gefragt. Die meisten beriefen sich bei der Prognose auf die hauseigenen Analysten und sehen das gelbe Metall zwischen 1500 und 2000 US-Dollar. Durchaus eine Marktmeinung, die mit Zertifikaten darstellbar ist.

MEHR VOLA UND MEHR FACEBOOK Beim Thema Volatilität in 2013 gehen die Meinungen hingegen auseinander. War man sich vor einem Jahr noch sicher, dass die hohe Volatilität aus 2011 auch im Jahr 2012 ein treuer Begleiter sein wird, ist man sich heuer nicht mehr ganz so einig. Jürgen Steindofer erwartet, dass die Schwankungsfreude „übers Jahr gesehen von den derzeit sehr niedrigen Levels wieder leicht ansteigen wird.“ Philipp Arnold erwartet, dass die Volatilität 2013 „zumindest zwischenzeitlich wieder von den aktuell sehr niedrigen Niveaus aus ansteigen wird“. Ausschläge wie 2008/09 bzw. 2011 erwarte er hingegen nicht. Frank Weingarts deklariert sich ganz klar: „Die unsicheren Phasen werden andauern und politische Einflüsse werden weiterhin einen starken Einfluss auf die Börsen haben.“ Zum Thema Social Networks, das heuer mit dem Facebook-IPO einen Höhepunkt fand, meint Weingarts. „Das Thema wird weiter an Bedeutung gewinnen.“ Das sehen auch Thomas Schaufler und Heiko Geiger ähnlich. Christian-Hendrik Knappe meint hingegen: „Das Thema wird an Beudeutung verlieren. Die Leute wollen wieder mehr Privatsphäre. (mp)

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BÖRSE EXPRESS Wolkig bis heiter Die meisten Indizes konnten Gewinne verbuchen

Hochsommerliches Zentraleuropa NASDAQ

DOW JONES

+8,5% TOP FLOP

BANK OF AM. HP

+18,1% TOP FLOP

MOSKAU

EXPEDIA APOLLO

+5,4% TOP FLOP

AK TRANSNEFT FEDERAL GRID



2013 2012 INTERNATIONALE LEITINDIZES

AMSTERDAM

+10,6% TOP FLOP

LONDON

AF-KLM KPN

+7% TOP FLOP

LLOYDS

FRANKFURT

+29,9% TOP FLOP

PARIS

CONTINENTAL

WARSCHAU

E.ON

+26,9%

EURASIA NAT.

+15,8% TOP FLOP

TOP FLOP

ZÜRICH

LAFARGE

+16,5%

FRANCE TEL.

TOP FLOP

WIEN

RICHEMONT JULIUS BAER

+27,9%

MAILAND

+7,9% MADRID

-3,7% TOP FLOP

URSUS ENERGOPLD

TOP FLOP

TOP FLOP

ERSTE GROUP TELEKOM AUSTRIA

AZIMUT A2A

GRIFOLS BANKIA SA

Schon ein kurzer Blick auf die Wetterkarte verrät: 2012 war ein sonniges Jahr für zentraleuropäische Anleger. In der Tat konnte das Konsortium bestehend aus Österreich, Deutschland, der Schweiz sowie Polen die besten Ergebnisse der europäischen Indizes einfahren. Angespannt blieb es unterdessen im sonst zumeist sonnenverwöhnten Süden. Die Mailänder Börse kam nicht über allenfalls laue Temperaturen hinaus, in Madrid herrschten zuweilen Schauer und Frost.

DIE GEWINNER Doch fangen wir beim Schönwetter an - und dieses führt uns geradewegs in den Kern Europas. Allen voran liegt der deutsche Leitindex DAX, der beinahe 30 Prozent zulegen konnte und zuletzt sogar auf Fünfjahreshoch notierte. Die beste Performance lieferte übrigens der Autozulieferer Continental, während E.ON schwächelte. Hochsommerlich verlief das Jahr auch in Österreich. Knapp 28 Prozent

zeigt das heimische Börsen-Thermometer an. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen konnte die Erste Bank den Sieg erringen und RHI auf die Plätze verweisen. Auch in Zürich und Warschau herrschte angenehmes Hochdruckwetter. Über dem großen Teich konnte vor allem die Nasdaq mit über 18 Prozent Zuwachs überzeugen, während der DOW mit 8,5 Prozent nicht ganz in den Schönwetterbereich kam. Ähnlich erging es auch der Londoner und der Mailänder Börse, die zwar nach wärmeren Temperaturen strebten, aber sich nicht so recht vom Winter lösen konnten.

DIE VERLIERER Die leichte konjunkturelle Erholung ging an Spanien beinahe spurlos vorbei. Die Iberer standen erneut im Regen. Wie schon im Vorjahr verlor der Index einige Prozentpunkte, wobei vor allem die Finanzbranche als negativer Treiber fungierte. (stg)

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BÖRSE EXPRESS TOPFLOP LISTE

INTERPRETATION: CHRISTIAN DRASTIL



2013 2012 DIE TOPS UND FLOPS 2012

TOP im ATXPrime - Segment 2012 (Jahresbeginn bis 20.12.) Change

Stock

+ 77,30 %

ERSTE GROUP

BE-Kommentar Wenn das Schwergewicht, auf das zuletzt konstant ca. 1/4 der Tagesumsätze entfallen ist, Nr. 1 ist, ist es schwer, dem ATX zu folgen. Trotzdem: EBS notiert tiefer als Ende 2010

+ 71,19 %

RHI

Der ATX hatte ein Zwischenhoch im März, dann einen starken Rückfall. Bei RHI ist das alles kontinuierlicher gelaufen. Bester Zykliker in 2012

+ 56,25 %

RBI

Die 2. Bankaktie war lange die Nr.1 in der YTD-Wertung. Trotz eines Kursanstiegs von mehr als 50 Prozent bleibt aber ein ATX-Five-Platz aktuell außer Reichweite

+ 53,57 %

ANDRITZ

Ein Split im Jahresverlauf und man hat trotzdem das Gefühl, dass die Aktie wieder dort notiert, wo sie war. Liebling der US-Investoren und langfristig die klare Nr. 1 in Wien

+ 48,19 %

AMAG

Die 2011er-Emission hat 2012 einen ATX-Platz erobert und zählt auch den besten Performern. Das Being Public gelingt hier besser als das Going Public. Gut so

+ 41,37 %

FLUGHAFEN

Der Flughafen ist in der 2. Jahreshälfte still und heimlich unter die Topwerte aufgestiegen. Zuletzt acht Handelstage im Plus, elf Tage ohne Kursverlust

+ 40,65 %

IMMOFINANZ

Schaffte 2012 den ATX-Five-Einzug und war als größter Player im IATX auch die Nr.1 unter den Immos, knapp vor der CA Immo, die einen sehr starken Herbst hatte

FLOP im ATXPrime - Segment 2012 (Jahresbeginn bis 20.12.) Change

Stock

BE-Kommentar Zumtobel hat 2012 den ATX-Platz verloren, ist aber nun wieder im Rennen. Was es braucht, ist ein weiterer Kursanstieg, denn die Volumina sind nach wie vor ATX-reif

- 6,20 %

ZUMTOBEL

- 6,61 %

FRAUENTHAL Unternehmen, das leider viel zu inaktiv informiert. Das spie-

Den Namen Frauenthal liest man viel zu selten. Ein gutes gelt sich auch im Aktienkurs wieder

- 8,68 %

STRABAG

Strabag ist ein Sonderfall, denn der Titel zählte 2011 zu den wenigen starken Werten. Dafür ist 2012 von der Performance nicht so gut gelaufen. In der 2-Jahres-Sicht vorne dabei

- 9,50 %

VERBUND

Ein enttäuschendes Jahr für den Verbund, erneut. Die ehemalige Volksaktie (denn das war sie beim IPO im alten Jahrtausend definitiv) ist in puncto Being Public nicht sehr aktiv

- 20,03 %

KAPSCH

Bizarr: Kapsch ist in der Verliererliste, hat aber trotzdem alle Chancen, im März in den ATX zu kommen. Die deutlich gestiegenen Umsätze könnten es möglich machen

- 38,74 %

TELEKOM

Sieht man sich die jüngsten Bewegungen an, so will man gar nicht glauben, dass die Telekom der Jahresverlierer ist. Aber: So ist es, trotz Slim-Einstieg ist der ATX-Five-Platz weg

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Liebe BE-Leser! 2012 war ein Superjahr für alle Investierten, keine Frage. Der ATX liegt year-to-date um fast 30 Prozent im Plus. Man darf aber nicht vergessen, dass in der 2-Jahres-Bilanz noch immer ein Minus von mehr als 20 Prozent zu Buche steht. Das Positive ist, dass die Wiener Börse in der 2. Jahreshälfte einen schönen Schwung bekommen hat, aus-

gewählte österreichische Werte auch wieder international als Geheimtipps gelten. Und wenn Osteuropa wieder zum Investmentthema werden sollte, dann wird auch die Post in Richtung „ATX 3000“ abgehen. Noch vor fünf Jahren notierte der ATX bei 5000 Punkten, aktuell liegen wir bei ca. 48 Prozent vom Höchstwert. Das seit Beginn bei brokerjet geführte BE-Real-Money-Depot bilanziert verglichen dazu Ende 2012 bei 67 Pro-

zent des Höchstwerts. Wir haben also in der Krise weniger verloren, auch wenn wir heuer hinter dem ATX liegen. Stolz sind wir auf die Langfristsicht: Aus 10.000 Euro (nie wurde auch nur ein Euro nachgelegt) wurden in 10 1/2 Jahren knapp 69.000 Euro, wir sprechen von 590 Prozent Plus. Der ATX-Prime machte im gleichen Zeitraum 75 Prozent Plus. Ich persönlich glaube übrigens an ein starkes Q1/13 für den ATX. Stay tuned.

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BÖRSE EXPRESS ATX ATX ATX Prime

Update: 13:53

BEX (Forts.) 2407.57 1178.67

Titel Kurs [Euro] Amag 23.20 Andritz 49.78 CA Immo 10.57 conwert 9.91 Erste Group Bank 23.90 EVN 11.88 Immofinanz 3.25 Lenzing 68.35 Mayr-Melnhof 79.66 Post 31.23 OMV 27.43 Raiffeisen Bank Int. 30.58 RHI 25.89 Schoeller-Bleckmann 78.85 Strabag 20.75 Telekom Austria 5.75 Verbund 18.96 Vienna Insurance Group 39.90 voestalpine 27.52 Wienerberger 7.01

-0.17% -0.15%

Titel

Diff. [%] Volumen [Stk] -0.60 45813 1.13 180222 -0.56 286689 4.60 311161 -0.81 1161510 1.15 73336 -0.34 3144625 -0.48 27205 -3.17 20533 -1.98 101722 -0.96 481582 -2.49 216884 0.15 65715 1.56 23426 2.77 46999 1.50 942846 1.01 211523 1.39 126920 -0.74 353584 -0.21 316077

Sanochemia Semperit SW Umwelttechnik UNIQA Warimpex Wolford Zumtobel

Diff. [%] Volumen [Stk] 198666 0.20 42 -0.60 45813 0.02 200 -0.23 5955 -0.54 11020 0.36 16630 -0.34 2930 200 10220 -0.45 5670 1.09 13582 -1.71 300 -15.45 2790 -4.92 8986 -0.54 181651 -1.05 2865 -2.09 106 1.82 815 -2.14 289 0.21 6645 0.71 1579 0.80 21579

Kurse ohne Gewähr

Kurs [Euro] 1.80 32.50 7.77 9.80 0.94 25.10 9.75

Diff. [%] Volumen [Stk] -7.26 1.56 -0.10 3.87 -0.79 -3.03

3500 1338 950 5135 83243 80 50842

Ausgewählte Werte Titel Atrium bet-at-home.com betbull Brain Force CAT oil Meinl Airports Qino Flagship Teak Holz update

Kurs [Euro] 4.55 20.34 1.60 0.64 6.55 0.08 0.83 2.89 3.11

Diff. [%] Volumen [Stk] -0.35 30969 0.00 200 0.00 500 0.00 2010 -0.17 27215 0.00 14892 10.67 460 1.37 600 -5.76 4000

BEX Titel Kurs [Euro] A-Tec Industries 0.84 Agrana 97.95 Amag 23.20 ams 81.65 AT+S 8.15 Bene 0.93 bwin.party 1.38 BWT 15.93 C-Quadrat 24.00 Century Casinos 2.00 DO&CO 33.00 Flughafen 41.80 Frauenthal 8.63 Hirsch Servo 5.80 HTI 0.29 Intercell 1.83 Kapsch TrafficCom 46.29 KTM 45.00 Palfinger 16.48 Pankl 22.00 Polytec 5.85 Rosenbauer 46.49 s Immo 4.79

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