„Wir brauchen ein Konzept“

In der Griesgasse gilt ein. Fahrverbot für den Individual- verkehr, nur der öffentliche. Verkehr darf dort fahren und Ta- xis zum Auf- und Ausladen der. Fahrgäste.
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SALZBURG

6 Stadt Nachrichten

12. NOVEM BER 20 15

UND WAS MEINEN S IE , F RAU S TADTRÄTIN ?

„Wir brauchen ein Konzept“ Baustadträtin Barbara Unterkofler (Neos) spricht im Interview über die Griesgasse und die Rauchmühle. Außerdem kritisiert sie den überbordenden Einfluss des Gestaltungsbeirats. Gemeinderäte, Stadträte, Vizebürgermeister und Bürgermeister bestimmen im Stadtparlament über Wohl und Wehe der Salzburger. Vieles, was sie in Ausschüssen diskutieren und dann beschließen, ist Stadtgespräch. An dieser Stelle bezieht jede Woche ein Vertreter zu diversen Themen Position. Dieses Mal: Stadträtin Barbara Unterkofler.

mühle nachdenken, wenn es eine sinnvolle Nutzung gibt. Welche Möglichkeiten gäbe es?

Für Baustadträtin Barbara Unterkofler von den Neos kann es in der Innenstadt nur eine Gesamtlösung samt Einbindung aller Beteiligten BILD: KNOLL geben.

Redaktion: Frau Unterkofler, wie lautet die endgültige Verkehrslösung Griesgasse? Unterkofler: Es ändert sich

nichts. In der Griesgasse gilt ein Fahrverbot für den Individualverkehr, nur der öffentliche Verkehr darf dort fahren und Taxis zum Auf- und Ausladen der Fahrgäste.

Der Obus-Fahrplan ab Dezember ist jedenfalls bereits darauf ausgelegt, dass die Busse, von Müll kommend, über den Franz-Josef-Kai fahren?

Genau, zur Entlastung der Griesgasse, durch die die vom Neutor kommenden Busse fahren, das ist so beschlossen. Offen ist noch, wie die Kreuzungslösung beim Haus der Natur aussehen soll. Es

gibt Vorschläge der Verkehrsplanung, die sind aber derzeit politisch nicht mehrheitsfähig. Für mich als Verantwortliche im Bauressort ist wichtig zu wissen, was soll in diesem gesamten Bereich, einschließlich Neutorstraße, Karajan-Platz, Münzgasse und weiter hinüber nach Mülln, passieren. Was muss das „können“, welcher Verkehr soll dort fließen, wie sollen die Straßen und Plätze genutzt werden. Denn ich bin für die Oberflächengestaltung zu-

ständig. Dazu müssen aber alle Beteiligten, die Menschen, die dort arbeiten, ein Geschäft haben oder dort wohnen, sagen, was sie wollen. Ihre Wünsche müssen einfließen. Außerdem brauchen wir ein Konzept und eine Gesamtplanung. Nur mit einer einzigen Kreuzung ist das nicht getan, das ist sinnlos. Die Projektentwickler von Prisma wollen über den Erhalt des alten Silos bei der Rauch-

Es ist die Frage, ob dieser Silo tatsächlich so erhaltenswert ist. Aber ich war noch nie dort, ich kenne das nicht. Allerdings sehe ich es schon kritisch, dass der Gestaltungsbeirat das Projekt nun völlig auf den Kopf stellt. Der Einfluss des Gestaltungsbeirats geht in vielen Fällen einfach zu weit.

Bei Ihrem Gang in die Politik kündigten Sie an, die Wochenenden für die Familie zu reservieren. Wie geht es Ihnen damit?

Im Großen und Ganzen haben wir einen guten Modus gefunden, die Familie hat sich auch an manches gewöhnt. Manchmal muss sie auch auf mich verzichten, aber ich wähle meine Termine schon sehr genau aus.

Wie halten Sie es mit den Weihnachtsgeschenken. Kaufen Sie frühzeitig oder Last Minute?

Bei der Planung bin ich sehr gut aufgestellt, ich hab schon eine Liste mit den Wünschen meiner Kinder. Bei der Umsetzung bin ich allerdings eher die Last-MiRicky Knoll nute-Käuferin.

Eine Bilanz nach zweieinhalb Jahren schwarz-grün-gelb WOCHENSCHAU

Michael Minichberger

Halbzeit für die Salzburger Landesregierung. Die Dreierkoalition von ÖVP, Grünen und dem Team Stronach ist seit zweieinhalb Jahren in Amt und Würden. Wilfried Haslauer ist es schnell gelungen, den Geruch des Finanzskandals loszuwerden und in die Rolle des souveränen Landesvaters hineinzufinden. Seine Partei profitiert davon, dass er zentrale Ressorts herausver-

handelt hat. Der ÖVP nützt laut Umfragen die neue Konstellation am meisten. Astrid Rössler muss mit ihren Landesräten einen schwierigen Spagat schaffen, jenen zwischen grüner Prinzipientreue und den Sachzwängen einer Koalition. Das Beharren auf Tempo 80 und eine strengere Raumordnungspolitik spaltet zwar das Volk, erfreut jedoch die Kernwählerschaft. Und die Partei. Diese steht voll hinter Rössler, was nach dem Rollenwechsel keine Selbstverständlichkeit ist. Hans Mayr hat sich durch Fleiß und viel Bürgernähe Respekt verschafft. Sein größtes

Problem ist die eigene Partei, die mit Auflösungserscheinungen zu kämpfen hat. Dass Mayr auch nach der Periode weitermachen will, hat er mehrmals betont, wie und wo ist allerdings unklar. Die erste Halbzeit hat die neue Regierung solide bewältigt. Wieviel sie wirklich kann, wird sich in der zweiten zeigen. Die Herausforderungen sind groß: Es gilt das Flüchtlingsthema zu bewältigen, die stockende Wirtschaft anzukurbeln und den Lebensstandard zu sichern. [email protected]