AUDIO HAUS DES RUNDFUNKS-WWH

Sowjetunion. Am 20. Juli 1944 schafften es die Widerstandskämpfer um Hitler-Attentäter. Claus Schenk Graf von Stauffenberg im „Haus des Rundfunks“ nicht, ...
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Audiotext: WHATWASHERE – HAUS DES RUNDFUNKS WCB

Das “Haus des Rundfunks” an der Masurenallee wurde am 22. Januar 1931 eröffnet. Der Ziegelbau, im Stil der Klassischen Moderne erbaut, war eines der modernsten Funkhäuser in Europa. In drei Sendesälen, zehn Aufnahmestudios und diversen Proben- und Schalträumen konnten Redakteure und Techniker das neue Medium Rundfunk erproben und entfalten. Aus der Berliner Funk-Stube im „Haus des Rundfunks“ wurden schon 1932 vier Millionen registrierte Rundfunkteilnehmer erreicht. Ab 1933 nahmen die Nationalsozialisten das junge Massenmedien fest in den staatlichen Griff. „Gaufunkwart“ Eugen Hadamovsky setzte noch am Abend des 30. Januar 1933 im „Haus des Rundfunks“ eine Übertragung des Fackelzugs durch, den die Nazis gerade zu Ehren ihres neuen Reichskanzlers Hitler am Brandenburger Tor veranstalteten. Wenig später wurden alle Juden entlassen. Fast jeder zweite Mitarbeiter der „Funk-Stube“ musste gehen. Die Programme wurden gleichgeschaltet, auch die des ersten Fernsehens der Welt, das am 22. März 1935 erstmals auf Sendung ging. 1938 wurde das Rundfunkhaus in „Zentrale des Großdeutschen Rundfunks“ umbenannt, Radio und Fernsehen strikt dem Maximen der Nazi-Propaganda unterstellt. Nach Kriegsbeginn fand ab Oktober 1939 auf Geheiß des Propagandaministeriums das „Wunschkonzert für die deutsche Wehrmacht“ im „Haus des Rundfunks“ statt. Musikwünsche der Hörer wurden erfüllt, Nachrichten von der Front und aus der Heimat wurden verlesen. Stars wie Zarah Leander und Heinz Rühmann traten auf. Die Sendung hatte unterhaltenden Charakter. Se war „sanfte Propaganda“, sollte helfen, den Durchhaltewillen der Bevölkerung daheim wie der Soldaten an der Front zu stärken. Wichtige Verlautbarungen des NS-Staates wurde vom „Haus des Rundfunks“ aus über den Äther ins Reichsgebiet verbreitet. So verlas Propagandaminister Joseph Goebbels am 22. Juni 1942 im „Haus des Rundfunks“ Hitlers Proklamation zum deutschen Angriff auf die Sowjetunion. Am 20. Juli 1944 schafften es die Widerstandskämpfer um Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg im „Haus des Rundfunks“ nicht, ihren Aufstand über den Äther zu proklamieren. Der verantwortliche Nachrichtenoffizier war nicht erschienen. Das Rundfunkhaus bleib bis Kriegsende Goebbels „Sprachrohr“. Zuletzt verlas Chefsprecher Dr. Rau sogar Aufsätze des Propagandaministers im „Großdeutschen Rundfunk“. Nach Kriegsende nahm der “Berliner Rundfunk” als erster deutscher Sender schon am 15. Mai 1945 den Betrieb im „Haus des Rundfunks“ wieder auf. Dort bestimmten nun die Sowjets das Programm maßgeblich mit. Als sie sich weigern, Briten und Amerikaner mitbestimmen zu lassen, gründeten die ihre eigenen Rundfunksender. Bis 1952 blieb das „Haus des Rundfunks“ eine sowjetische Enklave im Westen. Dann riegelte britisches Militär das Gebäude ab. Der Auszug des Berliner Rundfunks nach Ostberlin begann, danach stand das Gebäude fast zwei Jahre leer. Am 1. Juni 1954 zog der Sender Freies Berlin (SFB) in das „Haus des Rundfunks“ aus. Der SFB verschmolz am 1. Mai 2003 mit dem „Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg“ (ORB) zum „Rundfunk Berlin Brandenburg“ (RBB). Der RBB sendet seitdem einen Teil seiner Radioprogramme aus dem „Haus des Rundfunks“ an der Masurenallee.