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15.11.2016 - Nachdenklich, ruhig, besonnen, in Vielfalt geeint, in der österreichischen Seele beheimatet, mit einem weiten, offenen Blick in die Zukunft.
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Othmar Karas Rede bei Auftaktveranstaltung der überparteilichen Wahlbewegung für Alexander Van der Bellen 15. November 2016 Marx-Palast, Maria-Jacobi-Gasse 3, 1030 Wien

(Es gilt das gesprochene Wort)

Lieber Alexander Van der Bellen, Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Userinnen und User in den Sozialen Medien,

Wir brauchen Sie für den Erfolg, Sie die gekommen sind, da sind und damit ein starkes Zeichen setzen. Danke! Ich wende mich aber heute vor allem an jene, die uns jetzt noch nicht hören und sehen: Die Nichtwähler des 22. Mai, die noch Unentschlossenen, jene die seit dem letzten Wahltag ihren 16. Geburtstag feiern konnten – Herzliche Gratulation! – und daher zum ersten Mal von ihrem demokratischen Wahlrecht Gebrauch machen dürfen, wie mein Sohn Gabriel. Ich spreche jene an, die mit beiden Kandidaten nichts anfangen können und nach dem „kleineren Übel“ Ausschau halten oder aus „Wurstigkeit“ zu Hause bleiben wollen. Viele von ihnen werden Sie/wir gewinnen müssen, damit der Nachfolger von Heinz Fischer wirklich Alexander Van der Bellen heißt. Wir haben noch 18 Tage! Ich bin heute wieder dabei, weil für mich SICH BEKENNEN, nicht ANDERE BEVORMUNDEN heißt und ich meinen Beitrag leisten will. Ich bin hier, weil ich FÜR ein starkes Österreich in einem besseren Europa arbeite. Wer sich abschottet, verliert! Wer Schuld zuweist, schwächt nicht nur andere, sondern auch sich selbst. Die Stärke unserer Nachbarn ist unsere Stärke. Österreich erwirtschaftet 2/3 seines Wohlstandes außerhalb Österreichs, aber innerhalb der EU. Wir wollen das respektvolle Miteinander stärken, nicht den Finger auf andere richten. Daher entscheidet diese Wahl auch über den Umgang miteinander, die Rolle Österreichs in Europa und das Ansehen Österreichs in der Welt. Deshalb bin ich hier – aus Verantwortung. Ich denke oft an den Abend des 16. Mai im Wiener Konzerthaus, Stimmen für Van der Bellen. Eine positive, begeisternde, zuversichtliche, optimistische, fast visionäre Stimmung – wenn ich an André Heller oder Alexander Van der Bellen selbst denke.

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Nachdenklich, ruhig, besonnen, in Vielfalt geeint, in der österreichischen Seele beheimatet, mit einem weiten, offenen Blick in die Zukunft. Nicht laut schreiend, aggressiv, schimpfend, neue Zäune in unserer Gesellschaft errichtend, andere verhöhnend. Die VdB-Wähler sind nicht alle einer Meinung, aber gemeinsam entschlossen, den aufkeimenden populistischen Nationalismus mit Wort und Tat zu besiegen und mit den Menschen die Herausforderungen unserer Tage zu bewältigen – Miteinander! Das Ergebnis war die Wahl von Ihnen, Herr Professor Van der Bellen, zum Bundespräsidenten der Republik Österreich am 22. Mai, vor 177 Tagen. Das Wahlergebnis pickt. Sie wären am 8. Juli, vor 129 Tagen, angelobt worden, hätten nicht einige im Verfahren ihre Verpflichtungen nicht ernst genug genommen. Das System hat versagt, nicht VdB! Sie erhielten mehr als 50% der Stimmen, Herr Trump nur 47,3%. Sie gingen als Erster durchs Ziel, Herr Trump liegt derzeit über 670.000 Stimmen hinter Hillary Clinton. In Österreich ist jede Stimme gleich viel wert, bei uns entscheiden die Bürgerinnen und Bürger wer Bundespräsident wird – nicht Wahlmänner (Kapuzenmänner). Daher kommt es auch auf jede einzelne Stimme an. Daher wähle ich Sie am 4. Dezember, dem 2. Adventsonntag – in 18 Tagen wieder. Es bleibt dabei, weil Sie nicht nur der bessere Kandidat waren, sondern der bessere Bundespräsident sind. Nicht nur für Ihre Unterstützer und Fans, sondern für Österreich und Europa.

Sehr geehrte Damen und Herren! In der Schule habe ich den Kanon gesungen: „Wachet auf, wachet auf! Es krähte der Hahn!“ Seit dem 22. Mai hat es viele Weckrufe gegeben. Die Rahmenbedingungen haben sich dramatisch geändert: – Putin, Strache, Le Pen, Farage, Wilders – die Freunde Ihres Gegenkandidaten – bejubeln den BREXIT, den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU und damit die Schwächung Europas. – Putin, Strache, Le Pen, Farage, Wilders – die Freunde Ihres Gegenkandidaten – bejubeln die Wahl von Donald Trump.

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Europa und unsere gemeinsame Welt sind unsicherer, unberechenbarer, noch risikoreicher geworden. Als ob nicht ohnehin schon jetzt zu viele Menschen Sorgen, Ängste und immer neue Fragen an ihre eigene Zukunft haben. Globalisierung, Digitalisierung, Klimawandel, Migration, Terrorismus, Armut finden statt. Wir können und dürfen nicht davonlaufen. Wir müssen diese Herausforderungen gemeinsam bewältigen und Zukunft gestalten wollen. Wir brauchen einander. Der Rückzug löst kein Problem. Dieser Wahl kommt von Tag zu Tag immer mehr Bedeutung zu. Sie ist eine Richtungswahl – gesellschafts-, wirtschafts-, kultur- und sozialpolitisch – nicht bloß eine Wahl zwischen zwei Persönlichkeiten!

Wir haben uns zu entscheiden! Was wollen wir? Isolierung

oder

Dialog

Schuld zuweisen

oder

Verantwortung übernehmen

Respektlosigkeit

oder

Wertschätzung

Abschottung

oder

Zusammenarbeit

Risiko

oder

Vernunft

Protektionismus

oder

Fairness und Gerechtigkeit

Vergangenheit

oder

Zukunft

Angst

oder

Hoffnung

populistischen Nationalismus

oder

Europa gestalten

Parteiinteressen

oder

Österreich dienen

Norbert Hofer

oder

Alexander Van der Bellen

Der französische Philosoph Pierre Teilhard de Chardin hat geschrieben: „Die Zukunft wird jenen gehören, die wieder Hoffnung signalisieren können.“ Unabhängig davon, was Sie in der Vergangenheit getan oder unterlassen, gesagt – manchmal hat es auch wehgetan – oder nicht gesagt haben, habe ich mich aus Liebe zu Österreich, als überzeugter Christdemokrat und Europäer entschieden, Sie Alexander Van der Bellen zu wählen. Aus Verantwortung für die Zukunft! Alles Gute! 3/3